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Pinimenthol Erkältungssalbe Eucalyptusöl Kiefernnadelöl Menthol

Document: 11.07.2013   Fachinformation (deutsch) change

Fachinfo/Schwabe/8c2fb5efb01bddfc6ffc2ff45b6c3b94.rtf 8

Fachinformation



1. Bezeichnung des Arzneimittels

Pinimenthol® Erkältungssalbe Eucalyptusöl Kiefernnadelöl Menthol

20,00/17,78/2,72 g / 100 g Creme

Für Erwachsene und Heranwachsende ab 12 Jahren



2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

100 g Creme enthalten:

Wirkstoffe:

Eucalyptusöl 20,00 g, Kiefernnadelöl 17,78 g, Levomenthol 2,72 g.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.



3. Darreichungsform

Creme



4. Klinische Angaben

4.1 Anwendungsgebiete

Zur äußeren Anwendung und Inhalation zur Verbesserung des Befindens bei Erkäl­tungskrankheiten der Luftwege (wie unkomplizierter Schnupfen, Heiserkeit und unkomplizierter Bronchialkatarrh).


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Zur äußeren Anwendung und zur Zubereitung von Inhalationen.



Zur Einreibung:

2- bis 4-mal täglich einen 3 - 4 cm langen Strang Pinimenthol® Erkältungssalbe Eucalyptusöl Kiefernnadelöl Menthol auf Brust und Rücken verreiben oder leicht einmassieren.



Zur Inhalation:

1- bis 3-mal täglich einen etwa 5 cm langen Strang Pinimenthol® Erkältungssalbe Eucalyptusöl Kiefernnadelöl Menthol in ein geeignetes Gefäß (z.B. den Pini­menthol® Inhalator) geben, mit heißem Wasser übergießen und die ätherischen Öle mehrere Minuten lang einatmen.


Bei Verwendung des Pinimenthol® Inhalators:

In den Inhalator werden maximal 150 ml heißes Wasser gegeben.


Bei der Inhalation empfiehlt es sich, die Augen zu schließen bzw. abzudecken, um eine mögliche Reizung der Augenbindehaut zu vermeiden.

Mit dem heißen Wasser, das für die Verdampfung der ätherischen Wirkstoffe und für die Inhalation notwendig ist, sollte möglichst vorsichtig umgegangen werden.


In der Gebrauchsinformation wird der Patient auf Folgendes hingewiesen:

"Bei Beschwerden, die länger als 3 - 5 Tage anhalten, bei Atemnot, bei Kopfschmer­zen, bei Fieber oder eitrigem/blutigem Auswurf oder Nasensekret muss dringend ein Arzt aufgesucht werden."


4.3 Gegenanzeigen

Pinimenthol® Erkältungssalbe Eucalyptusöl Kiefernnadelöl Menthol darf nicht an­gewendet werden:


bei Überempfindlichkeit gegen einen der Inhaltsstoffe,


bei Kindern unter 12 Jahren,


bei Asthma bronchiale, Keuchhusten sowie anderen Atemwegserkrankungen, die mit einer ausgeprägten Überempfindlichkeit der Atemwege einhergehen (das Einatmen kann zur Bronchokonstriktion führen),


zur Inhalation bei akuter Entzündung der Atemwege und bei akuter Lungenent­zündung,


zur äußeren Einreibung bei Hautausschlag sowie auf geschädigter Haut, z.B. bei Verbrennungen.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Nicht auf Schleimhäuten (auch nicht der Nase) oder im Bereich der Augen anwen­den.

Nicht im Gesicht anwenden.

Nach der Anwendung bitte die Hände gut waschen.

Pinimenthol®Erkältungssalbe Eucalyptusöl Kiefernnadelöl Menthol sollte nur äußerlich und zur Inhalationsbehandlung angewendet werden.


Wegen der Gefahr von Verbrühungen soll das Inhalat nach dem Abkühlen nicht wie­der aufgewärmt werden.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Eukalyptusöl bewirkt eine Induktion des fremdstoffabbauenden Enzymsystems in der Leber. Die Wirkungen anderer Arzneimittel können deshalb abgeschwächt und/oder verkürzt werden. Dies kann bei großflächiger und/oder langfristiger Anwendung nicht ausgeschlossen werden infolge einer Aufnahme größerer Wirk­stoffmengen durch die Haut.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Es liegen keine Daten für die Verwendung von Pinimenthol®Erkältungssalbe Euca­lyptusöl Kiefernnadelöl Menthol in der Schwangerschaft und Stillzeit vor. Tierexpe­rimentelle Studien zur Reproduktionstoxizität von Pinimenthol®Erkältungssalbe Eucalyptusöl Kiefernnadelöl Menthol wurden nicht durchgeführt. Die Reprodukti­onstoxizität der einzelnen Wirkstoffe von Pinimenthol®Erkältungssalbe Eucalyptus­öl Kiefernnadelöl Menthol ist ebenfalls nicht ausreichend abgeklärt (siehe 5.3 "Präklinische Daten zur Sicherheit").

Pinimenthol®Erkältungssalbe Eucalyptusöl Kiefernnadelöl Menthol darf deshalb in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Keine bekannt.


4.8 Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:


Sehr häufig:

mehr als 1 von 10 Behandelten

Häufig:

mehr als 1 von 100 Behandelten

Gelegentlich:

mehr als 1 von 1000 Behandelten

Selten:

mehr als 1 von 10 000 Behandelten

Sehr selten:

1 oder weniger von 10 000 Behandelten einschließlich Einzelfälle


An Haut und Schleimhäuten können Reizerscheinungen oder Überempfindlichkeits­reaktionen (Hautrötung, Ausschlag, Juckreiz) auftreten.

Hustenreiz oder Atembeschwerden infolge Auslösung oder Verstärkung eines Bron­chospasmus sind möglich.


4.9 Überdosierung

Bei bestimmungsgemäßer äußerer Anwendung oder Inhalation ist mit Überdosie­rungserscheinungen nicht zu rechnen.

Bei übermäßigem Inhalieren können Husten und Atemnot auftreten. Nach Abbre­chen der Inhalation klingen die Beschwerden ab.

Nach Einnahme großer Mengen kann es zu gastrointestinalen Reizerscheinungen (Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen und Durchfall), Atemnot und ZNS-Sympto­men (Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Schwindel, Benommenheit mit Sprachstörun­gen, gelegentlich Krampfanfälle) kommen. Zeichen einer schweren Vergiftung sind flache, unregelmäßige Atmung, Herz-Kreislaufkollaps und Koma.

Nachfolgend am Beispiel von Eucalyptusöl, der mengenmäßig größten Komponente in Pinimenthol®Erkältungssalbe Eucalyptusöl Kiefernnadelöl Menthol, Anhalts­punkte für toxische orale Dosen:

Bei einem Patienten wurden nach Einnahme von 30 ml Eucalyptusöl vorübergehende Herzrhythmusstörungen beobachtet, in einem Fall kam es nach Ingestion von 120 - 200 ml zu vorübergehender Nierenschädigung mit Anurie, Hämaturie und Albumi­nurie. Eine Analyse von Intoxikationsfällen bei Säuglingen und Kleinkindern ergab für reines Eucalyptusöl Symptomfreiheit nach Ingestion von durchschnittlich 1,7 ml, leichte bis mäßige Intoxikationserscheinungen nach Einnahme von 2 - 3,5 ml und schwerere Intoxikationssymptome ab 5 - 7,5 ml. Ein Kleinkind von 23 Monaten überlebte die Einnahme von 75 ml nach Magenspülung, Gabe von Aktivkohle und künstlicher Beatmung. Ein Erwachsener überlebte die Einnahme von 120 - 220 ml unter Haemo- und Peritonealdialyse. In einer Literaturstelle von 1925 wurde eine minimale Letaldosis für Erwachsene von 4 - 5 ml eines nicht definierten Eucalyp­tusöls angegeben, in weiterer Literatur werden 20 g bzw. 30 ml als Letaldosis genannt.

l g Eucalyptusöl entspricht in etwa l ml reinem Eucalyptusöl. Ein 4 cm langer Strang von Pinimenthol®Erkältungssalbe Eucalyptusöl Kiefernnadelöl Menthol entspricht ca. 1 g Creme. 1 g Creme enthält 0,2 g (ca. 0,2 ml) Eucalyptusöl und insgesamt 0,4 g (ca. 0,4 ml) ätherische Öle.

Spezifische Gegenmittel sind nicht bekannt. Erbrechen sollte wegen der Aspirations­gefahr nicht ausgelöst werden. Empfohlen wird reichlich Flüssigkeitszufuhr (keine Milch, keine alkoholischen Getränke wegen ihrer resorptionsfördernden Wirkung). Ob therapeutische Maßnahmen ergriffen werden müssen, hängt von der aufgenom­menen Menge und der klinischen Symptomatik ab. Ist die Menge gering und der Patient symptomfrei oder liegen lediglich Erbrechen oder geringfügige Benommen­heit vor, ist ein Beobachten des Patienten über einige Stunden in der Regel ausrei­chend. Nach Ingestion einer großen Menge oder bei schwerer klinischer Symptoma­tik sind eine Magenspülung nach endotrachealer Intubation und die Instillation medi­zinischer Kohle, bei Krampfanfällen Diazepam indiziert; die Nierenfunktion ist zu überwachen.



5. Pharmakologische Eigenschaften

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Pflanzliches Arzneimittel bei Erkältungen der Atemwege

ATC-Code: R04AP30 (Pflanzliche Brusteinreibungen und Inhalate, inkl. Bäder;
Kombinationen)


Eucalyptusöl wirkt expektorationsfördernd, sekretomotorisch, schwach hyperämisie­rend, und schwach spasmolytisch.

Levomenthol wirkt schwach hyperämisierend und lokalanästhesierend.

Koniferenöle wirken bronchospasmolytisch und expektorationsfördernd.

Pharmakologische und toxikologische Untersuchungen zur Kombination liegen nicht vor.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Pharmakokinetische Daten sind nicht verfügbar.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Bei oraler Applikation von Eucalyptusöl traten bei Ratten Depression der vitalen Funktionen und Koma auf. Bei Toxizitätsstudien von 4 Wochen an Ratten und Mäu­sen wurde bei oral verabreichten Dosen bis zu 1200 mg Cineol/kg KG pro Tag keine spezifische kumulative Organtoxizität festgestellt. Beim Menschen äußern sich akute Vergiftungen mit Eucalyptusöl in zentralnervösen Störungen (siehe auch 4.9 "Über­dosierung").


Mutagenes und tumorerzeugendes Potential

Bisherige In-vitro-Untersuchungen zur genetischen Toxikologie ergaben keine rele­vanten Hinweise auf ein mutagenes Potential von Levomenthol.

Bisherige Untersuchungen zur genetischen Toxikologie von Eucalyptusöl verliefen negativ. Langzeituntersuchungen zur Kanzerogenität von Levomenthol und Euca­lyptusöl liegen nicht vor. Zu Kiefernnadelöl liegen keine Untersuchungen vor.


Reproduktionstoxikologie

Tierexperimentelle Studien zur Reproduktionstoxizität von Pinimenthol®Erkältungs­salbe Eucalyptusöl Kiefernnadelöl Menthol liegen nicht vor. Levomenthol zeigte keine embryotoxischen oder teratogenen Wirkungen. Eucalyptusöl war in einer Stu­die an der Maus nicht embryotoxisch. Für die einzelnen Wirkstoffe wurden keine Fertilitätsstudien oder Peri/Postnatalstudien durchgeführt.



6. Pharmazeutische Angaben

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Gereinigtes Wasser, alpha-(Hexadecyl/octadecyl)-omega-hydroxypoly(oxyethylen)-12, Weißes Vaselin, Ceresin, Glycerolmonostearat 40-55, Heptamethylnonan, Glyce­rol 85 %, Cetylstearylalkohol (Ph. Eur.), Octyldodecanol (Ph. Eur.), Citronensäure-Glycerolmonooleat-Glycerolmonostearat-L(+)-6-O-Palmitoylascorbinsäure-all-rac--Tocopherol-Lecithin (2.5:7.5:20:20:25:25), Natriumedetat (Ph. Eur.).


6.2 Inkompatibilitäten

Keine


6.3 Dauer der Haltbarkeit

Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre, nach Anbruch 12 Monate.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 30°C aufbewahren.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Coex Tube (HDPE, EVOH) mit Verschlusskappe (Polypropylen)


Originalpackungen mit 20 g Creme

Originalpackungen mit 50 g Creme

Originalpackungen mit 100 g Creme

Originalpackungen mit 100 g Creme und Inhalator (Inhalierset)


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.



7. Inhaber der Zulassung

Pharmazeutischer Unternehmerund Hersteller

Dr. Willmar Schwabe GmbH & Co. KG

Willmar-Schwabe-Straße 4

76227 Karlsruhe

Telefon: 0721 / 4005-0

Telefax: 0721 / 4005-500

www.schwabe.de



8. Zulassungsnummer

6673791.00.00



9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung

08.06.2004



10. Stand der Information

Juli 2013



11. Verkaufsabgrenzung

Apothekenpflichtig