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Piracetam-Ratiopharm 800 Mg Filmtabletten

Document: 11.01.2007   Gebrauchsinformation (deutsch) change

Wortlaut der für die Packungsbeilage vorgesehenen Angaben



Gebrauchsinformation: Information für den Anwender


Piracetam-ratiopharm®800


Wirkstoff: Piracetam




Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen.


- Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.

- Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.

- Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben Symptome haben wie Sie.

- Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.



Diese Packungsbeilage beinhaltet:

1. Was ist Piracetam-ratiopharm®800 und wofür wird es angewendet?

2. Was müssen Sie vor der Einnahme von Piracetam-ratiopharm®800 beachten?

3. Wie ist Piracetam-ratiopharm®800 einzunehmen?

4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?

5. Wie ist Piracetam-ratiopharm®800 aufzubewahren?

6. Weitere Informationen

1. Was ist Piracetam-ratiopharm®800 und wofür wird es angewendet?

Piracetam-ratiopharm®800 ist ein Mittel zur Beeinflussung von Hirnleistungsstörungen (Nootropikum).


Piracetam-ratiopharm®800 wird angewendet


- Zur symptomatischen Behandlung von chronischen hirnorganisch bedingten Leistungsstörungen im Rahmen eines therapeutischen Gesamtkonzeptes bei dementiellen Syndromen (Abnahme bzw. Verlust erworbener geistiger Fähigkeiten) mit der Leitsymptomatik: Gedächtnisstörungen, Konzentrationsstörungen, Denkstörungen, vorzeitige Ermüdbarkeit und Antriebs- und Motivationsmangel, Affektstörungen.

Das individuelle Ansprechen auf die Medikation kann nicht vorausgesagt werden.


Hinweis:

Bevor die Behandlung mit Piracetam-ratiopharm®800 begonnen wird, sollte geklärt werden, ob die Krankheitserscheinungen nicht auf einer spezifisch zu behandelnden Grunderkrankung beruhen.

2. Was müssen Sie vor der Einnahme von Piracetam-ratiopharm®800 beachten?

Piracetam-ratiopharm®800 darf nicht eingenommen werden

- bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Piracetam und anderen damit strukturverwandten Substanzen oder einen der sonstigen Bestandteile

- beim Vorliegen zerebraler Blutungen (Hirnblutungen)

- bei Niereninsuffizienz im Endstadium

- bei Patienten mit Chorea Huntington

Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Piracetam-ratiopharm®800 ist erforderlich

- Wenn Sie unter psychomotorischer Unruhe leiden, befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen.


Vorsicht ist geboten, wenn Piracetam-ratiopharm®800bei Patienten mit Störungen der Blutgerinnung, großen operativen Eingriffen oder schweren Blutungen angewendet wird.

Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion

Bei Patienten mit Niereninsuffizienz empfiehlt sich eine genaue Überwachung der Rest-Stickstoff- bzw. Kreatininwerte.

Bei Einnahme von Piracetam-ratiopharm®800 mit anderen Arzneimitteln

Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.


Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.


Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Piracetam-ratiopharm®800 oder werden selbst in ihrer Wirkung durch Piracetam-ratiopharm®800 beeinflusst?


Aufgrund des Einflusses von Piracetam auf die Blutgerinnung kann möglicherweise die Wirkung von Cumarin-Derivaten (bestimmte Substanzen zur Hemmung der Blutgerinnung) verstärkt werden.


Möglicherweise werden die Wirkungen von Medikamenten, die das Zentralnervensystem stimulieren, von Neuroleptika sowie von Schilddrüsenhormonen bei Unterfunktion (Hypothyreodismus) verstärkt.

Bei Einnahme von Piracetam-ratiopharm®800 zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken

Keine Angaben

Schwangerschaft und Stillzeit

Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.


Es liegen keine ausreichenden Erfahrungen mit einer Anwendung von Piracetam in der Schwangerschaft vor. Sollten Sie während einer Behandlung mit Piracetam-ratiopharm®800 schwanger werden, muss Ihr Arzt umgehend informiert werden, um über die Weiterführung oder den Abbruch der Therapie zu entscheiden.

Piracetam, der Wirkstoff in Piracetam-ratiopharm®800, geht in die Muttermilch über. Sie sollten Piracetam-ratiopharm®800 daher nicht während der Stillzeit anwenden.

Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Aufgrund möglicher, individuell unterschiedlicher Reaktionen einzelner Patienten sollte zu Beginn der Behandlung und bei Dosiserhöhung auf eine etwaige Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens geachtet werden.

3. Wie ist Piracetam-ratiopharm®800einzunehmen?

Piracetam-ratiopharm®800 sollte mit einem Glas Flüssigkeit (z. B. Wasser) zweckmäßigerweise zu oder unmittelbar nach den Mahlzeiten eingenommen werden.


Nehmen Sie Piracetam-ratiopharm®800 immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.


Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis


Art der Anwendung

Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt Piracetam-ratiopharm®800 nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da Piracetam-ratiopharm®800 sonst nicht richtig wirken kann!


Die Dosierung richtet sich nach Art und Schwere des Krankheitsbildes und dem Ansprechen des Patienten auf die Therapie.


Häufigkeit der Verabreichung


Für Erwachsene gelten zur Behandlung dementieller Syndrome (Abnahme bzw. Verlust erworbener geistiger Fähigkeiten) folgende Dosierungsrichtlinien:


3-mal täglich wird 1 Filmtablette Piracetam-ratiopharm®800 (entsprechend 2,4 g Piracetam) eingenommen. Auf besondere Anordnung des Arztes kann die Dosis auf 3-mal täglich 2 Filmtabletten Piracetam-ratiopharm®800 (entsprechend 4,8 g Piracetam) erhöht werden.


Für Erwachsene gelten zur Behandlung postkommotioneller Syndrome (Zustand nach einer Gehirnerschütterung) folgende Dosierungsrichtlinien:


3-mal täglich wird 1 Filmtablette Piracetam-ratiopharm®800 (entsprechend 2,4 g Piracetam) eingenommen. Auf besondere Anordnung des Arztes kann die Dosis auf 3-mal täglich 2 Filmtabletten Piracetam-ratiopharm®800 (entsprechend 4,8 g Piracetam) erhöht werden.


Zur unterstützenden Behandlung von Myoklonus-Syndromen corticalen Ursprungs gelten für Erwachsene folgende Dosierungsrichtlinien:


Während der Einstellungsphase 8-12 g Piracetam täglich (entsprechend 10-12 Tabletten), verteilt auf 2-3 Einzelgaben. Nach 7 bis 14 Tagen erfolgt über einen längeren Zeitraum in ausschleichender Dosierung die Weiterbehandlung mit Piracetam, bis keine Myokloni (Muskelzuckungen) mehr auftreten.

Die primäre Behandlung mit anderen, den Myoklonus beeinflussenden Wirkstoffen soll zunächst in unveränderter Dosierung fortgeführt werden. Abhängig vom klinischen Erfolg kann diese Medikation dann schrittweise reduziert werden.


Für Kinder und Jugendliche gelten zur unterstützenden Behandlung von Lese-/Rechtschreibstörungen folgende Dosierungsrichtlinien:


2-mal täglich 2 Filmtabletten Piracetam-ratiopharm®800 (entsprechend 3,2 g Piracetam).


Dauer der Anwendung

Über die Dauer der Behandlung muss der Arzt individuell entscheiden.


Bei der unterstützenden Behandlung dementieller Syndrome (Abnahme bzw. Verlust erworbener geistiger Fähigkeiten) ist nach drei Monaten zu überprüfen, ob eine Weiterbehandlung noch angezeigt ist.


Die Dauer der unterstützenden Behandlung von Myoklonus-Syndromen corticalen Ursprungs richtet sich nach dem klinischen Verlauf. Wenn keine Myokloni (Muskelzuckungen) mehr auftreten, kann die Therapie mit Piracetam-ratiopharm®800ausschleichend beendet werden


Die unterstützende Behandlung postkommotioneller Syndrome (Zustand nach einer Gehirnerschütterung) sollte über mindestens drei Monate erfolgen.


Bei der unterstützenden Behandlung von Lese-/Rechtschreibstörungen ist nach drei Monaten zu überprüfen, ob eine Weiterbehandlung noch angezeigt ist.


Hinweis:

Piracetam, der Wirkstoff von Piracetam-ratiopharm®800, wird nicht in der Leber verstoffwechselt. Es gelten für Patienten mit verminderter Leberfunktion keine anderen Dosierungshinweise.


Da Piracetam ausschließlich über die Nieren ausgeschieden wird, kann es bei verminderter Nierenfunktion zu erhöhten Plasmaspiegeln kommen. Es wird folgendes empfohlen: Bei leichter bis mittelschwerer Niereninsuffizienz (Serum-Kreatinin bis 3 mg/dl) sollte nur die Hälfte der therapeutischen Dosis gegeben werden, bei schwerer, nicht dialysepflichtiger Niereninsuffizienz (Serum-Kreatinin zwischen 3 und 8 mg/dl) ein Viertel bis ein Achtel der therapeutischen Dosis.

Bei Niereninsuffizienz im Endstadium dürfen Sie Piracetam-ratiopharm®800nicht einnehmen.


Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Piracetam-ratiopharm®800 zu stark oder zu schwach ist.

Wenn Sie eine größere Menge von Piracetam-ratiopharm®800 eingenommen haben, als Sie sollten

Der Wirkstoff von Piracetam-ratiopharm®800, Piracetam, ist als weitestgehend ungiftig anzusehen. Möglicherweise treten die unten aufgeführten Nebenwirkungen verstärkt auf; in diesem Fall benachrichtigen Sie bitte Ihren Arzt. Dieser kann über gegebenenfalls erforderliche Maßnahmen entscheiden.

Wenn Sie die Einnahme von Piracetam-ratiopharm®800 vergessen haben

Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.

Führen Sie die Einnahme wie in der Dosierungsanleitung beschrieben fort.

Wenn Sie die Einnahme von Piracetam-ratiopharm®800 abbrechen

Hier sind bei bestimmungsgemäßer Anwendung von Piracetam-ratiopharm®800 keine Besonderheiten zu beachten.


Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?


Wie alle Arzneimittel kann Piracetam-ratiopharm®800 Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:


sehr häufig

mehr als 1 von 10 Behandelten

häufig

weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten

gelegentlich

weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten

selten

weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten

sehr selten

weniger als 1 von 10.000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle


Häufig (> 1 % und < 10 %):

Allgemein: Gewichtszunahme

Magen-Darm-Trakt: Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit, Brechreiz, Durchfall

Psyche: gesteigerte psychisch bedingte körperliche Unruhe, Schlafstörungen, Schlaflosigkeit, Nervosität, depressive Verstimmtheit, Angst, Aggressivität


Gelegentlich (> 0,1 % und < 1 %):

Allgemein: Schwindel, Schwäche, erhöhte Triebhaftigkeit, gesteigerte Sexualität

Kreislauf: Blutdrucksenkung oder -steigerung


Sehr selten (< 0,01 %):

Allgemein: allergische Reaktionen mit Symptomen wie z. B. Nesselsucht, Hautrötung und Hitzegefühle, Juckreiz, Schweißausbrüche

Psyche: Schläfrigkeit, Verwirrtheit, Halluzinationen

Nervensystem: Kopfschmerzen, mangelnde Koordination der Bewegung, Gleichgewichtsstörungen


Die Nebenwirkungen bei Erwachsenen wurden bei Dosen von etwa 5 g Piracetam täglich mitgeteilt. Bei Kindern wurden vergleichbare Nebenwirkungen bei Dosierungen um 3 g Piracetam täglich beobachtet.


Hinweis:

Die erwünschte Synchronisation und Förderung der elektrischen Aktivität des Gehirns kann bei besonders disponierten Patienten (neuronale Übererregbarkeit) in Ausnahmefällen zu einer Erniedrigung der Krampfschwelle führen.


Bei Patienten, die Antikonvulsiva benötigen, sollte darauf geachtet werden, dass diese Therapie beibehalten wird, auch wenn unter der Behandlung mit Piracetam-ratiopharm®800 eine subjektive Besserung resultiert.

Gegenmaßnahmen

Sollten Sie eine der oben genannten Nebenwirkungen bei sich beobachten so informieren Sie Ihren Arzt, damit er über den Schweregrad und gegebenenfalls erforderliche Maßnahmen entscheiden kann.


Bei den ersten Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion darf Piracetam-ratiopharm®800nicht nochmals eingenommen werden.


Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.

5. Wie ist Piracetam-ratiopharm®800aufzubewahren?

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.


Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden. Das Verfallsdatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.


Im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.


6. Weitere Informationen

Was Piracetam-ratiopharm®800 enthält

Der Wirkstoff ist Piracetam.

1 Filmtablette enthält 800 mg Piracetam.


Die sonstigen Bestandteile sind:

Copovidon, Hochdisperses Siliciumdioxid, Croscarmellose-Natrium, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Talkum, Hypromellose, Macrogol 6000, Poly(ethylacrylat-co-methylmethacrylat) (2 : 1), Titandioxid, Eisenoxidhydrat.

Wie Piracetam-ratiopharm®800 aussieht und Inhalt der Packung

Piracetam-ratiopharm®800 ist eine längliche Filmtablette von hellgelber Farbe und mit einer beidseitigen Bruchkerbe.


Piracetam-ratiopharm®800 ist in Packungen mit 30, 60 und 100 Filmtabletten erhältlich.

Pharmazeutischer Unternehmer

ratiopharm GmbH

Graf-Arco-Str. 3

89079 Ulm

www.ratiopharm.de

Hersteller

Merckle GmbH

Ludwig-Merckle-Str. 3

89143 Blaubeuren



Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im


Dezember 2006



Versionscode: Z02

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