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Postericort Zäpfchen

Document: 22.06.2007   Fachinformation (deutsch) change

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Fachinformation

Posterisan corte Zäpfchen

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Posterisan corte Zäpfchen

3,3 mg/Zäpfchen

Wirkstoff: Hydrocortisonacetat

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 Zäpfchen enthält 3,3 mg Hydrocortisonacetat (Ph. Eur.).

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Zäpfchen

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Zur Linderung von akuten, juckenden, geröteten Analekzemen, insbesondere im Analkanal und angrenzenden Enddarm.

4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Dosierung

Zweimal täglich 1 Zäpfchen an­wenden.

Art und Dauer der Anwendung

Die Zäpfchen morgens und abends, möglichst nach der Stuhlentleerung, in den After einführen.

Die Behandlungsdauer wird vom Arzt festgelegt und richtet sich nach Art und Schwere der Erkrankung. Das Präparat sollte ohne Unterbrechung nicht länger als 10 Tage angewen­det werden. Beim erneuten Auftreten von Beschwer­den können Posterisan corte Zäpfchen wieder zur Anwendung kommen.

4.3 Gegenanzeigen

Bei länger dauernder Anwendung in hoher Dosierung muss auf eine mögliche systemische Wirkung geachtet werden.

Hinweis:

Keine Anwendung bei Säuglingen. Die Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren sollte nur unter strenger ärztlicher Aufsicht erfolgen.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Bei Pilzbefall ist die zusätzliche Anwendung eines lokal wirksamen Antimykotikums erforderlich.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Bei gleichzeitiger Anwendung von Posterisan corte Zäpfchen und anderen Zubereitungen mit Corticosteroiden wie Tabletten, Tropfen oder Injektionen kann es zu verstärktem Auftreten der beschriebenen Corticosteroidwirkungen und -nebenwir­kungen kommen.

4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Es liegen keine hinreichenden Daten für die Verwendung von Posterisan corte Zäpfchen bei Schwangeren vor.

Hydrocortison zeigte in Tierversuchen embryotoxische und teratogene Wirkungen (z. B. Gaumenspalten, Skelettanomalien sowie intrauterine Wachstumsstörungen und Embryoletalität). Auch bei menschlichen Feten wird ein erhöhtes Risiko für orale Spaltbildungen bei der systemischen Anwendung von Glucocorticoiden während des ersten Trimenons diskutiert.

Tierstudien haben ebenfalls gezeigt, dass die Gabe von Glucocorticoiden in subteratogenen Dosen während der Schwangerschaft zu einem erhöhten Risiko für eine intrauterine Wachstumsverzögerung, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und/oder Stoffwechselkrankheiten im Erwachsenenalter und zu einer bleibenden Veränderung der Glucocorticoidrezeptordichte, des Neurotransmitterumsatzes und des Verhaltens beiträgt.

Posterisan corte Zäpfchen dürfen daher während der Schwangerschaft nur bei zwingender Indikation und nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden.

Stillzeit

Hydrocortison geht in die Muttermilch über. Bei Anwendung höherer Dosen oder bei langfristiger Anwendung sollte abgestillt werden.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Posterisan corte Zäpfchen haben keine Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen.

4.8 Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:

Sehr häufig

( 1/10)

Häufig

( 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich

( 1/1000  bis  <  1/100)

Selten

( 1/10 000 bis < 1/1000)

Sehr selten

(< 1/10 000)

Nicht bekannt

(Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Häufig:

Allergische Hautreaktionen (allergische Follikulitiden, Lokalreaktion, Blutung, Brennen, Juckreiz, Trockenheit, Spannung im Analbereich).

Selten:

Bei länger dauernder Anwendung Hautatrophien, Steroidakne, Teleangiektasien, Striae.

4.9 Überdosierung

Fälle von Überdosierungen oder Intoxikationen sind für Posterisan corte Zäpfchen bisher nicht bekannt. Da die Dosierung des Wirkstoffes auf eine lokale Wirkung auf der Haut bzw. Schleim­haut im Analbereich angelegt ist, sind Überdosie­rungen bei the­rapiegemäßer Anwendung nicht zu befürchten.

Bei versehentlicher peroraler Anwendung der Zäpfchen (Kinder) kann es zu gastrointestinalen Intoxika­tionen (Bauchschmerzen, Übelkeit) kommen.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Dermatologika; Corticosteroid, schwach wirksam (Gruppe I)

ATC-Code: D07AA02

Hydrocortisonacetat ist ein Derivat des natürlichen Ne­bennierenrinden-Hormons Hydrocortison (Cortisol).

Bei topischer Anwendung an der Haut und Schleimhaut wirkt Hydrocortisonacetat aus
0,1 -1 %igen Zubereitungen vor allem akut entzündungshemmend, juckreizstillend und anti­allergisch. Dabei hemmt die Substanz die Synthese und Freisetzung von Entzündungsmediatoren wie Prostaglandinen und Leukotrienen, den Austritt von Leukozyten aus dem Ge­fäßsystem und die leukozytäre Phagozytose. Ferner kommt es im mesenchymalen Bereich zu Vasokonstriktion und Ge­fäßabdichtung. Die Reaktivität der Bindegewebsgefäße sinkt ab und die Entzündungsvorgänge werden zurückge­drängt.

Topisch angewendetes Hydrocortisonacetat wirkt schwach immunsuppressiv. Der Einfluss auf das Immunsystem wird in einer Verminderung der T-Lymphozytenfunktion, der Zahl der Langer­hans-Zellen sowie der Monozytenchemotaxis gese­hen. Antikörperbedingte Sofortreaktionen werden redu­ziert.

Topisches Hydrocortisonacetat beeinflusst im angegebenen Dosisbereich die Fibroblastenbildung nicht und wirkt nicht anti­proliferativ. Auch endogene Stoffwechselvorgänge und Hormonregulationen werden unter diesen Be­dingungen nicht verändert. Im Vergleich zu anderen syn­thetischen und vor allem fluorierten Corticosteroiden wird Hydrocortisonacetat als relativ schwach wirksam ein­gestuft.

Der Wirkungsmechanismus von Hydrocortison und seinen Deri­vaten beruht auf einer Bindung des Steroids an zyto­solische Corticosteroid-Rezeptoren und einer dadurch bedingten Beeinflussung von RNS- und Proteinsynthese.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Quantitative Angaben zum Wirkstoff aus Posterisan corte Zäpfchen liegen nicht vor.

Hydrocortisonacetat penetriert bei lokaler Anwendung je nach Dosierung, Trägermaterial, Alter des Patienten und Hautareal in geringem, aber unterschiedlichem Ausmaß in die Haut und Schleimhaut. Bei rektaler Anwendung der Zäpfchen wird der Wirkstoff im Vergleich zu anderen Hautarealen in größerem Maße resorbiert und in die Blut­bahn aufgenommen.

Hydrocortison wird in der Leber am Ringsystem und an den Ketogruppen hydriert und danach rasch inaktiviert und ausgeschieden. Die Ausscheidung erfolgt vorwiegend in Form von Glukuroniden oder Sulfaten über die Nieren.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Basierend auf den konventionellen Studien zum akuten toxischen Potential von Posterisan corte Zäpfchen lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren von Posterisan corte Zäpfchen für den Menschen erkennen.

Untersuchungen zur Toxizität bei wiederholter Gabe mit Hydrocortison zeigte typische Symptome einer Glucocorticoidüberdosierung (z. B. erhöhte Serumglukose- und Cholesterinwerte, Abnahme der Lymphozyten im peripheren Blut, Knochenmarksdepression, atrophische Veränderungen in Milz, Thymus und Nebennieren sowie verminderte Körpergewichtszunahmen).

Vorliegende Untersuchungsbefunde für Glucocorticoide ergeben keine Hinweise auf klinisch relevante, genotoxische Eigenschaften.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Hartfett, mittelkettige Triglyceride.

6.2 Inkompatibilitäten

Keine bekannt.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25° C aufbewahren.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Aluminiumfolie

OP mit 10 Zäpfchen (N 1)

OP mit 20 Zäpfchen (N 2)

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen

7. INHABER DER ZULASSUNG

Dr. Kade

Pharmazeutische Fabrik GmbH

Rigistraße 2

D - 12277 Berlin

Telefon: (030) 72 08 2-0

Telefax: (030) 72 08 2-200

eMail: Info@kade.de

www.kade.de

8. ZULASSUNGSNUMMER

6092404.00.00

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

18.04.2007

10. STAND DER INFORMATION

Juni 2007

11. Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig

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Anlage zur Änderungsanzeige vom 21.06.2007