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Pravastatin-Ratiopharm 40 Mg Tabletten

Document: 30.05.2005   Gebrauchsinformation (deutsch) change



Liebe Patientin, lieber Patient!

Bitte lesen Sie folgende Gebrauchsinformation aufmerksam, weil sie wichtige Informationen darüber enthält, was Sie bei der Anwendung dieses Arzneimittels beachten sollen. Wenden Sie sich bei Fragen bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.



Gebrauchsinformation



Pravastatin-ratiopharm 40 mg Tabletten


Wirkstoff: Pravastatin-Natrium 40 mg



Zusammensetzung


Arzneilich wirksamer Bestandteil:

1 Tablette enthält 40 mg Pravastatin-Natrium


Sonstige Bestandteile:

Mikrokristalline Cellulose, Povidon, Croscarmellose-Natrium, Magnesiumstearat, Lactose-Monohydrat, schweres Magnesiumoxid, Eisenoxidhydrat (E 172).



Darreichungform und Inhalt


Packungen à 20, 50 und 100 Tabletten



Wirkungsweise


Zur Senkung erhöhter Cholesterinwerte, vermindert das Auftreten von Herz-/Kreislauferkrankungen, verzögert das Fortschreiten der Arteriosklerose.



Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller:



Pharmazeutischer Unternehmer:

ratiopharm GmbH, Graf-Arco-Str. 3, 89079 Ulm

www.ratiopharm.de



Hersteller:

Merckle GmbH, Ludwig-Merckle-Str. 3, 89143 Blaubeuren

www.merckle.de





Anwendungsgebiete



Zur Senkung erhöhter Cholesterinwerte im Blut (primäre Hypercholesterinämie) mit oder ohne Erhöhung der Triglyzeride (kombinierte Hypercholesterin- mit Hypertriglyzeridämie, wenn die Hypercholesterinämie im Vordergrund steht), wenn durch eine Diät mit Einschränkung des Fett- und Cholesterinkonsums bzw. kalorienarmer Kost und andere Maßnahmen (z.B. körperliche Aktivität) keine ausreichende Cholesterinsenkung erreicht werden kann.



Primäre Prävention von Myokardinfarkten und durch eine koronare Herzkrankheit bedingten Todesfällen bei Patienten mit Hypercholesterinämie bzw. kombinierter Hypercholesterinämie, insbesondere bei Patienten mit folgenden Risikofaktoren:



- bei Männern im Alter von 45 bis 54 Jahren mit diätresistenten LDL-Werten konstant über 155 mg/dl bzw. 4 mmol/l, die eine Gefäßerkrankung in der Anamnese oder geringe Veränderungen des Ruhe-EKGs oder einen Diabetes mellitus aufweisen oder Raucher sind,



- bei Männern im Alter von 55 bis 65 Jahren mit diätresistenten LDL-Werten konstant über 155 mg/dl bzw. 4 mmol/l, die geringe Veränderungen des Ruhe-EKGs oder eine Gefäßerkrankung in der Anamnese oder einen HDL-Wert unter 43 mg/dl bzw. 1,1 mmol/l oder eine Familienanamnese von plötzlichem Herztod oder einen Diabetes oder einen Bluthochdruck aufweisen oder Raucher sind.



Sekundäre Prävention

a) kardiovaskulärer Ereignisse, z.B.

- tödlicher oder nicht tödlicher Myokard-Reinfarkt

- Notwendigkeit kardialer Revaskularisierungsmaßnahmen



b) zerebrovaskulärer Ereignisse, z.B.

- ischämische Schlaganfälle

- transitorische ischämische Attacken (TIA)



- bei 21 bis 75 Jahre alten Frauen und Männern, die in den vorausgegangenen 3 bis 36 Monaten entweder einen Myokardinfarkt hatten oder wegen einer instabilen Angina pectoris hospitalisiert waren und eine LDL-Cholesterin-Serumkonzentration über 125 mg/dl bzw. 3,2 mmol/l haben.



Hinweise

Es ist nicht untersucht, ob die Wirkung, welche unter der Behandlung mit 40 mg Pravastatin bei Patienten nach Myokardinfarkt (siehe oben) erzielt wurde, auch bei

- älteren Patienten über 75 Jahre

- Patienten mit frischem Myokardinfarkt (unter 3 Monate alt)

- Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz (LV-EF < 25 % oder klinische NYHA-Klasse III-IV)

erzielt werden kann.



Die Behandlung mit Pravastatin-Natrium ist Teil einer Behandlung, die darauf abzielt, das erhöhte Risiko einer Gefäßatherosklerose wegen Hypercholesterinämie zu reduzieren. Pravastatin-Natrium sollte im Zusammenhang mit Diätmaßnahmen, d.h. eingeschränkter Aufnahme von gesättigten Fettsäuren und Cholesterin verwendet werden.



Für die Behandlung stark erhöhter Triglyzeridwerte im Blut mit gleichzeitig erhöhtem Cholesterin (Hyperlipoproteinämie) liegen keine Erfahrungen mit Pravastatin-ratiopharm® 40 mg vor.



Bei der seltenen Stoffwechselstörung mit Erhöhung der Cholesterinkonzentration, homozygote familiäre Hypercholesterinämie, ist nur eine geringe Wirkung zu erwarten. Klinische Erfahrungen mit Pravastatin-ratiopharm® 40 mg liegen nicht vor.





Gegenanzeigen



Wann dürfen Sie Pravastatin-ratiopharm® 40 mg nicht einnehmen?



- bei erhöhten Cholesterinwerten im Blut, basierend auf einer bestimmten Fettstoffwechselstörung (Hyperalphalipoproteinämie mit erhöhtem HDL-Cholesterin);

- bei Überempfindlichkeit gegenüber Pravastatin-Natrium oder einem der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels;

- bei Lebererkrankungen und erhöhten Leberfunktionswerten (Serumtransaminasen), deren Ursache nicht genau bekannt ist, oder bei hohem Alkoholkonsum, bei Gallenstauung und Erkrankungen der Skelettmuskulatur.



Hinweise:

Eine gemeinsame Verabreichung von Erythromycin, Fibraten einschließlich Gemfibrozil und Nikotinsäure mit Pravastatin-Natrium kann nicht empfohlen werden (siehe Nebenwirkungen: Skelettmuskulatur und Wechselwirkungen).



Ciclosporin mit und ohne weitere Immunsuppressiva (Arzneimittel, die die Abwehrreaktion im Körper vermindern): Wenn diese Kombination nicht umgangen werden kann, sollte eine gleichzeitige Therapie von Pravastatin-Natrium mit Ciclosporin mit und ohne weitere Immunsuppressiva nur unter strenger Abwägung des individuellen Nutzen-Risiko-Verhältnisses erfolgen (siehe Nebenwirkungen: Skelettmuskulatur, Wechselwirkungen und Dosierungsanleitung).



Was müssen Sie in Schwangerschaft und Stillzeit beachten?



Die Sicherheit der Anwendung bei schwangeren Frauen ist nicht belegt. Daher sollte Pravastatin-ratiopharm® 40 mg in der Schwangerschaft nicht und bei Frauen im gebärfähigen Alter nur dann angewendet werden, wenn geeignete empfängnisverhütende Maßnahmen erfolgen.

Besondere Vorsicht ist bei Mädchen im gebärfähigen Alter erforderlich, um sicherzustellen, dass sie die potentiellen Gefahren verstehen, die mit einer Pravastatin-Therapie während der Schwangerschaft verbunden sind und dass sie gegebenenfalls geeignete empfängnisverhütende Maßnahmen treffen.

Bei Kinderwunsch sollte Pravastatin-ratiopharm® 40 mg nach Rücksprache mit dem Arzt rechtzeitig vor Beginn der Schwangerschaft abgesetzt werden. Über den Eintritt einer Schwangerschaft während der Behandlung sollte der Arzt sofort informiert werden.



Obwohl Pravastatin-ratiopharm® 40 mg nur in sehr geringen Konzentrationen in der Muttermilch nachgewiesen wurde, sollte aus Sicherheitsgründen unter der Therapie nicht gestillt werden.



Was ist bei Kindern und älteren Menschen zu berücksichtigen?



Pravastatin-ratiopharm® 40 mg sollte bei Kindern unter 8 Jahren nicht angewendet werden, weil die Sicherheit der Anwendung und die Wirksamkeit bei diesen nicht belegt sind (Siehe auch Dosierungsanleitung bei Kindern und Jugendlichen).

Bei älteren Menschen gelten keine speziellen Vorsichtsregeln.





Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise



Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen Sie beachten?



Vor Einleitung einer Therapie mit Pravastatin-ratiopharm® 40 mg sollten andere Krankheiten bzw. Störungen, die ebenfalls zu Fettstoffwechselstörungen führen können, als Ursache ausgeschlossen werden.



Ihr Arzt wird Sie regelmäßig zu Blutuntersuchungen einbestellen.



Wenn die Blutfettwerte unter der Therapie die angestrebten Cholesterin-Normwerte erreichen bzw. darunter liegen, soll die Pravastatin-Natrium-Dosis erniedrigt werden. Die Bestimmung der Blutfettwerte erfolgt indirekt über die LDL-C*-Konzentration. LDL-C kann bei Triglyzeridwerten (TG) < 400 mg/dl bzw. 4,52 mmol/l berechnet werden, ansonsten muss eine Bestimmung aus dem Blut erfolgen. Dazu ist eine Blutentnahme durch den Arzt erforderlich.



Falls die Leberenzymwerte (wie Transaminasen) während der Behandlung höher werden, müssen wiederholte Blutabnahmen für Kontrolluntersuchungen durchgeführt werden. In manchen Fällen muss gemäß Anordnung Ihres Arztes die Behandlung abgebrochen werden und evtl. Folgeuntersuchungen durchgeführt werden.



Warnhinweise:

Sollte es während der Behandlung mit Pravastatin-ratiopharm® 40 mg zu allgemeinen Muskelschmerzen, Empfindlichkeit oder Schwäche der Muskulatur und/oder einer deutlichen Erhöhung der CPK-Werte kommen, sollte immer an eine Myopathie gedacht werden. Sie sollten unklare Muskelschmerzen, Empfindlichkeit und Schwäche der Muskulatur sofort dem Arzt berichten. Pravastatin sollte abgesetzt werden, wenn die CPK-Werte deutlich erhöht sind oder wenn eine Myopathie vermutet oder diagnostiziert wurde.



Wenn Sie gleichzeitig mit Pravastatin-ratiopharm® 40 mg Ciclosporin, das ist ein Arzneimittel, das die Abwehrreaktionen des Körpers (Abstoßreaktionen) unterdrückt, einnehmen, müssen bestimmte Blutwerte regelmäßig überwacht werden. Dazu wird Sie Ihr Arzt regelmäßig zu einer Untersuchung einladen, um die Konzentration von Ciclosporin bzw. die CPK Werte im Blut zu messen und um danach über die Weiterbehandlung entscheiden zu können.



Wenn Sie unklare Muskelschmerzen, Empfindlichkeit und Schwäche der Muskulatur bei sich feststellen, melden Sie dies sofort Ihrem behandelnden Arzt. Dieser wird entscheiden, ob Sie das Arzneimittel weiter nehmen können oder vorübergehend absetzen sollen.



Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Bitte nehmen Sie Pravastatin-ratiopharm®40 mg daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.





Wechselwirkungen mit anderen Mitteln



Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Pravastatin-ratiopharm® 40 mg?



Bitte informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie zusätzlich andere Arzneimittel einnehmen.



Bei der Kombination anderer verwandter HMG-CoA-Reduktase-Hemmer mit Immunsuppressiva (Arzneimittel zur Unterdrückung der körpereigenen Abwehrreaktionen z.B. Ciclosporin), Erythromycin (Antibiotikum), bestimmten blutfettsenkenden Arzneimitteln (Fibraten einschließlich Gemfibrozil, Nikotinsäure) wurden Muskelerkrankungen (Myopathien) beobachtet bzw. ist das Risiko einer Myopathie beträchtlich erhöht. Diese Wechselwirkungen machten sich u.a. durch Muskelschmerzen, Muskelschwäche und Erhöhung des Muskelenzyms (CPK) bemerkbar. Selten wurde dabei über schwere Rhabdomyolysen (Zerfall von Skelettmuskelzellen), durch die ein plötzliches Nierenversagen ausgelöst wurde, berichtet (siehe Nebenwirkungen, Gegenanzeigen, Warnhinweise und Dosierungsanleitung).



Pravastatin-ratiopharm® 40 mg sollte außer mit Gallensäure-Ionenaustauschern (z.B. Colestyramin und Colestipol) nicht mit anderen lipidsenkenden Arzneimitteln kombiniert werden, da bisher keine ausreichenden klinischen Erfahrungen vorliegen.



Eine Veränderung der Wirksamkeit von Pravastatin-ratiopharm® 40 mg bei gleichzeitiger Einnahme mit Phenytoin (Arzneimittel gegen Epilepsie), Chinidin (Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen), acetylsalicylsäurehaltigen Präparaten sowie Cimetidin (Magensäurehemmer) ist nicht zu erwarten. Wenn Mittel zur Verminderung der Magensäure (Antacida) 1 Stunde vor Pravastatin-ratiopharm® 40 mg eingenommen werden, ist ebenfalls keine nachteilige Wirkung zu erwarten.



Andere Begleitmedikationen: In klinischen Untersuchungen wurde Pravastatin-ratiopharm® 40 mg gleichzeitig mit harntreibenden Arzneimitteln, blutdrucksenkenden Arzneimitteln, gerinnungshemmenden Arzneimitteln, Herzglykosiden, ACE-Hemmern, Kalzium-Blockern, ß-Blockern und Nitroglyzerin verabreicht - es ergaben sich keine Hinweise auf eine klinisch signifikante nachteilige Wechselwirkung.



Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.



Welche Genussmittel, Speisen und Getränke sollten Sie meiden?



Vor Behandlungsbeginn soll auf eine cholesterinarme Diät umgestellt bzw. diese beibehalten werden.

Auf Alkoholkonsum sollten Sie verzichten.





Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung



Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt Pravastatin-ratiopharm® 40 mg nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da Pravastatin-ratiopharm® 40 mg sonst nicht richtig wirken kann!



In welcher Dosierung und wie oft sollten Sie Pravastatin-ratiopharm® 40 mg einnehmen?



Die übliche Anfangsdosierung beträgt 10 mg, 20 mg oder 40 mg Pravastatin-Natrium 1 x täglich als Einzeldosis. Dosisanpassungen sollen individuell - frühestens nach 4 Wochen (Maximalwirkung), abhängig von den Fettwerten bis zu einer Maximaldosis von 1 Tablette Pravastatin-ratiopharm® 40 mg (40 mg Pravastatin-Natrium), verabreicht als Einzeldosis - durchgeführt werden. Die Erhaltungsdosis beträgt 10-40 mg Pravastatin-Natrium/Tag, verabreicht als Einzeldosis.



Unter der Behandlung sollten regelmäßig die Fettwerte im Blut bestimmt werden. Wenn die Blutfett-Werte unter der Therapie die angestrebten Cholesterin-Normalwerte erreichen bzw. darunter liegen, sollte die Dosis von Pravastatin-Natrium erniedrigt werden.



Patienten, die gleichzeitig Ciclosporin mit oder ohne zusätzliche Immunsuppressiva erhalten, sollten mit einer niedrigen Anfangsdosis von ½ bis 1 Tablette Pravastatin-ratiopharm® 10 mg* (5-10 mg Pravastatin-Natrium) pro Tag beginnen. Eine Tageshöchstdosis von 20 mg Pravastatin-Natrium darf nicht überschritten werden. Bei nierentransplantierten Patienten, die gleichzeitig Ciclosporin mit oder ohne zusätzliche Arzneimittel, die die körpereigene Abwehr hemmen, erhalten, sollte eine tägliche Dosis von 10 mg Pravastatin-Natrium nicht überschritten werden (siehe auch Wechselwirkungen und Warnhinweise).



Dosierungsanleitung bei älteren Patienten und bei Patienten mit Niereninsuffizienz

Eine Dosisanpassung ist in der Regel nicht erforderlich, da Pravastatin-Natrium nur in geringem Ausmaß über die Niere ausgeschieden wird.



Dosierungsanleitung bei Kindern und Jugendlichen

Für Jugendliche (14–18 Jahre) beträgt die übliche Dosierung 10–40 mg Pravastatin-Natrium, 1 x täglich als Einzeldosis. Für Kinder (8–13 Jahre) werden maximal 20 mg Pravastatin-Natrium, 1 x täglich als Einzeldosis empfohlen, da höhere Dosierungen als 20 mg bei diesen nicht geprüft wurden.

Bei der Anwendung von Pravastatin-Natrium bei Mädchen im gebärfähigen Alter sind auch die Hinweise unter Schwangerschaft und Stillzeit zu beachten.



Wie und wann sollten Sie Pravastatin-ratiopharm® 40 mg einnehmen?



Pravastatin-ratiopharm® 40 mg wird mit Flüssigkeit eingenommen. Die Einnahme kann unabhängig von der Tageszeit erfolgen, jedoch scheint die abendliche Einnahme etwas wirksamer zu sein. Pravastatin-ratiopharm® 40 mg kann sowohl vor, mit oder nach dem Essen eingenommen werden.



Kombinationstherapie: Pravastatin-ratiopharm® 40 mg kann zur Wirkungsverstärkung mit einem gallensäurebindenden Ionenaustauscherharz (Colestyramin, Colestipol) kombiniert werden.



Bei Kombination mit einem Ionenaustauscherharz soll Pravastatin-ratiopharm® 40 mg eine Stunde vor oder mehr als 4 Stunden nach diesem eingenommen werden.



Mittel zur Verminderung der Magensäure (Antacida) sollen eine Stunde vor Pravastatin-ratiopharm® 40 mg eingenommen werden.



Wie lange sollten Sie Pravastatin-ratiopharm® 40 mg einnehmen?



Abhängig von der Verträglichkeit des Präparates und vom Ansprechen auf die Medikation kann
Pravastatin-ratiopharm® 40 mg zeitlich unbeschränkt eingenommen werden. Eine lipidsenkende Therapie ist in der Regel eine Dauertherapie.



Sekundäre Prävention kardiovaskulärer Ereignisse (s. unter „Anwendungsgebiete“):



Die Einnahme sollte über mehr als 2 Jahre erfolgen, um das Risiko, dass wieder ein Infarkt auftritt, dass es zu einem Schlaganfall oder vorübergehender Bewusstseinsstörung kommt und dass Eingriffe am Herzen notwendig werden, zu vermindern, siehe



Hinweis:

Diese Wirkungen wurden mit einer Dosierung von 40 mg Pravastatin täglich erreicht. Die Wirkung einer niedrigeren Dosierung wurde nicht untersucht. Die Verminderung des Risikos wurde nach 2 Jahren festgestellt.





Anwendungsfehler und Überdosierung



Was ist zu tun, wenn Sie Pravastatin-ratiopharm® 40 mg in zu großen Mengen eingenommen haben (beabsichtigte oder versehentliche Überdosierung)?



Bei Anwendungsfehlern oder Überdosierung sind allgemeine Kontrollen und die Überwachung der Leberfunktion angezeigt. Eventuelle Beschwerden müssen symptomatisch behandelt werden. Bitte wenden Sie sich dazu an Ihren Arzt!



Was müssen Sie beachten, wenn Sie zu wenig Pravastatin-ratiopharm® 40 mg eingenommen haben oder eine Einnahme vergessen haben?



Setzen Sie bitte die Behandlung mit der verordneten Dosierung fort.



Was müssen Sie beachten, wenn Sie die Behandlung unterbrechen oder vorzeitig beenden?



Bevor Sie die Behandlung unterbrechen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber.





Nebenwirkungen



Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Pravastatin-ratiopharm® 40 mg auftreten?



Es treten gelegentlich folgende unerwünschte Nebenwirkungen unter Pravastatin-ratiopharm® 40 mg auf:

Brechreiz, Erbrechen, Durchfall, Verstopfung, Bauchschmerzen, Blähungen;

Muskel- und Skelettschmerzen;

Infektionen der oberen Atemwege, Schnupfen;

Kopfschmerz, Schwindel/Benommenheit;

Müdigkeit, Brustschmerz, Herzschmerzen.



Leber

Gelegentlich kam es unter der Behandlung mit Pravastatin-Natrium zu einem Anstieg bestimmter Leberfunktionswerte im Blut (Transaminasen). Einzelfälle von Leberentzündung (Hepatitis), Gelbsucht (inklusive cholestatischer Gelbsucht) und Leberschädigung (fulminante Lebernekrose) wurden berichtet, wobei ein kausaler Zusammenhang nicht gesichert ist.



Skelettmuskulatur

Gelegentlich wurden unter der Behandlung mit Pravastatin-Natrium Muskel-/Gelenkschmerzen (Myalgien/Arthralgien) und Muskelkrämpfe beobachtet. Über Muskelschmerz oder Muskelschwäche in Verbindung mit einer Erhöhung der Serum-Kreatin-Phosphokinase (CPK) über das 10fache des oberen Normalwertes wurde bei < 0,1 % der Patienten im Rahmen von klinischen Prüfungen - möglicherweise mit Pravastatin korreliert - berichtet. Über Muskelschmerzen, Muskelschwäche, Zerfall von Skelettmuskelzellen (Rhabdomyolyse) wurde unter der Anwendung von HMG-CoA-Reduktase-Inhibitoren berichtet. Über Zerfall von Skelettmuskelzellen (Rhabdomyolyse) und eine damit zusammenhängende Ausscheidung von Muskeleiweiß mit gestörter Nierenfunktion wurde auch sehr selten unter Pravastatin berichtet.



Von anderen HMG-CoA-Reduktase-Hemmern ist bekannt, dass das Risiko einer Muskelerkrankung beträchtlich erhöht ist, wenn gleichzeitig Immunsuppressiva, einschließlich Ciclosporin, oder Erythromycin verabreicht werden oder eine begleitende lipidsenkende Therapie mit Fibraten oder Niacin (Nikotinsäure) durchgeführt wird. Selten wurde dabei über schwere Rhabdomyolysen (Zerfall von Skelettmuskelzellen), durch die ein plötzliches Nierenversagen ausgelöst wurde, berichtet.



Haut

Gelegentlich trat unter Pravastatin-Natrium Hautausschlag, selten Juckreiz, trockene Haut und Haarausfall auf. Der Hautausschlag war meist gering ausgeprägt. Eine Abhängigkeit von der verabreichten Dosis und der Dauer der Behandlung konnte nicht festgestellt werden. Ein Fall von Dermatomyositis wurde beobachtet (siehe auch Überempfindlichkeitsreaktionen).



Magen-Darm-Trakt

Gelegentlich traten unter Pravastatin-Natrium Verdauungsstörungen (Dyspepsie, Sodbrennen) auf. In Einzelfällen wurden ein verminderter Appetit und eine Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) beobachtet, wobei ein kausaler Zusammenhang mit Pravastatin-Natrium nicht gesichert ist.



Sinnesorgane

Gelegentlich wurde von Sehstörungen einschließlich verschwommenem Sehen und Doppeltsehen (Diplopie) berichtet sowie in Einzelfällen von Geschmacksstörungen und Linsentrübungen.



Überempfindlichkeitsreaktionen

In Einzelfällen kann es unter der Behandlung mit Pravastatin-Natrium zu Überempfindlichkeitsreaktionen kommen, die mit einem oder mehreren der folgenden Symptome einhergehen können: Anaphylaxie, Blutdruckabfall, Angioödem, Kopf- bzw. Halsödeme, Lupus-ähnliches Syndrom, Arthritis, Arthralgie, Photosensitivität, Blutbildveränderungen wie Thrombozytopenie, Leukozytopenie, haemolytische Anämie, positive antinukleäre Antikörper, Beschleunigung der Blutsenkungsgeschwindigkeit, Vaskulitis, Dermatomyositis.



Psychische Auffälligkeiten wie depressive Verstimmungen sind vereinzelt unter der Behandlung mit HMG-CoA-Reduktase-Hemmern berichtet worden, ebenfalls Einzelfälle von peripherer Polyneuropathie. Wenngleich eine kausale Verursachung nicht erwiesen ist, sollte die Behandlung in solchen Fällen abgesetzt werden.



Gelegentlich traten Atemnot und Husten, selten Blasenentleerungsstörungen auf.



Einzelfälle von Erektionsstörungen, veränderter Libido, Fieber, Hitzewallungen, Schlafstörungen, Parästhesien, Gedächtnisverlust, Zittern (Tremor), Angst und Nervosität wurden berichtet, wobei ein kausaler Zusammenhang nicht gesichert ist.



Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.



Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?



Sollten Sie bei sich Nebenwirkungen feststellen, berichten Sie diese umgehend Ihrem Arzt. Sollte Ihr Arzt es für erforderlich halten, sind außer Absetzen von Pravastatin-ratiopharm® 40 mg in der Regel keine weiteren Gegenmaßnahmen notwendig.





Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit



Das Verfallsdatum ist auf der Packung aufgedruckt. Verwenden Sie diese Packung nicht mehr nach diesem Datum!



Wie ist Pravastatin-ratiopharm® 40 mg aufzubewahren?



Pravastatin-ratiopharm® 40 mg ist – wie alle Arzneimittel – so aufzubewahren, dass es für Kinder nicht erreichbar ist.





Stand der Information



Mai 2005





Versionscode: Z02

* LDL-C = Low Density Lipoprotein Cholesterin

* Pravastatin-ratiopharm® 10 mg: 1 Tablette enthält 10 mg Pravastatin-Natrium

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