Pravastatin Sandoz 40 Mg Tabletten
Zul.-Nr.: 59737.00./01./02.00+81110.00.00 Verfahrensnr.: DK/H/0603
Fachinformation
FC 1. BEZEICHNUNG DER ARZNEIMITTEL
Pravastatin Sandoz 10 mg Tabletten
Pravastatin Sandoz 20 mg Tabletten
Pravastatin Sandoz 30 mg Tabletten
Pravastatin Sandoz 40 mg Tabletten
FD 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Pravastatin Sandoz 10 mg Tabletten
Jede Tablette enthält 10 mg Pravastatin-Natrium
Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: 5 mg Lactose-Monohydrat
Pravastatin Sandoz 20 mg Tabletten
Jede Tablette enthält 20 mg Pravastatin-Natrium
Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: 10 mg Lactose-Monohydrat
Pravastatin Sandoz 30 mg Tabletten
Jede Tablette enthält 30 mg Pravastatin-Natrium
Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: 15 mg Lactose-Monohydrat
Pravastatin Sandoz 40 mg Tabletten
Jede Tablette enthält 40 mg Pravastatin-Natrium
Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: 20 mg Lactose-Monohydrat
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
FE 3. DARREICHUNGSFORM
Tablette
Hellbraune, gesprenkelte, ovale Tabletten mit Bruchrille auf beiden Seiten und Prägung P 10 (oder P 20, P 30 oder P 40) auf einer Seite.
Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.
FG 4. KLINISCHE ANGABEN
FH 4.1 Anwendungsgebiete
Hypercholesterinämie
Behandlung von primärer Hypercholesterinämie oder gemischter Dyslipidämie, zusätzlich zu einer Diät, wenn das Ansprechen auf eine Diät und andere nicht-pharmakologische Maßnahmen (z. B. körperliche Betätigung, Gewichtsabnahme) nicht ausreichend ist.
PrimärePrävention
Verringerung der kardiovaskulären Mortalität und Morbidität zusätzlich zu einer Diät bei Patienten mit mittlerer oder schwerer Hypercholesterinämie und einem hohen Risiko eines ersten kardiovaskulären Ereignisses (siehe Abschnitt 5.1).
Sekundäre Prävention
Verringerung der kardiovaskulären Mortalität und Morbidität bei Patienten mit einem Myokardinfarkt oder instabiler Angina pectoris in der Anamnese und entweder normalen oder erhöhten Cholesterinwerten, zusätzlich zur Korrektur anderer Risikofaktoren (siehe Abschnitt 5.1).
Post-Transplantation
Verringerung einer Post-Transplantations-Hyperlipidämie bei Patienten, die nach Organtransplantationen eine immunsuppressive Therapie erhalten (siehe Abschnitte 4.2, 4.5 und 5.1).
FN 4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Vor der erstmaligen Gabe von Pravastatin Tabletten müssen sekundäre Ursachen für eine Hypercholesterinämie ausgeschlossen werden und die Patienten auf eine lipidsenkende Standard-Diät gesetzt werden, die während des gesamten Behandlungszeitraumes fortgesetzt werden sollte.
Pravastatin wird 1-mal täglich, vorzugsweise abends, mit oder ohne Essen, eingenommen.
Hypercholesterinämie:Die empfohlene Dosis beträgt 10-40 mg Pravastatin-Natrium 1-mal täglich. Die therapeutische Wirkung setzt innerhalb einer Woche ein und die volle Wirkung einer verabreichten Dosis entfaltet sich innerhalb von 4 Wochen. Deshalb sollten die Lipidwerte periodisch bestimmt und die Dosierung entsprechend angepasst werden. Die Tageshöchstdosis beträgt 40 mg Pravastatin-Natrium.
Kardiovaskuläre Prävention: In allen präventiven Morbiditäts- und Mortalitätsstudien betrug die einzige untersuchte Anfangs- und Erhaltungsdosis 40 mg Pravastatin-Natrium täglich.
Dosierung nach einer Transplantation: Nach einer Organtransplantation wird für Patienten, die eine immunsuppressive Therapie erhalten, eine Anfangsdosis von 20 mg Pravastatin-Natrium täglich empfohlen (siehe Abschnitt 4.5).
In Abhängigkeit vom Ansprechen der Lipidparameter kann die Dosis unter engmaschiger medizinischer Kontrolle auf bis zu 40 mg Pravastatin-Natrium erhöht werden (siehe Abschnitt 4.5).
Pädiatrische Patienten
Kinder und Jugendliche (im Alter von 8 bis 18 Jahren) mit Heterozygoter Familiärer Hypercholesterinämie:Für Kinder im Alter zwischen 8 und 13 Jahren wird eine Dosierung von 10-20 mg 1-mal täglich empfohlen, da Dosen von über 20 mg in dieser Bevölerungsgruppe nicht untersucht wurden. Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren erhalten 10-40 mg 1-mal täglich (Kinder und weibliche empfängnisfähige Jugendliche siehe Abschnitt 4.6; Studienergebnisse siehe Abschnitt 5.1).
Ältere Patienten: Bei diesen Patienten ist eine Dosisanpassung nicht erforderlich, es sei denn, es liegen prädisponierende Risikofaktoren vor (siehe Abschnitt 4.4).
Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion:Eine Anfangsdosis von 10 mg Pravastatin-Natrium pro Tag wird für Patienten mit einer mäßigen oder schweren Einschränkung der Nierenfunktion oder einer signifikanten Einschränkung der Leberfunktion empfohlen. Die Dosierung sollte entsprechend dem Ansprechen der Lipidparameter und unter medizinischer Kontrolle angepasst werden.
Begleitmedikation:Die lipidsenkende Wirkung von Pravastatin-Natrium auf das Gesamtcholesterin und LDL-Cholesterin wird verstärkt durch Kombination mit Gallesäuren-bindenden Anionenaustauscherharzen (z. B. Colestyramin, Colestipol). Pravastatin Tabletten sollten entweder 1 Stunde vor oder mindestens 4 Stunden nach dem Anionenaustauscherharz verabreicht werden (siehe Abschnitt 4.5).
Bei Patienten, die Ciclosporin (allein oder in Kombination mit anderen immunsuppressiven Arzneimitteln) einnehmen, sollten die Behandlung mit 20 mg Pravastatin-Natrium 1-mal täglich beginnen und eine Dosissteigerung bis auf 40 mg Pravastatin-Natrium sollte mit Vorsicht erfolgen (siehe Abschnitt 4.5).
FI 4.3 Gegenanzeigen
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Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile
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akute Lebererkrankung, einschließlich nicht abgeklärter, persistierender Erhöhung der Transaminasespiegel über das 3-fache des oberen Normwertes (= upper limit of normal = ULN)(siehe Abschnitt 4.4)
-
Schwangerschaft und Stillzeit (siehe Abschnitt 4.6)
FK 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Pravastatin wurde bei Patienten mit Homozygoter Familiärer Hypercholesterinämie nicht untersucht. Eine Therapie ist nicht indiziert, wenn die Hypercholesterinämie aufgrund erhöhter HDL-Cholesterinwerte besteht.
Die Kombination von Pravastatin mit Fibraten wird, wie auch bei anderen HMG-CoA-Reduktase-Inhibitoren, nicht empfohlen.
Kinder und Jugendliche
Bei Kindern vor der Pubertät sollte der Arzt Nutzen und Risiken der Behandlung vor Einleiten der Therapie sorgfältig abwägen.
Leberfunktionsstörungen
Wie auch bei anderen lipidsenkenden Stoffen wurde ein moderater Anstieg der Transaminasespiegel beobachtet. In den meisten Fällen gingen die Transaminasewerte wieder auf ihren Ausgangswert zurück, ohne dass die Behandlung unterbrochen werden musste.
Patienten, die erhöhte Transaminasespiegel entwickeln, müssen besonders beobachtet und die Therapie muss unterbrochen werden, wenn die Alaninaminotransferase (ALT-)- und Aspartataminotransferase- (AST)-Werte dauerhaft das 3-fache des oberen Normwertes übersteigen.
Pravastatin sollte bei Patienten mit anamnestisch bekannter Lebererkrankung oder hohem Alkoholkonsum nur mit Vorsicht angewendet werden.
Interstitielle Lungenkrankheit
Bei einigen Statinen wurde, besonders bei Langzeittherapie, in Ausnahmefällen eine interstitielle Lungenkrankheit berichtet (siehe Abschnitt 4.8). Die auftretenden Beschwerden können dabei Dyspnoe, unproduktiven Husten und allgemeine Gesundheitsstörungen (Erschöpfung, Gewichtsverlust und Fieber) einschließen. Wenn vermutet wird, dass ein Patient eine interstitielle Lungenkrankheit entwickelt hat, sollte die Statintherapie abgebrochen werden."
Diabetes mellitus
Es gibt Hinweise darauf, dass Statine als Substanzklasse den Blutzuckerspiegel erhöhen und bei manchen Patienten, die ein hohes Risiko für die Entwicklung eines zukünftigen Diabetes mellitus haben, eine Hyperglykämie hervorrufen können, die eine adäquate Diabetesbehandlung erfordert. Dieses Risiko wird jedoch von der Reduktion des vaskulären Risikos durch Statine aufgewogen und sollte daher nicht zu einem Abbruch der Statinbehandlung führen. In Übereinstimmung mit nationalen Richtlinien sollten Risikopatienten (Nüchternblutzucker von 5,6 bis 6,9 mmol/L, BMI > 30kg/m2, erhöhte Triglyzeridwerte, Hypertonie) sowohl klinisch als auch in Bezug auf die relevanten Laborwerte überwacht werden.
Störungen der Muskulatur
Wie bei anderen HMG-CoA-Reduktase-Inhibitoren (Statine) wurde Pravastatin mit dem Auftreten von Myalgie, Myopathie und sehr selten mit Rhabdomyolyse in Verbindung gebracht. Eine Myopathie muss bei jedem mit Statinen behandelten Patienten mit ungeklärten muskulären Symptomen wie z.B. Schmerzen oder Empfindlichkeit, Schwäche oder Krämpfen der Muskeln in Erwägung gezogen werden. In diesen Fällen sollten die Creatinkinase (CK)-Spiegel gemessen werden (siehe unten).
Die Statintherapie sollte zeitweilig unterbrochen werden, wenn die CK-Spiegel > 5 x ULN liegen oder ernste klinische Symptome auftreten. Sehr selten (in etwa 1 Fall pro 100.000 Patientenjahre) tritt eine Rhabdomyolyse, mit oder ohne sekundärer Niereninsuffizienz, auf. Rhabdomyolyse ist eine akute, potenziell tödliche Skelettmuskelschädigung, die zu jeder Zeit während der Behandlung auftreten kann, und durch massive Muskelzerstörung in Verbindung mit einem deutlichen Anstieg des CK-Spiegels (meist > 30 oder 40 x ULN) charakterisiert ist und zu einer Myoglobinurie führt.
Das Risiko für das Auftreten einer Myopathie unter Statinen scheint von der Exposition abhängig zu sein. Das Risiko kann daher zwischen den verschiedenen Wirkstoffen (aufgrund von Unterschieden in der Lipophilie und den pharmakokinetischen Eigenschaften), einschließlich ihrer Dosierung und ihres Potenzials für Arzneimittelwechselwirkungen, variieren. Obwohl es für die Verschreibung eines Statins keine muskuläre Kontraindikation gibt, können bestimmte prädisponierende Faktoren das Risiko einer muskulären Toxizität erhöhen und rechtfertigen deshalb eine sorgfältige Nutzen/Risiko-Bewertung und besondere klinische Überwachung. Bei diesen Patienten ist die CK-Messung vor dem Therapiebeginn mit Statinen angezeigt (siehe unten).
Das Risiko und der Schweregrad muskulärer Störungen unter Statin-Therapie steigen bei gemeinsamer Verabreichung mit wechselwirkenden Arzneimitteln. Die Anwendung von Fibraten allein ist gelegentlich mit dem Auftreten einer Myopathie verbunden. Die gleichzeitige Anwendung eines Statins mit Fibraten sollte im Allgemeinen vermieden werden. Die gemeinsame Verabreichung von Statinen und Nikotinsäure sollte mit Vorsicht durchgeführt werden. Verstärktes Auftreten von Myopathien wurde auch bei Patienten beschrieben, die andere Statine in Kombination mit Inhibitoren des Cytochrom-P450-Stoffwechsels einnahmen. Dies kann aus pharmakokinetischen Wechselwirkungen resultieren, die für Pravastatin nicht dokumentiert sind (siehe Abschnitt 4.5). Muskuläre Symptome im Zusammenhang mit einer Statin-Therapie gehen normalerweise zurück, wenn die Statin-Therapie unterbrochen wird.
Messung und Interpretation der Creatinkinase-Werte:
Eine routinemäßige Überwachung der Creatinkinase (CK) oder anderer Muskelenzymspiegel wird bei asymptomatischen Patienten unter Statin-Therapie nicht empfohlen. Die Messung des CK-Spiegels wird jedoch bei Patienten mit besonderen prädisponierenden Faktoren vor Beginn einer Statin-Therapie und bei Patienten, die muskuläre Symptome unter Statin-Therapie entwickeln, wie unten beschrieben, empfohlen. Wenn die CK-Ausgangswerte signifikant erhöht sind (mehr als das 5-fache des oberen Normwertes), sollten die CK-Werte 5 bis 7 Tage später noch 1-mal gemessen werden, um die Ergebnisse zu bestätigen. Die Interpretation der gemessenen CK-Spiegel sollte im Kontext anderer potenzieller Faktoren, die vorübergehende Muskelstörungen verursachen können, wie anstrengende körperliche Betätigung oder Muskeltrauma, erfolgen.
Vor Behandlungsbeginn:
Bei Patienten mit prädisponierenden Faktoren wie Niereninsuffizienz, Schilddrüsenunterfunktion, anamnestisch bekannter muskulärer Toxizität eines Statins oder Fibrates, erblicher Muskelerkrankung (beim Patienten oder in der Familie) oder Alkoholmissbrauch sollte man Vorsicht walten lassen. In diesen Fällen sollten die CK-Spiegel vor Therapiebeginn gemessen werden. Eine Messung der CK-Spiegel vor Therapiebeginn sollte auch bei Personen über 70 Jahren, besonders in Gegenwart anderer prädisponierender Faktoren in dieser Patientengruppe, in Betracht gezogen werden. Wenn die CK-Spiegel signifikant erhöht sind (> 5 x ULN), sollte die Behandlung nicht begonnen werden, und die Ergebnisse sollten nach 5-7 Tagen überprüft werden. Die Ausgangswerte der CK-Spiegel können auch im Fall eines späteren Anstiegs während der Statin-Therapie als Referenzwerte nützlich sein.
Während der Behandlung:
Die Patienten sollten angewiesen werden, umgehend alle Muskelschmerzen, -empfindlichkeit, -schwäche oder -krämpfe unbekannter Ursache zu berichten. In diesen Fällen sollten die CK-Spiegel gemessen werden. Wenn ein signifikant erhöhter CK-Siegel (> 5 x ULN) festgestellt wird, muss die Statin-Therapie unterbrochen werden. Eine Therapieunterbrechung sollte auch in Betracht gezogen werden, wenn die muskulären Symptome schwerwiegend sind und tägliches Unbehagen verursachen, selbst wenn der Anstieg des CK-Spiegels ≤ 5 x ULN bleibt. Wenn die Symptome nachlassen und die CK-Spiegel zum Normalwert zurückkehren, kann die Wiederaufnahme der Statin-Therapie mit der niedrigsten Dosierung und unter engmaschiger Überwachung in Betracht gezogen werden. Wenn bei einem solchen Patienten eine erbliche Muskelkrankheit vermutet wird, wird die Wiederaufnahme der Statin-Therapie nicht empfohlen.
Besondere Warnhinweise zu den sonstigen Bestandteilen
Pravastatin Sandoz Tabletten enthalten Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Pravastatin Sandoz Tabletten nicht einnehmen.
FM 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Fibrate:
Die Anwendung von Fibraten allein ist gelegentlich mit dem Auftreten einer Myopathie verbunden. Ein erhöhtes Risiko für muskelbezogene unerwünschte Ereignisse, einschließlich Rhabdomyolyse, wurde berichtet, wenn Fibrate mit anderen Statinen verabreicht wurden. Da solche unerwünschten Ereignisse mit Pravastatin nicht ausgeschlossen werden können, sollte die kombinierte Anwendung von Pravastatin und Fibraten (z. B. Gemfibrozil, Fenofibrat) im Allgemeinen vermieden werden (siehe Abschnitt 4.4). Wenn diese Kombination als notwendig erachtet wird, muss bei Patienten, die ein derartiges Schema erhalten, eine sorgfältige Überwachung und Kontrolle der CK-Spiegel erfolgen.
Colestyramin/Colestipol:
Bei gleichzeitiger Verabreichung war die Bioverfügbarkeit von Pravastatin um ungefähr 40 bis 50% verringert. Es gab keine klinisch signifikante Verringerung der Bioverfügbarkeit oder der therapeutischen Wirksamkeit, wenn Pravastatin 1 Stunde vor oder 4 Stunden nach Colestyramin oder eine Stunde vor Colestipol verabreicht wurde (siehe Abschnitt 4.2).
Ciclosporin:
Die gleichzeitige Verabreichung von Pravastatin und Ciclosporin führt zu einem ungefähr 4-fachen Anstieg der systemischen Verfügbarkeit von Pravastatin. Bei einigen Patienten kann der Anstieg der Verfügbarkeit jedoch höher sein. Die klinische und biochemische Überwachung von Patienten, die diese Kombination erhalten, wird daher empfohlen (siehe Abschnitt 4.2).
Warfarin und andere orale Antikoagulantien:
Die Parameter für die Bioverfügbarkeit von Pravastatin im steady state waren nach der gemeinsamen Verabreichung mit Warfarin nicht verändert. Die Langzeitanwendung beider Arzneimittel führte zu keiner Veränderung in der antikoagulierenden Wirkung von Warfarin.
Durch Cytochrom P450 verstoffwechselte Mittel:
Pravastatin wird nicht in klinisch signifikantem Ausmaß durch das Cytochrom P450 System verstoffwechselt. Daher können Stoffe, die durch das Cytochrom P450 System verstoffwechselt werden oder die Inhibitoren von Cytochrom 450 sind, im Gegensatz zu anderen Statinen, zu einer stabilen Pravastatin-Therapie hinzugefügt werden, ohne signifikante Veränderungen im Plasmaspiegel von Pravastatin zu verursachen. Das Fehlen einer signifikanten pharmakokinetischen Wechselwirkung mit Pravastatin wurde speziell für einige Produkte nachgewiesen, besonders für Substrate/Inhibitoren von CYP3A4, z.B. Diltiazem, Verapamil, Itraconazol, Ketoconazol, Protease-Inhibitoren, Grapefruitsaft und CYP2C9-Inhibitoren (z.B. Fluconazol).
In einer von 2 Interaktionsstudien mit Pravastatin und Erythromycin wurde ein statistisch signifikanter Anstieg der AUC (70%) and der Cmax (121%) von Pravastatin beobachtet. In einer ähnlichen Studie mit Clarithromycin wurde ein statistisch signifikanter Anstieg der AUC (110%) und der Cmax (127%) beobachtet. Obwohl diese Veränderungen geringfügig waren, sollte Pravastatin zusammen mit Erythromycin oder Clarithromycin mit Vorsicht verabreicht werden.
Andere Arzneimittel:
In Interaktionsstudien wurden keine statistisch signifikanten Unterschiede in der Bioverfügbarkeit beobachtet, wenn Pravastatin zusammen mit Acetylsalicylsäure, Antacida (bei Verabreichung eine Stunde vor Pravastatin), Nikotinsäure oder Probucol verabreicht wurde.
FL 4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Pravastatin ist während der Schwangerschaft kontraindiziert und sollte Frauen im gebärfähigen Alter nur dann verabreicht werden, wenn der Eintritt einer Schwangerschaft sehr unwahrscheinlich ist und wenn die Frauen über die möglichen Risiken für eine Schwangerschaft informiert wurden. Bei weiblichen empfängnisfähigen Jugendlichen ist besondere Vorsicht geboten. Die potentiellen Risiken einer Pravastatin-Behandlung während einer Schwangerschaft müssen diesen Patientinnen auf verständliche Weise erklärt werden.
Wenn eine Patientin plant, schwanger zu werden oder schwanger wird, muss umgehend der Arzt informiert werden, und Pravastatin muss wegen des potenziellen Risikos für den Föten abgesetzt werden.
Stillzeit
Pravastatin wird in geringen Mengen in die Muttermilch ausgeschieden, deshalb ist Pravastatin während der Stillzeit kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Fertilität
Es sind keine klinischen Daten verfügbar. In nichtklinischen Untersuchungen wurden bei Expositionen weit im Übermaß zu der maximalen therapeutischen Anwendung beim Menschen Auswirkungen auf die männliche Fertilität beobachtet. Die Bedeutung für die klinische Anwendung ist nicht bekannt (siehe Abschnitt 5.3).
FQ 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Pravastatin hat keinen oder einen vernachlässigbaren Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Beim Fahren eines Fahrzeugs oder beim Bedienen von Maschinen sollte jedoch berücksichtigt werden, dass während der Behandlung Schwindel und Sehstörungen auftreten können.
FJ 4.8 Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt: sehr häufig (≥ 1/10), häufig (≥ 1/100 bis < 1/10), gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100), selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000), sehr selten (< 1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angegeben.
Klinische Studien:
Pravastatin wurde in einer Dosierung von 40 mg in sieben randomisierten doppelblinden, plazebokontrollierten Studien mit über 21.000 Patienten untersucht, die mit Pravastatin (n=10.764) oder Plazebo (n=10.719) behandelt wurden. Dies entspricht über 47.000 Patientenjahren Exposition mit Pravastatin. Über 19.000 Patienten wurden im Mittel 4,8-5,9 Jahre untersucht.
Die folgenden unerwünschten Reaktionen wurden berichtet. Keine davon trat in der Pravastatin-Gruppe um mehr als 0,3% häufiger auf als in der Plazebo-Gruppe.
Erkrankungen des Nervensystems:
Gelegentlich: Schwindel, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Schlaflosigkeit
Augenerkrankungen:
Gelegentlich: Sehstörungen (einschließlich verschwommenes Sehen und Doppeltsehen)
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:
Gelegentlich: Dyspepsie/Sodbrennen, Bauchschmerzen, Übelkeit/Erbrechen, Verstopfung, Durchfall, Blähungen
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:
Gelegentlich: Juckreiz, Ausschlag, Urtikaria, Abnormalitäten des Haaransatzes/der Haare (einschließlich Alopezie)
Erkrankungen der Nieren und Harnwege:
Gelegentlich: Miktionsstörungen (einschließlich Dysurie, Häufigkeit, Nykturie)
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse:
Gelegentlich: sexuelle Dysfunktion
Allgemeine Erkrankungen:
Gelegentlich: Müdigkeit
Ereignisse von besonderem klinischem Interesse
Skelettmuskulatur:
In klinischen Studien wurden Auswirkungen auf die Skelettmuskulatur berichtet, wie z.B. Schmerzen in der Skelettmuskulatur einschließlich Gelenkschmerzen, Muskelkrämpfe, Myalgie, Muskelschwäche und erhöhte CK-Spiegel. Die Häufigkeit von Muskelschmerzen (1,4 % Pravastatin vs. 1,4 % Plazebo) und Muskelschwäche (0,1% Pravastatin vs. < 0,1 % Plazebo) und die Inzidenz von CK-Spiegeln, > 3 x ULN (1,6 % Pravastatin vs. 1,6 % Plazebo) bzw. > 10 x ULN (1,0 % Pravastatin vs. 1,0 % Plazebo), waren in CARE, WOSCOPS und LIPID mit Plazebo vergleichbar (siehe Abschnitt 4.4).
Auswirkungen auf die Leber:
Es wurde über Erhöhungen der Lebertransaminasespiegel berichtet. In den drei plazebokontrollierten klinischen Langzeitstudien CARE, WOSCOPS und LIPID traten deutliche Abweichungen von den Normalwerten der ALT und AST (> x 3 ULN) in einer ähnlichen Häufigkeit (≤ 1,2 %) in beiden Behandlungsgruppen auf.
Unerwünschte Ereignisse seit Markteinführung
Zusätzlich zu den oben genannten wurden folgende unerwünschten Ereignisse seit der Markteinführung von Pravastatin berichtet:
Erkrankungen des Immunsystems:
Sehr selten: Überempfindlichkeitsreaktionen: Anaphylaxie, Angioödem, Lupus erythematodes-ähnliches Syndrom
Erkrankungen des Nervensystems:
Sehr selten: periphere Polyneuropathie, insbesondere bei Einnahme über einen langen Zeitraum, Parästhesien
Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes:
Sehr selten: Pankreatitis
Leber- und Gallenerkrankungen:
Sehr selten: Gelbsucht, Hepatitis, fulminante Lebernekrose
Skelettmuskulatur- Bindegewebs- und Knochenerkrankungen:
Sehr selten: Rhabdomyolyse, die mit akutem Nierenversagen infolge von Myoglobinurie assoziiert sein kann, Myopathie (siehe Abschnitt 4.4), Myositis, Polymyositis
Vereinzelte Fälle von Sehnenbeschwerden, manchmal durch Ruptur kompliziert.
Die folgenden Nebenwirkungen wurden bei einigen Statine berichtet:
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Schlafstörungen, wie Schlaflosigkeit und Albträume
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Gedächtnisverlust
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Störung der Sexualfunktion
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Depressionen
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in Ausnahmefällen und besonders bei Langzeittherapie eine interstitielle Lungenkrankheit, (siehe Abschnitt 4.4)
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Diabetes mellitus: Die Häufigkeit ist abhängig von dem Vorhandensein oder dem Fehlen von Risikofaktoren (Nüchternblutzucker ≥ 5.6 mmol/L, BMI > 30kg/m2, erhöhte Triglyzeridwerte, bestehende Hypertonie).
FO 4.9 Überdosierung
Bislang sind die Erfahrungen mit einer Überdosierung von Pravastatin begrenzt. Es gibt keine spezifische Behandlung im Fall einer Überdosierung. Im Fall einer Überdosierung sollte der Patient symptomatisch behandelt und unterstützende Maßnahmen nach Bedarf eingeleitet werden.
FF 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
F1 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe:
Mittel, die den Lipidstoffwechsel beeinflussen, rein - HMG-CoA-Reduktasehemmer
ATC-Code: C10AA03
Wirkmechanismus:
Pravastatin ist ein kompetitiver Inhibitor der 3-Hydroxy-3-methylglutaryl-Koenzym A (HMG-CoA)-Reduktase, des Enzyms, das den frühen, geschwindigkeitsbestimmenden Schritt in der Cholesterinbiosynthese katalysiert und seine lipidsenkende Wirkung in zweierlei Hinsicht entfaltet. Erstens bewirkt es aufgrund der reversiblen und spezifischen kompetitiven Hemmung der HMG-CoA-Reduktase eine mäßige Verringerung der Synthese von intrazellulärem Cholesterin. Daraus resultiert ein Anstieg der Zahl der LDL-Rezeptoren auf der Zelloberfläche und ein verstärkter Rezeptor-vermittelter Abbau und eine erhöhte Clearance von zirkulierendem LDL-Cholesterin im Blut.
Zweitens hemmt Pravastatin die LDL-Bildung, indem es die Synthese von VLDL-Cholesterin, der Vorstufe des LDL-Cholesterins, in der Leber hemmt.
Sowohl bei Gesunden als auch bei Patienten mit Hypercholesterinämie verringert Pravastatin-Natrium folgende Lipidwerte: Gesamtcholesterin, LDL-Cholesterin, Apolipoprotein B, VLDL-Cholesterin und Triglyzeride, während HDL-Cholesterin und Apolipoprotein A erhöht werden.
Klinische Wirksamkeit:
Primäre Prävention
Die „West of Scotland Coronary Prevention Study (WOSCOPS)“ war eine randomisierte, doppelblinde, plazebokontrollierte Studie mit 6.595 männlichen Probanden im Alter von 45 bis 64 Jahren mit mittelschwerer bis schwerer Hypercholesterinämie (LDL-C: 155-232 mg/dl [4,0-6,0 mmol/l]) und ohne anamnestisch bekanntem Myokardinfarkt. Diese wurden über eine durchschnittliche Behandlungsdauer von 4,8 Jahren mit entweder 40 mg Pravastatin täglich oder Plazebo zusätzlich zu einer Diät behandelt. Bei den mit Pravastatin behandelten Patienten zeigten die Ergebnisse folgendes:
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eine Verringerung des Risikos der koronaren Mortalität und des nicht-tödlichen Myokardinfarktes (die relative Risiko Reduktion [RRR] betrug 31 %; p = 0,0001, das absolute Risiko betrug 7,9 % in der Plazebo-Gruppe und 5,5% bei den mit Pravastatin behandelten Patienten); der Einfluss auf diese kumulativen kardiovaskulären Ereignisraten war bereits nach 6-monatiger Behandlung offensichtlich
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eine Verringerung der Gesamtanzahl der Todesfälle durch kardiovaskuläre Ereignisse (RRR 32 %; p = 0,03)
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wenn Risikofaktoren mit einbezogen wurden, wurde auch eine 24 %ige RRR der Gesamtsterblichkeit (p = 0,039) unter den mit Pravastatin behandelten Patienten beobachtet
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eine Verringerung des relativen Risikos der Durchführung kardialer Revaskularisierungsmaßnahmen (koronarer Bypass oder koronare Angioplastie) um 37 % (p = 0,009) und der koronaren Angiographie um 31 % (p = 0,007)
Der Nutzen der Behandlung bezüglich der oben aufgeführten Parameter ist bei Patienten über 65 Jahren nicht bekannt, da diese nicht in die Studie eingeschlossen werden konnten.
Mangels Daten für Patienten mit Hypercholesterinämie und einem Triglyzeridspiegel von mehr als 6 mmol/l (5,3 g/l) nach einer 8-wöchigen Diät in dieser Studie, ist der Nutzen einer Behandlung mit Pravastatin in dieser Patientengruppe nicht nachgewiesen.
Sekundäre Prävention
Die „Long-Term Intervention with Pravastatin in Ischemic Disease (LIPID)“ war eine multizentrische, randomisierte, doppelblinde, Plazebo-kontrollierte Studie, die die Wirkung von Pravastatin (40 mg 1-mal täglich) bei 9.014 Patienten im Alter von 31 bis 75 Jahren über eine durchschnittliche Dauer von 5,6 Jahren mit Plazebo verglich. Die Patienten hatten normale bis erhöhte Serum-Cholesterin-Werte (Augsgangs-Gesamtcholesterin = 155 bis 271 mg/dl [4,0-7,0 mmol/l], mittleres Gesamtcholesterin = 219 mg/dl [5,66 mmol/l]) und variable Triglyzeridwerte von bis zu 443 mg/dl [5,0 mmol/l] und hatten innerhalb der vorausgegangenen 3 bis 36 Monate einen Myokardinfarkt oder instabile Angina pectoris. Die Behandlung mit Pravastatin verringerte signifikant das relative Risiko für Tod durch KHK um 24 % (p = 0,0004, das absolute Risiko betrug 6,4 % in der Plazebo-Gruppe und 5,3 % bei den mit Pravastatin behandelten Patienten), das relative Risiko für koronare Ereignisse (Tod durch KHK oder nicht tödlicher MI) um 24 % (p < 0,0001) und das relative Risiko für tödlichen oder nicht-tödlichen Myokardinfarkt um 29% (p < 0,0001). Bei den mit Pravastatin behandelten Patienten zeigten die Ergebnisse folgendes:
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eine Verringerung des relativen Risikos der Gesamtmortalität um 23 % (p < 0,0001) und der kardiovaskulären Mortalität um 25 % (p < 0,0001);
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eine Verringerung des relativen Risikos für die Notwendigkeit von kardialen Revaskularisierungsmaßnahmen (koronarer Bypass oder perkutane transluminale koronare Angioplastie) um 20 % (p < 0,0001);
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eine Verringerung des relativen Risikos für Schlaganfall um 19% (p = 0,048).
Die „Cholesterol and Recurrent Events (CARE)" Studie war eine randomisierte, doppelblinde, Plazebo-kontrollierte Studie, die den Einfluss von Pravastatin (40 mg einmal täglich) auf Tod durch KHK und nicht-tödlichen MI untersuchte, in einem durchschnittlichen Zeitraum von 4,9 Jahren bei 4.159 Patienten im Alter von 21 bis 75 Jahren mit normalen Gesamtcholesterinspiegeln (mittlerer Gesamtcholesterinausgangswert < 240 mg/dl), bei denen in den vorausgegangenen 3 bis 20 Monaten ein Myokardinfarkt aufgetreten war. Die Behandlung mit Pravastatin verringerte signifikant:
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die Inzidenz eines erneuten koronaren Ereignisses (Tod durch koronare Herzkrankheit oder nicht-tödlicher MI) um 24 % (p = 0,003, Plazebo 13,3 %, Pravastatin 10,4 %);
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das relative Risiko der Notwendigkeit von Revaskularisierungsmaßnahmen (koronarer Bypass oder perkutane transluminale koronare Angioplastie) um 27 % (p < 0,001).
Das relative Risiko von Schlaganfällen war um 32 % (p = 0,032), verringert, und das kombinierte relative Risiko von Schlaganfällen oder transitorischen ischämischen Attacken (TIA) war um 27 % (p = 0,02) verringert.
Der Nutzen der Behandlung bei den oben genannten Parametern ist bei Patienten über 75 Jahren nicht bekannt, da diese nicht in die CARE- und LIPID-Studie eingeschlossen werden konnten.
Mangels Daten für Patienten mit Hypercholesterinämie und einem Triglyzeridspiegel von mehr als 4 mmol/l (3,5 g/l) bzw. mehr als 5 mmol/l (4,45 g/l) nach einer Diät über 4 (CARE) bzw. 8 (LIPID) Wochen ist der Nutzen einer Behandlung mit Pravastatin in dieser Patientengruppe nicht nachgewiesen.
In den beiden Studien CARE und LIPID erhielten ungefähr 80% der Patienten im Rahmen ihres Behandlungsschemas Acetylsalicylsäure.
Herz- und Nierentransplantation
Die Wirksamkeit von Pravastatin bei Patienten, die eine immunsuppressive Behandlung
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nach einer Herztransplantation erhielten, wurde in einer prospektiven, randomisierten, kontrollierten Studie (n=97) untersucht. Die Patienten wurden entweder mit Pravastatin (20 – 40 mg) oder ohne Pravastatin neben einer immunsuppressiven Standardkombination aus Ciclosporin, Prednison und Azathioprin behandelt. Die Behandlung mit Pravastatin verringerte signifikant die Häufigkeit einer Herzabstoßung mit hämodynamischer Einschränkung innerhalb eines Jahres, verbesserte die Überlebensrate nach einem Jahr (p=0,025) und senkte das Risiko einer koronaren Vaskulopathie im verpflanzten Organ, was durch Angiographie und Autopsie nachgewiesen wurde (p=0,049).
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nach einer Nierentransplantation erhielten, wurde in einer prospektiven, nicht-kontrollierten nicht-randomisierten Studie (n=48) von 4 Monaten Dauer untersucht. Die Patienten wurden entweder mit Pravastatin (20 mg) oder ohne Pravastatin neben einer immunsuppressiven Standardkombination aus Ciclosporin und Prednison behandelt. Bei Patienten nach einer Nierentransplantation verringerte Pravastatin signifikant sowohl das Auftreten multipler Abstoßungsreaktionen als auch das Auftreten von durch Biopsie nachgewiesenen akuten Abstoßungsreaktionen, und die Verwendung von Bolusinjektionen von Prednisolon und Muromonab-CD3.
Pädiatrische Patienten
Kinder und Jugendliche (8-18 Jahre)
An 214 pädiatrischen Patienten mitHheterozygoter Familiärer Hypercholesterinämie wurde eine doppelblinde, placebokontrollierte Studie über 2 Jahre durchgeführt. Kinder (8-13 Jahre) wurden per Randomisierung entweder Placebo (n=63) oder einer Behandlung mit 20 mg Pravastatin täglich (n=65) zugewiesen; Jugendliche (14-18 Jahre) wurden per Randomisierung entweder Placebo (n=45) oder 40 mg Pravastatin täglich (n=41) zugewiesen.
Eine Studienaufnahme setzte voraus, dass bei einem Elternteil eine molekulare oder klinische Diagnose einer familiären Hypercholesterinämie bestand. Der mittlere LDL-C-Wert zum Baseline-Zeitpunkt lag in der Pravastatin-Gruppe bei 239 mg/dl (6,2 mmol/l) (Bereich 151-405 mg/dl [3,9-10,5 mmol/l]) und in der Placebogruppe bei 237 mg/dl (6,1 mmol/l) (Bereich 154-375 mg/dl [4,0-9,7 mmol/l]). Eine Analyse der sowohl für Kinder als auch Jugendliche gepoolten Daten hat eine signifikante mittlere Verminderung der LDL-C-Werte von -22,9 % und der Gesamtcholesterinwerte (-17,2%) ergeben, was der bei Erwachsenen unter 20 mg Pravastatin beobachteten Wirkung entspricht.
Die Wirkung einer Behandlung mit Pravastatin war in beiden Altersgruppen vergleichbar. Der in der Pravastatin-Gruppe erreichte LDL-C-Wert lag im Mittel bei 186 mg/dl (4,8 mmol/l) (Bereich 67-363 mg/dl [1,7-9,4 mmol/l]), verglichen mit 236 mg/dl (6,1 mmol/l) (Bereich 105-438 mg/dl [2,7‑11,3 mmol/l]) in der Placebogruppe. Bei Probanden unter Pravastatin waren gegenüber der Placebogruppe keinerlei Unterschiede hinsichtlich der überwachten endokrinen Parameter zu verzeichnen [ACTH, Cortisol, DHEAs, FSH, LH, TSH, Östradiol (Mädchen) oder Testosteron (Jungen)]. Im Vergleich mit Placebo wurden weder Unterschiede in der Entwicklung noch Veränderungen des Hodenvolumens oder Unterschiede im Tanner-Score beobachtet. Die Studie wies eine niedrige statistische Trennschärfe für die Feststellung von Unterschieden zwischen den beiden Behandlungsgruppen auf.
Die Langzeit-Wirkung einer Behandlung mit Pravastatin während der Kindheit zur Verminderung von Morbidität und Mortalität im Erwachsenenalter wurde nicht nachgewiesen.
F2 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption:
Pravastatin wird in der aktiven Form oral verabreicht. Es wird rasch absorbiert, maximale Blutspiegel werden zwischen 1 und 1,5 Stunden nach Einnahme erreicht. Nach oraler Verabreichung werden durchschnittlich 34% absorbiert, die absolute Bioverfügbarkeit beträgt 17%.
Das Vorhandensein von Nahrung im Gastrointestinaltrakt führt zu einer Verringerung der Bioverfügbarkeit, aber die cholesterinsenkende Wirkung von Pravastatin ist unabhängig davon, ob es mit oder ohne Nahrung eingenommen wird.
Nach der Resorption werden 66 % des Pravastatins bei der ersten Passage von der Leber extrahiert, dem primären Wirkort von Pravastatin und der primären Lokalisation der Cholesterinsynthese und LDL-Cholesterin-Clearance. In-vitro-Studien belegten, dass Pravastatin in Hepatozyten und in wesentlich geringerem Ausmaß in andere Zellen aufgenommen wird.
Angesichts dieses erheblichen First-pass-Effektes durch die Leber sind die Plasmaspiegel von Pravastatin nur von untergeordneter Bedeutung für die Vorhersage der lipidsenkenden Wirkung. Die Plasmakonzentrationen sind proportional zu der verabreichten Dosis.
Verteilung
Ungefähr 50 % des im Kreislauf befindlichen Pravastatins ist an Plasmaproteine gebunden.
Das Verteilungsvolumen beträgt ungefähr 0,5 l/kg.
Geringe Mengen von Pravastatin wurden in der Muttermilch nachgewiesen.
Biotransformation und Elimination:
Pravastatin wird weder signifikant über Cytochrom P450 verstoffwechselt noch scheint es ein Substrat oder ein Inhibitor des P-Glycoproteins zu sein, sondern eher ein Substrat anderer Transportproteine.
Nach oraler Verabreichung werden 20% der Anfangsdosis über den Urin und 70% über die Faeces ausgeschieden. Die Plasma-Eliminationshalbwertszeit von oral verabreichtem Pravastatin beträgt 1,5 bis 2 Stunden.
Nach intravenöser Verabreichung werden 47% der Dosis über die Nieren und 53% über die Galle oder metabolisiert ausgeschieden. Der Hauptmetabolit von Pravastatin ist das 3 Alpha-Hydroxyisomer. Dieser Metabolit hat 1/10–1/40 der HMG-Coenzym-A-Reduktase-Hemmwirkung des Pravastatins.
Die systemische Clearance von Pravastatin beträgt 0,81 l/h/kg und die renale Clearance ist 0,38 l/h/kg, was auf eine tubuläre Sekretion hindeutet.
Risikogruppen:
Kinder und Jugendliche:
Bei pädiatrischen Probanden -für Alter und Geschlecht gepoolt- entsprachen mittlere Cmax- und AUC-Werte von Pravastatin, den Werten, die bei Erwachsenen nach oraler Gabe von 20 mg Pravastatin beobachtet wurden.
Leberversagen: die systemische Exposition gegenüber Pravastatin und seiner Metaboliten ist bei Patienten mit Alkoholzirrhose um ungefähr 50% im Vergleich zu Patienten mit normaler Leberfunktion erhöht.
Niereninsuffizienz: Bei Patienten mit milder Niereninsuffizienz wurden keine signifikanten Veränderungen beobachtet. Schwere und mittelschwere Niereninsuffizienz kann jedoch zu zweifachem Anstieg der systemischen Exposition von Pravastatin sowie seiner Metaboliten führen.
F3 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Konventionelle Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität nach wiederholter Gabe und Reproduktionstoxizität zeigten keine anderen Risiken für die Patienten, als jene, die aufgrund des pharmakologischen Wirkmechanismus zu erwarten sind.
Studien mit wiederholter Gabe zeigten, dass Pravastatin Lebertoxizität und Myopathien unterschiedlicher Schweregrade hervorrufen kann. Schwerwiegende Effekte auf diese Gewebe zeigten sich im Allgemeinen aber erst bei Dosierungen, die beim 50-fachen der maximalen therapeutischen Dosierung (bezogen auf mg/kg) oder höher lagen.
In-vitro-und In-vivo-Studien zur genetischen Toxikologie zeigten keine Hinweise auf ein mutagenes Potential.
Bei Mäusen, denen in einer 2-jährigen Studie zur Karzinogenität Pravastatin in Dosen von 250 und 500 mg/kg/Tag (bezogen auf mg/kg entspricht dies dem mehr als 310-fachen der Maximaldosis beim Menschen) verabreicht wurde, wurden statistisch signifikante Anstiege der Inzidenzen von Leberzell-Karzinomen bei männlichen und weiblichen Tieren beobachtet. Bei diesen Dosierungen traten bei weiblichen Tieren auch signifikant vermehrt Lungenadenome auf. Bei Ratten zeigte eine zweijährige Studie zur Karzinogenität bei einer Dosierung von 100 mg/kg/Tag (das 125-fache der Maximaldosis beim Menschen bezogen auf mg/kg) einen statistisch signifikanten Anstieg der Inzidenz von Leberzell-Karzinomen ausschließlich bei männlichen Tieren.
Bei einer Verabreichung von 5 bis 45 mg/kg/Tag an juvenile Ratten (4. bis 80. postnataler Tag [PND]), wurde bei Pravastatin-Serumspiegeln von ungefähr ≥ der 1-fachen (AUC) maximalen pädiatrischen- und Erwachsenen-Dosis von 40 mg eine Schrumpfung des Corpus callosum beobachtet. Bei Pravastatin-Spiegeln von ungefähr ≥ der 2-fachen (AUC) der humanen Dosis von 40 mg wurden neurologische Verhaltensstörungen beobachtet (gesteigerte Schreckreaktion, vermehrte Fehler beim Lernen im Wasserlabyrinth). Bei Ratten, die mit Beginn am 35. postnatalen Tags 3 Monate lang eine Dosis von ≥ 250 mg/kg/Tag Pravastatin erhielten, wurde keine Schrumpfung des Corpus callosum beobachtet, was auf eine erhöhte Empfindlichkeit bei jüngeren Ratten hindeutet. Die Ursache für die Schrumpfung des Corpus callosum und sein deutliches Hervortreten sowie für die neurologischen Verhaltensstörungen bei juvenilen Ratten sind unbekannt.
Bei den Männchen wurden bei einer Dosis, die das 335-fache (AUC) der humanen Dosis betrug, veränderte Endpunkte der Spermatozoenentwicklung und verminderte Fertilität beobachtet. Die Spiegel, bei denen keine Effekte auf die reproduktiven Endpunkte beobachtet wurden, betrugen das 1-fache (männlich) und das 2-fache (weiblich) (AUC) der humanen 40 mg-Dosis.
FR 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
F7 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
hochdisperses Siliciumdioxid
Lactose-Monohydrat
Povidon K 25
Natriumdodecylsulfat
Croscarmellose-Natrium
mikrokristalline Cellulose
Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich]
Dinatriumphosphat
Eisenoxide und –hydroxide (E 172)
FS 6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
FT 6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
FX 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
FY 6.5 Art und Inhalt der Behältnisse
Aluminium/Aluluminum-Blisterpackungen in Schachteln mit 20, 50 und 100 Tabletten.
F4 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Keine besonderen Anforderungen.
FZ 7. INHABER DER ZULASSUNGEN
Sandoz Pharmaceuticals GmbH
Raiffeisenstrasse 11
83607 Holzkirchen
F5 8. ZULASSUNGSNUMMERN
Pravastatin Sandoz 10 mg Tabletten: 59737.00.00
Pravastatin Sandoz 20 mg Tabletten: 59737.01.00
Pravastatin Sandoz 30 mg Tabletten: 81110.00.00
Pravastatin Sandoz 40 mg Tabletten: 59737.02.00
F6 9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG
Pravastatin Sandoz 10 mg/- 20 mg/- 40 mg Tabletten: 15.06.2004/11.02.2009
Pravastatin Sandoz 30 mg Tabletten: 25.04.2012
F10 10. STAND DER INFORMATION
Januar 2013
F11 11. VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig
Stand: Januar 2013 Variation-Nr. II/041 Seite 20 von 20