Praxiten 10mg
Stand: 06.07.2000
Liebe Patientin, lieber Patient!
Bitte lesen Sie folgende Gebrauchsinformation aufmerksam, weil sie wichtige Informationen darüber enthält, was Sie bei der Anwendung dieses Arzneimittels beachten sollen. Wenden Sie sich bei Fragen bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Gebrauchsinformation
Praxiten®10 mg Tabletten
Wirkstoff: Oxazepam
Zusammensetzung
Arzneilich wirksamer Bestandteil: 1 Tablette enthält 10 mg Oxazepam.
Sonstige Bestandteile: Lactose, Maisstärke, Magnesiumstearat.
Arzneilich wirksame Bestandteile:
1 Tablette enthält 10 mg Oxazepam.
Sonstige Bestandteile:
Lactose, Maisstärke, Magnesiumstearat
Darreichungsform und Inhalt[Packungsgrößen]
Packungen mit jeweils 10 (N1), 20 (N2) und 50 (N3) Tabletten
Mittel gegen Angst- und Spannungszustände sowie Schlafstörungen aus der Gruppe der Benzodiazepine
Pharmazeutischer Unternehmer:
Teofarma S.r.l.
Via F.lli Cervi nº 8
I-27010 Valle Salimbene (PV) – Italien
Tel. 00 39 03 82 42 20 08
Fax 00 39 03 82 52 58 45
Hersteller:
Haupt Pharma Münster GmbH
Schleebrüggenkamp 15 · 48159 Münster
Anwendungsgebiete
1. Zur symptomatischen Behandlung von akuten und chronischen Angst-, Spannungs- und Erregungszuständen.
2. Zur symptomatischen Behandlung von Durchschlafstörungen.
Hinweis:
Nicht alle Angst-, Spannungs- und Erregungszustände oder Schlafstörungen bedürfen einer medikamentösen Behandlung. Sie sind häufig Folgeerscheinungen körperlicher oder seelischer Erkrankungen und können durch andere Maßnahmen oder gezielte Behandlung der Grundkrankheit behoben werden.
Gegenanzeigen
Wann dürfen Sie Praxiten 10 mg nicht einnehmen?
Sie dürfen Praxiten 10 mg nicht anwenden bei:
- bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Benzodiazepinen
- Abhängigkeitserkrankung in der Vorgeschichte (Alkohol, Arzneimittel, Drogen)
- akuter Vergiftung mit Alkohol, Schlaf- und Schmerzmitteln sowie Präparaten zur Behandlung geistig-seelischer Störungen (Neuroleptika, Antidepressiva, Lithium).
Wann dürfen Sie Praxiten 10 mg erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt anwenden?
Im folgenden wird beschrieben, wann Sie Praxiten 10 mg nur unter bestimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht anwenden dürfen. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen.
Sie dürfen Praxiten 10 mg nur unter besonderer Vorsicht anwenden bei:
- bestimmten Formen schwerer, krankhafter Muskelschwäche (Myasthenia gravis)
- Störungen der Gang- und Bewegungskoordination (spinale und zerebellare Ataxien)
- bei Atemfunktionsstörungen im Schlaf (Schlaf-Apnoe-Syndromen).
Bei normaler Atemfunktion wirkt Oxazepam nicht atemdämpfend, jedoch ist bei Patienten mit akuter respiratorischer Insuffizienz (Atemschwäche) die Anwendung sorgfältig abzuwägen, ebenso bei Patienten mit chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen (verengte Atemwege).
Bei älteren und geschwächten Patienten sowie bei Patienten mit bestehender Herzschwäche (Herzinsuffizienz) und/oder erniedrigtem Blutdruck (Hypotonie), die auf Benzodiazepine oft stärker als erwünscht ansprechen, sowie Patienten mit hirnorganischen Veränderungen, ist die Verordnung sorgfältig abzuwägen (Dosierungsanleitung beachten). Dies gilt auch für Patienten mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion.
Was müssen Sie in Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
In der Schwangerschaft sollte Praxiten 10 mg nur in Ausnahmefällen aus zwingenden Gründen verordnet werden.
Wenn Sie während der Behandlung mit Praxiten 10 mg schwanger werden möchten oder vermuten, dass Sie schwanger sind, teilen Sie dies bitte umgehend Ihrem Arzt mit, damit er über die Weiterführung oder den Abbruch der Behandlung entscheiden kann.
Bei längerer Einnahme von Praxiten 10 mg während der Schwangerschaft können beim Neugeborenen Entzugserscheinungen auftreten. Eine Anwendung gegen Ende der Schwangerschaft oder während der Geburt kann beim Neugeborenen zu erniedrigter Körpertemperatur, Blutdruckabfall, Atemdämpfung, herabgesetzter Muskelspannung und Trinkschwäche führen.
Oxazepam geht in die Muttermilch über und kann sich nach mehrmaliger Gabe dort anreichern. Daher muss bei wiederholter Einnahme abgestillt bzw. das Stillen unterbrochen werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Kinder unter 14 Jahren dürfen Praxiten 10 mg nur auf ausdrückliche Anordnung des Arztes erhalten.
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise
Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?
Praxiten 10 mg besitzt eine suchtfördernde Eigenschaft (primäres Abhängigkeitspotential). Bereits bei täglicher Anwendung über wenige Wochen ist die Gefahr einer Abhängigkeitsentwicklung gegeben. Dies gilt nicht nur für den mißbräuchlichen Gebrauch besonders hoher Dosen, sondern auch für den therapeutischen Dosisbereich.
Hinweis:
Kreuztoleranz bei vorbestehender Alkohol- oder Barbiturateabhängigkeit ist möglich.
Was müssen Sie im Straßenverkehr sowie bei der Arbeit mit Maschinen und bei Arbeiten ohne sicheren Halt beachten?
Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, daß die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird.
Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.
Daher sollten Sie das Führen von Fahrzeugen, die Bedienung von Maschinen oder sonstige gefahrvolle Tätigkeiten ganz, zumindest jedoch während der ersten Tage der Behandlung unterlassen. Die Entscheidung in jedem Einzelfall trifft der behandelnde Arzt unter Berücksichtigung der individuellen Reaktion und der jeweiligen Dosierung.
Worauf müssen Sie noch achten?
Eine ununterbrochene, länger als 4 Wochen dauernde Anwendung sollte vermieden werden, da sie zur Abhängigkeit führen kann. Bei einer Anwendung ohne ärztliche Anweisung verringert sich die Chance, Ihnen mit diesem Arzneimittel zu helfen.
Spätestens nach vierwöchiger Anwendung soll der Arzt entscheiden, ob die Behandlung weitergeführt werden muß.
Erhöhen Sie auf keinen Fall die vom Arzt vorgeschriebene Dosis, auch dann nicht, wenn die Wirkung nachläßt. Durch eigenmächtige Dosissteigerung wird die gezielte Behandlung erschwert.
Beim Absetzen nach längerem Gebrauch können, oft mit Verzögerungen von einigen Tagen, Unruhe, Angstzustände und Schlaflosigkeit auftreten. Die Absetzerscheinungen verschwinden im allgemeinen nach 2 bis 3 Wochen.
Wenn Sie derzeit oder früher einmal abhängig von Alkohol, Arzneimitteln oder Drogen sind bzw. waren, dürfen Sie Praxiten 10 mg nicht einnehmen, ausgenommen seltene, nur vom Arzt zu beurteilende Situationen. Machen Sie Ihren Arzt auf diesem Umstand aufmerksam.
Nehmen Sie Benzodiazepin-enthaltende Arzneimittel nie ein, weil sie anderen so gut geholfen haben.
Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Praxiten 10 mg, und was müssen sie beachten, wenn Sie zusätzlich andere Arzneimittel einnehmen?
Beachten Sie bitte, daß diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
Bei gleichzeitiger Anwendung anderer auf das Nervensystem einwirkender Arzneimittel (z. B. Psychopharmaka [Präparate zur Behandlung geistig-seelischer Störungen], Schlafmittel, teils auch Schmerzmittel, Narkosemittel oder auch Antihistaminika [Arzneimittel z. B. zur Behandlung von Allergien oder Erkältungen]) kann es zu gegenseitiger Verstärkung der Wirkungen kommen.
Die Wirkung von Arzneimitteln, die die Muskelspannung herabsetzen (Muskelrelaxantien), kann verstärkt werden.
Bei Patienten, die unter Dauerbehandlung mit anderen Arzneimitteln stehen, wie z. B. Antihypertonika (Mitteln gegen Bluthochdruck) oder Arzneimittel zur Behandlung von Zuckerkranken (Antidiabetika) sind Art und Umfang von Wechselwirkungen nicht sicher vorhersehbar. Daher sollte der behandelnde Arzt vor Beginn der Behandlung abklären, ob entsprechende Dauerbehandlungen bestehen. In solchen Fällen ist, insbesondere vor Beginn der Behandlung, besondere Vorsicht geboten.
Welche Genußmittel, Speisen und Getränke sollten Sie meiden?
Während der Behandlung mit Praxiten 10 mg sollten Sie Alkohol meiden, da durch Alkohol die Wirkung von Praxiten 10 mg in nicht vorhersehbarer Weise verändert und verstärkt wird.
Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung
Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt Praxiten 10 mg nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da Praxiten 10 mg sonst nicht richtig wirken kann!
Die Dosierung richtet sich nach der individuellen Reaktionslage, Alter und Gewicht des Patienten sowie Art und Schwere des Kranheitsbildes. Hierbei gilt der Grundsatz, die Dosis so gering und die Behandlungsdauer so kurz wie möglich zu halten.
Wieviel von Praxiten 10 mgund wie oft sollten Sie Praxiten 10 mg anwenden?
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Behandlungsbedürftige Spannungs-, Erregungs- und
Angstzustände:
In der Regel beträgt die Tagesgesamtdosis bei
ambulanter Behandlung, d. h. außerhalb des Krankenhauses, für
Erwachsene 20 bis 30 mg Oxazepam. Sie können - soweit Ihnen Ihr
Arzt nichts anderes verordnet hat - morgens und abends
1 Tablette Praxiten 10 mg oder abends 2 Tabletten Praxiten 10
mg (entsprechend 20 mg Oxazepam/Tag) oder morgens 1 Tablette
und abends 2 Tabletten Praxiten 10 mg (entsprechend 30 mg
Oxazepam/Tag) einnehmen.
Wenn bei dieser Dosierung die gewünschten
Wirkungen nicht erzielt werden können, kann die Dosis vom Arzt auf
3mal 2 Tabletten Praxiten 10 mg (entsprechend 60 mg Oxazepam/Tag)
gesteigert werden. Gegebenenfalls ist auf eine geeignetere
Dosisstärke auszuweichen.
Höhere Dosierungen sind nur in seltenen Fällen
notwendig (z. B. psychiatrische und neurologische Erkrankungen) und
erfolgen in der Regel nur im Krankenhaus.
Ältere und geschwächte Patienten sowie Patienten
mit hirnorganischen Veränderungen, Kreislauf- und Atmungsschwäche
erhalten in der Regel die Hälfte der oben angegebenen
Tagesdosierung, d. h. anfangs 2mal 1/2 Tablette Praxiten 10 mg
(entsprechend 10 mg Oxazepam/Tag) bis maximal 1 1/2 Tabletten
Praxiten 10 mg (entsprechend 15 mg Oxazepam).
Im allgemeinen erhalten Kinder und Jugendliche 0,5
bis 1,0 mg Oxazepam/kg Körpergewicht, verteilt auf 3 - 4
Einzelgaben, gegebenenfalls mit einer größeren Dosis zur
Nacht:
Kinder ab 3 Jahren (ca. 15 kg) erhalten z. B. 3mal
täglich 1/2 Tablette Praxiten 10 mg (entsprechend 15 mg
Oxazepam/Tag).
Kinder von 7 - 11 Jahren (etwa 24 - 38 kg)
erhalten z. B. morgens und mittags je 1/2 Tablette und abends 1
Tablette Praxiten 10 mg (entsprechend 20 mg
Oxazepam/Tag).
Kinder ab 11 Jahren (mehr als 38 kg) erhalten z.
B. morgens und mittags 1/2 bis 1 Tablette und abends
1 Tablette Praxiten 10 mg (entsprechend 20 - 30 mg
Oxazepam/Tag).
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Durchschlafstörungen:
Erwachsene nehmen als Einzeldosis abends 1
Tablette Praxiten 10 mg (entsprechend 10 mg Oxazepam). Im
Bedarfsfall kann diese Dosis durch den Arzt auf 2 bis höchstens
3 Tabletten Praxiten 10 mg (entsprechend 20 mg bis höchstens
30 mg Oxazepam) erhöht werden.
Ältere oder geschwächte Patienten sowie Patienten
mit hirnorganischen Veränderungen, Kreislauf- und Atmungsschwäche
erhalten in der Regel die Hälfte der oben angegebenen
Tagesdosierung, d. h. zur Nacht 1/2 Tablette Praxiten 10
mg (entsprechend 5 mg Oxazepam/Tag). Im Bedarfsfall kann die Dosis
durch den Arzt auf 1 - 1 1/2 Tabletten Praxiten 10 mg
(entsprechend 10 - 15 mg Oxazepam) erhöht werden.
Wie und wann sollten Sie Praxiten 10 mganwenden?
Die Tabletten sind teilbar und werden unabhängig von den Mahlzeiten mit etwas Flüssigkeit eingenommen.
Nehmen Sie Praxiten 10 mg ca. 1/2 Stunde vor dem Schlafengehen und nicht auf den vollen Magen ein, da sonst mit verzögertem Wirkungseintritt und - abhängig von der Schlafdauer - mit verstärkten Nachwirkungen (z. B. Müdigkeit, Konzentrationsstörungen) am nächsten Morgen gerechnet werden muß.
Wie lange sollten SiePraxiten 10 mganwenden?
Die Anwendungsdauer wird vom Arzt bestimmt und ist bei akuten Angst-, Spannungs- und Erregungszuständen oder Schlafstörungen auf die Anwendung von Einzelgaben bzw. auf wenige Tage zu beschränken.
Bei chronischen Krankheitszuständen richtet sich die Behandlungsdauer der Anwendung nach dem Verlauf. In solchen Fällen sollte der behandelnde Arzt nach mehrwöchiger (ca. 2 Wochen) Einnahme überprüfen, ob die Indikation zur weiteren Behandlung mit Oxazepam noch gegeben ist. Jedoch sollte die Behandlungsdauer 4 Wochen nicht überschreiten.
Zu beachten ist, daß nach längerer Anwendungsdauer (länger als 1 Woche) und nach plötzlichem Absetzen der Therapie die behandelten Symptome vorübergehend verstärkt wieder auftreten können (siehe Absetzphänomene unter Nebenwirkungen!).
Daher sollte die Behandlung nicht plötzlich, sondern durch langsame Verringerung der Dosis beendet werden.
Bei einer längeren Anwendungsdauer werden Kontrollen des Blutbildes sowie der Leber- und Nierenfunktion empfohlen.
Überdosierung und andere Anwendungsfehler
Was ist zu tun, wenn Praxiten 10 mg in zu großen Mengen eingenommen wurde (beabsichtigte oder versehentliche Überdosierung)?
Im Falle einer Überdosierung ist der Arzt um Rat zu fragen. Unabhängig davon können Sie versuchen, durch ein erzwungenes Erbrechen den Mageninhalt zu entleeren. Bei jeder Beurteilung einer Vergiftung sollte an das Vorliegen einer Mehrfach-Vergiftung durch mögliche Einnahme/Anwendung mehrerer Arzneimittel gedacht werden.
Die Symptome einer Überdosierung treten verstärkt unter dem Einfluß von Alkohol und anderen auf das Gehirn dämpfend wirkenden Mitteln auf.
Symptome einer Überdosierung und erforderliche Maßnahmen
Symptome leichter Überdosierung können z. B. Verwirrtheit, Schläfrigkeit (Somnolenz), Gang- und Bewegungsstörungen (Ataxie), undeutliches Sprechen (Dysarthrie), Blutdruckabfall, Muskelschwäche sein. Treten solche Krankheitzeichen in Erscheinung, ist umgehend ein Arzt zu informieren, der über den Schweregrad und die gegebenenfalls erforderlichen weiteren Maßnahmen entscheidet.
In Fällen hochgradiger Vergiftung kann es zu einer zentralen Verminderung der Herz-Kreislauf- und Atemfunktionen (blau-rote Färbung von Haut und Schleimhaut [Zyanose], Bewußtlosigkeit bis hin zum Atemstillstand, Herzstillstand) kommen. In solchen Fällen ist eine Intensivüberwachung notwendig!
In der Abklingphase können hochgradige Erregungszustände vorkommen.
Was müssen Sie beachten, wenn Sie zuwenig Praxiten 10 mgangewendet oder eine Anwendung vergessen haben?
Nehmen sie zum nächsten vorgesehenen Zeitpunkt die verordnete Dosis ein, jedoch nicht etwa die doppelte Menge.
Was müssen Sie beachten, wenn sie die Behandlung unterbrechen oder vorzeitig beenden?
Sollten Sie die Behandlung unterbrechen wollen, besprechen Sie dies mit Ihrem Arzt. Beenden Sie nicht eigenmächtig ohne ärztliche Beratung die medikamentöse Behandlung. Sie können damit den Therapieerfolg gefährden.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Praxiten 10 mgauftreten?
Gelegentlich treten unerwünscht starke Beruhigung am Tage nach abendlicher Einnahme (Hang-over-Effekte) sowie Müdigkeit, Schläfrigkeit, Mattigkeit am Tage, verlängerte Reaktionszeit und Konzentrationsstörungen, Verwirrtheit, Schwindelgefühl, Benommenheit, Kopfschmerzen, Niedergeschlagenheit, zeitlich begrenzte Gedächtnislücken nach Einnahme (anterograde Amnesie), Gang- und Bewegungsstörungen (Ataxien) auf.
Die Gefahr des Auftretens von Nebenwirkungen ist bei älteren Patienten größer. Wegen der möglichen muskelerschlaffenden Wirkung ist Vorsicht (Sturzgefahr) geboten.
Selten kommt es zu Muskelschwäche, leichter Übelkeit, Hautreaktionen, Blutdruckabfall, Mundtrockenheit, Appetitsteigerung oder -abnahme, Zu- oder Abnahme des sexuellen Verlangens.
Es kann eine Atemdämpfung auftreten; die atemdämpfende Wirkung kann verstärkt in Erscheinung treten bei bestehender Atemnot durch verengte Atemwege (Atemwegsobstruktion), bei Patienten mit Hirnschädigung oder bei gleichzeitiger Einnahme anderer zentral wirksamer Substanzen.
Am Morgen nach der abendlichen Verabreichung können Überhangeffekte in Form von Konzentrationsstörungen und Restmüdigkeit die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen.
Bei Patienten mit depressiver Verstimmung können depressive Erscheinungen verstärkt werden.
Tolaranzentwicklung (Abnahme der Wirkung bei längerer Anwendung) ist möglich.
In hoher Dosierung und bei längerer Anwendung von Praxiten 10 mg können vorübergehende Störungen wie verlangsamtes oder undeutliches Sprechen (Artikulationsstörungen), Sehstörungen (Doppelbilder, verschwommenes Sehen, Augenzittern), Bewegungs- und Gangunsicherheit auftreten.
Weiterhin besteht die Möglichkeit, daß Sinnesstörungen (Halluzinationen) auftreten oder eine Wirkungsumkehr ("paradoxe Reaktionen"), wie z. B. akute Erregungszustände, Angst, Suizidalität, Schlafstörungen, Wutanfälle oder vermehrte Muskelkrämpfe, eintritt.
Durch plötzliches Absetzen des Arzneimittels nach längerer täglicher Anwendung können nach ca. 2 - 4 Tagen Schlaflosigkeit und vermehrtes Träumen auftreten. Angst, Spannungszustände sowie Erregung und innere Unruhe können sich verstärkt wieder einstellen. Das Erscheinungsbild kann sich in Zittern und Schwitzen äußern und sich bis zu bedrohlichen körperlichen (z. B. Krampfanfälle) und seelischen Reaktionen wie symptomatischen Psychosen (z. B. Entzugsdelir) steigern (siehe auch "Gegenmaßnahmen bei Nebenwirkungen").
Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.
Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?
Sollten Sie welche der oben genannten Nebenwirkungen bei sich beobachten, benachrichtigen Sie Ihren Arzt, damit er über den Schweregrad und die gegebenfalls erforderlichen weiteren Maßnahmen entscheiden kann. Nebenwirkungen bilden sich im allgemeinen nach Verringerung der Dosis zurück und lassen sich in der Regel durch sorgfältige und individuelle Einstellung der Tagesdosen vermeiden.
Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit des Arzneimittels
Das Verfalldatum dieser Packung ist auf der Faltschachtelaufgedruckt. Verwenden Sie diese Packung nicht mehr nach diesem Datum!
Haltbarkeit nach Öffnen des Behältnisses oder nach Herstellung der gebrauchsfertigen Zubereitung: siehe Verfalldatum.
Wie ist Praxiten 10 mg aufzubewahren?
Es gibt keine besonderen Lager-und Aufbewahrungshinweise.
Wann ist Praxiten 10 mg auch vor Ablauf des Verfalldatums nicht mehr verwendbar?
Nach Ablauf des Verfalldatums ist Praxiten 10 mg nicht mehr anzuwenden.
ZUR BEACHTUNG FÜR DEN PATIENTEN
Dieses Arzneimittel enthält ein "Benzodiazepin".
Benzodiazepine sind Arzneimittel zur Behandlung bestimmter Krankheitszustände, die mit Unruhe- und Angstzuständen, innerer Spannung oder Schlaflosigkeit einhergehen.
Nicht alle Angst- oder Schlafstörungen bedürfen der Behandlung mit einem Arzneimittel. Oftmals sind sie Ausdruck körperlicher oder seelischer Erkrankungen oder anderer Konflikte und können durch andersartige Maßnahmen oder eine Behandlung der Grunderkrankung beeinflußt werden.
Benzodiazepine beseitigen nicht die Ursache der Störung. Sie vermindern den Leidensdruck und können darüber hinaus eine wichtige Hilfe sein, um z. B. den Zugang für eine weiterführende Behandlung und die entsprechende Problemverarbeitung zu erleichtern.
Bei der Anwendung von Benzodiazepin-Arzneimitteln kann es zu einer Abhängigkeit kommen. Um dieses Risiko so gering wie möglich zu halten, wird Ihnen geraten, die folgenden Hinweise genau zu beachten:
1. Benzodiazepine sind allein zur Behandlung krankhafter Zustände geeignet und dürfen nur auf ärztliche Anweisung eingenommen werden.
2. Eine unkontrollierte längerfristige Einnahme muß vermieden werden, da sie zu einer Medikamentenabhängigkeit führen kann. Nach spätestens zweiwöchiger Einnahme sollte der Arzt aufgesucht werden, damit dieser über eine Weiterbehandlung entscheiden kann. Bei einer Einnahme ohne ärztliche Anweisung verringert sich die Chance, Ihnen durch ärztliche Verordnung mit diesen Arzneimitteln zu helfen.
3. Erhöhen Sie auf keinen Fall die vom Arzt vorgeschriebene Dosis, auch dann nicht, wenn die Wirkung nachläßt. Dies kann ein Zeichen einer Abhängigkeitsentwicklung sein. Durch eigenmächtige Dosissteigerung wird die gezielte Behandlung erschwert.
4. Bei Absetzen nach längerem Gebrauch können - oft mit Verzögerung von einigen Tagen - Unruhe, Angstzustände und Schlaflosigkeit auftreten. Diese Absetzerscheinungen verschwinden im allgemeinen nach einigen Tage bis Wochen.
Wenn Sie derzeit oder früher einmal abhängig von Alkohol, Arzneimitteln oder Drogen sind bzw. waren, dürfen Sie Benzodiazepine nicht einnehmen; seltene, nur vom Arzt zu beurteilende Situationen ausgenommen. Machen Sie Ihren Arzt auf diesen Umstand aufmerksam.
Nehmen Sie Benzodiazepine enthaltende Arzneimittel nie ein, weil sie "anderen so gut geholfen haben", und geben Sie diese Arzneimittel nie an andere weiter.
Stand der Information: Juni 2003.
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