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Prednihexal 20mg Tabletten

Document: 09.03.2007   Gebrauchsinformation (deutsch) change

Gebrauchsinformation


Liebe Patientin, lieber Patient!

Bitte lesen Sie diese Gebrauchsinformation aufmerksam, weil sie wichtige Informationen darüber enthält, was Sie bei der Anwendung dieses Arzneimittels beachten sollen. Wenden Sie sich bitte bei Fragen an Ihre Ärztin/Ihren Arzt oder an Ihre Apotheke.


PredniHEXAL® 20 mg Tabletten


Wirkstoff: Prednisolon



Zusammensetzung

Arzneilich wirksamer Bestandteil: 1 Tablette enthält 20 mg Prednisolon.


Sonstige Bestandteile: Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph.Eur.), Cellulosepulver, Lactose-Monohydrat, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), hochdisperses Siliciumdioxid



Darreichungsform und Inhalt

Originalpackungen mit

10 (N1) und 50 (N2) Tabletten


Glukokortikoid (Nebennierenrindenhormon)


HEXAL AG

Industriestraße 25, 83607 Holzkirchen

Telefon: (08024) 908-0, Telefax: (08024) 908-1290

e-mail: patientenservice@hexal.de


Hersteller

Salutas Pharma GmbH, ein Unternehmen der HEXAL AG

Otto-von-Guericke-Allee 1, 39179 Barleben



Anwendungsgebiete

Erkrankungen, die einer systemischen Therapie mit Glukokortikoiden bedürfen. Hierzu gehören je nach Erscheinungsform und Schweregrad (Die Dosierungsschemata (DS) a bis d sind unter Abschnitt “Dosierung, Art und Dauer der Anwendung” beschrieben):


Substitutionstherapie

Morbus Addison, Hypophysenvorderlappeninsuffizienz (Mittel der ersten Wahl sind Hydrokortison und Kortison), Stresszustände nach langfristiger Kortikoidtherapie, adrenogenitales Syndrom (jenseits des Wachstumsalters).



Rheumatologische Erkrankungen

Polymyalgia rheumatica mit und ohne nachweisbare Riesenzellarteriitis (DS: c). Arteriitis temporalis (DS: a, bei akutem Visusverlust hochdosierte Stoßtherapie mit i.v. anwendbaren Glukokortikoiden, z. B. Prednisolon).


Aktive Phasen von Kollagenosen (systemisch-entzündliche Erkrankungen des Bindegewebes aufgrund von Fehlsteuerungen des körpereigenen Abwehrsystems) (DS: a bis b): systemischer Lupus erythematodes, Panarteriitis nodosa und andere Vaskulitiden, Polymyositis/Dermatomyositis soweit nicht direkt erregerbedingt, progressive systemische Sklerose, rezidivierende Polychondritis, Mischkollagenosen.


Chronische Polyarthritiden (DS: b bis a): Entzündliche hochaktive Phasen und besondere Verlaufsformen, z. B. sehr schnell destruierend verlaufende Formen und/oder viszerale Manifestationen.


Andere entzündlich-rheumatische Arthritiden, sofern die Schwere des Krankheitsbildes und Resistenz gegenüber nichtsteroidalen Antiphlogistika es erfordern (DS: c).


Rheumatisches Fieber, soweit es der Verlauf erfordert (DS: a).


Juvenile Arthritiden in hochaktiven Phasen und bei besonderen Verlaufsformen, z. B. viszerale Manifestationen (DS: a).


Herzkrankheiten

Perikarditis, Endomyokardfibrose bei Eosinophilie (DS: b).

Rheumatische Karditis und Endokarditis (DS: a)


Bronchial- und Lungenkrankheiten

Asthma bronchiale, obstruktive Atemwegserkrankungen (chronische Bronchitis mit und ohne Obstruktion, chronisches Lungenemphysem) (DS: c bis a). Gleichzeitig empfiehlt sich die Verabreichung von Bronchodilatatoren.


Interstitielle Lungenerkrankungen wie akute Alveolitis (Entzündung der Lungenbläschen) (DS: b), Lungenfibrose (Bindegewebsvermehrung in der Lunge) (DS: a), Langzeittherapie chronischer Formen der Sarkoidose in den Stadien II und III (bei Atemnot, Husten und Verschlechterung der Lungenfunktionswerte) (DS: b).


Erkrankungen der oberen Luftwege

Schwere Verlaufsformen von Heufieber (Pollinosis) und allergischem Schnupfen (Rhinitis allergica), nach Versagen inhalativer Glukokortikoide (DS: c).


Akute Kehlkopf- und Luftröhrenstenosen: Quincke-Ödem, obstruktive Laryngitis subglottica (Pseudo-Krupp) (DS: b bis a).


Prophylaxe des Atemnotsyndroms bei Frühgeborenen (DS: b, zweimalig).


Hautkrankheiten

Hauterkrankungen, die aufgrund ihres Schweregrades und/oder des Befalls tiefer gelegener Hautkompartimente nicht mit Kortikoidexterna ausreichend behandelt werden können, wie allergische Dermatosen mit systemischer Beteiligung, wenn mehr als 20 % der Körperoberfläche betroffen sind (schwere akute Nesselsucht, Quincke-Ödem, Lyell-Syndrom, schwere entzündliche Hauterscheinungen durch Arzneimittel [Arzneimittelexanthem]) (DS: a).


Entzündliche Dermatosen (DS: c bis a): schwere, großflächige Dermatitiden, Erytheme, Lichen ruber exanthematicus, Erythrodermie, Sweet-Syndrom, granulomatöse (mit Geschwulstbildung einhergehende) Erkrankungen der Haut.


Andere Hautkrankheiten (DS: b bis a): postzosterische Neuralgie, Jarisch-Herxheimer-Reaktion bei Penicillinbehandlung der Lues, kavernöses Hämangiom, Morbus Behcet, Pyoderma gangränosum.


Pemphigus (DS: a), bullöses Pemphigoid (DS: b).


Blutkrankheiten/Tumortherapie

Autoimmunhämolytische Anämie (DS: c bis a), Thrombozytopenische Purpura (DS: a), Thrombozytopenie (DS: b bis a), akute lymphoblastische Leukämie, Morbus Hodgkin, Non-Hodgkin-Lymphome, chronische lymphatische Leukämie, Morbus Waldenström, multiples Myelom (DS: b bis a, Anwendung im Rahmen von Polychemotherapien).


Hyperkalzämie bei malignen Lymphomen, multiplen Myelomen, Leukämien und Mammakarzinomen (DS: c bis a).


Palliativtherapie maligner Erkrankungen (DS: c bis a). Hinweis: Prednisolon kann zur Symptomlinderung, z. B. bei Inappetenz, Anorexie und allgemeiner Schwäche bei fortgeschrittenen malignen Erkrankungen nach Ausschöpfung spezifischer Therapiemöglichkeiten angewendet werden.


Prophylaxe und Therapie von Zytostatika-induziertem Erbrechen (DS: b bis a); Anwendung im Rahmen antiemetischer Schemata.


Neurologische Erkrankungen (DS: a)

Myasthenia gravis (Mittel der 1. Wahl ist Azathioprin), chronisches Guillain-Barré-Syndrom, Tolosa-Hunt-Syndrom, Polyneuropathie bei monoklonaler Gammopathie, Multiple Sklerose (akuter Schub), Vorbeugung einer Neuralgie nach Herpes zoster, BNS-Krämpfe.


Infektionskrankheiten

Toxische Zustände bei schweren Infektionskrankheiten (in Verbindung mit Antibiotika/Chemotherapie), z. B. tuberkulöse Meningitis (DS: a), schwere Verlaufsform einer Lungentuberkulose (DS: b).


Augenkrankheiten (DS: b)

Skleritis, Episkleritis, Keratitiden, chronische Zyklitis, Uveitis (systemisch nur nach erfolgloser lokaler Behandlung), endokrine Orbitopathie.


Magen-Darm- sowie Leber-Erkrankungen

Colitis ulzerosa (DS: b bis c), Morbus Crohn (DS: b), chronisch aggressive Autoimmunhepatitis (DS: b)


Krankheiten der Nieren

Minimal change Glomerulonephritis (DS: a); Membranöse Glomerulonephritis (DS: b), evtl. Kombination mit Zytostatika. Extrakapillär-proliferative Glomerulonephritis (rapid progressive Glomerulonephritis) (DS: hochdosierte Stoßtherapie, in der Regel in Kombination mit Zytostatika, bei Goodpasture-Syndrom Abbau und Beendigung der Behandlung, bei allen anderen Formen langfristige Fortführung der Therapie [DS: d]), idiopathische retroperitoneale Fibrose (DS: b).


Speiseröhrenverätzung (DS: a)



Gegenanzeigen

Wann dürfen Sie PredniHEXAL® 20 mg Tabletten nicht einnehmen?

Bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Prednisolon oder einen der sonstigen Bestandteil des Arzneimittels. Bei kurzfristiger Verabreichung von PredniHEXAL® 20 mg Tabletten in akut bedrohlichen Krankheitsphasen können andere Gegenanzeigen vernachlässigt werden.


Bei länger dauernder Behandlung darf PredniHEXAL® 20 mg Tabletten nicht angewendet werden

- bei akuten Virusinfektionen (Herpes zoster [Gürtelrose], Herpes simplex, Windpocken)

- bei Kinderlähmung

- bei HBsAG-positiver chronisch-aktiver Hepatitis

- ca. 8 Wochen vor bis 2 Wochen nach Schutzimpfungen

- bei Lymphknotenerkrankung nach Tuberkulose-Impfung.


Wann dürfen Sie PredniHEXAL® 20 mg Tabletten erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt einnehmen?

In folgenden Fällen sollten Sie PredniHEXAL® 20 mg Tabletten nur unter bestimmten Bedingungen und mit besonderer Vorsicht einnehmen:

- Magen-Darm-Geschwüre

- akute und chronische bakterielle Infektionen

- Pilzerkrankungen mit Befall innerer Organe

- bestimmte Parasitosen (Amöbeninfektion)

- schwer einstellbarer Bluthochdruck

- schwerer Diabetes mellitus

- Abbau des Knochengewebes (Osteoporose)

- psychische Erkrankungen in der Vorgeschichte

- erhöhter Augeninnendruck (Eng- und Weitwinkelglaukom)


Wegen der Gefahr eines Darmwanddurchbruchs mit Bauchfellentzündung dürfen Sie PredniHEXAL® 20 mg Tabletten nur bei Vorliegen zwingender medizinischer Gründe und unter entsprechender Überwachung einnehmen:

- bei schwerer Dickdarmentzündung (Colitis ulzerosa) mit drohendem Durchbruch, mit Abszessen oder eitrigen Entzündungen

- bei entzündeten Darmwandausstülpungen (Divertikulitis)

- nach bestimmten Darmoperationen (Enteroanastomosen) unmittelbar postoperativ



Was müssen Sie in Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Während einer Schwangerschaft soll die Einnahme nur auf Anraten des Arztes erfolgen, daher sollten Frauen den Arzt von einer bestehenden oder eingetretenen Schwangerschaft verständigen.


Die bisherigen Erfahrungen mit der Anwendung von Glukokortikoiden am Menschen haben keinen Verdacht auf ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko ergeben. Bei einer Langzeitbehandlung sind Wachstumsstörungen des ungeborenen Kindes nicht auszuschließen.


Bei einer Behandlung zum Ende der Schwangerschaft kann beim Neugeborenen eine Atrophie der Nebennierenrinde auftreten.


Prednisolon geht in die Muttermilch über. Eine Schädigung des Säuglings ist bisher nicht bekannt geworden. Trotzdem sollte die Indikation in der Stillzeit streng gestellt werden. Sind aus Krankheitsgründen höhere Dosen erforderlich, sollte abgestillt werden.


Was ist bei Kindern und älteren Menschen zu berücksichtigen?

Bei Kindern sollte PredniHEXAL® 20 mg Tabletten wegen des Risikos einer Wachstumsverzögerung nur bei Vorliegen zwingender medizinischer Gründe angewendet werden.


Auch bei älteren Patienten sollte eine besondere Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen und insbesondere auf Nebenwirkungen wie Osteoporose geachtet werden.



Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise

Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?

Das vom Arzt angeordnete Behandlungsschema (Dosierung, Zeitpunkt und Dauer der Einnahme) ist unbedingt einzuhalten.


Bei bestehenden schweren Infekten darf PredniHEXAL® 20 mg Tabletten nur in Kombination mit einer spezifischen antiinfektiösen Therapie angewendet werden, bei Tuberkulose in der Anamnese Anwendung nur unter Tuberkulostatika-Schutz.


PredniHEXAL® 20 mg Tabletten kann die Anzeichen einer Infektion verdecken und so die Feststellung einer bestehenden oder sich entwickelnden Infektion erschweren. Bei einer langdauernden Behandlung mit PredniHEXAL® 20 mg Tabletten sind regelmäßige ärztliche (einschließlich augenärztliche) Kontrollen erforderlich.


Bei Zuckerkrankheit muss regelmäßig der Stoffwechsel kontrolliert werden, ein eventuell erhöhter Bedarf an Insulin oder oralen Antidiabetika ist zu berücksichtigen.


Insbesondere bei längerdauernder Behandlung mit vergleichsweise hohen Dosen ist auf eine ausreichende Kaliumzufuhr (z. B. Gemüse, Bananen) und eine begrenzte Natriumzufuhr (Kochsalz) zu achten und der Kalium-Blutspiegel zu überwachen.


Patienten mit schwerem Bluthochdruck und/oder schwerer Herzschwäche sind sorgfältig zu überwachen, da die Gefahr einer Verschlechterung besteht.


Kommt es während der Behandlung mit PredniHEXAL® 20 mg Tabletten zu besonderen körperlichen Belastungen, wie fieberhaften Erkrankungen, Unfällen oder Operationen, ist sofort der Arzt zu verständigen oder ein Notarzt über die laufende Behandlung zu unterrichten. Es kann eine vorübergehende Steigerung der täglichen Dosis von PredniHEXAL® 20 mg Tabletten notwendig werden.


Viruserkrankungen können bei Patienten, die mit PredniHEXAL® 20 mg Tabletten behandelt werden, besonders schwer verlaufen. Besonders gefährdet sind abwehrgeschwächte (immunsupprimierte) Kinder sowie Personen, die bisher noch keine Masern oder Windpocken hatten. Wenn diese Personen während einer Behandlung mit PredniHEXAL® 20 mg Tabletten Kontakt zu masern- oder windpockenerkrankten Personen haben, sollten sie sich umgehend an ihren Arzt wenden, der ggf. eine vorbeugende Behandlung einleitet.


Was müssen Sie im Straßenverkehr sowie bei der Arbeit mit Maschinen und bei Arbeiten ohne sicheren Halt beachten?

Bisher liegen keine Hinweise vor, dass PredniHEXAL® 20 mg Tabletten die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zur Bedienung von Maschinen beeinträchtigt, gleiches gilt auch für Arbeiten ohne sicheren Halt.



Wechselwirkungen

Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von PredniHEXAL® 5 mg Tabletten?

Rifampicin, Phenytoin, Primidon, Barbiturate

Kortikoidwirkung vermindert


Östrogenhaltige Kontrazeptiva

Kortikoidwirkung verstärkt


Wie beeinflusst PredniHEXAL® 20 mg Tabletten die Wirkung von anderen Arzneimitteln?

Nichtsteroidale Antiphlogistika/Antirheumatika

Gefahr von Magen-Darm-Blutungen erhöht


Antidiabetika

Blutzuckersenkung vermindert


Orale Antikoagulanzien (Cumarinderivate)

Gerinnungshemmung abgeschwächt


Praziquantel

Herabsetzung der Praziquantel-Konzentration im Blut möglich


ACE-Hemmstoffe

Erhöhtes Risiko des Auftretens von Blutbildveränderungen


Chloroquin, Hydroxychloroquin, Mefloquin

Erhöhtes Risiko des Auftretens von Myopathien und Kardiomyopathien



Herzwirksame Glykoside

Glykosidwirkung durch Kaliummangel verstärkt


Saluretika

Zusätzliche Kaliumausscheidung


Somatropin

Somatropinwirkung bei Langzeitgabe vermindert


Ciclosporin

Erhöhte Gefahr zerebraler Krampfanfälle


Protirelin

TSH-Anstieg vermindert


Abführmittel

Kaliumverlust verstärkt


Zusätzliche Augeninnendrucksteigerung bei gleichzeitiger Anwendung von PredniHEXAL® 20 mg Tabletten und Atropin sowie anderen Anticholinergikaist nicht ausgeschlossen.


Beachten Sie, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewendete Arzneimittel gelten können.



Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung

Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt PredniHEXAL® 20 mg Tabletten nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da PredniHEXAL® 20 mg Tabletten sonst nicht richtig wirken können!


Wie viele Tabletten und wie oft sollten Sie PredniHEXAL® 20 mg Tabletten einnehmen?

Die Höhe der Dosierung ist abhängig von der Art und Schwere der Erkrankung und von der Reaktion des Patienten. Generell werden relativ hohe Initialdosen angewendet, die bei akuten schweren Verlaufsformen deutlich höher sein müssen als bei chronischen Erkrankungen. Je nach klinischer Symptomatik kann unterschiedlich schnell auf eine möglichst niedrige Erhaltungsdosis (im Allgemeinen zwischen 5 und 15 mg Prednisolon täglich) reduziert werden. Speziell bei chronischen Erkrankungen ist oft eine Langzeitbehandlung mit niedrigen Erhaltungsdosen erforderlich.


Halten Sie daher die Dosisanweisungen genau ein. Für die bei den einzelnen Anwendungsgebieten stark abweichenden Dosierungen stehen unterschiedlich hoch dosierte Zubereitungen von Prednisolon zur Verfügung. Die allgemein empfohlenen Dosierungen (DS: a bis d) sind bei den einzelnen Anwendungsgebieten genannt.



Substitutionstherapie

Morbus Addison, Hypophysenvorderlappeninsuffizienz: 5-7,5 mg Prednisolon/Tag, verteilt auf zwei Einzeldosen (morgens und mittags). Erforderlichenfalls zusätzliche Gabe eines Mineralokortikoids (Fludrokortison). Dosisanpassung in Stresssituationen beachten.


Stresszustände nach langfristiger Glukokortikoid-Therapie: Frühzeitig bis zu 50 mg Prednisolon/Tag. Dosisabbau über mehrere Tage.


Adrenogenitales Syndrom: Jenseits des Wachstumsalters 5-7,5 mg Prednisolon/Tag, aufgeteilt in morgendliche und abendliche Gabe.


Hochdosierte Therapie (Dosisschema a)

Initial 80-250 mg Prednisolon/Tag, verteilt auf 4 Einzeldosen. Nach Eintritt der klinisch erwünschten Wirkung Beginn des Abbaus: Zunächst wird die Dosis in etwas größeren Schritten, ab ca. 25 mg/Tag in kleineren Stufen reduziert. Der behandelnde Arzt entscheidet über den völligen Dosisabbau oder die Notwendigkeit einer Erhaltungsdosis.


Mittlere Dosen (Dosisschema b)

Initial 40-80 mg Prednisolon/Tag. Die Tagesdosis wird in 2 oder 3 Einzelgaben eingenommen und nach Wirkungseintritt entsprechend der Dosisfestlegung durch den Arzt reduziert, zunächst die abendliche Gabe, dann die etwaige Dosis am Mittag. Weitere Reduktion zur Erhaltungsdosis oder völliger Dosisabbau.


Niedrige Dosen (Dosierungsschema c)

Initial 7,5-40 mg Prednisolon/Tag. Die gesamte Tagesdosis kann morgens auf einmal gegeben werden. Auch hier nach Wirkungseintritt Dosisreduktion oder völliger Dosisabbau.


Sehr niedrige Dosen (Dosierungsschema d)

1-5 mg (-7,5 mg) Prednisolon/Tag. Diese Dosis entspricht der angestrebten Erhaltungsdosis bei langfristig notwendiger Therapie.


Dosierung bei Kindern (Tagesdosen)

Hochdosierte Therapie: 2-3 mg Prednisolon/kg Körpergewicht (KG)

Mittlere Dosierung: 1 mg Prednisolon/kg KG

Erhaltungsdosis: 0,25 mg Prednisolon/kg KG


Bei Kindern (Wachstumsalter) soll die Therapie grundsätzlich alternierend oder intermittierend erfolgen.


Wie und wann sollten Sie PredniHEXAL® 20 mg Tabletten einnehmen?

Die Tabletten werden zu oder nach dem Essen, vornehmlich nach dem Frühstück, unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen.


Die Tagesdosis sollte in der Regel morgens (zwischen 6.00 und 8.00 Uhr) einmalig eingenommen werden (zirkadiane Therapie). Die Möglichkeit zur alternierenden Therapie (Einnahme nur jeden 2. Tag) wird durch den Arzt in Abhängigkeit vom Krankheitsbild und der individuellen Reaktion geprüft.


Wie lange sollten Sie PredniHEXAL® 20 mg Tabletten einnehmen?

Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem Krankheitsverlauf. Sobald ein befriedigendes Behandlungsergebnis erreicht ist, wird die Dosis auf eine Erhaltungsdosis reduziert oder beendet. Hierfür legt Ihr Arzt ein Therapieschema fest, das von Ihnen genau eingehalten werden sollte.



Überdosierung und andere Anwendunpsfehler

Was ist zu tun, wenn PredniHEXAL® 20 mg Tabletten in zu großen Mengen eingenommen wurden (beabsichtigte oder versehentliche Überdosierung)?

Im Allgemeinen werden PredniHEXAL® 20 mg Tabletten auch bei kurzfristiger Einnahme großer Mengen ohne Komplikationen vertragen. Es sind keine besonderen Maßnahmen erforderlich. Falls Sie verstärkte oder ungewöhnliche Nebenwirkungen an sich beobachten, sollten Sie Ihren Arzt um Rat fragen.


Was ist zu beachten, wenn Sie zu wenig PredniHEXAL® 20 mg Tabletten eingenommen haben?

Sie können die unterlassene Einnahme im Laufe des Tages nachholen und am darauffolgenden Tag die von Ihrem Arzt verordnete Dosis wie gewohnt weiter einnehmen. Wenn Sie mehrmals die Einnahme vergessen haben, kann es u. U. zu einem Wiederaufflammen oder einer Verschlimmerung der behandelten Krankheit kommen. In solchen Fällen sollten Sie sich an Ihren Arzt wenden, der die Behandlung überprüfen und ggf. anpassen wird.


Was müssen Sie beachten, wenn Sie die Behandlung unterbrechen oder vorzeitig beenden?

Die Behandlung mit PredniHEXAL® 20 mg Tabletten darf auf keinen Fall ohne Anordnung des Arztes unterbrochen oder vorzeitig beendet werden. Wenn Sie es dennoch eigenmächtig tun - z. B. wegen aufgetretener Nebenwirkungen oder weil es Ihnen besser geht - gefährden Sie nicht nur den Behandlungserfolg, sondern Sie setzen sich möglicherweise erheblichen Risiken aus. Beachten Sie insbesondere, dass die Tabletten nach längerer Behandlungsdauer niemals eigenmächtig abgesetzt werden dürfen. Halten Sie in jedem Fall Rücksprache mit Ihrem Arzt.



Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von PredniHEXAL® 20 mg Tabletten auftreten?

Haut

Hautstreifen (Striae rubrae), Dünnwerden der Haut (Atrophie), punktförmige Hautblutungen (Petechien), Bluterguss (Ekchymosen), Steroidakne, verzögerte Wundheilung, periorale Dermatitis

Selten Überempfindlichkeitsreaktionen, z. B. Exanthem.


Muskel und Skelett

Muskelschwäche (Atrophie), Osteoporose, aseptische Knochennekrosen (Kopf des Oberarm- und Oberschenkelknochens)


Augen

Steigerung des Augeninnendrucks (Glaukom), Linsentrübung (Katarakt)


Psyche

Depressionen, Gereiztheit, Euphorie, Antriebs- und Appetitsteigerung, Pseudotumor cerebri, Manifestation einer latenten Epilepsie


Magen-Darm-Kanal

Magenbeschwerden, Magengeschwür, Bauchspeicheldrüsenentzündung


Elektrolyte, Stoffwechsel, Endokrinium

Vollmondgesicht, Stammfettsucht, erhöhter Blutzuckerspiegel (verminderte Glukosetoleranz), Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), Wasseransammlung im Gewebe (Natriumretention mit Ödembildung), vermehrte Kaliumausscheidung, Inaktivität bzw. Schwund der Nebennierenrinde, Wachstumsverzögerung bei Kindern, Störungen der Sexualhormonsekretion (Ausbleiben der Menstruationsblutung, abnormer Haarwuchs, Impotenz)


Kreislauf und Gefäße

Anstieg des Blutdrucks, Erhöhung des Arteriosklerose- und Thromboserisikos, Gefäßentzündung (Vaskulitis, auch als Entzugssyndrom nach Langzeittherapie)


Blut/Immunsystem

Blutbildveränderungen (mäßige Leukozytose, Lymphopenie, Eosinopenie, Polyglobulie), Behinderung der Immunvorgänge (z. B. Erhöhung des Infektionsrisikos)


Hinweis

Bei zu rascher Dosisreduktion nach langdauernder Behandlung kann es unter anderem zu einem Entzugssyndrom kommen, das sich in Beschwerden, z. B. Muskel- und Gelenkschmerzen, äußert.


Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.


Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?

Wenn Magen-Darm-Beschwerden, Schmerzen im Rücken-, Schulter- oder Hüftgelenksbereich, psychische Verstimmungen, bei Diabetikern auffällige Blutzuckerschwankungen oder sonstige Störungen auftreten, sollten Sie sofort Ihren Arzt informieren.



Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit des Arzneimittels

Das Verfallsdatum des Arzneimittels ist auf der Faltschachtel und dem Blister aufgedruckt. Verwenden Sie dieses Arzneimittel nicht mehr nach diesem Datum!


Wie sind PredniHEXAL® 20 mg Tabletten aufzubewahren?

Nicht über 25 °C lagern.



Stand der Information

März 2007


Bitte bewahren Sie das Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf!