Prent
Fachinformation
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Prent®
200 mg, Filmtabletten
Prent 400®
400 mg, Filmtabletten
Prent Injektionslösung
25 mg/5 ml, Injektionslösung
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Wirkstoff: Acebutololhydrochlorid
Prent:
1 Filmtablette enthält 221,6 mg Acebutololhydrochlorid entsprechend 200 mg Acebutolol.
Prent 400:
1 Filmtablette enthält 443,3 mg Acebutololhydrochlorid entsprechend 400 mg Acebutolol.
Prent Injektionslösung:
1 Ampulle mit 5 ml Injektionslösung enthält 27,7 mg Acebutololhydrochlorid entsprechend 25 mg Acebutol.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
Darreichungsform
Prent
Filmtabletten, nicht retardiert
Prent sind weiße, runde, bikonvexe Filmtabletten mit einseitiger Bruchkerbe.
Die Bruchkerbe dient nur zum Teilen der Filmtablette für ein erleichtertes Schlucken und nicht zum Aufteilen in gleiche Dosen.
Prent 400
Filmtabletten, nicht retardiert
Prent 400 sind weiße, oblonge, bikonvexe Filmtabletten mit beidseitiger Bruchkerbe
Die Filmtablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.
Prent Injektionslösung: Injektionslösung intravenös
Prent Injektionslösung ist eine klare, farblose Lösung.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Prent / Prent 400
- Arterielle Hypertonie
- Koronare Herzkrankheit
- Tachykarde Herzrhythmusstörungen
Prent Injektionslösung:
- Tachykarde Herzrhythmusstörungen
Die parenterale Applikation ist nur für Notfälle und Klinikbehandlung vorgesehen.
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Prent
Die Dosierung sollte individuell - vor allem nach dem Behandlungserfolg - festgelegt werden. Es gelten folgende Richtdosen:
Arterielle Hypertonie:
Beginn der Behandlung mit 1mal täglich 1 Filmtablette Prent (entsprechend 200 mg Acebutolol).
Falls erforderlich kann die Tagesdosis nach einer Woche auf 1mal 2 Filmtabletten Prent (entsprechend 400 mg Acebutolol) und nach zwei Wochen auf bis zu 1mal 4 Filmtabletten Prent (entsprechend 800 mg Acebutolol) gesteigert werden.
Koronare Herzkrankheit:
Beginn der Behandlung mit 1mal täglich 2 Filmtabletten oder 2mal täglich 1 Filmtablette Prent (entsprechend 400 mg Acebutolol).
Falls erforderlich kann die Tagesdosis auf bis zu 1mal 4 Filmtabletten oder 2mal 2 Filmtabletten Prent (entsprechend 800 mg Acebutolol) erhöht werden.
Tachykarde Herzrhythmusstörungen:
2 - 3mal täglich 1 Filmtablette (entsprechend 400 - 600 mg Acebutolol).
Eingeschränkte Nierenfunktion
Bei eingeschränkter Nierenfunktion ist die Acebutolol-Dosis der renalen Clearance anzupassen:
Bei Reduktion der Kreatinin-Clearance auf Werte von 10 - 30 ml/min (Serumkreatinin 2 - 5 mg/dl) ist eine Dosisreduktion auf die Hälfte, bei Werten kleiner als 10 ml/min (Serumkreatinin größer als 5 mg/dl) auf ein Viertel zu empfehlen.
Eingeschränkte Leberfunktion
Bei eingeschränkter Leberfunktion ist ebenfalls eine Dosisreduktion angezeigt.
Prent 400
Die Dosierung sollte individuell - vor allem nach dem Behandlungserfolg - festgelegt werden. Es gelten folgende Richtdosen:
Arterielle Hypertonie:
Beginn der Behandlung mit 1mal täglich 1/2 Filmtablette Prent 400 (entsprechend 200 mg Acebutolol).
Falls erforderlich kann die Tagesdosis nach einer Woche auf 1mal 1 Filmtablette Prent 400 (entsprechend 400 mg Acebutolol) und nach zwei Wochen auf bis zu 1mal 2 Filmtabletten Prent 400 (entsprechend 800 mg Acebutolol) gesteigert werden.
Koronare Herzkrankheit:
Beginn der Behandlung mit 1mal täglich 1 Filmtablette oder 2mal täglich 1/2 Filmtablette Prent 400 (entsprechend 400 mg Acebutolol).
Falls erforderlich kann die Tagesdosis auf bis zu 1mal 2 Filmtabletten oder 2mal 1 Filmtablette Prent 400 (entsprechend 800 mg Acebutolol) erhöht werden.
Tachykarde Herzrhythmusstörungen:
2 - 3mal täglich 1/2 Filmtablette (entsprechend 400 - 600 mg Acebutolol).
Eingeschränkte Nierenfunktion
Bei eingeschränkter Nierenfunktion ist die Acebutolol-Dosis der renalen Clearance anzupassen: bei Reduktion der Kreatinin-Clearance auf Werte von 10 - 30 ml/min (Serumkreatinin 2 - 5 mg/dl) ist eine Dosisreduktion auf die Hälfte, bei Werten kleiner als 10 ml/min (Serumkreatinin größer als 5 mg/dl) auf ein Viertel zu empfehlen.
Eingeschränkte Leberfunktion
Bei eingeschränkter Leberfunktion ist ebenfalls eine Dosisreduktion angezeigt.
Prent Injektionslösung
Die parenterale Applikation ist nur für Notfälle und Klinikbehandlung vorgesehen. Die Dosierung sollte individuell - vor allem nach dem Behandlungserfolg - festgelegt werden. Es gelten folgende Richtdosen:
Tachykarde Herzrhythmusstörungen:
Bei akut bedrohlichen Herzrhythmusstörungen ist die Einzeldosis sowie bei Mehrfachgabe der zeitliche Abstand zwischen den Einzelinjektionen in Abhängigkeit von der Ausgangssituation und dem klinischen Zustand des Patienten zu wählen.
Bei Erwachsenen werden initial in der Regel 2,5 ml Prent Injektionslösung (entsprechend 12,5 mg Acebutolol) langsam intravenös injiziert (vorzugsweise innerhalb 3 - 5 Minuten).
Bei unzureichendem Behandlungserfolg kann nach frühestens 10 Minuten eine weitere Dosis von 2,5 ml Prent Injektionslösung (entsprechend 12,5 mg Acebutolol) gegeben werden.
Alternativ kommt die Infusion von 5 ml Prent Injektionslösung (entsprechend 25 mg Acebutolol) über 30 - 60 Minuten in Frage.
Eine Tagesdosis von 15 - 20 ml Prent Injektionslösung (entsprechend 75 bis 100 mg Acebutolol) sollte nicht überschritten werden.
Eingeschränkte Nierenfunktion
Bei eingeschränkter Nierenfunktion ist die Acebutolol-Dosis der renalen Clearance anzupassen: bei Reduktion der Kreatinin-Clearance auf Werte von 10 - 30 ml/min (Serumkreatinin 2 - 5 mg/dl) ist eine Dosisreduktion auf die Hälfte, bei Werten kleiner als 10 ml/min (Serumkreatinin größer als 5 mg/dl) auf ein Viertel zu empfehlen.
Eingeschränkte Leberfunktion
Bei eingeschränkter Leberfunktion ist ebenfalls eine Dosisreduktion angezeigt.
Art und Dauer der Anwendung
Prent, Prent 400:
Die Filmtabletten sind unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit einzunehmen.
Die Dauer der Einnahme ist zeitlich nicht begrenzt. Sie richtet sich nach Art, Schwere und Verlauf der Erkrankung.
Soll die Behandlung mit Prent, Prent 400 nach längerer Einnahme unterbrochen oder abgesetzt werden, sollte dies, da abruptes Absetzen zur Herzischämie mit Exazerbation einer Angina pectoris oder zu einem Herzinfarkt oder zur Exazerbation einer Hypertonie führen kann, grundsätzlich langsam ausschleichend erfolgen.
Prent Injektionslösung:
Die intravenöse Applikation von Prent Injektionslösung sollte langsam unter EKG- und Blutdruckkontrolle erfolgen.
Bei Besserung der akuten Herzrhythmusstörungen empfiehlt es sich, die Therapie mit Tabletten fortzusetzen.
4.3 Gegenanzeigen
Prent, Prent 400 und Prent Injektionslösung darf nicht angewendet werden bei:
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Acebutolol, einen anderen Beta-Rezeptorenblocker oder einen der sonstigen Bestandteile
- manifester Herzinsuffizienz
- akutem Herzinfarkt
- Schock
- AV-Block II. oder III. Grades
- Sinusknoten-Syndrom (sick sinus syndrome)
- sinuatrialem Block
Bradykardie (Ruhepuls kleiner als 50 Schläge pro Minute vor
Behandlungsbeginn)
- Hypotonie
- Azidose
- bronchialer Hyperreagibilität (z. B. bei Asthma bronchiale)
- Spätstadien peripherer Durchblutungsstörungen
- Lupus erythematodes disseminatus
- gleichzeitiger Gabe von MAO-Hemmstoffen (Ausnahme MAO-B-Hemmstoffe)
Prent / Prent 400:
Die intravenöse Applikation von Calciumantagonisten vom Verapamil- und Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (wie Disopyramid) bei Patienten, die mit Prent oder Prent 400 behandelt werden, ist kontraindiziert (Ausnahme Intensivmedizin).
Prent Injektionslösung:
Die intravenöse Applikation von Calciumantagonisten vom Verapamil- und Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (wie Disopyramid) unter der Therapie mit Prent Injektionslösung sowie die i.v.-Gabe von Prent Injektionslösung unter einer Therapie mit den obengenannten Calciumantagonisten und Antiarrhythmika sind kontraindiziert (Ausnahme Intensivmedizin).
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich bei:
- AV-Block l. Grades
Diabetikern mit stark schwankenden Blutzuckerwerten (wegen möglicher
schwerer hypoglykämischer Zustände)
längerem strengen Fasten und schwerer körperlicher Belastung (wegen
möglicher schwerer hypoglykämischer Zustände)
- Patienten mit Phäochromozytom (Nebennierenmarktumor) (Prent, Prent 400 und Prent Injektionslösung erst nach vorheriger alpha-Blockade verabreichen)
Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion (siehe Dosierung und
Nebenwirkungen)
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (siehe Dosierung und
Nebenwirkungen).
Bei Patienten mit einer Psoriasis in der Eigen- oder Familienanamnese sollte die Verordnung von Beta-Rezeptorenblockern nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.
Beta-Rezeptorenblocker können die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylaktischer Reaktionen erhöhen. Deshalb ist eine strenge Indikationsstellung bei Patienten mit schweren Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte und bei Patienten unter Desensibilisierungstherapie (Vorsicht, überschießende anaphylaktische Reaktionen) geboten.
Über die Anwendung von Prent, Prent 400 und Prent Injektionslösung bei Kindern liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor.
Bei älteren Menschen muss eine Einschränkung der Nierenfunktion in Betracht gezogen werden.
Bei eingeschränkter Leberfunktion und/oder eingeschränkter Nierenfunktion muss mit einer verstärkten Wirkung von Prent, Prent 400 und Prent Injektionslösung gerechnet werden, so dass unter Umständen eine Dosisreduktion erforderlich ist.
Beim Tragen von Kontaktlinsen ist die Möglichkeit eines verminderten Tränenflusses zu beachten.
Die Anwendung von Prent, Prent 400, Prent Injektionslösung kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Insulin oder orale Antidiabetika
Bei gleichzeitiger Einnahme/Anwendung von Prent, Prent 400 und Prent Injektionslösung und Insulin oder oralen Antidiabetika kann deren Wirkung verstärkt oder verlängert werden. Warnzeichen einer Hypoglykämie - insbesondere Tachykardie und Tremor - sind verschleiert oder abgemildert. Daher sind regelmäßige Blutzuckerkontrollen erforderlich.
Trizyklische Antidepressiva, Barbiturate, Phenothiazine, Diuretika, Vasodilatatoren, andere blutdrucksenkende Mittel
Bei gleichzeitiger Einnahme/Anwendung von Prent, Prent 400 und Prent Injektionslösung und trizyklischen Antidepressiva, Barbituraten und Phenothiazinen sowie Diuretika, Vasodilatatoren und anderen blutdrucksenkenden Mitteln kann es zu einem verstärkten Blutdruckabfall kommen.
Calciumantagonisten vom Nifedipin-Typ
Bei gleichzeitiger Einnahme/Anwendung von Prent, Prent 400 und Prent Injektionslösung und Calciumantagonisten vom Nifedipin-Typ kann es zu einer verstärkten Blutdrucksenkung und gelegentlich zur Ausbildung einer Herzinsuffizienz kommen.
Antiarrhythmika
Die kardiodepressiven Wirkungen von Prent, Prent 400 und Prent Injektionslösung und Antiarrhythmika können sich addieren.
Bei gleichzeitiger Einnahme/Anwendung von Prent, Prent 400 und Prent Injektionslösung und Calciumantagonisten vom Verapamil- oder Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (wie Disopyramid) ist eine sorgfältige Überwachung der Patienten angezeigt, da es zu Hypotension, Bradykardie oder anderen Herzrhythmusstörungen kommen kann.
Andere Beta-Rezeptorenblocker
Wegen des Auftretens kleinfleckiger Einblutungen in Haut und Schleimhäute mit und ohne gleichzeitige Verminderung der Blutplättchen (thrombozytopenische und nicht-thrombozytopenische Purpura) unter der Behandlung mit anderen Beta-Rezeptorenblockern sollte auch unter Therapie mit Prent, Prent 400 und Prent Injektionslösung auf entsprechende Anzeichen geachtet werden.
Prent, Prent 400
Hinweis:
Die intravenöse Applikation von Calciumantagonisten vom Verapamil- und Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (wie Disopyramid) bei Patienten, die mit Prent oder Prent 400 behandelt werden, ist kontraindiziert (Ausnahme Intensivmedizin).
Prent Injektionslösung:
Hinweis:
Die intravenöse Applikation von Calciumantagonisten vom Verapamil- und Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (wie Disopyramid) unter der Therapie mit Prent Injektionslösung sowie die i.v.-Gabe von Prent Injektionslösung unter einer Therapie mit den obengenannten Calciumantagonisten und Antiarrhythmika sind kontraindiziert (Ausnahme Intensivmedizin).
Herzglykoside, Reserpin, alpha-Methyldopa, Guanfacin, Clonidin
Bei gleichzeitiger Einnahme/Anwendung von Prent, Prent 400 und Prent Injektionslösung und Herzglykosiden, Reserpin, alpha-Methyldopa, Guanfacin oder Clonidin kann es zu einem stärkeren Absinken der Herzfrequenz bzw. zu einer Verzögerung der Überleitung kommen.
Clonidin
Nach abruptem Absetzen von Clonidin bei gleichzeitiger Einnahme/Anwendung von Prent, Prent 400 und Prent Injektionslösung, kann der Blutdruck überschießend ansteigen. Clonidin darf daher erst abgesetzt werden, wenn einige Tage zuvor die Verabreichung von Prent, Prent 400 und Prent Injektionslösung beendet wurde. Anschließend kann Clonidin stufenweise (siehe Fachinformation Clonidin) abgesetzt werden.
Noradrenalin, Adrenalin
Bei gleichzeitiger Einnahme/Anwendung von Noradrenalin oder Adrenalin ist ein beträchtlicher Blutdruckanstieg möglich.
Monoaminooxidase (MAO)-Hemmer
Monoaminooxidase (MAO)-Hemmer sollten wegen möglicher überschießender Hypertension nicht zusammen mit Prent, Prent 400 und Prent Injektionslösung eingenommen werden.
Indometacin
Indometacin kann die blutdrucksenkende Wirkung von Prent, Prent 400 und Prent Injektionslösung vermindern.
Cimetidin
Die Wirkung von Prent, Prent 400 und Prent Injektionslösung wird bei gleichzeitiger Gabe von Cimetidin verstärkt.
Narkotika
Die gleichzeitige Einnahme/Anwendung von Prent, Prent 400 und Prent Injektionslösung und Narkotika kann eine verstärkte Blutdrucksenkung zur Folge haben. Die negativ inotrope Wirkung der beiden vorgenannten Arzneimittel kann sich addieren.
Muskelrelaxantien
Die neuromuskuläre Blockade durch periphere Muskelrelaxantien (z. B. Suxamethonium-Salze, Tubocurarin) kann durch die Beta-Rezeptorenhemmung von Prent, Prent 400 und Prent Injektionslösung verstärkt werden.
Narkose
Für den Fall, dass Prent, Prent 400 und Prent Injektionslösung vor Eingriffen in Allgemeinnarkose oder vor der Einnahme/Anwendung peripherer Muskelrelaxantien nicht abgesetzt werden kann, muss der Narkosearzt über die Behandlung mit Prent, Prent 400 und Prent Injektionslösung informiert werden.
Therapie allergischer Reaktionen
Unter Prent, Prent 400 und Prent Injektionslösung -Therapie kann es zu einer verminderten Ansprechbarkeit auf die zur Behandlung einer allergischen Reaktion gewöhnlich eingesetzte Adrenalin-Dosis kommen.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Acebutolol darf in der Schwangerschaft nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung verordnet werden. Über die Einnahme/Anwendung im ersten Trimenon liegen keine Erfahrungen vor; die Erfahrungen mit der Einnahme/Anwendung im zweiten und dritten Trimenon sind nicht ausreichend, um die Sicherheit des Arzneimittels zu belegen. Wegen der tierexperimentell beobachteten Verlängerung der Schwangerschaftsdauer und der Verringerung der Milchproduktion sollte Acebutolol vier Wochen vor der Geburt ausschleichend abgesetzt und in der Stillzeit nicht verordnet werden. Sollte eine Beendigung der Therapie mit Acebutolol 72 - 48 Stunden vor dem errechneten Geburtstermin nicht möglich sein, müssen die Neugeborenen in den ersten vier Tagen nach der Entbindung sorgfältig überwacht werden. Es besteht die Möglichkeit des Auftretens von Bradykardie, Hypotonie, Hypoglykämie, Atemdepression (neonatale Asphyxie) und einer Einschränkung der Nierenfunktion.
Acebutolol und ein aktiver Metabolit (N-Acetylacebutolol) werden in der Muttermilch stark angereichert. Pharmakologisch wirksame Mengen von Acebutolol können vom gestillten Neugeborenen aufgenommen werden, wenn die Mutter eine Tagesdosis von mehr als 400 mg einnimmt.
Ist eine Behandlung während der Stillzeit erforderlich, sollte abgestillt werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern,dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
4.8 Nebenwirkungen
Insbesondere zu Beginn der Behandlung kann es gelegentlich zu zentralnervösen Störungen wie Müdigkeit, Schwindelgefühl, Benommenheit, Schwitzen, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Alpträumen oder verstärkter Traumaktivität, depressiven Verstimmungszuständen und Halluzinationen kommen.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig: (>1/10) |
Häufig: (>1/100 bis <1/10) |
Gelegentlich: (>1/1.000 bis <1/100) |
Selten: (>1/10.000 bis <1/1.000) |
Sehr selten: (<1/10.000) |
Nicht bekannt: (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar) |
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Häufig: Unter der Behandlung mit Prent, Prent 400, Prent Injektionslösung sind antinukleäre Antikörper (ANA) nachweisbar.
Selten: lupus-ähnliches Syndrom (Fieberschübe, lupus-ähnliche Haut- und Schleimhautveränderungen, Gelenkschwellungen und -schmerzen), das nach Absetzen von Prent, Prent 400, Prent Injektionslösung spontan abklingt.
Bei Auftreten von ANA ist daher eine regelmäßige klinische Überwachung angezeigt.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Selten: latenter Diabetes mellitus,oderVerschlechterung eines manifesten Diabetes mellitus. Nach längerem strengen Fasten oder schwerer, körperlicher Belastung kann es bei gleichzeitiger Prent-, Prent 400-, Prent Injektionslösung-Therapie zu hypoglykämischen Zuständen kommen. Warnzeichen einer Hypoglykämie (insbesondere Tachykardie und Tremor) können verschleiert werden.
Unbekannt: Unter der Therapie mit Prent, Prent 400, Prent Injektionslösungkann es zu Störungen im Fettstoffwechsel kommen. Bei meist normalem Gesamtcholesterin wurde eine Verminderung des HDL-Cholesterins und eine Erhöhung der Triglyzeride im Plasma beobachtet.
Augenerkrankungen
Selten: Konjunktivitis oder verminderter Tränenfluß (dies ist beim Tragen von Kontaktlinsen zu beachten).
Sehr selten: Sehstörungen.
Herzerkrankungen
Gelegentlich: verstärkter Blutdruckabfall, Bradykardie, Synkopen, Palpitationen, atrioventrikulären Überleitungsstörungen oder Verstärkung einer Herzinsuffizienz .
Sehr selten: bei Patienten mit Angina pectoris ist eine Verstärkung der Anfälle nicht auszuschließen.
Gefäßerkrankungen
Gelegentlich: Parästhesien und Kältegefühl an den Extremitäten.
Selten: Muskelschwäche oder Muskelkrämpfe. Auch eine Verstärkung der Beschwerden bei Patienten mit peripheren Durchblutungsstörungen (einschließlich Patienten mit Raynaud-Syndrom) wurde beobachtet.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Sehr selten: Hypersensitivitätsreaktionen an der Lunge (allergische Pneumonitis) mit Symptomen wie Fieber, Luftnot etc., die sich in der Regel nach Absetzen bessern.
Unbekannt: Infolge einer möglichen Erhöhung des Atemwegswiderstandes kann es bei Patienten mit Neigung zu bronchospastischen Reaktionen (insbesondere bei obstruktiven Atemwegserkrankungen) zu Atemnot kommen.
Erkrankungen des Magen- und Darmtraktes
Gelegentlich: Vorübergehend kann es zu Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen, Obstipation, Diarrhoe) kommen.
Leber und Gallenerkrankungen
Sehr selten: Leberschädigende Wirkung ((Erhöhung der Transaminasen (GOT, GPT) im Serum, der alkalischen Phosphatase und der Bilirubinwerte)). Daher sollten in regelmäßigen Abständen die Leberwerte überprüft werden.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Gelegentlich: allergische Hautreaktionen (Rötung, Juckreiz, Exantheme).
Sehr selten: Beta-Rezeptorenblocker können eine Psoriasis auslösen, die Symptome dieser Erkrankung verschlechtern oder zu psoriasiformen Exanthemen führen.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Sehr selten: Pleuritis, Libido- und Potenzstörungen
Allgemeine Erkrankungen
Selten: Mundtrockenheit
Prent, Prent 400, Prent Injektionslösung kann die Symptome einer Thyreotoxikose maskieren.
Beta-Rezeptorenblocker können die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylaktischer Reaktionen erhöhen.
Bei Patienten mit schweren Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte und bei Patienten unter Desensibilisierungstherapie kann es daher zu überschießenden anaphylaktischen Reaktionen kommen.
Bei schweren Nierenfunktionsstörungen wurde in Einzelfällen über eine Verschlechterung der Nierenfunktion unter Therapie mit Beta-Rezeptorenblockern berichtet. Eine Einnahme/Anwendung von Prent, Prent 400, Prent Injektionslösung sollte in diesen Fällen unter entsprechender Überwachung der Nierenfunktion erfolgen.
Wegen des Auftretens thrombozytopenischer und nicht-thrombozytopenischer Purpura unter Behandlung mit anderen Beta-Rezeptorenblockern sollte auch unter Therapie mit Prent, Prent 400, Prent Injektionslösung auf entsprechende Anzeichen geachtet werden.
4.9 Überdosierung
Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel
a) Symptome einer Überdosierung:
Das klinische Bild ist in Abhängigkeit vom Ausmaß der Intoxikation im wesentlichen von kardiovaskulären und zentralnervösen Symptomen geprägt. Überdosierung kann zu schwerer Hypotonie, Bradykardie bis zum Herzstillstand, Herzinsuffizienz und kardiogenem Schock führen. Zusätzlich können Atembeschwerden, Bronchospasmen, Erbrechen, Bewusst-seinsstörungen, gelegentlich auch generalisierte Krampfanfälle auftreten.
b) Therapiemaßnahmen bei Überdosierung:
Bei Überdosierung oder bedrohlichem Abfall der Herzfrequenz und/oder des Blutdrucks muss die Behandlung mit Prent, Prent 400, Prent Injektionslösung abgebrochen werden.
Neben allgemeinen Maßnahmen der primären Giftelimination müssen unter intensivmedizinischen Bedingungen die vitalen Parameter überwacht und gegebenenfalls korrigiert werden. Als Gegenmittel können gegeben werden:
Atropin: 0,5 - 2,0 mg intravenös als Bolus.
Glukagon: initial 1 - 10 mg intravenös
anschließend 2 - 2,5 mg pro Std. als Dauerinfusion
Sympathomimetika in Abhängigkeit vom Körpergewicht und Effekt:
Dopamin, Dobutamin, Isoprenalin, Orciprenalin und Adrenalin.
Bei therapierefraktärer Bradykardie sollte eine temporäre Schrittmachertherapie durchgeführt werden.
Bei Bronchospasmus können ß2-Sympathomimetika als Aerosol (bei ungenügender Wirkung auch intravenös) oder Aminophyllin i.v. gegeben werden.
Bei generalisierten Krampfanfällen empfiehlt sich die langsame intravenöse Gabe von Diazepam.
Acebutolol und sein Hauptmetabolit Diacetolol sind dialysierbar.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Beta-1-selektiverRezeptorenblocker
ATC-Code:C07AB04
Pharmakologische Eigenschaften
Acebutolol ist ein Beta-Rezeptorenblocker mit relativer ß1-Selektivität (Kardioselektivität), schwach ausgeprägter intrinsischer sympathomimetischer Aktivität (ISA) und membranstabilisierender Wirkung. Acebutolol hemmt vorwiegend die ß1-Rezeptoren und in geringerem Maße die ß2-Rezeptoren.
Die Substanz senkt in Abhängigkeit von der Höhe des Sympathikotonus die Frequenz und die Kontraktionskraft des Herzens, die AV-Überleitungsgeschwindigkeit und die Plasma-Renin-Aktivität. Acebutolol kann durch Hemmung von ß2-Rezeptoren eine Erhöhung des Tonus der glatten Muskulatur bewirken.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Prent, Prent 400:
Nach oraler Applikation wird Acebutolol rasch aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert.
Acebutolol unterliegt einem ausgeprägten "first-pass-Effekt".
Die systemische Verfügbarkeit für Acebutolol liegt zwischen 40 und 60 %. Maximale Plasmaspiegel für Acebutolol werden nach ca. 2,5 Std. erreicht. Die Plasmaproteinbindung von Acebutolol beträgt ca. 25 %; das relative Verteilungsvolumen beträgt 1,2 l/kg.
Acebutolol wird in der Leber metabolisiert, wobei der aktive Metabolit Diacetolol (N-Acetylacebutolol) gebildet wird, der ebenfalls betablockierende Wirkung besitzt. Maximale Plasmaspiegel für Diacetolol werden nach ca. 3,5 Std. erreicht. Bei deutlich eingeschränkter Leberfunktion ist die Metabolisierungsrate von Acebutolol vermindert.
Acebutolol wird zu 10 % und Diacetolol zu etwa 20 % renal eliminiert, der Rest extrarenal.
Die Eliminationshalbwertszeit von Acebutolol liegt bei ca. 4 Stunden, die von Diacetolol bei normaler Nierenfunktion im Durchschnitt zwischen 7 und 13 Stunden.
Bei schweren Nierenfunktionsstörungen erhöht sich die Eliminationshalbwertszeit von Diacetolol auf das 2 - 3fache, die Eliminationshalbwertszeit für Acebutolol verändert sich nicht.
Prent Injektionslösung:
Die Plasmaproteinbindung von Acebutolol beträgt ca. 25 %; das relative Verteilungsvolumen beträgt 1,2 l/ kg.
Acebutolol wird in der Leber metabolisiert, wobei der aktive Metabolit Diacetolol (N-Acetylacebutolol) gebildet wird, der ebenfalls betablockierende Wirkung besitzt. Bei deutlich eingeschränkter Leberfunktion ist die Metabolisierungsrate von Acebutolol vermindert.
Acebutolol wird zu 10 % und Diacetolol zu etwa 20 % renal eliminiert, der Rest extrarenal.
Die Eliminationshalbwertszeit von Acebutolol liegt bei intravenöser Applikation bei ca. 2 Stunden, die von Diacetolol bei normaler Nierenfunktion im Durchschnitt zwischen 6 und 8 Stunden.
Bei schweren Nierenfunktionstörungen erhöht sich die Eliminationshalbwertszeit von Diacetolol auf das 2 - 3fache, die Eliminationshalbwertszeit für Acebutolol verändert sich nicht.
Bioverfügbarkeit
Eine im Jahr 1978 durchgeführte Bioverfügbarkeitsuntersuchung an 9 Probanden ergab im Vergleich zum Referenzpräparat:
|
Testpräparat |
Referenzpräparat |
maximale
Plasmakonzentration |
0.29 (0.18) |
0.38 (0.169) |
Zeitpunkt
der maximalen Plasmakonzentration |
2.1 (0.8) |
2.6 (1.1) |
Fläche
unter der Konzentrations-Zeit-Kurve |
1.39) (0.38) |
3.76 (1.09) |
Angabe der Werte als Mittelwert und Streubreite
Mittlere Plasmaspiegelverläufe im Vergleich zu einem Referenzpräparat in einem Konzentrations-Zeit-Diagramm.
Präklinische Daten zur Sicherheit
Toxikologische Eigenschaften
Mutagenes und tumorerzeugendes Potential
Eine ausführliche Mutagenitätsprüfung liegt nicht vor; bisherige Untersuchungen verliefen negativ.
Langzeituntersuchungen am Tier auf ein tumorerzeugendes Potential von Acebutolol wurden nicht durchgeführt.
Reproduktionstoxizität
Acebutolol (und Metabolit) passiert die Plazenta und erreicht im Nabelschnurblut Konzentrationen die um den maternal gemessenen Wert herum schwanken (Verhältnis von 0,7 - 1,2). Tierversuche haben keine Hinweise auf teratogene Effekte ergeben. Die postnatale Mortalität der Nachkommen von behandelten Ratten war ab der niedrigsten geprüften Dosis von 50 mg/kg/Tag erhöht.
Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Prent / Prent 400:
Hypromellose, Macrogol 4000, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), Maisstärke, Mikrokristalline Cellulose, Titandioxid (E 171).
Prent Injektionslösung:
Natriumcitrat 2 H2O, Wasserfreie Citronensäure (Ph. Eur.), Natriumchlorid, Wasser für Injektionszwecke
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
Dauer und Haltbarkeit
Prent: 3 Jahre
Prent 400: 3,5 Jahre
Prent Injektionslösung: 5 Jahre
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich
Art und Inhalt des Behältnisses
Prent Injektionslösung:
5 ml-Braunglasampulle
5 Ampullen zu 5 ml Injektionslösung
Unverkäufliches Muster mit 5 Ampullen zu 5 ml Injektionslösung
Prent:
Blisterpackung aus Aluminiumfolie und PVC-Folie mit
30, 50 und 100 Filmtabletten
Unverkäufliches Muster mit 30 Filmtabletten
Prent 400:
Blisterpackung aus Aluminiumfolie und PVC-Folie mit
30, 50 und 100 Filmtabletten
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Keine besonderen Anforderungen.
Inhaber der Zulassung
gepepharm GmbH
Josef-Dietzgen-Straße 3
D-53773 Hennef
Telefon: (0 22 42) 8740-200
Telefax: (0 22 42) 8740-299
Email: gepe@gepepharm.de
Zulassungsnummer(n)
Prent: 6070354.00.01
Prent 400: 987.00.00
Prent Injektionslösung: 6070354.00.00
Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung
Prent: 08.10.1996 / 13.08.2000
Prent 400: 13.08.1980 / 18.12.2008
Prent Injektionslösung: 08.10.1996 / 13.08.2000
Stand der Information
Februar 2009
Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
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