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Prent

Document: 20.10.2006   Gebrauchsinformation (deutsch) change


Gebrauchsinformation


Liebe Patientin, lieber Patient!


Bitte lesen Sie folgende Gebrauchsinformation auf­merksam, weil sie wichtige Informationen darüber enthält, was Sie bei der Anwendung dieses Arznei­mittels beachten sollen. Wenden Sie sich bei Fragen bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.



Prent®


Filmtabletten


Wirkstoff: Acebutololhydrochlorid



Zusammensetzung


Arzneilich wirksame Bestandteile:


1 Filmtablette enthält 221,6 mg Acebutololhydrochlorid entsprechend 200 mg Acebutolol


Sonstige Bestandteile:


Hypromellose, Macrogol 4000, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), Maisstärke, Mikrokristalline Cellulose, Povidon K 25, Titandioxid.



Darreichungsform und Inhalt


Prent ist in Originalpackungen zu 30 (N1), 50 (N2) und 100 (N3) Filmtabletten erhältlich.


Wirkungsweise


Prent ist ein Arzneimittel zur Behandlung von Zuständen, die mit einer verminderten Durchblutung des Herzmuskels einhergehen, zur Senkung des Blutdrucks sowie zur Hemmung der Reizbildung und Reizleitung am Herzen (Koronarmittel, Antihypertonikum; kardioselektiver Beta-Rezeptorenblocker).



Pharmazeutischer Unternehmer


gepepharm GmbH

Josef-Dietzgen-Straße 3

53773 Hennef


Telefon: (02242)8740200

Telefax: (02242) 8740299


Hersteller


biomo pharma GmbH, Josef-Dietzgen-Straße 3, 53773 Hennef



Anwendungsgebiete


- Bluthochdruck (arterielle Hypertonie)

- Erkrankungen der Herzkranzgefäße (koronare Herzkrankheit)

- Herzrhythmusstörungen mit erhöhter Schlagzahl (tachykarde

Herzrhythmusstörungen)



Gegenanzeigen


Wann dürfen Sie Prent nicht einnehmen?



Prent darf nicht angewendet werden bei:


- Herzmuskelschwäche (manifester Herzinsuffizienz)

- akutem Herzinfarkt

- Schock

- Erregungsleitungsstörungen von den Vorhöfen auf die Kammern (AV-Block 2. oder

3. Grades)

- Sinusknoten-Syndrom (sick sinus syndrome)

- Erregungsleitungsstörungen zwischen Sinusknoten und Vorhof (sinuatrialem Block)

- einem Ruhepuls von unter 50 Schlägen pro Minute vor Behandlungsbeginn

(Bradykardie)

- stark erniedrigtem Blutdruck (Hypotonie)

- Übersäuerung des Blutes (Azidose)

- Neigung zu Bronchialverkrampfung (bronchialer Hyperreagibilität z. B. bei Asthma

bronchiale)

- Spätstadien peripherer Durchblutungsstörungen

- Lupus erythematodes disseminatus

- gleichzeitiger Gabe von MAO-Hemmstoffen (Ausnahme MAO-B-Hemmstoffe)

Überempfindlichkeit gegenüber Acebutolol, einem anderen Beta-Rezeptorenblocker oder einem der sonstigen Bestandteile.


Die intravenöse Applikation von Calciumantagonisten vom Verapamil- und Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (wie Disopyramid) bei Patienten, die mit Prent behandelt werden, ist kontraindiziert (Ausnahme Intensivmedizin).



Wann dürfen Sie Prent erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt anwenden?


Im folgenden wird beschrieben, wann Sie Prent nur unter bestimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht anwenden dürfen. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen.



Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich bei:


- geringgradigen Erregungsleitungsstörungen von den Vorhöfen auf die Kammern

(AV-Block l. Grades)

- zuckerkranken Patienten (Patienten mit Diabetes mellitus) mit stark schwankenden

Blutzuckerwerten (Zustände mit stark erniedrigtem Blutzucker mög­lich)

- längerem strengen Fasten und schwerer körperlicher Belastung (Zustände mit stark

erniedrigtem Blut­zucker möglich)

- Patienten mit einem hormonproduzierenden Tumor des Nebennierenmarks

(Phäochromozytom; vorherige Therapie mit alpha-Rezeptorenblockern erforderlich)

- Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion (siehe Dosierung und Nebenwirkungen)

- Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (siehe Dosierung und

Nebenwirkungen).


Bei Patienten mit einer Schuppenflechte (Psoriasis) in der persönlichen oder familiären Vorgeschichte sollte die Anwendung von Beta-Rezeptorenblockern (z. B. Prent) nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.


Beta-Rezeptorenblocker können die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylaktischer Reaktionen, d.h. akuter allergischer Allgemeinreaktionen erhöhen. Deshalb ist eine strenge Indikationsstellung bei Patienten mit schweren Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte und bei Patienten unter Therapie zur Schwächung bzw. Aufhebung der allergischen Reaktionsbereitschaft (Desensibilisierungstherapie; Vorsicht, überschießende anaphylaktische Reaktionen) geboten.



Was muß in Schwangerschaft und Stillzeit beachtet werden?


Für den Einsatz von Acebutolol in der Schwangerschaft, insbesondere während der ersten drei Schwangerschaftsmonate, liegen keine Erfahrungen vor. Wegen der tierexperimentell beobachteten Verlängerung der Schwangerschaftsdauer und der Verringerung der Milchproduktion sollte Acebutolol vier Wochen vor der Geburt ausschleichend abgesetzt und in der Stillzeit nicht verordnet werden. Sollte eine Beendigung der Therapie mit Acebutolol 72 - 48 Stunden vor dem errechneten Geburtstermin nicht möglich sein, müssen die Neugeborenen in den ersten vier Tagen nach der Entbindung sorgfältig überwacht werden. Es besteht die Möglichkeit des Auftretens von erniedrigter Herzfrequenz und Blutdruck, Unterzuckerung, Atemdepression und einer Einschränkung der Nierenfunktion.

Acebutolol und ein wirksames Abbauprodukt werden in der Muttermilch stark angereichert. Ist eine Behandlung während der Stillzeit erforderlich, sollte abgestillt werden.


Was ist bei Kindern und älteren Menschen zu berück­sichtigen?


Über die Anwendung von Prent bei Kindern liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor.

Bei älteren Menschen muß eine Einschränkung der Nierenfunktion in Betracht gezogen werden.



Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise


Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?


Bei eingeschränkter Leberfunktion und/oder eingeschränkter Nierenfunktion muß mit einer verstärkten Wirkung von Prent gerechnet werden, so daß unter Umständen eine Dosisreduktion erforderlich ist.


Da die Warnzeichen eines erniedrigten Blutzuckers - insbesondere erhöhte Herzfrequenz (Tachykardie) und Zittern der Finger (Tremor) - verschleiert werden können, sind regelmäßige Blutzuckerkontrollen erforderlich (siehe Nebenwirkungen).


Beim Tragen von Kontaktlinsen ist die Möglichkeit eines verminderten Tränenflusses zu beachten.


Eine Unterbrechung oder Änderung darf nur auf ärztliche Anweisung erfolgen. Soll die Behandlung mit Prent nach längerer Anwendung unterbrochen oder abgesetzt werden, sollte dies, da abruptes Absetzen zur Minderdurchblutung des Herzmuskels (Herzischämie) mit neuerlicher Verschlimmerung einer Angina pectoris oder zu einem Herzinfakt oder zum Wiederauftreten eines Bluthochdrucks führen kann, grundsätzlich langsam ausschleichend erfolgen.


Wegen des Auftretens kleinfleckiger Einblutungen in Haut und Schleimhäute mit und ohne gleichzeitige Verminderung der Blutplättchen (thrombozytopenische und nicht-thrombozytopenische Purpura) unter der Behandlung mit anderen Beta-Rezeptorenblockern sollte auch unter Therapie mit Prent auf entsprechende Anzeichen geachtet werden.


Was müssen sie im Straßenverkehr sowie bei der Arbeit mit Maschinen und bei der Arbeit ohne sicheren Halt beachten?


Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, daß die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.



Wechselwirkungen mit anderen Mitteln


Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Prent bzw. wie beeinflußt Prent die Wirkung von anderen Arzneimitteln?


Bei gleichzeitiger Anwendung von Prent und Insulin oder oralen Antidiabetika kann deren Wirkung verstärkt oder verlängert werden. Warnzeichen eines erniedrigten Blutzuckers (Hypoglykämie) - insbesondere erhöhte Herzfrequenz (Tachykardie) und Zittern der Finger (Tremor) - sind verschleiert oder abgemildert. Daher sind regelmäßige Blutzuckerkontrollen erforderlich.


Bei gleichzeitiger Anwendung von Prent und trizyklischen Antidepressiva, Barbituraten und Phenothiazinen sowie Diuretika, Vasodilatatoren und anderen blutdrucksenkenden Mitteln kann es zu einem verstärkten Blutdruckabfall kommen.


Bei gleichzeitiger Anwendung von Prent und Calciumantagonisten vom Nifedipin-Typ kann es zu einer verstärkten Blutdrucksenkung und gelegentlich zur Ausbildung einer Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) kommen.


Die die Herzkraft schwächenden Wirkungen (kardiodepressive Wirkungen) von Prent und Antiarrhythmika können sich addieren.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Prent und Calciumantagonisten vom Verapamil- oder Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (wie Disopyramid) ist eine sorgfältige Überwachung der Patienten angezeigt, da es zu verstärktem Blutdruckabfall (Hypotension), stark verminderter Herzfrequenz (Bradykardie) oder anderen Herzrhythmusstörungen kommen kann.


Hinweis:

Die intravenöse Applikation von Calciumantagonisten vom Verapamil- und Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (wie Disopyramid) bei Patienten, die mit Prent behandelt werden, sollte unterbleiben (Ausnahme Intensivmedizin).


Bei gleichzeitiger Anwendung von Prent und Herzglykosiden, Reserpin, alpha-Methyldopa, Guanfacin oder Clonidin kann es zu einem stärkeren Absinken der Herzfrequenz bzw. zu einer Verzögerung der Erregungsleitung am Herzen kommen.


Nach abruptem Absetzen von Clonidin bei gleichzeitiger Anwendung von Prent, kann der Blutdruck überschießend ansteigen. Clonidin darf daher erst abgesetzt werden, wenn einige Tage zuvor die Verabreichung von Prent beendet wurde. Anschließend kann Clonidin stufenweise (siehe Fachinformation Clonidin) abgesetzt werden.


Bei gleichzeitiger Anwendung von Prent und Noradrenalin oder Adrenalin ist ein beträchtlicher Blutdruckanstieg möglich.


Monoaminooxidase (MAO)-Hemmer sollten wegen möglicher überschießender Hypertension nicht zusammen mit Prent eingenommen werden.


Indometacin kann die blutdrucksenkende Wirkung von Prent vermindern.


Die Wirkung von Prent wird bei gleichzeitiger Gabe von Cimetidin verstärkt.


Die gleichzeitige Anwendung von Prent und Narkotika kann eine verstärkte Blutdrucksenkung zur Folge haben. Die die Herzkraft schwächende Wirkung (negativ ino­trope Wirkung) der beiden vorgenannten Arzneimittel kann sich addieren.

Die neuromuskuläre Blockade durch periphere Muskelrelaxantien (z. B. Suxamethonium-Salze, Tubocurarin) kann durch die Beta-Rezeptorenhemmung von Prent verstärkt werden. Für den Fall, daß Prent vor Eingriffen in Allgemeinnarkose oder vor der Anwendung peripherer Muskelrelaxantien nicht abgesetzt werden kann, muß der Narkosearzt über die Behandlung mit Prent informiert werden.


Unter Prent-Therapie kann es zu einer verminderten Ansprechbarkeit auf die zur Behandlung einer allergischen Reaktion gewöhnlich eingesetzten Adrenalin-Dosis kommen.


Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung


Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt Prent nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da Prent sonst nicht richtig wirken kann!


Wieviel von Prent und wie oft sollten Sie Prent einnehmen?


Die Dosierung sollte individuell - vor allem nach dem Behandlungserfolg - festgelegt werden und darf ohne Anweisung des Arztes nicht geändert werden. Soweit nicht anders verordnet, gelten folgende Dosierungsrichtlinien:


Bluthochdruck (arterielle Hypertonie):


Beginn der Behandlung mit 1mal täglich 1 Filmtablette/ Prent (entsprechend 200 mg Acebutolol).

Falls erforderlich kann die Tagesdosis nach einer Woche auf 1mal 2 Filmtabletten Prent (entsprechend 400 mg Acebutolol) und nach zwei Wochen auf bis zu 1mal 4 Filmtabletten Prent (entsprechend 800 mg Acebutolol) gesteigert werden.


Erkrankungen der Herzkranzgefäße (koronare Herzkrankheit)


Beginn der Behandlung mit 1mal täglich 2 Filmtabletten oder 2mal täglich 1 Film­tablette Prent (entsprechend 400 mg Acebutolol).

Falls erforderlich kann die Tagesdosis auf bis zu 1mal 4 Filmtabletten oder 2mal 2 Filmtabletten Prent (entsprechend 800 mg Acebutolol) erhöht werden.


Herzrhythmusstörungen mit erhöhter Schlagzahl (tachykarde Herzrhythmusstörungen):


2 - 3mal täglich 1 Filmtablette (entsprechend 400 - 600 mg Acebutolol).


Bei eingeschränkter Nierenfunktion ist die Acebutolol-Dosis der renalen Clearance anzupassen:

bei Reduktion der Kreatinin-Clearance auf Werte von 10 - 30 ml/min (Serumkreatinin 2 - 5 mg/dl) ist eine Dosisreduktion auf die Hälfte, bei Werten größer als 10 ml/min (Serumkreatinin kleiner als 5 mg/dl) auf ein Viertel zu empfehlen.


Bei eingeschränkter Leberfunktion ist ebenfalls eine Dosisreduktion angezeigt.


Wie und wann sollten Sie Prent einnehmen?


Die Filmtabletten sind unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit einzunehmen.





Wie lange sollten Sie Prent einnehmen?


Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt. Sie richtet sich nach Art, Schwere und Verlauf der Erkrankung.



Überdosierung und andere Anwendungsfehler


Was ist zu tun, wenn Prent in zu großen Mengen eingenommen wurde (beabsichtigte oder versehentliche Überdosierung)?


Verständigen Sie bei Verdacht auf eine Überdosierung sofort einen Arzt/Notarzt, damit dieser über das weitere Vorgehen entscheiden kann!


In Abhängigkeit vom Ausmaß der Überdosierung kann es zu starkem Blutdruckabfall (Hypotonie), verminderter Herzschlagfolge (Bradykardie) bis hin zum Herzstillstand, Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) und kardiogenem Schock kommen. Zusätzlich können Atembeschwerden, Bronchospasmen, Erbrechen, Bewußtseinsstörungen, gelegentlich auch generalisierte Krampfanfälle auftreten.


Bei Überdosierung oder bedrohlichem Abfall der Herzfrequenz und/oder des Blutdrucks muß die Behandlung mit Prent abgebrochen werden.


Was müssen Sie beachten, wenn Sie zuwenig Prent eingenommen haben?


Nehmen Sie beim nächsten Mal nicht etwa die doppelte Menge ein, sondern setzen Sie die Behandlung mit der verordneten Dosis fort.


Was müssen Sie beachten, wenn Sie die Behandlung unterbrechen oder vorzeitig beenden?


Eine Unterbrechung oder Änderung der Dosierung darf nur auf ärztliche Anordnung erfolgen. Abruptes Absetzen kann zur Minderdurchblutung des Herzmuskels (Herzischämie) mit neuerlicher Verschlimmerung einer Angina pectoris oder einem Herzinfarkt oder zum Wiederauftreten eines Bluthochdrucks führen.



Nebenwirkungen


Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Prent auftreten?


Insbesondere zu Beginn der Behandlung kann es gelegentlich zu zentralnervösen Störungen wie Müdigkeit, Schwindelgefühl, Benommenheit, Schwitzen, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Alpträumen oder verstärkter Traumaktivität, depressiven Verstimmungszuständen und Halluzinationen kommen.


Vorübergehend kann es gelegentlich zu Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, Durchfall) kommen.


Gelegentlich können allergische Hautreaktionen (Rötung, Juckreiz, Exantheme) auftreten.


Die Behandlung mit Prent kann gelegentlich zu verstärktem Blutdruckabfall, starker Verminderung der Herzfrequenz (Bradykardie), anfallsartiger, kurzdauernder Bewußtlosigkeit (Synkopen), Herzklopfen (Palpitationen), atrioventrikulären Überleitungsstörungen oder Verstärkung einer Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) führen.


In vereinzelten Fällen ist bei Patienten mit anfallsweise auftretenden Schmerzen in der Herzgegend (Angina pectoris) eine Verstärkung der Anfälle nicht auszuschließen.


Gelegentlich kann es zu Mißempfindungen (Parästhesien) und Kältegefühl an den Gliedmaßen kommen, selten auch zu Muskelschwäche oder Muskelkrämpfen. Auch eine Verstärkung der Beschwerden bei Patienten mit peripheren Durchblutungsstörungen - einschließlich Patienten mit Verkrampfungen der Fingerschlagadern (Raynaud-Syndrom) - wurde beobachtet.


Infolge einer möglichen Erhöhung des Atemwegswiderstandes kann es bei Patienten mit Neigung zu bronchospastischen Reaktionen (insbesondere bei obstruktiven Atemwegserkrankungen) zu Atemnot kommen.


Selten wurden Mundtrockenheit, Augenbindehautentzündungen (Konjunktivitis) oder verminderter Tränenfluß (dies ist beim Tragen von Kontaktlinsen zu beachten), in Einzelfällen Sehstörungen beobachtet.


In seltenen Fällen kann eine bisher nicht in Erscheinung getretene Zuckerkrankheit (latenter Diabetes mellitus) erkennbar werden oder eine bereits bestehende Zuckerkrankheit sich verschlechtern. Nach längerem strengen Fasten oder schwerer körperlicher Belastung kann es bei gleichzeitiger Prent-Therapie zu Zuständen mit erniedrigtem Blutzucker (hypoglykämische Zustände) kommen. Warnzeichen eines erniedrigten Blutzuckers - insbesondere erhöhte Herzfrequenz (Tachykardie) und Zittern der Finger (Tremor) - können verschleiert werden.


Prent kann die Symptome einer Thyreotoxikose maskieren.


Unter der Behandlung mit Prent sind häufig antinukleäre Antikörper (ANA) nachweisbar. Selten kommt es bei diesen Patienten zu einem lupus-ähnlichen Syndrom (Fieberschübe, lupus-ähnliche Haut- und Schleimhautveränderungen, Gelenkschwellungen und -schmerzen), das nach Absetzen von Prent spontan abklingt. Bei Auftreten von ANA ist daher eine regelmäßige klinische Überwachung angezeigt.


In Einzelfällen wurde eine leberschädigende Wirkung (Erhöhung der Leberenzyme (GOT, GPT) im Blut, der alkalischen Phosphatase und der Bilirubinwerte) unter Therapie mit Acebutolol (Wirkstoff in Prent) beob­achtet. Daher sollten in regelmäßigen Abständen die Leberwerte überprüft werden.


In Einzelfällen wurde unter Prent-Therapie eine Rippenfellentzündung (Pleuritis), Libido- und Potenzstörungen beobachtet sowie Hypersensitivitätsreaktionen an der Lunge (allergische Pneumonitis) mit Symptomen wie Fieber, Luftnot etc., die sich in der Regel nach Absetzen besserten.


Unter der Therapie mit Prent kann es zu Störungen im Fettstoffwechsel kommen. Bei meist normalem Gesamtcholesterin wurde eine Verminderung des HDL-Cholesterins und eine Erhöhung der Triglyzeride im Plasma beobachtet.


Besondere Hinweise:


Beta-Rezeptorenblocker (z. B. Prent) können in Einzelfällen eine Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris) auslösen, die Symptome dieser Erkrankung verschlechtern oder zu Schuppenflechte-ähnlichen (psoriasiformen) Hautausschlägen führen.


Beta-Rezeptorenblocker können die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylaktischer Reaktionen, d. h. akuter allergischer Allgemeinreaktionen erhöhen. Bei Patienten mit schweren Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte und bei Patienten unter Therapie zur Schwächung bzw. Aufhebung der allergischen Reaktionsbereitschaft (Desensibilisierungstherapie) kann es daher zu über­schießenden anaphylaktischen Reaktionen kommen.


Bei schweren Nierenfunktionsstörungen wurde in Einzelfällen über eine Verschlechterung der Nierenfunktion unter Therapie mit Beta-Rezeptorenblockern berichtet. Eine Anwendung von Prent sollte in diesen Fällen unter entsprechender Überwachung der Nierenfunktion er­folgen.


Wegen des Auftretens kleinfleckiger Einblutungen in Haut und Schleimhäute mit und ohne gleichzeitige Verminderung der Blutplättchen (thrombozytopenische und nicht-thrombozytopenische Purpura unter der Be­handlung mit anderen Beta-Rezeptorenblockern sollte auch unter Therapie mit Prent auf entsprechende An­zeichen geachtet werden.


Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.



Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit des Arzneimittels


Das Verfallsdatum des Arzneimittels ist auf der Faltschachtel und dem Durchdrückstreifen aufgedruckt.

Verwenden Sie dieses Arzneimittel nicht mehr nach diesem Datum.



Stand der Information:



August 2006


pal-g200-060803_clear.rtf Seite 14 von 9 August 2006

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