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Progestogel

Document: 08.04.2011   Fachinformation (deutsch) change

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Fachinformation

Progestogel

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Progestogel

10 mg/g Gel

Wirkstoff: Progesteron.

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 g Gel enthält 10 mg Progesteron.

Sonstige Bestandteile: Macrogolglycerolhydroxystearat (Ph. Eur.) (siehe Abschnitt 4.4)

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1

3. DARREICHUNGSFORM

Gel

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Zur Behandlung hormonbedingter Brustschmerzen vor der Periode ohne Brustgewebsveränderung (essentielle, prämenstruelle Masto­dynie).

4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Vom 10. bis 25. Zyklustag täglich 5 g Gel auftragen (2,5 g für jede Mamma).

Hände und Brüste sollte die Patientin vor der Anwendung sorg­fältig waschen.

Zur richtigen Dosis-Abmessung dient der beigepackte Spatel. Der Gelstrang wird aus der Tube in die Einkerbung des Spatels gedrückt, wobei die Tubenöffnung gleichmäßig über die Spatel­vertiefung geführt wird. Dann wird das Gel entnommen, auf eine der Mammae aufgetragen und verteilt. Der gleiche Vorgang wird für die andere Brust wiederholt.

Progestogel nach dem Auftragen einziehen lassen.

Progestogel kann über einen längeren Zeitraum angewendet wer­den, eine ärztliche Untersuchung nach 3 Anwendungsmonaten wird empfohlen.

4.3. Gegenanzeigen

Bestehender oder früher aufgetretener hormonabhängiger Tumor (z. B. Progesteron-rezeptor-positiver Brustkrebs) bzw. ein entsprechender Verdacht darauf,

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile von Progestogel.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Vor der Therapie mit Progestogel sollte eine gründliche gynäkologische Untersuchung stattfinden, um möglicher­weise vorhandene bösartige Erkrankungen der Brust und Genitalorgane zu erkennen.

Aus Studien ist bekannt, dass die Anwendung von Geschlechtshormonen zur Kontrazeption und zur Hormonersatztherapie mit einem erhöhten Brustkrebsrisiko verbunden ist. Studien vergleichbarer Größe und Aussagekraft zu den Risiken einer Anwendung von Progesteron auf den Brüsten liegen nicht vor. Bisher sind keine Fälle von Brustkrebs bei Anwendung von Progestogel berichtet worden. Wenn ein Brustkrebs unter Anwendung von Progestogel festgestellt wird, muss die Behandlung mit Progestogel beendet werden (siehe Ab­schnitt 4.3).

Der in Progestogel enthaltene sonstige Bestandteil Macrogolglycerolhydroxystearat kann Hautreizungen hervorrufen.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Mitteln und sonstige Wechselwirkungen

Bisher nicht bekannt.

4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Für die Anwendung von Progestogel während der Schwangerschaft gibt es keine Indikation.

Progesteron wird z. T. auch über die Muttermilch ausgeschieden. Eine Schädigung des Säuglings ist bisher jedoch nicht bekannt geworden.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es sind keine Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen bekannt.

4.8 Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:

Sehr häufig (≥ 1/10)

Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)

Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Erkrankungen der Haut- und des Unterhautzellgewebes

Häufigwurden unspezifische Hautreizungen beob­achtet.

4.9 Überdosierung

Nicht zutreffend.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmazeutische Gruppe: Sexualhormone

ATC-Code: G03DA04

Das nach Anwendung von Progestogel durch die Haut eindringende Progesteron norma­lisiert die Hormonbilanz zwischen Estrogenen und Gestagenen durch folgende Basiswirkung:

Progesteron wird im Brustgewebe retiniert und verstärkt somit lokal die bekannten gestagenen Effekte.

Progesteron bewirkt eine Abnahme der Estradiolrezeptoren im Cytosol (wahrscheinlich durch eine spezifische Hemmung der Neusynthese dieses Proteins).

Eine geringere Konzentration an Rezeptoren bedeutet, dass weni­ger Estrogen biologisch aktiv werden kann.

Progesteron aktiviert die 17ß-Dehydrogenase. Dieses Enzym wan­delt nun vermehrt hormonell hochwirksames Estradiol in Estron um. Estron besitzt eine geringere Rezeptoraffinität und hat folglich eine schwächere estrogene Wirkung.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Vier Fünftel des resorbierten Progesterons werden nach Ausüben der Wir­kung zu hormonell inaktiven Metaboliten umgewandelt und vor­wiegend als Allopregnandiol im Harn ausgeschieden.

Ein Fünftel des resorbierten Wirkstoffes gelangt in den Blutkreis­lauf, wird aber sehr schnell in der Leber durch die Aufnahme von Wasserstoff zu Pregnandiol verstoffwechselt und ebenfalls renal eliminiert. Diese minimale Menge natürlichen Progeste­rons, die bei der Behandlung mit Progestogel im Blut erscheint, belastet durch die einfache Art der Biotransforma­tion den Leberstoffwechsel nicht und schließt das Auftreten generalisierter Wirkungen aus.

Bioverfügbarkeit

Bei einer Tagesdosis von 5 g Progestogel kommen 50 mg Proge­steron zur Anwendung. Von allen Steroidhormonen durchdringt Progesteron die Hautschranke am leichtesten. Nach perkutaner Applikation auf die Brüste werden etwa 10 % der aufgetragenen Progesteronmenge, d. h. 5 mg, resorbiert.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Basierend auf den konventionellen Studien zur akuten Toxizität, Toxizität bei wiederholter Gabe, Reproduktionstoxizität, Genotoxizität und zum kanzerogenen Potential lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1. Liste der sonstigen Bestandteile

Carbomer, Ethanol, Macrogolglycerolhydroxystearat (Ph. Eur.), Octyldodecanol (Ph. Eur.), Trolamin, gereinigtes Wasser.

6.2. Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25 °C lagern.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Aluminiumtuben

OP mit 100 g Gel N 2

OP mit 200 g Gel (2 x 100 g) N 3

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Dr. Kade / Besins Pharma GmbH

Rigistraße 2

12277 Berlin

Telefon: (030) 720 82-0

Telefax: (030) 720 82-200

E-Mail: info@kade.de

www.kade.de

8. ZULASSUNGSNUMMER

2572.00.00

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

11.11.1982 / 28.09.2009

10. STAND DER INFORMATION

Januar 2011

11. VERKAUFSABGRENZUNG

Verschreibungspflichtig

Anlage zum Schreiben vom 08.04.2011