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Propafenon 300 Mg Funcke

Document: 06.10.2005   Fachinformation (deutsch) change

Propafenon 300 mg Funcke Fachinformation

Zul.-Nr.: 12366.00.00 Gegenüberstellung der Änderungen

Zur Änderungsanzeige vom 22.07.2005 Seite 18 / 19


Fachinformation


(Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels / SPC)


FC 1. Bezeichnung des Arzneimittels


Propafenon 300 mg Funcke

Propafucon


Wirkstoff:

Propafenon


FD 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


1 Filmtablette enthält 300 mg Propafenonhydrochlorid.


Sonstige Bestandteile siehe unter Abschnitt 6.1


2. Verschreibungsstatus / Apothekenpflicht:

Verschreibungspflichtig


FE 3. Darreichungsform


Filmtabletten


3. Zusammensetzung des Arzneimittels

Stoff- oder Indikationsgruppe

Antiarrhythmikum der Klasse Ic nach Vaughan Williams


Wirksame Bestandteile nach Art und Menge

Arzneilich wirksamer Bestandteil

1 Filmtablette enthält: 300 mg Propafenonhydrochlorid


Sonstiger Bestandteile

Maisstärke, Copolyvidon, Magnesiumstearat, Talkum, Macrogol, Natriumlaurylsulfat, Methylhydroxypropylcellulose, Titandioxid


FG 4. Klinische Angaben


FN 4.1 Anwendungsgebiete

Symptomatische und behandlungsbedürftige tachykarde supraventrikuläre Herzrhythmusstörungen, wie z. B.

- AV-junktionale Tachykardien, supraventrikuläre Tachykardien bei WPW-Syndrom oder paroxysmales Vorhofflimmern

Schwerwiegende symptomatische ventrikuläre tachykarde Herzrhythmusstörungen, wenn diese nach Beurteilung des Arztes lebensbedrohend sind.


FN 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Die Einstellung auf das Antiarrhythmikum bei ventrikulären Herzrhythmusstörungen bedarf einer sorgfältigen kardio-logischen Überwachung und darf nur bei Vorhandensein einer kardiologischen Notfallausrüstung sowie der Möglichkeit einer Monitorkontrolle erfolgen. Während der Behandlung sollten in regelmäßigen Abständen Kontrolluntersuchungen vorgenommen werden (z.B. in Abständen von einem Monat mit Standard-EKG bzw. drei Monaten mit Langzeit-EKG und gegebenenfalls Belastungs-EKG).

Bei Verschlechterung einzelner Parameter, z.B. Verlängerung der QRS-Zeit bzw. QT-Zeit um mehr als 25 oder der PQ-Zeit um mehr als 50 bzw. einer QT-Verlängerung auf mehr als 500 ms oder einer Zunahme der Anzahl oder des Schweregrades der Herzrhythmusstörungen, sollte eine Therapieüberprüfung erfolgen.


Die Dosierung sollte individuell festgelegt werden. Es gelten folgende Richtdosen:

Für die Einstellungsphase und die Erhaltungsbehandlung hat sich für Patienten mit einem Körpergewicht um 70 kg eine Tagesdosis von 450 - 600 mg Propafenonhydrochlorid täglich, und zwar 3-mal täglich 150 mg Propafenonhydrochlorid (entsprechend 450 mg Propafenonohydrochlorid pro Tag) bis 2-mal täglich 300 mg Propafenonhydrochlorid (entsprechend 600 mg Propafenonhydrochlorid pro Tag) bewährt.

Gelegentlich ist eine Steigerung der Tagesdosis auf 3-mal täglich 300 mg Propafenonhydrochlorid(entsprechend 900 mg Propafenonhydrochlorid pro Tag) erforderlich.

Bei geringerem Körpergewicht sind die Tagesdosen ent-sprechend zu reduzieren.

Eine Dosissteigerung sollte erst nach einem Intervall von 3-4 Tagen erfolgen.

Die Ermittlung der individuellen Erhaltungsdosis sollte unter mehrmaliger EKG- und Blutdruckkontrolle erfolgen (Einstellungsphase). Bei signifikanter Verbreiterung des QRS-Komplexes oder bei AV-Block II. oder III. Grades sollte die Dosierung reduziert werden.

Bei älteren Patienten oder bei Patienten mit nennenswert eingeschränkter linksventrikulärer Funktion (LVEF < 35) bzw. strukturellen myokardialen Erkrankungen sollte die Therapie besonders vorsichtig (einschleichend) begonnen werden. Gleiches gilt für die Erhaltungstherapie.

Es wird empfohlen, eine therapeutisch notwendige Dosiser-höhung bei diesen Patienten erst nach etwa 5-8 Tagen vorzunehmen.

Bei eingeschränkter Leber- und/oder Nierenfunktion können übliche therapeutische Dosen zur Kumulation führen. Unter EKG-Kontrolle und Bestimmung der Plasmakonzentration können jedoch auch solche Fälle gut mit Propafenon 300 mg Funcke eingestellt werden.


Die Filmtabletten sollten ungelutscht und unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (z.B. 1 Glas Wasser) nach dem Essen eingenommen werden.

Die Dauer der Behandlung bestimmt der behandelnde Arzt.


FI 4.3 5. Gegenanzeigen

Propafenon 300 mg Funcke Propafucon darf nicht eingenommen angewendet werden:

  • bei Überempfindlichkeit (Allergie) gegen den Wirkstoff Propafenonhydrochlorid oder einen der sonstigen Bestand­teile von Propafenon 300 mg Funcke

  • bei manifester Herzinsuffizienz

  • bei kardiogenem Schock, außer wenn dieser durch eine Störung der Herzschlagfolge bedingt ist

  • bei schwerer symptomatischer Bradykardie

  • innerhalb der ersten drei Monate nach Myokardinfarkt oder bei eingeschränkter Herzleistung (linksventrikuläres Auswurfvolumen geringer als 35), außer bei Patienten mit lebensbedrohenden ventrikulären Herzrhythmusstörungen

  • bei ausgeprägten Reizleitungsstörungen (wie z. B. SA- bzw. AV-Block II. und III. Grades, Schenkelblock (ohne Schrittmacherimplantation)

  • bei vorbestehenden höhergradigen sinuatrialen atrioventrikulären oder intraventrikulären Erregungsleitungsstörungen

  • bei Sinusknotensyndrom (ohne Schrittmacherimplantation)

  • bei ausgeprägter Hypotonie

  • bei manifesten Störungen des Elektrolythaushaltes (z.B. Kaliumstoffwechselstörungen)

  • bei schwerer obstruktiver Atemwegserkrankung

  • bei Myasthenia gravis.

  • bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff Propafenon

Über die Anwendung von Proapfucon bei Kindern liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor.


FK 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Filmtabletten mit 150 oder 300 mg Propafenonhydrochlorid sind in der Regel aufgrund des hohen Wirkstoffgehaltes für Kinder nicht geeignet

Bei älteren Patienten oder Patienten mit stark geschädigtem Herzmuskel sollte in der Einstellungsphase besonders vorsichtig und einschleichend dosiert werden.

Bei der Behandlung des paroxysmalen Vorhofflimmerns ist beim Übergang von Vorhofflimmern auf Vorhofflattern die Entstehung einer 2:1- bzw. 1:1-Überleitung auf den Ventrikel mit daraus resultierender sehr schneller Herzkammerfrequenz (z.B. 180 Schlägen pro Minute) möglich.

Bei Patienten mit Herzschrittmacher kann eine Veränderung der Pacing- und Sensingschwelle unter Propafenonhydro­chlorid nicht ausgeschlossen werden. Deshalb sollte die Funktion des Herzschrittmachers überprüft und, falls erforderlich, neu programmiert werden.

Wie bei anderen Klasse Ic Antiarrhythmika können bei Patienten mit ausgeprägter struktureller Herzerkrankung schwere Nebenwirkungen unter der Therapie mit Propafenon-hydrochlorid auftreten.


Hinweis:

Bei der Anwendung ist zu berücksichtigen, dass bisher für kein Antiarrhythmikum der Klasse I nachgewiesen werden konnte, dass eine Behandlung der Herzrhythmusstörungen eine Lebensverlängerung bewirkt.


Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit

Während der Schwangerschaft, insbesondere in den ersten drei Monaten, und während der Stillzeit sollten die Vorteile einer Medikation gegen die möglichen Risiken für das Kind abgewogen werden.



FM 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Folgende Wechselwirkungen dieses Arzneimittels müssen beachtet werden:

Bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln mit lokalanästhesierender Wirkung (z.B. bei Herzschrittmacherimplantation, chirurgischen oder zahnärztlichen Maßnahmen) sowie anderen Arzneimitteln, die eine Hemmung von Herzfrequenz und/oder Kontraktilität des Herzens bewirken (z.B. Betarezeptorenblocker, trizyklische Antidepressiva), kann die Wirkung von Propafenonhydrochlorid verstärkt werden.

Unter der Therapie mit Propafenonhydrochlorid wurden Erhöhungen der Propranolol-, Metoprolol-, Desipramin-, Ciclosporin- und Digoxin-Plasmaspiegel bzw. -Blutspiegel beschrieben. Dies kann zu einer Wirkungsverstärkung der vorgenannten Arzneimittel führen. In einem Fall wurde bei zusätzlicher Gabe von Propafenonhydrochlorid eine Verdoppelung der Theophyllin-Plasmakonzentration beobachtet. Bei Anzeichen entsprechender Überdosierungserscheinungen der jeweiligen Substanzen sollte gegebenenfalls die Plasma­konzentrationen bestimmt und nötigenfalls die Dosen reduziert werden.

Bei gleichzeitiger Einnahme von Cimetidin, Chinidin bzw. Ketoconazol (Arzneimittel, die Cytochrom-P-450-Isoenzyme CYP2D6, CYP1A2 und CYP3A4 hemmen) und Propafenonhydrochlorid kann (infolge einer Erhöhung der Propafenonhydrochlorid-Plasmakonzentration) die Wirkung von Propafenonhydrochlorid verstärkt werden.

Bei gleichzeitiger Gabe von Propafenonhydrochlorid und Phenobarbital bzw. Rifampicin kann es (infolge einer Verminderung der Propafenonhydrochlorid-Plasmakonzentration) zu einer Verminderung der antiarrhythmischen Wirkung von Propafenonhydrochlorid kommen.

Bei Patienten, die orale Antikoagulanzien (z. B. Phenprocoumon, Warfarin) einnehmen, wird eine sorgfältige Kontrolle des Gerinnungsstatus empfohlen, da bei gleichzeitiger Anwendung von Propafenonhydrochlorid die Wirksamkeit dieser Arzneimittel verstärkt werden kann.


FL 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Es liegen keine ausreichenden Erfahrungen mit der Anwendung bei schwangeren und stillenden Frauen vor. In wenigen bekannt gewordenen Fällen verliefen Schwangerschaft und Stillzeit unkompliziert und die Neugeborenen waren klinisch unauffällig. Tierexperimente haben keine prä- oder peri­natalen Schädigungen der Nachkommen in einem klinisch relevanten Dosisbereich gezeigt. Da Propafenon jedoch auf das ungeborene Kind übergeht und in die Muttermilch ausge­schieden wird, muss der Nutzen einer Therapie während der Schwangerschaft oder Stillzeit gegen mögliche Risiken für das Kind abgewogen werden.


FQ 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.


FJ 4.8 6. Nebenwirkungen

Unter der Therapie mit Propafenon 300 mg Funcke können die nachfolgend genannten Nebenwirkungen auftreten.

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:

Sehr häufig: >10 %

Häufig: >1 % - <10 %

Gelegentlich: >0,1 % - <1 %

Selten: >0,01 % - <0,1 %

Sehr selten: <0,01 %, einschl. Einzelfälle


Herz-Kreislauf-System

Häufig: Kreislaufregulationsstörungen mit Neigung zu Blutdruckabfall, die bei aufrechter Körperhaltung eintreten und durch längeres Stehen hervorgerufen werden (Orthostase-Syndrom), besonders bei älteren Patienten mit eingeschränkter myokardialer Leistung. Schwindel, Synkope, Brustschmerzen. Proarrhythmische Wirkungen in Form von Veränderungen oder Verstärkung der Herzrhythmusstörungen, die zu starker Beeinträchtigung der Herztätigkeit mit der möglichen Folge eines Herzstillstan­des führen können. Diese proarrhythmischen Effekte äußern sich auch entweder als Brady­kardien, Erregungsleitungsstörungen (z.B. sinuatrialer, atrio-ventrikulärer oder intraventrikulärer Block) oder in einer Beschleunigung der Herzschlagfolge (z.B. Neuauftreten von Kammertachykardien). Eine Herzinsuffizienz kann sich verschlimmern.

Selten: Kammerflattern oder flimmern.


Gastrointestinaltrakt

Häufig: Magen-Darm-Störungen (z. B. Appetitlosigkeit, Übelkeit, Brechreiz, Völlegefühl, Obstipa­tion, Bauchschmerzen), Mundtrockenheit, bitterer Geschmack und Taubheitsgefühl im Mund, insbesondere bei höherer Anfangsdosierung.


Leber und Galle

Gelegentlich: Cholestase als Ausdruck einer hyperergisch-allergischen Reaktion und/oder Leberfunktionsstörungen (Erhöhung leberspezifischer Enzyme wie Serumtransaminasen, alkalische Phosphatase), Gelbsucht und Hepatitis.


Brust und Fortpflanzungsorgane

Selten: Abnahme der Potenz und der Zahl der Samen­zellen (nach hochdosierter Gabe von Propafenonhydrochlorid), die sich nach Absetzen der Behandlung zurück bildeten. Da die Behandlung mit Propafenonhydrochlorid lebensnotwendig sein kann, darf dieses Arzneimittel wegen dieser Nebenwirkung nicht ohne ärztlichen Rat abgesetzt werden.


Atemwege

Gelegentlich: Atemnot bei Patienten mit Neigung zu Bronchospasmus.


Haut und Schleimhaut (allergische Reaktionen)

Gelegentlich: Allergische Hauterscheinungen (z.B. Rötung, Juckreiz, Exantheme, Urtikaria).

Selten: Anstieg antinukleärer Antikörper, Lupus-erythematodes-artiges Syndrom.


Blut und lymphatisches System

Selten: Leukozytopenie bzw. Granulozytopenie oder Thrombozytopenie, die nach Absetzen von Propafenonhydrochlorid reversibel waren. Agranulozytose.


Psyche

Häufig: Anorexie.

Gelegentlich: Müdigkeit, psychische Störungen wie Angst und Verwirrtheit, Unruhe, Alpträume und Schlafstörungen.


Augen

Häufig: Sehstörungen.


Nervensystem

Häufig: Parästhesien.

Gelegentlich: Extrapyramidale Symptome, Ataxien.

Sehr selten: Krampfartige Erscheinungen bei Überdosierung.


Allgemein

Häufig: Fieber.

Gelegentlich: Kopfschmerzen.


Gelegentlich, insbesondere bei höherer Anfangsdosierung, können Magen-Darm-Störungen (z.B. Appetitlosigkeit, Übelkeit, Brechreiz, Völlegefühl, Obstipation), Mundtrockenheit, auch ein bitterer Geschmack und Taubheitsgefühl im Mund, sowie Parästhesien, Sehstörungen und Schwindel auftreten.

Besonders bei älteren Patienten mit eingeschränkter myokardialer Leistung kann es gelegentlich zu Kreislaufregulationsstörungen mit Neigung zu Blutdruckabfall kommen, die bei aufrechter Körperhaltung eintreten oder durch längeres Stehen hervorgerufen werden (Orthostase-Syndrom).

Es kann zu proarrhythmischen Wirkungen in Form von Veränderungen oder Verstärkung der Herzrhythmusstörungen kommen, die zu starker Beeinträchtigung der Herztätigkeit mit der möglichen Folge des Herzstillstandes führen können. Diese proarrhythmischen Effekte können sich auch als Bradykardien, als sinuatrialer, atrioventrikulärer oder intraventrikulärer Block oder Neuauftreten von Kammertachykardien äußern.

In sehr seltenen Fällen kann auch Kammerflattern oder

flimmern auftreten. Eine Herzinsuffizienz kann sich verschlimmern.

Selten kommt es zu Müdigkeit, Kopfschmerzen, psychischen Störungen wie Angst und Verwirrtheit, Unruhe, Alpträumen und Schlafstörungen sowie - extrem selten bei Überdosierung zu krampfartigen Erscheinungen.

Selten kommt es auch zu extrapyramidalen Symptomen, allergischen Hauterscheinungen (z.B. Rötung, Juckreiz, Exantheme, Urtikaria) und Atemnot bei Patienten mit Neigung zu Bronchospasmus.

In seltenen Fällen können Cholestase als Ausdruck einer hyperergisch-allergischen Reaktion und/oder Leberfunktionsstörungen auftreten.

In einigen Fällen wurde nach hochdosierter Gabe von Propafenon eine Abnahme der Potenz und der Zahl der Samenzellen beobachtet. Diese Befunde bildeten sich nach Absetzen der Behandlung zurück. Da die Behandlung mit Propafucon lebensnotwendig sein kann, darf dieses Arzneimittel wegen dieser Nebenwirkung nicht ohne ärztlichen Rat abgesetzt werden.

In Einzelfällen sind ein Anstieg antinukleärer Antikörper, ein Lupus-erythematodes-artiges Syndrom und eine Leukozytopenie bzw. Granulozytopenie oder eine Thrombozytopenie beschrieben worden, die nach Absetzen von Propafenon reversibel waren.

Einzelfälle von Agranulozytose wurden bekannt.


Warnhinweis:

Unter Propafenontherapie können die Pacing- und die Sensingschwelle von Herzschrittmachern verändert werden. Die Funktion des Herzschrittmachers sollte überprüft und, falls erforderlich, neu programmiert werden.


Hinweis für Verkehrsteilnehmer:

Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.


FP 7. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln

Bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln mit lokalanästhesierender Wirkung (z.B. bei Herzschrittmacherimplantation, chirurgischen oder zahnärztlichen Maßnahmen) sowie anderen Arzneimitteln, die eine Hemmung von Herzfrequenz und/oder Kontraktilität des Herzens bewirken (z.B. Betarezeptorenblocker, trizyklische Antidepressiva), kann die Wirkung von Propafucon verstärkt werden.

Darüber hinaus wurden Erhöhungen der Propranolol-, Metoprolol-, Desipramin-, Ciclosporin- und Digoxin-Plasmakonzentrationen bzw. -blutspiegel beschrieben. Dies kann zu einer Wirkungsverstärkung der vorgenannten Arzneimittel führen. In einem Fall wurde bei zusätzlicher Gabe von Propafenon (Wirkstoff in Propafucon) eine Verdopplung der Theophyllin-Plasmakonzentration beobachtet. Bei Anzeichen entsprechender Überdosierungserscheinungen sollte gegebenenfalls die Plasmakonzentration bestimmt und nötigenfalls die Dosen reduziert werden.

Bei gleichzeitiger Einnahme von Cimetidin bzw Chinidin und Propafucon kann (infolge einer Erhöhung der Propafenon-Plasmakonzentration) die Wirkung von Propafucon verstärkt werden.

Bei gleichzeitiger Gabe von Propafucon und Phenobarbital bzw. Rifampicin kann es (infolge einer Verminderung der Propafenon-Plasmakonzentration) zu einer Verminderung der antiarrhythmischen Wirkung von Propafucon kommen.

Bei Patienten, die orale Antikoagulanzien (z. B. Phenprocoumon) einnehmen, wird eine sorgfältige Kontrolle des Gerinnungsstatus empfohlen, da bei gleichzeitiger Einnahme von Propafucon die Wirksamkeit dieser Arzneimittel verstärkt werden kann.


Warnhinweise

Keine


Wichtigste Inkompatibilitäten

Inkompatibilitäten sind bisher nicht bekannt.


10.Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben

Die Einstellung auf das Antiarrhythmikum bei ventrikulären Herzrhythmusstörungen bedarf einer sorgfältigen kardio-logischen Überwachung und darf nur bei Vorhandensein einer kardiologischen Notfallausrüstung sowie der Möglichkeit einer Monitorkontrolle erfolgen. Während der Behandlung sollten in regelmäßigen Abständen Kontrolluntersuchungen vorgenommen werden (z.B. in Abständen von einem Monat mit Standard-EKG bzw. drei Monaten mit Langzeit-EKG und gegebenenfalls Belastungs-EKG).

Bei Verschlechterung einzelner Parameter, z.B. Verlängerung der QRS-Zeit bzw. QT-Zeit um mehr als 25 oder der PQ-Zeit um mehr als 50 bzw. einer QT-Verlängerung auf mehr als 500 ms oder einer Zunahme der Anzahl oder des Schweregrades der Herzrhythmusstörungen, sollte eine Therapieüberprüfung erfolgen.


Die Dosierung sollte individuell festgelegt werden. Es gelten folgende Richtdosen:

Für die Einstellungsphase und die Erhaltungsbehandlung hat sich für Patienten mit einem Körpergewicht um 70 kg eine Tagesdosis von 450 - 600 mg (3 mal täglich 1/2 Tablette Propafucon bis 2 mal täglich 1 Tablette Propafucon) bewährt.

Gelegentlich ist eine Steigerung der Tagesdosis auf 900 mg erforderlich (3-mal täglich 1 Tablette Propafucon).

Bei geringerem Gewicht sind die Tagesdosen entsprechend zu reduzieren.

In Ausnahmefällen kann diese Tagesdosis bei strenger kardiologischer Kontrolle überschritten werden. Eine Dosissteigerung sollte erst nach einem Intervall von 3-4 Tagen erfolgen.

Die Ermittlung der individuellen Erhaltungsdosis sollte unter mehrmaliger EKG- und Blutdruckkontrolle erfolgen (Einstellungsphase).

Bei älteren Patienten oder Patienten mit nennenswert eingeschränkter linksventrikulärer Funktion (LVEF < 35) bzw. strukturellen myokardialen Erkrankungen sollte die Therapie besonders vorsichtig (einschleichend) begonnen werden. Gleiches gilt für die Erhaltungstherapie.

Es wird empfohlen, eine therapeutisch notwendige Dosiser-höhung bei diesen Patienten erst nach etwa 5-8 Tagen vorzunehmen.

Bei eingeschränkter Leber- und/oder Nierenfunktion können übliche therapeutische Dosen zur Kumulation führen. Unter EKG-Kontrolle und Bestimmung der Plasmakonzentration können jedoch auch solche Fälle gut mit Propafucon eingestellt werden.


11. Art und Dauer der Anwendung

Die Tabletten sollten ungelutscht und unzerkaut mit etwas Flüssigkeit nach dem Essen eingenommen werden.

Die Dauer der Behandlung bestimmt der behandelnde Arzt.


Hinweis:

Bei der Anwendung ist zu berücksichtigen, dass bisher für kein Antiarrhythmikum der Klasse I nachgewiesen werden konnte, dass eine Behandlung der Herzrhythmusstörungen eine Lebensverlängerung bewirkt.


FO 4.9 Überdosierung

12. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel


a) Symptome einer Überdosierung:

Kardiale Symptome

Die toxischen Wirkungen von Propafenonhydrochlorid am Herzen äußern sich in Erregungsbildungs- und Erregungsleitungsstörungen wie PQ-Verlängerung, QRS-Verbreiterung, Unterdrückung der Sinusknotenautomatie, AV-Blockierungen, Kammertachykardie, Kammerflattern und Kammerflimmern. Außerdem kann die Verminderung der Kontraktionskraft (negative Inotropie) zur Hypotonie bis zum kardiogenen Schock führen.


Extrakardiale Symptome

Häufig können Kopfschmerzen, Schwindelzustände, Sehstörungen, Parästhesien, Tremor, Übelkeit, Obstipation und Mundtrockenheit auftreten. Bei schweren Intoxikationen kann es zu klonisch-tonischen Krämpfen, Parästhesien, Somnolenz, Koma und Atemstillstand kommen. Todesfälle können auftreten.


Therapiemaßnahmen von Intoxikationen:

Neben allgemeinen Maßnahmen müssen unter intensivmedizinischen Bedingungen die vitalen Parameter überwacht und ggf. korrigiert werden.


Spezifische Maßnahmen:

Bradykardie:

Reduzierung der Dosis oder Absetzen des Arzneimittels, gegebenenfalls Atropin.

SA-Block und AV-Block II. oder III. Grades:

  • Atropin

  • Orciprenalin

  • gegebenenfalls Schrittmachertherapie.

Intraventrikulärer Block (Schenkelblock):

Reduzierung der Dosis oder Absetzen des Arzneimittels, gegebenenfalls Elektrotherapie, da kein sicheres Antidot zur Behebung der durch Antiarrhythmika der Klasse I induzierten Schenkelblockade zur Verfügung steht. Falls eine Elektrostimulation nicht durchführbar ist, sollte der Versuch, die QRS-Dauer zu verkürzen, mit hohen Dosen von Orciprenalin gemacht werden.

Myokardiale Insuffizienz mit Blutdruckabfall:

  • Absetzen des Arzneimittels

  • Herzglykoside.

Bei Lungenödem Nitroglyzerin hochdosiert, Diuretika, falls erforderlich, Katecholamine (z.B. Adrenalin und/oder Dopamin und Dobutamin).

Maßnahmen bei Bei schweren Intoxikationen (z.B. Suizidversuch):

bei schwerer Hypotonie und Bradykardie (in der Regel bewusstloser Patient):

Atropin 0,5-1 mg i.v., Adrenalin 0,5-1 mg i.v., evtl. Adrenalindauertropf. Die Tropfgeschwindigkeit richtet sich nach der klinischen Wirkung.

bei cerebralen Krämpfen:

Diazepam i.v., Sicherung der Atemwege, notfalls Intubation und kontrollierte Beatmung unter Relaxation (z.B. Pancuronium 2-6 mg).

Bei Kreislaufstillstand durch Asystolie oder Kammer­flimmern:

Basismaßnahmen der kardiopulmonalen Reanimation (ABC-Regel):

Atemwege freimachen bzw. Intubation.

Beatmen, wenn möglich mit erhöhter Sauerstoffzufuhr.

Circulation, d.h. externe Herzmassage (notfalls über mehrere Stunden!).

Adrenalin 0,5-1 mg i.v. bzw. 1,5 mg, mit 10 ml physiologischer Kochsalzlösung verdünnt, über Tubus intratracheal.

Mehrfache Wiederholung nach klinischer Wirkung.

Natriumbicarbonat 8,4, initial 1ml/kg KG i.v., Wiederholung nach 15 min. Bei Kammerflimmern Defibrillation.

Bei Therapieresistenz Wiederholung nach Vorgabe von 5-15 mval Kaliumchloridlösung i.v.

  • Infusion unter Zusatz von Katecholaminen (Adrenalin und/oder Dopamin/Dobutamin)

  • Evtl. Infusion unter Zusatz konzentrierter Natriumchloridlösung (80-100 mval) bis zum Erreichen eines Serum-Natriumspiegels von 145-150 mval/l.

Magenspülung

  • Dexamethason 25-50 mg i.v.

  • Sorbitlösung 40 1 ml/kg KG i.v.

  • Schrittmacher.

Symptomatische intensivmedizinische Maßnahmen.

Eliminationsversuche mit Hämoperfusion sind wenig wirksam.

Hämodialyse ist infolge hoher Eiweißbindung ( 95) und großen Verteilungsvolumens ineffektiv.


13. Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften, Pharmakokinetik, Bioverfügbarkeit, soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind


FF 5. 13.1 Pharmakologische Eigenschaften


F1 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Antiarrhythmikum der Klasse Ic nach Vaughan Williams

ATC-Code: C01BC03

Propafenonhydrochlorid ist ein Antiarrhythmikum mit membran-stabilisierender, den Natriumkanal blockierender Wirkung (Klasse Ic nach Vaughan Williams).

Ferner besitzt es eine Beta-Adrenozeptoren-antagonisierende Wirkung (Klasse II nach Vaughan Williams).

Propafenonhydrochlorid vermindert die Anstiegsgeschwindig-keit des Aktionspotentials und führt dadurch zu einer Verlangsamung der Erregungsleitung (negativ dromotrop).

Die Refraktärzeiten in Vorhof, AV-Knoten und in den Kammern werden verlängert.

Bei Patienten mit Wolff-Parkinson-White (WPW) Syndrom verlängert Propafenonhydrochlorid die Refraktärzeiten der akzessorischen Bahnen.


Toxikologische Eigenschaften

Akute Toxizität


Tierspezies

Geschlecht

LD50 (mg/kg KG)



i.v.

oral

Maus

m.

29,3

650


w.

31,1

605

Ratte

m.

18,6

1316


w.

16,8

1250


Chronische Toxizität / Subchronische Toxizität

  • In subchronischen, über 4 Wochen i.v. verabfolgten Dosen (bis 6 mg/kg KG bei der Ratte bzw. bis 5 mg/kg KG beim Hund) wurden keine relevanten substanzabhängigen toxischen Effekte festgestellt.

  • In weiteren subchronischen Versuchen kam es bei Affen, Kaninchen und Hunden, nicht aber bei Ratten in toxischen i.v.ö Dosisbereichen zu unregelmäßig auftretenden, reversiblen Spermatogenesestörungen. Beim Menschen wurde in Einzelfällen eine reversible Abnahme der Anzahl der Spermiozyten beobachtet.

Tumorerzeugendes und mutagenesPotential

  • Propafenon wurde in mehreren In-vivo- und In-vitro-Tests auf mutagene Wirkungen geprüft. Es ergaben sich keine relevanten Hinweise auf eine mutagene Wirkung.

  • Langzeituntersuchungen an Ratte und Maus ergaben keine Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potential von Propafenon.

  • d) Reproduktionstoxizität

  • Obwohl Fertilitätsstudien an Ratten keine Hinweise auf Beeinträchtigungen geliefert haben, sind Spermatogenese-störungen bei verschiedenen anderen Tierarten beobachtet worden. Auch beim Menschen ist in einigen Fällen eine reversible Verminderung von Spermatozyten aufgetreten. Embryofetale Toxizität wurde in Ratten und Kaninchen beobachtet, wobei der "no-adverse-effect-level" in der sensitiveren Spezies bei 15 mg/kg/Tag lag. Im maternal toxischen Dosisbereich trat eine erhöhte Neuge-borenensterblichkeit auf. Es liegen keine Untersuchungen über mögliche Langzeitfolgen einer prä- oder postnatalen Exposition vor.

Embryotoxizitätsstudien (Seg. II) an Ratten und Kaninchen haben keine Hinweise auf ein teratogenes Potential ergeben. Erst in Dosen im maternaltoxischen Bereich (600 mg/kg KG bei Ratten bzw. 150 mg/kg KG bei Kaninchen führten zu embryotoxischen Effekten. Bei Verabreichung an Ratten während der Fetalentwicklung und Laktationszeit (Seg. III) waren ab einer Dosis von 180 mg/kg KG die Körpergewichtsentwicklungen der Neugeborenen reduziert (transient, 1. Lebenswoche) und ab 360 mg/kg KG war die Gewichtsentwicklung noch stärker verzögert

  • und die Jungtiermortalitäten deutlich erhöht. Bei Fertilitätsuntersuchungen (Seg.I) traten bei Ratten bis zu einer Dosis von 270 mg/kg KG keien relevanten Effekte auf.

  • In wenigen Fällen, in denen über den Verlauf einer Schwangerschaft oder Stillzeit unter Propafenon berichtet wird, war die Schwangerschaft bzw. die Stillzeit komplikationslos, und die Neugeborenen waren klinisch unauffällig.



F2 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

13.3 Pharmakokinetik

Propafenon wird nach oraler Gabe gut resorbiert. Maximale Plasmakonzentrationen werden nach oraler Gabe von Propafenonhydrochlorid nach 23 Stunden erreicht (tmax). Propafenonhydrochlorid unterliegt einer extensiven und durch Absättigung geprägten präsystemischen Biotransformation (CYP2D6 hepatischer First-pass-Metabolismus), wobei die absolute Bioverfügbarkeit von der Dosis und der Art der Dosis abhängt. Die niedrige systemische Verfügbarkeit (ca. 50%) bei Einmalgabe wird durch einen hohen “First-pass-Effekt” (Metabolisierung bei der ersten Leberpassage) erklärt. Bei mehrfacher Gabe steigen Plasmakonzentration und Bioverfügbarkeit durch Absättigung des First-pass-Metabolismus in der Leber an.

Für Propafenonhydrochlorid existieren zwei genetisch bestimmte Metabolisierungsmuster. Bei über 90 % der Patienten wird Propafenonhydrochlorid schnell und extensiv mit einer Eliminationshalbwertszeit von 210 Stunden metabolisiert. Diese Patienten metabolisieren Propafenon­hydrochlorid zu zwei aktiven Metaboliten: 5-Hydroxy­propafenon (Norpropafenon) gebildet über CYP3A4 und CYP1A2. Bei weniger als 10% der Patienten wird Propafenonhydro­chlorid langsamer metabolisiert, da der 5-Hydroxy-Metabolit nicht oder minimal gebildet wird. Die geschätzte Elimina­tionshalbwertszeit von Propafenonhydrochlorid bei oraler Applikation beträgt 2,8 11 Stunden für extensiv meta­bolisierende Patienten und ca. 17 Stunden für langsam metabolisierende Patienten. Bei extensiv metabolisierenden Patienten resultiert aufgrund des sättigbaren Hydroxy­lierungsschrittes (CYP2D6) eine nichtlineare, bei langsam metabolisierenden Patienten eine lineare Pharmakokinetik.

Ein Steady state wird nach 34 Tagen erreicht, so dass das empfohlene Dosierungsschema bei oraler Applikation von Propafenonhydrochlorid für alle Patienten gleich ist.

Unter Propafenonhydrochlorid muss mit einem beträchtlichen Ausmass der individuellen Variabilität der Pharmakokinetik gerechnet werden, die in großen Teilen auf dem hepatischen First-pass-Effekt und der nichtlinearen Pharmakokinetik bei extensiv metabolisierenden Patienten beruht. Die große Variabilität bei den Plasmaspiegeln erfordert bei den Patienten eine sorgfältige Dosistitration mit enger Aufmerksamkeit für Anzeichen einer klinischen und elektro-kardiographischen Toxizität.

Die Metabolisierungsrate differiert zwischen “extensive” (90% der Bevölkerung) und “poor” Metabolisierern (definiert nach der Fähigkeit, Debrisoquin zu metabolisieren). Der Hauptmetabolit 5-OH-Propafenon hat eine vergleichbare antiarrhythmische Wirksamkeit wie die unveränderte Substanz.

Die Plasmaproteinbindung liegt bei 85 – 95 %, das Verteilungsvolumen bei 1,1 bis 3,6 l/kg.

Die Eliminationshalbwertszeit wird mit 2,8 – 11 Stunden für “extensive”, mit ca. 17 Stunden für “poor” Metabolisierer angegeben.

Nur ca. 1% unverändertes Propafenon wird renal ausgeschieden.

Therapeutische Plasmakonzentrationen liegen bei 100-1500 ng/ml.

Es wurde nachgewiesen, dass Propafenonhydrochlorid beim Menschen die Placentaschranke passiert und auch mit der Muttermilch ausgeschieden wird.

Übergang auf den Feten: Ein Fall wurde beschrieben, bei dem die Konzentration von Propafenonhydrochlorid im Nabelschnur-blut ca. 30% derjenigen im mütterlichen Blut betrug.

Ausscheidung über die Muttermilch: Ein Fall wurde beschrie-ben, bei dem die Konzentration von Propafenonhydrochlorid in der Muttermilch zwischen 4 und 9% derjenigen im mütterlichen Blut betrug.


F3 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

  • Bei Untersuchungen zur subchronischen/chronischen Toxizität kam es bei Affen (ab 2 mg/kg/die), Kaninchen (ab 0,5 mg/kg/die) und Hunden (bei 5 mg/kg/ die), nicht aber bei Ratten, nach i.v. Applikation zu unregelmäßig auftretenden, reversiblen Spermatogenesestörungen. Beim Menschen wurde in Einzelfällen eine reversible Abnahme der Anzahl der Sperma-tozyten beobachtet.

  • Propafenonhydrochlorid wurde in mehreren In-vivo- und In-vitro-Tests auf mutagene Wirkungen geprüft. Es ergaben sich keine relevanten Hinweise auf eine mutagene Wirkung.

  • Langzeituntersuchungen an Ratte und Maus ergaben keine Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potential von Propafenon-hydrochlorid.

  • Obwohl Fertilitätsstudien an Ratten keine Hinweise auf Beeinträchtigungen geliefert haben, sind Spermatogenese-störungen bei verschiedenen anderen Tierarten beobachtet worden. Auch beim Menschen ist in einigen Fällen eine reversible Verminderung von Spermatozyten aufgetreten. Embryofetale Toxizität wurde in Ratten und Kaninchen beobachtet, wobei der "no-adverse-effect-level" für orale Gabe in der sensitiveren Spezies bei 15 mg/kg/Tag lag. Im maternal toxischen Dosisbereich trat eine erhöhte Neuge-borenensterblichkeit auf. Es liegen beim Menschen keine Untersuchungen über mögliche Langzeitfolgen einer prä- oder postnatalen Exposition vor.


FR 6. Pharmazeutische Angaben


F7 6.1. Sonstige Bestandteile


Maisstärke, Povidon K25, Magnesiumstearat, Talkum, Eudragit E 12,5, Macrogol 6000, Titandioxid (E 171)


FS 6.2 Inkompatibilitäten


Bisher keine bekannt.


Sonstige Hinweise

Keine


FT 6.3 15. Dauer der Haltbarkeit


Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 5 Jahre.

Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.


FX 6.4 Besondere Lagerungshinweise

16. Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise

Nicht erforderlich.

Keine

16.a Entsorgung

Nicht mehr benötigte Filmtabletten sollten über eine Apotheke entsorgt werden.


FY 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

17. Darreichungsformen und Packungsgrößen


Propafenon 300 mg Funcke ist in Packungen mit

20 Filmtabletten (N1)

50 Filmtabletten (N2)

100 Filmtabletten(N3) erhältlich.


N1: OP mit 20 Filmtabletten

N2: OP mit 50 Filmtabletten

N3: OP mit 100 Filmtabletten


FZ 7. Pharmazeutischer Unternehmer


Pharma Funcke GmbH

Bahnhofstr. 64

46145 Oberhausen


im Mitvertrieb mit der:


medphano Arzneimittel GmbH

Maienbergstr. 10 – 12

15562 Rüdersdorf bei Berlin


EURO OTC PHARMA GmbH

Edisonstr. 6

59199 Bönen


F5 8. Zulassungsnummer


12366.00.00


F6 9. Datum der Zulassung / Verlängerung der Zulassung


21.03.1997 / 02.04.2002


F10 10.18. Stand der Information


Juli 2005

April 2002


F11 11. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht

Verschreibungspflichtig


Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers


Pharma Funcke GmbH

Bahnhofstr. 64

46145 Oberhausen