Propra. Comp.-Ratiopharm
Wortlaut der für die Fachinformation
vorgesehenen Angaben
Fachinformation
(Zusammenfassung der Merkmale des
Arzneimittels)
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Propra. comp.-ratiopharm®Filmtabletten
Wirkstoffe: Propranololhydrochlorid 80 mg, Triamteren 25 mg, Hydrochlorothiazid 12,5 mg
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
1 Filmtablette enthält
80 mg Propranololhydrochlorid
25 mg Triamteren
12,5 mg Hydrochlorothiazid
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Filmtablette
Runde, gelbe Filmtablette mit einer einseitigen Bruchkerbe.
Die Filmtablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Essentielle Hypertonie aller Schweregrade. Das Kombinationsarzneimittel Propra. comp.-ratiopharm®Filmtabletten wird nur dann empfohlen, wenn der Blutdruck mit einer der Einzelkomponenten allein nicht ausreichend gesenkt werden konnte.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Die Dosierung ist individuell einzustellen.
Allgemeine Dosierungsempfehlung für Erwachsene und Jugendliche über 50 kg KG:
2-mal täglich 1 Filmtablette.
Hinweis:
Bei Patienten mit eingeschränkter Leber- und Nierenfunktion ist die Elimination des Propranolol-Anteils von Propra. comp.-ratiopharm®Filmtabletten reduziert, so dass unter Umständen eine Dosisreduktion erforderlich ist.
Art und Dauer der Anwendung
Filmtabletten unzerkaut mit etwas Flüssigkeit zu den Mahlzeiten einnehmen.
Zur Überwachung der Therapie empfehlen sich regelmäßige Puls- und Blutdruckkontrollen, der Ruhepuls sollte nicht unter 45 Schläge/min abfallen.
Die Dauer der Anwendung ist zeitlich nicht begrenzt. Sie richtet sich nach Art und Schwere der Erkrankung.
Nach Langzeitbehandlung sollte Propra. comp.-ratiopharm®Filmtabletten - besonders bei Vorliegen einer ischämischen Herzkrankheit - ausschleichend (d. h. über 7-10 Tage) abgesetzt werden, da ein abruptes Absetzen zu einer akuten Verschlechterung des Zustandes des Patienten führen kann.
4.3 Gegenanzeigen
Propra. comp.-ratiopharm®Filmtabletten darf nicht angewendet werden bei
- Überempfindlichkeit gegenüber Propranolol oder anderen β-Rezeptorenblockern sowie gegen Triamteren, Hydrochlorothiazid oder Sulfonamide (mögliche Kreuzreaktionen beachten)
- manifester Herzinsuffizienz
- Schock
- AV-Block II. oder III. Grades
- Sinusknoten-Syndrom (sick sinus syndrome)
- sinuatrialem Block
- Bradykardie (Ruhepuls kleiner als 50 Schläge pro Minute vor Behandlungsbeginn)
- Hypotonie
- Azidose
- bronchialer Hyperreagibilität (z. B. bei Asthma bronchiale)
- Spätstadien peripherer Durchblutungsstörungen
- gleichzeitiger Gabe von MAO-Hemmstoffen (Ausnahme MAO-B-Hemmstoffe)
- schweren Nierenfunktionsstörungen (Niereninsuffizienz mit stark eingeschränkter Harnproduktion; Kreatinin-Clearance unter 30 ml/min und/oder Serum-Kreatinin über 1,8 mg/100 ml)
- Anurie
- Praecoma und Coma hepaticum
- Hyperkaliämie
- therapieresistenter Hypokaliämie
- Hyperkalzämie
- Hyponatriämie
- Hypovolämie
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich bei
- AV-Block I. Grades
- Diabetikern mit stark schwankenden Blutzuckerwerten (wegen möglicher schwerer hypoglykämischer Zustände)
- längerem strengem Fasten und schwerer körperlicher Belastung (wegen möglicher schwerer hypoglykämischer Zustände)
- Patienten mit Phäochromozytom (Nebennierenmarktumor); Propra. comp.-ratiopharm®Filmtabletten erst nach vorheriger a-Blockade verabreichen
- Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion (siehe 4.2.)
- Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (Niereninsuffizienz bei einem Serumkreatinin zwischen oberem Normalwert [1,5] und 1,8 mg/100 ml bzw. leichter Einschränkung der Kreatinin-Clearance [30-60 ml/min]; siehe 4.8. und 4.2.)
Bei Patienten mit einer Psoriasis in der Eigen- oder Familienanamnese sollte die Verordnung von β-Rezeptorenblockern nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.
β-Rezeptorenblocker können die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylaktischer Reaktionen erhöhen. Deshalb ist eine strenge Indikationsstellung bei Patienten mit schweren Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte und bei Patienten unter Desensibilisierungstherapie (Vorsicht, überschießende anaphylaktische Reaktionen) geboten.
Die Therapie mit Propra. comp.-ratiopharm®Filmtabletten sollte abgebrochen werden bei:
-
Kreatininspiegel über 180 mmol/l = 1,8 mg/100 ml und/oder einer Kreatinin-Clearance unter 30 ml/min
-
schweren gastrointestinalen Störungen
-
zentralnervösen Störungen
-
Blutbildveränderungen.
Überwachungsmaßnahmen
Bei langfristiger Anwendung von Propra. comp.-ratiopharm®Filmtabletten sollen initial häufige Kaliumkontrollen durchgeführt werden. Im weiteren Verlauf sind die harnpflichtigen stickstoffhaltigen Substanzen und das Kreatinin zu kontrollieren.
Insbesondere bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance 30-60 ml/min, Serum-Kreatinin-Konzentration 1,5-1,8 mg/100 ml) muss die Serum-Kaliumkonzentration wegen der Gefahr einer Hyperkaliämie besonders sorgfältig überwacht werden.
Besonders bei Patienten mit gleichzeitiger Herzglykosid-, Glukokortikoid- oder Laxantientherapie sowie bei geriatrischen Patienten, Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion und mit Diabetes mellitus müssen Kalium, Kreatinin bzw. Glukose im Plasma häufiger kontrolliert werden.
Einer engmaschigen Überwachung der Elektrolyte und des Kreatinins bedürfen auch Patienten mit primär verändertem Elektrolyt- und Wasserhaushalt.
Bei Patienten mit Verdacht auf Folsäuremangel (Leberzirrhose bei chronischem Alkoholabusus, Gravidität mit Mangelernährung) sollte auf Veränderungen des Blutbildes geachtet werden, da Triamteren (als schwacher Folsäureantagonist) unter diesen Bedingungen das Entstehen einer Megaloblastose begünstigen kann.
Labortests
Propra. comp.-ratiopharm®Filmtabletten muss vor Prüfung der Nebenschilddrüsenfunktion und mindestens drei Tage vor Durchführung eines Glukosetoleranztests abgesetzt werden.
Die Anwendung von Propra. comp.-ratiopharm®kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Die Anwendung von Propra. comp.-ratiopharm® als Dopingmittel kann zu einer Gefährdung der Gesundheit führen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Bei gleichzeitiger Anwendung von Propra. comp.-ratiopharm®Filmtabletten und Insulin oder oralen Antidiabetika kann deren Wirkung sowohl verstärkt bzw. verlängert als auch abgeschwächt werden. Warnzeichen einer Hypoglykämie - insbesondere Tachykardie und Tremor - sind verschleiert oder abgemildert. Daher sind regelmäßige Blutzuckerkontrollen erforderlich.
Die antihypertensive Wirkung von Propra. comp.-ratiopharm®Filmtabletten kann durch andere Antihypertensiva, Diuretika oder β-Rezeptorenblocker sowie durch Nitrate, Vasodilatatoren, Barbiturate, Phenothiazine, trizyklische Antidepressiva oder Alkohol verstärkt werden.
Durch zusätzliche Gabe von ACE-Hemmern kann es zu einem stark überschießenden Blutdruckabfall sowie zu einer Verschlechterung der Nierenfunktion kommen, der ACE-Hemmer ist entsprechend vorsichtig zu dosieren.
Außerdem ist die Gefahr einer Hyperkaliämie erhöht. Die Gefahr einer Hyperkaliämie besteht ebenfalls bei gleichzeitiger Gabe von Kaliumsalzen oder anderen kaliumsparenden Arzneimitteln.
Die antihypertensive und diuretische Wirkung von Propra. comp.-ratiopharm®Filmtabletten kann vermindert werden durch gleichzeitige Anwendung von Salicylaten oder anderen nichtsteroidalen Antiphlogistika (z. B. Indometacin).
Bei hochdosierter Salicylateinnahme kann die toxische Wirkung des Salicylates auf das ZNS verstärkt werden.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Propra. comp.-ratiopharm®Filmtabletten und Calciumantagonisten vom Nifedipin-Typ kann es zu einer verstärkten Blutdrucksenkung und gelegentlich zur Ausbildung einer Herzinsuffizienz kommen.
Die kardiodepressiven Wirkungen von Propra. comp.-ratiopharm®Filmtabletten und Antiarrhythmika können sich addieren. Bei gleichzeitiger Anwendung von Propra. comp.-ratiopharm®Filmtabletten und Calciumantagonisten vom Verapamil- oder Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (wie Disopyramid) ist eine sorgfältige Überwachung der Patienten angezeigt, da es zu Hypotension, Bradykardie oder anderen Herzrhythmusstörungen kommen kann.
Hinweis:
Die intravenöse Applikation von Calciumantagonisten vom Verapamil- und Diltiazem- Typ oder anderen Antiarrhythmika wie Disopyramid) bei Patienten, die mit Propra. comp.-ratiopharm®Filmtabletten behandelt werden, ist kontraindiziert (Ausnahme Intensivmedizin).
Bei gleichzeitiger Anwendung von Propra. comp.-ratiopharm®Filmtabletten und Herzglykosiden, Reserpin, a-Methyldopa, Guanfacin oder Clonidin kann es zu einem stärkeren Absinken der Herzfrequenz bzw. zu einer Verzögerung der Überleitung kommen.
Nach abruptem Absetzen von Clonidin bei gleichzeitiger Anwendung von Propra. comp.-ratiopharm®Filmtabletten kann der Blutdruck überschießend ansteigen. Clonidin darf daher erst abgesetzt werden, wenn einige Tage zuvor die Verabreichung von Propra. comp.-ratiopharm®Filmtabletten beendet wurde. Anschließend kann Clonidin stufenweise (siehe Fachinformation Clonidin) abgesetzt werden.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Propra. comp.-ratiopharm®Filmtabletten und Noradrenalin oder Adrenalin ist ein Blutdruckanstieg möglich.
Monoaminoxidase(MAO)-Hemmer sollten wegen möglicher überschießender Hypertension nicht zusammen mit Propra. comp.-ratiopharm®Filmtabletten eingenommen werden.
Die Wirkung serumharnsäuresenkender Arzneimittel kann bei gleichzeitiger Anwendung von Propra. comp.-ratiopharm®Filmtabletten abgeschwächt werden.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Propra. comp.-ratiopharm®Filmtabletten und Arzneimitteln, die zu Kalium- und Magnesiumverlusten führen, z. B. kaliuretische Diuretika, Kortikosteroide, Laxantien (chron. Abusus), Amphotericin B, Carbenoxolon, Penicillin G und Salicylate, können Wirkungen und Nebenwirkungen von Herzglykosiden verstärkt werden.
Durch den Wirkstoff Triamteren kann die Wirkung von Herzglykosiden jedoch auch herabgesetzt werden.
Die gleichzeitige Anwendung von Propra. comp.-ratiopharm®Filmtabletten und Narkotika kann eine verstärkte Blutdrucksenkung zur Folge haben. Die negativ inotrope Wirkung der beiden vorgenannten Arzneimittel kann sich addieren.
Die Wirkung von Muskelrelaxantien vom Curare-Typ kann durch Propra. comp.-ratiopharm®Filmtabletten verstärkt oder verlängert werden.
Für den Fall, dass Propra. comp.-ratiopharm®Filmtabletten vor Eingriffen in Allgemeinnarkose oder vor der Anwendung peripherer Muskelrelaxantien nicht abgesetzt werden kann, muss der Narkosearzt über die Behandlung mit Propra. comp.-ratiopharm®Filmtabletten informiert werden.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Zytostatika (z. B. Cyclophosphamid, Fluorouracil, Methotrexat) ist mit verstärkter Knochenmarkstoxizität (insb. Granulozytopenie) zu rechnen.
Die Wirkung von Propra. comp.-ratiopharm®Filmtabletten kann durch Cimetidin verstärkt werden.
Bei gleichzeitiger Lithiumtherapie wird die kardio- und neurotoxische Wirkung von Lithium verstärkt.
Colestyramin und Colestipol vermindern die Resorption des Hydrochlorothiazid-Anteils von Propra. comp.-ratiopharm®Filmtabletten.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Propra. comp.-ratiopharm®Filmtabletten darf während der Schwangerschaft nicht angewendet werden.
Propranolol passiert die Plazenta und erreicht im Nabelschnurblut vergleichbare bzw. etwas höhere Konzentrationen als im maternalen Serum. Auch Triamteren und Hydrochlorothiazid sind plazentagängig.
Die Verabreichung von Hydrochlorothiazid in der Schwangerschaft ist kontraindiziert. Erhöhte Harnsäure- und Kreatininkonzentrationen sind in der Amnionflüssigkeit nachweisbar. Auswirkungen von Störungen des Elektrolythaushaltes der Schwangeren auf den Fetus sowie eine verminderte Plazentadurchblutung sind möglich. Bei Exposition in der 2. Hälfte der Schwangerschaft kann beim Neugeborenen eine Thrombozytopenie durch Thiazide ausgelöst werden.
Die Anwendung von Diuretika während der Schwangerschaft ist, außer bei speziellen Indikationen (Herzkrankheit, Herzversagen), nicht zu einer Reduzierung des Blutdrucks geeignet, da dadurch der für den Zustand normalen Volumenexpansion entgegengewirkt wird.
Da die Wirkstoffe in die Muttermilch übertreten und Hydrochlorothiazid die Laktation hemmt, dürfen stillende Mütter nicht mit Propra. comp.-ratiopharm®Filmtabletten behandelt werden bzw. müssen abstillen.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Die Behandlung des Bluthochdrucks mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle.
Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
4.8 Nebenwirkungen
Die Nebenwirkungen von Propra. comp.-ratiopharm®Filmtablettenwerden nachfolgend nach System-Organ-Klassen zusammengefasst und nach Häufigkeit geordnet. Die Häufigkeitsangaben sind wie folgt definiert:
sehr häufig (≥ 1/10); häufig (≥ 1/100, < 1/10); gelegentlich (≥ 1/1000, < 1/100); selten (≥ 1/10.000, < 1/1000); sehr selten (< 1/10.000, einschließlich Einzelfälle); nicht bekannt (auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Psyche und psychiatrische Erkrankungen
Häufig: Schlafstörungen*, Nervosität*, Benommenheit*, depressive Verstimmungen*, Alpträume*, Halluzinationen*, Verwirrtheit*.
Nervensystem
Häufig: Müdigkeit*, Kopfschmerzen*, Schwindelgefühl*, Parästhesien.
Verdauungstrakt
Häufig: Übelkeit, Erbrechen, Obstipation, Diarrhoe, Pankreatits, Schmerzen und Krämpfe im Bauchraum.
Gelegentlich: Mundtrockenheit
Stoffwechsel und Ernährung
Sehr häufig: Hyperurikämie, die bei entsprechend veranlagten Patienten zu Gichtanfällen führen können. Anstieg der Blutfette (Cholesterin, Triglyceride). Erhöhte Magnesiumausscheidung mit dem Harn.
Häufig: Verminderter Magnesiumgehalt im Blut, Appetitlosigkeit, vorübergehender Anstieg der harnpflichtigen Substanzen (Kreatinin, Harnstoff) im Blut. Hyperamylasämie
Sehr selten: Harnsteinbildung, Gewichtszunahme
Häufigkeit nicht bekannt:
Unter der Therapie mit Propra. comp.-ratiopharm kann es zu Störungen im Fettstoffwechsel kommen. Unter Propranolol wurde bei meist normalem Gesamtcholesterin eine Verminderung des HDL-Cholesterins und eine Erhöhung der Triglyceride im Blut beobachtet.
Unter Propra. comp.-ratiopharm können ein erhöhter Blutzuckerspiegel und eine erhöhte Zuckerausscheidung mit dem Harn auftreten.
-
Ein latenter Diabetes mellitus kann erkennbar werden, ein manifester Diabetes mellitus kann sich verschlechtern.
Nach längerem strengem Fasten oder schwerer körperlicher Belastung kann es bei gleichzeitiger Behandlung mit Propra. comp.-ratiopharm® Filmtabletten zu hypoglykämische Zustände kommen. Warnzeichen eines erniedrigten Blutzuckers, insbesondere erhöhte Herzschlagfolge und Zittern der Finger, können verschleiert werden. -
Bei Patienten mit Hyperthyreose können unter symptomatischer Therapie mit Propra. comp.-ratiopharm die klinischen Zeichen einer Thyreotoxikose (Tachykardie und Tremor) verschleiert sein.
-
Aufgrund des Anteils an harntreibenden Wirkstoffen (Diuretika) kann es bei langfristiger, kontinuierlicher Anwendung von Propra. comp.-ratiopharm® Filmtabletten zu Störungen im Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt, insbesondere zu erniedrigter oder erhöhter Kalium-, ein erniedrigter Chlorid- sowie ein erhöhter Calciumspiegel im Blut. Die folgenden Beschwerden können dadurch auftreten:
-
Mundtrockenheit und Durst
-
Muskelverspannungen
-
Kopfschmerzen, Nervosität, Müdigkeit, Benommenheit, Schläfrigkeit, Verwirrtheitszustände
-
Schwäche
-
Herzklopfen, Schwindel, Hypotonie und orthostatische Regulationsstörungen
-
Durch den Gehalt an dem Wirkstoff Triamteren kann es zu einer metabolischen Azidose kommen.
-
Bei hoher Dosierung können auf die verstärkte Harnausscheidung zurückzuführende Flüssigkeits- und Natriumverluste auftreten, die sich häufig als Durst, Schwächegefühl, Muskelschmerzen, Nervosität, Herzklopfen, orthostatische Regulationsstörungen äußern. Bei exzessiver Harnausscheidung kann es infolge der Dehydratation und verminderter zirkulierender Blutmenge zur Bluteindickung und gelegentlich zu Krampfanfällen, Benommenheit, Kreislaufkollaps und zu einem akuten Nierenversagen sowie als Folge der Bluteindickung - insbesondere bei älteren Patienten oder bei Vorliegen von Venenerkrankungen - zu Thrombosen und/oder Embolien kommen.
-
Eine Hypokaliämie kann die folgenden Beschwerden verursachen:
-
-
Übelkeit, Erbrechen
-
Teilnahmslosigkeit (Apathie)
-
verminderte Spannung der Skelettmuskulatur, Schwäche der glatten Muskulatur mit Verstopfung, Darmlähmung
-
EKG-Veränderungen, Herzrhythmusstörungen, gesteigerte Empfindlichkeit gegenüber Herzglykosiden
Als Folge der Elektrolyt- und Flüssigkeitsverluste kann sich eine metabolische Alkalose entwickeln bzw. eine bereits bestehende metabolische Alkalose verschlechtern.
Haut und Unterhautzellgewebe
Häufig: Schwitzen*, Allergische Hautreaktionen (z. B. Rötung, Juckreiz, Hautausschläge)
Gelegentlich: Nesselsucht, kutaner Lupus erythematodes und gesteigerte Lichtempfindlichkeit
Sehr selten: Haarausfall, Schuppenflechte, Verschlechterung einer bestehenden Schuppenflechte, Schuppenflechte-ähnliche Hautausschläge.
Skelettmuskulatur, Bindegewebe und Knochen
Gelegentlich: Muskelschwäche, Muskelkrämpfe [z. B. Wadenkrämpfe].
Sehr selten: Erkrankung der Gelenke mit Befall eines oder mehrerer Gelenke (bei Langzeitanwendung).
Gefäße
Häufig: Verstärkter Blutdruckabfall, anfallsartiger, kurz dauernde Bewusstlosigkeit
Gelegentlich: Gefäßentzündung
Häufigkeit nicht bekannt:
Verstärkung der Beschwerden bei Patienten mit peripheren Durchblutungsstörungen, sowie bei Patienten mit Raynaud-Syndrom.
Herz
Häufig: Tachykardie, Bradykardie, Herzrhythmusstörungen (atrioventrikuläre Überleitungsstörungen), Verstärkung einer Herzmuskelschwäche mit Ödemen, Atemnot bei Belastung.
Sehr selten: Verstärkung von Angina pectoris Anfällen.
Atemwege, Brustraum und Mittelfell
Gelegentlich: Akute (interstitielle) Lungenentzündung.
Sehr selten: allergisches Lungenödem; systemische anaphylaktische Reaktion durch zirkulierende Immunkomplexe
Häufigkeit nicht bekannt:
Atemnot bei Patienten mit Neigung zu Verkrampfungen der Bronchien (insbesondere bei Patienten mit obstruktiven Atemwegserkrankungen).
Augen
Gelegentlich: Konjunktivitis, verminderter Tränenfluss (zu beachten beim Tragen von Kontaktlinsen)
Sehr selten: Sehstörungen. Entzündungen der Horn- und Bindehaut des Auges.
Ohren
Sehr selten: Hörstörungen, Ohrensausen.
Geschlechtsorgane
Sehr selten: Libido- und Potenzstörung, Induratio penis plastica [Peyronie`s disease].
Blut und Lymphsystem
Sehr selten: Thrombozytopenie mit dadurch bedingten kleinfleckige Einblutungen in Haut und Schleimhaut (Purpura), Leukopenie, Agranulozytose auch in Verbindung mit Infektneigung und schwerer Allgemeinsymptome, aplastische/megaloblastäre Anämie, vermehrter Zerfall roter Blutkörperchen durch Bildung von Antikörpern gegen Hydrochlorothiazid bei gleichzeitiger Einnahme von Methyldopa.
Niere und Harnwege
Gelegentlich: interstitielle Nephritis
Sehr selten: Verschlimmerung eines akuten Nierenversagens sowie Nierenentzündungen mit nachfolgendem akutem Nierenversagen. Verschlechterung der Nierenfunktion bei schweren Nierenfunktionsstörungen
Leber und Galle
Gelegentlich: Gelbsucht, akute Gallenblasenentzündung (insbesondere bei bevorstehendem Gallensteinleiden).
Sehr selten: Erhöhung der Leberenzyme (GOT, GPT), Hepatitis.
Häufigkeit nicht bekannt:
Bei vorbestehendem Gallensteinleiden kann eine akute Gallenblasenentzündung auftreten
Immunsystem
Sehr selten: pseudoallergische (anaphylaktoide) Schockreaktionen
Häufigkeit nicht bekannt:
-
Erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und erhöhte Schwere anaphylaktischer Reaktionen, d. h. akuter allergischer Allgemeinreaktionen.
-
überschießenden anaphylaktischen Reaktionen bei Patienten mit schweren Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte und bei Patienten unter Therapie zur Schwächung bzw. Aufhebung der allergischen Reaktionsbereitschaft (Desensibilisierungstherapie)
-
Pseudo-Bartter-Syndrom mit der Folge von Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe (bei chronischer Diuretika-Einnahme)
Allgemeine Erkrankungen
Häufig: Müdigkeit*
Gelegentlich: Arzneimittelfieber
*Diese Erscheinungen sind gewöhnlich leichterer Art und vorübergehend
4.9 Überdosierung
a) Symptome der Intoxikation
Propranolol
Das klinische Bild ist in Abhängigkeit vom Ausmaß der Intoxikation im Wesentlichen von kardiovaskulären und zentralnervösen Symptomen geprägt.
Überdosierung kann zu schwerer Hypotonie, Bradykardie bis zum Herzstillstand, Herzinsuffizienz und kardiogenem Schock führen.
Zusätzlich können Atembeschwerden, Bronchospasmen, Erbrechen, Bewusstseinsstörungen, gelegentlich auch generalisierte Krampfanfälle auftreten.
Triamteren/Hydrochlorothiazid
Das klinische Bild bei akuter oder chronischer Überdosierung ist vom Ausmaß des Flüssigkeitsverlusts und der Elektrolytveränderungen abhängig (siehe auch 4.8).
Erste Anzeichen einer Überdosierung von Triamteren können Schwäche, Müdigkeit, Verwirrtheitszustände, Parästhesien, Steigerung der neuromuskulären Erregbarkeit sowie spitze, hohe T-Wellen im EKG sein.
Dem Wirkmechanismus entsprechend können unter Überdosierung von Hydrochlorothiazid eine anhaltende Diurese, bedrohliche Störungen des Elektrolythaushalts (insbesondere Hypokaliämie mit Herzrhythmusstörungen) und ein Blutdruckabfall eintreten.
b) Therapie von Überdosierung
Bei Anzeichen einer Überdosierung oder bedrohlichem Abfall der Herzfrequenz und/ oder des Blutdrucks muss die Behandlung mit Propra. comp.-ratiopharm®Filmtabletten abgebrochen werden.
Neben allgemeinen Maßnahmen der primären Giftelimination müssen unter intensivmedizinischen Bedingungen die vitalen Parameter überwacht und gegebenenfalls korrigiert werden.
Propranolol
Als Gegenmittel können gegeben werden:
- Atropin:
0,5-2,0 mg intravenös als Bolus
- Glukagon:
initial 1-10 mg intravenös, anschließend 2-2,5 mg pro Stunde als Dauerinfusion
- Sympathomimetika in Abhängigkeit vom Körpergewicht und Effekt:
Dopamin, Dobutamin, Isoprenalin, Orciprenalin und Adrenalin.
Bei therapierefraktärer Bradykardie sollte eine temporäre Schrittmachertherapie durchgeführt werden.
Bei Bronchospasmus können b2-Sympathomimetika als Aerosol (bei ungenügender Wirkung auch intravenös) oder Aminophyllin i.v. gegeben werden.
Bei generalisierten Krampfanfällen empfiehlt sich die langsame intravenöse Gabe von Diazepam.
Triamteren/Hydrochlorothiazid
In Abhängigkeit von den Laborparametern Elektrolytausgleich, Volumensubstitution und EKG-Kontrolle.
Eine Azidose kann notfalls durch isotone Bikarbonatinfusion rasch kompensiert werden. Triamteren und Hydrochlorothiazid sind nicht dialysierbar.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Beta-Adrenorezeptor-Antagonisten, nichtselektiv, Thiazide und andere Diuretika
ATC-Code: C07DA05
Propranolol
Propranololhydrochlorid ist ein lipophiler, nicht-kardioselektiver β-Rezeptorenblocker mit membranstabilisierender Wirkung ohne intrinsische sympathomimetische Aktivität ISA). Propranololhydrochlorid hemmt sowohl die β1- als auch die β2-Rezeptoren.
Die Substanz senkt in Abhängigkeit von der Höhe des Sympathikotonus die Frequenz und die Kontraktionskraft des Herzens, die AV-Überleitungsgeschwindigkeit und die Plasma-Renin-Aktivität.
Propranololhydrochlorid kann durch Hemmung von β2-Rezeptoren eine Erhöhung des Tonus der glatten Muskulatur bewirken.
Triamteren
Das schwach diuretisch wirkende, kaliumsparende Diuretikum Triamteren reduziert am distalen Teil des Nephrons den Austausch von Natrium- gegen Kalium- und Wasserstoff-Ionen, so dass eine verstärkte Natriurese erfolgt. Die renale Ausscheidung von Kalium wird verringert.
Es kommt zur Ausscheidung eines alkalischen Harns und zu einer geringgradigen metabolischen Azidose.
Durch vermehrte Wasser- und Natriumelimination wirkt Triamteren schwach antiödematös.
Die antihypertensive Wirkung von Triamteren beruht vermutlich initial auf einer Verminderung des Extrazellularvolumens und später auf einer Senkung der Natriumkonzentration in den Gefäßwänden. Die Ansprechbarkeit der Gefäßmuskulatur für sympathische Erregung wird vermindert.
Hydrochlorothiazid
Hydrochlorothiazid ist ein Benzothiadiazid.
Thiazide wirken direkt an den Nieren, indem sie die Natriumchlorid- und die damit verbundene Wasserausscheidung vermehren. Ihr klinisch relevanter Hauptangriffsort ist der frühdistale Tubulus. Dort hemmen sie den elektroneutralen Na-Cl-Cotransport in der luminalen Zellmembran. Kalium und Magnesium werden vermehrt, Calcium vermindert ausgeschieden. Hydrochlorothiazid bewirkt eine geringe Bikarbonatausscheidung, und die Chloridausscheidung überschreitet die Ausscheidung des Natriums. Unter Hydrochlorothiazid kann sich eine metabolische Alkalose entwickeln. Hydrochlorothiazid wird wie andere organische Säuren aktiv im proximalen Tubulus sezerniert.
Die diuretische Wirkung bleibt bei metabolischer Azidose oder Alkalose erhalten.
Als Mechanismus der antihypertensiven Wirkung werden ein veränderter Natriumhaushalt, eine Reduktion des extrazellulären Wasser- und Plasmavolumens, eine Änderung des renalen Gefäßwiderstandes sowie eine reduzierte Ansprechbarkeit auf Norepinephrin und Angiotensin II diskutiert.
Durch die Kombination des β-Blockers Propranolol mit den Diuretika Triamteren und Hydrochlorothiazid ergibt sich eine additive blutdrucksenkende Wirkung. Daher lassen sich mit Propra. comp.-ratiopharm®Filmtabletten auch solche Formen der Hypertonie wirksam behandeln, bei denen eine Blutdrucksenkung durch β-Blocker oder Diuretika allein nicht mehr ausreicht.
Gleichzeitig wird durch die fixe Kombination eines kaliumsparenden (Triamteren) und eines kaliumverlierenden Diuretikums (Hydrochlorothiazid) eine weitgehende Kaliumneutralität der Therapie mit Propra. comp.-ratiopharm®Filmtabletten gewährleistet.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Propranolol
Nach oraler Applikation wird Propranololhydrochlorid zu mehr als 90 % aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert.
Propranololhydrochlorid unterliegt einem ausgeprägten ,,First-pass-Effekt‘‘. Die absolute systemische Verfügbarkeit beträgt ca. 30 %. Maximale Plasmaspiegel werden nach ca. 1-2 Stunden erreicht.
Die Plasmaproteinbindung von Propranololhydrochlorid beträgt ca. 90 %, das relative Verteilungsvolumen beträgt 3,6 l/kg.
Einer der beim Abbau von Propranololhydrochlorid in der Leber entstehenden Metaboliten (4-Hydroxypropranolol) besitzt ebenfalls β-blockierende Wirkung. Konzentration und Halbwertszeit sind jedoch gering. Propranololhydrochlorid und seine Metaboliten werden zu über 90 % - davon weniger als 1 % der applizierten Dosis unverändert - renal eliminiert.
Die Eliminationshalbwertszeit von Propranololhydrochlorid liegt bei normaler Nierenfunktion im Durchschnitt zwischen 3 und 4 Stunden. Bei deutlich eingeschränkter Leberfunktion muss wegen der dann verminderten Metabolisierungsrate - insbesondere bei gleichzeitiger Nierenfunktionsstörung - mit einer verlängerten Wirkung von Propranololhydrochlorid gerechnet werden.
Triamteren
Triamteren wird nach oraler Gabe rasch zu etwa 80 % aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert. Wegen eines hepatischen First-pass-Metabolismus erreicht die absolute orale Bioverfügbarkeit nur etwa 50 %.
Die Plasmaeiweißbindung beträgt 50-55 %, das Verteilungsvolumen 2-3 l/kg KG.
Triamteren unterliegt einem ausgeprägten First-pass-Metabolismus in der Leber und wird dort überwiegend in den schwächer wirksamen Hydroxy-Triamteren-Schwefelsäure-Ester übergeführt.
Die Ausscheidung erfolgt zu einem geringen Teil unverändert renal und biliär. Zum überwiegenden Teil wird es in Form seines Hauptmetaboliten vorzugsweise renal ausgeschieden (tubuläre Sekretion); die Elimination über die Galle mit den Fäzes ist gering.
Die Plasmaeliminationshalbwertszeit von Triamteren und seinem Metaboliten beträgt jeweils etwa 3 Stunden, die biologische Halbwertszeit (Wirkhalbwertszeit) bezüglich der kaliumretinierenden Wirkung ist wesentlich länger.
Triamteren ist gering plazentagängig. Ein aktiver Transportmechanismus wird angenommen. Triamteren geht in die Muttermilch über.
Hydrochlorothiazid
Hydrochlorothiazid wird nach oraler Gabe zu 60-75 % resorbiert. Nach 25 mg Hydrochlorothiazid p.o. werden Plasmaspitzenkonzentrationen von 142 ng/ml nach 2-5 Stunden erreicht, nach 50 mg Hydrochlorothiazid p.o. 260 ng/ml nach 2-4 Stunden. Hydrochlorothiazid wird zu 65 % an Plasmaproteine gebunden.
Die Elektrolyt- und Wasserausscheidung setzt nach 2 Stunden ein, erreicht ein Wirkungsmaximum nach 3-6 Stunden und hält 6-12 Stunden an. Bei antihypertensiver Anwendung tritt eine Wirkung erst nach 3-4 Tagen ein und kann bis zu einer Woche nach Therapieende anhalten.
Hydrochlorothiazid wird nahezu vollständig unverändert renal ausgeschieden (Y95 %), nach oraler Einzeldosis werden 50-70 % der Dosis in 24 Stunden ausgeschieden, bereits nach 60 Minuten erscheinen nachweisbare Mengen im Urin.
Die Eliminationshalbwertszeit beträgt 6-8 Stunden.
Bei Niereninsuffizienz tritt eine Abnahme der Ausscheidung und eine Verlängerung der HWZ ein. Die renale Clearance von Hydrochlorothiazid zeigt dabei eine enge Korrelation zur Kreatinin-Clearance. Bei Patienten mit Restfiltraten (O10 ml/min GFR) konnten nur noch 10 % der verabfolgten Dosis im Urin nachgewiesen werden. Neuere Untersuchungen weisen auf kompensatorische extrarenale Eliminationswege hin (Galle).
Bei Leberzirrhose zeigte sich keine relevante Veränderung der Pharmakokinetik von Hydrochlorothiazid, Untersuchungen der Kinetik von Hydrochlorothiazid bei Patienten mit Herzinsuffizienz liegen nicht vor.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Akute Toxizität
LD50(mg/kg KG) Propranololhydrochlorid
|
p.o. |
i.p. |
i.v. |
s.c. |
Ratte |
466 |
76 |
21 |
115 |
Maus |
320 |
105 |
22 |
208 |
Kaninchen |
600 |
- |
7,5 |
- |
LD50(mg/kg KG) Triamteren
|
p.o. |
i.p. |
Maus |
619 |
79 |
Ratte |
1693 |
351 |
LD50(mg/kg KG) Hydrochlorothiazid
|
i.p. |
i.v. |
p.o. |
Maus |
578 |
590 |
2830 |
Ratte |
234 |
990 |
1270 |
Kaninchen |
- |
461 |
- |
Hund |
- |
250 |
- |
Siehe auch 4.9.
Chronische Toxizität
Propranolol
In Untersuchungen zur chronischen Toxizität an Mäusen traten keine toxischen Nebenwirkungen auf.
Triamteren
Die Toleranzdosis bei der Maus liegt über 30 mg/kg KG/Tag. Bei der Ratte liegt die toxische Grenzdosis bei 40 mg/kg KG, beim Hund bei 18 mg/kg KG.
Hydrochlorothiazid
In Untersuchungen zur subchronischen und chronischen Toxizität von Hydrochlorothiazid am Tier (Hund, Ratte) zeigten sich außer Veränderungen im Elektrolytgleichgewicht keine auffälligen Befunde.
Mutagenität
Propranolol
In-vitro- und In-vivo-Untersuchungen erbrachten keine Hinweise auf relevante mutagene Wirkungen.
Triamteren
Untersuchungen an Knochenmark von Mäusen zeigten 6, 16 und 24 Stunden nach p.o. Gabe von 25, 125 und 250 mg Triamteren/kg KG keinen klastogenetischen Effekt.
Orale Gaben von 5-300 mg/kg KG/Tag über 5 Tage an Mäuse zeigten keine Veränderungen der Hämatopoese im Sinne eines Folatantagonismus. 5-100 mg/kg KG/Tag über 5 Tage erzeugten an weiblichen Mäusekeimzellen keine letalen Mutationen.
Hydrochlorothiazid
In-vitro- und In-vivo-Mutagenitätstests zur Induktion von Gen- und Chromosomenmutationen durch Hydrochlorothiazid verliefen negativ.
Kanzerogenität
Propranolol
In Langzeituntersuchungen an Ratten und Mäusen ergaben sich keine Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potential.
Triamteren/Hydrochlorothiazid
Langzeitstudien an Nagetieren ergaben keine Hinweise auf kanzerogene Eigenschaften von Triamteren und Hydrochlorothiazid.
Reproduktionstoxizität
Propranolol
Das embryotoxische Potential von Propranolol wurde an zwei Tierarten (Ratte und Maus) untersucht. Bei hohen Dosierungen wurden bei den behandelten Muttertieren extrem kleine Feten gefunden. Bei beiden Tierarten ergaben sich keine Hinweise auf eine teratogene Wirkung von Propranolol.
Triamteren
Bei Mäusen und Ratten traten vermehrt Gaumenspalten auf.
Auf teratogene Wirkungen beim Menschen liegen keine Hinweise vor.
Hydrochlorothiazid
Hydrochlorothiazid passiert im Tierversuch die Plazenta. Untersuchungen an drei Tierarten (Ratte, Maus, Kaninchen) ergaben keine Hinweise auf eine teratogene Wirkung.
Bei Exposition in der 2. Hälfte der Schwangerschaft kann bei Neugeborenen eine Thrombozytopenie durch Hydrochlorothiazid ausgelöst werden. Auswirkungen von Störungen des Elektrolythaushaltes der Schwangeren auf den Fetus sowie eine verminderte Plazentadurchblutung sind möglich.
Hydrochlorothiazid geht in geringen Mengen in die Muttermilch über. Für Thiazid-Diuretika ist bekannt, dass sie die Laktation hemmen können.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Maisstärke, Cellulosepulver, Copovidon, Talkum, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Kolloidales Siliciumdioxid, Chinolingelb (E104), Titandioxid (E171), Basisches Butylmethacrylat-Copolymer (Ph.Eur.), Macrogol 6000.
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Packung mit 20, 50 und 100 Filmtabletten (N1/N2/N3)
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Keine besonderen Anforderungen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
ratiopharm GmbH
Graf-Arco-Str. 3
89079 Ulm
www.ratiopharm.de
8. Zulassungsnummer(n)
3995.00.00
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung: 30.11.1983
Datum der Verlängerung der Zulassung: 10.08.2006
10. Stand der Information
Januar 2008
11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
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