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Propycil 50 Mg

Document: 24.07.2012   Gebrauchsinformation (deutsch) change

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Gebrauchsinformation: Information für den Anwender


Propycil® 50 mg Tabletten zu 50 mg


Propylthiouracil



Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage / Gebrauchsinfor­mation sorg­fältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arz­neimittels beginnen.

  • Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möch­ten Sie diese später nochmals lesen.

  • Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.

  • Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich ver­schrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden haben wie Sie.

  • Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen sie erheblich beeinträchtigt oder sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegebenen sind, informieren sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.


Was ist Propycil® 50 mg und wofür wird es angewendet?

Was müssen Sie vor der Einnahme von Propycil® 50 mg beachten?

Wie ist Propycil® 50 mg einzunehmen?

Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie ist Propycil® 50 mg aufzubewahren?

6. Weitere Informationen



1. Was ist Propycil® 50 mg und wofür wird es angewendet?


Propycil® 50 mg ist ein Arzneimittel zur Hemmung der Schilddrüsenfunktion (Thyreostatikum).



Propycil® 50 mg wird angewendet zur

- Normalisierung der Schilddrüsenfunktion bei Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose) bei Morbus Basedow (einer Krankheit, bei der es außer zu Schilddrüsenüberfunktion noch zu Kropf und Hervortreten der Augäpfel kommen kann) und bei Schilddrüsen-Autonomie (Überfunktion der Schilddrüse durch unnatürlich hohe Aktivität von Teilen der Schilddrüse, ohne dass eine außerhalb der Schilddrüse liegende Ursache oder ein Schilddrüsen-Karzinom vorliegen).


- Normalisierung der Schilddrüsenfunktion als Vorbereitung zur Schilddrüsenoperation oder Radiojod - Therapie bei Überfunktion der Schilddrüse.



2. Was müssen Sie vor der Einnahme von Propycil® 50 mg beachten?


Propycil® 50 mg darf nicht eingenommen werden


- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegenüber Propylthiouracil oder einem der sonstigen Bestandteile von Propycil® 50 mg sind,

- wenn bei Ihnen in der Vorgeschichte schwere Nebenwirkungen bei der Behandlung mit Pro-

pylthiouracil enthaltenden Arzneimitteln aufgetreten sind, insbesondere nach einem Fehlen bestimmter weißer Blutkörperchen (Agranulozytose) und einer entzündlich bedingten (hepatitischen) Leberschädigung.



Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Propycil® 50 mg ist erforderlich


Propycil® 50 sollte nur unter besonders sorgfältiger ärztlicher Überwachung angewendet werden bei bereits bestehenden Veränderungen des Blutbildes, bei Erhöhung bestimmter Leberfunktionsenzyme (Transaminasen) oder bei Erhöhung der Enzyme, die einen Gallestau (Cholestase) anzeigen.


Propycil® 50 mg sollte nur kurzfristig und unter sorgfältiger ärztlicher Überwachung angewendet werden bei Schild­drüsenvergrößerung mit Einengung der Luftröhre wegen der Gefahr eines Schilddrüsenwachstums.


In einzelnen Fällen wurde in Zusammenhang mit Propylthiouracil sowohl bei Erwachsenen als auch

bei Kindern über schwere Leberschäden einschließlich solcher mit tödlichen Verläufen oder der Not-

wendigkeit von Lebertransplantationen berichtet. Sie sollten Ihren Arzt sofort informieren, falls sich

bei Ihnen Zeichen einer Lebererkrankung zeigen. Dazu gehören: Übelkeit, Krankheitsgefühl, Durch-

fall, Gelbfärbung der Haut oder der Augen, dunkler Urin, helle Stühle, Blutungsneigung, Juckreiz oder

Schüttelfrost. .



Propycil 50 mg sollte bei Kindern nur angewendet werden, wenn alle anderen Behandlungsoptionen ausgeschöpft sind.


Bei Einnahme von Propycil 50 mg mit anderen Arzneimitteln


Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.


Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Propycil® 50 mg ?


Die Gabe von Thyroxin vermindert die Aufnahme von Propycil® 50 mg in die Schilddrüse und erfordert eine stärkere Hemmung der körpereigenen Synthese von Schilddrüsenhormonen, so dass für eine vergleichbare Schilddrüsenhemmende Wirkung eine höhere Dosis von Propycil® 50 mg benötigt wird.


Eine gleichzeitige Jodgabe oder eine vorangegangene Gabe von jodhaltigen Medikamenten oder Röntgenkontrastmitteln kann die Schilddrüsenhemmende Wirkung von Propycil® 50 mg senken und den Eintritt der normalen Schilddrüsenfunktion (Euthyreose) deutlich hinauszögern.


Welche anderen Arzneimittel können durch Propycil® 50 mg beeinflusst werden ?


Unter einer Behandlung mit Propycil® 50 mg kann sich die wirksame Menge von Propranolol und Cumarin-Derivaten im Blut so ändern, dass eine Dosiskorrektur notwendig wird.


Was müssen Sie in Schwangerschaft und Stillzeit beachten?


Fragen sie vor der einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

In der Schwangerschaft ist die niedrigste noch wirksame Einnahmemenge von Propycil® 50 mg anzustreben, um einen Abort sowie eine Schilddrüsenunterfunktion und einen Kropf des Neugeborenen zu vermeiden. Während der Schwangerschaft ist eine sorgfältige ärztliche Überwachung angezeigt. Dies trifft besonders für die 10. bis 14. Schwangerschaftswoche zu, wenn die Schilddrüsenhormon-Produktion des ungeborenen Kindes beginnt.


Unter der Therapie mit Propycil® 50 mg kann gestillt werden, jedoch sind nur niedrige Dosen (bis zu 150 mg Propylthiouracil täglich) anzuwenden. Da hierbei jedoch Einzelfälle von Schilddrüsenunterfunktion beim Kind berichtet wurden, ist eine besondere ärztliche Überwachung des Kindes erforderlich.

Eine Kombination von Propycil® 50 mit Schilddrüsenhormonen in Schwangerschaft und Stillzeit ist nicht ange­zeigt.


Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen:


Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen sind nicht bekannt.


Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Propycil® 50 mg


Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Bitte nehmen Sie Propycil® 50 mg daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.



3. Wie ist Propycil® 50 mg einzunehmen ?


Nehmen Sie Propycil® 50 mg immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei

Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.


Propycil® 50 mg ist ein Arzneimittel, dessen Dosierung je nach Patient sehr verschieden hoch sein

muss. Die Dosierung wird vom Arzt festgelegt und darf keinesfalls ohne dessen Wissen abgesetzt oder

gar erhöht werden.



In welcher Menge und wie oft sollten Sie Propycil® 50 mg einnehmen?


Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:


Erwachsene, Jugendliche und Kinder über 10 Jahre:

Die Anfangsdosis (Tagesgesamtdosis) beträgt bei geringer Aktivität der Schilddrüsenüberfunktion 100 bis 300 mg Propylthiouracil ( 2 bis 6 Tabletten) aufgeteilt in 2 bis 3 Einzeldosen zu je 50 bis 100 mg (1 bis 2 Tabletten).

In schweren Fällen und nach Jodaufnahme können Anfangsdosen (Tagesgesamtdosen) von 300 bis 600 mg Propylthiouracil (6 bis 12 Tabletten) nötig werden, die auf 4 bis 6 Einzeldosen verteilt werden.

Die Erhaltungsdosis (Tagesgesamtdosis) beträgt 50 bis 150 mg Propylthiouracil (1 bis 3 Tabletten).


Kinder zwischen 6 und 10 Jahren:

Die Anfangsdosis (Tagesgesamtdosis) beträgt 50 bis 150 mg Propylthiouracil (1 bis 3 Tabletten) und die Erhaltungsdosis (Tagesgesamtdosis) etwa 25 bis 50 mg Propylthiouracil (½ bis 1 Tablette).


Ältere Patienten:

Es wird empfohlen, die Dosierung für ältere Patienten im unteren Bereich des normalen Dosierungsspektrums anzusiedeln.


Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion:

Die Dosis von Propylthiouracil sollte bei milder bis mäßiger Nierenfunktionseinschränkung um 25% und bei schwerer Nierenfunktionseinschränkung um 50% vermindert werden.


Patienten mit Leberfunktionseinschränkung:

Bei eingeschränkter Leberfunktion sollte eine Dosisverminderung von Propylthiouracil in Betracht gezogen werden.


Die Leber- und Nierenfunktion sollte vor Beginn der Behandlung mit Propycil® 50 mg ausreichend untersucht werden.


Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Propycil® 50 mg zu stark oder zu schwach ist.


Wie und wann sollten Sie Propycil® 50 mg einnehmen?

Die Tabletten sind unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit zu einer Mahlzeit einzunehmen.


Wie lange sollten Sie Propycil® 50 mg einnehmen?

Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt. Sie richtet sich nach Art und Schwere der Erkrankung.


Bei der Initialtherapie der Schilddrüsenüberfunktion sollten die oben angegebenen Einzeldosen in regel­mäßigen Abständen über den Tag verteilt eingenommen werden. Die Erhaltungsdosis kann morgens nach dem Frühstück auf einmal eingenommen werden.


Bei der konservativen Behandlung der Schilddrüsen­überfunktion beträgt die Therapiedauer im allge­meinen 1/2 bis 2 Jahre (im Mittel 1 Jahr), wobei statistisch die Heilungswahrscheinlichkeit mit der Behandlungs­dauer ansteigt.


Zur Operationsvorbereitung von Patienten mit Schild­drüsenüberfunktion kann die Behandlung mit Propycil® 50 mg etwa 3 bis 4 Wochen vor dem geplanten Operations­termin begonnen (im Einzelfall auch früher) und am Tag vor der Operation beendet werden.


Bei der Vorbereitung von Patienten mit autonomem Adenom oder latenter Schilddrüsenüberfunktion vor einer notwendigen Jodexposition richtet sich die Dauer der Behandlung mit Propycil® 50 mg nach der Verweildauer der jodhaltigen Substanz im Organismus.


Patienten mit starker Schilddrüsenvergrößerung und Einengung der Luftröhre sollten nur bedingt kurz­fristig mit Propycil® 50 mg behandelt werden, da es bei langfristiger Gabe zu weiterem Schilddrüsenwachstum kommen kann und somit die Gefahr einer weiteren Einengung der Atemwege besteht. Gegebenenfalls muß die Therapie besonders sorgfältig überwacht werden. Die Therapie erfolgt vorzugsweise in Kombination mit Schilddrüsenhormonen.


Wenn Sie eine größere Menge Propycil® 50 mg eingenommen haben, als Sie sollten, ist umgehend ein Arzt aufzusuchen.

Fälle von akuten Vergiftungen mit Propycil® 50 mg sind nicht bekannt.


Bei einer chronischen (lang andauernden ) Überdosierung kommt es zur Kropf (Struma)-Bildung und zur Unterfunktion der Schilddrüse mit Krankheitsbildern, deren Ausprägungsstärke vom Grad der Unterfunktion der Schilddrüse abhängt. Hinweise hierfür sind allgemeine Schwäche, leichte Ermüdbarkeit, Kälteintoleranz, ständiges Frieren, Unvermögen zu schwitzen, Verlust des Interesses an den Dingen des Alltags, Konzentrationsschwäche und Gewichtszunahme. Auch Herzschmerzen, Durchblutungsstörungen, Kurzatmigkeit, rheumatische Beschwerden (Gliederschmerzen und Gliederziehen) und Taubheitsgefühl in den Fingern können auftreten.


Die Schilddrüsenhemmende Therapie führt bei zu hoher Dosierung zu einem Kropf (Struma) oder einer Vergrößerung eines bereits bestehenden Kropfes. Dies ist besonders zu berücksichtigen bei einer im Brustraum liegenden Struma mit der Gefahr einer zunehmenden Raumforderung im Bereich zwischen den Lungen (Beeinträchtigung der Blutzufuhr zum Herzen).Ebenfalls besteht bei zu hoher Dosierung die Gefahr einer subklinischen oder klinischen Hypothyreose.


Spezielle Maßnahmen bei einer Überdosierung sind nicht bekannt. Eventuell werden Magenspülungen oder die Entfernung von Tablettenresten mit einem Endoskop (Instrument, mit dem man über die Speiseröhre unblutig direkt in den Magen gelangt) vom Arzt vorgenommen.


Ist es als Folge einer chronischen (lang andauernden ) Überdosierung zur Kropf (Struma)-Bildung und zu einer Unterfunktion der Schilddrüse mit entsprechenden Krankheitsbildern gekommen, wird Ihr behandelnder Arzt Propycil® 50 mg absetzen.

Erforderlichenfalls wird mit einem Schilddrüsenhormon (Thyroxin) behandelt. Gewöhnlich kann jedoch eine spontane (von selbst eintretende) Erholung der Schilddrüsenfunktion nach Abklingen der Propycil® 50 mg – Wirkung abgewartet werden.


Wenn Sie die Einnahme von Propycil® 50 mg vergessen haben:


Fahren Sie mit der Einnahme in der vom Arzt verordneten Menge fort. Keinesfalls dürfen Sie eine vergessene Tablette durch die Einnahme der doppelten Menge nachholen.




Wenn Sie die Einnahme von Propycil® 50 mg abbrechen:


Die Behandlung darf keinesfalls ohne das Wissen des Arztes unterbrochen oder vorzeitig beendet werden. Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt

oder Apotheker.


4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?


Wie alle Arzneimittel kann Propycil® 50 mg Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrundegelegt:


Sehr häufig:
mehr als 1 von 10 Behandelten

häufig:
mehr als 1 von 100 Behandelten

Gelegentlich:
mehr als 1 von 1000 Behandelten

Selten:
mehr als 1 von 10.000 Behandelten

Sehr selten:
1 oder weniger von 10.000 Behandelten einschließlich Einzelfälle


Nebenwirkungen


Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

häufig: Verminderung einer bestimmten Untergruppe der weißen Blutkörperchen (Neutropenie) ohne dass sonstige Krankheitszeichen zu beobachten sind.

gelegentlich: eine schwere, gelegentlich auftretende Nebenwirkung ist das Fehlen bestimmter weißer Blutkörperchen (Agranulozytose), die z.T. mit schweren Komplikationen einhergeht.

Agranulozytosen können sich innerhalb weniger Stunden einstellen und äußern sich als Mundschleimhautentzündungen, Rachenentzündungen, Fieber und Furunkelbildung. Beim Auftreten dieser Er­scheinungen muß, besonders in den ersten Therapie­wochen, Propycil® 50 mg sofort abgesetzt und der Arzt auf­gesucht werden, um eine Blutbildkontrolle durch­führen zu lassen. Die Symptome können auch noch Wochen bis Monate nach Therapiebeginn auftreten. Meist sind sie spontan rückbildungsfähig.

sehr selten: Verminderung der Blutplättchen (Thrombozytopenie),Verminderung aller Blutzellen ( Panzytopenie), gestörte Bildung der roten Blutkörperchen, Auflösung der Blutzellen (Hämolyse), positiver

Coombstest (s.u.), Vergrößerung der Lymphknoten (Lymphadenopathie)


Erkrankungen des Immunsystems:


häufig: Überempfindlichkeitsreaktionen

Allergische Hauterscheinungen (juckender Ausschlag, Nesselsucht) treten häufig auf. Sie haben meist einen leichten Verlauf und sind oft unter fortgesetzter Therapie rückbildungsfähig. ( siehe auch Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes)


selten: Medikamentenfieber, Leberschädigung (siehe auch Leber- und Galleerkrankungen)

sehr selten: Gelenkschmerzen (siehe auch Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen)


Erkrankungen des Nervensystems

selten: Schwindel, Störungen an Muskeln und Nerven (neuromuskuläre Störungen).


Störungen der Blutgefäße (vaskuläre Störungen)

sehr selten: Entzündung der Blutgefäße (Vasculitis), Lupus-ähnliches Syndrom (s.u.), Periarteriitis nodosa (s.u.), Wassersucht besonders in den Beinen ( periphere Ödeme)


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

häufig: juckender Ausschlag, Nesselsucht

sehr selten: Haarverlust


Erkrankungen der Atemwege, des Brustraumes und des Mittelfells (Mediastinums)

sehr selten: Entzündung des Lungengerüstes (interstitielle Pneumonitis), Asthma


Erkrankungen des Magen-Darmtraktes

häufig: Magenunverträglichkeit, Übelkeit, Erbrechen

gelegentlich: Geschmacks- und Geruchsstörungen (Dysgeusie, Ageusie) treten gelegentlich auf und sind nach dem Absetzen rückbildungsfähig, wobei die Normalisierung mehrere Wochen dauern kann.


Leber- und Gallenerkrankungen

selten: Leberschädigung, insbesondere bei höherer Dosierung

Entzündliche Leberschädigung mit Leberzellenuntergang (hepatitische Reaktionen mit hepatozellulärer Nekrose) sowie Gallenstau (transiente Cholestasen) wurden beschrieben. Die Erscheinungen bilden sich im Allgemeinen nach Absetzen des Medikamentes zurück.

Häufigkeit unbekannt: Leberversagen, Leberentzündung


Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

sehr selten: Gelenkschmerzen ohne nachweisbare Gelenkentzündungszeichen


Störungen des Hormonsystems (Endokrinologische Störungen)

sehr selten: Kropfbildung beim Neugeborenen


Erkrankungen des Ohres und des Innenohres

Sehr selten: in Einzelfällen kann es zu einem vorübergehenden Verlust des Hörvermögens kommen,


Untersuchungen (Laborbefunde)

sehr häufig: vorübergehende Erhöhungen der Leberfunktionsenzyme (Serumtransaminasen)


Erklärungen

Lupus erythematodes ist eine Erkrankung des gesamten Körpers (systemische Erkrankung), bei der gegen die eigene Körpersubstanz Antikörper gebildet werden (Autoimmunerkrankung), die entzündliche Reaktionen verursachen. Das Krankheitsmuster ist vielgestaltig und zeichnet sich durch unterschiedliche und wechselnde Befallsmuster der Organe aus.


Periarteriitis nodosa ist ebenfalls eine Erkrankung des gesamten Körpers, bei der es zu einer Entzündung der Blutgefäße (Vasculitis) mit nachfolgendem, entzündlich bedingten Untergang von Arterien kommt (nekrotisierende Arteriitis). Neben Fieber und Gewichtsverlust treten vor allem Beeinträchtigungen der Nieren, der Gelenke und des Herzens auf.


Der Coombs-Test ist ein Nachweis für Antikörper, die vor allem gegen rote Blutkörperchen (Erythrozyten) gerichtet sind.


Hinweise


- Durch Propycil® 50 mg wird der Energiebedarf, der durch die Schilddrüsenüberfunktion krankhaft gesteigert war, vermindert. Dies bedeutet, dass es unter der Be­handlung mit Propycil® 50 mg bei gleichbleibender Er­nährung zu einem Anstieg des Körpergewichts kommen kann. Dies ist aus medizinischer Sicht im Allgemeinen erwünscht.


- Weiteres Wachstum der bereits vergrößerten Schild­drüse bei unter­drückten TSH-Spiegeln (TSH ist ein die Schild­drüsenproduktion stimulierendes Hormon) ist als Folge der Grund­erkrankung anzusehen und durch zusätzliche Be­handlung mit Schilddrüsen­hormonen nicht zu ver­hindern.


Ein Auftreten oder eine Verschlimmerung einer für Patien­ten mit Schilddrüsenüberfunktion typischen Augen­erkrankung (endokrine Orbitopathie) ist weitge­hend unabhängig vom Verlauf der Schilddrüsen­erkrankung; eine solche Komplikation ist, für sich genommen, kein Anlass, das Therapiekonzept zu ändern, und sie ist nicht als Nebenwirkung einer sachgemäß durch­geführten Therapie aufzufassen.


In einem geringen Prozentsatz kommen auch unter alleiniger Therapie mit Propycil® 50 mg spätere Schild­drüsenunterfunktionsstörungen vor. Hierbei handelt es sich nicht um eine Nebenwirkung des Arznei­mittels, sondern um entzündliche Prozesse im Schilddrüsen­gewebe im Rahmen der Grunderkrankung.


Während einer Schilddrüsen-hemmenden (thyreostatischen ) Therapie sind wiederholte Kontrollen der Schilddrüsenfunktion in angemessenen Abständen erforderlich, um eine Überdosierung zu vermeiden. Ebenso sind regelmäßige Kontrollen von Blutbild, bestimmten Leberwerten (Transaminasen) und Gallestau-anzeigenden Enzymen angeraten.


5. Wie ist Propycil® 50 mg aufzubewahren?


Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.


Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Behältnis und äußerer Umhüllung angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.


Aufbewahrungsbedingungen :

Keine besonderen Anforderungen an die Aufbewahrung


Das Arzneimittel darf nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall entsorgt werden. Fragen sie Ihren Apotheker wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn sie es nicht mehr benötigen. Diese Maßnahme hilft die Umwelt zu schützen.


6. Weitere Informationen


Was Propycil 50 mg enthält


Der Wirkstoff ist Propylthiouracil.


Die sonstigen Bestandteile sind:

Lactose Monohydrat, Maisstärke, Magnesiumstearat, hochdisperses Siliciumdioxid, Povidon, prägelatinisierte Maisstärke


Wie Propycil 50 mg aussieht und Inhalt der Packung


Propycil® 50 mg ist in Packungen mit 20 und 100 Tabletten erhältlich.


Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller


Admeda Arzneimittel GmbH

Trift 4, 23863 Nienwohld

Telefon: 04537 – 7070080

Telefax: 04537 - 7070089


Haupt Pharma Berlin GmbH

Moosrosenstraße 7, 12347 Berlin


Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedsstaaten des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) unter folgenden Bezeichnungen zugelassen:


Bulgarien: Propycil 50 mg tablets

Portugal: Propycil 50 mg comprimido

Slowakei : Propycil 50

Tschechische Republik : Propycil 50

Ungarn: Propycil 50 mg tabletta



Stand der Information: Juli 2012


38730be1fa041ca330b35dbd5ac2ca60.rtf, Stand 01.08.2001

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