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Pvp-Jod-Salbe Lichtenstein

Document: 27.08.2002   Gebrauchsinformation (deutsch) change


Gebrauchsinformation



Liebe Patientin, lieber Patient!


Bitte lesen Sie folgende Gebrauchsinformation aufmerksam, weil sie wichtige Informationen darüber enthält, was Sie bei der Anwendung beachten sollen. Wenden Sie sich bei Fragen bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.



PVP-Jod-Salbe Lichtenstein

Wirkstoff: Povidon-Jod



ZUSAMMENSETZUNG

Arzneilich wirksamer Bestandteil:

1 g Salbe enthält 100 mg Povidon-Jod mit einem Gehalt von ca. 10% verfügbarem Jod.

Sonstige Bestandteile: Macrogol 400, Macrogol 4000, gereinigtes Wasser


DARREICHUNGSFORM UND PACKUNGSGRÖSSEN

Tuben mit 25 g Salbe [N1], 100 g Salbe [N2] und 250 g Salbe [N3]


Antiseptikum (keimtötendes Mittel) zur Anwendung auf Haut und Wunden


Lichtenstein Pharmazeutica GmbH & Co.

Industriestraße 26

56218 Mülheim-Kärlich

Tel.: 0261/80 90 3-0

Fax: 0261/80 90 3-21


Hersteller:

C.P.M. ContractPharma GmbH & Co. KG, Frühlingsstraße 7, 83620 Feldkirchen-Westerham


ANWENDUNGSGEBIETE

Zur wiederholten, zeitlich begrenzten Anwendung als Antiseptikum bei oberflächlich geschädigter Haut.


GEGENANZEIGEN

Wann dürfen Sie PVP-Jod-Salbe Lichtenstein nicht anwenden?

Sie dürfen PVP-Jod-Salbe Lichtenstein nicht anwenden wenn:

- Sie an einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) oder einer anderen bestehenden (manifesten) Schilddrüsenerkrankung leiden,

- Sie an der sehr seltenen chronischen Hautentzündung Dermatitis herpetiformis Duhring erkrankt sind,

- bei Ihnen eine Strahlentherapie der Schilddrüse mit Jod (Radiojodtherapie) geplant oder durchgeführt worden ist (bis zum Abschluß der Behandlung),

- Sie bereits auf Jod oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels überempfindlich reagiert haben.


Wann dürfen Sie PVP-Jod-Salbe Lichtenstein erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt anwenden?

Nach Schilddrüsenerkrankungen oder im Falle eines Kropfes sollten Sie PVP-Jod-Salbe Lichtenstein über längere Zeit und großflächig (z. B. über 10% der Körperoberfläche und länger als 14 Tage) nur auf ausdrückliche Anweisung des Arztes anwenden. Auch nach Beendigung der Therapie (bis zu 3 Monate) ist auf Frühsymptome einer möglichen Schilddrüsenüberfunktion (siehe unter „Nebenwirkungen“) zu achten und ggf. die Schilddrüsenfunktion zu überwachen.


Bei gleichzeitiger Lithiumtherapie ist eine regelmäßige Anwendung von PVP-Jod-Salbe Lichtenstein zu vermeiden (siehe unter „Wechselwirkungen mit anderen Mitteln“).


Was müssen Sie in Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Während der Schwangerschaft und Stillzeit ist PVP-Jod-Salbe Lichtenstein nur auf ausdrückliche Anweisung des Arztes und äußerst beschränkt anzuwenden. In diesem Fall ist eine Kontrolle der Schilddrüsenfunktion beim Kind erforderlich. Die zufällige Aufnahme von PVP-Jod-Salbe Lichtenstein durch den Säugling mit dem Mund an der Brust der stillenden Mutter muß unbedingt vermieden werden.


Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Bei Neugeborenen und Säuglingen bis zum Alter von 6 Monaten ist PVP-Jod-Salbe Lichtenstein nur auf ausdrückliche Anweisung des Arztes und äußerst beschränkt anzuwenden. In diesem Fall ist eine Kontrolle der Schilddrüsenfunktion notwendig. Die zufällige Aufnahme von PVP-Jod-Salbe Lichtenstein durch den Säugling mit dem Mund muß unbedingt vermieden werden.


Was ist bei älteren Menschen zu berücksichtigen?

Bei älteren Menschen ist die Gefahr einer durch Jod ausgelösten Schilddrüsenüberfunktion erhöht. Sie sollten deshalb PVP-Jod-Salbe Lichtenstein nur nach Rücksprache mit ihrem Arzt anwenden. Bei älteren Patienten mit Kropf oder besonderer Veranlagung zu Schilddrüsenfunktionsstörungen sollte eine großflächige und längerfristige Anwendung von PVP-Jod-Salbe Lichtenstein nur auf ausdrückliche Anweisung des Arztes erfolgen. Gegebenenfalls ist die Schilddrüsenfunktion zu überwachen.


VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE ANWENDUNG UND WARNHINWEISE

Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?

Wegen der oxidierenden Wirkung des Wirkstoffes Povidon-Jod können unter der Behandlung mit PVP-Jod-Salbe Lichtenstein verschiedene Diagnostika falsch-positive Ergebnisse liefern (u.a. o-Toluidin und Guajakharz zur Hämoglobin- oder Glukosebestimmung im Stuhl oder Urin).


Durch Povidon-Jod kann die Jodaufnahme der Schilddrüse beeinflusst werden; dies kann unter der Behandlung mit PVP-Jod-Salbe Lichtenstein zu Störungen von diagnostischen Untersuchungen der Schilddrüse (Schilddrüsenszintigraphie, PBI-Bestimmung, Radiojod-Diagnostik) führen und eine geplante Radiojod-Therapie unmöglich machen. Bis zur Aufnahme eines neuen Szintigramms sollte ein Abstand von mindestens 1-2 Wochen nach Absetzen der Behandlung mit PVP-Jod-Salbe Lichtenstein eingehalten werden.


WECHSELWIRKUNGEN MIT ANDEREN MITTELN

Welche anderen Arzneimittel oder Substanzen beeinflussen die Wirkung von PVP-Jod-Salbe Lichtenstein?

Es ist zu erwarten, daß Povidon-Jod, der Wirkstoff von PVP-Jod-Salbe Lichtenstein, mit Eiweiß und verschiedenen anderen organischen Substanzen, wie z. B. Blut und Eiterbestandteilen, reagiert, wodurch seine Wirksamkeit beeinträchtigt werden kann.


Bei gleichzeitiger Anwendung von PVP-Jod-Salbe und enzymatischen Wundbehandlungsmitteln wird die Enzymkomponente durch das Jod oxidiert und dadurch die Wirkung beider Arzneimittel abgeschwächt. Zu einer gegenseitigen Wirkungsabschwächung kommt es auch bei gleichzeitiger Anwendung von PVP-Jod-Salbe Lichtenstein und silberhaltigen Desinfektionsmitteln, Wasserstoffperoxid oder Taurolidin.


PVP-Jod-Salbe Lichtenstein darf nicht gleichzeitig oder kurzfristig nachfolgend mit quecksilberhaltigen Wundbehandlungs- oder Desinfektionsmitteln angewendet werden, da sich unter Umständen aus Jod und Quecksilber ein Stoff bilden kann, der die Haut schädigt.


Patienten, die mit Lithium-Präparaten behandelt werden, sollten eine regelmäßige, insbesondere großflächige Anwendung von PVP-Jod-Salbe Lichtenstein vermeiden, da aufgenommenes Jod die durch Lithium mögliche Auslösung einer Schilddrüsenunterfunktion fördern kann.


Beachten Sie bitte, daß diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.


DOSIERUNGSANLEITUNG, ART UND DAUER DER ANWENDUNG

Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt PVP-Jod-Salbe Lichtenstein nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da PVP-Jod-Salbe Lichtenstein sonst nicht richtig wirken kann!


Wie und wie oft sollten Sie PVP-Jod-Salbe Lichtenstein anwenden?

Tragen Sie PVP-Jod-Salbe Lichtenstein ein- bis mehrmals täglich auf die geschädigte Stelle gleichmäßig auf. Falls erforderlich, kann anschließend ein Verband angelegt werden.


Die Braunfärbung von PVP-Jod-Salbe Lichtenstein ist eine Eigenschaft des Präparates und zeigt seine Wirksamkeit an. Eine weitgehende Entfärbung weist auf die Erschöpfung der Wirksamkeit des Präparates hin.


Wie lange sollten Sie PVP-Jod-Salbe Lichtensteinanwenden?

Die Anwendung von PVP-Jod-Salbe Lichtenstein sollte so lange fortgeführt werden, wie noch Anzeichen einer Entzündung bestehen. Sollten sich nach einer mehrtägigen (2 bis 5 Tage) regelmäßigen Anwendung von PVP-Jod-Salbe Lichtenstein Ihre Beschwerden nicht gebessert haben oder sollten nach Abschluß der Behandlung erneut Beschwerden auftreten, suchen Sie bitte Ihren Arzt auf.


Überdosierung und andere Anwendungsfehler

Siehe unter „Nebenwirkungen“


NEBENWIRKUNGEN

Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von PVP-Jod-Salbe Lichtenstein auftreten?

Bei längerer Behandlung kann eine Störung der Wundheilung sowie vorübergehend Schmerzen, Brennen und Wärmegefühl auftreten.


Bei einer Anwendung von PVP-Jod-Salbe Lichtenstein können in sehr seltenen Fällen Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut auftreten, z. B. kontaktallergische Reaktionen vom Spättyp, die sich in Form von Jucken, Rötung, Bläschen o. ä. äußern können. In Einzelfällen wurde über eine Beteiligung anderer Organe berichtet.


Eine nennenswerte Jodaufnahme kann bei längerfristiger Anwendung von PVP-Jod-Salbe Lichtenstein auf ausgedehnten Wund- und Verbrennungsflächen erfolgen. In Einzelfällen können Patienten mit Schilddrüsenerkrankungen in der Vorgeschichte eine Schilddrüsenüberfunktion (Jod-induzierte Hyperthyreose), zum Teil mit Symptomen wie z. B. Pulsbeschleunigung oder innere Unruhe, entwickeln (siehe unter „“Gegenanzeigen“).


Nach Anwendung größerer Mengen von Povidon-Jod-haltigen Arzneimitteln (z. B. bei der Verbrennungsbehandlung) ist das Auftreten von (zusätzlichen) Elektrolyt- und Serumosmolaritätsstörungen, einer Beeinträchtigung der Nierenfunktion sowie Übersäuerung des Blutes (metabolische Azidose) beschrieben worden.


Welche Gegenmaßnahmen können Sie bei Nebenwirkungen ergreifen?

Sollte eine der genannten möglichen Nebenwirkungen auftreten, unterbrechen Sie die Behandlung und suchen Sie Ihren Arzt auf.


Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.


HINWEISE UND ANGABEN ZUR HALTBARKEIT DES ARZNEIMITTELS

Das Verfallsdatum des Arzneimittels ist auf der Faltschachtel und der Tube aufgedruckt. Verwenden Sie dieses Arzneimittel nicht mehr nach diesem Datum.


Nach Anbruch 3 Monate haltbar.


Wann ist PVP-Jod-Salbe Lichtenstein auch vor dem Verfallsdatum nicht mehr verwendbar?

Die Braunfärbung von PVP-Jod-Salbe Lichtenstein ist eine Eigenschaft des Präparates und zeigt seine Wirksamkeit an. Eine weitgehende Entfärbung weist auf die Erschöpfung der Wirksamkeit des Präparates hin.


Wie ist PVP-Jod-Salbe Lichtenstein aufzubewahren?

Vor starken Temperaturschwankungen schützen.


Stand der Information:Juni 2002



Dieses Arzneimittel ist nach den gesetzlichen Übergangsvorschriften im Verkehr. Die behördliche Prüfung auf pharmazeutische Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit ist noch nicht abgeschlossen.


ARZNEIMITTEL für Kinder unzugänglich aufbewahren!


Apothekenpflichtig



Hinweis:

Liebe Patientin, lieber Patient,

achten Sie bei Anwendung dieses Medikamentes darauf, daß PVP-Jod-Salbe Lichtenstein nicht mit Textilien in Berührung kommt. Flecken lassen sich im allgemeinen mit Wasser und Seife, in hartnäckigen Fällen mit Ammoniak (Salmiakgeist) oder Natriumthiosulfat (Fixiersalz) entfernen.