iMedikament.de

Quetiapin Bioeq Pharma 100 Mg Filmtabletten

Document: 23.12.2011   Fachinformation (deutsch) change



Tracked changes:











ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS









Fachinformation



1. Bezeichnung des Arzneimittels


Quetiapin Farmaprojects 25 mg Filmtabletten

Quetiapin Farmaprojects 100 mg Filmtabletten

Quetiapin Farmaprojects 150 mg Filmtabletten

Quetiapin Farmaprojects 200 mg Filmtabletten

Quetiapin Farmaprojects 300 mg Filmtabletten

Quetiapin



2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


Quetiapin Farmaprojects 25 mg

Jede Filmtablette enthält 25 mg Quetiapin (als Quetiapinhemifumarat).

Sonstiger Bestandteil: Jede Filmtablette enthält 0,30 mg Lactose.


Quetiapin Farmaprojects 100 mg

Jede Filmtablette enthält 100 mg Quetiapin (als Quetiapinhemifumarat).

Sonstiger Bestandteil: Jede Filmtablette enthält 1,20 mg Lactose.


Quetiapin Farmaprojects 150 mg

Jede Filmtablette enthält 150 mg Quetiapin (als Quetiapinhemifumarat).

Sonstiger Bestandteil: Jede Filmtablette enthält 1,80 mg Lactose.


Quetiapin Farmaprojects 200 mg

Jede Filmtablette enthält 200 mg Quetiapin (als Quetiapinhemifumarat). Sonstiger Bestandteil: Jede Filmtablette enthält 2,39 mg Lactose.


Quetiapin Farmaprojects 300 mg

Jede Filmtablette enthält 300 mg Quetiapin (als Quetiapinhemifumarat).

Sonstiger Bestandteil: Jede Filmtablette enthält 3,59 mg Lactose.



Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.




3. Darreichungsform


Filmtablette


Quetiapin Farmaprojects 25 mg

Pinkfarbene, runde, bikonvexe Filmtablette


Quetiapin Farmaprojects 100 mg

Gelbe, runde, bikonvexe Filmtablette


Quetiapin Farmaprojects 150 mg

Cremefarbene, runde, bikonvexe Filmtablette


Quetiapin Farmaprojects 200 mg

Weiße, runde, bikonvexe Filmtablette


Quetiapin Farmaprojects 300 mg

Weiße, längliche, Filmtablette mit Bruchrille auf einer Seite.

Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.



4. Klinische Angaben



4.1 Anwendungsgebiete


- Behandlung der Schizophrenie


- Behandlung mittelschwerer bis schwerer manischer Episoden bei bipolarer Störung.


- Behandlung schwerer depressiver Episoden bei bipolarer Störung


- Zur Vorbeugung des Wiederauftretens einer bipolaren Störung bei Patienten, deren manische oder depressive Episode auf die Behandlung mit Quetiapin angesprochen hat



4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Quetiapin Farmaprojects kann mit oder ohne Nahrungsmittel eingenommen werden.


Zur Behandlung der Schizophrenie:

Quetiapin Farmaprojects sollte zweimal am Tag eingenommen werden. Die Gesamt-Tagesdosis beträgt für die ersten vier Behandlungstage 50 mg (Tag 1), 100 mg (Tag 2), 200 mg (Tag 3) und 300 mg (Tag 4).

Ab dem vierten Tag sollte die Dosis auf die übliche wirksame Dosis von 300 bis 450 mg/Tag titriert werden. Abhängig vom klinischen Ansprechen und der Verträglichkeit beim einzelnen Patienten kann die Dosis im Bereich von 150 bis 750 mg/Tag angepasst werden.



Zur Behandlung mittelschwerer bis schwerer manischer Episoden bei bipolarer Störung:

Quetiapin Farmaprojects sollte zweimal am Tag eingenommen werden. Die Gesamt-Tagesdosis beträgt für die ersten vier Behandlungstage 100 mg (Tag 1), 200 mg (Tag 2), 300 mg (Tag 3) und 400 mg (Tag 4). Weitere Dosisanpassungen bis zu 800 mg/Tag bis Tag 6 sollte in Schritten von nicht mehr als 200 mg/Tag erfolgen.

Die Dosis kann abhängig vom klinischen Ansprechen und von der Verträglichkeit beim einzelnen Patienten im Bereich von 200 bis 800 mg/Tag angepasst werden. Die übliche wirksame Dosis liegt in zwischen 400 und 800 mg/Tag.


Zur Behandlung depressiver Episoden bei bipolarer Störung

Quetiapin sollte einmal täglich vor dem Schlafengehen eingenommen werden. Die Gesamt-Tagesdosis für die ersten vier Behandlungstage beträgt 50 mg (Tag 1), 100 mg (Tag 2), 200 mg (Tag 3) und 300 mg (Tag 4). Die empfohlene tägliche Dosis ist 300 mg Quetiapin.

In klinischen Studien konnte bei der 600 mg-Gruppe im Vergleich zur 300 mg-Gruppe keine zusätzliche Wirkung festgestellt werden (siehe Abschnitt 5.1). Bei einzelnen Patienten kann die 600 mg-Dosis eine größere Wirkung zeigen. Quetiapindosen höher als 300 mg sollten von Fachärzten verordnet werden, die Erfahrung in der Behandlung einer bipolaren Störung haben. Bei einzelnen Patienten mit möglicher Unverträglichkeit haben klinische Studien ergeben, dass eine Verringerung der Dosis auf ein Minimum von 200 mg Quetiapin in Betracht gezogen werden kann.


Zur Vermeidung eines Wiederauftretens bei einer bipolaren Störung

Um ein Wiederauftreten manischer, gemischter oder depressiver Episoden bei bipolarer Störung zu vermeiden, sollten Patienten, die auf die akute Behandlung einer bipolaren Störung mit Quetiapin angesprochen haben, die Therapie bei gleicher Dosis fortführen. Abhängig vom klinischen Ansprechen und der Verträglichkeit beim einzelnen Patienten kann die Dosis in einem Rahmen von 300 bis 800 mg/Tag angepasst und zweimal täglich eingenommen werden. Es ist wichtig, dass die niedrigste wirksame Dosis bei einer Therapie gegen Wiederauftreten verordnet wird.


Bei der Behandlung depressiver Episoden einer bipolaren Störung sollte das Arzneimittel von Fachärzten verordnet werden, die Erfahrung mit der Behandlung bipolarer Störungen haben.



Dosierung bei bestimmten Patientengruppen


Ältere Patienten:

Wie andere Antipsychotika sollte Quetiapin Farmaprojects besonders während des initialen Behandlungszeitraums bei älteren Menschen mit Vorsicht angewendet werden. Abhängig vom klinischen Ansprechen und von der Verträglichkeit beim einzelnen Patienten kann es erforderlich sein, die Dosisanpassung von Quetiapin langsamer vorzunehmen und eine geringere therapeutische Tagesdosis zu wählen als bei jüngeren Patienten. Die durchschnittliche Plasma-Clearance von Quetiapin lag bei älteren Menschen 30 - 50% unter der jüngerer Patienten.


Die Wirksamkeit und Sicherheit bei Patienten über 65 Jahren mit depressiven Episoden im Rahmen einer bipolaren Störung wurde bislang nicht untersucht.



Kinder und Jugendliche:

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Quetiapin bei Kindern und Jugendlichen wurde bislang nicht untersucht.


Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion:

Bei Patienten mit Niereninsuffizienz ist keine Dosierungsanpassung nötig.


Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion:

Quetiapin wird umfangreich in der Leber metabolisiert. Daher sollte Quetiapin Farmaprojects besonders während der initialen Behandlungsphase bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion mit Vorsicht angewendet werden. Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion sollte die Therapie mit einer Dosis von 25 mg/Tag begonnen werden. Abhängig vom klinischen Ansprechen und von der Verträglichkeit beim einzelnen Patienten sollte die Dosierung täglich in Schritten von 25 - 50 mg/Tag erhöht werden, bis die wirksame Dosis erreicht wird.



4.3 Gegenanzeigen




4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Suizid/Suizidgedanken oder klinische Verschlechterung

Depressionen bei bipolaren Störungen sind mit einem erhöhten Risiko für die Auslösung von Suizidgedanken, selbstschädigendem Verhalten und Suizid (Suizid-bezogene Ereignisse) verbunden. Dieses erhöhte Risiko besteht, bis es zu einer signifikanten Linderung der Symptome kommt. Da diese nicht unbedingt schon während der ersten Behandlungswochen eintritt, sollten die Patienten bis zum Eintritt einer Besserung engmaschig überwacht werden. Die bisherige klinische Erfahrung zeigt, dass das Suizidrisiko zu Beginn der Behandlung ansteigen kann.


In klinischen Studien bei Patienten mit schweren depressiven Episoden bei bipolaren Störungen, wurde unter Quetiapin-Behandlung im Vergleich zu Placebo ein erhöhtes Risiko für Suizid-bezogene Ereignisse bei jungen Erwachsenen unter 25 Jahren beobachtet (3,0% vs. 0%).


Zudem sollten Ärzte das potentielle Risiko an mit Suizid in Verbindung stehenden Ereignissen bedenken, das bei einem abrupten Abbruch der Behandlung mit Quetiapin aufgrund der bekannten Risikofaktoren der zu behandelnden Krankheit besteht.



Somnolenz

Die Behandlung mit Quetiapin war mit Somnolenz und verwandten Symptomen wie Sedierung (siehe Abschnitt 4.8) assoziiert. In klinischen Prüfungen mit Patienten mit bipolaren Depressionen traten die Symptome normalerweise innerhalb der ersten 3 Behandlungstage auf und waren von leichter bis mittelschwerer Intensität. Patienten mit bipolarer Depression, die unter Somnolenz mit schwerer Intensität leiden, sollten häufiger kontrolliert werden, mindestens für die ersten zwei Wochen nach Auftreten der Somnolenz oder bis sich die Symptome bessern bzw. bis ein Abbruch der Behandlung in Betracht gezogen wird.


Herz-Kreislauf-System

Quetiapin Farmaprojects sollte mit Vorsicht bei Patienten mit bekannten kardiovaskulären oder zerebrovaskulären Erkrankungen oder anderen Störungen, die für Hypotonie anfällig machen, angewendet werden.

Quetiapin kann vor allem während der initialen Dosistitrationsphase eine orthostatische Hypotonie auslösen, daher sollte in solchen Fällen eine Reduzierung der Dosis oder eine langsamere Dosisanpassung in Erwägung gezogen werden.


Krampfanfälle

In kontrollierten klinischen Prüfungen gab es keinen Unterschied in der Inzidenz von Krampfanfällen zwischen mit Quetiapin oder mit Placebo behandelten Patienten. Bei der Behandlung von Patienten mit Krampfanfällen in der Vorgeschichte wird, wie bei anderen Antipsychotika auch, Vorsicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.8).


Extrapyramidale Symptome (EPS)

In Placebo-kontrollierten klinischen Prüfungen zeigte Quetiapin bei Patienten mit bipolarer Störung, die aufgrund schwerer depressiver Episoden behandelt wurden, im Vergleich zur Placebo-Behandlung eine erhöhte Inzidenz von extrapyramidalmotorischen Symptomen (EPS, siehe Abschnitt 4.8).


Spätdyskinesie

Falls Anzeichen und Symptome einer Spätdyskinesie auftreten, sollte erwogen werden, die Dosis zu reduzieren oder Quetiapin Farmaprojects abzusetzen (siehe Abschnitt 4.8). Die Symptome einer Spätdyskinesie können sich verschlechtern oder sogar erst auftreten, nachdem die Behandlung abgebrochen wurde (siehe Abschnitt 4.8).


Malignes neuroleptisches Syndrom

Das maligne neuroleptische Syndrom ist mit der antipsychotischen Therapie einschließlich Quetiapin in Zusammenhang gebracht worden (siehe Abschnitt 4.8). Zu den klinischen Anzeichen gehören Hyperthermie, Bewusstseinsveränderungen, Muskelrigidität, autonome Instabilität und ein Anstieg der CPK-Werte. In derartigen Fällen sollte Quetiapin Farmaprojects abgesetzt und eine angemessene medizinische Behandlung eingeleitet werden.



Schwere Neutropenie

Über schwere Neutropenie (Neutrophilenzahl < 0,5 x 109/l) wurde gelegentlich in klinischen Prüfungen mit Quetiapin berichtet. Die meisten Fälle von schwerer Neutropenie haben sich innerhalb der ersten Monate nach Beginn der Behandlung mit Quetiapin ereignet. Es gab keine erkennbare Abhängigkeit zur Dosis. In Anwendungsbeobachtungen nach Markteinführung gingen Leukopenien und/oder Neutropenien nach der Beendigung der Therapie mit Quetiapin zurück. Mögliche Risikofaktoren für Neutropenie sind eine vorbestehende niedrige Anzahl weißer Blutkörperchen (White Cell Count – WBC) und Arzneimittel-induzierte Neutropenie in der Vorgeschichte. Quetiapin sollte Patienten mit einer Neutrophilenzahl von < 1,0 x 109/l nicht weiter angewendet werden. Patienten sollten auf Zeichen und Symptome einer Infektion beobachtet werden und die Neutrophilenzahl sollte verfolgt werden (bis sie 1,5 x 109/l übersteigt, siehe Abschnitt 5.1).


Wechselwirkungen

Siehe auch Abschnitt 4.5.


Bei gleichzeitiger Einnahme von Quetiapin und stark leberenzyminduzierenden Substanzen wie Carbamazepin oder Phenytoin wird die Plasmakonzentration von Quetiapin erheblich verringert, was die Wirksamkeit der Behandlung mit Quetiapin beeinflussen kann. Bei Patienten, die mit Arzneimitteln behandelt werden, die Leberenzyme induzieren, sollte die Behandlung mit Quetiapin nur begonnen werden, wenn der behandelnde Arzt entscheidet, dass der mögliche Nutzen einer Behandlung mit Quetiapin größer ist als das Risiko des Absetzens des leberenzyminduzierenden Arzneimittels. Es ist wichtig, dass jede Veränderung einer Behandlung mit einem leberenzyminduzierenden Arzneimittel ausschleichend erfolgt und dieses Arzneimittel, falls erforderlich, durch eine nicht leberenzyminduzierende Substanz (z. B. Natriumvalproat) ersetzt wird.


Hyperglykämie

Über eine Hyperglykämie oder eine Verschlechterung eines bestehenden Diabetes während der Behandlung mit Quetiapin wurde berichtet. Eine geeignete ärztliche Überwachung ist bei Patienten mit Diabetes und Risikofaktoren für die Entwicklung eines Diabetes mellitus ratsam (siehe Abschnitt 4.8).


Lipide

In klinischen Studien mit Quetiapin wurden Zunahmen der Triglyceride, des LDL und des Gesamtcholesterins beobachtet (siehe Abschnitt 4.8). Zunahmen der Lipide sollten in angemessener Weise klinisch behandelt werden.


Metabolisches Risiko

Aufgrund der in klinischen Studien beobachteten Veränderungen des Gewichts, des Blutzuckers (siehe Hyperglykämie) und der Lipidwerte besteht bei einzelnen Patienten die Möglichkeit einer Verschlechterung des metabolischen Risikoprofils. In diesem Fall ist eine angemessene klinische Behandlung erforderlich (siehe auch Abschnitt 4.8).


QT-Verlängerung

Weder in klinischen Studien noch bei Anwendung gemäß der Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels war Quetiapin mit einer anhaltenden Verlängerung des absoluten QT-Intervalls verbunden. Nach Markteinführung zeigte sich jedoch eine QT-Verlängerung bei therapeutischen Dosen (siehe Abschnitt 4.8) und bei Überdosierung (siehe Abschnitt 4.9).



Wie bei anderen Antipsychotika ist Vorsicht geboten, wenn Quetiapin bei Patienten mit Herz-Kreislauf Erkrankungen oder mit einer QT-Verlängerung in der Familienanamnese verordnet wird. Vorsicht ist auch geboten, wenn Quetiapin mit Arzneimitteln verordnet wird, die bekanntermaßen zu einer Verlängerung des QTc-Intervalls führen. Dies gilt auch für die gleichzeitige Gabe von Neuroleptika und insbesondere bei älteren Patienten, Patienten mit kongenitalem QT-Syndrom, schwerer Herzinsuffizienz, Hypertrophie des Herzens, Hypokaliämie oder Hypomagnesiämie (siehe Abschnitt 4.5 )


Absetzen der Behandlung

Akute Absetzsymptome, wie Schlaflosigkeit, Übelkeit, Kopfschmerzen, Diarrhö, Erbrechen, Schwindel und Gereiztheit wurden nach einem abrupten Absetzen von Quetiapin beschrieben. Eine ausschleichende Behandlung über einen Zeitraum von mindestens 1 bis 2 Wochen wird empfohlen (siehe Abschnitt 4.8).


Ältere Patienten mit Demenz-assoziierter Psychose

Quetiapin Farmaprojects ist für die Behandlung von Patienten mit Demenz-assoziierter Psychose nicht zugelassen.


Bei einigen atypischen Antipsychotika wurde in randomisierten, placebokontrollierten Studien mit dementen Patienten ein etwa 3fach höheres Risiko für zerebrovaskuläre Nebenwirkungen beobachtet. Die Gründe für dieses erhöhte Risiko sind nicht bekannt. Daher kann für andere Antipsychotika oder andere Patientenpopulationen ein erhöhtes Risiko nicht ausgeschlossen werden. Quetiapin Farmaprojects sollte bei Patienten, die Risikofaktoren für einen Schlaganfall zeigen, mit Vorsicht angewendet werden.


Eine Metaanalyse von atypischen Antipsychotika zeigte bei älteren Patienten mit einer Demenz-assoziierten Psychose ein erhöhtes Risiko von Todesfällen im Vergleich zur Placebogruppe. Bei zwei placebokontrollierten Quetiapin-Studien in der gleichen Patientenpopulation (n=710; mittleres Alter: 83 Jahre; Range: 56-99 Jahre) mit einer Studiendauer von 10 Wochen betrug die Anzahl der Todesfälle bei den mit Quetiapin behandelten Patienten 5,5 % im Vergleich zu 3,2 % bei der Placebogruppe. Die Patienten in diesen Studien starben an einer Vielzahl von Ursachen, die den Erwartungen für diese Population entsprechen. Diese Daten konnten keinen kausalen Zusammenhang zwischen einer Behandlung mit Quetiapin und den Todesfällen bei älteren dementen Patienten belegen.


Dysphagie

Dysphagie (siehe Abschnitt 4.8) wurde im Zusammenhang mit Quetiapin berichtet. Quetiapin sollte bei Patienten mit Risikofaktoren für eine Aspirationspneumonie mit Vorsicht angewendet werden.


Zusätzliche Information

Daten über die Anwendung von Quetiapin in Kombination mit Valproat-Seminatrium oder Lithium bei akuten mäßigen bis schweren manischen Episoden sind begrenzt. Jedoch wurde die Kombinationstherapie gut toleriert (siehe Abschnitte 4.8 und 5.1). Die Daten zeigten einen additiven Effekt in Woche 3.


Dieses Arzneimittel enthält Lactose-Monohydrat.

Patienten mit der seltenen hereditären Galaktose-Intoleranz, Laktasemangel oder Glukose-Galaktose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.



4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Da Quetiapin primär auf das Zentralnervensystem wirkt, sollte Quetiapin Farmaprojects mit Vorsicht in Kombination mit anderen zentralwirksamen Arzneimitteln und Alkohol angewendet werden.


Der Metabolismus von Quetiapin erfolgt über das Cytochrom-P-450(CYP)-System, das vorrangig beteiligte Enzym ist CYP3A4. In einer Interaktionsstudie mit Ketoconazol, einem CYP3A4-Inhibitor, die an gesunden Probanden durchgeführt wurde, bewirkte die gleichzeitige Anwendung von Quetiapin (Dosierung: 25 mg) eine 5 - 8fache Zunahme der AUC des Quetiapins. Aufgrund dieser Ergebnisse ist die gleichzeitige Anwendung von Quetiapin und CYP3A4-Inhibitoren kontraindiziert. Außerdem wird empfohlen, Quetiapin Farmaprojects nicht zusammen mit Grapefruitsaft einzunehmen.


In einer Pharmakokinetikstudie, in der die Patienten mehrfach vor und während der Behandlung mit Carbamazepin (das als leberenzyminduzierend bekannt ist) Quetiapin erhielten, führte die gleichzeitige Gabe von Carbamazepin zu einem signifikanten Anstieg der Quetiapinclearance. Dieser Anstieg der Clearance reduzierte die systemische Exposition gegenüber Quetiapin (gemessen anhand der AUC) auf durchschnittlich 13 % im Vergleich zur Exposition bei der Anwendung von Quetiapin allein; bei einigen Patienten wurde sogar ein noch stärkerer Effekt beobachtet. Infolge dieser Interaktion kann es zu erniedrigten Plasmakonzentrationen kommen, was die Wirksamkeit der Behandlung mit Quetiapin beeinflussen kann.


Die gleichzeitige Anwendung von Quetiapin und Phenytoin (eine weitere Substanz, die mikrosomale Enzyme induziert) führte zu einem Anstieg der Quetiapinclearance um ca. 450 %. Bei Patienten, die mit Arzneimitteln behandelt werden, die Leberenzyme induzieren, sollte die Behandlung mit Quetiapin Farmaprojects nur begonnen werden, wenn der behandelnde Arzt entscheidet, dass der mögliche Nutzen einer Behandlung mit Quetiapin Farmaprojects größer ist, als das Risiko des Absetzens des leberenzyminduzierenden Arzneimittels. Es ist wichtig, dass jede Veränderung einer Behandlung mit einem leberenzyminduzierenden Arzneimittel ausschleichend erfolgt und dieses Arzneimittel, falls erforderlich, durch eine nicht leberenzyminduzierende Substanz (z. B. Natriumvalproat) ersetzt wird (siehe Abschnitt 4.4).


Nach gleichzeitiger Gabe der Antidepressiva Imipramin (das als CYP2D6-Hemmer bekannt ist) oder Fluoxetin (das als CYP3A4- und CYP2D6-Hemmer bekannt ist) war die Pharmakokinetik von Quetiapin nicht signifikant verändert.


Die Pharmakokinetik von Quetiapin war nach der gleichzeitigen Gabe der Antipsychotika Risperidon oder Haloperidol nicht signifikant verändert. Die gleichzeitige Anwendung von Quetiapin und Thioridazin führte zu einem Anstieg der Quetiapinclearance um ca. 70 %.


Nach gleichzeitiger Gabe von Cimetidin war die Pharmakokinetik von Quetiapin nicht verändert.


Die Pharmakokinetik von Lithium wurde bei gleichzeitiger Gabe von Quetiapin nicht verändert.


Die Pharmakokinetik von Natriumvalproat und Quetiapin wurde bei gleichzeitiger Gabe nicht in klinisch relevantem Ausmaß verändert.



Studien zu Wechselwirkungen mit allgemein verwendeten Arzneimitteln zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wurden nicht durchgeführt.


Vorsicht ist geboten bei gleichzeitiger Anwendung von Quetiapin und Arzneimitteln, die bekanntermaßen zu Störungen des Elektrolythaushalts oder zu einer Verlängerung des QTc-Intervalls führen.



4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von Quetiapin in der Schwangerschaft beim Menschen sind nicht belegt. Tierexperimentelle Untersuchungen ergaben bisher keine Hinweise auf schädigende Wirkungen, wobei mögliche Wirkungen auf das fötale Auge nicht untersucht wurden.

Bei mit Antipsychotika (einschließlich Quetiapina Farmaprojects) im letzten Schwangerschaftsdrittel in Kontakt gekommenen Neugeborene besteht das Risiko extrapyramidaler Nebenwirkungen und/oder von Entzugssymptomen, die in Schwere und Dauer ab dem Zeitpunkt der Geburt variieren können. Berichtet wurden Fälle von Unruhe, Hypertonie, Hypotonie, Schüttelfrost, Schläfrigkeit, Atemnot oder Schwierigkeiten bei der Ernährung. Infolgedessen müssen solche Neugeborenen engmaschig überwacht werden.

Quetiapin Farmaprojects sollte daher in der Schwangerschaft nur dann angewendet werden, wenn der Nutzen die möglichen Risiken rechtfertigt.


Es ist nicht bekannt, in welchem Ausmaß Quetiapin beim Menschen in die Muttermilch übertritt. Stillenden Müttern sollte daher geraten werden, während der Behandlung mit Quetiapin Farmaprojects nicht zu stillen.



4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Quetiapin Farmaprojects hat großen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.


In Anbetracht seiner Wirkungen auf das zentrale Nervensystem kann Quetiapin Tätigkeiten, die Wachsamkeit erfordern, beeinträchtigen. Daher sollte Patienten vom Autofahren oder dem Bedienen von Maschinen abgeraten werden, bis ihr individuelles Ansprechen auf das Präparat bekannt ist.



4.8 Nebenwirkungen



Die am häufigsten berichteten unerwünschten Wirkungen mit Quetiapin sind Somnolenz, Schwindel, Mundtrockenheit, milde Asthenie, Obstipation, Tachykardie, orthostatische Hypotonie und Dyspepsie.


Wie bei anderen Antipsychotika wurden Gewichtszunahme, Synkope, malignes neuroleptisches Syndrom, Leukopenie, Neutropenie und periphere Ödeme mit Quetiapin in Verbindung gebracht.


Die Nebenwirkungen, die bei einer Therapie mit Quetiapin auftreten können, sind in der nachstehenden Tabelle aufgelistet, die vom Council for International Organizations of Medical Sciences (CIOMS III Working Group; 1995) empfohlen wird.



Sehr häufig

(≥ 1/10)

Häufig

(1/100, <1/10)

Gelegentlich

(1/1.000, <1/100)

Selten

(1/10.000, <1/1.000)

Sehr selten

(<1/10.000)

Nicht bekannt

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems


Leukopenie1

Eosinophilie

Thrombozytopenie




Neutropenie1

Erkrankungen des Immunsystems



Überempfindlichkeit


Anaphylaktische Reaktionen6


Endokrine Erkrankungen


Hyperprolaktinämie16





Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen



Erhöhter Appetit



Diabetes Mellitus1,5,6


Psychiatrische Erkrankungen


Anormale Träume und Albträume





Erkrankungen des Nervensystems

Schwindel4,17 Somnolenz2,17 Kopfschmerzen

Synkope4,17

Extrapyramidal-motorische Symptome1,13

Krampfanfälle1, Restless-Legs-Syndrom

Dysarthrie, tardive Dyskinesie1,6





Herzerkrankungen




Tachykardie4





Augenerkrankungen


Verschwommene Sicht






Gefäßerkrankungen




Orthostatische Hypotonie4,17





Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums


Rhinitis





Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Mundtrockenheit,

Verstopfung, Dyspepsie


Dysphagie8




Leber- und Gallenerkrankungen




Gelbsucht6

Hepatitis6


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes





Angioödem6

Stevens-Johnson-Syndrom6



Schwangerschaft, Wochenbett und perinatle Erkrankungen







Neonatale Entzugssyndrom (siehe 4.6)


Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse




Priapismus, Galaktorrhoe



Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Absetzsymptome1,10

Leichte Asthenie, peripheres Ödem,

Gereiztheit


Malignes neuroleptisches Syndrom1



Untersuchungen

Anstieg der Triglyzerid-Serumspiegel11

Anstieg des Gesamtcholesterins (vor allem LDL-Cholesterin)12, Erniedrigung des HDL-Cholesterins18

Gewichtszunahme9

Anstieg des Transaminasen-Serumspiegels (GPT, GOT)3, Verringerung der Neutrophilenzahl

Anstieg des Blutzuckers auf hyperglykämisches Niveau7

Anstieg der Gamma-GT-Spiegel 3

Verringerung der Thrombozytenzahl14

QT-Verlängerung1, 13, 19




Anstieg der Blutkreatinphosphokinase15




(1) Siehe Abschnitt 4.4.

(2) Es kann zu Somnolenz kommen, die in der Regel in den ersten zwei Behandlungswochen auftritt und im Allgemeinen unter fortgesetzter Anwendung von Quetiapin Farmaprojects abklingt.

(3) Bei einigen mit Quetiapin behandelten Patienten wurde ein asymptomatischer Anstieg der Transaminasen-Serumspiegel (GPT, GOT) oder Gamma-GT-Spiegel beobachtet. Diese Anstiege waren in der Regel unter fortgesetzter Behandlung mit Quetiapin reversibel.

(4) Wie auch andere Antipsychotika, die die alpha-1-adrenergen Rezeptoren blockieren, kann Quetiapin eine orthostatische Hypotonie induzieren, die mit Schwindel, Tachykardie und bei einigen Patienten mit Synkopen einhergeht und insbesondere in der anfänglichen Titrationsphase auftritt. (Siehe Abschnitt 4.4).

(5) In sehr seltenen Fällen wurde eine Verschlimmerung eines vorbestehenden Diabetes beobachtet.

(6) Die Berechnung der Häufigkeit dieser Nebenwirkungen basiert auf Anwendungsstudien nach Markteinführung des Produkts

(7) Nüchtern-Blutzuckerspiegel 126mg/dl (≥7,0 mmol/l) oder nicht-nüchtern Blutzuckerspiegel 200mg/dl (≥11,1 mmol/l) bei mindestens einem Fall

(8) Ein Anstieg der Dysphagierate bei der Behandlung mit Quetiapin im Vergleich zur Placebogruppe wurde nur bei klinischen Studien zu bipolarer Depression beobachtet.

(9) Auf Grundlage einer Erhöhung von >7% des Körpergewichts im Vergleich zum Ausgangswert. Tritt vorwiegend bei Erwachsenen während der ersten Behandlungswochen auf.

(10) Die folgenden Absetzsymptome wurden bislang am häufigsten bei akuten placebokontrollierten Monotherapiestudien, bei denen Absetzsymptome untersucht wurden, beobachtet: Schlafstörungen (Insomnie), Übelkeit, Kopfschmerzen, Durchfall, Erbrechen, Schwindel und Gereiztheit. Das Auftreten dieser Reaktionen klang eine Woche nach dem Absetzen stark ab.

(11) Triglyceride ≥200 mg/dl (2,258 mmol/l) bei mindestens einem Fall

(12) Cholesterin ≥240 mg/dl (6,2064 mmol/l) bei mindestens einem Fall. Ein Anstieg von LDL-Cholesterin von ≥30 mg/dl (≥0,769 mmol/l) wurde sehr häufig beobachtet. Die durchschnittliche Veränderung bei Patienten mit solch einem Anstieg lag bei 41,7 mg/dl (≥1,07 mmol/l).

(13) Siehe nachstehender Text

(14) Thrombozyten ≤100 x 109/l bei mindestens einem Fall.

(15) Basierend auf Berichten aus klinischen Studien zu unerwünschten Nebenwirkungen über eine Erhöhung der Blutkreatinphosphokinase, die nicht mit einem malignem neuroleptischen Syndrom in Verbindung gebracht wurde.

(16) Prolaktinspiegel (Patienten >18 Jahre): >20 g/l (>869,56 pmol/l) bei Männern; >30 g/l (>1304,34 pmol/l) bei Frauen zu jedem Zeitpunkt

(17) Kann zum Sturz führen

(18) HDL-Cholesterin: <40 mg/dl (1,025 mmol/l) bei Männern; <50 mg/dl (1,282 mmol/l) bei Frauen zu jedem Zeitpunkt.

(19) Trat bei Patienten auf, bei denen eine Veränderung der QT-Zeit von <450 msec auf ≥450 msec mit einem Anstieg von ≥30 msec auftrat. In placebokontrollierten Studien mit Quetiapin war die durchschnittliche Veränderung und die Häufigkeit bei Patienten mit einer Veränderung der QT-Zeit in einem klinisch relevanten Ausmaß bei beiden Gruppen identisch.


Es wurde über Fälle von Verlängerungen des QT-Intervalls, ventrikulären Arrhythmien, plötzlichen Todesfällen ungeklärter Ursache, Herzstillstand und Torsade de pointes unter der Einnahme von Neuroleptika berichtet. Sie gelten als Klasseneffekte.


In placebokontrollierten Kurzzeitstudien zur Behandlung von Schizophrenie und bipolarer Manie war die Gesamtinzidenz von extrapyramidal-motorischen Symptomen ähnlich wie Placebo (Schizophrenie: 7,8% für Quetiapin und 8;0% für Placebo; bipolare Manie: 11,2% für Quetiapin und 11,4% für Placebo). In placebokontrollierten Kurzzeitstudien zur Behandlung von bipolarer Depression war die Gesamtinzidenz von extrapyramidal-motorischen Symptomen 8,9% für Quetiapin verglichen mit 3,8% für Placebo, obgleich die Inzidenz der individuellen Nebenwirkungen (z.B.: Akathisie, extrapyramidale Störungen , Tremor, Dyskinesie, Dystonie, Unruhe, unwillkürliche Muskelbewegungen, psychomotorische Hyperaktivität und Muskelversteifung) im Allgemeinen niedrig war und in keiner Behandlungsgruppe höher als 4% war.


Die Behandlung mit Quetiapin war mit einer geringen dosisabhängigen Reduktion der Schilddrüsenhormon-Spiegel und zwar insbesondere des Gesamt-T4und freien T4verbunden. Diese Reduktion der Spiegel an Gesamt-T4und freiem T4waren in den ersten zwei bis vier Behandlungswochen der Quetiapin-Therapie maximal. Bei Langzeitbehandlungen kam es zu keiner weiteren Reduktion. In fast allen Fällen ging die Beendigung der Quetiapin-Behandlung mit einer Umkehr der Wirkungen auf das Gesamt-T4und freie T4einher, und zwar unabhängig von der Behandlungsdauer. Geringere Reduktionen von Gesamt-T3und reversem T3wurden nur bei höheren Dosen beobachtet. Die TBG-Spiegel blieben unverändert und im Allgemeinen wurde kein reziproker TSH-Anstieg beobachtet. Es gab keine Hinweise darauf, dass Quetiapin eine klinisch relevante Hypothyreose induziert.


4.9 Überdosierung


Aus klinischen Prüfungen liegt ein Bericht einer akuten Überdosierung mit tödlichem Ausgang bei Einnahme von 13,6 g Quetiapin vor. Nach Markteinführung traten nach Überdosierung mit bis zu 6 g Quetiapin Todesfälle auf. Im Gegensatz hierzu überlebten Patienten Überdosierungen von bis zu

30 g Quetiapin.


Sehr selten wurde nach Markteinführung berichtet, dass Überdosierungen mit ausschließlich Quetiapin einen tödlichen Ausgang nahmen oder im Koma endeten oder eine Verlängerung des QT-Intervalls hervorriefen.


Im Allgemeinen bestand die Symptomatik in einer Verstärkung der bekannten pharmakologischen Wirkungen des Wirkstoffes, d. h. Benommenheit und Sedierung, Tachykardie und Hypotonie.


Patienten mit vorhandenen schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen können ein erhöhtes Risiko für die Überdosierungserscheinungen aufweisen (siehe Abschnitt 4.4: Herz-Kreislauf-System).


Es gibt kein spezifisches Antidot gegen Quetiapin. In schwerwiegenden Fällen sollte die Möglichkeit der Beteiligung mehrerer Arzneimittel überprüft werden. Intensivmedizinische Maßnahmen werden empfohlen, dazu gehören das Öffnen und Freihalten der Atemwege, die Sicherstellung adäquater Sauerstoffversorgung und Ventilation sowie Überwachung und Unterstützung des kardiovaskulären Systems. Obwohl es keine Untersuchungen zur Verhinderung der Resorption der Überdosis gibt, sollte eine Magenspülung (nach Intubation bei bewusstlosen Patienten) und die Gabe von Aktivkohle zusammen mit einem Abführmittel erwogen werden.


Eine enge medizinische Überwachung sollte bis zur Erholung des Patienten fortgesetzt werden.



5. Pharmakologische Eigenschaften



5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe:Antipsychotika; Diazepine, Oxazepine und Thiazepine

ATC-Code: N05A H04


Wirkmechanismus

Quetiapin ist eine atypische antipsychotisch wirksame Substanz. Quetiapin und der aktive menschliche Plasmametabolit N-Desalkylquetiapin interagieren mit einem breiten Spektrum von Neurotransmitterrezeptoren. Quetiapin und N-Desalkylquetiapin besitzen Affinität zu zerebralen serotonergen (5HT2)- und dopaminergen D1- und D2-Rezeptoren. Es wird angenommen, dass diese Kombination eines Rezeptorantagonismus mit höherer Selektivität für 5HT2- verglichen mit D2-Rezeptoren für die klinischen antipsychotischen Eigenschaften und das gering ausgeprägte extrapyramidalmotorische Nebenwirkungsprofil (EPS) von Quetiapin mitverantwortlich ist.


Zusätzlich besitzt N-Desalkylquetiapin eine hohe Affinität zu dem Norepinephrin-Transporter (NET). Quetiapin und N-Desalkylquetiapin haben auch eine hohe Affinität zu histaminergen und alpha-1-adrenergen Rezeptoren und eine weniger ausgeprägte Affinität zu alpha-2-adrenergen Rezeptoren. Quetiapin hat jedoch keine nennenswerte Affinität zu muscarinischen Acetylcholin- oder Benzodiazepinrezeptoren.


Pharmakodynamische Wirkungen

In Tests zur Untersuchung des antipsychotischen Potenzials, wie z. B. im konditionierten Vermeidungstest, ist Quetiapin wirksam. Es blockiert auch die Wirkung von Dopaminagonisten, gemessen durch Verhaltensbeobachtung oder elektrophysiologisch, und erhöht die Konzentration von Dopaminmetaboliten, ein neurochemischer Index für eine D2-Rezeptorblockade.


In präklinischen Prüfungen, die Schlüsse auf extrapyramidalmotorische Nebenwirkungen ziehen lassen, unterscheidet sich Quetiapin von Standard-Antipsychotika und weist ein atypisches Profil auf. Quetiapin führt nach chronischer Gabe nicht zu D2-Rezeptorüberempfindlichkeit. Bei Dosen, die eine effektive D2-Rezeptorblockade bewirken, ruft Quetiapin nur eine schwach ausgeprägte Katalepsie hervor. Nach chronischer Anwendung zeigt Quetiapin Selektivität für das limbische System, indem es eine Depolarisationsblockade der mesolimbischen, nicht aber der nigrostriatalen dopaminhaltigen Neuronen hervorruft. Bei Cebusaffen, mit oder ohne Haloperidol-Sensibilisierung, wirkt Quetiapin nach akuter und chronischer Gabe nur minimal dystonieauslösend (siehe Abschnitt 4.8).


Klinische Wirksamkeit

In drei placebo-kontrollierten Studien mit schizophrenen Patienten gab es bei unterschiedlichen Quetiapindosen in Bezug auf die Inzidenz von extrapyramidalmotorischen Nebenwirkungen oder die zusätzliche Anwendung von Anticholinergika keine Unterschiede zwischen den Quetiapin- und Placebogruppen. In einer placebo-kontrollierten Studie, in der fixe Dosen zwischen 75 und 750 mg Quetiapin pro Tag angewendet wurden, gab es keine Hinweise auf ein vermehrtes Auftreten extrapyramidalmotorischer Nebenwirkungen oder eine Zunahme an gleichzeitig angewendeten Anticholinergika.


In vier placebo-kontrollierten Studien, je zwei in der Monotherapie und in der Kombinationstherapie mit Lithium oder Valproat-Seminatrium, wurde die Verabreichung von Quetiapin in Tagesdosen bis zu 800 mg für die Behandlung von mäßigen bis schweren manischen Episoden ausgewertet. Dabei traten keine Unterschiede zwischen der mit Quetiapin und der mit Placebo behandelten Gruppe bezüglich der Häufigkeit von extrapyramidalmotorischen Symptomen oder dem zusätzlichen Gebrauch von Anticholinergika auf.


Placebo-kontrollierte Studien bei älteren Patienten mit Demenz-assoziierter Psychose belegen, dass bei Patienten, die mit Quetiapin behandelt wurden, die Häufigkeit von zerebrovaskulären Nebenwirkungen pro 100 Patientenjahren nicht höher war als bei mit Placebo behandelten Patienten.


Bei der Behandlung mäßiger bis schwerer manischer Episoden hat Quetiapin als Monotherapie in zwei Studien gegenüber Placebo überlegene Wirksamkeit bei der Verbesserung manischer Symptome nach 3 und nach 12 Wochen gezeigt. Bisher liegen keine Ergebnisse aus Langzeitstudien zur Wirksamkeit von Quetiapin bei der Prävention nachfolgender manischer oder depressiver Episoden vor.


Die Studiendaten zu Quetiapin in Kombination mit Valproat-Seminatrium oder Lithium bei akuten mäßigen bis schweren manischen Episoden nach 3 und nach 6 Wochen sind begrenzt; jedoch wurde die Kombinationstherapie gut vertragen. Die Studiendaten zeigten eine additive Wirkung in der dritten Behandlungswoche. In einer zweiten Studie zeigte sich in der sechsten Behandlungswoche keine additive Wirkung. Die durchschnittliche Quetiapindosis bei Respondern in der letzten Behandlungswoche betrug annähernd 600 mg pro Tag; annähernd 85 % der Responder lagen zwischen 400 mg und 800 mg täglich.


In vier weiteren 8-wöchigen klinischen Studien mit Quetiapin bei Patienten mit mäßigen bis schweren depressiven Episoden im Rahmen bipolarer Störungen des Typs I oder II war eine Behandlung mit 300 mg und 600 mg Quetiapin der Behandlung mit Placebo signifikant überlegen. Bei den relevanten Ergebnisgrößen zeigten sich im Mittel Verbesserungen der Werte auf der MADRS Skala und der Ansprechrate (definiert als mindestens 50 % Verbesserung im MADRS Gesamtwert bezogen auf den Ausgangswert). Zwischen Patienten, die mit 300 mg und Patienten, die mit 600 mg Quetiapin behandelt wurden, zeigte sich kein Unterschied in der Höhe des Effekts.


In der Fortsetzungsphase zweier dieser Studien wurde gezeigt, dass eine Langzeitbehandlung von Patienten, die auf 300 mg oder 600 mg Quetiapin ansprachen, im Vergleich zu Placebo wirksam war hinsichtlich depressiver Symptome aber nicht hinsichtlich manischer Symptome.


In zwei Rückfall-Präventions-Studien zur Bewertung der Kombination von Quetiapin mit Stimmungsaufhellern bei Patienten mit manischen, depressiven oder Stimmungs-gemischten Episoden war die Kombination mit Quetiapin der alleinigen Gabe von Stimmungsaufhellern überlegen, in dem es die Zeit bis zum Wiederauftreten einer akuten Episode (manisch, gemischt oder depressiv) verlängerte. Quetiapin wurde zweimal täglich in einer Tagesdosis von 400 mg bis 800 mg in Kombination mit Lithium oder Valproat gegeben.


In einer Langzeitstudie (mit einer Behandlungszeit von bis zu zwei Jahren), in der die Prophylaxe manischer, depressiver oder gemischter Episoden bei Patienten untersucht wurde, war die Behandlung mit Quetiapin zur Verlängerung des Zeitraum bis zu einer wiederauftretenden Episode (manisch, gemischt oder depressiv) bei Patienten mit Bipolar-I-Erkrankung der Behandlung mit Placebo überlegen. In der Quetiapin-Gruppe belief sich die Anzahl der Patienten, bei denen eine Episode auftrat, auf 91 (22,5%), in der Placebo-Gruppe auf 208 (51,5%) und in der Gruppe, die mit Lithium behandelt wurde, auf 95 (26,1%). Bei Patienten, die auf die Behandlung mit Quetiapin ansprachen, deuteten die Ergebnisse des Vergleichs einer fortgeführten Behandlung mit Quetiapin mit einer Umstellung auf Lithium darauf hin, dass eine Umstellung auf Lithium scheinbar nicht in Zusammenhang mit einem erhöhten Zeitraum bis zu einer wiederauftretenden Episode steht.


Klinische Studien haben gezeigt, dass Quetiapin bei zweimal täglicher Gabe wirksam ist, obwohl Quetiapin eine Halbwertzeit von ca. 7 Stunden hat. Dies wird auch durch eine Untersuchung mittels Positron-Emissions-Tomographie (PET) bestätigt, in der nachgewiesen wurde, dass Quetiapin an 5HT2- und D2-Rezeptoren bis zu 12 Stunden bindet. Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von Dosen über 800 mg pro Tag sind nicht untersucht worden



Die Wirksamkeit der Langzeitbehandlung mit Quetiapin zur Prävention von Rückfällen wurde nicht in klinischen Blindstudien überprüft. In offenen Studien mit schizophrenen Patienten blieb die Wirksamkeit von Quetiapin bei Patienten, die anfänglich auf die Therapie angesprochen hatten, bei der Fortsetzung der Therapie erhalten, was auf eine Wirksamkeit der Langzeitbehandlung hindeutet.


In placebokontrollierten Monotherapiestudien mit Patienten, die einen Ausgangs-Neutrophilenwert von 1,5 x 109/l hatten, war die Inzidenz für wenigstens ein Ereignis mit einem Neutrophilenwert von < 1,5 x 109/l 1,72 % bei Patienten unter Quetiapin-Behandlung und 0,73 % bei Patienten unter Placebo. In allen klinischen Studien (placebokontrolliert, unverblindet, Studien mit aktiver Vergleichssubstanz, Patienten mit einem Ausgangs-Neutrophilenwert von 1,5 x 109/l) war die Inzidenz für wenigstens ein Ereignis mit einen Neutrophilenwert von < 0,5 x 109/l 0,21 % bei Patienten unter Quetiapin-Behandlung und 0 % bei Patienten unter Placebo. Die Inzidenz für einen Wert von 0,5 bis < 1,0 x 109/l war 0,75 % bei Patienten, die mit Quetiapin und 0,11 % bei Patienten, die mit Placebo behandelt wurden.



5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Nach oraler Anwendung wird Quetiapin gut resorbiert und umfassend metabolisiert. Die Bioverfügbarkeit von Quetiapin wird durch gleichzeitige Nahrungsaufnahme nicht signifikant beeinträchtigt. Die Plasmaproteinbindung von Quetiapin liegt bei etwa 83 %. Steady-state Maximalwerte molarer Konzentrationen des aktiven Metaboliten N-Desalkylquetiapin liegen bei 35 % der für Quetiapin beobachteten Werte. Die Eliminationshalbwertszeiten betragen für Quetiapin ca. 7 Stunden und für N-Desalkylquetiapin ca. 12 Stunden.


Die Pharmakokinetik von Quetiapin und N-Desalkylquetiapin ist linear über die zugelassene Dosierung. Die Kinetik von Quetiapin ist bei Männern und Frauen gleich.


Die durchschnittliche Clearance von Quetiapin liegt bei Älteren um 30 bis 50 % unter der von Erwachsenen im Alter von 18 bis 65 Jahren.


Bei Personen mit schweren Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min/1,73 m2) war die mittlere Plasma-Clearance um etwa 25 % reduziert, die individuellen Clearance-Werte liegen jedoch innerhalb des Bereichs gesunder Personen. Die mittlere molare Dosisfraktion von freiem Quetiapin und dem aktiven menschlichen Plasmametaboliten N-Desalkylquetiapin beträgt < 5 % im ausgeschiedenen Urin.


Quetiapin wird extensiv in der Leber metabolisiert; nach der Gabe von radioaktiv markiertem Quetiapin werden weniger als 5 % der ursprünglichen Substanz unverändert mit dem Urin oder den Fäzes ausgeschieden. Ungefähr 73 % der Radioaktivität werden mit dem Urin ausgeschieden, 21 % mit den Fäzes. Bei Personen mit eingeschränkter Leberfunktion (stabile alkoholbedingte Zirrhose) ist die mittlere Plasmaclearance von Quetiapin um ca. 25 % reduziert. Da Quetiapin extensiv in der Leber metabolisiert wird, wird bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion ein erhöhter Plasmaspiegel erwartet, so dass bei diesen Patienten eine Dosisanpassung erforderlich sein kann (siehe Abschnitt 4.2).



In-vitro-Untersuchungen haben bestätigt, dass in erster Linie das Enzym CYP3A4 für den Metabolismus von Quetiapin über das Cytochrom-P-450-System verantwortlich ist. N-Desalkylquetiapin wird primär über CYP3A4 gebildet und abgebaut.


Es wurde festgestellt, dass Quetiapin und einige seiner Metaboliten (inkl. N-Desalkylquetiapin) beim Menschen eine schwache Hemmung der in-vitro Aktivität der Cytochrome-P-450-1A2, -2C9, -2C19, -2D6 und -3A4 bewirkten. Eine CYP-Hemmung in-vitro ist nur in Konzentrationen, die ungefähr 5- bis 50-mal so hoch waren wie die üblicherweise wirksamen Tagesdosen von 300 bis 800 mg aufgetreten. Aufgrund dieser In-vitro-Ergebnisse ist es unwahrscheinlich, dass die gleichzeitige Anwendung von Quetiapin und anderen Arzneimitteln eine klinisch signifikante Hemmung des Cytochrom-P-450-abhängigen Metabolismus des anderen Arzneimittels zur Folge hat. Tierexperimentelle Untersuchungen deuten darauf hin, dass Quetiapin Cytochrom-P-450-Enzyme induzieren kann. In einer speziellen Interaktionsstudie bei Psychose-Patienten ist jedoch nach der Anwendung von Quetiapin kein Anstieg der Cytochrom-P-450-Aktivität festgestellt worden



5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


In einer Reihe von In-vitro- und In-vivo-Genotoxizitätsstudien ergaben sich keine Hinweise auf eine Genotoxizität. Im Tierversuch sind nach klinisch relevanter Exposition folgende Veränderungen festgestellt worden, die jedoch bisher nicht in klinischen Langzeituntersuchungen bestätigt worden sind:

In der Schilddrüse von Ratten wurden Pigmentablagerungen nachgewiesen, bei Cynomolgus-Affen wurden eine Hypertrophie follikulärer Schilddrüsenzellen, erniedrigte T3-Plasmaspiegel und eine Verminderung der Hämoglobin-Konzentration sowie der Erythrozyten- und Leukozyten-Werte beobachtet. Bei Hunden traten Linsentrübung und Katarakte auf.

Unter Berücksichtigung dieser Befunde muss für den Patienten der Nutzen der Behandlung mit Quetiapin gegen die Risiken abgewogen werden.



6. Pharmazeutische Angaben



6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Tablettenkern

Povidon K 30

Mikrokristalline Cellulose

Calciumhydrogenphosphat-Dihydrat

Carboxymethylstärke-Natrium (Typ C) (Ph.Eur.)

Hochdisperses Siliciumdioxid

Magnesiumstearat (Ph.Eur.)


Filmüberzug

Hypromellose

Lactose-Monohydrat

Macrogol 3350

Triacetin

Titandioxid (E 171)



Quetiapin Farmaprojects 25 mg, zusätzlich:

Eisen(III)-oxid (E 172)

Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E 172)


Quetiapin Farmaprojects 100 mg und 150 mg, zusätzlich:

Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E 172)



6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.



6.3 Dauer der Haltbarkeit


3 Jahre



6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.



6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Lichtundurchlässige PVC/Aluminium-Blisterpackungen, zu je 10 Filmtabletten.


Packungsgrößen:

Quetiapin Farmaprojects 25 mg

30 Filmtabletten


Quetiapin Farmaprojects 100 mg und 150 mg

30, 60 und 90 Filmtabletten


Quetiapin Farmaprojects 200 mg und 300 mg

60 und 90 Filmtabletten



6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Keine besonderen Anforderungen.



7. Inhaber der Zulassung


Farmaprojects, S.A.

Santa Eulàlia nº 240-242

08902 L´Hospitalet de Llobregat (Barcelona)

Spanien




8. Zulassungsnummern


75404.00.00

75405.00.00

75406.00.00

75407.00.00

75408.00.00



9. Datum der Erteilung der Zulassung


[siehe Unterschrift]



10. Stand der Information


...




11. Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig


Dieses Arzneimittel enthält einen Stoff, dessen Wirkung in der medizinischen Wissenschaft noch nicht allgemein bekannt ist.



Clean version:











ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS







Fachinformation



1. Bezeichnung des Arzneimittels


Quetiapin Farmaprojects 25 mg Filmtabletten

Quetiapin Farmaprojects 100 mg Filmtabletten

Quetiapin Farmaprojects 150 mg Filmtabletten

Quetiapin Farmaprojects 200 mg Filmtabletten

Quetiapin Farmaprojects 300 mg Filmtabletten

Quetiapin



2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


Quetiapin Farmaprojects 25 mg

Jede Filmtablette enthält 25 mg Quetiapin (als Quetiapinhemifumarat).

Sonstiger Bestandteil: Jede Filmtablette enthält 0,30 mg Lactose.


Quetiapin Farmaprojects 100 mg

Jede Filmtablette enthält 100 mg Quetiapin (als Quetiapinhemifumarat).

Sonstiger Bestandteil: Jede Filmtablette enthält 1,20 mg Lactose.


Quetiapin Farmaprojects 150 mg

Jede Filmtablette enthält 150 mg Quetiapin (als Quetiapinhemifumarat).

Sonstiger Bestandteil: Jede Filmtablette enthält 1,80 mg Lactose.


Quetiapin Farmaprojects 200 mg

Jede Filmtablette enthält 200 mg Quetiapin (als Quetiapinhemifumarat). Sonstiger Bestandteil: Jede Filmtablette enthält 2,39 mg Lactose.


Quetiapin Farmaprojects 300 mg

Jede Filmtablette enthält 300 mg Quetiapin (als Quetiapinhemifumarat).

Sonstiger Bestandteil: Jede Filmtablette enthält 3,59 mg Lactose.



Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.




3. Darreichungsform


Filmtablette


Quetiapin Farmaprojects 25 mg

Pinkfarbene, runde, bikonvexe Filmtablette


Quetiapin Farmaprojects 100 mg

Gelbe, runde, bikonvexe Filmtablette


Quetiapin Farmaprojects 150 mg

Cremefarbene, runde, bikonvexe Filmtablette


Quetiapin Farmaprojects 200 mg

Weiße, runde, bikonvexe Filmtablette


Quetiapin Farmaprojects 300 mg

Weiße, längliche, Filmtablette mit Bruchrille auf einer Seite.

Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.



4. Klinische Angaben



4.1 Anwendungsgebiete


- Behandlung der Schizophrenie


- Behandlung mittelschwerer bis schwerer manischer Episoden bei bipolarer Störung.


- Behandlung schwerer depressiver Episoden bei bipolarer Störung


- Zur Vorbeugung des Wiederauftretens einer bipolaren Störung bei Patienten, deren manische oder depressive Episode auf die Behandlung mit Quetiapin angesprochen hat



4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Quetiapin Farmaprojects kann mit oder ohne Nahrungsmittel eingenommen werden.


Zur Behandlung der Schizophrenie:

Quetiapin Farmaprojects sollte zweimal am Tag eingenommen werden. Die Gesamt-Tagesdosis beträgt für die ersten vier Behandlungstage 50 mg (Tag 1), 100 mg (Tag 2), 200 mg (Tag 3) und 300 mg (Tag 4).

Ab dem vierten Tag sollte die Dosis auf die übliche wirksame Dosis von 300 bis 450 mg/Tag titriert werden. Abhängig vom klinischen Ansprechen und der Verträglichkeit beim einzelnen Patienten kann die Dosis im Bereich von 150 bis 750 mg/Tag angepasst werden.



Zur Behandlung mittelschwerer bis schwerer manischer Episoden bei bipolarer Störung:

Quetiapin Farmaprojects sollte zweimal am Tag eingenommen werden. Die Gesamt-Tagesdosis beträgt für die ersten vier Behandlungstage 100 mg (Tag 1), 200 mg (Tag 2), 300 mg (Tag 3) und 400 mg (Tag 4). Weitere Dosisanpassungen bis zu 800 mg/Tag bis Tag 6 sollte in Schritten von nicht mehr als 200 mg/Tag erfolgen.

Die Dosis kann abhängig vom klinischen Ansprechen und von der Verträglichkeit beim einzelnen Patienten im Bereich von 200 bis 800 mg/Tag angepasst werden. Die übliche wirksame Dosis liegt in zwischen 400 und 800 mg/Tag.


Zur Behandlung depressiver Episoden bei bipolarer Störung

Quetiapin sollte einmal täglich vor dem Schlafengehen eingenommen werden. Die Gesamt-Tagesdosis für die ersten vier Behandlungstage beträgt 50 mg (Tag 1), 100 mg (Tag 2), 200 mg (Tag 3) und 300 mg (Tag 4). Die empfohlene tägliche Dosis ist 300 mg Quetiapin.

In klinischen Studien konnte bei der 600 mg-Gruppe im Vergleich zur 300 mg-Gruppe keine zusätzliche Wirkung festgestellt werden (siehe Abschnitt 5.1). Bei einzelnen Patienten kann die 600 mg-Dosis eine größere Wirkung zeigen. Quetiapindosen höher als 300 mg sollten von Fachärzten verordnet werden, die Erfahrung in der Behandlung einer bipolaren Störung haben. Bei einzelnen Patienten mit möglicher Unverträglichkeit haben klinische Studien ergeben, dass eine Verringerung der Dosis auf ein Minimum von 200 mg Quetiapin in Betracht gezogen werden kann.


Zur Vermeidung eines Wiederauftretens bei einer bipolaren Störung

Um ein Wiederauftreten manischer, gemischter oder depressiver Episoden bei bipolarer Störung zu vermeiden, sollten Patienten, die auf die akute Behandlung einer bipolaren Störung mit Quetiapin angesprochen haben, die Therapie bei gleicher Dosis fortführen. Abhängig vom klinischen Ansprechen und der Verträglichkeit beim einzelnen Patienten kann die Dosis in einem Rahmen von 300 bis 800 mg/Tag angepasst und zweimal täglich eingenommen werden. Es ist wichtig, dass die niedrigste wirksame Dosis bei einer Therapie gegen Wiederauftreten verordnet wird.


Bei der Behandlung depressiver Episoden einer bipolaren Störung sollte das Arzneimittel von Fachärzten verordnet werden, die Erfahrung mit der Behandlung bipolarer Störungen haben.



Dosierung bei bestimmten Patientengruppen


Ältere Patienten:

Wie andere Antipsychotika sollte Quetiapin Farmaprojects besonders während des initialen Behandlungszeitraums bei älteren Menschen mit Vorsicht angewendet werden. Abhängig vom klinischen Ansprechen und von der Verträglichkeit beim einzelnen Patienten kann es erforderlich sein, die Dosisanpassung von Quetiapin langsamer vorzunehmen und eine geringere therapeutische Tagesdosis zu wählen als bei jüngeren Patienten. Die durchschnittliche Plasma-Clearance von Quetiapin lag bei älteren Menschen 30 - 50% unter der jüngerer Patienten.


Die Wirksamkeit und Sicherheit bei Patienten über 65 Jahren mit depressiven Episoden im Rahmen einer bipolaren Störung wurde bislang nicht untersucht.



Kinder und Jugendliche:

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Quetiapin bei Kindern und Jugendlichen wurde bislang nicht untersucht.


Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion:

Bei Patienten mit Niereninsuffizienz ist keine Dosierungsanpassung nötig.


Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion:

Quetiapin wird umfangreich in der Leber metabolisiert. Daher sollte Quetiapin Farmaprojects besonders während der initialen Behandlungsphase bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion mit Vorsicht angewendet werden. Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion sollte die Therapie mit einer Dosis von 25 mg/Tag begonnen werden. Abhängig vom klinischen Ansprechen und von der Verträglichkeit beim einzelnen Patienten sollte die Dosierung täglich in Schritten von 25 - 50 mg/Tag erhöht werden, bis die wirksame Dosis erreicht wird.



4.3 Gegenanzeigen




4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Suizid/Suizidgedanken oder klinische Verschlechterung

Depressionen bei bipolaren Störungen sind mit einem erhöhten Risiko für die Auslösung von Suizidgedanken, selbstschädigendem Verhalten und Suizid (Suizid-bezogene Ereignisse) verbunden. Dieses erhöhte Risiko besteht, bis es zu einer signifikanten Linderung der Symptome kommt. Da diese nicht unbedingt schon während der ersten Behandlungswochen eintritt, sollten die Patienten bis zum Eintritt einer Besserung engmaschig überwacht werden. Die bisherige klinische Erfahrung zeigt, dass das Suizidrisiko zu Beginn der Behandlung ansteigen kann.


In klinischen Studien bei Patienten mit schweren depressiven Episoden bei bipolaren Störungen, wurde unter Quetiapin-Behandlung im Vergleich zu Placebo ein erhöhtes Risiko für Suizid-bezogene Ereignisse bei jungen Erwachsenen unter 25 Jahren beobachtet (3,0% vs. 0%).


Zudem sollten Ärzte das potentielle Risiko an mit Suizid in Verbindung stehenden Ereignissen bedenken, das bei einem abrupten Abbruch der Behandlung mit Quetiapin aufgrund der bekannten Risikofaktoren der zu behandelnden Krankheit besteht.



Somnolenz

Die Behandlung mit Quetiapin war mit Somnolenz und verwandten Symptomen wie Sedierung (siehe Abschnitt 4.8) assoziiert. In klinischen Prüfungen mit Patienten mit bipolaren Depressionen traten die Symptome normalerweise innerhalb der ersten 3 Behandlungstage auf und waren von leichter bis mittelschwerer Intensität. Patienten mit bipolarer Depression, die unter Somnolenz mit schwerer Intensität leiden, sollten häufiger kontrolliert werden, mindestens für die ersten zwei Wochen nach Auftreten der Somnolenz oder bis sich die Symptome bessern bzw. bis ein Abbruch der Behandlung in Betracht gezogen wird.


Herz-Kreislauf-System

Quetiapin Farmaprojects sollte mit Vorsicht bei Patienten mit bekannten kardiovaskulären oder zerebrovaskulären Erkrankungen oder anderen Störungen, die für Hypotonie anfällig machen, angewendet werden.

Quetiapin kann vor allem während der initialen Dosistitrationsphase eine orthostatische Hypotonie auslösen, daher sollte in solchen Fällen eine Reduzierung der Dosis oder eine langsamere Dosisanpassung in Erwägung gezogen werden.


Krampfanfälle

In kontrollierten klinischen Prüfungen gab es keinen Unterschied in der Inzidenz von Krampfanfällen zwischen mit Quetiapin oder mit Placebo behandelten Patienten. Bei der Behandlung von Patienten mit Krampfanfällen in der Vorgeschichte wird, wie bei anderen Antipsychotika auch, Vorsicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.8).


Extrapyramidale Symptome (EPS)

In Placebo-kontrollierten klinischen Prüfungen zeigte Quetiapin bei Patienten mit bipolarer Störung, die aufgrund schwerer depressiver Episoden behandelt wurden, im Vergleich zur Placebo-Behandlung eine erhöhte Inzidenz von extrapyramidalmotorischen Symptomen (EPS, siehe Abschnitt 4.8).


Spätdyskinesie

Falls Anzeichen und Symptome einer Spätdyskinesie auftreten, sollte erwogen werden, die Dosis zu reduzieren oder Quetiapin Farmaprojects abzusetzen (siehe Abschnitt 4.8). Die Symptome einer Spätdyskinesie können sich verschlechtern oder sogar erst auftreten, nachdem die Behandlung abgebrochen wurde (siehe Abschnitt 4.8).


Malignes neuroleptisches Syndrom

Das maligne neuroleptische Syndrom ist mit der antipsychotischen Therapie einschließlich Quetiapin in Zusammenhang gebracht worden (siehe Abschnitt 4.8). Zu den klinischen Anzeichen gehören Hyperthermie, Bewusstseinsveränderungen, Muskelrigidität, autonome Instabilität und ein Anstieg der CPK-Werte. In derartigen Fällen sollte Quetiapin Farmaprojects abgesetzt und eine angemessene medizinische Behandlung eingeleitet werden.



Schwere Neutropenie

Über schwere Neutropenie (Neutrophilenzahl < 0,5 x 109/l) wurde gelegentlich in klinischen Prüfungen mit Quetiapin berichtet. Die meisten Fälle von schwerer Neutropenie haben sich innerhalb der ersten Monate nach Beginn der Behandlung mit Quetiapin ereignet. Es gab keine erkennbare Abhängigkeit zur Dosis. In Anwendungsbeobachtungen nach Markteinführung gingen Leukopenien und/oder Neutropenien nach der Beendigung der Therapie mit Quetiapin zurück. Mögliche Risikofaktoren für Neutropenie sind eine vorbestehende niedrige Anzahl weißer Blutkörperchen (White Cell Count – WBC) und Arzneimittel-induzierte Neutropenie in der Vorgeschichte. Quetiapin sollte Patienten mit einer Neutrophilenzahl von < 1,0 x 109/l nicht weiter angewendet werden. Patienten sollten auf Zeichen und Symptome einer Infektion beobachtet werden und die Neutrophilenzahl sollte verfolgt werden (bis sie 1,5 x 109/l übersteigt, siehe Abschnitt 5.1).


Wechselwirkungen

Siehe auch Abschnitt 4.5.


Bei gleichzeitiger Einnahme von Quetiapin und stark leberenzyminduzierenden Substanzen wie Carbamazepin oder Phenytoin wird die Plasmakonzentration von Quetiapin erheblich verringert, was die Wirksamkeit der Behandlung mit Quetiapin beeinflussen kann. Bei Patienten, die mit Arzneimitteln behandelt werden, die Leberenzyme induzieren, sollte die Behandlung mit Quetiapin nur begonnen werden, wenn der behandelnde Arzt entscheidet, dass der mögliche Nutzen einer Behandlung mit Quetiapin größer ist als das Risiko des Absetzens des leberenzyminduzierenden Arzneimittels. Es ist wichtig, dass jede Veränderung einer Behandlung mit einem leberenzyminduzierenden Arzneimittel ausschleichend erfolgt und dieses Arzneimittel, falls erforderlich, durch eine nicht leberenzyminduzierende Substanz (z. B. Natriumvalproat) ersetzt wird.


Hyperglykämie

Über eine Hyperglykämie oder eine Verschlechterung eines bestehenden Diabetes während der Behandlung mit Quetiapin wurde berichtet. Eine geeignete ärztliche Überwachung ist bei Patienten mit Diabetes und Risikofaktoren für die Entwicklung eines Diabetes mellitus ratsam (siehe Abschnitt 4.8).


Lipide

In klinischen Studien mit Quetiapin wurden Zunahmen der Triglyceride, des LDL und des Gesamtcholesterins beobachtet (siehe Abschnitt 4.8). Zunahmen der Lipide sollten in angemessener Weise klinisch behandelt werden.


Metabolisches Risiko

Aufgrund der in klinischen Studien beobachteten Veränderungen des Gewichts, des Blutzuckers (siehe Hyperglykämie) und der Lipidwerte besteht bei einzelnen Patienten die Möglichkeit einer Verschlechterung des metabolischen Risikoprofils. In diesem Fall ist eine angemessene klinische Behandlung erforderlich (siehe auch Abschnitt 4.8).


QT-Verlängerung

Weder in klinischen Studien noch bei Anwendung gemäß der Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels war Quetiapin mit einer anhaltenden Verlängerung des absoluten QT-Intervalls verbunden. Nach Markteinführung zeigte sich jedoch eine QT-Verlängerung bei therapeutischen Dosen (siehe Abschnitt 4.8) und bei Überdosierung (siehe Abschnitt 4.9).



Wie bei anderen Antipsychotika ist Vorsicht geboten, wenn Quetiapin bei Patienten mit Herz-Kreislauf Erkrankungen oder mit einer QT-Verlängerung in der Familienanamnese verordnet wird. Vorsicht ist auch geboten, wenn Quetiapin mit Arzneimitteln verordnet wird, die bekanntermaßen zu einer Verlängerung des QTc-Intervalls führen. Dies gilt auch für die gleichzeitige Gabe von Neuroleptika und insbesondere bei älteren Patienten, Patienten mit kongenitalem QT-Syndrom, schwerer Herzinsuffizienz, Hypertrophie des Herzens, Hypokaliämie oder Hypomagnesiämie (siehe Abschnitt 4.5 )


Absetzen der Behandlung

Akute Absetzsymptome, wie Schlaflosigkeit, Übelkeit, Kopfschmerzen, Diarrhö, Erbrechen, Schwindel und Gereiztheit wurden nach einem abrupten Absetzen von Quetiapin beschrieben. Eine ausschleichende Behandlung über einen Zeitraum von mindestens 1 bis 2 Wochen wird empfohlen (siehe Abschnitt 4.8).


Ältere Patienten mit Demenz-assoziierter Psychose

Quetiapin Farmaprojects ist für die Behandlung von Patienten mit Demenz-assoziierter Psychose nicht zugelassen.


Bei einigen atypischen Antipsychotika wurde in randomisierten, placebokontrollierten Studien mit dementen Patienten ein etwa 3fach höheres Risiko für zerebrovaskuläre Nebenwirkungen beobachtet. Die Gründe für dieses erhöhte Risiko sind nicht bekannt. Daher kann für andere Antipsychotika oder andere Patientenpopulationen ein erhöhtes Risiko nicht ausgeschlossen werden. Quetiapin Farmaprojects sollte bei Patienten, die Risikofaktoren für einen Schlaganfall zeigen, mit Vorsicht angewendet werden.


Eine Metaanalyse von atypischen Antipsychotika zeigte bei älteren Patienten mit einer Demenz-assoziierten Psychose ein erhöhtes Risiko von Todesfällen im Vergleich zur Placebogruppe. Bei zwei placebokontrollierten Quetiapin-Studien in der gleichen Patientenpopulation (n=710; mittleres Alter: 83 Jahre; Range: 56-99 Jahre) mit einer Studiendauer von 10 Wochen betrug die Anzahl der Todesfälle bei den mit Quetiapin behandelten Patienten 5,5 % im Vergleich zu 3,2 % bei der Placebogruppe. Die Patienten in diesen Studien starben an einer Vielzahl von Ursachen, die den Erwartungen für diese Population entsprechen. Diese Daten konnten keinen kausalen Zusammenhang zwischen einer Behandlung mit Quetiapin und den Todesfällen bei älteren dementen Patienten belegen.


Dysphagie

Dysphagie (siehe Abschnitt 4.8) wurde im Zusammenhang mit Quetiapin berichtet. Quetiapin sollte bei Patienten mit Risikofaktoren für eine Aspirationspneumonie mit Vorsicht angewendet werden.


Zusätzliche Information

Daten über die Anwendung von Quetiapin in Kombination mit Valproat-Seminatrium oder Lithium bei akuten mäßigen bis schweren manischen Episoden sind begrenzt. Jedoch wurde die Kombinationstherapie gut toleriert (siehe Abschnitte 4.8 und 5.1). Die Daten zeigten einen additiven Effekt in Woche 3.


Dieses Arzneimittel enthält Lactose-Monohydrat.

Patienten mit der seltenen hereditären Galaktose-Intoleranz, Laktasemangel oder Glukose-Galaktose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.



4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Da Quetiapin primär auf das Zentralnervensystem wirkt, sollte Quetiapin Farmaprojects mit Vorsicht in Kombination mit anderen zentralwirksamen Arzneimitteln und Alkohol angewendet werden.


Der Metabolismus von Quetiapin erfolgt über das Cytochrom-P-450(CYP)-System, das vorrangig beteiligte Enzym ist CYP3A4. In einer Interaktionsstudie mit Ketoconazol, einem CYP3A4-Inhibitor, die an gesunden Probanden durchgeführt wurde, bewirkte die gleichzeitige Anwendung von Quetiapin (Dosierung: 25 mg) eine 5 - 8fache Zunahme der AUC des Quetiapins. Aufgrund dieser Ergebnisse ist die gleichzeitige Anwendung von Quetiapin und CYP3A4-Inhibitoren kontraindiziert. Außerdem wird empfohlen, Quetiapin Farmaprojects nicht zusammen mit Grapefruitsaft einzunehmen.


In einer Pharmakokinetikstudie, in der die Patienten mehrfach vor und während der Behandlung mit Carbamazepin (das als leberenzyminduzierend bekannt ist) Quetiapin erhielten, führte die gleichzeitige Gabe von Carbamazepin zu einem signifikanten Anstieg der Quetiapinclearance. Dieser Anstieg der Clearance reduzierte die systemische Exposition gegenüber Quetiapin (gemessen anhand der AUC) auf durchschnittlich 13 % im Vergleich zur Exposition bei der Anwendung von Quetiapin allein; bei einigen Patienten wurde sogar ein noch stärkerer Effekt beobachtet. Infolge dieser Interaktion kann es zu erniedrigten Plasmakonzentrationen kommen, was die Wirksamkeit der Behandlung mit Quetiapin beeinflussen kann.


Die gleichzeitige Anwendung von Quetiapin und Phenytoin (eine weitere Substanz, die mikrosomale Enzyme induziert) führte zu einem Anstieg der Quetiapinclearance um ca. 450 %. Bei Patienten, die mit Arzneimitteln behandelt werden, die Leberenzyme induzieren, sollte die Behandlung mit Quetiapin Farmaprojects nur begonnen werden, wenn der behandelnde Arzt entscheidet, dass der mögliche Nutzen einer Behandlung mit Quetiapin Farmaprojects größer ist, als das Risiko des Absetzens des leberenzyminduzierenden Arzneimittels. Es ist wichtig, dass jede Veränderung einer Behandlung mit einem leberenzyminduzierenden Arzneimittel ausschleichend erfolgt und dieses Arzneimittel, falls erforderlich, durch eine nicht leberenzyminduzierende Substanz (z. B. Natriumvalproat) ersetzt wird (siehe Abschnitt 4.4).


Nach gleichzeitiger Gabe der Antidepressiva Imipramin (das als CYP2D6-Hemmer bekannt ist) oder Fluoxetin (das als CYP3A4- und CYP2D6-Hemmer bekannt ist) war die Pharmakokinetik von Quetiapin nicht signifikant verändert.


Die Pharmakokinetik von Quetiapin war nach der gleichzeitigen Gabe der Antipsychotika Risperidon oder Haloperidol nicht signifikant verändert. Die gleichzeitige Anwendung von Quetiapin und Thioridazin führte zu einem Anstieg der Quetiapinclearance um ca. 70 %.


Nach gleichzeitiger Gabe von Cimetidin war die Pharmakokinetik von Quetiapin nicht verändert.


Die Pharmakokinetik von Lithium wurde bei gleichzeitiger Gabe von Quetiapin nicht verändert.


Die Pharmakokinetik von Natriumvalproat und Quetiapin wurde bei gleichzeitiger Gabe nicht in klinisch relevantem Ausmaß verändert.



Studien zu Wechselwirkungen mit allgemein verwendeten Arzneimitteln zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wurden nicht durchgeführt.


Vorsicht ist geboten bei gleichzeitiger Anwendung von Quetiapin und Arzneimitteln, die bekanntermaßen zu Störungen des Elektrolythaushalts oder zu einer Verlängerung des QTc-Intervalls führen.



4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von Quetiapin in der Schwangerschaft beim Menschen sind nicht belegt. Tierexperimentelle Untersuchungen ergaben bisher keine Hinweise auf schädigende Wirkungen, wobei mögliche Wirkungen auf das fötale Auge nicht untersucht wurden.

Bei mit Antipsychotika (einschließlich Quetiapina Farmaprojects) im letzten Schwangerschaftsdrittel in Kontakt gekommenen Neugeborene besteht das Risiko extrapyramidaler Nebenwirkungen und/oder von Entzugssymptomen, die in Schwere und Dauer ab dem Zeitpunkt der Geburt variieren können. Berichtet wurden Fälle von Unruhe, Hypertonie, Hypotonie, Schüttelfrost, Schläfrigkeit, Atemnot oder Schwierigkeiten bei der Ernährung. Infolgedessen müssen solche Neugeborenen engmaschig überwacht werden.

Quetiapin Farmaprojects sollte daher in der Schwangerschaft nur dann angewendet werden, wenn der Nutzen die möglichen Risiken rechtfertigt.


Es ist nicht bekannt, in welchem Ausmaß Quetiapin beim Menschen in die Muttermilch übertritt. Stillenden Müttern sollte daher geraten werden, während der Behandlung mit Quetiapin Farmaprojects nicht zu stillen.



4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Quetiapin Farmaprojects hat großen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.


In Anbetracht seiner Wirkungen auf das zentrale Nervensystem kann Quetiapin Tätigkeiten, die Wachsamkeit erfordern, beeinträchtigen. Daher sollte Patienten vom Autofahren oder dem Bedienen von Maschinen abgeraten werden, bis ihr individuelles Ansprechen auf das Präparat bekannt ist.



4.8 Nebenwirkungen



Die am häufigsten berichteten unerwünschten Wirkungen mit Quetiapin sind Somnolenz, Schwindel, Mundtrockenheit, milde Asthenie, Obstipation, Tachykardie, orthostatische Hypotonie und Dyspepsie.


Wie bei anderen Antipsychotika wurden Gewichtszunahme, Synkope, malignes neuroleptisches Syndrom, Leukopenie, Neutropenie und periphere Ödeme mit Quetiapin in Verbindung gebracht.


Die Nebenwirkungen, die bei einer Therapie mit Quetiapin auftreten können, sind in der nachstehenden Tabelle aufgelistet, die vom Council for International Organizations of Medical Sciences (CIOMS III Working Group; 1995) empfohlen wird.



Sehr häufig

(≥ 1/10)

Häufig

(1/100, <1/10)

Gelegentlich

(1/1.000, <1/100)

Selten

(1/10.000, <1/1.000)

Sehr selten

(<1/10.000)

Nicht bekannt

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems


Leukopenie1

Eosinophilie

Thrombozytopenie




Neutropenie1

Erkrankungen des Immunsystems



Überempfindlichkeit


Anaphylaktische Reaktionen6


Endokrine Erkrankungen


Hyperprolaktinämie16





Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen



Erhöhter Appetit



Diabetes Mellitus1,5,6


Psychiatrische Erkrankungen


Anormale Träume und Albträume





Erkrankungen des Nervensystems

Schwindel4,17 Somnolenz2,17 Kopfschmerzen

Synkope4,17

Extrapyramidal-motorische Symptome1,13

Krampfanfälle1, Restless-Legs-Syndrom

Dysarthrie, tardive Dyskinesie1,6





Herzerkrankungen




Tachykardie4





Augenerkrankungen


Verschwommene Sicht






Gefäßerkrankungen




Orthostatische Hypotonie4,17





Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums


Rhinitis





Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Mundtrockenheit,

Verstopfung, Dyspepsie


Dysphagie8




Leber- und Gallenerkrankungen




Gelbsucht6

Hepatitis6


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes





Angioödem6

Stevens-Johnson-Syndrom6




Schwangerschaft, Wochenbett und perinatle Erkrankungen







Neonatale Entzugssyndrom (siehe 4.6)


Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse




Priapismus, Galaktorrhoe



Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Absetzsymptome1,10

Leichte Asthenie, peripheres Ödem,

Gereiztheit


Malignes neuroleptisches Syndrom1



Untersuchungen

Anstieg der Triglyzerid-Serumspiegel11

Anstieg des Gesamtcholesterins (vor allem LDL-Cholesterin)12, Erniedrigung des HDL-Cholesterins18

Gewichtszunahme9

Anstieg des Transaminasen-Serumspiegels (GPT, GOT)3, Verringerung der Neutrophilenzahl

Anstieg des Blutzuckers auf hyperglykämisches Niveau7

Anstieg der Gamma-GT-Spiegel 3

Verringerung der Thrombozytenzahl14

QT-Verlängerung1, 13, 19




Anstieg der Blutkreatinphosphokinase15




(1) Siehe Abschnitt 4.4.

(2) Es kann zu Somnolenz kommen, die in der Regel in den ersten zwei Behandlungswochen auftritt und im Allgemeinen unter fortgesetzter Anwendung von Quetiapin Farmaprojects abklingt.

(3) Bei einigen mit Quetiapin behandelten Patienten wurde ein asymptomatischer Anstieg der Transaminasen-Serumspiegel (GPT, GOT) oder Gamma-GT-Spiegel beobachtet. Diese Anstiege waren in der Regel unter fortgesetzter Behandlung mit Quetiapin reversibel.

(4) Wie auch andere Antipsychotika, die die alpha-1-adrenergen Rezeptoren blockieren, kann Quetiapin eine orthostatische Hypotonie induzieren, die mit Schwindel, Tachykardie und bei einigen Patienten mit Synkopen einhergeht und insbesondere in der anfänglichen Titrationsphase auftritt. (Siehe Abschnitt 4.4).

(5) In sehr seltenen Fällen wurde eine Verschlimmerung eines vorbestehenden Diabetes beobachtet.

(6) Die Berechnung der Häufigkeit dieser Nebenwirkungen basiert auf Anwendungsstudien nach Markteinführung des Produkts

(7) Nüchtern-Blutzuckerspiegel 126mg/dl (≥7,0 mmol/l) oder nicht-nüchtern Blutzuckerspiegel 200mg/dl (≥11,1 mmol/l) bei mindestens einem Fall

(8) Ein Anstieg der Dysphagierate bei der Behandlung mit Quetiapin im Vergleich zur Placebogruppe wurde nur bei klinischen Studien zu bipolarer Depression beobachtet.

(9) Auf Grundlage einer Erhöhung von >7% des Körpergewichts im Vergleich zum Ausgangswert. Tritt vorwiegend bei Erwachsenen während der ersten Behandlungswochen auf.

(10) Die folgenden Absetzsymptome wurden bislang am häufigsten bei akuten placebokontrollierten Monotherapiestudien, bei denen Absetzsymptome untersucht wurden, beobachtet: Schlafstörungen (Insomnie), Übelkeit, Kopfschmerzen, Durchfall, Erbrechen, Schwindel und Gereiztheit. Das Auftreten dieser Reaktionen klang eine Woche nach dem Absetzen stark ab.

(11) Triglyceride ≥200 mg/dl (2,258 mmol/l) bei mindestens einem Fall

(12) Cholesterin ≥240 mg/dl (6,2064 mmol/l) bei mindestens einem Fall. Ein Anstieg von LDL-Cholesterin von ≥30 mg/dl (≥0,769 mmol/l) wurde sehr häufig beobachtet. Die durchschnittliche Veränderung bei Patienten mit solch einem Anstieg lag bei 41,7 mg/dl (≥1,07 mmol/l).

(13) Siehe nachstehender Text

(14) Thrombozyten ≤100 x 109/l bei mindestens einem Fall.

(15) Basierend auf Berichten aus klinischen Studien zu unerwünschten Nebenwirkungen über eine Erhöhung der Blutkreatinphosphokinase, die nicht mit einem malignem neuroleptischen Syndrom in Verbindung gebracht wurde.

(16) Prolaktinspiegel (Patienten >18 Jahre): >20 g/l (>869,56 pmol/l) bei Männern; >30 g/l (>1304,34 pmol/l) bei Frauen zu jedem Zeitpunkt

(17) Kann zum Sturz führen

(18) HDL-Cholesterin: <40 mg/dl (1,025 mmol/l) bei Männern; <50 mg/dl (1,282 mmol/l) bei Frauen zu jedem Zeitpunkt.

(19) Trat bei Patienten auf, bei denen eine Veränderung der QT-Zeit von <450 msec auf ≥450 msec mit einem Anstieg von ≥30 msec auftrat. In placebokontrollierten Studien mit Quetiapin war die durchschnittliche Veränderung und die Häufigkeit bei Patienten mit einer Veränderung der QT-Zeit in einem klinisch relevanten Ausmaß bei beiden Gruppen identisch.


Es wurde über Fälle von Verlängerungen des QT-Intervalls, ventrikulären Arrhythmien, plötzlichen Todesfällen ungeklärter Ursache, Herzstillstand und Torsade de pointes unter der Einnahme von Neuroleptika berichtet. Sie gelten als Klasseneffekte.


In placebokontrollierten Kurzzeitstudien zur Behandlung von Schizophrenie und bipolarer Manie war die Gesamtinzidenz von extrapyramidal-motorischen Symptomen ähnlich wie Placebo (Schizophrenie: 7,8% für Quetiapin und 8;0% für Placebo; bipolare Manie: 11,2% für Quetiapin und 11,4% für Placebo). In placebokontrollierten Kurzzeitstudien zur Behandlung von bipolarer Depression war die Gesamtinzidenz von extrapyramidal-motorischen Symptomen 8,9% für Quetiapin verglichen mit 3,8% für Placebo, obgleich die Inzidenz der individuellen Nebenwirkungen (z.B.: Akathisie, extrapyramidale Störungen , Tremor, Dyskinesie, Dystonie, Unruhe, unwillkürliche Muskelbewegungen, psychomotorische Hyperaktivität und Muskelversteifung) im Allgemeinen niedrig war und in keiner Behandlungsgruppe höher als 4% war.


Die Behandlung mit Quetiapin war mit einer geringen dosisabhängigen Reduktion der Schilddrüsenhormon-Spiegel und zwar insbesondere des Gesamt-T4und freien T4verbunden. Diese Reduktion der Spiegel an Gesamt-T4und freiem T4waren in den ersten zwei bis vier Behandlungswochen der Quetiapin-Therapie maximal. Bei Langzeitbehandlungen kam es zu keiner weiteren Reduktion. In fast allen Fällen ging die Beendigung der Quetiapin-Behandlung mit einer Umkehr der Wirkungen auf das Gesamt-T4und freie T4einher, und zwar unabhängig von der Behandlungsdauer. Geringere Reduktionen von Gesamt-T3und reversem T3wurden nur bei höheren Dosen beobachtet. Die TBG-Spiegel blieben unverändert und im Allgemeinen wurde kein reziproker TSH-Anstieg beobachtet. Es gab keine Hinweise darauf, dass Quetiapin eine klinisch relevante Hypothyreose induziert.


4.9 Überdosierung


Aus klinischen Prüfungen liegt ein Bericht einer akuten Überdosierung mit tödlichem Ausgang bei Einnahme von 13,6 g Quetiapin vor. Nach Markteinführung traten nach Überdosierung mit bis zu 6 g Quetiapin Todesfälle auf. Im Gegensatz hierzu überlebten Patienten Überdosierungen von bis zu

30 g Quetiapin.


Sehr selten wurde nach Markteinführung berichtet, dass Überdosierungen mit ausschließlich Quetiapin einen tödlichen Ausgang nahmen oder im Koma endeten oder eine Verlängerung des QT-Intervalls hervorriefen.


Im Allgemeinen bestand die Symptomatik in einer Verstärkung der bekannten pharmakologischen Wirkungen des Wirkstoffes, d. h. Benommenheit und Sedierung, Tachykardie und Hypotonie.


Patienten mit vorhandenen schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen können ein erhöhtes Risiko für die Überdosierungserscheinungen aufweisen (siehe Abschnitt 4.4: Herz-Kreislauf-System).


Es gibt kein spezifisches Antidot gegen Quetiapin. In schwerwiegenden Fällen sollte die Möglichkeit der Beteiligung mehrerer Arzneimittel überprüft werden. Intensivmedizinische Maßnahmen werden empfohlen, dazu gehören das Öffnen und Freihalten der Atemwege, die Sicherstellung adäquater Sauerstoffversorgung und Ventilation sowie Überwachung und Unterstützung des kardiovaskulären Systems. Obwohl es keine Untersuchungen zur Verhinderung der Resorption der Überdosis gibt, sollte eine Magenspülung (nach Intubation bei bewusstlosen Patienten) und die Gabe von Aktivkohle zusammen mit einem Abführmittel erwogen werden.


Eine enge medizinische Überwachung sollte bis zur Erholung des Patienten fortgesetzt werden.



5. Pharmakologische Eigenschaften



5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe:Antipsychotika; Diazepine, Oxazepine und Thiazepine

ATC-Code: N05A H04


Wirkmechanismus

Quetiapin ist eine atypische antipsychotisch wirksame Substanz. Quetiapin und der aktive menschliche Plasmametabolit N-Desalkylquetiapin interagieren mit einem breiten Spektrum von Neurotransmitterrezeptoren. Quetiapin und N-Desalkylquetiapin besitzen Affinität zu zerebralen serotonergen (5HT2)- und dopaminergen D1- und D2-Rezeptoren. Es wird angenommen, dass diese Kombination eines Rezeptorantagonismus mit höherer Selektivität für 5HT2- verglichen mit D2-Rezeptoren für die klinischen antipsychotischen Eigenschaften und das gering ausgeprägte extrapyramidalmotorische Nebenwirkungsprofil (EPS) von Quetiapin mitverantwortlich ist.


Zusätzlich besitzt N-Desalkylquetiapin eine hohe Affinität zu dem Norepinephrin-Transporter (NET). Quetiapin und N-Desalkylquetiapin haben auch eine hohe Affinität zu histaminergen und alpha-1-adrenergen Rezeptoren und eine weniger ausgeprägte Affinität zu alpha-2-adrenergen Rezeptoren. Quetiapin hat jedoch keine nennenswerte Affinität zu muscarinischen Acetylcholin- oder Benzodiazepinrezeptoren.


Pharmakodynamische Wirkungen

In Tests zur Untersuchung des antipsychotischen Potenzials, wie z. B. im konditionierten Vermeidungstest, ist Quetiapin wirksam. Es blockiert auch die Wirkung von Dopaminagonisten, gemessen durch Verhaltensbeobachtung oder elektrophysiologisch, und erhöht die Konzentration von Dopaminmetaboliten, ein neurochemischer Index für eine D2-Rezeptorblockade.


In präklinischen Prüfungen, die Schlüsse auf extrapyramidalmotorische Nebenwirkungen ziehen lassen, unterscheidet sich Quetiapin von Standard-Antipsychotika und weist ein atypisches Profil auf. Quetiapin führt nach chronischer Gabe nicht zu D2-Rezeptorüberempfindlichkeit. Bei Dosen, die eine effektive D2-Rezeptorblockade bewirken, ruft Quetiapin nur eine schwach ausgeprägte Katalepsie hervor. Nach chronischer Anwendung zeigt Quetiapin Selektivität für das limbische System, indem es eine Depolarisationsblockade der mesolimbischen, nicht aber der nigrostriatalen dopaminhaltigen Neuronen hervorruft. Bei Cebusaffen, mit oder ohne Haloperidol-Sensibilisierung, wirkt Quetiapin nach akuter und chronischer Gabe nur minimal dystonieauslösend (siehe Abschnitt 4.8).


Klinische Wirksamkeit

In drei placebo-kontrollierten Studien mit schizophrenen Patienten gab es bei unterschiedlichen Quetiapindosen in Bezug auf die Inzidenz von extrapyramidalmotorischen Nebenwirkungen oder die zusätzliche Anwendung von Anticholinergika keine Unterschiede zwischen den Quetiapin- und Placebogruppen. In einer placebo-kontrollierten Studie, in der fixe Dosen zwischen 75 und 750 mg Quetiapin pro Tag angewendet wurden, gab es keine Hinweise auf ein vermehrtes Auftreten extrapyramidalmotorischer Nebenwirkungen oder eine Zunahme an gleichzeitig angewendeten Anticholinergika.


In vier placebo-kontrollierten Studien, je zwei in der Monotherapie und in der Kombinationstherapie mit Lithium oder Valproat-Seminatrium, wurde die Verabreichung von Quetiapin in Tagesdosen bis zu 800 mg für die Behandlung von mäßigen bis schweren manischen Episoden ausgewertet. Dabei traten keine Unterschiede zwischen der mit Quetiapin und der mit Placebo behandelten Gruppe bezüglich der Häufigkeit von extrapyramidalmotorischen Symptomen oder dem zusätzlichen Gebrauch von Anticholinergika auf.


Placebo-kontrollierte Studien bei älteren Patienten mit Demenz-assoziierter Psychose belegen, dass bei Patienten, die mit Quetiapin behandelt wurden, die Häufigkeit von zerebrovaskulären Nebenwirkungen pro 100 Patientenjahren nicht höher war als bei mit Placebo behandelten Patienten.


Bei der Behandlung mäßiger bis schwerer manischer Episoden hat Quetiapin als Monotherapie in zwei Studien gegenüber Placebo überlegene Wirksamkeit bei der Verbesserung manischer Symptome nach 3 und nach 12 Wochen gezeigt. Bisher liegen keine Ergebnisse aus Langzeitstudien zur Wirksamkeit von Quetiapin bei der Prävention nachfolgender manischer oder depressiver Episoden vor.


Die Studiendaten zu Quetiapin in Kombination mit Valproat-Seminatrium oder Lithium bei akuten mäßigen bis schweren manischen Episoden nach 3 und nach 6 Wochen sind begrenzt; jedoch wurde die Kombinationstherapie gut vertragen. Die Studiendaten zeigten eine additive Wirkung in der dritten Behandlungswoche. In einer zweiten Studie zeigte sich in der sechsten Behandlungswoche keine additive Wirkung. Die durchschnittliche Quetiapindosis bei Respondern in der letzten Behandlungswoche betrug annähernd 600 mg pro Tag; annähernd 85 % der Responder lagen zwischen 400 mg und 800 mg täglich.


In vier weiteren 8-wöchigen klinischen Studien mit Quetiapin bei Patienten mit mäßigen bis schweren depressiven Episoden im Rahmen bipolarer Störungen des Typs I oder II war eine Behandlung mit 300 mg und 600 mg Quetiapin der Behandlung mit Placebo signifikant überlegen. Bei den relevanten Ergebnisgrößen zeigten sich im Mittel Verbesserungen der Werte auf der MADRS Skala und der Ansprechrate (definiert als mindestens 50 % Verbesserung im MADRS Gesamtwert bezogen auf den Ausgangswert). Zwischen Patienten, die mit 300 mg und Patienten, die mit 600 mg Quetiapin behandelt wurden, zeigte sich kein Unterschied in der Höhe des Effekts.


In der Fortsetzungsphase zweier dieser Studien wurde gezeigt, dass eine Langzeitbehandlung von Patienten, die auf 300 mg oder 600 mg Quetiapin ansprachen, im Vergleich zu Placebo wirksam war hinsichtlich depressiver Symptome aber nicht hinsichtlich manischer Symptome.


In zwei Rückfall-Präventions-Studien zur Bewertung der Kombination von Quetiapin mit Stimmungsaufhellern bei Patienten mit manischen, depressiven oder Stimmungs-gemischten Episoden war die Kombination mit Quetiapin der alleinigen Gabe von Stimmungsaufhellern überlegen, in dem es die Zeit bis zum Wiederauftreten einer akuten Episode (manisch, gemischt oder depressiv) verlängerte. Quetiapin wurde zweimal täglich in einer Tagesdosis von 400 mg bis 800 mg in Kombination mit Lithium oder Valproat gegeben.


In einer Langzeitstudie (mit einer Behandlungszeit von bis zu zwei Jahren), in der die Prophylaxe manischer, depressiver oder gemischter Episoden bei Patienten untersucht wurde, war die Behandlung mit Quetiapin zur Verlängerung des Zeitraum bis zu einer wiederauftretenden Episode (manisch, gemischt oder depressiv) bei Patienten mit Bipolar-I-Erkrankung der Behandlung mit Placebo überlegen. In der Quetiapin-Gruppe belief sich die Anzahl der Patienten, bei denen eine Episode auftrat, auf 91 (22,5%), in der Placebo-Gruppe auf 208 (51,5%) und in der Gruppe, die mit Lithium behandelt wurde, auf 95 (26,1%). Bei Patienten, die auf die Behandlung mit Quetiapin ansprachen, deuteten die Ergebnisse des Vergleichs einer fortgeführten Behandlung mit Quetiapin mit einer Umstellung auf Lithium darauf hin, dass eine Umstellung auf Lithium scheinbar nicht in Zusammenhang mit einem erhöhten Zeitraum bis zu einer wiederauftretenden Episode steht.


Klinische Studien haben gezeigt, dass Quetiapin bei zweimal täglicher Gabe wirksam ist, obwohl Quetiapin eine Halbwertzeit von ca. 7 Stunden hat. Dies wird auch durch eine Untersuchung mittels Positron-Emissions-Tomographie (PET) bestätigt, in der nachgewiesen wurde, dass Quetiapin an 5HT2- und D2-Rezeptoren bis zu 12 Stunden bindet. Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von Dosen über 800 mg pro Tag sind nicht untersucht worden



Die Wirksamkeit der Langzeitbehandlung mit Quetiapin zur Prävention von Rückfällen wurde nicht in klinischen Blindstudien überprüft. In offenen Studien mit schizophrenen Patienten blieb die Wirksamkeit von Quetiapin bei Patienten, die anfänglich auf die Therapie angesprochen hatten, bei der Fortsetzung der Therapie erhalten, was auf eine Wirksamkeit der Langzeitbehandlung hindeutet.


In placebokontrollierten Monotherapiestudien mit Patienten, die einen Ausgangs-Neutrophilenwert von 1,5 x 109/l hatten, war die Inzidenz für wenigstens ein Ereignis mit einem Neutrophilenwert von < 1,5 x 109/l 1,72 % bei Patienten unter Quetiapin-Behandlung und 0,73 % bei Patienten unter Placebo. In allen klinischen Studien (placebokontrolliert, unverblindet, Studien mit aktiver Vergleichssubstanz, Patienten mit einem Ausgangs-Neutrophilenwert von 1,5 x 109/l) war die Inzidenz für wenigstens ein Ereignis mit einen Neutrophilenwert von < 0,5 x 109/l 0,21 % bei Patienten unter Quetiapin-Behandlung und 0 % bei Patienten unter Placebo. Die Inzidenz für einen Wert von 0,5 bis < 1,0 x 109/l war 0,75 % bei Patienten, die mit Quetiapin und 0,11 % bei Patienten, die mit Placebo behandelt wurden.



5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Nach oraler Anwendung wird Quetiapin gut resorbiert und umfassend metabolisiert. Die Bioverfügbarkeit von Quetiapin wird durch gleichzeitige Nahrungsaufnahme nicht signifikant beeinträchtigt. Die Plasmaproteinbindung von Quetiapin liegt bei etwa 83 %. Steady-state Maximalwerte molarer Konzentrationen des aktiven Metaboliten N-Desalkylquetiapin liegen bei 35 % der für Quetiapin beobachteten Werte. Die Eliminationshalbwertszeiten betragen für Quetiapin ca. 7 Stunden und für N-Desalkylquetiapin ca. 12 Stunden.


Die Pharmakokinetik von Quetiapin und N-Desalkylquetiapin ist linear über die zugelassene Dosierung. Die Kinetik von Quetiapin ist bei Männern und Frauen gleich.


Die durchschnittliche Clearance von Quetiapin liegt bei Älteren um 30 bis 50 % unter der von Erwachsenen im Alter von 18 bis 65 Jahren.


Bei Personen mit schweren Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min/1,73 m2) war die mittlere Plasma-Clearance um etwa 25 % reduziert, die individuellen Clearance-Werte liegen jedoch innerhalb des Bereichs gesunder Personen. Die mittlere molare Dosisfraktion von freiem Quetiapin und dem aktiven menschlichen Plasmametaboliten N-Desalkylquetiapin beträgt < 5 % im ausgeschiedenen Urin.


Quetiapin wird extensiv in der Leber metabolisiert; nach der Gabe von radioaktiv markiertem Quetiapin werden weniger als 5 % der ursprünglichen Substanz unverändert mit dem Urin oder den Fäzes ausgeschieden. Ungefähr 73 % der Radioaktivität werden mit dem Urin ausgeschieden, 21 % mit den Fäzes. Bei Personen mit eingeschränkter Leberfunktion (stabile alkoholbedingte Zirrhose) ist die mittlere Plasmaclearance von Quetiapin um ca. 25 % reduziert. Da Quetiapin extensiv in der Leber metabolisiert wird, wird bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion ein erhöhter Plasmaspiegel erwartet, so dass bei diesen Patienten eine Dosisanpassung erforderlich sein kann (siehe Abschnitt 4.2).



In-vitro-Untersuchungen haben bestätigt, dass in erster Linie das Enzym CYP3A4 für den Metabolismus von Quetiapin über das Cytochrom-P-450-System verantwortlich ist. N-Desalkylquetiapin wird primär über CYP3A4 gebildet und abgebaut.


Es wurde festgestellt, dass Quetiapin und einige seiner Metaboliten (inkl. N-Desalkylquetiapin) beim Menschen eine schwache Hemmung der in-vitro Aktivität der Cytochrome-P-450-1A2, -2C9, -2C19, -2D6 und -3A4 bewirkten. Eine CYP-Hemmung in-vitro ist nur in Konzentrationen, die ungefähr 5- bis 50-mal so hoch waren wie die üblicherweise wirksamen Tagesdosen von 300 bis 800 mg aufgetreten. Aufgrund dieser In-vitro-Ergebnisse ist es unwahrscheinlich, dass die gleichzeitige Anwendung von Quetiapin und anderen Arzneimitteln eine klinisch signifikante Hemmung des Cytochrom-P-450-abhängigen Metabolismus des anderen Arzneimittels zur Folge hat. Tierexperimentelle Untersuchungen deuten darauf hin, dass Quetiapin Cytochrom-P-450-Enzyme induzieren kann. In einer speziellen Interaktionsstudie bei Psychose-Patienten ist jedoch nach der Anwendung von Quetiapin kein Anstieg der Cytochrom-P-450-Aktivität festgestellt worden



5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


In einer Reihe von In-vitro- und In-vivo-Genotoxizitätsstudien ergaben sich keine Hinweise auf eine Genotoxizität. Im Tierversuch sind nach klinisch relevanter Exposition folgende Veränderungen festgestellt worden, die jedoch bisher nicht in klinischen Langzeituntersuchungen bestätigt worden sind:

In der Schilddrüse von Ratten wurden Pigmentablagerungen nachgewiesen, bei Cynomolgus-Affen wurden eine Hypertrophie follikulärer Schilddrüsenzellen, erniedrigte T3-Plasmaspiegel und eine Verminderung der Hämoglobin-Konzentration sowie der Erythrozyten- und Leukozyten-Werte beobachtet. Bei Hunden traten Linsentrübung und Katarakte auf.

Unter Berücksichtigung dieser Befunde muss für den Patienten der Nutzen der Behandlung mit Quetiapin gegen die Risiken abgewogen werden.



6. Pharmazeutische Angaben



6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Tablettenkern

Povidon K 30

Mikrokristalline Cellulose

Calciumhydrogenphosphat-Dihydrat

Carboxymethylstärke-Natrium (Typ C) (Ph.Eur.)

Hochdisperses Siliciumdioxid

Magnesiumstearat (Ph.Eur.)


Filmüberzug

Hypromellose

Lactose-Monohydrat

Macrogol 3350

Triacetin

Titandioxid (E 171)



Quetiapin Farmaprojects 25 mg, zusätzlich:

Eisen(III)-oxid (E 172)

Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E 172)


Quetiapin Farmaprojects 100 mg und 150 mg, zusätzlich:

Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E 172)



6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.



6.3 Dauer der Haltbarkeit


3 Jahre



6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.



6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Lichtundurchlässige PVC/Aluminium-Blisterpackungen, zu je 10 Filmtabletten.


Packungsgrößen:

Quetiapin Farmaprojects 25 mg

30 Filmtabletten


Quetiapin Farmaprojects 100 mg und 150 mg

30, 60 und 90 Filmtabletten


Quetiapin Farmaprojects 200 mg und 300 mg

60 und 90 Filmtabletten



6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Keine besonderen Anforderungen.



7. Inhaber der Zulassung


Farmaprojects, S.A.

Santa Eulàlia nº 240-242

08902 L´Hospitalet de Llobregat (Barcelona)

Spanien




8. Zulassungsnummern


75404.00.00

75405.00.00

75406.00.00

75407.00.00

75408.00.00



9. Datum der Erteilung der Zulassung


[siehe Unterschrift]



10. Stand der Information


...




11. Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig


Dieses Arzneimittel enthält einen Stoff, dessen Wirkung in der medizinischen Wissenschaft noch nicht allgemein bekannt ist.