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Quetiapin Zentiva 25 Mg + 100 Mg Filmtabletten

Document: 21.09.2011   Fachinformation (deutsch) change

F achinformation

(Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels)

Quetiapin Zentiva 25 mg Filmtabletten

Quetiapin Zentiva 100 mg Filmtabletten

Quetiapin Zentiva 150 mg Filmtabletten

Quetiapin Zentiva 200 mg Filmtabletten

Quetiapin Zentiva 300 mg Filmtabletten

Quetiapin Zentiva 25 mg + 100 mg Filmtabletten



1. BEZEICHNUNG DER ARZNEIMITTEL


Quetiapin Zentiva 25 mg Filmtabletten

Quetiapin Zentiva 100 mg Filmtabletten

Quetiapin Zentiva 150 mg Filmtabletten

Quetiapin Zentiva 200 mg Filmtabletten

Quetiapin Zentiva 300 mg Filmtabletten

Quetiapin Zentiva 25 mg + 100 mg Filmtabletten


Wirkstoff: Quetiapin



2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG



Quetiapin Zentiva 25 mg Filmtabletten

1 Filmtablette enthält 25 mg Quetiapin als Quetiapinhemifumarat.

Sonstiger Bestandteil: 1 Tablette enthält 0,95 mg Lactose.


Quetiapin Zentiva 100 mg Filmtabletten

1 Filmtablette enthält 100 mg Quetiapin als Quetiapinhemifumarat.

Sonstiger Bestandteil: 1 Tablette enthält 3,8 mg Lactose.


Quetiapin Zentiva 150 mg Filmtabletten

1 Filmtablette enthält 150 mg Quetiapin als Quetiapinhemifumarat.

Sonstiger Bestandteil: 1 Tablette enthält 5,7 mg Lactose.


Quetiapin Zentiva 200 mg Filmtabletten

1 Filmtablette enthält 200 mg Quetiapin als Quetiapinhemifumarat.

Sonstiger Bestandteil: 1 Tablette enthält 7,6 mg Lactose.


Quetiapin Zentiva 300 mg Filmtabletten

1 Filmtablette enthält 300 mg Quetiapin als Quetiapinhemifumarat.

Sonstiger Bestandteil: 1 Tablette enthält 11,4 mg Lactose.


Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.



3. DARREICHUNGSFORM


Filmtabletten


Quetiapin Zentiva 25 mg Filmtabletten

Pfirsichfarbene, runde, bikonvexe Filmtablette.


Quetiapin Zentiva 100 mg Filmtabletten

Gelbe, runde, bikonvexe Filmtablette mit einseitiger Bruchrille. Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.


Quetiapin Zentiva 150 mg Filmtabletten

Hellgelbe, runde, bikonvexe Filmtablette.


Quetiapin Zentiva 200 mg Filmtabletten

Weiße, runde, bikonvexe Filmtablette.


Quetiapin Zentiva 300 mg Filmtabletten

Weiße, kapselförmige Filmtablette mit einseitiger Bruchrille. Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.




4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete



Quetiapin Zentiva ist nicht indiziert zur Prävention von Rückfällen in manische oder depressive Phasen.



4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Quetiapin Zentiva kann zu den Mahlzeiten oder unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.


Erwachsene

Behandlung der Schizophrenie

Quetiapin Zentiva sollte 2-mal täglich eingenommen werden. In den ersten 4 Behandlungstagen beträgt die Tagesdosis:


Nach dem 4. Behandlungstag sollte die Dosis bis zur üblichen wirksamen Dosis von 300–450 mg Quetiapin pro Tag angepasst werden. Die Dosis kann je nach individuellem Ansprechen des Patienten und der Verträglichkeit zwischen 150 mg und 750 mg Quetiapin pro Tag liegen.


Behandlung von manischen Episoden im Zusammenhang mit bipolaren Störungen

Quetiapin Zentiva sollte 2-mal täglich eingenommen werden. In den ersten 4 Behandlungstagen beträgt die Tagesdosis:


Weitere Dosisanpassungen bis zur Tagesdosis von 800 mg Quetiapin am 6. Behandlungstag sollten in Schritten nicht größer als 200 mg Quetiapin pro Tag erfolgen. Die Dosis kann je nach individuellem Ansprechen des Patienten und der Verträglichkeit zwischen 200 und 800 mg Quetiapin pro Tag liegen. Die üblich wirksame Tagesdosis liegt zwischen 400 und 800 mg Quetiapin pro Tag.


Ältere Patienten

Bei der Behandlung älterer Patienten mit Quetiapin Zentiva ist, wie bei anderen Antipsychotika, vor allem in der Anfangsphase Vorsicht geboten. Je nach individuellem Ansprechen des Patienten und der Verträglichkeit kann es erforderlich sein, die Dosisanpassung langsamer vorzunehmen und eine geringere therapeutische Tagesdosis zu wählen als bei jüngeren Patienten. Bei älteren Personen war die mittlere Plasma-Clearance von Quetiapin im Vergleich zu der jüngerer Patienten um 30–50 % erniedrigt.


Kinder und Jugendliche

Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von Quetiapin Zentiva bei Kindern und Jugendlichen sind nicht untersucht worden.


Eingeschränkte Nierenfunktion

Eine Dosisanpassung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist nicht erforderlich.


Eingeschränkte Leberfunktion

Quetiapin wird extensiv in der Leber metabolisiert. Daher sollte Quetiapin Zentiva bei Patienten mit bekannten Leberfunktionsstörungen vor allem in der initialen Behandlungsphase mit Vorsicht angewendet werden. Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion sollte die Anfangsdosis 25 mg Quetiapin pro Tag betragen. Je nach individuellem Ansprechen des Patienten und der Verträglichkeit sollte die Dosis täglich schrittweise um 25–50 mg Quetiapin pro Tag bis zum Erreichen der wirksamen Dosis gesteigert werden.


Erhaltungstherapie

Die vorliegenden Daten lassen keine Antwort auf die Frage zu, wie lange Quetiapin bei Schizophrenie-Patienten angewendet werden kann. Allerdings ist die Wirksamkeit der Erhaltungstherapie für viele andere Antipsychotika nachgewiesen.

Daher wird empfohlen, die Behandlung mit Quetiapin fortzusetzen. Dabei ist es ratsam, die niedrigste Dosis anzuwenden, die erforderlich ist, um die Remission aufrechtzuerhalten.


Die Patienten müssen regelmäßig untersucht werden, um zu ermitteln, ob eine weitere Erhaltungstherapie notwendig ist.


Wiederaufnahme einer zu einem früheren Zeitpunkt abgesetzten Behandlung mit Quetiapin

Auch für diesen Fall liegen keine Daten vor. Wenn bei einem Patienten, bei dem eine Quetiapin-Therapie zu einem früheren Zeitpunkt abgesetzt wurde, eine Wiederaufnahme der Quetiapin-Therapie erforderlich ist, wird folgendes Vorgehen empfohlen:

Beträgt die Unterbrechung der Quetiapin-Therapie weniger als 1 Woche, so kann die Behandlung mit

der für die Erhaltungstherapie angewendeten Dosis fortgesetzt werden.

Bei Patienten, die über mehr als 1 Woche kein Quetiapin erhalten haben, ist das initiale Dosierungs-

schema zu befolgen, um basierend auf dem Ansprechen des Patienten die wirksame Dosis zu ermitteln.


Wechsel von anderen Antipsychotika

Es liegen keine spezifischen Daten zu einem Behandlungswechsel von anderen Antipsychotika auf Quetiapin oder zur gleichzeitigen Anwendung von Quetiapin mit anderen Antipsychotika vor.


Auch wenn ein unmittelbares Absetzen der früheren Antipsychotika-Therapie bei einigen Schizophrenie-Patienten akzeptabel sein kann, ist bei der Mehrzahl der Patienten das schrittweise Absetzen der Behandlung möglicherweise besser geeignet. Sofern die Umstellung die gleichzeitige Anwendung beider Antipsychotika erfordert, sollte die Überlappungsphase in jedem Fall so kurz wie möglich gewählt werden.


Bei Umstellung eines Schizophrenie-Patienten von einem Depot-Antipsychotikum auf Quetiapin, sollte die Quetiapin-Therapie zum Zeitpunkt der nächsten vorgesehenen Depot-Injektion begonnen werden, sofern dies medizinisch vertretbar ist. Es ist regelmäßig zu prüfen, ob Arzneimittel, die wegen der extrapyramidalen Nebenwirkungen des früheren Depot-Antipsychotikums verabreicht wurden, fortgesetzt werden müssen.



4.3 Gegenanzeigen


Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile des

Arzneimittels.

Die gleichzeitige Anwendung mit Inhibitoren des Cytochrom P4503A4 wie HIV-Proteasehemmer,

Antimykotika vom Azoltyp, Erythromycin, Clarithromycin und Nefazodon ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.5).



4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Somnolenz

Die Behandlung mit Quetiapin war mit Somnolenz und verwandten Symptomen wie Sedierung (siehe Abschnitt 4.8) assoziiert.


Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Quetiapin Zentiva sollte mit Vorsicht bei Patienten mit bekannten kardiovaskulären oder zerebrovaskulären Erkrankungen oder anderen Störungen, die als prädisponierend für Hypotonie gelten, angewendet werden. Quetiapin kann vor allem während der initialen Dosistitrationsphase eine orthostatische Hypotonie auslösen, daher sollte in solchen Fällen eine Reduzierung der Dosis oder eine langsamere Dosisanpassung in Erwägung gezogen werden.


Thromboembolie-Risiko

Im Zusammenhang mit der Anwendung von Antipsychotika sind Fälle von venösen Thromboembolien (VTE) berichtet worden. Da Patienten, die mit Antipsychotika behandelt werden, häufig erworbene Risikofaktoren für VTE aufweisen, sollten alle möglichen Risikofaktoren für VTE vor und während der Behandlung mit Quetiapin Zentiva identifiziert und Präventivmaßnahmen ergriffen werden.


Krampfanfälle

In kontrollierten klinischen Prüfungen gab es keinen Unterschied in der Inzidenz von Krampfanfällen zwischen mit Quetiapin oder mit Plazebo behandelten Patienten. Bei der Behandlung von Patienten mit Krampfanfällen in der Vorgeschichte wird, wie bei anderen Antipsychotika auch, Vorsicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.8).


Extrapyramidalmotorische Symptome

In kontrollierten klinischen Prüfungen gab es innerhalb des empfohlenen therapeutischen Dosisbereichs keinen Unterschied in der Inzidenz von extrapyramidalmotorischen Symptomen im Vergleich zur Placebo-Behandlung.


Spätdyskinesie

Falls Anzeichen und Symptome einer Spätdyskinesie auftreten, sollte erwogen werden, die Dosis zu reduzieren oder Quetiapin Zentiva abzusetzen (siehe Abschnitt 4.8).


Malignes neuroleptisches Syndrom

Das maligne neuroleptische Syndrom ist mit der antipsychotischen Therapie einschließlich Quetiapin (siehe Abschnitt 4.8) in Zusammenhang gebracht worden. Zu den klinischen Anzeichen gehören Hyperthermie, Bewusstseinsveränderungen, Muskelrigidität, autonome Instabilität und ein Anstieg der CPK-Werte. In derartigen Fällen sollte Quetiapin Zentiva abgesetzt und eine angemessene medizinische Behandlung eingeleitet werden.


Schwere Neutropenie

Schwere Neutropenie (Wert für neutrophile Granulozyten < 0,5 x 109/l) wurde gelegentlich im Rahmen von klinischen Studien mit Quetiapin berichtet. Die meisten Fälle von schwerer Neutropenie traten innerhalb der ersten Behandlungsmonate mit Quetiapin auf. Es gab keine ersichtliche Abhängigkeit von der Dosis. Erfahrungen nach Markteinführung zeigten, dass Leukopenie und/oder Neutropenie nach Beendigung der Therapie mit Quetiapin reversibel waren. Mögliche Risikofaktoren für Neutropenie sind eine vorbestehende erniedrigte Anzahl weißer Blutzellen sowie Arzneimittel-induzierte Neutropenien in der Vorgeschichte. Die Behandlung mit Quetiapin sollte bei Patienten mit einem Wert für neutrophile Granulozyten < 1,0 x 109/l abgebrochen werden. Die Patienten sollten auf Anzeichen und Symptome einer Infektion hin beobachtet und der Wert der neutrophilen Granulozyten überwacht werden (bis der Wert über 1,5 x 109/l liegt; siehe Abschnitt 5.1).


Wechselwirkungen

Siehe auch Abschnitt 4.5.

Bei gleichzeitiger Einnahme von Quetiapin Zentiva und stark leberenzyminduzierenden Substanzen, wie Carbamazepin oder Phenytoin, wird die Plasmakonzentration von Quetiapin erheblich verringert, was die Wirksamkeit der Behandlung mit Quetiapin Zentiva beeinflussen kann. Bei Patienten, die mit Arzneimitteln behandelt werden, die Leberenzyme induzieren, sollte die Behandlung mit Quetiapin Zentiva nur begonnen werden, wenn der behandelnde Arzt entscheidet, dass der Nutzen einer Behandlung mit Quetiapin Zentiva größer ist als das Risiko des Absetzens des leberenzyminduzierenden Arzneimittels. Es ist wichtig, dass jede Veränderung einer Behandlung mit einem leberenzyminduzierenden Arzneimittel ausschleichend erfolgt und dieses Arzneimittel, falls erforderlich, durch eine nicht leberenzyminduzierende Substanz (z. B. Natriumvalproat) ersetzt wird.


Hyperglykämie

Eine Hyperglykämie oder eine Verschlechterung eines bestehenden Diabetes wurden während der Behandlung mit Quetiapin berichtet. Eine geeignete ärztliche Überwachung ist bei Patienten mit Diabetes und bei Patienten mit Risikofaktoren für die Entwicklung eines Diabetes mellitus ratsam (siehe auch Abschnitt 4.8).


Lipide

In klinischen Studien mit Quetiapin wurde ein Anstieg der Triglyzerid- und Cholesterinwerte beobachtet (siehe Abschnitt 4.8). Anstiege der Lipidwerte sind klinisch adäquat zu behandeln.


QT-Verlängerung

In klinischen Studien und bei bestimmungsgemäßer Anwendung war Quetiapin nicht mit einer anhaltenden Verlängerung des absoluten QT-Intervalls verbunden. Bei Überdosierung (siehe Abschnitt 4.9) zeigte sich jedoch eine QT-Verlängerung. Wie bei anderen Antipsychotika ist jedoch Vorsicht geboten, wenn Quetiapin bei Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder mit einer QT-Verlängerung in der Familienanamnese verordnet wird. Vorsicht ist auch geboten, wenn Quetiapin Zentiva mit Arzneimitteln angewendet wird, die bekanntermaßen zu einer Verlängerung des QTc-Intervalls führen. Dies gilt auch für die gleichzeitige Gabe anderer Neuroleptika und insbesondere bei älteren Patienten, Patienten mit kongenitalem QT-Syndrom, dekompensierter Herzinsuffizienz, Hypertrophie des Herzens, Hypokaliämie oder Hypomagnesiämie (siehe Abschnitt 4.5).


Absetzen

Akute Absetzsymptome wie Schlaflosigkeit, Übelkeit, Kopfschmerzen, Diarrhö, Erbrechen, Schwindel und Gereiztheit wurden nach einem abrupten Absetzen von Antipsychotika, wie z. B. Quetiapin, beschrieben.


Ebenso kann es zu einem Wiederauftreten der psychotischen Symptome kommen und es wurde über unwillkürliche Bewegungsstörungen (wie Akathisie, Dystonie und Dyskinesie) berichtet. Eine ausschleichende Behandlung über einen Zeitraum von mindestens 1–2 Wochen wird empfohlen (siehe Abschnitt 4.8).


Ältere Patienten mit Demenz-assoziierter Psychose

Quetiapin ist nicht für die Behandlung von Patienten mit Demenz-assoziierter Psychose zugelassen.


Erhöhtes Risiko für das Auftreten von unerwünschten zerebrovaskulären Ereignissen

In randomisierten, Placebo-kontrollierten klinischen Studien mit an Demenz erkrankten Patienten, die mit einigen atypischen Antipsychotika behandelt wurden, wurde ein etwa um das Dreifache erhöhtes Risiko für unerwünschte zerebrovaskuläre Ereignisse beobachtet. Der Mechanismus, der zu dieser Risikoerhöhung führt, ist unbekannt. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass diese Wirkung auch bei der Anwendung anderer Antipsychotika oder bei anderen Patientengruppen auftritt. Quetiapin Zentiva sollte daher bei Patienten, die ein erhöhtes Schlaganfallrisiko haben, mit Vorsicht angewendet werden.


Eine Metaanalyse von atypischen Antipsychotika zeigte bei älteren Patienten mit einer Demenz-assoziierten Psychose ein erhöhtes Risiko von Todesfällen im Vergleich zur Plazebogruppe. Bei 2 Plazebo-kontrollierten Quetiapin-Studien in der gleichen Patientenpopulation (N = 710; mittleres Alter: 83 Jahre; Altersspanne: 56–99 Jahre) mit einer Studiendauer von 10 Wochen betrug die Anzahl der Todesfälle bei den mit Quetiapin behandelten Patienten 5,5 % im Vergleich zu 3,2 % bei der Plazebogruppe. Die Patienten in diesen Studien starben an einer Vielzahl von Ursachen, die den Erwartungen für diese Population entsprechen. Diese Daten können keinen kausalen Zusammenhang zwischen einer Behandlung mit Quetiapin und den Todesfällen bei älteren dementen Patienten belegen.


Lactose-Intoleranz

Quetiapin Zentiva enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galaktose-Intoleranz, Laktase-Mangel oder Glukose-Galaktose-Malabsorption sollten Quetiapin Zentiva nicht einnehmen.


Zusätzliche Information

Die Studiendaten zu Quetiapin in Kombination mit Valproat oder Lithium bei akuten mäßigen bis schweren manischen Episoden sind begrenzt; jedoch wurde die Kombinationstherapie gut vertragen (siehe Abschnitte 4.8 und 5.1). Die Studiendaten zeigten eine additive Wirkung in der dritten Behandlungswoche.



4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Da Quetiapin primär auf das Zentralnervensystem wirkt, sollte Quetiapin Zentiva nur mit Vorsicht in Kombination mit anderen zentralwirksamen Arzneimitteln und Alkohol angewendet werden.


Der Metabolismus von Quetiapin erfolgt über das Cytochrom-P-450(CYP)-System, das vorrangig beteiligte Enzym ist CYP3A4. In einer Interaktionsstudie mit Ketoconazol, einem CYP3A4-Inhibitor, die an gesunden Probanden durchgeführt wurde, bewirkte die gleichzeitige Verabreichung von Quetiapin (Dosierung: 25 mg) eine 5- bis 8-fache Zunahme der AUC des Quetiapins. Aufgrund dieser Ergebnisse ist die gleichzeitige Anwendung von Quetiapin und CYP3A4-Inhibitoren kontraindiziert. Außerdem wird empfohlen, Quetiapin nicht zusammen mit Grapefruitsaft einzunehmen.


In einer Pharmakokinetikstudie, in der die Patienten mehrfach vor und während der Behandlung mit Carbamazepin (das als leberenzyminduzierend bekannt ist) Quetiapin erhielten, führte die gleichzeitige Gabe von Carbamazepin zu einem signifikanten Anstieg der Quetiapin-Clearance. Dieser Anstieg der Clearance reduzierte die systemische Exposition gegenüber Quetiapin (gemessen anhand der AUC) auf durchschnittlich 13 % im Vergleich zur Exposition bei der Verabreichung von Quetiapin allein. Bei einigen Patienten wurde ein noch stärkerer Effekt beobachtet. Infolge dieser Interaktion kann es zu erniedrigten Plasmakonzentrationen kommen, was die Wirksamkeit der Behandlung mit Quetiapin Zentiva beeinflussen kann.


Die gleichzeitige Anwendung von Quetiapin und Phenytoin (eine weitere Substanz, die mikrosomale Enzyme induziert) führte zu einem starken Anstieg der Quetiapin-Clearance um ca. 450 %. Bei Patienten, die mit Arzneimitteln behandelt werden, die Leberenzyme induzieren, sollte die Behandlung mit Quetiapin Zentiva nur begonnen werden, wenn der behandelnde Arzt entscheidet, dass der mögliche Nutzen einer Behandlung mit Quetiapin Zentiva größer ist als das Risiko des Absetzens des leberenzyminduzierenden Arzneimittels. Es ist wichtig, dass jede Veränderung einer Behandlung mit einem leberenzyminduzierenden Arzneimittel ausschleichend erfolgt, und dieses Arzneimittel kann, falls erforderlich, durch eine nicht leberenzyminduzierende Substanz (z. B. Natriumvalproat) ersetzt werden (siehe auch Abschnitt 4.4).


Nach gleichzeitiger Gabe der Antidepressiva Imipramin (das als CYP2D6-Hemmer bekannt ist) oder Fluoxetin (das als CYP3A4- und CYP2D6-Hemmer bekannt ist) war die Pharmakokinetik von Quetiapin nicht signifikant verändert.


Die Pharmakokinetik von Quetiapin war nach der gleichzeitigen Gabe der Antipsychotika Risperidon und Haloperidol nicht signifikant verändert. Die gleichzeitige Verabreichung von Quetiapin und Thioridazin führte jedoch zu einem Anstieg der Quetiapin-Clearance um ca. 70 %.


Nach gleichzeitiger Gabe von Cimetidin war die Pharmakokinetik von Quetiapin nicht verändert.


Die Pharmakokinetik von Lithium wurde bei gleichzeitiger Gabe von Quetiapin nicht verändert.


Die Pharmakokinetik von Natriumvalproat und Quetiapin wurde bei gleichzeitiger Gabe nicht in klinisch relevantem Ausmaß verändert.


Formale Studien zu Wechselwirkungen mit häufig verwendeten Arzneimitteln zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wurden nicht durchgeführt.


Vorsicht ist geboten bei gleichzeitiger Anwendung von Quetiapin mit Arzneimitteln, die bekanntermaßen zu Störungen des Elektrolythaushalts oder zu einer Verlängerung des QT-Intervalls führen.



4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von Quetiapin in der Schwangerschaft beim Menschen sind nicht belegt. Tierexperimentelle Untersuchungen ergaben bisher keine Hinweise auf schädigende Wirkungen, wobei mögliche Wirkungen auf das fötale Auge nicht untersucht wurden. Quetiapin Zentiva sollte daher in der Schwangerschaft nur dann angewendet werden, wenn der Nutzen die möglichen Risiken rechtfertigt. Neonatale Entzugssymptome wurden nach Schwangerschaften, in denen Quetiapin Zentiva verabreicht wurde, beobachtet.


Es ist nicht bekannt, in welchem Ausmaß Quetiapin beim Menschen in die Muttermilch übertritt. Stillenden Müttern sollte daher geraten werden, während der Behandlung mit Quetiapin Zentiva nicht zu stillen.




4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Quetiapin Zentiva hat großen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.


In Anbetracht seiner vorwiegenden Wirkungen auf das zentrale Nervensystem kann Quetiapin Tätigkeiten, die geistige Wachsamkeit erfordern, beeinträchtigen. Daher sollte Patienten vom Autofahren oder dem Bedienen von Maschinen abgeraten werden, bis ihre individuelle Empfindlichkeit gegenüber dem Präparat bekannt ist.



4.8 Nebenwirkungen


Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen mit Quetiapin sind: Somnolenz, Schwindel, Mundtrockenheit, milde Asthenie, Obstipation, Tachykardie, orthostatische Hypotonie und Dyspepsie.


Wie bei anderen Antipsychotika wurden Gewichtszunahme, Synkope, malignes neuroleptisches Syndrom, Leukopenie, Neutropenie und periphere Ödeme mit Quetiapin in Verbindung gebracht.


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:

Sehr häufig (≥ 1/10)

Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)

Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)


Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angegeben.


Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Häufig: Leukopenie1.

Gelegentlich: Eosinophilie.

Häufigkeit nicht bekannt: Neutropenie1.


Erkrankungen des Immunsystems

Gelegentlich: Hypersensibilität.

Sehr selten: anaphylaktische Reaktionen6.


Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Sehr selten: Diabetes mellitus1,5,6.


Psychiatrische Erkrankungen

Häufigkeit nicht bekannt: Fälle von suizidalen Gedanken oder suizidalem Verhalten während der Therapie mit Quetiapin oder kurze Zeit nach Beendigung der Behandlung sind berichtet worden.


Erkrankungen des Nervensystems

Sehr häufig: Schwindel4, Somnolenz2, Kopfschmerzen.

Häufig: Synkope4, extrapyramidalmotorische Symptome1,13.

Gelegentlich: Krampfanfälle1, Syndrom der unruhigen Beine (Restless-Legs-Syndrom), Dysarthrie.

Sehr selten: Spätdyskinesie6.


Augenerkrankungen

Häufig: verschwommenes Sehen.


Herzerkrankungen

Häufig: Tachykardie4.


Gefäßerkrankungen

Häufig: orthostatische Hypotonie4.


Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Häufig: Rhinitis.


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Sehr häufig: Mundtrockenheit.

Häufig: Obstipation, Dyspepsie.


Gelegentlich: Dysphagie8.


Leber- und Gallenerkrankungen

Selten: Gelbsucht6.

Sehr selten: Hepatitis6.


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Sehr selten: Angioödeme6, Stevens-Johnson-Syndrom6.


Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Selten: Priapismus.


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Sehr häufig: Entzugs-(Absetz-)Symptome1,10.

Häufig: milde Asthenie, periphere Ödeme.

Selten: malignes neuroleptisches Syndrom1.


Untersuchungen

Sehr häufig: Erhöhung der Serumtriglyceridspiegel11, Erhöhung des Gesamtcholesterin (überwiegend LDL-Cholesterin)12.

Häufig: Gewichtszunahme9, Erhöhung der Serumtransaminasen (ALT, AST)3, Verringerung der neutrophilen Granulozyten, Erhöhung der Blutzuckerspiegel auf ein hyperglykämisches Niveau7.

Gelegentlich: Erhöhung der Gamma-GT-Spiegel3.


Siehe Abschnitt 4.4.

Es kann Somnolenz auftreten, gewöhnlich während der ersten 2 Behandlungswochen, die aber im

Allgemeinen bei fortgesetzter Einnahme von Quetiapin Zentiva vorübergeht.

Bei einigen Patienten wurde während der Therapie mit Quetiapin Zentiva ein asymptomatischer

Anstieg der Serumtransaminasen ALT (GPT) und AST (GOT) oder des Gamma-GT-Spiegels beobachtet. Dieser Anstieg war gewöhnlich bei fortgesetzter Behandlung mit Quetiapin Zentiva reversibel.

Wie andere Antipsychotika, die die alpha1-adrenergen Rezeptoren blockieren, kann Quetiapin be-

sonders während der initialen Dosisanpassung (siehe Abschnitt 4.4) häufig eine orthostatische Hypotonie auslösen, die mit Schwindel, Tachykardie und bei einigen Patienten mit Synkopen einhergeht.

Verschlechterung eines bestehenden Diabetes wurde sehr selten berichtet.

Berechnungsgrundlage der Häufigkeit dieser Nebenwirkung sind ausschließlich Post-Marketing-

Daten.

Nüchternblutzucker ≥ 126 mg/dl (≥ 7 mmol/l) oder nichtnüchterner Blutzucker

200 mg/dl (≥ 1,1 mmol/l) in mindestens einem Fall.

Eine Erhöhung der Dysphagie-Rate unter Quetiapin im Vergleich zu Plazebo wurde nur in

klinischen Studien zur bipolaren Depression beobachtet.

Tritt hauptsächlich während der ersten Behandlungswochen auf.

In akut Plazebo-kontrollierten Monotherapiestudien mit Bewertung von Symptomen bei Therapie-

beendigung, wurden die folgenden Absetzsymptome am häufigsten beobachtet: Schlaflosigkeit, Übelkeit, Kopfschmerzen, Diarrhö, Erbrechen, Schwindel und Gereiztheit. Die Inzidenz dieser Reaktionen hat 1 Woche nach Behandlungsende signifikant nachgelassen.

Triglyzeride ≥ 200 mg/dl (≥ 2,258 mmol/l) bei mindestens einem Ereignis.

Cholesterin ≥ 240 mg/dl (≥ 6,2064 mmol/l) bei mindestens einem Ereignis.

Siehe unten.


Es wurde über Fälle von Verlängerungen des QT-Intervalls, ventrikulären Arrhythmien, plötzlichen Todesfällen ungeklärter Ursache, Herzstillstand und Torsade de pointes unter der Einnahme von Neuroleptika berichtet. Sie gelten als Klasseneffekt.


Venöse Thromboembolien

Häufigkeit nicht bekannt: Fälle von Thromboembolien (einschließlich Fällen von Lungenembolie und Fällen von tiefer Venenthrombose) wurden unter der Einnahme von Antispychotika berichtet.t


In Plazebo-kontrollierten klinischen Kurzzeitstudien zur Behandlung der Schizophrenie und der bipolaren Manie war die Gesamtinzidenz extrapyramidalerSymptome ähnlich wie unter Behandlung mit Plazebo (Schizophrenie: 7,8 % für Quetiapin und 8,0 % für Plazebo; bipolare Manie: 11,2 % für Quetiapin und 11,4 % für Plazebo).


Die Behandlung mit Quetiapin war von einer geringen dosisabhängigen Senkung der Schilddrüsenhormonspiegel, insbesondere des Gesamt-T4 und des freien T4, begleitet. Die Verringerung des Gesamt- und freien T4 erreichte in den ersten 2–4 Wochen der Behandlung mit Quetiapin ihr Maximum, ohne dass es während der Langzeitbehandlung zu einer weiteren Abnahme kam. In fast allen Fällen waren die Veränderungen des Gesamt- und freien T4 nach Beendigung der Behandlung mit Quetiapin unabhängig von der Behandlungsdauer reversibel. Eine geringfügige Abnahme des Gesamt-T3 und des reversen T3 wurde nur bei höheren Dosen beobachtet. Die Spiegel des TBG waren unverändert, und ein reziproker Anstieg des Thyreotropins (TSH) wurde generell nicht beobachtet. Dabei gibt es keine Hinweise darauf, dass Quetiapin eine klinisch relevante Hypothyreose hervorruft.



4.9 Überdosierung


Aus klinischen Prüfungen liegt ein Bericht einer akuten Überdosierung mit tödlichem Ausgang bei Einnahme von 13,6 g vor, und nach Markteinführung traten nach Überdosierung mit nur 6 g Quetiapin allein Todesfälle auf. Im Gegensatz hierzu überlebten Patienten akute Überdosierungen von bis zu 30 g Quetiapin. Sehr selten wurde nach Markteinführung berichtet, dass Überdosierungen mit ausschließlich Quetiapin einen tödlichen Ausgang nahmen oder im Koma endeten oder eine Verlängerung des QT-Intervalls hervorriefen.


Patienten mit vorhandenen schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen können ein erhöhtes Risiko für die Überdosierungserscheinungen aufweisen (siehe Abschnitt 4.4).


Im Allgemeinen bestand die Symptomatik in einer Verstärkung der bekannten pharmakologischen Wirkungen der Substanz, d. h. Benommenheit und Sedierung, Tachykardie und Hypotonie.


Es gibt kein spezifisches Antidot gegen Quetiapin. In schwerwiegenden Fällen sollte die Möglichkeit der Beteiligung mehrerer Arzneimittel überprüft werden. Intensivmedizinische Maßnahmen werden empfohlen, dazu gehören das Öffnen und Freihalten der Atemwege, die Sicherstellung adäquater Sauerstoffversorgung und Ventilation sowie Überwachung und Unterstützung des kardiovaskulären Systems. Obwohl es keine Untersuchungen zur Verhinderung der Resorption der Überdosis gibt, sollten eine Magenspülung (nach Intubation bei bewusstlosen Patienten) und die Gabe von Aktivkohle zusammen mit einem Abführmittel erwogen werden.


Eine enge medizinische Überwachung sollte bis zur Erholung des Patienten fortgesetzt werden.



5. Pharmakologische Eigenschaften

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Antipsychotika, Diazepine, Oxazepine und Thiazepine,

ATC-Code: N05AH04.


Wirkmechanismus

Quetiapin ist eine atypische antipsychotisch wirksame Substanz.

Quetiapin und der aktive menschliche Plasmametabolit N-Desalkylquetiapin interagieren mit einem breiten Spektrum von Neurotransmitterrezeptoren. Quetiapin und N-Desalkylquetiapin besitzen Affinität zu zerebralen serotonergen (5HT2)- und dopaminergen D1- und D2-Rezeptoren. Es wird angenommen, dass diese Kombination eines Rezeptorantagonismus mit höherer Selektivität für 5HT2- verglichen mit D2-Rezeptoren für die klinischen antipsychotischen Eigenschaften und das gering ausgeprägte extrapyramidalmotorische Nebenwirkungsprofil (EPS) von Quetiapin mitverantwortlich ist. Zusätzlich besitzt N-Desalkylquetiapin eine hohe Affinität zu dem Norepinephrin-Transporter (NET). Quetiapin und N-Desalkylquetiapin haben auch eine hohe Affinität zu histaminergen und alpha1-adrenergen Rezeptoren und eine weniger ausgeprägte Affinität zu alpha2-adrenergen- und serotonergen 5HT1A-Rezeptoren. Quetiapin hat jedoch keine nennenswerte Affinität zu muskarinischen Acetylcholin- oder Benzodiazepinrezeptoren.


Pharmakodynamische Effekte

In Tests zur Untersuchung des antipsychotischen Potenzials, wie z. B. im konditionierten Vermeidungstest, ist Quetiapin wirksam. Es blockiert auch die Wirkung von Dopaminagonisten, gemessen durch Verhaltensbeobachtung oder elektrophysiologisch, und erhöht die Konzentration von Dopaminmetaboliten, ein neurochemischer Index für eine D2-Rezeptorblockade.


In präklinischen Prüfungen, die Schlüsse auf extrapyramidalmotorische Nebenwirkungen ziehen lassen, unterscheidet sich Quetiapin von Standard-Antipsychotika und weist ein atypisches Profil auf. Quetiapin führt nach chronischer Gabe nicht zu Dopamin-D2-Rezeptorüberempfindlichkeit. Bei Dosen, die eine effektive D2-Rezeptorblockade bewirken, ruft Quetiapin nur eine schwach ausgeprägte Katalepsie hervor. Nach chronischer Anwendung zeigt Quetiapin Selektivität für das limbische System, indem es eine Depolarisationsblockade der mesolimbischen, nicht aber der nigrostriatalen dopaminhaltigen Neuronen hervorruft. Bei Cebus­affen, mit oder ohne Haloperidol-Sensibilisierung, wirkt Quetiapin nach akuter und chronischer Gabe nur minimal dystonieauslösend. Aus den Ergebnissen dieser Tests kann man schließen, dass Quetiapin Zentiva wahrscheinlich nur ein minimales Potenzial zur Auslösung extrapyramidalmotorischer Nebenwirkungen besitzt und es wird angenommen, dass Substanzen, die nur in geringem Maße extrapyramidalmotorische Symptome hervorrufen, auch ein geringes Potenzial zur Auslösung einer Spätdyskinesie besitzen (siehe Abschnitt 4.8).


Es ist nicht bekannt, in welchem Ausmaß der Metabolit N-Desalkylquetiapin zur pharmakologischen Aktivität von Quetiapin im Menschen beiträgt.


Klinische Wirksamkeit

In 3 Plazebo-kontrollierten klinischen Studien mit schizophrenen Patienten gab es bei unterschiedlichen Quetiapin-Dosen in Bezug auf die Inzidenz von extrapyramidalmotorischen Nebenwirkungen oder die zusätzliche Anwendung von Anticholinergika keine Unterschiede zwischen den Quetiapin- und Plazebogruppen. In einer Plazebo-kontrollierten Studie, in der fixe Dosen zwischen 75 und 750 mg Quetiapin pro Tag angewendet wurden, gab es keine Hinweise auf ein vermehrtes Auftreten extrapyramidalmotorischer Nebenwirkungen oder eine Zunahme an gleichzeitig verabreichten Anticholinergika.


In 4 Plazebo-kontrollierten klinischen Studien, je zwei in der Monotherapie und in der Kombinationstherapie mit Lithium oder Divalproex, wurde die Verabreichung von Quetiapin in Tagesdosen bis zu 800 mg für die Behandlung von mäßigen bis schweren manischen Episoden ausgewertet. Dabei traten keine Unterschiede zwischen der mit Quetiapin und der mit Plazebo behandelten Gruppe bezüglich der Häufigkeit von extrapyramidalmotorischen Symptomen oder dem zusätzlichen Gebrauch von Anticholinergika auf.


Plazebo-kontrollierte Studien bei älteren Patienten mit Demenz-assoziierter Psychose belegen, dass bei Patienten, die mit Quetiapin behandelt wurden, die Häufigkeit von zerebrovaskulären Nebenwirkungen pro 100 Patientenjahren nicht höher war als bei mit Plazebo behandelten Patienten.


Im Unterschied zu vielen anderen Antipsychotika führte Quetiapin nicht zu einer dauerhaften Erhöhung des Prolaktinspiegels, was als Merkmal atypischer Antipsychotika gewertet wird. In einer klinischen Studie an schizophrenen Patienten mit unterschiedlichen Fixdosen wurden bei den Prolaktinspiegeln am Ende der Studie keine Unterschiede zwischen Quetiapin im empfohlenen Dosisbereich und Plazebo festgestellt.


Bei der Behandlung mäßiger bis schwerer manischer Episoden hat Quetiapin als Monotherapie in 2 Studien gegenüber Plazebo überlegene Wirksamkeit bei der Verbesserung manischer Symptome nach 3 und nach 12 Wochen gezeigt. Bisher liegen keine Ergebnisse aus Langzeitstudien zur Wirksamkeit von Quetiapin bei der Prävention nachfolgender manischer oder depressiver Episoden vor. Die Daten zu Quetiapin in Kombination mit Valproat oder Lithium bei akuten mäßigen bis schweren manischen Episoden nach 3 und nach 6 Wochen sind begrenzt; jedoch wurde die Kombinationstherapie gut vertragen. Die Studiendaten zeigten eine additive Wirkung in der dritten Behandlungswoche. In einer zweiten Studie zeigte sich in der sechsten Behandlungswoche keine additive Wirkung. Die durchschnittliche Quetiapin-Dosis bei Respondern in der letzten Behandlungswoche betrug annähernd 600 mg pro Tag; annähernd 85 % der Responder lagen zwischen 400 mg und 800 mg täglich.


Klinische Studien haben gezeigt, dass Quetiapin bei 2-mal täglicher Gabe bei Schizophrenie und bei manischen Episoden wirksam ist, obwohl Quetiapin eine pharmakokinetische Halbwertszeit von ca. 7 Stunden hat. Dies wird auch durch eine Untersuchung mittels Positronen-Emissions-Tomographie (PET) bestätigt, in der nachgewiesen wurde, dass Quetiapin an 5HT2- und D2-Rezeptoren bis zu 12 Stunden bindet. Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von Dosen über 800 mg pro Tag sind nicht untersucht worden.


Die Wirksamkeit der Langzeitbehandlung mit Quetiapin zur Prävention von Rückfällen wurde nicht in klinischen Blindstudien überprüft. In offenen Studien mit schizophrenen Patienten blieb die klinische Wirksamkeit von Quetiapin bei Patienten, die anfänglich auf die Therapie angesprochen hatten, bei der Fortsetzung der Therapie erhalten, was auf eine gewisse Wirksamkeit der Langzeitbehandlung hindeutet.


In Plazebo-kontrollierten Monotherapiestudien trat bei 1,72 % der Patienten, die mit Quetiapin behandelt wurden, wenigstens ein Ereignis mit einem Wert kleiner als 1,5 x 109/l für neutrophile Granulozyten auf (bei Patienten mit einem Ausgangswert von 1,5 x 109/l ) im Vergleich zu 0,73 % der Patienten, die mit Plazebo behandelt wurden. In allen klinischen Studien (Plazebo-kontrollierte, offene, mit aktivem Vergleichspräparat; mit Patienten mit einem Ausgangswert für neutrophile Granulozyten 1,5 x 109/l) lag die Häufigkeit für das Auftreten mindestens eines Wertes < 0,5 x 109/l für neutrophile Granulozyten bei 0,21 % für die mit Quetiapin behandelten Patienten im Vergleich zu 0 % bei mit Plazebo behandelten Patienten. Die Häufigkeit für das Auftreten eines Wertes 0,5 x 109/l bis < 1,0 x 109/l lag bei den mit Quetiapin behandelten Patienten bei 0,75 % und bei 0,11 % für die mit Plazebo behandelten Patienten.



Pharmakokinetikische Eigenschaften


Nach oraler Anwendung wird Quetiapin gut resorbiert und umfassend metabolisiert. Die Bioverfügbarkeit von Quetiapin wird durch gleichzeitige Nahrungsaufnahme nicht signifikant beeinträchtigt. Die Plasmaproteinbindung von Quetiapin liegt bei etwa 83 %. Steady-state-Maximalwerte molarer Konzentrationen des aktiven Metaboliten N-Desalkylquetiapin liegen bei 35 % der für Quetiapin beobachteten Werte. Die Eliminationshalbwertszeiten betragen für Quetiapin ca. 7 Stunden und für N-Desalkylquetiapin ca. 12 Stunden.


Die Pharmakokinetik von Quetiapin und N-Desalkylquetiapin ist linear über die zugelassene Dosierung. Die Kinetik von Quetiapin ist bei Männern und Frauen gleich.


Die durchschnittliche Clearance von Quetiapin liegt bei Älteren um 30–50 % unter der von Erwachsenen im Alter von 18–65 Jahren.


Bei Personen mit schweren Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min/1,73 m2) war die mittlere Plasma-Clearance von Quetiapin um etwa 25 % reduziert, die individuellen Clearance-Werte liegen jedoch innerhalb des Bereichs gesunder Personen. Die im Urin ausgeschiedene mittlere molare Dosisfraktion von freiem Quetiapin und dem aktiven menschlichen Plasmametaboliten N-Desalkylquetiapin beträgt < 5 %.


Quetiapin wird extensiv in der Leber metabolisiert; nach der Gabe von radioaktiv markiertem Quetiapin werden weniger als 5 % der ursprünglichen Substanz unverändert mit dem Urin oder den Faeces ausgeschieden. Ungefähr 73 % der Radioaktivität werden mit dem Urin ausgeschieden, 21 % mit den Faeces. Bei Personen mit eingeschränkter Leberfunktion (stabile alkoholbedingte Zirrhose) ist die mittlere Plasma-Clearance von Quetiapin um ca. 25 % reduziert. Da Quetiapin extensiv in der Leber metabolisiert wird, wird bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion ein erhöhter Plasmaspiegel erwartet, so dass bei diesen Patienten eine Dosisanpassung erforderlich sein kann (siehe Abschnitt 4.2).


In-vitro-Untersuchungen haben bestätigt, dass in erster Linie das Enzym CYP3A4 für den Metabolismus von Quetiapin über das Cytochrom-P-450-System verantwortlich ist. N-Desalkylquetiapin wird primär über CYP3A4 gebildet und abgebaut.


Es wurde festgestellt, dass Quetiapin und einige seiner Metaboliten (einschließlich N-Desalkylquetiapin) beim Menschen eine schwache Hemmung der In-vitro-Aktivität von Cytochrom-P-450-1A2, -2C9, -2C19, -2D6 und -3A4 bewirkten. Eine CYP-Hemmung ist in-vitronur in Konzentrationen aufgetreten, die ungefähr 5- bis 50-mal so hoch waren, wie die durch Tagesdosen von 300–800 mg beim Menschen erzielten Konzentrationen. Aufgrund dieser In-vitro-Ergebnisse ist es unwahrscheinlich, dass die gleichzeitige Anwendung von Quetiapin und anderen Arzneimitteln eine klinisch signifikante Hemmung des Cytochrom-P-450-abhängigen Metabolismus des anderen Arzneimittels zur Folge hat. Tierexperimentelle Untersuchungen deuten darauf hin, dass Quetiapin Cytochrom-P-450-Enzyme induzieren kann. In einer speziellen Interaktionsstudie bei Psychose-Patienten ist jedoch nach der Anwendung von Quetiapin kein Anstieg der Cyto­chrom-P-450-Aktivität festgestellt worden.


Steady-state-Maximalwerte molarer Konzentrationen des aktiven Metaboliten N-Desalkylquetiapin liegen bei 35 % der für Quetiapin beobachteten Werte. Die Eliminationshalbwertszeiten betragen für Quetiapin ca. 7 Stunden und für N-Desalkylquetiapin ca. 12 Stunden.


In einer Studie zur Mehrfach-Gabe bei gesunden Probanden, die die Pharmakokinetik von Quetiapin bei Verabreichung vor und während einer Behandlung mit Ketoconazol untersuchte, führte die gleichzeitige Verabreichung von Ketoconazol zu einem Anstieg der mittleren Cmaxund AUC von Quetiapin um 235 % bzw. 522 % bei einer Abnahme der mittleren Clearance von 84 %. Die mittlere Halbwertszeit von Quetiapin nahm von 2,6 auf 6,8 Stunden zu, während die mittlere tmax unverändert blieb.



5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


In einer Reihe von In-vitro- und In-vivo-Genotoxizitätsstudien ergaben sich keine Hinweise auf eine Genotoxizität. Im Tierversuch sind nach klinisch relevanter Exposition folgende Veränderungen festgestellt worden, die jedoch bisher nicht in klinischen Langzeituntersuchungen bestätigt worden sind:


In der Schilddrüse von Ratten wurden Pigmentablagerungen nachgewiesen; bei Cynomolgus-Affen wurden eine Hypertrophie von Schilddrüsenfollikelzellen, erniedrigte T3-Plasmaspiegel und eine Verminderung der Hämoglobin-Konzentration sowie der Anzahl roter und weißer Blutkörperchen beobachtet. Bei Hunden traten Linsentrübung und Katarakte auf.


Unter Berücksichtigung dieser Befunde muss für den Patienten der Nutzen der Behandlung mit Quetiapin gegen die Risiken abgewogen werden.



6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Tablettenkern:

Calciumhydrogenphosphat

Lactose-Monohydrat

Mikrokristalline Cellulose

Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph. Eur.)

Povidon K27-32

Magnesiumstearat (Ph. Eur.)


Filmüberzug:

Quetiapin Zentiva 25 mg Filmtabletten

Hypromellose

Titandioxid (E 171)

Macrogol 400

Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E 172)

Eisen(III)-oxid (E 172)


Quetiapin Zentiva 100 mg/150 mg Filmtabletten

Hypromellose

Titandioxid (E 171)

Macrogol 400

Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E 172)


Quetiapin Zentiva 200 mg/300 mg Filmtabletten

Hypromellose

Titandioxid (E 171)

Macrogol 400


6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.



6.3 Dauer der Haltbarkeit


4 Jahre



6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.



6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


PVC/PE/PVdC/Aluminium-Blisterpackungen:


Quetiapin Zentiva 25 mg/100 mg/150 mg/200 mg/300 mg Filmtabletten:

Blisterpackung: 20, 50 und 100 Filmtabletten.


Quetiapin Zentiva 25 mg + 100 mg Filmtabletten:

1 Blisterpackung mit 6 Tabletten Quetiapin Zentiva 25 mg +

1 Blisterpackung mit 5 Tabletten Quetiapin Zentiva 100 mg



6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Keine besonderen Anforderungen.



7. Inhaber der Zulassung

Zentiva Pharma GmbH

65927 Frankfurt am Main


Mitvertrieb

Winthrop Arzneimittel GmbH

65927 Frankfurt am Main

Telefon: (01 80) 2 02 00 10*

Telefax: (01 80) 2 02 00 11*



8. Zulassungsnummern


75964.00.00

75965.00.00

75966.00.00

75967.00.00

75968.00.00

75969.00.00



9. Datum der Erteilung der Zulassungen


10. Juli 2009



10. Stand der Information


September 2011



11. Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig.


Dieses Arzneimittel enthält einen Stoff, dessen Wirkung in der medizinischen Wissenschaft noch nicht allgemein bekannt ist.



*0,06 €/Anruf (dt. Festnetz); max. 0,42 €/min (Mobilfunk).

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