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Ranitidin-Ct 75 Mg Filmtabletten

Document: 21.03.2007   Fachinformation (deutsch) change

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Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben


Fachinformation
(Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels/SPC)





1. Bezeichnung des Arzneimittels


Ranitidin-CT 75 mg Filmtabletten





2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung



Jede Filmtablette enthält 83,75 mg Ranitidinhydrochlorid, entsprechend 75 mg Ranitidin.



Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.





3. Darreichungsform



Filmtablette



Hellrosa gefärbte, runde, bikonvexe, filmüberzogene Tabletten, die auf einer Seite mit schwarzer essbarer Tinte mit „75“ bedruckt sind.





4. Klinische Angaben



4.1 Anwendungsgebiete



Zur kurzzeitigen symptomatischen Behandlung von Sodbrennen.



4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung



Erwachsene, Ältere und Jugendliche ab 16 Jahren

Beim Auftreten von Beschwerden, tagsüber oder nachts, soll jeweils 1 Filmtablette Ranitidin-CT 75 mg eingenommen werden.

Es sollen nicht mehr als 2 Filmtabletten innerhalb von 24 Stunden eingenommen werden.



Die Patienten werden angewiesen, die Filmtabletten nicht länger als 2 Wochen einzunehmen. Patienten, bei denen die Symptome weiter bestehen, sich verschlimmern oder 14 Tage andauern, müssen einen Arzt zu Rate ziehen.



Kinder unter 16 Jahren

Die Anwendung von Ranitidin bei Kindern unter 16 Jahren wird nicht empfohlen.



Gegenanzeigen



Ranitidin darf nicht angewendet werden bei



- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Ranitidin oder gegen einen der Hilfsstoffe des Arzneimittels

- Kinder unter 16 Jahren dürfen Ranitidin nicht einnehmen



4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung



Die folgenden Patienten müssen vor der Einnahme von Ranitidin ihren Arzt zu Rate ziehen:



- Die Behandlung mit einem H2-Antagonisten kann die mit einem Magenkarzinom einhergehenden Symptome maskieren und so die Diagnose dieser Erkrankung verzögern. Bei Patienten, bei denen ein Magenulcus festgestellt wurde, oder Patienten in mittlerem oder höherem Alter mit neu aufgetretenen oder in jüngster Zeit veränderten dyspeptischen Beschwerden, muss vor Therapiebeginn mit Ranitidin eine mögliche maligne Erkrankung ausgeschlossen werden.

- Patienten mit unbeabsichtigtem Gewichtsverlust in Verbindung mit dyspeptischen Symptomen

- Patienten mit Nieren- und/oder Leberfunktionsstörung oder Patienten, die aus irgendeinem Grund unter regelmäßiger ärztlicher Kontrolle stehen

- Patienten, die an einer anderen Krankheit leiden oder selbstverordnete oder vom Arzt verordnete Arzneimittel einnehmen

- Patienten, die ein peptisches Ulcus in der Anamnese oder ein Risiko der Entwicklung von Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüren haben, sollten vor der Einnahme von Ranitidin ihren Arzt zu Rate ziehen



4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen



Ranitidin kann zu einem geringen Grad das hepatische Cytochrom P450-haltige mischfunktionelle Oxygenasensystem hemmen.



Bei höherer Dosierung von Ranitidin kann es zu einer Abnahme der Ausscheidung (tubuläre Sekretionshemmung) von Procainamid und N-Acetylprocainamid kommen.



Die Resorption von Ranitidin aus dem Gastro-Intestinaltrakt kann durch Antacida oder Sucralfat, vermindert werden. Deshalb sollten Ranitidin ca. 2 Stunden vor diesen Arzneimitteln eingenommen werden.



In klinischen Studien wurde eine Beeinträchtigung des Abbaus von Theophyllin und/oder eine Erhöhung der Theophyllin-Plasmaspiegel durch Ranitidin nicht nachgewiesen.

Es liegen jedoch einzelne Berichte über Patienten vor, bei denen unter der gemeinsamen Therapie mit Ranitidin und Theophyllin Erhöhungen der Theophyllin-Plasmaspiegel und Überdosierungs­erscheinungen von Theophyllin beobachtet wurden.

Daher sollten unter gleichzeitiger Therapie mit Ranitidin die Theophyllin-Plasmaspiegel kontrolliert und gegebenenfalls eine Dosisanpassung des Theophyllins vorgenommen werden.



Bei gleichzeitiger Einnahme von Arzneimitteln, deren Resorption pH-abhängig ist - wie z. B. Ketoconazol - sollte die veränderte Resorption dieser Substanzen beachtet werden.



Bei der gemeinsamen Behandlung mit Glipizid und Ranitidin können erhöhte Plasmakonzentrationen von Glipizid auftreten.



Unter der Einnahme von Ranitidin kann die Alkoholwirkung verstärkt werden.



4.6 Schwangerschaft und Stillzeit



Schwangerschaft

Daten über eine große Anzahl (> 1000) exponierter Schwangerschaften zeigen keine unerwünschten Wirkungen von Ranitidin auf die Schwangerschaft oder die Gesundheit des Fetus/Neugeborenen. Bis zum heutigen Tage sind keine anderen relevanten epidemiologischen Daten verfügbar. Wie bei anderen apothekenpflichtigen Arzneimitteln, sollte Ranitidin von Schwangeren nicht ohne Rücksprache mit einem Arzt eingenommen werden.



Stillzeit

Der Wirkstoff wird in die Muttermilch sezerniert. Da nichts über die Auswirkungen einer Ranitidinaufnahme durch den Säugling bekannt ist und die Möglichkeit von Störungen der Magensäuresekretion nicht ausgeschlossen werden kann, sollte das Stillen während der Behandlung vermieden werden.



4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen



Es wurden keine Studien zu Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen durchgeführt. Entsprechend der pharmakodynamischen Eigenschaften von Ranitidin ist kein Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen zu erwarten. Jedoch können seltene Nebenwirkungen (siehe Abschnitt 4.8 „Nebenwirkungen“), die das ZNS und die Augen betreffen, und eine Erhöhung der Alkoholwirkung durch die Einnahme von Ranitidin (siehe Abschnitt 4.5 „Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen“) die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen ungünstig beeinflussen.



4.8 Nebenwirkungen



Über die folgenden Nebenwirkungen wurde in klinischen Studien oder in der ärztlichen Routineversorgung von Patienten während der Behandlung mit Ranitidin berichtet.



Störungen des Blut- und Lymphsystems

Selten (> 1/10000, < 1/1000): Agranulozytose und Panzytopenie, manchmal mit Knochenmarkshypoplasie oder -aplasie.

Sehr selten (< 1/10000): Leukopenie und Thrombozytopenie (beide in der Regel reversibel).



Psychiatrische Störungen

Selten (> 1/10000, < 1/1000): Verwirrtheit (reversibel), Erregung, Depressionen und Halluzinationen. Diese Nebenwirkungen wurden meist bei schwerkranken oder älteren Patienten beobachtet.



Störungen des Nervensystems

Häufig (> 1/100, < 1/10): Kopfschmerzen (manchmal stark) und Schwindel.

Selten (> 1/10000, < 1/1000): Unfreiwillige unkoordinierte Bewegungsabläufe.



Augenleiden

Selten (> 1/10000, < 1/1000): Reversibles unscharfes Sehen (möglicherweise bedingt durch eine Akkommodationsstörung).



Funktionsstörungen des Herzens

Selten (> 1/10000, < 1/1000): Bradykardie, Tachykardie und AV-Block.



Funktionsstörungen der Gefäße

Sehr selten (< 1/10000), einschließlich Einzelfälle: Gefäßentzündung.



Gastrointestinale Beschwerden

Häufig (> 1/100, < 1/10): Übelkeit, Verstopfung und Durchfall.



Funktionsstörungen der Leber und der Galle

Gelegentlich (> 1/1000, < 1/100): Vorübergehende Veränderungen der Leberfunktionswerte.

Selten (> 1/10000, < 1/1000): Hepatitis (hepatozellulär, cholestatisch oder Mischformen) mit oder ohne Gelbsucht. Diese Veränderungen waren normalerweise reversibel. Akute Pankreatitis.

Sehr selten (< 1/10000, einschließlich Einzelfälle): Interstitielle Nephritis.



Funktionsstörungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Selten (> 1/10000, < 1/1000): Erythema multiforme, Haarausfall (Alopezie) und Juckreiz.



Funktionsstörungen des Bewegungsapparates, des Bindegewebes und der Knochen

Selten (> 1/10000, < 1/1000): ArthralgieundMyalgie.



Funktionsstörungen der Niere und ableitenden Harnwege

Selten (> 1/10000, < 1/1000): Geringer Anstieg des Serum-Kreatinins.



Funktionsstörungen der Fortpflanzungsorgane und der Brust:

Selten (> 1/10000, < 1/1000): Impotenz und Libidoverlust bei männlichen Patienten.

Sehr selten (< 1/10000), einschließlich Einzelfälle: Brustschwellung und/oder Brustbeschwerden bei Männern. In einigen Fällen besserten sich die Beschwerden unter fortgesetzter Behandlung mit Ranitidin.



Allgemeine Störungen

Häufig (> 1/100, < 1/10): Müdigkeit.

Sehr selten (< 1/10000): Überempfindlichkeitsreaktionen (Urtikaria, angioneurotisches Ödem, Fieber, Bronchospasmen, Laryngospasmus, Blutdruckabfall, anaphylaktischer Schock, Eosinophilie, Schmerzen in der Brustgegend). Diese Reaktionen traten gelegentlich nach einmaliger Gabe auf.



4.9 Überdosierung



Die Behandlung sollte unterstützend und symptomatisch sein. Es sollte eine Magenspülung durchgeführt und/oder Erbrechen eingeleitet werden. Krampfanfälle können mit Diazepam, Bradykardie mit Atropin und ventrikuläre Arrhythmien mit Lidocain behandelt werden. Ranitidin kann durch Hämodialyse aus dem Plasma entfernt werden.





5. Pharmakologische Eigenschaften



5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften



Pharmakotherapeutische Gruppe: H2-Rezeptorantagonist



ATC-Code: A02B A02



Wirkungsmechanismus

Ranitidin ist ein spezifischer Histamin-H2-Antagonist mit raschem Wirkungseintritt. Sowohl die basale als auch die stimulierte Magensäuresekretion werden gehemmt, wobei sowohl der Säureanteil als auch in geringerem Maße der Pepsinanteil und das Magensaftvolumen verringert werden. Ranitidin besitzt eine relativ lange Wirkungsdauer: mit einer Dosis von 75 mg Ranitidin wird die Magensäuresekretion bis zu 12 Stunden wirksam unterdrückt.



Pharmakokinetische Eigenschaften



Ranitidin besitzt eine Bioverfügbarkeit von ca. 50 %. Nach oraler Verabreichung wird das Arzneimittel rasch resorbiert, und maximale Plasmakonzentrationen werden 2-3 Stunden später erreicht.

Die Pharmakokinetik von Ranitidin verhält sich innerhalb des Dosisintervalls von 75 mg und 300 mg dosisproportional.

Ranitidin wird in der Leber zu Ranitidin-N-Oxid, N-Desmethylranitidin, Ranitidin-S-Oxid und dem Furansäureanalogon verstoffwechselt. Nach oraler Gabe wird Ranitidin innerhalb von 24 Stunden zu ca. 30 % unverändert, bis zu 6 % in Form des N-Oxids und in geringem Maße in demethylierter, in S-oxidierter Form und als Furansäureanalogon über die Niere ausgeschieden. Bei Patienten mit normaler Nierenfunktion erfolgt die renale Ausscheidung hauptsächlich über die tubuläre Sekretion mit einer renalen Clearance von ca. 490-520 ml/min.

Außerdem wird Ranitidin biliär ausgeschieden.

Nach oraler Einnahme beträgt die mittlere Eliminationshalbwertszeit bei normaler Nierenfunktion 2,3-3 Stunden.

Bei Patienten mit verminderter Nierenfunktion ist die Halbwertszeit um das 2-3fache verlängert.



5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit



Die pharmakologischen und toxikologischen Eigenschaften von Ranitidin sind gut bekannt. Es liegen keine klinisch bedenklichen zusätzlichen Daten aus präklinischen Studien vor.





6. Pharmazeutische Angaben



6.1 Liste der sonstigen Bestandteile



Mikrokristalline Cellulose, Croscarmellose-Natrium, hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat, Talkum.



Filmbildende Hilfsstoffe:

Rizinusöl, Opadry OY-S-54902 rosa enthält:

Hypromellose, Talkum, Titandioxid (E 171), Eisen(III)-oxid (E 172).



Drucktinte:

Opacode-S-1-8152HV schwarz enthält:

Schellack, Eisen(II,III)-oxid (E 172), Phospholipide aus Sojabohnen, Simeticon.



6.2 Inkompatibilitäten



Nicht zutreffend



6.3 Dauer der Haltbarkeit



3 Jahre



6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung



In der Originalverpackung aufbewahren.



6.5 Art und Inhalt des Behältnisses



Ranitidin-CT 75 mg Filmtabletten sind in Kaltform-Blisterstreifen verpackt (Struktur der Blisterstreifen von außen nach innen: Polyamid/Aluminiumfolie/Hart-PVC-Folie mit Aluminium-Abdeckfolie, beschichtet mit Heißsiegellack).



Packung mit 6 und 12 Filmtabletten





6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung



Keine speziellen Hinweise.





7. INHABER DER ZULASSUNG



CT Arzneimittel GmbH

Lengeder Str. 42a, 13407 Berlin

Telefon: 0 30/40 90 08-0

Telefax: 0 30/40 90 08-21

www.ct-arzneimittel.de





8. Zulassungsnummer



54884.00.00





9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG



Datum der Erteilung der Zulassung: 11.11.2002

Datum der Verlängerung der Zulassung: 20.12.2006





10. Stand der Information



18.12.2006





11. Verkaufsabgrenzung



Apothekenpflichtig

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