Ranitidin-Ratiopharm 150
F achinformation
(Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels)
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Ranitidin-ratiopharm® 150 150 mg Filmtabletten
Ranitidin-ratiopharm® 300 300 mg Filmtabletten
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Ranitidin-ratiopharm® 150
Jede Filmtablette enthält 150 mg Ranitidin als Hydrochlorid.
Ranitidin-ratiopharm® 300
Jede Filmtablette enthält 300 mg Ranitidin als Hydrochlorid.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Filmtabletten
Ranitidin-ratiopharm® 150
Weiße, runde Filmtabletten mit Bruchkerbe auf einer Seite. Ranitidin-ratiopharm® 300
Weiße, längliche, bikonvexe Filmtabletten mit Bruchkerbe auf beiden Seiten. Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Zur Therapie von Erkrankungen des oberen Gastrointestinaltrakts, bei denen eine Reduktion der Magensäurereduktion indiziert ist:
Ranitidin-ratiopharm® 150 Ranitidin-ratiopharm® 300
Erwachsene
- Ulcus duodeni
- Benignes Ulcus ventriculi
- Refluxösophagitis
- Zollinger-Ellison-Syndrom
Kinder (3 bis 18 Jahre)
- Kurzzeitbehandlung von peptischen Ulcera
- Behandlung von gastro-ösophagealen Refluxerkrankungen einschließlich Refluxösophagitis und Linderung der Symptome von gastro-ösophagealen Refluxerkrankungen
Ranitidin-ratiopharm® 150
- Langzeitbehandlung von Duodenal- und benignen Magenulcera zur Rezidivprophylaxe. Die Langzeitbehandlung ist bei Patienten mit rezidivierenden Ulcera in der Anamnese indiziert.
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung
Ranitidin-ratiopharm® 150
Für Erwachsene mit normaler Nierenfunktion gelten die folgenden Dosierungsrichtlinien
Duodenal- und benigne Magenulcera
2 Filmtabletten Ranitidin-ratiopharm® 150 (entsprechend 300 mg Ranitidin) nach dem Abendessen oder vor dem Schlafengehen. Alternativ 1 Filmtablette Ranitidin-ratiopharm® 150 (entsprechend 150 mg Ranitidin) zweimal täglich, d.h. morgens und abends. Unter dieser Behandlung heilen die Ulcera im Allgemeinen innerhalb von vier Wochen ab. In den gelegentlichen Fällen, in denen die Ulcera nach 4-wöchiger Behandlung nicht vollständig abgeheilt sind, sollte die Therapie für weitere 4 Wochen mit der gleichen Dosierung fortgesetzt werden.
Patienten, die auf diese Kurzzeitbehandlung angesprochen haben, und besonders diejenigen aus deren Anamnese bekannt ist, dass sie zu Rezidiven neigen können zur Rezidivprophylaxe die Behandlung erforderlichenfalls bis zu 12 Monate mit täglich 1 Filmtablette Ranitidin-ratiopharm® 150 (entsprechend 150 mg Ranitidin) vor dem Schlafengehen fortsetzen. Die Patienten sollten in regelmäßigen Zeitabständen endoskopisch untersucht werden.
Refluxösophagitis:
2 Filmtabletten Ranitidin-ratiopharm® 150 (entsprechend 300 mg Ranitidin) nach dem Abendessen oder vor dem Schlafengehen. Alternativ 1 Filmtablette Ranitidin-ratiopharm® 150 (entsprechend 150 mg Ranitidin) zweimal täglich, d.h. morgens und abends für bis zu 8 Wochen (falls erforderlich 12 Wochen).
Patienten mit massiver Magensäuresekretion, wie z.B. beim Zollinger-Ellison-Syndrom, sollten zu Beginn mit 1 Filmtablette Ranitidin-ratiopharm® 150 (entsprechend 150 mg Ranitidin) dreimal täglich (entsprechend 450 mg Ranitidin/Tag) behandelt werden. Falls erforderlich, kann die Tagesdosis auf 4-6 Filmtabletten Ranitidin-ratiopharm® 150 (entsprechend 600-900 mg Ranitidin/Tag) gesteigert werden.
Die Patienten können auch auf höhere Dosierungen eingestellt werden, sollte dies nach Bestimmung der Magensäuresekretion erforderlich sein. Es wurden Tagesdosen von bis zu 6 g Ranitidin verabreicht.
Kinder ab 12 Jahren
Kinder ab 12 Jahren erhalten dieselbe Dosierung wie Erwachsene.
Kinder von 3 bis 11 Jahren und über 30 kg Körpergewicht
Siehe Abschnitt 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften (Besondere Patientengruppen)
Behandlung von akuten _peptischen Ulcera
Die empfohlene orale Dosierung für die Behandlung von peptischen Ulcera bei Kindern beträgt 4
mg/kg/Tag bis 8 mg/kg/Tag aufgeteilt in zwei Dosen bis zu maximal 300 mg Ranitidin pro Tag für eine Zeitdauer von 4 Wochen. Für Patienten mit unvollständiger Abheilung sind weitere 4 Wochen Therapie angezeigt, da eine Abheilung normalerweise nach 8 Wochen Behandlung eintritt.
Gastro-ösophageale Refluxerkrankung
Die empfohlene orale Dosierung für die Behandlung einer gastro-ösophagealen Refluxerkrankung bei Kindern ist 5 mg/kg/Tag bis 10 mg/kg/Tag aufgeteilt in zwei Dosen bis zu maximal 600 mg (die Maximaldosis trifft eher auf schwerere Kinder oder Jugendliche mit schweren Symptomen zu).
Neugeborene
Sicherheit und Wirksamkeit bei neugeborenen Patienten sind nicht bekannt.
Ranitidin-ratiopharm® 300
Für Erwachsene mit normaler Nierenfunktion gelten die folgenden Dosierungsrichtlinien:
Duodenal- und benigne Magenulcera
1 Filmtablette Ranitidin-ratiopharm® 300 (entsprechend 300 mg Ranitidin) nach dem Abendessen oder vor dem Schlafengehen. Unter dieser Behandlung heilen die Ulcera im Allgemeinen innerhalb von vier Wochen ab. In den gelegentlichen Fällen, in denen die Ulcera nach 4-wöchiger Behandlung nicht vollständig abgeheilt sind, sollte die Therapie für weitere 4 Wochen mit der gleichen Dosierung fortgesetzt werden.
Refluxösophagitis
1 Filmtablette Ranitidin-ratiopharm® 300 (entsprechend 300 mg Ranitidin) nach dem Abendessen oder vor dem Schlafengehen. Diese Behandlung wird für bis zu 8 Wochen oder erforderlichenfalls für bis zu 12 Wochen fortgesetzt.
Patienten mit sehr starker Magensäuresekretion, wie z.B. beim Zollinger-Ellison-Syndrom, sollten zu Beginn mit 1 Filmtablette, die nur 150 mg Ranitidin enthält, dreimal täglich behandelt werden (entsprechend 450 mg Ranitidin/Tag). Falls erforderlich, kann die Tagesdosis auf 2-3 Filmtabletten Ranitidin-ratiopharm® 300 (entsprechend 600-900 mg Ranitidin/Tag) gesteigert werden.
Die Patienten können auch auf höhere Dosierungen eingestellt werden, sollte dies nach Bestimmung der Magensäuresekretion erforderlich sein. Es wurden Tagesdosen von bis zu 6 g Ranitidin verabreicht.
Kinder ab 12 Jahren
Kinder ab 12 Jahren erhalten dieselbe Dosierung wie Erwachsene.
Kinder von 3 bis 11 Jahren und über 30 kg Körpergewicht
Siehe Abschnitt 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften (Besondere Patientengruppen)
Behandlung von akuten _peptischen Ulcera
Die empfohlene orale Dosierung für die Behandlung von peptischen Ulcera bei Kindern beträgt 4 mg/kg/Tag bis 8 mg/kg/Tag aufgeteilt in zwei Dosen bis zu maximal 300 mg Ranitidin pro Tag für eine Zeitdauer von 4 Wochen. Für Patienten mit unvollständiger Abheilung sind weitere 4 Wochen Therapie angezeigt, da eine Abheilung normalerweise nach 8 Wochen Behandlung eintritt.
Für diesen Zweck stehen Filmtabletten mit 150 mg Ranitidin zur Verfügung.
Gastro-ösophageale Refluxerkrankung
Die empfohlene orale Dosierung für die Behandlung einer gastro-ösophagealen Refluxerkrankung bei Kindern ist 5 mg/kg/Tag bis 10 mg/kg/Tag aufgeteilt in zwei Dosen bis zu maximal 600 mg (die Maximaldosis trifft eher auf schwerere Kinder oder Jugendliche mit schweren Symptomen zu).
Neugeborene
Sicherheit und Wirksamkeit bei neugeborenen Patienten sind nicht bekannt.
Ranitidin-ratiopharm® 150 Ranitidin-ratiopharm® 300
Dosierungsanleitung für Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Je nach der Kreatinin-Clearance (ml/min) oder dem Serumkreatininspiegel (mg/100 ml) werden die folgenden Dosierungen empfohlen:
Kreatinin-Clearance Serumkreatinin (ca.)* Tagesdosis (oral)
[ml/min] [mg/100 ml]
Bis zu 30 über 2,6 150 mg Ranitidin
Über 30 unter 2,6 300 mg Ranitidin
* Die Serumkreatininwerte sind Richtwerte, die nicht für alle Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion den gleichen Grad der Einschränkung wiedergeben. Dies gilt insbesondere für ältere Patienten, bei denen die Nierenfunktion aufgrund der Serumkreatininkonzentration überschätzt wird.
Folgende Formel kann zur Abschätzung der Kreatinin-Clearance aus gemessenem Serumkreatinin (mg/100 ml), Lebensalter (in Jahren) und dem Körpergewicht (in kg) verwendet werden. Für Frauen muss das Ergebnis mit dem Faktor 0,85 multipliziert werden.
Kreatinin-Clearance (ml/min) = (140 - Alter) x Körpergewicht
72 x Serumkreatinin
Ranitidin ist dialysierbar. Die Hämodialyse vermindert die Ranitidinspiegel im Blut. Daher sollten Dialysepatienten die oben genannte Ranitidindosis nach Abschluss der Dialyse erhalten.
Art der Anwendung
Die Filmtabletten sollten unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit geschluckt werden. Die Tabletten können unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.
4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen Ranitidin oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Bei Patienten mit einem Magenulkus sollte vor Therapiebeginn die Möglichkeit einer malignen Erkrankung ausgeschlossen werden, da die Behandlung mit Ranitidin die Symptome eines Magenkarzinoms verschleiern kann.
Ranitidin wird über die Nieren ausgeschieden. Daher sind die Plasmaspiegel des Arzneimittels bei Patienten mit schwerer Einschränkung der Nierenfunktion erhöht. Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist die Dosis zu reduzieren (siehe Abschnitt 4.2)
Seltene klinische Berichte weisen darauf hin, dass Ranitidin akute porphyrische Attacken auslösen kann. Ranitidin sollte daher bei Patienten mit akuter Porphyrie in der Anamnese vermieden werden.
Bei älteren Patienten, Personen mit chronischer Lungenerkrankung, Diabetes oder geschwächter Immunabwehr, kann das Risiko für die Entwicklung einer ambulant erworbenen Pneumonie erhöht sein.
Eine große epidemiologische Studie zeigte ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer ambulant erworbenen Pneumonie bei Patienten unter laufender Behandlung mit Ranitidin gegenüber jenen, die die Ranitidin-Behandlung abgebrochen hatten, mit einer beobachteten Zunahme des adjustierten relativen Risikos von 1,82 (95 % CI 1,26-2,64).
Eine regelmäßige Kontrolle von Patienten, die gleichzeitig mit Ranitidin nicht-steroidale Antirheumatika einnehmen, wird empfohlen, vor allem bei älteren Patienten und bei Patienten mit peptischen Ulcera in der Anamnese.
Bei Patienten mit Duodenal- oder benignen Magenulcera sollte der Helicobacter-pylori-Status bestimmt werden. Bei Helicobacter-pylori-positiven Patienten ist, wo immer möglich, eine Elimination des Bakteriums Helicobacter pylori durch eine Eradikationstherapie anzustreben.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Ranitidin und Theophyllin müssen die Plasmakonzentrationen von Theophyllin kontrolliert und die Dosierung gegebenenfalls angepasst werden (siehe Abschnitt 4.5).
Bei langfristiger oder hochdosierter Therapie sollten Leberfunktions- und Bluttests durchgeführt werden.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Ranitidin hat das Potenzial, die Resorption, den Metabolismus oder die renale Ausscheidung anderer Arzneimittel zu beeinflussen. Die veränderte Pharmakokinetik kann eine Dosisanpassung der betroffenen Arzneimittel oder einen Therapieabbruch erforderlich machen.
Den Wechselwirkungen liegen mehrere Mechanismen zugrunde:
1_Hemmung des mischfunktionellen Cytochrom-P450-assoziierten Oxygenasesystems:
In den üblichen therapeutischen Dosen verstärkt Ranitidin nicht die Wirkung von Arzneimitteln, die durch dieses Enzymsystem inaktiviert werden, wie Diazepam, Lidocain, Phenytoin, Propranolol und Theophyllin.
Es gab Berichte über eine veränderte Prothrombinzeit unter Antikoagulanzien vom Cumarintyp (z. B. Warfarin). Aufgrund der engen therapeutischen Breite wird bei gleichzeitiger Behandlung mit Ranitidin eine engmaschige Überwachung auf eine verlängerte oder verkürzte Prothrombinzeit empfohlen.
In klinischen Studien wurden keine Beeinträchtigung des Abbaus von Theophyllin und/oder eine Erhöhung der Theophyllinplasmakonzentrationen durch Ranitidin nachgewiesen. Es liegen jedoch vereinzelte Berichte über Patienten vor, bei denen unter der gleichzeitigen Behandlung mit Ranitidin und Theophyllin Erhöhungen der Theophyllinplasmaspiegel sowie Symptome einer Überdosierung von Theophyllin beobachtet wurden. Deshalb sollten während der gleichzeitigen Behandlung mit Ranitidin die Plasmakonzentrationen von Theophyllin kontrolliert und gegebenenfalls die Dosierung von Theophyllin angepasst werden.
2) _Konkurrenz um die renale tubuläre Sekretion:
Da Ranitidin teilweise über das Kationensystem eliminiert wird, kann es die Clearance anderer, auf diesem Weg ausgeschiedener Arzneimittel beeinflussen. Hohe Dosen von Ranitidin (z. B. jene, die bei der Behandlung des Zollinger-Ellison-Syndroms angewendet werden) können die Ausscheidung von Procainamid und N-Acetylprocainamid vermindern und zu erhöhten Plasmaspiegeln dieser Arzneimittel führen.
3) _Veränderung des pH-Wertes im Magen:
Die Bioverfügbarkeit bestimmter Arzneimittel kann beeinflusst werden. Dies kann entweder zu einer Erhöhung der Resorption (z. B. Triazolam, Midazolam, Glipizid) oder zu einer Verminderung der Resorption (z. B. Ketoconazol, Atazanavir, Delaviridin, Gefitinib) führen.
Es gibt keine Hinweise auf eine Wechselwirkung zwischen Ranitidin und Amoxicillin oder Metronidazol.
Wenn hohe Dosen von Sucralfat (2 g) gleichzeitig mit Ranitidin verabreicht werden, kann die Resorption von Ranitidin verringert sein. Dieser Effekt wird nicht beobachtet, wenn Sucralfat nach einem Abstand von 2 Stunden eingenommen wird.
Die Wirkung von Alkohol kann bei Einnahme von Ranitidin verstärkt werden.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Ranitidin passiert die Plazenta. Wie andere Arzneimittel sollte Ranitidin in der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn dies für unbedingt erforderlich gehalten wird.
Stillzeit
Ranitidin wird in die menschliche Brustmilch ausgeschieden. Wie andere Arzneimittel sollte Ranitidin in der Stillzeit nur angewendet werden, wenn dies für unbedingt erforderlich gehalten wird.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Die Einnahme von Ranitidin kann die Wirkungen des Alkohols verstärken. Darüber hinaus können möglicherweise Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit, Verwirrtheits- und Unruhezustände sowie Halluzinationen auftreten. Unter diesen Umständen können die Reaktionsfähigkeit und die Urteilskraft vermindert sein, was die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigen kann.
4.8 Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: >1/10 Häufig: >1/100, bis <1/10 Gelegentlich: >1/1.000 bis <1/100 Selten: >1/10.000 bis <1/1.000 Sehr selten: <1/10.000
Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
Die Häufigkeiten der Nebenwirkungen wurden anhand der Daten von Spontanberichten nach Markteinführung geschätzt.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Sehr selten: Veränderungen des Blutbildes (Leukopenie, Thrombozytopenie). Diese sind im Allgemeinen reversibel. Agranulozytose oder Panzytopenie, gelegentlich mit Hypoplasie oder Aplasie des Knochenmarks.
Erkrankungen des Immunsystems
Selten: Überempfindlichkeitsreaktionen (z.B. Eosinophilie, Urtikaria, angioneurotisches Ödem,
Fieber, Laryngospasmus, Bronchospasmus, Blutdruckabfall und Brustschmerzen).
Sehr selten: Anaphylaktischer Schock
Diese Ereignisse wurden nach einer Einzeldosis berichtet.
Psychiatrische Erkrankungen Selten: Agitation
Sehr selten: Reversible geistige Verwirrtheit, Depression und Halluzinationen.
Diese Nebenwirkungen wurden überwiegend bei schwerkranken und älteren Patienten beobachtet.
Erkrankungen des Nervensystems Gelegentlich: Müdigkeit
Sehr selten: Kopfschmerzen (manchmal stark), Schwindel und reversible unwillkürliche Bewegungsstörungen.
Augenerkrankungen
Sehr selten: Reversibles Verschwommensehen
Es gab Berichte über Verschwommensehen, die auf eine Akkommodationsstörung hindeuten. Herzerkrankungen
Sehr selten: Wie bei anderen H2-Rezeptorantagonisten Tachykardie, Bradykardie und AV-Block.
Gefäßerkrankungen Sehr selten: Vaskulitis
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Gelegentlich: Bauchschmerzen, Diarrhö, Obstipation, Übelkeit (Diese Symptome besserten sich meist im Verlauf der Behandlung).
Sehr selten: Akute Pankreatitis
Leber- und Gallenerkrankungen
Selten: Vorübergehende und reversible Veränderungen der Leberfunktionswerte.
Sehr selten: Hepatitis (hepatozellulär, cholestatisch oder Mischformen) mit oder ohne Gelbsucht. Diese Veränderungen waren im Allgemeinen reversibel.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes Selten: Hautausschlag, Pruritus.
Sehr selten: Eryhema multiforme, Alopezie.
Skelettmuskulatur-. Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Sehr selten: Muskuloskelettale Symptome wie Arthralgie wie Myalgie.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Selten: Erhöhung der Plasmakreatininwerte (im Allgemeinen gering; normalisierte sich im
Verlauf der Behandlung).
Sehr selten: Interstitielle Nephritis
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Sehr selten: Reversible Impotenz, Brustbeschwerden und Veränderungen der Brust (wie Gynäkomastie und Galaktorrhoe).
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit von Ranitidin wurde bei Kindern im Alter von 0-16 Jahren mit säurebedingten Erkrankungen untersucht. Ranitidin wurde im Allgemeinen gut vertragen und das Nebenwirkungsprofil war jenem bei Erwachsenen ähnlich. Zur Langzeitsicherheit liegen nur begrenzte Daten vor, besonders hinsichtlich Wachstum und Entwicklung.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzuzeigen.
4.9 Überdosierung
Symptome und Anzeichen
Da Ranitidin eine sehr spezifische Wirkung besitzt, sind nach einer Überdosierung mit RanitidinFormulierungen keine besonderen Probleme zu erwarten.
Behandlung
Gegebenenfalls sollten symptomatische und supportive Maßnahmen ergriffen werden.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1. Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: H2-Rezeptor-Antagonist ATC-Code: A02B A02
Ranitidin ist ein kompetitiver Histamin-H2-Rezeptor-Antagonist. Er hemmt die basale und die z. B. durch Histamin, Pentagastrin und Nahrungsmittel stimulierte Magensäuresekretion. Ranitidin reduziert sowohl den Säuregehalt als auch in geringerem Maße den Pepsingehalt und das Volumen des Magensaftes.
In zwei Studien mit therapeutischer Dosierung von zweimal täglich 150 mg Ranitidin wurde die Magensäuresekretion über 24 Stunden im Mittel um 63 % bzw. 69 % gesenkt, wobei die nächtlichen Reduktionen der Säuresekretion 73 % bzw. 90 % betrugen. In zwei Studien mit der für die Rezidivprophylaxe empfohlenen Dosierung (150 mg zur Nacht) führte Ranitidin innerhalb von 24 Stunden zu Senkungen der Magensäuresekretion von im Mittel 42 % bzw. 69 %.
Nach nächtlicher Einnahme therapeutischer Dosierungen von 300 mg Ranitidin wurde die Magensäuresekretion innerhalb von 24 Stunden im Mittel um 50 % bis 60 % gesenkt, wobei die nächtliche Säuresekretion um etwa 90 % reduziert wurde.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Ranitidin wird nach oraler Gabe rasch resorbiert und erreicht nach durchschnittlich 1,25-3 Stunden maximale Plasmakonzentrationen. Die mittlere Bioverfügbarkeit von Ranitidin in Tablettenform beträgt ungefähr 50 %, aber die interindividuelle Schwankungsbreite der Bioverfügbarkeit ist groß und wird in einer Studie mit 28-76 % angegeben.
Nach oraler Einnahme von 150 mg Ranitidin in Tablettenform wurden maximale Plasmaspiegel von etwa 400 ng/ml bei großer interindividueller Schwankung erreicht. Nach 12 Stunden betrugen die mittleren Plasmaspiegel noch etwa 40 ng/ml. Nach Gabe von 300 mg Ranitidin wurden maximale Plasmaspiegel von etwa 700-800 ng/ml erzielt. Die für eine 50%ige Hemmung der Säuresekretion erforderliche Plasmakonzentration lag in einer Reihe von Untersuchungen beim Erwachsenen im Mittel bei 73-165 ng/ml.
Die Plasmaproteinbindung beträgt ca. 15 %. Das scheinbare Verteilungsvolumen beträgt bei Erwachsenen 1,2-1,8 l/kg und bei Kindern 2,5 l/kg. Messungen der totalen Clearance ergaben bei Erwachsenen Durchschnittswerte von 570-710 ml/min. Bei Kindern und Jugendlichen wurde eine totale Clearance von fast 800 ml/min/1,73 m2 bei großer Streubreite gemessen.
Ranitidin wird in der Leber zu Ranitidin-N-Oxid, N-Desmethylranitidin, Ranitidin-S-Oxid und dem Furansäureanalogon metabolisiert.
Nach oraler Einnahme wird Ranitidin innerhalb von 24 Stunden zu etwa 30 % als unverändertes Ranitidin, bis zu 6 % als N-Oxid und in geringem Maße in demethylierter und in S-oxidierter Form sowie als Furansäureanalogon über die Nieren ausgeschieden. Bei nierengesunden Patienten erfolgt die renale Ausscheidung überwiegend durch tubuläre Sekretion mit einer renalen Clearance von etwa 490-520 ml/min. Zusätzlich wird Ranitidin über die Galle ausgeschieden.
Nach oraler Einnahme beträgt die mittlere Eliminationshalbwertszeit bei nierengesunden Patienten 2,3-3 Stunden. Bei Patienten mit Niereninsuffizienz ist sie um das Zwei- bis Dreifache verlängert.
Ranitidin tritt nur in sehr geringer Menge in den Liquor über.
Ranitidin passiert die Plazentaschranke. Sowohl nach intravenöser als auch nach oraler Gabe von Ranitidin unter der Geburt entsprachen die in der Nabelschnur von Neugeborenen gemessenen Ranitidinkonzentrationen den mütterlichen Serumkonzentrationen. 12 Stunden nach der Entbindung waren die Ranitidinblutspiegel der Neugeborenen sehr niedrig.
Ranitidin geht in die Muttermilch über. 2 Stunden nach der Einnahme betrug das Verhältnis zwischen Milch- und Plasmakonzentration im Mittel 1,9 (Bereich: 0,6-20,9).
Besondere Patientengruppen
Kinder (3 Jahre und älter)
Eine begrenzte Anzahl an pharmakokinetischen Daten hat gezeigt, dass es keine signifikanten Unterschiede in der Halbwertszeit (Kinder von 3 Jahren und älter: 1,7 - 2,2 h) und Plasma-Clearance (für Kinder von 3 Jahren und älter: 9 - 22 ml/min/kg) zwischen Kindern und gesunden Erwachsenen, die Ranitidin erhielten, gibt, wenn eine Berichtigung hinsichtlich des Körpergewichts erfolgte.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei wiederholter Gabe, Reproduktionstoxizität, Genotoxizität und zum kanzerogenen Potential lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Siliciumdioxid, Mikrokristalline Cellulose, Croscarmellose Natrium, Magnesiumstearat, Titandioxid (E 171), Polydextrose, Hypromellose, Triethylcitrat, Macrogol.
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Ranitidin-ratiopharm® 150 Nicht über 25 °C lagern.
In der Originalverpackung aufbewahren.
Ranitidin-ratiopharm® 300
In der Originalverpackung aufbewahren.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Aluminium/Aluminiumblister
Ranitidin-ratiopharm® 150
Originalpackung mit 10, 20, 28, 30, 50, 56, 60, 100 und 112 Tabletten.
Ranitidin-ratiopharm® 300
Originalpackung mit 10, 20, 28, 30, 50, 56, 60 und 100 Tabletten.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Keine besonderen Anforderungen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
ratiopharm GmbH Graf-Arco-Str. 3 89079 Ulm
8. ZULASSUNGSNUMMER(N)
Ranitidin-ratiopharm® 150 34269.01.00
Ranitidin-ratiopharm® 300 34269.00.00
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
Ranitidin-ratiopharm® 150
Datum der Erteilung der Zulassung: 29. August 1995 Datum der Verlängerung der Zulassung: 06. März 2007
Ranitidin-ratiopharm® 300
Datum der Erteilung der Zulassung: 24. August 1995 Datum der Verlängerung der Zulassung: 06. März 2007
10. STAND DER INFORMATION
Februar 2014
Für die deutsche Fachinformation zusätzlich:
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Ranitidin-ratiopharm® 150 Ranitidin-ratiopharm® 300 Packung mit 20 Filmtabletten Packung mit 50 Filmtabletten Packung mit 100 Filmtabletten
7. INHABER DER ZULASSUNG
ratiopharm GmbH Graf-Arco-Str. 3 89079 Ulm
11. VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig
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