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Remid 100mg

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GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR DEN ANWENDER


Remid 100 mg überzogene Tabletten

Wirkstoff: Allopurinol


Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen.

Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.

Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben Beschwerden haben wie Sie.

- Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.


Diese Packungsbeilage beinhaltet:

Was ist Remid 100 mg und wofür wird es angewendet?

Was müssen Sie vor der Einnahme von Remid 100 mg beachten?

Wie ist Remid 100 mg einzunehmen?

Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie ist Remid 100 mg aufzubewahren?

Weitere Informationen


1. Was ist Remid 100 mg und wofür wird es angewendet?

Remid 100 mg ist ein Arzneimittelzur Hemmung der Bildung der Harnsäure (Urikostatikum).


Remid 100 mg wird angewendet bei

Erwachsene


Kinder


2. Was müssen Sie vor der Einnahme von Remid 100 mg beachten?

Remid 100 mg darf nicht eingenommen werden,

wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegenüber Allopurinol oder einem der sonstigen Bestandteile von Remid 100 mg sind.


Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Remid 100 mg ist erforderlich

Im Folgenden wird beschrieben, wann Sie Remid 100 mg nur unter bestimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht anwenden dürfen. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher zutrafen.


Nach neueren Literatur-Empfehlungen erübrigt sich unter einem Harnsäurewert von 8,5 mg/100 ml im Blut eine medikamentöse Therapie, sofern Diätvorschriften eingehalten werden und keine Nierenschäden vorliegen. Nahrungsmittel mit hohem Puringehalt (z.B. Innereien wie Bries, Niere, Hirn, Leber, Herz und Zunge sowie Fleischextrakt) und Alkohol (insbesondere Bier, da hierdurch Guanosin aufgenommen wird, das den Harnsäurespiegel stark erhöht) sollten vermieden werden.


Beim Auftreten von Überempfindlichkeitsreaktionen, z.B. Hautausschlag, ist Remid 100 mg sofort abzusetzen.


Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich bei eingeschränkter Nierenfunktion, Leberfunktion oder vorbestehenden Blutbildungsstörungen.


Bei Behandlung der Gichtniere und der Harnsäuresteine soll die Harnmenge mindestens 2 Liter pro Tag betragen, d.h. es ist auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten.


Um erhöhte Harnsäurekonzentrationen im Serum oder Urin, wie sie z.B. bei der Strahlen- oder Chemotherapie von Tumoren sowie bei der angeborenen Enzymmangelkrankheit Lesch-Nyhan-Syndrom auftreten können, zu vermeiden, ist zusätzlich zur Verabreichung von Allopurinol auf eine reichliche Flüssigkeitszufuhr zur Gewährleistung einer ausreichenden Harnmenge zu achten. Darüber hinaus kann eine Alkalisierung des Harns durch Verbesserung der Löslichkeit von Harnsäure zur vermehrten Ausscheidung mit dem Urin beitragen.


Falls eine harnsäurebedingte Nierenschädigung oder andere Krankheiten die Nierenfunktion bereits beeinträchtigt haben sollten, so ist die Dosis entsprechend den Nierenfunktionswerten anzupassen (siehe Abschnitt 3. „WIE IST REMID 100 MG EINZUNEHMEN?“).


Beim Vorliegen von akuten Gichtanfällen sollte die Behandlung mit Allopurinol erst nach deren vollständigem Abklingen begonnen werden. Zu Beginn der Behandlung mit Allopurinol können durch die Freisetzung von Harnsäuredepots akute Gichtanfälle ausgelöst werden. Deshalb ist während der ersten 4 Behandlungswochen die gleichzeitige vorbeugende Schmerzmittel- oder Colchicingabe in Betracht zu ziehen.


Bei großen Harnsäuresteinen im Nierenbecken ist nicht auszuschließen, dass sich Teile der infolge einer Allopurinol-Behandlung aufgelösten Steine im Harnleiter festsetzen können.


Allopurinol beeinflusst den Stoffwechsel zahlreicher Arzneimittel (siehe Abschnitt „Bei Einnahme von Remid 100 mg mit anderen Arzneimitteln“).


Bei Einnahme von Remid 100 mg mit anderen Arzneimitteln

Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.


Nach Einnahme von Remid 100 mg wurde von einer Hemmung der Verstoffwechselung theophyllinhaltiger Arzneimittel, die z.B. zur Behandlung von Atemwegs- und Herzerkrankungen verordnet werden, berichtet. Zu Beginn der Behandlung mit Remid 100 mg oder bei Erhöhung der Dosis von Remid 100 mg sollte deshalb die Theophyllin-Konzentration im Blut bestimmt werden.

Wird Remid 100 mg zusammen mit Zytostatika (Arzneimittel zur Behandlung bösartiger Geschwulsterkrankungen, z.B. Cyclophosphamid, Doxorubicin, Bleomycin, Procarbazin, Alkylhalogenide) eingenommen, können Blutbildveränderungen häufiger auftreten als bei jeweiliger Einzelgabe dieser Wirkstoffe. Blutbildkontrollen sind daher in kurzen Zeitabständen durchzuführen.

Die Verweildauer von Vidarabin-haltigen Arzneimitteln (Arzneimittel gegen Viruserkrankungen) im Körper kann in Gegenwart von Allopurinol verlängert sein. Deshalb ist bei gemeinsamer Anwendung dieser Arzneimittel besondere Aufmerksamkeit erforderlich, um eventuell vermehrt auftretende Nebenwirkungen rechtzeitig zu erkennen.

Die Konzentration von Ciclosporin (Arzneimittel zur Herabsetzung der körpereigenen Immunabwehr) im Blut kann unter Gabe von Remid 100 mg erhöht sein. Die Möglichkeit eines häufigeren Auftretens von Ciclosporin-Nebenwirkungen ist daher zu berücksichtigen.

Die Verstoffwechselung von Phenytoin-haltigen Arzneimitteln, die z.B. zur Behandlung von Anfallsleiden (Epilepsie) oder bei bestimmten schweren Herzerkrankungen verordnet werden, kann durch Remid 100 mg beeinträchtigt werden. Ob diesem Befund eine klinische Bedeutung zukommt, ist bisher nicht bekannt.

Bei gleichzeitiger Gabe von Allopurinol und Streptokinase (zum Auflösen von Blutgerinnseln) ist die Blutungsneigung erhöht.


Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft:

Allopurinol sollte in der Schwangerschaft nicht angewendet werden, da es keine ausreichenden Erfahrungen am Menschen gibt.


Stillzeit:

Während der Stillzeit sollte Allopurinol nicht angewendet werden, da es in die Muttermilch übergeht.


Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.


Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Es können Schwindel, Schläfrigkeit oder Störungen in den Bewegungsabläufen als unerwünschte Wirkungen auftreten. Dadurch kann eine Verminderung der Fahrtüchtigkeit und der Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, die Folge sein.


Sie können dann auf unerwartete und plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell und gezielt genug reagieren. Fahren Sie nicht Auto oder andere Fahrzeuge! Bedienen Sie keine elektrischen Werkzeuge und Maschinen! Arbeiten Sie nicht ohne sicheren Halt! Beachten Sie besonders, dass Alkohol Ihre Verkehrstüchtigkeit noch weiter verschlechtert.


Bevor Sie die genannten Tätigkeiten ausführen, müssen Sie ausreichend sicher sein, dass Allopurinol Ihre Leistungsfähigkeit nicht einschränkt.


Wichtige Informationen über bestimmte Bestandteile von Remid 100 mg

Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Bitte nehmen Sie Remid 100 mg daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.

Dieses Arzneimittel enthält Sucrose. Bitte nehmen Sie Remid 100 mg daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.


3. Wie ist REMID 100 MG einzunehmen?

Nehmen Sie Remid 100 mg immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da Remid 100 mg sonst nicht richtig wirken kann!

Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:

Erwachsene

Erwachsene nehmen in Abhängigkeit von den aktuellen Serum-Harnsäurewerten täglich 1 bis 3 überzogene Tabletten Remid 100 mg (entsprechend 100 mg bis 300 mg Allopurinol pro Tag) ein.


Um das Risiko des Auftretens von unerwünschten Wirkungen möglichst zu verringern, sollte die Behandlung mit 1 überzogenen Tablette Remid 100 mg täglich (entsprechend 100 mg Allopurinol) begonnen werden. Diese Dosis ist nur bei unzureichend gesenkten Serumharnsäurespiegeln im Blut zu erhöhen.


In Einzelfällen kann die Dosis auf 6 bis 8 überzogene Tabletten Remid 100 mg täglich gesteigert werden (entsprechend 600 mg bis 800 mg Allopurinol). Hierfür sind Blutuntersuchungen durchzuführen (der Serum-Oxypurinolspiegel sollte einen Wert von 15 µg/ml (100 µmol) nicht überschreiten).Die Dosis sollte über den Tag verteilt verabreicht werden.


Zur besseren Verträglichkeit sollten als Einzeldosis nicht mehr als 3 überzogene Tabletten Remid 100 mg verabreicht werden (entsprechend 300 mg Allopurinol).


Die Tageshöchstdosis beträgt 800 mg Allopurinol.


Kinder

Die Tagesdosis beträgt 10 mg Allopurinol pro Kilogramm Körpergewicht (bis max. 400 mg pro Tag), verteilt auf drei Einzeldosen.


Ältere Patienten

Da spezielle Daten zur Anwendung von Allopurinol bei älteren Patienten nicht vorliegen, sollte diese Patientengruppe mit der niedrigsten therapeutisch vertretbaren Dosis behandelt werden. Ferner ist insbesondere bei älteren Patienten das Vorliegen einer eingeschränkten Nierenfunktion in Betracht zu ziehen.


Eingeschränkte Nierenfunktion

Allopurinol und seine Stoffwechselprodukte werden über die Nieren ausgeschieden. Eine verminderte Nierenfunktion kann deshalb zu einer längeren Verweildauer der Substanz und seiner Stoffwechselprodukte im Körper und auf diese Weise zu einer Überdosierung führen.


Wenn Ihre Nierenfunktion eingeschränkt ist, muss Remid 100 mg deshalbunter besonderer ärztlicher Kontrolle angewendet werden. Zur Verminderung eines möglichen Risikos bestimmt der Arzt die erforderliche Dosis nach dem Ergebnis einer bestimmten Blutuntersuchung (Serumkreatininspiegel, der regelmäßig zu kontrollieren ist), bzw. Ermittlung der Kreatinin-Clearance. Beim Vorliegen von schweren Nierenfunktionsstörungen sollten höchstens 100 mg Allopurinol pro Tag (1 überzogene Tablette Remid 100 mg) oder Einzeldosen von 100 mg Allopurinol in größeren Abständen als 1 Tag eingenommen werden. Der Serum-Oxipurinolspiegel sollte einen Wert von 15,2 g/ml nicht überschreiten.


Eine Anleitung für die Dosierung bei beeinträchtigter Nierenfunktion gibt folgendes Schema:


Kreatinin-Clearance

Tagesdosis

über 20 ml/min

Standarddosis

10 bis 20 ml/min

100 bis 200 mg

unter 10 ml/min

100 mg oder größere Intervalle


Bei der Durchführung einer Hämodialyse (Blutwäsche) können sofort nach jeder Behandlung (d.h. 2- oder 3-mal pro Woche) 300 mg bis 400 mg Allopurinol gegeben werden.


Eingeschränkte Leberfunktion

Bei eingeschränkter Leberfunktion wird ein Vorgehen wie bei einer eingeschränkten Nierenfunktion angeraten. Zu Beginn der Behandlung sollten zusätzlich regelmäßige Leberfunktionstests durchgeführt werden.


Art der Anwendung

Überzogene Tabletten zum Einnehmen

Die überzogenen Tabletten werden unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit möglichst immer zur gleichen Tageszeit nach einer Mahlzeit eingenommen.Bei Überschreiten der Tagesgesamtdosis von 300 mg Allopurinol und beim Auftreten von Magen-Darm-Unverträglichkeiten ist die Dosis über den Tag verteilt einzunehmen.


Bitte achten Sie auf eine ausreichende und regelmäßige Flüssigkeitszufuhr.


Dauer der Anwendung

Die Behandlung mit Remid 100 mg ist in der Regel über einen längeren Zeitraum erforderlich. Bitte nehmen Sie Remid 100 mg regelmäßig und in der vom Arzt bestimmten Dauer ein.


Wie bei jeder Langzeitbehandlung ist auch hier eine laufende Überwachung notwendig. Die Harnsäurespiegel sind wiederholt und regelmäßig zu kontrollieren, gleichzeitig soll auf mögliche Nebenwirkungen geachtet und die Notwendigkeit einer Fortsetzung der medikamentösen Behandlung überprüft werden.


Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Remid 100 mg zu stark oder zu schwach ist.


Wenn Sie eine größere Menge Remid 100 mg eingenommen haben, als Sie sollten

Ein spezielles Gegenmittel ist nicht bekannt. Nach Einnahme von 20 g Allopurinol traten bei einem Patienten Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Schwindel auf.


Beim Verdacht auf Vorliegen einer Vergiftung ist - insbesondere bei gleichzeitiger Einnahme mit Azathioprin oder 6-Mercaptopurin - umgehend ein Arzt zu verständigen, damit Maßnahmen ergriffen werden können, die die weitere Aufnahme des Arzneimittels in den Blutkreislauf vermindern bzw. die Ausscheidung des Arzneimittels beschleunigen, wie reichliche Flüssigkeitszufuhr oder ggf. eine Hämodialyse (Blutwäsche).


Wenn Sie die Einnahme von Remid 100 mg vergessen haben

Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.


Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.


4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie alle Arzneimittel kann Remid 100 mg Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem Behandelten auftreten müssen.


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zu Grunde gelegt:


Sehr häufig:

mehr als 1 von 10 Behandelten

Häufig:

weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten

Gelegentlich:
weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten

Selten:

weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten

Sehr selten:

weniger als 1 oder weniger von 10.000 Behandelten oder unbekannt


Mögliche Nebenwirkungen

Bei Patienten mit Gicht kann es zu Beginn der Behandlung mit Remid 100 mg zu einem Gichtanfall kommen.


Das Auftreten von Nebenwirkungen ist häufiger bei Bestehen einer Nieren- oder Leberschädigung oder bei gleichzeitiger Einnahme Ampicillin- oder Amoxicillin-haltiger Arzneimittel.


Haut- und Überempfindlichkeitsreaktionen:

Von den beobachteten Nebenwirkungen sind Hautreaktionen, die zu jedem Zeitpunkt der Behandlung auftreten können, am häufigsten. Sie können sich bemerkbar machen durch Hautjucken, evtl. verbunden mit Knötchenbildung der Haut, Hautabschuppung, punktförmige bis flächenhafte Hautblutungen und selten mit Hautabschälungen. Beim Auftreten derartiger Erscheinungen ist Remid 100 mg sofort abzusetzen und der Arzt aufzusuchen, da schwere generalisierte Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten können.


Die im Folgenden aufgeführten Überempfindlichkeitsreaktionen sind zwar selten (insbesondere bei tödlichem Verlauf bestanden im Allgemeinen Nieren- oder Leberfunktionsstörungen), sie sind jedoch so schwerwiegend, dass Remid 100 mg sofort abgesetzt werden muss und der Arzt umgehend aufzusuchen ist.


Überempfindlichkeitsreaktionen können sich wie folgt äußern:

Im Einzelnen wurden Hautreaktionen, die mit Hautabschälungen, Fieber, Erkrankungen der Lymphknoten, Vermehrung bestimmter weißer Blutkörperchen (Eosinophilie) und Gelenkschmerzen einhergingen (Stevens-Johnson-Syndrom), sowie Hautveränderungen, die einer Verbrühung der Haut ähneln (Lyell-Syndrom), beobachtet. Die damit verbundene - ebenfalls selten vorkommende - Gefäßentzündung (Vaskulitis) kann sich auf verschiedene Weise bemerkbar machen, z. B. als Leberzellschädigung (Hepatitis), Nierenentzündung sowie sehr selten als Krampfanfall.


Ferner wurden bisher in Einzelfällen folgende Beobachtungen gemacht:

Überempfindlichkeitsreaktionen, die sich unter anderem in Fieber, Schüttelfrost und Gelenkschmerzen äußerten, Leberfunktionsstörungen (reversible Erhöhungen der Transaminasen und der alkalischen Phosphatasen) sowie Entzündungen der Gallenwege und Xanthinablagerungen im Harntrakt.


Sehr selten wurde über akuten anaphylaktischen Schock berichtet. Anaphylaxie kann lebensbedrohlich sein.


Erkrankungen der Lymphknoten:

Sehr selten wurde nach Einnahme von Remid 100 mg vom Auftreten einer Lymphknotenerkrankung (angioimmunoblastische Lymphadenopathie) berichtet, die nach Absetzen des Arzneimittels wieder verschwand.


Leber:

Selten wurde nach Verabreichung von Remid 100 mg über Leberfunktionsstörungen berichtet, die von einem asymptomatischen Anstieg der Leberwerte bis hin zur Hepatitis (Hepatitis einschließlich Lebernekrose und granulomatöser Hepatitis) reichten. Selten trat eine Störung der Galleausscheidung (cholestatische Gelbsucht) auf. Auch ein erhöhter Gehalt von Bilirubin im Blut (Hyperbilirubinämie) wurde beobachtet.


Magen-Darm-Trakt:

Übelkeit, Erbrechen und Durchfall können nach Einnahme von Remid 100 mg auftreten. Insbesondere magenempfindliche Patienten sollten auf gewissenhafte Einnahme der Tabletten nach dem Essen mit genügender Trinkmenge achten.

Gelegentlich treten Magenschleimhautentzündungen und stoßweise Unterleibsschmerzen auf.


Blut- und Lymphsystem:

In Einzelfällen wurde im Zusammenhang mit der Einnahme von Remid 100 mg über Veränderungen des weißen Blutbildes (Leukopenie, Leukozytose, Granulozytose, Eosinophilie) berichtet.

Insbesondere bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen kann es gelegentlich zu schweren Knochenmarkschädigungen (Thrombozytopenie, Agranulozytose und aplastische Anämie) kommen. Patienten mit Nierenleiden sollten deshalb ihren Arzt auf diese Erkrankung hinweisen, um eine sorgfältige Überwachung ihres Blutbildes zu gewährleisten.


Sonstige:

Darüber hinaus wurden ebenfalls in Einzelfällen nach der Einnahme von Remid 100 mg folgende Beobachtungen gemacht:

Allgemeine körperliche Kraftlosigkeit (Asthenie); allgemeines Unwohlsein; Auftreten von eitrigen Entzündungen der Haut (Furunkulose); Bewusstlosigkeit; Bluthochdruck; Blut im Urin (Hämaturie); blutiges Erbrechen; Darmstörung; ein- oder zweiseitige Vergrößerung der männlichen Brustdrüse sowie blasse Schwellung von Haut und Schleimhaut, vor allem im Gesichtsbereich (Quincke-Ödem); Empfindungsstörungen (Parästhesie); Entzündung der Mundschleimhaut; Entzündung im Rachenbereich (Pharyngitis); Zungenschwellung; Schnupfen (Rhinitis); Krampf der Bronchialmuskeln (Bronchospasmus); anfallsweise auftretende Atemnot (Asthma); Entzündung der Bauchspeicheldrüse (hämorrhagische Pankreatitis); Erhöhung der Blutfettwerte (Hyperlipämie); Geschmacksabweichungen; Gleichgewichtsstörungen; Nagelablösung; Haarausfall; Halsentzündungen (Angina); Impotenz; Kopfschmerz; krankhafte Erhöhung von Harnbestandteilen im Blut (Urämie); Lähmungserscheinungen; Muskelschmerzen; Nervenentzündungen (periphere Neuritis); Nervenleiden; Schläfrigkeit; Schwindel; traurige Verstimmtheit (Depression); Samenerguss im Schlaf; Sehstörungen; Trübungen der Augenlinse (grauer Star); Herabsetzung der Sehschärfe; Sehfeldeinschränkung; Bindehautentzündung (Konjunktivitis); Unfruchtbarkeit; Veränderung der Netzhaut des Auges (Makula-Entartung); Netzhautentzündung im Bereich des gelben Flecks; verfärbtes Haar; Verlangsamung des Herzschlages (Bradykardie); Herzbeutelentzündung (Perikarditis); vermehrte Ausscheidung von Fett im Stuhl; vermehrte Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme); Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus); Funktionseinschränkung der Niere (Niereninsuffizienz); Gefäßerweiterung (Vasodilatation); Durchblutungsstörung (periphere Gefäßkrankheit); Venenerkrankung mit Verschluss des Gefäßes (Thrombophlebitis); Anstieg des Kalziumgehaltes im Blut (Hyperkalzämie); verminderte Glukosetoleranz; Ausscheidung von Eiweißstoffen im Urin (Albuminurie); übermäßiges Schwitzen.


Gegenmaßnahmen

Bei Auftreten von Hautreaktionen (die sich bemerkbar machen können durch Hautjucken, evtl. verbunden mit Knötchenbildung der Haut, Hautabschuppung, punktförmige bis flächenhafte Hautblutungen und selten mit Hautabschälungen) dürfen Sie Remid 100 mg nicht weiter einnehmen. Suchen Sie in diesen Fällen Ihren Arzt auf.


Bei Auftreten akuter allgemeiner, eventuell lebensbedrohlicher Überempfindlichkeitsreaktionen (anaphylaktischer Schock) muss sofort der nächst erreichbare Arzt verständigt werden, damit die erforderlichen Notfallmaßnahmen eingeleitet werden können. Remid 100 mg darf in diesem Fall nicht weiter eingenommen werden.


Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.


5. Wie ist Remid 100 mg aufzubewahren?

Arzneimittel unzugänglich für Kinder aufbewahren.


Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Faltschachtel und den Durchdrückstreifen nach „verwendbar bis:“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.


6. WEITERE INFORMATIONEN

Was Remid 100 mg enthält:

- Der Wirkstoff ist: Allopurinol.

Eine überzogene Tablette enthält 100 mg Allopurinol.


- Die sonstigen Bestandteile sind:

Lactose-Monohydrat, Maisstärke, mikrokristalline Cellulose, Talkum, Poly(O-carboxymethyl)stärke, Natriumsalz, Stearinsäure (Ph. Eur.), Hochdisperses Siliciumdioxid, Sucrose, Calciumcarbonat, Arabisches Gummi, Tragant, Montanylglykolwachs, Titandioxid (E 171).


Wie Remid 100 mg aussieht und Inhalt der Packung

Remid 100 mg ist eine weiße, runde überzogene Tablette mit einem Durchmesser von 1 cm.


Remid 100 mg ist in Packungen mit 50 und 100 überzogenen Tabletten erhältlich.


Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

TAD Pharma GmbH

Heinz-Lohmann-Straße 5

D-27472 Cuxhaven

Telefon: (0 47 21) 6 06-0

Telefax: (0 47 21) 6 06-333

E-Mail: info@tad.de

Internet: www.tad.de


Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im Juni 2009.


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Eigenschaften: Remid 100 mg ist ein Arzneimittel zur Behandlung harnsäurebedingter Erkrankungen. Der Wirkstoff Allopurinol hemmt die Bildung der Harn­säure im menschlichen Stoffwechsel. Dadurch gelingt es, die Harnsäurekonzentration im ganzen Körper effektiv zu senken.

Ernährungsempfehlungen: Sie können die Behandlung mit Remid 100 mg durch Ihre Ernährung sinnvoll unterstützen. Meiden: Nahrungsmittel, die die Harn­säurewerte erhöhen. Dies sind in erster Linie Fleisch­extrakte, Innereien wie Bries, Leber, Niere, Milz und Herz und Fischsorten wie Ölsardinen, Sprotten, Heringe und Bücklinge sowie Hummer und Muscheln. Weiterhin sind einige Gemüsearten wie Spargel, Spinat und Hülsenfrüchte (Bohnen, Erbsen, Linsen) für Sie ungeeignet. Beschränken: Ihren Fleisch-, Geflügel-, Fisch- und Wurstkonsum. Die Gesamtmenge sollte 150 g pro Tag nicht überschreiten. Decken Sie Ihren Eiweißbedarf anstelle dessen vorwiegend aus Milch und Milchprodukten (Quark, Käse, Joghurt) sowie Eiern.

Wenn Sie allerdings kalziumhaltige Nierensteine haben oder zur Bildung solcher Steine neigen: Milch und Milchprodukte weitgehend meiden. Über die Art Ihrer Nierensteine wird Sie der Arzt informieren.

Essen: möglichst fettarm, da der Fettanteil in Ihrer Nahrung die Harnsäurewerte ungünstig beeinflusst. Außerdem können Sie dadurch dazu beitragen, Über­gewicht zu vermeiden bzw. abzubauen. Die Harn­säurewerte steigen erfahrungsgemäß an, wenn das Körpergewicht über das medizinisch erwünschte Maß zunimmt. Zudem gelten alle Gefahren, die Überge­wichtigen drohen, für Gichtkranke in besonderem Maße. Drastische Gewichtsabnahmen sollten jedoch nur unter ärztlicher Kontrolle durchgeführt werden, da auch durch strenges Fasten Gichtanfälle ausgelöst werden können.

Alkoholgenuss: einschränken (Auslösen von Gicht­anfällen durch Alkohol möglich!)

Steinpatienten sollen auf reichliche Flüssigkeitszufuhr achten. Sie sollten etwa 2 1/2 Liter gleichmäßig über den Tag verteilt trinken, so dass täglich 1,5 - 2 Liter Urin ausgeschieden werden. Zweckmäßige Getränke sind Kaffee, verdünnte Obst- und Fruchtsäfte, entspre­chend der Steinart geeignete Mineralwässer und verschiedene Teesorten, insbesondere Harntees, die sich auf die Urinbeschaffenheit günstig auswirken.


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