Remid 300mg
alt informationen_ ______________________Fachinformation______________________________
__________________________________Remid 100 mg/-300 mg
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Remid 100 mg
Remid 300 mg
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Remid 100 mg
1 überzogene Tablette enthält 100 mg Allopurinol.
Remid 300 mg
1 überzogene Tablette enthält 300 mg Allopurinol.
Hilfsstoffe siehe unter 6.1.
3. Darreichungsform
Remid 100 mg/- 300 mg: überzogene Tabletten
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Remid 100 mg
Erwachsene
-
Alle Formen der Hyperurikämie mit Serum-Harnsäurewerten im Bereich von 500 µmol/l (8,5 mg/100 ml) und darüber, sofern nicht diätetisch beherrschbar, bzw. klinische Komplikationen hyperurikämischer Zustände, insbesondere manifeste Gicht, Urat-Nephropathie, Auflösung und Verhütung von Harnsäuresteinen sowie zur Verhinderung der Bildung von Calciumoxalatsteinen bei gleichzeitiger Hyperurikämie.
-
Sekundäre Hyperurikämie unterschiedlicher Genese
Kinder
-
Sekundäre Hyperurikämie unterschiedlicher Genese
-
Harnsäurenephropathie bei Leukämie-Behandlung
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Angeborene Enzymmangelkrankheiten Lesch-Nyhan-Syndrom (teilweise oder totale Defekte der Hypoxanthin-Guanin-Phosphoribosyl-Transferase) und Adenin-Phosphoribosyl-Transferasemangel
Remid 300 mg
-
Alle Formen der Hyperurikämie mit Serum-Harnsäurewerten im Bereich von 500 µmol/l (8,5 mg/100 ml) und darüber, sofern nicht diätetisch beherrschbar, bzw. klinische Komplikationen hyperurikämischer Zustände, insbesondere manifeste Gicht, Urat-Nephropathie, Auflösung und Verhütung von Harnsäuresteinen sowie zur Verhinderung der Bildung von Calciumoxalatsteinen bei gleichzeitiger Hyperurikämie.
-
Sekundäre Hyperurikämie unterschiedlicher Genese.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Remid 100 mg
Erwachsene
In Abhängigkeit von den aktuellen Serum-Harnsäurewerten werden täglich 1 bis 3 überzogene Tabletten Remid 100 mg (entsprechend 100 mg bis 300 mg Allopurinol) eingenommen.
Um das Risiko des Auftretens von unerwünschten Wirkungen möglichst zu verringern, sollte die Behandlung mit täglich 100 mg Allopurinol begonnen werden. Diese Dosis ist nur bei unzureichend gesenkten Serumharnsäurespiegeln zu erhöhen.
In Einzelfällen kann die Dosis auf täglich 6 bis 8 überzogene Tabletten Remid 100 mg gesteigert werden (entsprechend 600 mg bis 800 mg Allopurinol). Hierfür ist der Serum-Oxypurinolspiegel zu beachten, der einen Wert von 15 µg/ml (100 µmol) nicht überschreiten sollte. Die Dosis sollte über den Tag verteilt verabreicht werden.
Zur besseren Verträglichkeit sollten als Einzeldosis nicht mehr als 3 überzogene Tabletten Remid 100 mg verabreicht werden (entsprechend 300 mg Allopurinol).
Die tägliche Maximaldosis beträgt 800 mg Allopurinol.
Kinder
Die Tagesdosis beträgt 10 mg Allopurinol pro Kilogramm Körpergewicht (bis max. 400 mg/Tag), verteilt auf drei Einzeldosen.
Ältere Patienten
Da spezielle Daten zur Anwendung von Allopurinol bei älteren Patienten nicht vorliegen, sollte diese Patientengruppe mit der niedrigsten therapeutisch vertretbaren Dosis behandelt werden. Ferner ist insbesondere bei älteren Patienten das Vorliegen einer eingeschränkten Nierenfunktion in Betracht zu ziehen.
Eingeschränkte Nierenfunktion
Bei eingeschränkter Nierenfunktion ohne Dosisanpassung kann es zu einer Überdosierung kommen, da Allopurinol und seine Metaboliten über die Nieren ausgeschieden werden.
Zur Verminderung eines möglichen Risikos ist deshalb eine Änderung der empfohlenen Dosierung angezeigt. Beim Vorliegen von schweren Nierenfunktionsstörungen sollten höchstens 100 mg Allopurinol/Tag oder Einzeldosen von 100 mg in größeren Abständen als einem Tag verabreicht werden. Die entsprechende Dosis sollte nur bei ungenügender Wirkung erhöht werden. Der Serumoxipurinolspiegel sollte einen Wert von 15,2 g/ml nicht überschreiten.
Eine Anleitung für die Dosierung bei Niereninsuffizienz gibt folgendes Schema:
Kreatinin-Clearance |
Tagesdosis |
über 20 ml/min |
Standarddosis |
10 bis 20 ml/min |
100 bis 200 mg |
unter 10 ml/min |
100 mg oder größere Intervalle |
Bei Hämodialyse können sofort nach jeder Behandlung (d.h. 2- oder 3-mal pro Woche) 300 mg bis 400 mg Allopurinol gegeben werden.
Eingeschränkte Leberfunktion
Bei eingeschränkter Leberfunktion wird ein Vorgehen wie bei Niereninsuffizienz angeraten. Zu Beginn der Behandlung sollten zusätzlich regelmäßige Leberfunktionstests durchgeführt werden.
Remid 300 mg
Erwachsene
In Abhängigkeit von den aktuellen Serum-Harnsäurewerten wird täglich 1 überzogene Tablette Remid 300 mg (entsprechend 300 mg Allopurinol) eingenommen.
Um das Risiko des Auftretens von unerwünschten Wirkungen möglichst zu verringern, sollte die Behandlung mit täglich 100 mg Allopurinol begonnen werden. Diese Dosis ist nur bei unzureichend gesenkten Serumharnsäurespiegeln zu erhöhen.
Alternativ können 100 mg bis 300 mg Allopurinol täglich gegeben werden, wofür auch andere Stärken zur Verfügung stehen.
In Einzelfällen kann die Dosis auf täglich 2 überzogene Tabletten Remid 300 mg gesteigert werden (entsprechend 600 mg Allopurinol). Hierfür ist der Serum-Oxypurinolspiegel zu beachten, der einen Wert von 15 µg/ml (100 µmol) nicht überschreiten sollte. Alternativ kann die Dosis in Einzelfällen bis auf 800 mg Allopurinol gesteigert werden. Die Dosis sollte über den Tag verteilt verabreicht werden.
Zur besseren Verträglichkeit sollte als Einzeldosis nicht mehr als 1 überzogene Tablette Remid 300 mg verabreicht werden (entsprechend 300 mg Allopurinol).
Die tägliche Maximaldosis beträgt 800 mg Allopurinol.
Kinder, Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion
Aufgrund des hohen Wirkstoffgehalts ist Remid 300 mg für Kinder sowie Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion nicht geeignet.
Bei Hämodialyse können sofort nach jeder Behandlung (d.h. 2- oder 3-mal pro Woche) 300 mg bis 400 mg Allopurinol gegeben werden.
Ältere Patienten
Da spezielle Daten zur Anwendung von Allopurinol bei älteren Patienten nicht vorliegen, sollte diese Patientengruppe mit der niedrigsten therapeutisch vertretbaren Dosis behandelt werden. Ferner ist insbesondere bei älteren Patienten das Vorliegen einer eingeschränkten Nierenfunktion in Betracht zu ziehen.
Art und Dauer der Anwendung
Die überzogenen Tabletten werden unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit nach einer Mahlzeit eingenommen. Bei Überschreiten der Tagesgesamtdosis von 300 mg Allopurinol und beim Auftreten von Magen-Darm-Unverträglichkeiten ist die Dosis über den Tag verteilt zu verabreichen.
Die Dauer der Behandlung richtet sich nach der Grunderkrankung. Zur Verhinderung der Bildung von Calciumoxalat- und Harnsäuresteinen sowie bei primärer Hyperurikämie und Gicht ist in den meisten Fällen eine Dauertherapie erforderlich. Bei sekundärer Hyperurikämie wird eine vorübergehende Behandlung entsprechend der Dauer der erhöhten Harnsäurewerte empfohlen.
4.3 Gegenanzeigen
Remid 100 mg
Überempfindlichkeit gegenüber Allopurinol oder einen der sonstigen Bestandteile.
Remid 300 mg
-
Überempfindlichkeit gegenüber Allopurinol oder einen der sonstigen Bestandteile,
-
schwere Nierenfunktionsstörungen mit einer Kreatinin-Clearance unter 20 ml/min,
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Kinder.
4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Nach neueren Literatur-Empfehlungen erübrigt sich unter einem Serumharnsäurewert von 506 mol/l entspr. 8,5 mg/100 ml eine medikamentöse Therapie, sofern Diätvorschriften eingehalten werden und keine Nierenschäden vorliegen. Nahrungsmittel mit hohem Puringehalt (z. B. Innereien wie Bries, Niere, Hirn, Leber, Herz und Zunge sowie Fleischextrakt) und Alkohol (insbesondere Bier, da hierdurch Guanosin, ein Ribonukleosid, aufgenommen wird, das den Harnsäurespiegel stark erhöht) sollten vermieden werden.
Beim Auftreten von Überempfindlichkeitsreaktionen, z. B. Hautausschlag, ist Remid 100 mg/- 300 mg sofort abzusetzen.
Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich bei eingeschränkter Nierenfunktion, Leberfunktion oder vorbestehenden Blutbildungsstörungen. Bei Patienten mit beeinträchtigter Nieren- oder Leberfunktion sind die entsprechenden Dosierungsempfehlungen zu beachten (siehe 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung). Insbesondere bei Patienten, die wegen Bluthochdruck oder Herzinsuffizienz z. B. mit ACE-Hemmern oder Diuretika behandelt werden, sollte die Verabreichung von Allopurinol mit Vorsicht erfolgen, da bei dieser Patientengruppe eine Beeinträchtigung der Nierenfunktion vorliegen kann.
Bei Behandlung der Gichtniere und der Harnsäuresteine soll die Harnmenge mindestens 2 Liter pro Tag betragen.
Um erhöhte Harnsäurekonzentrationen im Serum oder Urin, wie sie z. B. bei der Strahlen- oder Chemotherapie von Neoplasmen sowie bei dem Lesch-Nyhan-Syndrom auftreten können, zu vermeiden, ist zusätzlich zur Verabreichung von Allopurinol auf eine reichliche Flüssigkeitszufuhr zur Gewährleistung einer ausreichenden Diurese zu achten. Darüber hinaus kann eine Alkalisierung des Harns durch Verbesserung der Löslichkeit von Urat/Harnsäure zur vermehrten Ausscheidung dieser Substanzen mit dem Urin beitragen.
Falls eine Uratnephropathie oder andere pathologische Veränderungen die Nierenfunktion bereits beeinträchtigt haben sollten, so ist die Dosis entsprechend den Nierenfunktionswerten anzupassen (siehe 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung).
Beim Vorliegen von akuten Gichtanfällen sollte die Behandlung mit Allopurinol erst nach deren vollständigem Abklingen begonnen werden. Zu Beginn der Behandlung mit Allopurinol können durch Mobilisierung größerer Harnsäuredepots akute Gichtanfälle ausgelöst werden. Deshalb ist während der ersten 4 Behandlungswochen die gleichzeitige prophylaktische Analgetika- oder Colchicingabe in Betracht zu ziehen.
Bei großen Harnsäuresteinen im Nierenbecken ist nicht auszuschließen, dass sich Teile der infolge einer Allopurinol-Behandlung aufgelösten Steine im Harnleiter festsetzen können.
Allopurinol interagiert mit dem Stoffwechsel zahlreicher Arzneimittel (siehe 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen).
Warnhinweise:
Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Remid 100 mg/- 300 mg nicht einnehmen.
Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten Remid 100 mg/- 300 mg nicht einnehmen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
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Allopurinol verlangsamt die Elimination von Probenecid.
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Die Wirksamkeit von Allopurinol wird durch die Gabe der urikosurisch wirkenden Arzneistoffe Sulfinpyrazon, Probenecid, Benzbromaron oder Salicylaten in hohen Dosen herabgesetzt.
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Wird Allopurinol gleichzeitig mit 6-Mercaptopurin oder Azathioprin eingenommen, muss deren Dosis auf 25% der sonst üblichen Dosis gesenkt werden, da der Metabolismus dieser Wirkstoffe bei Xanthinoxidase-Hemmung verlangsamt und somit ihre Wirkung verlängert ist.
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Mit dem Auftreten allergischer Reaktionen (Hautausschlägen) auf Ampicillin oder Amoxicillin ist bei gleichzeitiger Allopurinol-Gabe häufiger zu rechnen. Deshalb sollten - wenn möglich - Patienten unter Allopurinol-Therapie andere Antibiotika erhalten.
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Bei gleichzeitiger Gabe von Allopurinol und Captopril kann, insbesondere bei chronischem Nierenversagen, die Gefahr von Hautreaktionen erhöht werden.
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Antikoagulantien vom Cumarin-Typ können in ihrer Wirkung verstärkt werden. Es ist daher eine häufigere Kontrolle der Blutgerinnung erforderlich und ggf. eine entsprechende Dosisreduktion des Cumarin-Derivates notwendig.
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Insbesondere bei eingeschränkter Nierenfunktion kann die hypoglykämische Wirkung des Antidiabetikums Chlorpropamid durch die gleichzeitige Gabe von Allopurinol verlängert werden, was eine Dosisreduktion erforderlich macht. Auch die Wirkung von Metformin und von Sulfonylharnstoff-Antidiabetika wird durch Allopurinol verstärkt.
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Allopurinol hemmt bei hoher Dosierung den Theophyllin-Stoffwechsel. Zu Beginn der Behandlung mit Allopurinol oder bei Erhöhung der Allopurinol-Dosis sollten deshalb die Theophyllin-Plasmaspiegel bestimmt werden.
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Bei Gabe von Allopurinol und Zytostatika (z. B. Cyclophosphamid, Doxorubicin, Bleomycin, Procarbazin, Alkylhalogenide) treten Blutbildveränderungen häufiger auf als bei Einzelgabe der Wirkstoffe. Blutbildkontrollen sind daher in kurzen Zeitintervallen durchzuführen.
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Die Plasmahalbwertszeit von Vidarabin kann in Gegenwart von Allopurinol verlängert sein. Deshalb ist bei gemeinsamer Anwendung dieser Arzneimittel besondere Aufmerksamkeit erforderlich, um eventuell vermehrt auftretende Nebenwirkungen rechtzeitig zu erkennen.
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Die Plasmakonzentration von Ciclosporin kann unter Allopurinol-Gabe erhöht sein. Die Möglichkeit eines häufigeren Auftretens von Ciclosporin-Nebenwirkungen ist zu berücksichtigen.
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Allopurinol kann die Metabolisierung von Phenytoin in der Leber beeinträchtigen; ob diesem Befund eine klinische Bedeutung zukommt, ist bisher nicht bekannt.
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Bei gleichzeitiger Gabe von Allopurinol und Streptokinase (zum Auflösen von Blutgerinnseln) ist die Blutungsneigung erhöht.
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Bei gleichzeitiger Gabe von Allopurinol und Diuretika wird das Risiko von schweren Nebenwirkungen auf Allopurinol erhöht.
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Bei gleichzeitiger Gabe von Allopurinol und ACE-Hemmern können Blutbildungsstörungen verstärkt werden.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft:
Es liegen keine hinreichenden Daten für die Verwendung von Allopurinol bei Schwangeren vor. Tierexperimentelle Studien haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe 5.3). Da Allopurinol in den Purinstoffwechsel eingreift und das potenzielle Risiko für den Menschen unbekannt ist, sollte Allopurinol nicht während der Schwangerschaft verwendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich.
Stillzeit:
Allopurinol geht in die Muttermilch über, daher sollte es während der Stillzeit nicht angewendet werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Da unter Behandlung mit Allopurinol über Nebenwirkungen wie Schläfrigkeit, Schwindel und Ataxie berichtet worden ist, sollten Patienten vor dem Fahren eines Kraftfahrzeuges, dem Bedienen von Maschinen oder der Teilnahme an gefährlichen Aktivitäten Vorsicht walten lassen, bis sie sich ausreichend sicher sind, dass Allopurinol ihre Leistungsfähigkeit nicht einschränkt.
4.8 Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig: >10%
Häufig: >1% - <10%
Gelegentlich: >0,1% - <1%
Selten: >0,01% - <0,1%
Sehr selten: <0,01%, einschl. Einzelfälle
Zu Beginn einer Behandlung mit Remid 100 mg/- 300 mg kann es zu einem reaktiven Gichtanfall kommen.
Das Auftreten von Nebenwirkungen ist häufiger bei Bestehen einer Nieren- und/ oder Leberinsuffizienz oder bei gleichzeitiger Ampicillin- oder Amoxicillin-Medikation.
Infektionserkrankungen
Sehr selten: Angina
Erkrankungen des Blut- und Lymphsystems
Gelegentlich: Insbesondere bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen Thrombozytopenie, Agranulozytose und aplastische Anämie. Eine besonders sorgfältige Überwachung dieser Patienten-gruppe ist deshalb erforderlich.
Sehr selten: Hyperlipämie, reversible angioimmunoblastische Lymphadenopathie, Blutbildveränderungen wie Leukopenie, Leukozytose, Granulozytose und Eosinophilie.
Endokrine Erkrankungen
Sehr selten: Hyperkalzämie.
Stoffwechselerkrankungen
Sehr selten: Diabetes mellitus, verminderte Glukosetoleranz.
Psychiatrische Erkrankungen
Sehr selten: Depression.
Erkrankungen des Nervenystems
Sehr selten: Krampfanfälle, Ataxie, periphere Neuritis, Koma, Kopfschmerz, Neuropathie, Paralyse, Parästhesie, Schwindel, Somnolenz.
Augenerkrankungen
Sehr selten: Sehstörung, Katarakt, Konjunktivitis, Makula-Degeneration, Netzhautentzündung im Bereich des gelben Flecks, Herabsetzung der Sehschärfe, Sehfeldeinschränkung.
Herzerkrankungen
Sehr selten: Bradykardie, Perikarditis.
Gefäßerkrankungen
Selten: allergische Vaskulitis. Wenn sich eine solche Erscheinung, die jederzeit während der Therapie auftreten kann, zeigt, muss Remid 100 mg/- 300 mg sofort und für immer abgesetzt werden. Zur Behandlung haben sich Kortikosteroide bewährt.
Sehr selten: Hypertonie, periphere Gefäßkrankheit, Thrombophlebitis, Vasodilatation.
Lungenerkrankungen
Sehr selten: Asthma, Bronchospasmus.
Gastrointestinale Erkrankungen
Gelegentlich: Übelkeit, Brechreiz und Durchfall, Gastritis, intermittierende Bauchschmerzen. Insbesondere bei magenempfindlichen Patienten sollte auf gewissenhafte Einnahme nach dem Essen mit genügender Trinkmenge geachtet werden.
Sehr selten: Darmstörung, Geschmacksabweichung, Hämatemesis, hämorrhagische Pankreatitis, Pharyngitis, Rhinitis, Steatorrhoe, Stomatitis, Zungenschwellung.
Erkrankungen der Leber und der Galle
Selten: Leberfunktionsstörungen, die von einem asymptomatischen Anstieg der Leberwerte bis hin zur Hepatitis (einschließlich Lebernekrose und granulomatöser Hepatitis) reichen können, cholestatische Gelbsucht, Hyperbilirubinämie. Wenn sich eine Hepatitis, die jederzeit während der Therapie auftreten kann, zeigt, muss Remid 100 mg/- 300 mg sofort und für immer abgesetzt werden. Zur Behandlung haben sich Kortikosteroide bewährt.
Sehr selten: Leberfunktionsstörungen (reversible Erhöhung der Transaminasen und der alkalischen Phosphatasen), akute Cholangitis.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig: Von den beobachteten Nebenwirkungen sind Hautreaktionen am häufigsten (ca. 4%); sie können zu jedem Zeitpunkt der Behandlung auftreten, und zwar mit Hautjucken, in makulopapulöser, manchmal schuppenartiger, manchmal Purpura-ähnlicher und selten exfoliativer Form.
Beim Auftreten derartiger Reaktionen ist Remid 100 mg/- 300 mg sofort abzusetzen. Nach dem Abklingen leichter Erscheinungen kann die Therapie wieder mit einer niedrigen Dosis (z. B. 50 mg/Tag) aufgenommen werden. Diese Dosis ist bei Bedarf allmählich zu erhöhen. Wenn der Hautausschlag wieder auftritt, sollte das Präparat ganz abgesetzt werden, da schwere generalisierte Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten können.
Selten: Stevens-Johnson- und Lyell-Syndrom (Hautreaktionen, die mit Exfoliation, Fieber, Lymphadenopathie, Arthralgie und Eosinophilie einhergehen). Wenn sich eine solche Erscheinung, die jederzeit während der Therapie auftreten kann, zeigt, muss Remid 100 mg/- 300 mg sofort und für immer abgesetzt werden. Zur Behandlung haben sich Kortikosteroide bewährt.
Wenn bisher generalisierte Überempfindlichkeitsreaktionen auftraten, bestanden insbesondere bei tödlichen Verläufen im Allgemeinen Nieren- und/oder Leberfunktionsstörungen.
Sehr selten: Alopezie, verfärbtes Haar, Furunkulose, Nagelablösung, Quincke-Ödem.
Erkrankungen des Bewegungsapparates, des Bindegewebes und der Knochen
Sehr selten: Muskelschmerzen.
Erkrankungen der Niere und der ableitenden Harnwege
Selten: interstitielle Nephritis. Wenn sich eine solche Erscheinung, die jederzeit während der Therapie auftreten kann, zeigt, muss Remid 100 mg/- 300 mg sofort und für immer abgesetzt werden. Zur Behandlung haben sich Kortikosteroide bewährt.
Sehr selten: Hämaturie, Niereninsuffizienz, Urämie, Albuminurie, Xanthinsteine.
Erkrankungen der Fortpflanzungsorgane und der Brust
Sehr selten: Gynäkomastie, Impotenz, Infertilität, Samenerguss im Schlaf.
Allgemeine Erkrankungen
Sehr selten: akuter anaphylaktischer Schock, Ödeme. Überempfindlichkeitsreaktionen, die sich u.a. in Fieber, Hautreaktionen, Schüttelfrost und Gelenkschmerzen äußern können. Wenn bisher generalisierte Überempfindlichkeitsreaktionen auftraten, bestanden insbesondere bei tödlichen Verläufen im Allgemeinen Nieren- und/oder Leberfunktionsstörungen. Allgemeines Unwohlsein, Asthenie, übermäßiges Schwitzen.
4.9 Überdosierung
Ein spezielles Antidot ist nicht bekannt. Nach Einnahme einer Einzeldosis von 20 g traten bei einem Patienten Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Schwindel auf. Bei einem weiteren Patienten hatte die Einnahme von 22,5 g Allopurinol keine unerwünschten Wirkungen zur Folge. Nach chronischer Einnahme von täglich 200 mg bis 400 mg Allopurinol bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion wurden schwere Intoxikationserscheinungen beschrieben, die in Hautreaktionen, Fieber, Hepatitis, Eosinophilie und Verschlechterung der Nierenfunktion bestehen.
Beim Verdacht auf Vorliegen einer Vergiftung sind - insbesondere bei Komedikation mit Azathioprin oder 6-Mercaptopurin - absorptionsmindernde bzw. eliminationsbeschleunigende Maßnahmen wie reichliche Flüssigkeitszufuhr oder ggf. Hämodialyse angezeigt.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Hypoxanthin-Analogon, Urikostatikum, Xanthinoxidasehemmstoff; ATC-Code: M04 AA01
Allopurinol und sein Hauptmetabolit Oxipurinol verringern die Harnsäurebildung durch Hemmung des Enzyms Xanthinoxidase, das bei der Oxidation von Hypoxanthin zu Harnsäure eine wichtige Rolle spielt. Infolgedessen werden Harnsäure- und Uratspiegel in den Körperflüssigkeiten und im Urin gesenkt.
Zusätzlich zur Hemmung des Purinabbaus kann bei einigen Patienten, die de novo Purinbiosynthese durch Hemmung der Hypoxanthin-Guanin-Phosphoribosyl-Transferase unterdrückt werden.
Daneben beobachtet man eine Reduzierung der häufig gesteigerten Purinbiosynthese auf das normale physiologische Niveau. Das während der Allopurinol-Behandlung vermehrt anfallende Hypoxanthin wird sofort zu Inosinmonophosphat und weiter zu Adenosinmonophosphat (AMP) und Guanosinmonophosphat (GMP) überführt. Erhöhte AMP- und GMP-Konzentrationen bewirken eine physiologische Rückkopplungshemmung der PRPP-Amidotransferase, dem ersten Enzym der Purinbiosynthese.
Allopurinol bildet in sehr geringen Mengen (Konzentration in der Leber < 0,0001 mmol/l) ein Ribonukleotid, dessen Konzentration zu gering ist, um pharmakologisch aktiv zu sein.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption und Verteilung
Die Resorption von Allopurinol aus dem Gastrointestinaltrakt erfolgt schnell; nach oraler Verabreichung ist die Substanz im Plasma nach 30 - 60 Minuten nachweisbar.
Etwa 1½ Stunden nach Allopurinol-Einnahme werden Allopurinol-Plasmaspitzenspiegel erreicht, die jedoch schnell abfallen, sodass nach ca. 6 Stunden kaum noch Allopurinol im Plasma nachweisbar ist. Oxipurinol-Plasmaspitzenwerte werden etwa 3 - 5 Stunden nach der oralen Allopurinol-Einnahme gemessen. Eine gastrale Absorption erfolgt nicht, die günstigsten Absorptionsbedingungen liegen im Duodenum und im oberen Jejunum vor. Die Allopurinol-Serum-Maximalwerte betragen bei der therapeutisch üblichen Dosis von 300 mg in Abhängigkeit vom Ausmaß und der Geschwindigkeit der individuellen first-pass-Umwandlung in Oxipurinol zwischen 1,0 g/ml und 2,6 g/ml, durchschnittlich 1,8 g/ml. Die korrespondierenden Oxipurinol-Werte liegen zwischen 5 g/ml und 11 g/ml, durchschnittlich bei 8,4 g/ml.
Unter standardisierten Bedingungen mit Probanden wurden nach Einmalgabe von 300 mg Allopurinol Plasmaspitzenwerte von durchschnittlich 5,24 g Oxipurinol/ml gemessen.
24 Stunden nach der einmaligen oralen Gabe von 300 mg Allopurinol betrug die mittlere Konzentration von Oxipurinol im Plasma 3,78 g/ml.
Aufgrund der langen Halbwertszeit von Oxipurinol tritt bei Einleitung der Therapie eine Kumulation auf. Nach etwa 1 Woche ist ein Gleichgewicht erreicht. Die Plasmakonzentrationen am Ende des Dosierungsintervalles steigen bei nierengesunden Patienten nicht weiter an.
Nach chronischer Verabreichung von 300 mg Allopurinol an Probanden unter standardisierten Bedingungen stellte sich etwa 168 Stunden nach Beginn der Einnahme von 300 mg Allopurinol ein Gleichgewicht des Plasmaoxipurinolspiegels ein. Die Oxipurinolkonzentration betrug bei den Probanden durchschnittlich 9,98 g/ml. Die interindividuelle Variation der Plasmakonzentrationen war allerdings hoch.
Das Verteilungsvolumen von Allopurinol beträgt etwa 1,6 l/kg, was auf eine relativ große Aufnahme in das Gewebe schließen lässt. Wenngleich Angaben zu den Gewebekonzentrationen von Allopurinol beim Menschen nicht vorliegen, sind die höchsten Allopurinol- und Oxipurinolkonzentrationen in der Leber und in der Darmschleimhaut zu erwarten, da in diesen Geweben die Xanthinoxidaseaktivität sehr hoch ist.
Metabolismus und Elimination
Allopurinol wird durch die Xanthinoxidase und Aldehydoxidase schnell (Halbwertszeit ca. 2 Stunden) zu Oxipurinol (Alloxanthin) oxidiert, das ein ähnlich starker Hemmer der Xanthinoxidase ist, aber langsamer an das Enzym gebunden wird.
Weder Allopurinol noch sein Hauptmetabolit Oxipurinol weisen eine ausgeprägte Bindungsaffinität für Plasmaproteine auf. Die Ausscheidung erfolgt überwiegend über die Nieren, wobei weniger als 10% des Arzneimittels unverändert ausgeschieden werden. Etwa 20% des verabreichten Allopurinols wird nach 48 – 72 Stunden in den Faeces gefunden. Oxipurinol wird nach tubulärer Rückresorption unverändert mit dem Urin ausgeschieden.
Die Eliminationshalbwertszeit von Oxipurinol ist individuell sehr verschieden. Sie beträgt bei gesunden Personen 18 – 43 Stunden, in Einzelfällen, während einer purinfreien Ernährung, bis zu 70 Stunden. Nierenfunktionseinschränkungen führen zu einer Verlängerung der Oxipurinol-Eliminationshalbwertszeit.
Bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance von 10 - 20 ml/min wurden nach Gabe von 300 mg Allopurinol/Tag über einen längeren Zeitraum Oxipurinol-Plasmakonzentrationen von 30 mg/l gemessen. Das ist in etwa die Konzentration, die nach Gabe von 600 mg Allopurinol/Tag bei Patienten mit normaler Nierenfunktion erreicht wird. Bei Verabreichung von Allopurinol an Patienten mit beeinträchtigter Nierenfunktion sind deshalb die entsprechenden Dosierungsempfehlungen (siehe 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung) zu beachten.
Diese substanzeigene Langzeitwirkung ermöglicht die Einmal-am-Tag-Einnahme von Allopurinol.
Harnsäure kann in der Form von Mikrokristallen oder Kolloiden die Auskristallisation von Calciumoxalat aus übersättigten Lösungen begünstigen (heterogene Keimbildung). Kristallisationshemmer, die die Bildung von Calciumoxalatsteinen hemmen und überwiegend aus sauren Mukopolysacchariden bestehen, werden infolge ihrer Interferenz mit Harnsäure (schon in Konzentrationen von 3 mmol/l) blockiert. Die Senkung der Harnsäureausscheidung durch Allopurinol verhindert in diesen Fällen die Bildung von Calciumoxalatsteinen.
Bioverfügbarkeit
Die absolute Bioverfügbarkeit von 100 mg und 300 mg Allopurinol beträgt zwischen 67% und 90%.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Bei Langzeitanwendung von Allopurinol in Tierversuchen kam es bei hohen Dosierungen zur Ausfällung von Xanthin-Präzipitaten, die zu Veränderungen in den harnableitenden Organen führten.
Die bisher durchgeführten in-vitro und in-vivo Untersuchungen erbrachten keine Hinweise auf ein mutagenes oder kanzerogenes Potenzial.
In Tierversuchen traten bei einer von drei untersuchten Tierarten (Maus) bei Dosen ab 50 mg/kg Körpergewicht am 10. Trächtigkeitstag teratogene Effekte auf.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Hilfsstoffe
Remid 100 mg/- 300 mg
Lactose-Monohydrat, Maisstärke, mikrokristalline Cellulose, Talkum, Poly(O-carboxymethyl)stärke, Natriumsalz, Stearinsäure (Ph. Eur.), Hochdisperses Siliciumdioxid, Sucrose, Calciumcarbonat, Arabisches Gummi, Tragant, Montanylglykolwachs, Titandioxid (E 171).
6.2 Inkompatibilitäten
Keine bekannt
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Die Dauer der Haltbarkeit von Remid 100 mg/- 300 mg beträgt 3 Jahre.
Diese Arzneimittel sollen nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.
6.4 Besondere Lagerungshinweise
Keine
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Remid 100 mg
PVC-Aluminiumblister oder Verbundfolienbeutel. Packungen mit 50 und 100 überzogenen Tabletten.
Anstaltspackung mit 5000 Tabletten.
Remid 300 mg
PVC-Aluminiumblister oder Verbundfolienbeutel. Packungen mit 30, 50, 98 und 100 überzogenen Tabletten.
Anstaltspackung mit 2500 Tabletten.
Anstaltspackung mit 5000 Tabletten.
7. Pharmazeutischer Unternehmer
TAD Pharma GmbH
Heinz-Lohmann-Straße 5
D-27472 Cuxhaven
Tel.: (04721) 606-0
Fax: (04721) 606-333
E-Mail: info@tad.de
Internet: www.tad.de
8. Zulassungsnummern
Remid 100 mg: 2703.00.00
Remid 300 mg: 2703.01.00
9. Datum der Zulassung/Verlängerung der Zulassung
Remid 100 mg
Datum der Zulassung: 18.10.1982
Verlängerung der Zulassung: 29.05.1997/ 20.07.1998/24.05.2004
Remid 300 mg
Datum der Zulassung: 18.10.1982
Verlängerung der Zulassung: 29.05.1997/ 20.07.1998/24.05.2004
10. Stand der Information
September 2008
11. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht
Verschreibungspflichtig
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