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Reminyl 1 X Täglich 8 Mg + 16 Mg Hartkapseln, Retardiert (Starterpackung)

Document: 10.05.2012   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation


1. BEZEICHNUNG DER ARZNEIMITTEL


REMINYL 1x täglich 8 mg + 16 mg Hartkapseln, retardiert (Starterpackung)


2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


Jede 8 mg Hartkapsel enthält 8 mg Galantamin (als Hydrobromid).


Jede 16 mg Hartkapsel enthält 16 mg Galantamin (als Hydrobromid).


Sonstige Bestandteile:

8 mg Hartkapsel: Sucrose 59 mg

16 mg Hartkapsel: Sucrose 117 mg


Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.


3. DARREICHUNGSFORM


Hartkapseln, retardiert


8 mg: Weiße, opake Hartkapseln Größe 4 mit der Aufschrift "G8", die weiße bis weißliche Pellets enthalten.


16 mg: Pinkfarbene, opake Hartkapseln Größe 2 mit der Aufschrift "G16", die weiße bis weißliche Pellets enthalten.


4. KLINISCHE ANGABEN


4.1 Anwendungsgebiete


Reminyl ist indiziert zur symptomatischen Behandlung leichter bis mittelschwerer Demenz vom Alzheimer Typ.


4.2 Dosierung und Art der Anwendung


Erwachsene/Ältere Patienten


Einnahme


Reminyl Hartkapseln, retardiert sollen einmal täglich morgens, vorzugsweise mit dem Essen eingenommen werden. Die Kapseln sollten mit ausreichend Flüssigkeit als Ganzes geschluckt werden. Die Kapseln dürfen nicht gekaut oder zerkleinert werden.


Während der Behandlung sollte eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sichergestellt sein (siehe Abschnitt 4.8).


Vor Behandlungsbeginn


Die Diagnose einer wahrscheinlichen Demenz vom Alzheimer-Typ sollte entsprechend den aktuellen klinischen Richtlinien gestellt werden (siehe Abschnitt 4.4).


Die Starterpackung ist nur zu Therapiebeginn (Anfangsdosis/initiale Erhaltungsdosis) zu verwenden und ist zur weiteren Dosistitration oder Erhaltungstherapie nicht geeignet. 8 mg, 16 mg und 24 mg Wirkstärken der Hartkapseln, retardiert sind ebenfalls verfügbar.


Anfangsdosis


Die empfohlene Anfangsdosis beträgt 8 mg/Tag über einen Zeitraum von 4 Wochen.


Erhaltungsdosis


Verträglichkeit und Dosierung von Galantamin sollten regelmäßig überprüft werden, möglichst innerhalb von 3 Monaten nach Behandlungsbeginn. Danach sollten klinischer Nutzen von Galantamin und Verträglichkeit der Behandlung entsprechend den klinischen Richtlinien regelmäßig überprüft werden. Die Erhaltungstherapie kann so lange fortgesetzt werden, wie ein therapeutischer Nutzen besteht und die Behandlung mit Galantamin für den Patienten verträglich ist. Eine Beendigung der Therapie sollte erwogen werden, wenn kein therapeutischer Effekt mehr erkennbar ist oder wenn der Patient die Behandlung nicht verträgt.


Die anfängliche Erhaltungsdosis beträgt 16 mg/Tag. Diese Dosis sollte mindestens 4 Wochen aufrechterhalten werden.


Eine Steigerung der Erhaltungsdosis auf 24 mg/Tag sollte individuell nach sorgfältiger Beurteilung der Behandlung im Hinblick auf therapeutischen Nutzen und Verträglichkeit in Betracht gezogen werden.


Bei einzelnen Patienten, die bei Gabe von 24 mg/Tag keine erhöhte Ansprechrate zeigen oder die diese Dosis nicht vertragen, sollte eine Dosisreduktion auf 16 mg/Tag in Erwägung gezogen werden.


Nach abruptem Absetzen der Therapie (z. B. zur Vorbereitung auf Operationen) tritt kein Rebound-Effekt auf.


Wechsel von Reminyl Filmtabletten oder Lösung zum Einnehmen auf Reminyl 1x täglich Hartkapseln, retardiert


Es wird empfohlen, den Patienten die gleiche Galantamin-Gesamttagesdosis zu verabreichen. Patien­ten, die auf die einmal tägliche Einnahme wechseln, sollten ihre letzte Dosis Reminyl Filmtabletten oder Lösung abends einnehmen und am folgenden Morgen mit den Reminyl 1x täglich Hartkapseln, retardiert, beginnen.


Kinder und Jugendliche


Es gibt keinen relevanten Nutzen von Galantamin bei Kindern und Jugendlichen.


Patienten mit Leber- und Nierenfunktionsstörungen


Galantamin-Plasmaspiegel können bei Patienten mit mittelschweren bis schweren Leber- oder Nierenfunktionsstörungen erhöht sein. Bei Patienten mit mittelschweren Leberfunktionsstörungen wird, basierend auf dem pharmakokinetischen Modell, empfohlen, die Dosierung eine Woche lang mit einer 8‑mg-Hartkapsel, retardiert einmal jeden zweiten Tag, vorzugsweise morgens, zu beginnen. Danach sollten die Patienten die Behandlung mit 8 mg einmal täglich über 4 Wochen fortsetzen. Eine Dosis von täglich 16 mg Galantamin sollte bei dieser Patientengruppe nicht überschritten werden. Bei schweren Leberfunktionsstörungen (Child-Pugh-Skala > 9) darf Galantamin nicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3). Bei leichten Leberfunktionsstörungen ist keine Dosisanpassung erforderlich.


Bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance > 9 ml/min ist keine Dosisanpassung erforderlich. Bei schweren Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance < 9 ml/min) darf Galantamin nicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3).


Patienten mit Begleitmedikation


Bei Patienten, die mit starken Cytochrom-P450‑2D6- oder -3A4‑Inhibitoren behandelt werden, kann eine Reduzierung der Dosis erwogen werden (siehe Abschnitt 4.5).


4.3 Gegenanzeigen


Überempfindlichkeit gegenüber Galantamin oder einem der sonstigen Bestandteile.


Da keine Daten zur Anwendung von Galantamin bei schweren Leberfunktionsstörungen (Child-Pugh-Skala > 9) und schweren Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance < 9 ml/min) vorliegen, darf Galantamin bei diesen Patienten nicht angewendet werden. Bei Patienten, die gleichzeitig eine klinisch relevante Leber- und Nierenfunktionsstörung aufweisen, ist Galantamin ebenfalls kontraindiziert.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Reminyl ist bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer Demenz vom Alzheimer-Typ indiziert. Der Nutzen von Galantamin bei Patienten mit anderen Formen der Demenz oder anderen Formen von Gedächtnisstörungen ist bisher nicht gezeigt worden. In zwei klinischen Studien mit einer Dauer von 2 Jahren bei Personen mit sogenannter leichter kognitiver Beeinträchtigung (leichte Formen der Gedächtnisstörung, die nicht die Kriterien der Demenz vom Alzheimer-Typ erfüllen) zeigte sich unter Therapie mit Galantamin keine Verbesserung hinsichtlich der Verlangsamung des kognitiven Abbaus oder der Verminderung der Übergangsrate zum Vollbild der Demenz. Die Mortalitätsrate war in der Galantamin-Gruppe signifikant höher als in der Plazebo-Gruppe, 14/1026 (1,4%) Patienten in der Galantamin-Gruppe und 3/1022 (0,3%) Patienten in der Plazebo-Gruppe. Die Todesfälle hatten verschiedene Ursachen. Ungefähr die Hälfte der Todesfälle in der Galantamin-Gruppe schienen Folge verschiedener vaskulärer Ursachen zu sein (Myokardinfarkt, Schlaganfall, plötzlicher Tod). Die Relevanz dieser Beobachtung für die Behandlung von Patienten mit Alzheimer-Demenz ist unbekannt. Zur Alzheimer-Demenz sind plazebokontrollierte Studien mit einer Dauer von 6 Monaten durchgeführt worden. In diesen Studien zeigte sich in den Galantamin-Gruppen keine erhöhte Mortalität.


Die Diagnose Demenz vom Alzheimer-Typ sollte gemäß aktuellen Richtlinien von einem erfahrenen Arzt gestellt werden. Die Behandlung mit Galantamin sollte durch einen Arzt überwacht und nur begonnen werden, wenn eine Bezugsperson die regelmäßige Arzneimitteleinnahme des Patienten überwacht.


Patienten mit Alzheimer-Erkrankung verlieren Gewicht. Die Behandlung mit Acetylcholinesterase­inhibitoren, darunter auch Galantamin, wurde mit einem Gewichtsverlust bei diesen Patienten in Zusammenhang gebracht. Während der Behandlung sollte das Gewicht der Patienten kontrolliert werden.


Wie andere Cholinomimetika sollte Galantamin bei den folgenden Erkrankungen bzw. Umständen mit Vorsicht angewandt werden:


Herzerkrankungen


Aufgrund ihrer pharmakologischen Wirkungsweise können Cholinomimetika vagotone Wirkungen auf die Herzfrequenz haben (z. B. Bradykardie). Dies kann insbesondere für Patienten mit Sick-Sinus-Syndrom, anderen supraventrikulären Reizleitungsstörungen oder bei gleichzeitiger Einnahme von Arzneimitteln, die die Herzfrequenz signifikant herabsetzen, wie z. B. Digoxin und Betablocker, oder für Patienten mit nicht korrigierten Elektrolytstörungen (z. B. Hyperkaliämie, Hypokaliämie), von Bedeutung sein.


Daher ist Vorsicht geboten, wenn Galantamin bei Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen, z. B. unmittelbar nach einem Myokardinfarkt, neu aufgetretenem Vorhofflimmern, AV‑Block Grad II oder höhergradig, instabiler Angina pectoris oder dekompensierter Herzinsuffizienz, besonders NYHA-Gruppe III‑IV, angewendet wird.


In einer gepoolten Analyse plazebokontrollierter Studien bei Patienten mit Alzheimer-Demenz, die mit Galantamin behandelt wurden, wurde eine erhöhte Inzidenz bestimmter kardiovas­kulärer unerwünschter Ereignisse beobachtet (siehe Abschnitt 4.8).


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts


Patienten mit erhöhtem Risiko zur Bildung peptischer Ulcera, z. B. durch Prädisposition oder anamnestisch bekannte Ulcuserkrankungen, einschließlich jener, welche gleichzeitig nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) erhalten, sollten auf Symptome überwacht werden. Bei gastrointestinaler Obstruktion oder während der Rekonvaleszenz nach einer Operation des Gastrointestinaltraktes wird die Einnahme von Galantamin nicht empfohlen.


Erkrankungen des Nervensystems


Es wird angenommen, dass Cholinomimetika das Potential haben, Anfälle auszulösen. Die An­fallskativität kann jedoch auch eine Manifestation der Alzheimer-Erkrankung sein. In seltenen Fällen kann ein Anstieg des cholinergen Tonus Parkinsonsymptome verschlechtern.

In einer gepoolten Analyse plazebokontrollierter Studien bei Patienten mit Alzheimer-Demenz, die mit Galantamin behandelt wurden, wurden gelegentlich zerebrovaskuläre Ereignisse beobachtet (siehe Abschnitt 4.8). Wenn Patienten mit zerebrovaskulären Erkrankungen Galantamin verabreicht wird, sollte dies berücksichtigt werden.


Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums


Cholinomimetika sollten Patienten mit anamnestisch bekanntem schweren Asthma, obstruktiven Lungenerkrankungen oder akuten pulmonalen Infektionen (z. B. Pneumonie) mit Vorsicht ver­schrieben werden.


Erkrankungen der Nieren und Harnwege


Die Einnahme von Galantamin wird bei Obstruktion der ableitenden Harnwege oder während der Rekonvaleszenz nach einer Blasenoperation nicht empfohlen.


Chirurgische und medizinische Eingriffe


Aufgrund seiner cholinomimetischen Eigenschaften kann Galantamin während einer Narkose die Wirkung von Muskelrelaxanzien vom Succinylcholintyp verstärken, insbesondere in Fällen von Pseudocholinesterasemangel.


Andere


Reminyl Hartkapseln, retardiert, enthalten Sucrose. Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten Reminyl Hartkapseln, retardiert, nicht einnehmen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Pharmakodynamische Wechselwirkungen


Aufgrund seines Wirkmechanismus soll Galantamin nicht gleichzeitig mit anderen Cholinomimetika (wie Ambenonium, Donepezil, Neostigmin, Pyridostigmin, Rivastigmin oder systemisch verabreich­tem Pilocarpin) angewendet werden. Galantamin kann die Wirkung von Anticholinergika antago­nisieren. Wenn anticholinerge Medikationen wie Atropin plötzlich abgesetzt werden, kann das Risiko einer Wirkungsverstärkung von Galantamin bestehen. Wie bei Cholinomimetika zu erwarten, sind pharmakodynamische Wechselwirkungen mit Arzneimitteln möglich, die die Herzfrequenz deutlich herabsetzen wie z. B. Digoxin, Betablocker, bestimmte Kalziumkanal-Blocker und Amiodaron. Mit Vorsicht sollten Arzneimittel, die Torsades de pointes auslösen können, gegeben werden. In diesen Fällen sollte ein EKG in Betracht gezogen werden.


Aufgrund seiner cholinomimetischen Eigenschaften kann Galantamin während einer Narkose die Wirkung von Muskelrelaxanzien vom Succinylcholintyp verstärken, insbesondere in Fällen eines Pseudocholinesterasemangels.


Pharmakokinetische Wechselwirkungen


Mehrere Abbauwege und eine renale Ausscheidung sind an der Elimination von Galantamin beteiligt. Das Potenzial klinisch relevanter Wechselwirkungen ist gering. Das Vorkommen bedeutsamer Interaktionen kann dennoch in Einzelfällen klinisch relevant werden.


Die gleichzeitige Einnahme mit Nahrung verlangsamt die Resorptionsrate von Galantamin, das Aus­maß der Resorption wird aber nicht beeinflusst. Es wird empfohlen, Reminyl mit den Mahlzeiten einzunehmen, um cholinerge Nebenwirkungen zu minimieren.


Andere Arzneimittel, die die Metabolisierung von Galantamin beeinflussen


Wechselwirkungsstudien zeigten eine Erhöhung der Galantamin-Bioverfügbarkeit um ca. 40% bei gleichzeitiger Gabe von Paroxetin (einem potenten Cytochrom-P450‑2D6-Inhibitor), und um 30% bzw. 12% bei gleichzeitiger Gabe von Ketoconazol bzw. Erythromycin (Cytochrom-P450‑3A4-Inhibitoren). Daher kann zu Beginn der Behandlung mit starken Cytochrom-P450‑2D6-Inhibitoren (z. B. Chinidin, Paroxetin oder Fluoxetin) oder Cytochrom-P450‑3A4-Inhibitoren (z. B. Ketoconazol oder Ritonavir), die Häufigkeit von cholinergen Nebenwirkungen, insbesondere von Übelkeit und Erbrechen, erhöht sein. Unter diesen Umständen kann in Abhängigkeit von der Verträglichkeit eine Reduktion der Galantamin-Erhaltungsdosis erwogen werden (siehe Abschnitt 4.2).


Memantin, ein N‑Methyl-D‑Aspartat (NMDA)-Rezeptor-Antagonist, hatte bei einer Dosis von 10 mg einmal am Tag für 2 Tage, gefolgt von 10 mg zweimal am Tag für 12 Tage, im Steady-State keine Auswirkung auf die Pharmakokinetik von Galantamin (als Reminyl 1x täglich 16 mg Hartkapseln, retardiert).


Auswirkung von Galantamin auf die Metabolisierung anderer Arzneimittel


Therapeutische Dosen von 24 mg Galantamin/Tag hatten keinen Einfluss auf die Kinetik von Digo­xin, obwohl pharmakodynamische Interaktionen auftreten können (siehe auch Pharmakodynamische Wechselwirkungen).


Therapeutische Dosen von 24 mg Galantamin/Tag hatten keinen Einfluss auf die Kinetik und Pro­thrombinzeit von Warfarin.


4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft


Für Galantamin liegen keine klinischen Daten über exponierte Schwangere vor. Tierexperimentelle Studien haben eine Reproduktionstpxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Bei Anwendung in der Schwangerschaft ist Vorsicht geboten.


Stillzeit


Es ist nicht bekannt, ob Galantamin beim Menschen in die Muttermilch übertritt; Studien an stillen­den Frauen wurden nicht durchgeführt. Daher dürfen Patientinnen während einer Behandlung mit Galantamin nicht stillen.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Galantamin hat einen geringen bis mäßigen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Die Symptome umfassen Schwindel und Somnolenz, besonders während der ersten Wochen nach Beginn der Behandlung.


4.8 Nebenwirkungen


Die Tabelle reflektiert die Daten zu Reminyl, die sieben plazebokontrollierten, doppelblinden klinischen Studien (n=4457), fünf offenen klinischen Studien (n=1454) sowie spontanen Berichten nach Markteinführung entnommen wurden.

Die häufigsten Nebenwirkungen, die berichtet wurden, waren Übelkeit (25%) und Erbrechen (13%). Sie traten hauptsächlich während der Titrationsphase auf, hielten in den meisten Fällen weniger als eine Woche an, wobei bei den meisten Patienten nur eine Episode auftrat. Verschreibung eines Antiemetikums und Gewährleistung einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr können in diesen Fällen hilfreich sein.


In einer randomisierten, doppelblinden, plazebokontrollierten Studie waren Nebenwirkun­gen, die bei der einmal täglichen Behandlung mit Reminyl Hartkapseln, retardiert, auftraten, in Bezug auf Häufigkeit und Art mit denen, die unter Einnahme der Filmtabletten beobachtet wurden, vergleichbar.


Häufigkeitskategorien: sehr häufig (≥ 1/10); häufig (≥ 1/100 bis < 1/10); gelegentlich (≥ 1/1000 bis < 1/100); selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1000) und sehr selten (< 1/10.000).


Systemorganklassen

Nebenwirkungen
Häufigkeit

Sehr häufig

Häufig

Gelegentlich

Selten

Sehr selten

Erkrankungen des Immunsystems



Überempfindlichkeit



Stoffwechsel- und Er­nährungsstörungen


Verminderter Appetit;

Anorexie

Dehydratation



Psychiatrische Erkrankungen


Halluzination;

Depression

visuelle Halluzination;

akustische Halluzination



Erkrankungen des Nervensystems


Synkope;

Schwindel;

Tremor;

Kopfschmerz;

Somnolenz;

Lethargie

Parästhesie;

Dysgeusie;

Hypersomnie



Augenerkrankungen



Verschwommen sehen



Erkrankungen des Ohrs und des Laby­rinths



Tinnitus



Herzerkrankungen


Bradykardie

supraventrikuläre Extrasystolen;

AV‑Block I. Grades;

Sinusbradykardie;

Palpitationen



Gefäßerkrankungen


Hypertonie

Hypotonie;

Hitzewallungen



Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Erbrechen;

Übelkeit

Abdominal­schmerz;

Oberbauchschmerz;

Diarrhö;

Dyspepsie;

Magenbeschwer­den;

Abdominalbe­schwerden

Würgereiz



Leber- und Gallener­krankungen




Hepatitis


Erkrankungen der Haut und des Unter­hautzellgewebes


Vermehrtes Schwitzen




Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen


Muskelkrampf

Muskelschwäche



Allgemeine Erkran­kungen und Beschwer­den am Verabrei­chungsort


Müdigkeit;

Asthenie;

Unwohlsein




Untersuchungen


Gewichtsabnahme

erhöhte Leberenzy­me



Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplika­tionen


Sturz





4.9 Überdosierung


Symptome


Anzeichen und Symptome einer deutlichen Überdosierung von Galantamin entsprechen voraus­sichtlich denen anderer Cholinomimetika. Diese betreffen generell das zentrale Nervensystem, das parasympathische Nervensystem und die neuromuskuläre Übertragung. Zusätzlich zu Muskelschwäche oder Faszikulationen können sich einige oder alle Anzeichen einer cholinergen Krise entwickeln: starke Übelkeit, Erbrechen, gastrointestinale Krämpfe, vermehrter Speichelfluss, Tränenfluss, Blasenentleerung, Darmentleerung, Schwitzen, Bradykardie, Hypotonie, Kollaps und Krampfanfälle. Zunehmende Muskelschwäche in Verbindung mit trachealer Hypersekretion und Bronchospasmus können zu einer lebensbedrohlichen Atemwegsbehinderung führen.


Es hat Postmarketing-Berichte über Torsades de pointes, QT‑Verlängerung, Bradykardie, ventrikuläre Tachykardie und kurzen Bewusstseinsverlust in Verbindung mit unbeabsichtigten Überdosierungen mit Galantamin gegeben. In einem Fall, in dem die Dosis bekannt war, wurden acht 4‑mg‑Tabletten (insgesamt 32 mg) an einem Tag eingenommen.


Zwei weitere Fälle einer unbeabsichtigten Einnahme von 32 mg (Übelkeit, Erbrechen und Mund­trockenheit; Übelkeit, Erbrechen und substernale Brustschmerzen) und einer von 40 mg (Erbrechen) hatten eine kurze Hospitalisierung zur Beobachtung mit vollständiger Erholung zur Folge. Ein Patient, welchem 24 mg/Tag verordnet worden waren und der in den vergangenen zwei Jahren anamnestisch unter Halluzinationen litt, erhielt irrtümlicherweise 24 mg zweimal täglich über 34 Tage und entwickelte Halluzinationen, die eine Hospitalisierung erforderten. Ein anderer Patient, welchem 16 mg/Tag der oralen Lösung verordnet worden waren, nahm versehentlich 160 mg (40 ml) ein und litt eine Stunde später unter Schwitzen, Erbrechen, Bradykardie und einer Präsynkope, was eine Behandlung im Krankenhaus erforderte. Diese Symptome verschwanden innerhalb von 24 Stunden.


Behandlung


Wie bei allen Überdosierungen sollten allgemein unterstützende Maßnahmen zur Anwendung kom­men. In schweren Fällen können Anticholinergika wie Atropin als allgemeines Antidot für Cholino­mimetika eingesetzt werden. Empfohlen wird eine Initialdosis von 0,5 bis 1,0 mg Atropin i.v. mit nachfolgender Dosierung entsprechend dem klinischen Verlauf.


Da sich die Therapiemaßnahmen bei Überdosierungen ständig weiterentwickeln, sollte im Fall einer Überdosierung ein Informationszentrum für Vergiftungsfälle zurate gezogen werden.


5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Anti-Demenz-Präparate

ATC-Code: N06DA04


Galantamin, ein tertiäres Alkaloid, ist ein selektiver, kompetitiver und reversibler Inhibitor der Acetylcholinesterase. Zusätzlich verstärkt Galantamin die intrinsische Aktivität von Acetylcholin an nicotinergen Rezeptoren, vermutlich durch allosterische Modulation der Rezeptorbindungsstelle. Hierdurch kann bei Patienten mit Demenz vom Alzheimer-Typ eine gesteigerte Aktivität des choli­nergen Systems verbunden mit einer Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten erzielt werden.


Klinische Studien


REMINYL wurde ursprünglich als Filmtablette mit sofortiger Wirkstofffreisetzung für die zweimal tägliche Einnahme entwickelt. In plazebokontrollierten klinischen Studien über einen Behandlungszeitraum von 5 bis 6 Monaten waren Dosierungen von 16, 24 und 32 mg Galantamin/Tag wirksam. Von diesen Dosierungen wurden 16 und 24 mg/Tag mit dem besten Nutzen-Risiko-Verhältnis ermittelt und sind die empfohlenen Erhaltungsdosen. Die Wirksamkeit von Galantamin wurde anhand von Beurteilungskriterien nachgewiesen, welche die drei Hauptsymptomkomplexe der Erkrankung und eine globale Skala umfassen: ADAS‑cog/11 (ein leistungsbezogenes Instrument zur Messung kognitiver Fähigkeiten), DAD und ADCS‑ADL-Inventar (Messungen der grundlegenden und darüber hinausgehenden Aktivitäten des täglichen Lebens), Neuropsychiatrisches Inventar (eine Skala zur Erfassung von Verhaltensauffälligkeiten) und CIBIC-plus (eine globale Bewertung durch einen unabhängigen Arzt, basierend auf einem klinischen Interview mit dem Patienten und der Betreuungsperson).


Zusammengesetzte Responder-Analyse, basierend auf einer Verbesserung im ADAS‑Cog/11 um 4 Punkte oder mehr gegenüber dem Grundwert und CIBIC-Plus unverändert oder verbessert (1‑4) sowie DAD/ADL-Wert unverändert oder verbessert (siehe unten stehende Tabelle).

Behandlung

Verbesserung im ADAS-Cog/11 um 4 Punkte oder mehr gegenüber dem Grundwert und

CIBIC-plus unverändert oder verbessert

Änderung im DAD 0

GAL‑USA‑1 und GAL‑INT‑1 (Monat 6)

Änderung im ADCS/ADL Inventar 0

GAL‑USA‑10 (Monat 5)

N

n (%) der Responder

Vergleich

mit Plazebo

N

n (%) der Responder

Vergleich

mit Plazebo

Unterschied (95% Konfidenz­intervall)

p‑Wert

Unterschied (95% Konfidenz­intervall)

p‑Wert

Klassische ITT#

Plazebo

422

21 (5.0)

273

18 ( 6.6)

Gal 16 mg/Tag

266

39 (14.7)

8.1 (3, 13)

0.003

Gal 24 mg/Tag

424

60 (14.2)

9.2 (5, 13)

<0.001

262

40 (15.3)

8.7 (3, 14)

0.002

Tradit. LOCF*

Plazebo

412

23 (5.6)

261

17 (6.5)

Gal 16 mg/Tag

253

36 (14.2)

7.7 (2, 13)

0.005

Gal 24 mg/Tag

399

58 (14.5)

8.9 (5, 13)

<0.001

253

40 (15.8)

9.3 (4, 15)

0.001

# ITT: Intent To Treat

CMH: Test zur Bestimmung des Unterschiedes gegenüber Plazebo.

* LOCF (Last Observation Carried Forward): Auswertung nach dem letzten Beobachtungswert.


Die Wirksamkeit von Reminyl Hartkapseln, retardiert wurde in einer randomisierten, doppelblinden, plazebokontrollierten Studie, GAL-INT‑10, unter Anwendung einer 4‑wöchigen Dosiseskalation, einer flexiblen Dosierung von 16 bis 24 mg/Tag für einen Behandlungszeitraum von 6 Monaten untersucht. Reminyl-Tabletten mit sofortiger Wirkstofffreisetzung wurden als positiver Kontrollarm mitgeführt. Die Wirksamkeit wurde anhand des ADAS‑cog/11 und CIBIC-plus als zusätzlichen primären Wirksamkeitsparametern und der ADCS‑ADL und NPI als sekundäre Endpunkte evaluiert. Reminyl Hartkapseln, retardiert zeigten statistisch signifikant Verbesserungen im ADAS‑cog/11 gegenüber Plazebo, aber keine statistisch signifikanten Unterschiede im CIBIC-plus gegenüber Plazebo. Die Ergebnisse im ADCS‑ADL waren in Woche 26 statistisch signifikant besser verglichen mit Plazebo.


Zusammengesetzte Responder-Analyse, in Woche 26, basierend auf einer Verbesserung im ADAS‑cog/11 um mindestens 4 Punkte oder mehr gegenüber dem Grundwert, Gesamt-ADL unverändert + verbessert ( 0) und keine Verschlechterung im CIBIC-plus (1‑4) (siehe unten stehende Tabelle).

GAL‑INT‑10

Plazebo

Gal‑IR

Gal‑PR*

p-Wert

(Gal‑PR* vs. Plazebo)


(n = 245)

(n = 225)

(n = 238)


zusammengesetzte Response: n (%)

20 (8.2)

43 (19.1)

38 (16.0)

0.008

Tabletten mit sofortiger Wirkstofffreisetzung

* Hartkapseln, retardiert


Die Ergebnisse einer 26‑wöchigen doppelblinden, plazebokontrollierten Studie, in der Patienten mit vaskulärer Demenz und Patienten, die an der Alzheimer-Erkrankung und einer be­gleitenden zerebrovaskulären Erkrankung (sogenannte gemischte Demenz) litten, eingeschlossen waren, zeigen, dass der symptomatische Effekt von Galantamin bei Patienten, die an der Alzheimer-Erkrankung und einer begleitenden zerebrovaskulären Erkrankung (siehe Abschnitt 4.4) leiden, erhalten bleibt. In einer post‑hoc Subgruppenanalyse wurden keine statistisch signifikanten Effekte in der Gruppe der Patienten, die nur an vaskulärer Demenz litten, beobachtet.


In einer zweiten 26‑wöchigen plazebokontrollierten Studie an Patienten mit Verdacht auf vaskuläre Demenz konnte kein klinischer Nutzen einer Behandlung mit Galantamin gezeigt werden.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Galantamin ist eine basische Verbindung mit einer Ionisationskonstanten (pKa 8,2). Die Substanz ist leicht lipophil und hat einen Verteilungskoeffizienten log P zwischen n‑Octanol/Puffer-Lösung (pH 12) von 1,09. Die Löslichkeit in Wasser (pH 6) beträgt 31 mg/ml. Galantamin besitzt drei chirale Zentren; die natürlich vorkommende Form ist das S,R,S-Enantiomer. Galantamin wird zu einem Teil über verschiedene Cytochrom-Isoenzyme, hauptsächlich Cytochrom P450‑2D6 und ‑3A4, metabolisiert. Einige der Metaboliten haben sich in vitro als wirksam erwiesen, in vivoaber keine Bedeutung.


Allgemeine Merkmale von Galantamin


Resorption


Die absolute Bioverfügbarkeit von Galantamin ist hoch, 88,5 ± 5,4%. Reminyl Hartkapseln, retardiert sind zu der zweimal täglichen Einnahme der Filmtabletten mit sofortiger Wirkstofffreisetzung in Bezug auf die AUC24hund Cmin bioäquivalent. Der Cmax‑Wert wird nach 4,4 h erreicht und ist circa 24% niedriger als der der Filmtabletten. Eine Mahlzeit hat keinen signifikanten Einfluss auf die AUC der Hartkapseln, retardiert. Die Cmaxerhöhte sich um 12% und die Tmaxum 30 Minuten, wenn die Hartkapseln, retardiert, nach der Mahlzeit gegeben wurden. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass diese Veränderungen klinisch signifikant sind.


Verteilung


Das mittlere Verteilungsvolumen beträgt 175 l. Die Plasmaproteinbindung ist gering (18%).


Metabolisierung


Bis zu 75% des verabreichten Galantamins werden in metabolisierter Form ausgeschieden. In‑vitro-Untersuchungen deuten darauf hin, dass Cytochrom P450‑2D6 an der Metabolisierung zu O‑Desmethyl-Galantamin und Cytochrom P450‑3A4 an der Metabolisierung zu Galantamin-N‑Oxid beteiligt ist. Zwischen schwachen und starken Cytochrom-P450‑2D6-Metabolisierern zeigte sich kein Unterschied in der Gesamtausscheidung mit Urin und Fäzes. Bei schwachen und starken Metabolisierern lag Galantamin im Plasma primär in unveränderter Form und als Glucuronid vor. Nach Einmaldosis konnte keiner der aktiven Metaboliten von Galantamin (Norgalantamin, O‑Desmethyl-Galantamin und O‑Desmethyl-Norgalantamin) in seiner unkonjugierten Form im Plasma schwacher und starker Metabolisierer nachgewiesen werden. Nach Mehrfachdosis konnte Norgalantamin im Plasma von Patienten nachgewiesen werden, der Anteil betrug jedoch nicht mehr als 10% des Galantamin-Spiegels. In‑vitro-Untersuchungen deuten darauf hin, dass Galantamin ein sehr geringes inhibitorisches Potential auf die wichtigsten Isoenzyme des menschlichen Cytochrom-P450-Enzymsystems aufweist.


Elimination


Galantamin-Plasmaspiegel nehmen bi-exponentiell ab, die terminale Halbwertszeit beträgt bei gesun­den Probanden circa 8‑10 Stunden. Bei der Zielgruppe beträgt die typische Clearance nach oraler Anwendung etwa 200 ml/min. Aus der Populationsanalyse der Filmtabletten mit sofortiger Wirk­stofffreisetzung lässt sich eine interindividuelle Variabilität von 30% ableiten. 7 Tage nach Anwen­dung einer oralen Einmaldosis von 4 mg 3H‑Galantamin wurden 90‑97% der Radioaktivität im Urin und 2,2‑6,3% in den Fäzes nachgewiesen. Nach i.v. Infusion und oraler Verabreichung wurden innerhalb von 24 Stunden 18‑22% als unverändertes Galantamin mit dem Urin ausgeschieden. Die renale Clearance betrug 68,4 22,0 ml/min, dies entspricht 20‑25% der totalen Plasmaclearance.


Dosis-Linearität


Die Galantamin-Pharmakokinetik von Reminyl Hartkapseln, retardiert ist innerhalb des untersuchten Dosisbereichs von 8 mg bis 24 mg einmal täglich bei älteren Patienten und Patienten jüngeren Alters dosisproportional.


Charakteristische Merkmale bei Patienten


Daten aus klinischen Studien deuten darauf hin, dass Plasmakonzentrationen von Galantamin bei Alzheimer-Patienten im Vergleich zu jungen Gesunden um 30% bis 40% erhöht sind, hauptsächlich infolge des höheren Alters und der eingeschränkten Nierenfunktion. Basierend auf der pharmakokine­tischen Populationsanalyse liegt die Clearance bei Frauen um 20% niedriger als bei Männern. Die Galantamin-Clearance bei schwachen Cytochrom P450‑2D6-Metabolisierern ist um etwa 25% niedriger als bei starken Metabolisierern, eine Bimodalität der Population wird jedoch nicht beobach­tet. Daher wird der Metabolisierungsstatus des Patienten als nicht klinisch relevant in der Ge­samtpopulation angesehen.


Die Pharmakokinetik von Galantamin bei Patienten mit leichten Leberfunktionsstörungen (Child-Pugh-Skala 5 bis 6) war vergleichbar mit der gesunder Probanden. Bei Patienten mit mittelschweren Leberfunktionsstörungen (Child-Pugh-Skala 7 bis 9) waren die AUC und Halbwertszeit von Galantamin um etwa 30% erhöht (siehe Abschnitt 4.2).


Wie in einer Studie an Patienten mit Nierenfunktionsstörungen beobachtet wurde, sinkt die Ausschei­dung von Galantamin mit abnehmender Kreatinin-Clearance. Verglichen mit Alzheimer-Patienten sind die Spitzen- und Talplasmaspiegel von Patienten mit einer Kreatinin-Clearance von 9 ml/min nicht erhöht. Deshalb ist eine Zunahme von Nebenwirkungen nicht zu erwarten und eine Dosis­anpassung nicht erforderlich (siehe Abschnitt 4.2).


Pharmakokinetische/Pharmakodynamische Zusammenhänge


Es wurde keine offensichtliche Korrelation zwischen durchschnittlichen Plasmakonzentrationen und Wirksamkeitsparametern (d. h. Veränderung im ADAS‑cog/11 und CIBIC-plus in Monat 6) in großen Phase-III-Studien bei einer Dosierung von zweimal täglich 12 bzw. 16 mg beobachtet.


Bei Patienten, bei denen Synkopen auftraten, waren die Plasmakonzentrationen vergleichbar mit denen anderer Patienten bei gleicher Dosierung.


Es wurde eine Korrelation zwischen dem Auftreten von Übelkeit und höheren Spitzenplasma­konzentrationen gezeigt (siehe Abschnitt 4.5).


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei wiederholter Gabe, Gentoxizität und zum kanzerogenem Potential deuten die präklinischen Daten auf keine besonderen Gefahren für den Menschen hin.


Studien zur Reproduktionstoxizität zeigten eine leichte Entwicklungsverzögerung bei Ratten und Kaninchen, nach Dosierungen, die unter der Toxizitätsschwelle für die trächtigen Weibchen liegen.


6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Retardgranulat


Diethylphthalat

Ethylcellulose

Hypromellose

Macrogol 400

Maisstärke

Sucrose


Kapseln


Gelatine

Titandioxid (E171)


Die 16‑mg-Kapsel enthält zusätzlich Eisen(III)-oxid (E172).


Drucktinte


Schellack

Eisen(II,III)-oxid (E172)

Propylenglycol (E1520)


6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


2 Jahre


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Nicht über 30°C lagern.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Verfügbare Packungsgrößen:


8 mg Hartkapseln + 16 mg Hartkapseln (Starterpackung)


28 x 8 mg Hartkapseln, retardiert (PVC-PE-PVDC/Aluminium-Blisterpackung) und

28 x 16 mg Hartkapseln, retardiert (PVC-PE-PVDC/Aluminium-Blisterpackung)


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Hand­habung


Keine besonderen Anforderungen.


7. INHABER DER ZULASSUNG


JANSSEN-CILAG GmbH

Johnson & Johnson Platz 1

41470 Neuss

Tel.: (02137) 955-955

Internet: www.janssen-cilag.de


8. ZULASSUNGSNUMMER


60564.00.00


9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG / VERLÄNDERUNG DER ZULAS­SUNG


Datum der Erteilung der Zulassung: 31.01.2005

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 01.03.2010



10. STAND DER INFORMATION


April 2012


11. VERKAUFSABGRENZUNG


Verschreibungspflichtig

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