Rifax-Aw 200mg Filmtabletten
Fachinformation
(Zusammenfassung der Merkmale
des Arzneimittels/SPC)
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Rifax-AW 200 mg Filmtabletten
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE
ZUSAMMENSETZUNG
Eine Filmtablette enthält:
Rifaximin 200 mg
Sonstige Bestandteile siehe
unter Abschnitt 6.1
3. DARREICHUNGSFORM
Filmtablette
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Behandlung der durch nicht-invasive enteropathogene Bakterien verursachten Reisediarrhö bei Erwachsenen (s. Abschnitte 4.4 und 5.1).
Eine Reisediarrhö im Sinne der Indikation ist eine in einem mediterranen, subtropischen oder tropischen Land erworbene Diarrhö bei Reisenden.
Es sind die offiziellen Richtlinien zur sachgerechten Anwendung von Antiinfektiva zu beachten.
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Die normale Dosierung beträgt 1 Filmtablette (200 mg) alle 8 Stunden. Diese kann bei Bedarf auf 2 Filmtabletten (400 mg) alle 12 Stunden erhöht werden. Die maximale Tagesdosis beträgt somit 800 mg.
Rifax-AW 200 mg Filmtabletten können mit oder ohne Nahrung eingenommen werden.
Eine Dosisanpassung bei Patienten mit Leber- oder Nierenfunktionsstörungen ist nicht erforderlich.
Behandlungsdauer:
Soweit ärztlich nicht anders
verordnet, darf die Behandlungsdauer bei Reisediarrhö 3 Tage nicht
überschreiten. Dauern die Symptome länger als 3 Tage an, muss ein
Arzt hinzugezogen werden.
Kinder:
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Rifaximin bei Kindern unter 12 Jahren wurde nicht untersucht.
Derzeitig verfügbare Daten sind im Abschnitt 5.1. beschrieben, jedoch kann keine Empfehlung
hinsichtlich der Dosierung gemacht werden.
4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den
Wirkstoff, gegen andere Rifamycin-Derivate oder einen der sonstigen
Bestandteile.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Rifax-AW 200 mg Filmtabletten sind nicht anzuwenden bei Patienten mit klinischen Zeichen einer invasiven Enteritis wie z. B. bei Fieber oder blutigem Stuhl.
Clostridium difficile assoziierte Diarrhö (CDAD) wurde mit dem Einsatz von fast allen antibakteriellen Substanzen berichtet, einschließlich Rifaximin.
Ein Zusammenhang einer Rifaximin-Behandlung mit CDAD und der pseudomembranösen Colitis (PMC) kann nicht ausgeschlossen werden.
Eine Therapie mit Antibiotika verändert die normale Darmflora, was zu einer Überwucherung mit C. difficile führen kann. C. difficile produziert die Toxine A und B, die zur Entwicklung von CDAD
beitragen. Eine CDAD muss daher bei allen den Patienten in Erwägung gezogen werden, bei denen nach einer Antibiotika-Anwendung eine Diarrhoe auftritt.
Trotz der minimalen Resorption
(weniger als 1%) kann Rifaximin ebenso wie alle Rifamycin-Derivate
zu einer rötlichen Verfärbung des Urins führen. Der Patient muss
diesbezüglich gewarnt werden.
Bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen wurde die Pharmakokinetik von Rifaximin bisher nicht untersucht. Auf Grund der minimalen gastrointestinalen Resorption von Rifaximin wird nur ein sehr geringer Prozentanteil von Rifaximin im Urin ausgeschieden (Wiederfindungsrate im Urin nach oraler Anwendung: < 0,3%).
Zur klinischen Wirksamkeit und
Sicherheit von Rifaximin bei Patienten mit Morbus Crohn, Colitis
ulcerosa oder anderen chronisch entzündlichen Darmerkrankungen
liegen keine klinischen Daten vor. Rifaximin sollte bei diesen
Patienten nicht angewendet werden.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Auf Grund seiner minimalen gastrointestinalen Resorption bei oraler Anwendung (weniger als 1%) besitzt Rifaximin ein geringes Potential für systemische Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.
Studien zu klinischen Wechselwirkungen zwischen Rifaximin und Arzneimitteln, die über die humanen Cytochrom-P450-Isoenzyme metabolisiert werden, zeigten keinen signifikanten Einfluss von Rifaximin auf die Pharmakokinetik von Midazolam oder auf ein orales Kontrazeptivum, das Ethinylestradiol und Norgestimat enthält. Klinische Wechselwirkungen mit Arzneimitteln, die über diese Isoenzyme metabolisiert werden, sind daher nicht zu erwarten.
Durch die Veränderung der Darmflora unter der Therapie mit Antibiotika kann es zu einer Beeinflussung des enterohepatischen Kreislaufs von Estrogenen kommen. Als Folge davon kann die Plasmakonzentration des Estrogens sinken und ein kontrazeptiver Schutz beeinträchtigt werden. Wechselwirkungen in diesem Sinne sind bisher nicht bekannt geworden. Trotzdem ist es ratsam, zusätzliche alternative kontrazeptive Maßnahmen in Erwägung zu ziehen, insbesondere wenn der Estrogengehalt wie bei der sogenannten „Mikropille“ unter 50 g liegt.
Wechselwirkungsstudien zur
gleichzeitigen Einnahme von Rifax-AW 200 mg Filmtabletten mit
anderen Arzneimitteln, die gegebenenfalls bei Reisediarrhö
angewendet werden (z.B. Loperamid oder Aktivkohle) liegen nicht
vor. Rifax-AW 200 mg Filmtabletten dürfen frühestens 2 Stunden nach
Verabreichung von Aktivkohle eingenommen
werden.
Schwangerschaft und Stillzeit
Frauen im gebärfähigen Alter/Kontrazeption
Auf Grund der Wirkungen von Rifaximin auf die Darmflora könnte es nach Einnahme zu einer Wirkungsabschwächung Estrogen-haltiger oraler Kontrazeptiva kommen. Wechselwirkungen in diesem Sinne sind bisher jedoch nicht bekannt geworden. Trotzdem ist es ratsam, zusätzliche alternative kontrazeptive Maßnahmen in Erwägung zu ziehen, insbesondere wenn der Estrogengehalt wie bei der sogenannten „Mikropille“ unter 50 g liegt (siehe auch Abschnitt 4.5 Wechselwirkungen).
Schwangerschaft
Für Rifax-AW 200 mg Filmtabletten
liegen keine klinischen Daten über exponierte Schwangere
vor.
Obwohl Tierversuche keine Hinweise auf direkte oder indirekte schädliche Auswirkungen in Bezug auf die Schwangerschaft, die embryonale/fötale Entwicklung, den Geburtsvorgang oder die postnatale Entwicklung lieferten, sollte die Anwendung von Rifax-AW 200 mg Filmtabletten bei Schwangeren nur mit besonderer Vorsicht erfolgen.
Für weitere Informationen siehe Abschnitt 5.3.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Rifaximin in die Muttermilch übergeht. Nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung in Bezug auf die Wichtigkeit der Einnahme des Präparates für die Mutter soll entweder abgestillt oder das Präparat abgesetzt werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt.
Nebenwirkungen
Die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen in klinischen Studien waren gastrointestinale Symptome, Müdigkeit und Fieber, die alle auch auf die zugrunde liegende Krankheit zurückgeführt werden können. Gastrointestinale Symptome wurden in klinischen Studien unter Behandlung mit Rifax-AW 200 mg Filmtabletten mit derselben Häufigkeit festgestellt wie bei Patienten, die mit Placebo behandelt wurden. Alle anderen Nebenwirkungen traten gelegentlich auf.
Unerwünschte Ereignisse, bei denen zumindest ein möglicher Zusammenhang mit Rifax-AW 200 mg Filmtabletten vermutet wird, sind nach Systemorganklassen und Häufigkeit eingeteilt. Die Häufigkeit wird wie folgt angegeben:
Sehr häufig (> 1/10)
Häufig (> 1/100, < 1/10)
Gelegentlich (> 1/1.000, < 1/100)
Selten (> 1/10.000, < 1/1.000)
Sehr selten (> 1/100.000, < 1/10.000), einschließlich gemeldeter Einzelfälle
Infektionen und parasitäre Erkrankungen:
Gelegentlich: Herpes simplex, Nasopharyngitis, Pharyngitis, Infektionen der oberen Atemwege, Candidiasis
Herzerkrankungen:
Gelegentlich: Palpitation
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems:
Gelegentlich: Lymphozytose, Monozytose, Neutropenie
Stoffwechsel- und
Ernährungsstörungen:
Gelegentlich: Anorexie, Dehydration
Psychiatrische
Erkrankungen:
Gelegentlich: Abnormale Träume, depressive Verstimmung, Schlaflosigkeit, Nervosität
Erkrankungen des
Nervensystems:
Häufig: Benommenheit, Kopfschmerz
Gelegentlich: Ageusie, Hypästhesie, Migräne, Sinusitis-Kopfschmerz, Somnolenz
Augenerkrankungen:
Gelegentlich: Diplopie
Erkrankungen des Ohrs und des
Labyrinths:
Gelegentlich: Ohrenschmerzen, Schwindel
Gefäßerkrankungen:
Gelegentlich: Hitzewallungen
Erkrankungen der Atemwege, des
Brustraums und Mediastinums:
Gelegentlich: Husten, trockene Kehle, Dyspnoe, verstopfte Nase, Rachen-/Kehlkopfschmerzen, Rhinorrhö
Erkrankungen des
Gastrointestinaltrakts:
Sehr häufig: Blähungen
Häufig: Abdominelles Spannungsgefühl, Bauchschmerzen, Verstopfung, Stuhldrang, Übelkeit, Tenesmus ani, Erbrechen, plötzlicher Stuhldrang
Gelegentlich: Oberbauchschmerzen, Diarrhö, Dyspepsie, Störungen der gastrointestinalen Motilität, trockene Lippen, Hämatochezie, schleimiger Stuhl, harter Stuhl
Erkrankungen der Haut und des
Unterhautzellgewebes:
Gelegentlich: Ausschlag, kalter Schweiß, fleckiger Hautausschlag, Hyperhidrose
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und
Knochenerkrankungen:
Gelegentlich: Rückenschmerzen, Muskelkrämpfe, Muskelschwäche, Myalgie, Nackenschmerzen
Erkrankungen der Nieren und
Harnwege:
Gelegentlich: Glykosurie, Pollakisurie, Polyurie, Proteinurie,
Erkrankungen der Geschlechtsorgane
und der Brustdrüse:
Gelegentlich: Polymenorrhö
Allgemeine Erkrankungen und
Beschwerden am Verabreichungsort:
Häufig: Erschöpfung, Pyrexie
Gelegentlich: Asthenie, Beschwerden im Brustraum, Schmerzen im Brustraum, Missempfindungen, grippeähnliche Erkrankungen, Schmerzen, Frösteln
Verletzung, Vergiftung:
Gelegentlich: Sonnenbrand
Untersuchungen:
Gelegentlich: Erhöhter Blutdruck, erhöhte Aspartat-Aminotransferase-Werte, Blut im Urin
Erfahrungen nach Markteinführung: Seit der Markteinführung des Produktes wurde von folgenden Nebenwirkungen berichtet:
Infektionen und parasitäre Erkrankungen:
Clostridien-Infektionen (C. difficile)
Erkrankungen des Immunsystems
- Anaphylaktiche Reaktionen einschließlich anaphylaktischer Schock, Kehlkopfödem, angioneurotisches Ödem, Gesichtsödem, Hypersensitivität, Allergische Dermatitis, Urtikaria
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
- Neutropenie, Thrombozytopenie
Gefäßerkrankungen
- Synkope
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
- Ösophageales Brennen, Abdominelle Schmerzen, Diarrhö, Übelkeit
Erkrankungen des Nervensystems:
- Kopfschmerzen, Präsynkope
Psychiatrische Erkrankungen
- Agitiertheit
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:
- Peripheres Ödem
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
- Purpura, generalisierter Pruritus, genitaler Pruritus, Erythem, Palmarerythem, Exanthem, erythematöser Hautausschlag, morbilliformer Hautausschlag, Hautausschlag, exfoliative Dermatitis
Untersuchungen:
- Abweichungen der INR (International Normalised Ratio)
4.9 Überdosierung
In klinischen Studien an Patienten mit Reisediarrhö wurden Dosierungen von bis zu 1.800 mg/Tag ohne schwerwiegende klinische Anzeichen vertragen. Auch bei Patienten/Probanden mit normaler Bakterienflora führte Rifax-AW 200 mg Filmtabletten in Dosierungen bis zu 2.400 mg/Tag über 7 Tage nicht zu klinischen Symptomen einer Unverträglichkeit.
Im Falle einer Überdosierung
werden eine Magenentleerung sowie eine geeignete unterstützende
Behandlung empfohlen.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
Pharmakodynamische Eigenschaften
Rifax-AW 200 mg Filmtablettenenthalten Rifaximin (4-Deoxy-4’-methylpyrido[1’,2’-1,2]imidazo-[5,4-c]rifamycin SV) in der polymorphen Form .
ATC-Klassifizierung
ATC-Code: A07AA11
Pharmakotherapeutische Gruppe: Intestinale Antiinfektiva
Wirkungsweise
Rifaximin ist ein halbsynthetisches Derivat von Rifamycin SV; ebenso wie andere Antibiotika der Rifamycin-Gruppe bindet es irreversibel an die Beta-Untereinheit eines bakteriellen Enzyms, der DNA-abhängigen RNA-Polymerase, und hemmt dadurch die RNA-Synthese des Bakteriums.
Rifaximin besitzt ein breites antimikrobielles Wirkungsspektrum gegen die meisten grampositiven und -negativen, aeroben und anaeroben Bakterien, die Darminfektionen wie z.B. bakterielle Diarrhö verursachen. Auf Grund der sehr geringen Resorption aus dem Magen-Darm-Trakt wirkt Rifaximin lokal im Darmlumen und besitzt keine klinische Wirksamkeit gegen invasive pathogene Bakterien.
Resistenzmechanismus
Bei der Entwicklung von Resistenzen gegen Rifaximin liegt meist eine Einpunktmutation der bakteriellen DNA-abhängigen RNA-Polymerase vor. Die Inzidenz von resistenten Subpopulationen unter den Bakterien, die von Patienten mit Reisediarrhö isoliert wurden, war sehr gering.
In klinischen Studien zu Veränderungen der Empfindlichkeit der Darmflora bei US-amerikanischen Studenten mit Reisediarrhö konnte die Entstehung wirkstoffresistenter grampositiver (z.B. Enterokokken) sowie gramnegativer (E. coli) Organismen im Rahmen einer dreitägigen Behandlung mit Rifaximin nicht nachgewiesen werden.
Die Entwicklung von Resistenzen in der normalen Darmbakterienflora wurde anhand hoher Mehrfachdosierungen von Rifaximin bei gesunden Freiwilligen sowie bei Patienten mit entzündlicher Darmerkrankung untersucht. Es entwickelten sich gegen Rifaximin resistente Stämme; diese waren jedoch instabil und es kam weder zu einer Besiedlung des Magen-Darm-Trakts noch zu einem Verdrängen der Rifaximin-sensitiven Stämme. Ein Absetzen der Behandlung führte zum raschen Verschwinden der resistenten Stämme.
Empfindlichkeit
Klinische Studien bei Patienten mit Reisediarrhö zeigten die Wirksamkeit von Rifaximin gegen ETEC (Enterotoxische E.coli)und EAEC (Enteroaggregative E. coli). Diese Keime sind überwiegend für die Auslösung der Reisediarrhö bei Personen, die in mediterrane Länder oder tropische und subtropische Regionen reisen, verantwortlich.
Rifaximin wurde in vitroan Erregern untersucht, die von Patienten isoliert wurden, welche in vier verschiedenen geografischen Regionen der Erde an Reisediarrhö erkrankt waren. Diese Erreger sind im Einzelnen: ETEC (Enterotoxische E. coli), EAEC (Enteroaggregative E. coli), Salmonella spp., Shigella spp., Non-Vibrio cholerae, Plesiomonas spp., Aeromonas spp., Campylobacter spp. Die MHK90 der getesteten Bakterienisolate lag bei 32 µg/ml; dieser Wert kann im Darmlumen aufgrund der hohen Konzentration von Rifaximin in den Faeces leicht erreicht werden.
Auf Grund der sehr geringen Resorption aus dem Magen-Darm-Trakt besitzt Rifaximin – trotz nachgewiesener in-vitro-Empfindlichkeit – keine klinische Wirksamkeit gegen invasive pathogene Bakterien.
Kinder
Die Wirksamkeit, Dosierung und
Sicherheit von Rifaximin in Kindern jünger als 12 Jahre wurden
nicht hinreichend belegt.
Die Literatursuche ergab 9 Studien
zur Wirksamkeit in der pädiatrischen Population, welche 371 Kinder
umfassten, wovon 233 Kinder Rifaximin erhielten. Die Mehrheit der
einbezogenen Kinder war älter als 2 Jahre. Das Charakteristikum
aller Studien war Diarrhö bakteriellen Ursprungs (vor, während oder
nach der Behandlung untersucht).
Die Daten (der einzelnen Studien und
einer Meta-Analyse) zeigen einen positiven Trend hinsichtlich der
Wirksamkeit von Rifaximin bei bestimmten Zuständen (akute Diarrhöen
(hauptsächlich rezidivierend), ausgelöst durch identifizierte oder
vermutete nicht-invasive Rifaximin-sensitive Bakterien wie
Escherichia coli).
Die am häufigsten verwendete
Dosierung bei Kindern zwischen 2 und 12 Jahren in diesen begrenzten
Studien mit wenigen Patienten lag im Bereich von 20-30 mg/kg/Tag in
2 bis 4 Einzelgaben (siehe auch Abschnitt 4.2).
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Studien zur Pharmakokinetik bei Ratten, Hunden und Menschen haben gezeigt, dass bei oraler Anwendung von Rifaximin praktisch keine Resorption stattfindet (weniger als 1%). Nach Verabreichung therapeutischer Dosen von Rifaximin zeigten sich bei gesunden Freiwilligen sowie bei Patienten mit Schädigungen der Darmschleimhaut (entzündliche Darmerkrankung) minimale Plasmaspiegel (weniger als 10 ng/ml). Die geringe systemische Resorption von Rifaximin ist sowohl im nüchternen Zustand zu beobachten als auch bei Verabreichung innerhalb von 30 Minuten nach einem fettreichen Frühstück. Vergleichende pharmakokinetische Studien haben gezeigt, dass manche andere polymorphen Formen von Rifaximin zu einem deutlich höheren Ausmaß resorbiert werden als die polymorphe Form .
Distribution
Oral verabreichtes Rifaximin ist nahezu vollständig im Darm verfügbar und erreicht dort sehr hohe Konzentrationen. Eine unter Verwendung eines radioaktiv markierten Präparates durchgeführte Studie zeigte, dass die Ausscheidung von Rifaximin beinahe ausschließlich und vollständig in den Faeces erfolgt (96,9 % der verabreichten Menge). Durch Analyse von Stuhlproben konnte nachgewiesen werden, dass Rifaximin als intaktes Molekül in den Faeces auffindbar ist. Dies legt nahe, dass Rifaximin während seiner Passage durch den Gastrointestinaltrakt weder abgebaut noch metabolisiert wird. Die durchschnittlichen Rifaximinkonzentrationen in den Faeces, welche jeweils an drei Tagen nach Gabe einer Einzeldosis von 400 mg Rifaximin bestimmt wurden, betrugen ca. 670 µg/ml.
Elimination
Die Wiederfindungsrate von Rifaximin im Urin beträgt höchstens 0,4% der verabreichten Dosis.
Besondere Populationen
Zur Anwendung von Rifaximin bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen liegen keine klinischen Daten vor.
Bei Patienten mit hepatischer Enzephalopathie ergaben sich nach Verabreichung von 800 mg Rifaximin dreimal täglich über 7 Tage mittlere Plasma-Spitzenkonzentrationen von 13,5 ng/ml Rifaximin. Nach 7 Tagen lag die Wiederfindungsrate bei weniger als 0,1% der verabreichten Dosis. Auf Grund der geringen systemischen Resorption von Rifaximin ist bei Patienten mit Leberinsuffizienz keine spezifische Dosisanpassung zu empfehlen.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Präklinische Daten ergeben auf Basis konventioneller Untersuchungen zur Sicherheitspharmakologie, zur Toxizität nach wiederholter Verabreichung und zur Genotoxizität kein besonderes Risikopotential für die Anwendung am Menschen.
Rifaximin hatte keine Effekte
auf die Fertilität, embryonale und die peri/postnatale Entwicklung
der Ratte in Expositionsbereichen, die in genügendem Abstand zur
humanen Exposition bei maximaler therapeutischer Dosierung lagen
(berechnet auf AUC). Eine Embryotoxizitätsstudie am Kaninchen
verlief ebenfalls negativ, jedoch lag kein ausreichender
Sicherheitsabstand im Vergleich zur maximalen humantherapeutischen
Dosierung vor (berechnet auf AUC). Die geprüfte Dosierung stellt
jedoch die maximal an Kaninchen verabreichbare Dosis (1000 mg/kgg)
dar. Zudem ist die Resorptionvon
Rifaximin sehr begrenzt und zwischen der verabreichten Dosis und
der systemischen Exposition besteht kein linearer
Zusammenhang.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Poly(O-carboxymethyl)stärke, Natriumsalz
Glyceroldistearat (Ph. Eur.)
Hochdisperses Siliciumdioxid
Talkum
Mikrokristalline Cellulose
Hypromellose
Titandioxid
Natriumedetat (Ph. Eur.)
Propylenglycol
Eisen(III)-oxid
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht
zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
In Originalverpackung: 3
Jahre
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind
keine besonderen Lagerungsbedingungen
erforderlich.
Art und Inhalt des Behältnisses
PVC/PE/PVDC/Aluminium-Blisterpackung für 12
Filmtabletten.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen
Anforderungen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
ALFA WASSERMANN S.p.A.
Via Enrico Fermi, 1
65020 – Alanno Scalo
(Pescara)
Italien
8. ZULASSUNGSNUMMER(N)
57596.00.00
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
15.01.2008
10. STAND DER INFORMATION
05/2012
11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig gemäß § 48 Abs. 2 Nr. 1 AMG, da dieses Arzneimittel einen Stoff enthält, dessen Wirkung in der medizinischen Wissenschaft noch nicht allgemein bekannt ist.
Stand: Mai 2012 Seite 15 von 15