Rimadyl 50mg Tabletten
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Fachinformation in Form der Zusammenfassung der Merkmale des Tierarzneimittels (Summary of Product Characteristics)
Bezeichnung des Tierarzneimittels
Rimadyl 50 mg Tabletten für Hunde
Carprofen
QUALTITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Wirkstoff
Carprofen 50 mg
Sonstige Bestandteile
Eine vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile finden Sie unter Abschnitt 6.1
DARREICHUNGSFORM
Tablette
Klinische Angaben
Zieltierart
Hunde
Anwendungsgebiete unter Angabe der Zieltierart
Behandlung von Entzündungs- und Schmerzzuständen bei akuten und chronischen Erkrankungen des Bewegungsapparates (z. B. Osteoarthritis).
Zur Weiterbehandlung postoperativer Schmerzen nach Weichteiloperationen nach vorangegangener parenteraler Analgesie.
Gegenanzeigen
Nicht anwenden bei trächtigen oder säugenden Hündinnen, bei Hunden mit schweren Herz-, Leber- oder Nierenerkrankungen sowie bei Hunden mit Verdacht auf gastrointestinale Ulzeration oder Blutungsneigung.
Überempfindlichkeit gegenüber Carprofen oder anderen nichtsteroidalen Antiphlogistika.
Die Anwendung bei dehydratisierten, hypovolämischen Tieren ist zu vermeiden.
Keine gleichzeitige Verabreichung von Antikoagulantien.
Nicht gleichzeitig oder innerhalb von 24 Stunden nach einer Vorbehandlung mit anderen NSAIDs oder steroidalen Antiphlogistika anwenden.
Nicht bei Tieren anwenden, die der Gewinnung von Lebensmitteln dienen.
Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart
Nichtsteroidale Antiphlogistika können die Phagozytose beeinflussen. Daher sollte bei einer Behandlung von Entzündungen, die im Zusammenhang mit einer bakteriellen Infektion bestehen, gleichzeitig antimikrobiell behandelt werden.
Während der Behandlung kann intensive Lichteinwirkung bei Tieren mit geringer Hautpigmentierung möglicherweise Photodermatitiden hervorrufen. Entsprechende Nebenwirkungen von Carprofen traten bei Labortieren sowie beim Menschen auf. Beim Hund wurden diese Hautreaktionen bisher noch nicht beobachtet, können derzeit jedoch nicht ausgeschlossen werden.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren
Die Anwendung bei Hunden, die jünger als 6 Wochen sind oder bei Tieren im hohen Alter kann erhöhte Risiken zur Folge haben. Falls die Anwendung nicht vermieden werden kann, sind eventuell die Dosis zu verringern und der klinische Verlauf sorgfältig zu beobachten.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender
Der direkte Hautkontakt mit dem Wirkstoff durch den Anwender ist zu vermeiden, da beim Menschen unter Umständen phototoxische Reaktionen auftreten können oder sich die Gefahr der Entwicklung einer Photoallergie ergibt, die über Jahre als hochgradige Lichtempfindlichkeit mit Rötung, Schwellung und Blasenbildung der Haut fortbestehen kann.
In Laborstudien wurden für Carprofen, wie auch für andere NSAIDs, photosensibilisierende Eigenschaften nachgewiesen. Weder beim Hund noch beim Menschen wurde bisher über Photodermatitiden, die über Jahre als hochgradige Lichtempfindlichkeit mit Rötung, Schwellung und Blasenbildung der Haut bestehen können, nach der Anwendung von RIMADYL Tabletten berichtet. Dennoch können solche Hautreaktionen nicht ganz ausgeschlossen werden. Bitte nach dem Anfassen der Tabletten deshalb sofort die Hände gründlich waschen.
Nebenwirkungen (Häufigkeit und Schwere)
Gastrointestinale Störungen (Appetitlosigkeit, Erbrechen, Durchfall), gelegentlich okkulte gastrointestinale Blutungen (erkennbare Schwarzfärbung des Kotes).
Beim Auftreten von Nebenwirkungen ist die Behandlung sofort abzubrechen und der Hund umgehend dem Tierarzt vorzustellen.
Vorübergehender Anstieg der ALT-Werte.
In sehr seltenen Fällen Leberschädigung und Leberfunktionsstörungen.
Das Auftreten von Nebenwirkungen nach Anwendung von Rimadyl 50 mg sollte dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Mauerstraße 39-42, 10117 Berlin mitgeteilt werden.
Meldebögen können kostenlos unter o. g. Adresse oder per E-Mail (uaw@bvl.bund.de) angefordert werden.
Anwendung während der Trächtigkeit, Laktation oder der Legeperiode
Es wurden an trächtigen oder säugenden Tieren keine Untersuchungen durchgeführt, deshalb wird die Anwendung nicht empfohlen.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen
Carprofen hat eine hohe Affinität zum Plasma-Eiweiß (99 % Bindung). Es sollte daher nicht gleichzeitig mit anderen Substanzen, die ebenfalls eine hohe Plasma-Eiweißbindung haben, verabreicht werden.
Unter der Wirkung von zuvor oder gleichzeitig verabreichten steroidalen oder nichtsteroidalen Antiphlogistika kann eine Verstärkung eventueller Nebenwirkungen erfolgen. Vor Behandlungsbeginn sollte unbedingt eine ausreichend lange behandlungsfreie Periode eingehalten werden.
Dosierung und Art der Anwendung
Die Dosis von 4,0 mg je kg Körpergewicht einmal täglich verabreichen.
Zum Eingeben. Die Behandlungsdauer richtet sich nach dem klinischen Verlauf der Erkrankung.
Die angegebene Dosierung sollte nicht erhöht werden.
Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen und Gegenmittel), falls erforderlich
Es gibt kein spezifisches Antidot. Bei versehentlicher Überdosierung sollte deshalb eine symptomatische Behandlung eingeleitet werden. Das Mittel sofort absetzen.
Wartezeiten
Entfällt
Hinweis: Nicht bei Tieren anwenden, die der Gewinnung von Lebensmitteln dienen.
Pharmakologische Eigenschaften
Pharmakodynamische Eigenschaften
ATC vet code: QM 01 AE
Carprofen ist ein nichtsteroidales Antiphlogistikum (NSAID) aus der Gruppe der 2-Arylpropionsäuren, das das Enzym Cyclo-Oxygenase in der Arachidonsäure-Kaskade hemmt.
Dadurch wird die Prostaglandin-Synthese unterbrochen. Die Prostaglandine spielen eine wichtige Rolle bei der Ausbildung von Entzündungsreaktionen und als einer der Schutzmechanismen für die Schleimhaut des Magen-Darm-Traktes vor Ulzeration. Die Cyclo-Oxygenase (COX) hat zwei Isoenzyme, die COX-1 und die COX-2. Das COX-1 Enzym ist ständig im Blut und hat autoregulatorische Funktionen (z. B. Mucosa-Schutz in Magen-Darm-Trakt und Nierenschutz).
Im Gegensatz dazu ist COX-2 nicht ständig im Blut. Es wird vermutet, dass dieses Enzym den Entzündungsprozess induziert. Daraus wird gefolgert, dass das Ausmaß an Hemmung von COX-1 die Rate der Magen-Darm-Ulzeration und das Verhältnis der Isoenzyme zueinander die Rate der Nebenwirkungen bzw. der Wirksamkeit bestimmt. Carprofen hat eine COX-2 : COX-1 Rate von 1,0.
Die genauen weiteren Wirkungsmechanismen von Carprofen sind noch nicht vollständig aufgeklärt.
Angaben zur Pharmakokinetik
Die Resorption erfolgt rasch und komplett. Das Körperverteilungsvolumen ist gering, da die Bindung an Plasmaprotein 99 % beträgt. Die höchste Plasmakonzentration (Cmax) wird nach 1 – 3 Stunden nach der oralen Verabreichung erreicht. Beim Hund wird Carprofen überwiegend (60 – 70 %) metabolisiert (Glucuronsäure-Ester und zwei phenolische Metaboliten) über die Gallenflüssigkeit mit dem Kot ausgeschieden.
Die Halbwertszeit (t½) beträgt im Mittel acht Stunden. Daraus leitet sich ab, dass eine einmalige tägliche Applikation zur Aufrechterhaltung wirksamer Spiegel ausreichend ist.
Eine Verabreichung von Carprofen in einer Dosierung von 2,0 und 7,0 mg/KGW über 1 Jahr wurde von den Hunden gut toleriert. Es wurden keine. pathologisch-histologischen Veränderungen beobachtet.
Carprofen hat keine embryotoxischen, teratogenen, mutagenen oder kanzerogenen Eigenschaften. Untersuchungen an trächtigen und laktierenden Hunden liegen nicht vor. An der Ratte bewirkt die Hemmung der Cyclo-Oxygenase eine geringfügige Verlängerung der Trächtigkeit und Geburt.
Pharmazeutische Angaben
Verzeichnis der sonstigen Bestandteile
Maisstärke,
Hochdisperses Siliciumdioxid
Poly(o-carboxymethyl)-Stärke
Magnesiumstearat
Talkum
Lactose-Monohydrat
Inkompatibilitäten
Keine bekannt
Dauer der Haltbarkeit
Haltbarkeitsdauer: 36 Monate
Besondere Lagerungshinweise
Trocken und vor Licht geschützt lagern.
Nicht über +30 °C aufbewahren.
Art und Beschaffenheit der Primärverpackung
Aluminium-Blister im Umkarton
Polypropylen-Dose mit weißer Niederdruck-Polyethylen-Kappe und kindersicherem Verschluss.
Packungsgrößen:
20, 50 und 100 Tabletten
2, 5, und 10 x 10 Tabletten im Blister
100 Tabletten in der Dose
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung nicht verwendeter Tierarzneimittel oder bei der Anwendung entstehender Abfälle
Nicht aufgebrauchte Tierarzneimittel sind vorzugsweise bei Schadstoff-sammelstellen abzugeben. Bei gemeinsamer Entsorgung mit dem Hausmüll ist sicherzustellen, dass kein missbräuchlicher Zugriff auf diese Abfälle erfolgen kann. Tierarzneimittel dürfen nicht mit dem Abwasser bzw. über die Kanalisation entsorgt werden.
Zulassungsinhaber
Pfizer GmbH
Linkstraße 10
10785 Berlin
Zulassungsnummer
Zul.-Nr.: 400064.01.00
Datum der Erteilung der Erstzulassung / Verlängerung der Zulassung
26.11.2002 / 2007
Stand der Information
Verbot des Verkaufs, der Abgabe und / oder der Anwendung
Nicht zutreffend
Verschreibungsstatus / apothekenpflicht
Verschreibungspflichtig!
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