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Rimoc 300 Mg Filmtabletten

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Rimoc 150 mg / Rimoc 300 mg

Filmtabletten

Datum: Februar März 2008


Seite: 15

1.3 Produkt Information

1.3.1.1 Fachinformation




1.3 Produkt Information


1.3.1 Fachinformation, Beschriftung auf Behältnis und äußerer Umhüllung, Gebrauchsinformation


1.3.1.1 Fachinformation



Künftig vorgesehener Wortlaut mit Änderungsmarkierungen für die Fachinformation


Text type: spcde {SPC, Fachinformation}

Stand der Information: März 2008

Version: 007


Grund für Textänderung: Korrektur des Zulassungsinhabers in den informativen Texten zur Variation DK/H/0289/001-002/II/006 (Änderungsmarkierungen der Textversion 005 wurden beibehalten)


Der Text befindet sich in der Anlage.


Fachinformation


1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS


Rimoc 150 mg Filmtabletten

Rimoc 300 mg Filmtabletten

Moclobemid


2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


1 Rimoc 150 mg Filmtablette enthält 150 mg Moclobemid.

1 Rimoc 300 mg Filmtablette enthält 300 mg Moclobemid.


Sonstige Bestandteile siehe unter Abschnitt 6.1.


3. DARREICHUNGSFORM


Filmtablette


150 mg:

Gelbe, ovale, bikonvexe Filmtabletten mit weißem Kern. Auf einer Seite sind die Filmtabletten mit einem Logo (ein ´P´ das mit ´@´ verschlungen ist) und "150" gekennzeichnet, auf der anderen Seite besitzen sie eine Bruchrille.


300 mg:

Weiße, ovale, bikonvexe, teilbare Filmtabletten mit weißem Kern. Auf einer Seite sind die Filmtabletten mit einem Logo (ein ´P´ das mit ´@´ verschlungen ist) und "300" gekennzeichnet, auf der anderen Seite besitzen sie eine Bruchrille.


Die Tabletten sind teilbar.


4. KLINISCHE ANGABEN


4.1 Anwendungsgebiete


Moclobemid ist angezeigt für die Behandlung von Episoden einer MAJOR-Depression.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Erwachsene

In der Regel beträgt die Anfangsdosis 300 mg pro Tag. Diese wird auf mehrere Gaben aufgeteilt, die jeweils nach den Mahlzeiten einzunehmen sind.
Die Filmtabletten sollten mit Flüssigkeit eingenommen werden.


Bei Bedarf kann die Tagesdosis auf 600 mg gesteigert werden. Dosissteigerungen sollten nicht vor Ablauf der ersten Behandlungswoche vorgenommen werden, da die Bioverfügbarkeit in dieser Zeit noch ansteigt und in den ersten 1-3 Wochen möglicherweise noch keine klinische Wirkung erkennbar ist.

Je nach Wirkung kann die therapeutische Dosis in Einzelfällen schrittweise auf 150 mg Moclobemid täglich reduziert werden.


Dauer der Behandlung

Die Behandlung mit Moclobemid sollte über mindestens 4-6 Wochen durchgeführt werden, um die Wirksamkeit ausreichend beurteilen zu können. Die Behandlung mit Moclobemid sollte vorzugsweise über einen symptomfreien Zeitraum von 4-6 Monaten fortgesetzt werden. Danach kann die Behandlung stufenweise abgesetzt werden.

Zur Vermeidung von Absetzsymptomen sollten Antidepressiva, insbesondere MAO-Hemmer, nur schrittweise abgesetzt werden.


Ältere Patienten

Bei älteren Patienten ist keine besondere Anpassung der Dosierung erforderlich.


Kinder

Da noch keine ausreichenden klinischen Daten zur Anwendung bei Kindern vorliegen, wird die Verabreichung von Moclobemid an Kinder nicht empfohlen.


Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist keine besondere Anpassung der Dosierung erforderlich.

Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion sollte die Tagesdosis Moclobemid auf die Hälfte oder ein Drittel gesenkt werden.


4.3 Gegenanzeigen


- Überempfindlichkeit gegenüber Moclobemid oder einen der sonstigen Bestandteile

- akute Verwirrtheitszustände

- Patienten mit Phäochromozytom

- Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren

- gleichzeitige Behandlung mit Selegilin und 5-HT-Wiederaufnahme-Hemmern sowie anderen Antidepressiva (einschließlich trizyklische Antidepressiva) (siehe 4.5 „Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen")

- gleichzeitige Behandlung mit Dextromethorphan, Pethidin, Tramadol und Triptanen (siehe 4.5 „Wechselwirkungen mit anderen Arzneimittel und sonstige Wechselwirkungen“)


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Suizid/Suizidgedanken oder klinische Verschlechterung:

Depressive Erkrankungen sind mit einem erhöhten Risiko für die Auslösung von Suizidgedanken , selbstschädigendem Verhalten und Suizid (Suizid-bezogene Ereignisse) verbunden. Dieses erhöhte Risiko besteht, bis es zu einer signifikanten Linderung der Symptome kommt. Da diese nicht unbedingt schon während der ersten Behandlungswochen auftritt, sollten die Patienten daher bis zum Eintritt einer Besserung engmaschig überwacht werden. Die bisherige klinische Erfahrung zeigt, dass das Suizidrisiko zu Beginn einer Behandlung ansteigen kann.


Bei Patienten mit suizidalem Verhalten in der Anamnese oder solchen, die vor der Therapie ausgeprägte Suizidabsichten hatten, ist das Risiko für die Auslösung von Suizidgedanken oder –versuchen erhöht. Sie sollten daher während der Behandlung besonders sorgfältig überwacht werden. Eine Meta-Analyse von Placebo-kontrollierten klinischen Studien zur Anwendung von Antidepressiva bei Erwachsenen mit psychiatrischen Störungen zeigte für Patienten unter 25 Jahren, die Antidepressiva einnahmen, ein erhöhtes Risiko für suizidales Verhalten im Vergleich zu Placebo.


Die Arzneimitteltherapie sollte mit einer engmaschigen Überwachung der Patienten, vor allem der Patienten mit hohem Suizidrisiko, insbesondere zu Beginn der Behandlung und nach Dosisanpassungen einhergehen. Patienten (und deren Betreuer) sind auf die Notwendigkeit einer Überwachung hinsichtlich jeder klinischen Verschlechterung, des Auftretens von suizidalem Verhalten oder Suizidgedanken und ungewöhnlicher Verhaltensänderungen hinzuweisen. Sie sollten unverzüglich medizinischen Rat einholen, wenn derartige Symptome auftreten.


Die Behandlung mit Rimoc kann zu einer Verstärkung der psychotischen Symptome führen.


Depressive Patienten, bei denen Erregung oder Agitiertheit die dominierenden klinischen Symptome darstellen, sollten entweder nicht mit Moclobemid behandelt werden oder es sollte für einen Zeitraum von max. 2-3 Wochen mit einem Sedativum kombiniert werden.

Die Behandlung einer depressiven Episode bei bipolaren Störungen kann manische Episoden auslösen; in diesem Fall sollte die Behandlung mit Moclobemid abgesetzt werden.


Patienten mit Schizophrenie oder schizoaffektiven Störungen sollten mit Moclobemid nur bei gleichzeitiger Gabe von Neuroleptika behandelt werden.


Da einige Patienten besonders empfindlich auf Tyramin reagieren, sollte allen Patienten von dem Verzehr größerer Mengen tyraminreicher Lebensmittel (wie z.B. reifem Käse oder Rotwein) abgeraten werden.


Wie bei allen Psychopharmaka sollte während der Behandlung mit Rimoc der Alkoholgenuss unterbleiben.


Patienten mit Hypertonie sollten während der Behandlung mit Moclobemid sorgfältig überwacht werden.


Theoretische pharmakologische Überlegungen lassen vermuten, dass MAO-Hemmer auch bei Patienten mit Thyreotoxikose hypertensive Reaktionen auslösen können. Da für diese Patientengruppe Erfahrungen mit Moclobemid fehlen, ist bei der Anwendung von Moclobemid Vorsicht geboten.


Wie bei der Behandlung mit anderen Antidepressiva, können bei depressiven Patienten zu Behandlungsbeginn weiter Suizidversuche auftreten, da die Aufhebung der psychomotorischen Hemmung vor der antidepressiven Wirkung des Arzneimittels einsetzen kann. Zu Beginn sollten Patienten deshalb engmaschig überwacht werden.


Die Patienten müssen darauf hingewiesen werden, Sympathomimetika wie Ephedrin, Pseudoephedrin und Phenylpropanolamin (in vielen Arzneimitteln gegen Husten enthalten) zu meiden.


Die Patienten sollten auch darüber informiert werden, dass sie bei chirurgischen Eingriffen den Anästhesisten auf die Einnahme von Moclobemid hinweisen sollten.


Bei Patienten, die Moclobemid erhalten, ist bei der gleichzeitigen Gabe von Wirkstoffen, die die Wirkung von Serotonin potenzieren, Vorsicht geboten, um die Auslösung eines möglicherweise tödlich verlaufenden serotonergen Syndroms zu verhindern. Dies trifft insbesondere für Clomipramin, selektive Serotonin (5-HT)-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI-Antidepressiva) und Amphetamine zu. Zwischen der Therapie mit SSRI und Moclobemid ist eine Auswaschphase notwendig (siehe 4.5 „Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen“).


Diese Arzneimittel enthalten Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Rimoc nicht einnehmen.


Die Anwendung von Moclobemid wird bei Kindern nicht empfohlen (siehe 4.3 „Gegenanzeigen“).


Bei Leberfunktionsstörungen muss die Dosierung reduziert werden (siehe 4.2 „Dosierung, Art und Dauer der Anwendung“).


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Moclobemid verstärkt die Wirkungen von Opiaten wie z.B. Pethidin, Dextromethorphan und Tramadol (siehe 4.3 „Gegenanzeigen“).


Bei gleichzeitiger Gabe mit Dextromethorphan wurden vereinzelt Fälle schwerer Nebenwirkungen im Bereich des Zentralnervensystems beobachtet. Da Dextromethorphan in einigen Arzneimitteln gegen Husten und Erkältung enthalten ist, sollten solche Mittel nicht ohne Rücksprache mit dem Arzt eingenommen werden; es empfiehlt sich, alternative Dextromethorphan-freie Arzneimittel zu wählen.


Morphin, Fentanyl und Codein sollten nur mit Vorsicht verabreicht werden. Bei diesen Wirkstoffen kann eine Anpassung der Dosierung erforderlich sein.


Cimetidin hemmt die Metabolisierung von Moclobemid. Die übliche Dosierung von Moclobemid sollte daher bei Patienten, die Cimetidin einnehmen, auf die Hälfte bis auf ein ein Drittel reduziert werden.


Die gleichzeitige Gabe von Triptanen (mit Ausnahme von Naratriptan) und Moclobemid ist kontraindiziert aufgrund der Gefahr von Hypertonie oder koronaren Vasospasmen infolge der kombinierten serotonergen Wirkungen (siehe 4.3 „Gegenanzeigen“).


Moclobemid darf nicht in Kombination mit trizyklischen Antidepressiva (wie z. B. Clomipramin) oder SSRI-Antidepressiva (wie z.B. Fluoxetin und Fluvoxamin) verabreicht werden, da die kombinierte Behandlung die Entwicklung eines Serotonin-Syndroms (Anstieg der Körpertemperatur, Verwirrung, Rigor, Reizbarkeit, Tachykardie, Anstieg des Blutdrucks und Tremor) auslösen kann. Unter dieser kombinierten Therapie wurden Todesfälle beobachtet (siehe 4.3 „Gegenanzeigen“ und 4.4 „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“). Beim Wechsel von einem anderen Antidepressivum auf Moclobemid wird eine Auswaschphase empfohlen, deren Dauer von der Halbwertszeit des Antidepressivums abhängt. Aufgrund der in der Regel langen Halbwertszeiten von SSRI, wird eine Auswaschphase von 4-5facher Dauer der Halbwertszeit des Wirkstoffes oder dessen aktiver Metaboliten nach Beendigung der SSRI-Behandlung und vor Behandlungsbeginn mit Moclobemid empfohlen. Die Anfangsdosis von Moclobemid darf in der ersten Woche 300 mg/Tag nicht überschreiten. Eine Behandlung mit trizyklischen Antidepressiva, MAO-Inhibitoren oder anderen Antidepressiva kann hingegen ohne Auswaschphase begonnen werden, wenn der Patient entsprechend überwacht wird. Beim Auftreten eines Serotonin-Syndroms, sollte der Patient einer engmaschigen ärztlichen (bei Bedarf stationären) Überwachung unterzogen und entsprechend therapiert werden.


Die pharmakologische Wirkung systemisch verabreichter Sympathomimetika (Adrenalin und Noradrenalin) kann sich unter der Moclobemid-Therapie verstärken und verlängern; bei diesen Wirkstoffen kann daher eine Dosisanpassung erforderlich werden.


Eine Kombinationstherapie mit Selegilin ist kontraindiziert (siehe 4.3 „Gegenanzeigen“).


Derzeit liegen noch keine Erfahrungen mit der gleichzeitigen Gabe von Moclobemid und Buspiron beim Menschen vor. Es wurden jedoch bei der Kombinationstherapie von Buspiron und anderen MAO-Inhibitoren Fälle von hypertensiven Krisen berichtet; aus diesem Grund ist von der gleichzeitigen Behandlung mit Buspiron und Moclobemid abzuraten.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Zur Anwendung von Moclobemid bei Schwangeren liegen keine Daten vor. Tierversuche haben keine Hinweise auf eine Reproduktionstoxizität ergeben. Dennoch sollte eine Verordnung von Moclobemid für Schwangere nur mit Vorsicht erfolgen.


Da nur ein geringer Anteil Moclobemid in die Muttermilch gelangt (ca. 1/30 der körpergewichtskorrigierten maternalen Dosis), sollten die Vorteile einer fortgesetzten Behandlung während der Stillzeit sorgfältig gegen die möglichen Risiken für das Kind abgewogen werden.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Untersuchungen über die Auswirkung auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen wurden nicht durchgeführt. In Anbetracht des Nebenwirkungsprofils sind unter Moclobemid in der Regel keine Beeinträchtigungen bei der Ausübung von Tätigkeiten zu erwarten, die volle geistige Aufmerksamkeit erfordern (z. B. das Führen eines Kraftfahrzeugs). Die Reaktionsfähigkeit des einzelnen Patienten sollte jedoch zu Beginn der Behandlung überwacht werden.


4.8 Nebenwirkungen


Nebenwirkungen unter der Behandlung mit Moclobemid treten hauptsächlich in den ersten Behandlungswochen auf und nehmen anschließend parallel zur Verbesserung der depressiven Symptome ab. Dies gilt insbesondere für solche Nebenwirkungen, die mit dem depressiven Zustandsbild zusammenhängen, wie z.B. Angstzustände, Erregung oder Reizbarkeit sowie plötzliche Stimmungswechsel mit Manie oder Delirium.


Folgende Nebenwirkungen werden häufig (1-10 %) beobachtet: Schlafstörungen, Schwindelgefühl, Übelkeit, Kopfschmerzen, Ruhelosigkeit und Mundtrockenheit.


Zu den gelegentlichen Nebenwirkungen (0,1-1 %) zählen: Hautreaktionen (einschließlich Rash, Pruritus, Urtikaria, Hautrötung), Angstzustände, Erregung oder Reizbarkeit.


Sehr selten (< 0,01 %) treten folgende Nebenwirkungen auf: Magen-Darm-Störungen (z.B. Diarrhöe, Obstipation, Erbrechen), Sehstörungen, Parästhesie, Ödeme und Galaktorrhoe.


Fälle von suizidalen Gedanken oder suizidalem Verhalten während der Therapie mit Moclobemid oder kurze Zeit nach Beendigung der Behandlung sind berichtet worden (siehe Abschnitt 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“).


Es wurde über Verwirrtheitszustände berichtet. Diese bildeten sich nach Absetzen der Therapie rasch zurück.


Klinische Studien ergaben eine geringe Inzidenz erhöhter Leberenzymwerte ohne daraus resultierende klinische Folgen.


4.9 Überdosierung


Bisher liegen nur in begrenztem Umfang Erfahrungen mit Überdosierung beim Menschen vor. Es wurden Anzeichen von Agitiertheit, Aggressivität und Verhaltensänderungen beobachtet. Die Behandlung nach Überdosierung sollte in erster Linie auf die Erhaltung der Vitalfunktionen abzielen. Wie auch bei anderen Antidepressiva kann eine Mischintoxikation von Moclobemid mit anderen Wirkstoffen (wie z.B. anderen auf das Zentralnervensystem wirkende Substanzen) lebensbedrohlich verlaufen. Moclobemid allein führt auch in sehr hohen Dosen nur selten zu lebensbedrohlichen Reaktionen. Allerdings wurden Einzelfälle von tödlich verlaufenden Intoxikationen mit Moclobemid als einziger Substanz berichtet. Die betreffenden Patienten sollten daher stationär ins Krankenhaus aufgenommen und engmaschig überwacht werden, so dass eine angemessene Behandlung erfolgen kann.


5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Antidepressivum

ATC-Code: N 06 AG 02


Moclobemid ist ein Antidepressivum, welches das zerebrale monoaminerge Neurotransmittersystem über eine reversible Hemmung der Monoaminoxidase - und zwar hauptsächlich von Typ A (MAO-A) - beeinflusst. Dadurch wird der Abbau von Norepinephrin, Dopamin und Serotonin vermindert, was zu erhöhten extrazellulären Konzentrationen dieser Neurotransmitter führt.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Nach oraler Gabe wird Moclobemid vollständig aus dem Gastrointestinaltrakt in die Vena portae resorbiert. Ein First-pass-Effekt in der Leber verringert die systemische Bioverfügbarkeit. Diese Verminderung ist nach Einzeldosen ausgeprägter (systemische Bioverfügbarkeit 60 %) als nach Mehrfachverabreichung (systemische Bioverfügbarkeit 80 %). Aufgrund seiner lipophilen Eigenschaften wird Moclobemid im Organismus mit einem Verteilungsvolumen (VSS) von ca. 1,2 l/kg verteilt. Die Bindung an Plasmaproteine, hauptsächlich an Albumin, ist verhältnismäßig gering (50 %). Die Spitzenkonzentrationen im Plasma werden innerhalb von 1 Stunde nach der Einnahme erreicht. Nach mehrfachen Gaben nimmt die Plasmakonzentration von Moclobemid während der ersten Behandlungswoche zu und stabilisiert sich anschließend. Bei Erhöhung der Tagesdosis steigt die Steady-state-Konzentration überproportional an.


Moclobemid wird fast vollständig metabolisiert, bevor es eliminiert wird: Weniger als 1 % einer Dosis wird unverändert über die Nieren ausgeschieden. Der Metabolismus erfolgt hauptsächlich über oxidative Reaktionen am Morpholinteil des Moleküls. Die gebildeten Metaboliten werden über die Nieren eliminiert. Pharmakologisch wirksame Abbauprodukte, die in vitrooder beim Tier festgestellt wurden, sind beim Menschen nur in sehr geringen Konzentrationen vorhanden.


Die Plasma-Clearance beträgt ca. 20-50 l/h und die Eliminationshalbwertszeit 1-4 h. Sie erhöht sich bei höherer Dosierung infolge der Sättigung der Metabolisierungswege.


Es hat sich gezeigt, dass etwa 2 % der Kaukasier und 15 % der Asiaten langsame Metabolisierer bezüglich des oxidativen Leberstoffwechsels durch das Cytochrom P450-2C19-Isoenzym sind. Die maximale Plasmakonzentration (Cmax) und die Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve („area under the curve“, AUC) sind bei gleicher Moclobemid-Dosis bei langsamen Metabolisierern ca. 1,5 mal höher als bei Personen mit schnellerem Stoffwechsel.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Basierend auf konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, chronischen Toxizität, Genotoxizität, Kanzerogenität und Reproduktionstoxizität lassen die präklinischen Daten keine speziellen Risiken für die Anwendung von Moclobemid am Menschen erkennen.


6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Tablettenkern

Lactose

Maisstärke

Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph.Eur.)

Povidon K 30

Magnesiumstearat (Ph.Eur.)


Filmüberzug 150 mg:

Lactose-Monohydrat

Hypromellose

Titandioxid (E 171)

Triacetin

Eisen(III)-hydroxid-oxid*H2O


Filmüberzug 300 mg:

Hyprolose

Hypromellose

Titandioxid (E 171)

Macrogol 400


6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


3 Jahre


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Keine besonderen Anforderungen an die Lagerung.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


PVC/Aluminium-Blisterpackungen mit 20, 50 und 100 Filmtabletten.


6.6 Hinweise für die Handhabung


Keine besonderen Anforderungen.


7. INHABER DER ZULASSUNG


Lindopharm GmbH

Neustraße 82

40721 Hilden

Tel.: 02103/206-5

Fax: 02103/206-600

eMail: info@lindopharm.de


Temmler Pharma GmbH & Co. KG

Temmlerstraße 2

D-35039 Marburg

Telefon-Nr.: 06421/494-0

Telefax-Nr.: 06421/494-201


8. ZULASSUNGSNUMMER(N)


Rimoc 150 mg: 52745.00.00

Rimoc 300 mg: 52745.01.00


9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG


12.03.2002 / 09.01.2006


10. STAND DER INFORMATION


Februar März 2008


11. Verschreibungsstatus / Apothekenpflicht


Verschreibungspflichtig


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Dok-Nr.: TA000020083695440004