Risedronat Aurobindo 30 Mg Filmtabletten
Fachinformation
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS Risedronat Aurobindo 30 mg Filmtabletten
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Eine Filmtablette enthält 30 mg Mononatriumrisedronat, entsprechend 27,8 mg Risedronsäure.
Sonstige Bestandteile:
Jede Filmtablette enthält 147,6 mg Lactose-Monohydrat.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Filmtablette
Weiße bis cremefarbene, runde, bikonvexe Filmtabletten mit der Prägung „L" auf der einen Seite, und der Prägung „30" auf der anderen Seite der Tablette.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Behandlung von Morbus Paget der Knochen (Ostitis deformans).
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Die empfohlene Tagesdosis für Erwachsene beträgt eine Filmtablette Risedronat Aurobindo 30 mg über zwei Monate. Wird eine erneute Behandlung als notwendig erachtet (nach einer mindestens 2-monatigen Behandlungspause), so kann diese mit derselben Dosierung und Behandlungsdauer erfolgen.
Die Resorption von Mononatriumrisedronat wird durch Nahrungsmittel beeinflusst, daher sollten Patienten zur Sicherstellung einer ausreichenden Resorption Risedronat Aurobindo 30 mg wie folgt einnehmen:
• Vor dem Frühstück: Spätestens 30 Minuten vor der ersten Einnahme von Nahrung, anderen Arzneimitteln oder Getränken (ausgenommen gewöhnlichem Trinkwasser).
Für den besonderen Fall, dass die Einnahme der Dosis vor dem Frühstück nicht durchführbar ist, kann Risedronat Aurobindo 30 mg, unter strikter Einhaltung der folgenden Anweisungen, täglich zur selben Zeit zwischen den Mahlzeiten oder am Abend auf nüchternen Magen eingenommen werden:
• Zwischen den Mahlzeiten: Mononatriumrisedronat ist spätestens 2 Stunden vor und frühestens 2 Stunden nach jeglicher Einnahme von Nahrung, anderen Arzneimitteln oder Getränken (ausgenommen gewöhnlichem Trinkwasser) einzunehmen.
• Am Abend: Mononatriumrisedronat ist frühestens 2 Stunden nach der letzten Einnahme von Nahrung, anderen Arzneimitteln oder Getränken (ausgenommen gewöhnlichem Trinkwasser) einzunehmen. Risedronat Aurobindo 30 mg ist aber spätestens 30 Minuten vor dem Zubettgehen einzunehmen.
Falls die Einnahme einmal vergessen wurde, kann Mononatriumrisedronat gemäß den vorstehenden Anweisungen vor dem Frühstück, zwischen den Mahlzeiten oder am Abend eingenommen werden.
Die Filmtablette muss im Ganzen geschluckt werden; sie darf nicht gelutscht oder gekaut werden. Um die Passage der Filmtablette in den Magen zu unterstützen, ist Mononatriumrisedronat in aufrechter Körperhaltung einzunehmen, zusammen mit einem Glas gewöhnlichem Trinkwasser (>120 ml). Patienten sollten sich nach der Tabletteneinnahme 30 Minuten lang nicht hinlegen (siehe Abschnitt 4.4).
Bei unzureichender Aufnahme von Calcium und Vitamin D mit der Nahrung sollte der Arzt die Verordnung von zusätzlichem Calcium oder Vitamin D in Erwägung ziehen, hauptsächlich da der Knochenumbau bei Morbus Paget signifikant erhöht ist.
Ältere Patienten: Eine Dosisanpassung ist nicht notwendig, da Bioverfügbarkeit, Verteilung und Ausscheidung bei älteren (>60 Jahre) und jüngeren Probanden vergleichbar waren.
Eingeschränkte Nierenfunktion: Für Patienten mit geringer bis mittelschwerer Einschränkung der Nierenfunktion ist keine Dosisanpassung erforderlich. Mononatriumrisedronat ist bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance <30 ml/min) kontraindiziert (siehe Abschnitte 4.3 und 5.2).
Kinder und Jugendliche: Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren wird eine Einnahme von Mononatriumrisedronat aufgrund unzureichender Daten hinsichtlich Unbedenklichkeit und Wirksamkeit nicht empfohlen (siehe auch Abschnitt 5.1).
4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen Mononatriumrisedronat oder einen der sonstigen Bestandteile.
Hypokalziämie (siehe Abschnitt 4.4).
Schwangerschaft und Stillzeit.
Schwere Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance <30 ml/min).
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Nahrungsmittel, Getränke (ausgenommen gewöhnliches Trinkwasser) und Arzneimittel mit mehrwertigen Kationen (z.B. Calcium, Magnesium, Eisen sowie Aluminium) beeinträchtigen die Resorption von Bisphosphonaten und dürfen daher nicht gleichzeitig mit Mononatriumrisedronat eingenommen werden (siehe Abschnitt 4.5). Um die gewünschte Wirksamkeit zu erzielen, ist eine strikte Einhaltung der Einnahmevorschriften notwendig (siehe Abschnitt 4.2).
Bisphosphonate wurden mit Ösophagitis, Gastritis, ösophagealen und gastroduodenalen Ulzera in Verbindung gebracht. Vorsicht ist daher geboten:
• bei Patienten mit Ösophagus-Erkrankungen in der Anamnese, die die ösophageale Passage oder Entleerung verzögern, wie z.B. Striktur oder Achalasie
• bei Patienten, die nicht in der Lage sind, mindestens 30 Minuten lang nach Einnahme der Filmtablette aufrecht zu sitzen oder zu stehen
• falls Mononatriumrisedronat Patienten mit aktiven oder kürzlich aufgetretenen ösophagealen oder Oberbauchbeschwerden verordnet wird (eingeschlossen bekannter Barrett Ösophagus).
Der verordnende Arzt sollte die Patienten besonders auf die Beachtung der Einnahmevorschriften hinweisen und auf Anzeichen oder Symptome einer möglichen ösophagealen Reaktion achten. Die Patienten sollten angewiesen werden, rechtzeitig ärztlichen Rat zu suchen, wenn sich bei ihnen Symptome einer Ösophagusreizung entwickeln wie Dysphagie, Schmerzen beim Schlucken, retrosternale Schmerzen oder neu auftretendes oder sich verschlimmerndes Sodbrennen.
Eine Hypokalziämie ist vor Einleitung der Mononatriumrisedronat-Therapie zu behandeln. Andere Störungen des Knochen- und Mineralstoffwechsels (wie Funktionsstörungen der Nebenschilddrüse, Hypovitaminose D) sind bei Beginn der Mononatriumrisedronat-Therapie ebenfalls zu behandeln.
Über Osteonekrosen im Kieferbereich, üblicherweise im Zusammenhang mit einer Zahnextraktion und/oder einer lokalen Infektion (einschließlich Osteomyelitis), wurde bei Krebspatienten berichtet, deren Behandlungsschemata vorwiegend intravenös verabreichte Bisphosphonate einschlossen. Viele dieser Patienten erhielten zusätzlich eine Chemotherapie und Glukokortikoide. Osteonekrosen des Kiefers wurden auch bei Osteoporosepatienten berichtet, die orale Bisphosphonate erhielten.
Bei Patienten mit begleitenden Risikofaktoren (z.B. Krebserkrankung,
Chemotherapie, Strahlentherapie, Glukokortikoide, schlechte Mundhygiene) sollte vor einer Behandlung mit Bisphosphonaten eine Zahnuntersuchung mit angemessener präventiver Zahnbehandlung erwogen werden.
Während der Behandlung sollten diese Patienten invasive Dentaleingriffe soweit möglich vermeiden. Bei Patienten, die während der Behandlung mit Bisphosphonaten eine Osteonekrose im Kieferbereich entwickeln, könnte ein kieferchirurgischer Eingriff diesen Zustand verschlechtern. Für Patienten, die eine zahnärztliche Maßnahme benötigen, stehen keine Daten zur Verfügung, ob die Unterbrechung der Behandlung mit Bisphosphonaten das Risiko für Osteonekrose im Kieferbereich reduziert. Die klinische Bewertung durch den behandelnden Arzt sollte Grundlage für den Behandlungsplan eines jeden Patienten sein und auf einer individuellen NutzenRisiko-Bewertung basieren.
Atypische Femurfrakturen
Atypische subtrochantäre und diaphysäre Femurfrakturen wurden unter Bisphosphonat-Therapie berichtet, vor allem bei Patienten unter Langzeitbehandlung gegen Osteoporose. Diese transversalen oder kurzen Schrägfrakturen können überall entlang des Oberschenkelknochens auftreten, direkt unterhalb des Trochanter minor bis direkt oberhalb der Femurkondylen. Diese Frakturen entstehen nach einem minimalen Trauma oder ohne Trauma und manche Patienten verspüren Oberschenkel- oder Leistenschmerzen oft im Zusammenhang mit Anzeichen einer Niedrig-Energie Fraktur in bildgebenden Verfahren Wochen bis Monate vor dem Auftreten einer manifesten Femurfraktur. Frakturen treten häufig bilateral auf. Aus diesem Grund sollte bei Patienten, die mit Bisphosphonaten behandelt werden und eine Femurschaftfraktur hatten, der kontralaterale Femur ebenfalls untersucht werden. Über eine schlechte Heilung dieser Frakturen ist ebenfalls berichtet worden. Bei Patienten mit Verdacht auf eine atypische Femurfraktur sollte ein Absetzen der Bisphosphonat-Therapie, vorbehaltlich einer Beurteilung des Patienten, auf Grundlage einer individuellen Nutzen-Risiko-Bewertung in Betracht gezogen werden. Während einer Behandlung mit Bisphosphonaten sollte den Patienten geraten werden, über jegliche Oberschenkel-, Hüft- oder Leistenschmerzen zu berichten und jeder Patient mit diesen Symptomen sollte auf eine unvollständige Femurfraktur hin untersucht werden.
Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Patienten mit der seltenen, hereditären Galactose-Intoleranz, Lapp-Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollen dieses Arzneimittel nicht einnehmen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Es wurden keine Wechselwirkungsstudien durchgeführt; jedoch zeigten sich keine klinisch relevanten Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln in den klinischen Studien.
Die gleichzeitige Einnahme von Arzneimitteln mit mehrwertigen Kationen (z.B. Calcium, Magnesium, Eisen sowie Aluminium) beeinträchtigt die Resorption von Mononatriumrisedronat (siehe Abschnitt 4.4).
Mononatriumrisedronat wird nicht im Körper metabolisiert, induziert keine Cytochrom P450-Enzyme und weist eine geringe Proteinbindung auf.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Es liegen keine hinreichenden Daten über die Anwendung von Mononatriumrisedronat bei Schwangeren vor. Tierexperimentelle Studien haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt. Tierexperimentelle Studien haben gezeigt, dass eine geringe Menge Mononatriumrisedronat in die Milch übergeht. Mononatriumrisedronat darf nicht während der Schwangerschaft oder Stillzeit eingenommen werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es wurde kein Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen festgestellt.
4.8 Nebenwirkungen
Mononatriumrisedronat wurde in klinischen Studien der Phase III bei mehr als 15 000 Patienten untersucht. Die in klinischen Studien beobachteten unerwünschten Wirkungen waren in der Mehrzahl leicht bis mäßig und erforderten in der Regel keinen Behandlungsabbruch.
Unerwünschte Ereignisse, die in klinischen Studien der Phase III bei postmenopausalen Frauen mit Osteoporose berichtet wurden, die bis zu 36 Monate lang mit Mononatriumrisedronat 5 mg täglich (n=5020) oder Placebo (n=5048) behandelt wurden und deren Zusammenhang mit Mononatriumrisedronat als möglich oder wahrscheinlich beurteilt wurde, sind nachstehend aufgelistet. Dabei wurden folgende Definitionen zu Grunde gelegt (Inzidenzen im Vergleich zu Placebo sind in Klammern angegeben):
sehr häufig (>1/10); häufig (>1/100, <1/10); gelegentlich (>1/1.000, <1/100); selten (>1/10.000, <1/1.000); sehr selten (< 1/10.000); Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Erkrankungen des Nervensystems:
Häufig: Kopfschmerzen (1,8% vs. 1,4%)
Augenerkrankungen:
Gelegentlich: Iritis*
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:
Häufig: Obstipation (5,0% vs. 4,8%), Dyspepsie (4,5% vs. 4,1%), Übelkeit
(4,3% vs. 4,0%), Bauchschmerzen (3,5% vs. 3,3%), Diarrhoe (3,0% vs. 2,7%)
Gelegentlich: Gastritis (0,9% vs. 0,7%), Ösophagitis (0,9% vs. 0,9%), Dysphagie
(0,4% vs. 0,2%), Duodenitis (0,2% vs. 0,1%), Ösophagus-Ulkus (0,2% vs. 0,2%)
Selten: Glossitis (<0,1% vs. 0,1%), Ösophagusstriktur (<0,1% vs. 0,0%)
Skelettmuskulatur-Bindegewebs- und Knochenerkrankungen:
Häufig: Schmerzen des Muskel- und Skelettsystems (2,1% vs. 1,9%)
Untersuchungen:
Selten: Leberwerte außerhalb des Normbereichs*
*Keine relevanten Inzidenzen aus Phase III-Osteoporose-Studien; die Häufigkeitsangaben basieren auf unerwünschten
Ereignissen/Laborbefunden/Medikamentenreexpositionen aus klinischen Studien früherer Phasen.
In einer Vergleichsstudie der Phase-III zu Morbus Paget mit Mononatriumrisedronat und Etidronat-Dinatrium (je 61 Patienten je Gruppe), wurden zusätzlich die folgenden unerwünschten Ereignisse von den Prüfärzten als möglich oder wahrscheinlichen medikamentenbedingt angesehen (Inzidenz unter Mononatriumrisedronat größer als unter Etidronat-Dinatrium): Arthralgie (9,8 % vs. 8,2 %); Amblyopie, Apnoe,
Bronchitis, Kolitis, Hornhautläsion, Beinkrämpfe, Schwindel/Benommenheit, trockenes Auge, Grippe-ähnliches Syndrom, Hypokalziämie, Myasthenie, Neoplasma, Nykturie, peripheres Ödem, Knochenschmerzen, Brustschmerzen, Ausschlag, Sinusitis, Tinnitus und Gewichtsverlust (alle 1,6 % vs. 0,0 %).
Laborbefunde: Frühe, vorübergehende, asymptomatische und leichte Verminderungen der Calcium- und Phosphatkonzentrationen im Serum wurden bei einigen Patienten beobachtet.
Die folgenden zusätzlichen unerwünschten Ereignisse wurden nach der Markteinführung berichtet
Augenerkrankungen:
Häufigkeit unbekannt: Iritis, Uveitis
Skelettmuskulatur-Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Selten: Atypische subtrochantäre und diaphysäre
Femurfrakturen (unerwünschte Wirkung der Substanzklasse der Bisphosphonate)
Häufigkeit unbekannt: Osteonekrose des Kiefers
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:
Häufigkeit unbekannt: Hypersensitivität und Hautreaktionen, einschließlich
Angioödem, generalisiertem Exanthem, Urtikaria und bullösen Hautreaktionen, einige davon schwer, darunter Einzelfälle von Stevens-Johnson-Syndrom, toxischer epidermaler Nekrolyse und leukozytoklastischer Vaskulitis. Haarausfall
Erkrankungen des Immunsystems:
Häufigkeit unbekannt: Anaphylaktische Reaktion
Leber- und Gallenerkrankungen:
Häufigkeit unbekannt: Schwere Lebererkrankungen. In den meisten der
gemeldeten Fälle wurden die Patienten auch mit anderen Arzneimitteln behandelt, von denen bekannt ist, dass sie Leberschäden verursachen.
4.9 Überdosierung
Es liegen keine spezifischen Informationen über die Behandlung einer Überdosierung mit Mononatriumrisedronat vor.
Verminderungen der Serumcalciumwerte nach erheblicher Überdosierung sind zu erwarten. Bei einigen dieser Patienten können auch Anzeichen und Symptome einer Hypokalziämie auftreten.
Zur Bindung von Mononatriumrisedronat und Verringerung der Resorption sollten Milch oder Antazida, die Magnesium, Calcium oder Aluminium enthalten, verabreicht werden. Bei erheblicher Überdosierung kann eine Magenspülung zur Entfernung des nicht resorbierten Mononatriumrisedronats in Erwägung gezogen werden.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Bisphosphonate ATC Code: M05BA07
Mononatriumrisedronat ist ein Pyridinyl-Bisphosphonat, das an Knochen-Hydroxylapatit bindet und die osteoklastäre Knochenresorption hemmt. Der Knochenumsatz ist verringert, während die Osteoblastenaktivität und die Knochenmineralisation erhalten bleiben
Morbus Paget der Knochen (Ostitis deformans):
Im klinischen Programm wurde Mononatriumrisedronat an Patienten mit Morbus Paget untersucht. Nach einer zweimonatigen Behandlung mit täglich 30 mg Mononatriumrisedronat wurde folgendes beobachtet:
• die Serumkonzentration der alkalischen Phosphatase normalisierte sich bei 77 % der Patienten gegenüber 11 % in der Kontrollgruppe (400 mg/Tag Etidronat-Dinatrium, über 6 Monate). Signifikante Verringerungen wurden bei Hydroxyprolin/Kreatinin und Deoxypyridinolin/Kreatinin im Urin beobachtet.
• Röntgenaufnahmen bei Studienbeginn und nach 6 Monaten belegten die Verringerung des Ausmaßes osteolytischer Läsionen sowohl im appendikulären als auch im axialen Skelett. Es wurden keine neuen Frakturen beobachtet.
Die beobachtete Ansprechrate von Patienten mit Morbus Paget war unabhängig von der Schwere der Krankheit oder davon, ob die Patienten zuvor andere Behandlungen gegen Morbus Paget erhalten hatten oder nicht.
53 % der über 18 Monate beobachteten Patienten verblieben nach Einleitung einer einzigen zweimonatigen Behandlung mit Mononatriumrisedronat in biochemischer Remission.
In einer klinischen Studie bei Frauen mit postmenopausaler Osteoporose, in der die Einnahme der Dosis vor dem Frühstück und zu anderen Tageszeiten verglichen wurde, war die Knochendichtezunahme in der Lendenwirbelsäule bei der Einnahme vor dem Frühstück signifikant höher.
Kinder und Jugendliche: Die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von Mononatriumrisedronat wird in einer noch andauernden klinischen Studie bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 4 bis unter 16 Jahren untersucht, die an Osteogenesis imperfecta leiden. Nach Abschluss der einjährigen, randomisierten, doppelblinden, placebo-kontrollierten Phase wurde für die Risedronatgruppe im Vergleich zur Placebogruppe eine statistisch signifikante Zunahme des BMDs der Lendenwirbelsäule nachgewiesen; allerdings wurde gegenüber Placebo eine erhöhte Anzahl von zumindest 1 neuen morphometrischen (mittels Röntgenuntersuchung nachgewiesenen) Wirbelkörperfraktur in der Risedronatgruppe gefunden. Insgesamt stützen die Ergebnisse eine Anwendung von Mononatriumrisedronat bei pädiatrischen Patienten mit Osteogenesis imperfecta nicht.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption:
Nach oraler Gabe erfolgt die Resorption verhältnismäßig schnell (tmax ~1 Stunde) und im untersuchten Bereich (2,5 bis 30 mg) dosisunabhängig. Die mittlere orale Bioverfügbarkeit der Filmtablette beträgt 0,63% und wird vermindert, wenn Mononatriumrisedronat zusammen mit Nahrung verabreicht wird. Die Bioverfügbarkeit war bei Frauen und Männern ähnlich.
Verteilung:
Das mittlere Verteilungsvolumen im Steady State beträgt beim Menschen 6,3 l/kg, die Plasmaproteinbindung ca. 24%.
Metabolismus:
Es gibt keinerlei Hinweise auf eine systemische Metabolisierung von Mononatriumrisedronat.
Elimination:
Etwa die Hälfte der resorbierten Dosis wird innerhalb von 24 Stunden mit dem Urin ausgeschieden, und 85% einer intravenös angewendeten Dosis wird innerhalb von 28 Tagen im Urin wiedergefunden. Die mittlere renale Clearance beträgt 105 ml/min und die mittlere Gesamt-Clearance 122 ml/min, wobei der Unterschied wahrscheinlich einer Clearance aufgrund der Knochenadsorption zuzuschreiben ist. Die renale Clearance ist nicht konzentrationsabhängig, und es besteht eine lineare Beziehung zwischen der renalen Clearance und der Kreatinin-Clearance. Nicht resorbiertes Mononatriumrisedronat wird unverändert mit den Fäzes ausgeschieden. Nach oraler Anwendung zeigt die Konzentrations-Zeit-Kurve drei Eliminationsphasen mit einer terminalen Halbwertszeit von 480 Stunden.
Besondere Patientengruppen:
Ältere Patienten: Keine Dosisanpassung notwendig.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
In toxikologischen Studien an Ratten und Hunden wurde eine dosisabhängige Hepatotoxizität von Mononatriumrisedronat beobachtet, primär in Form von Enzymerhöhungen, die bei der Ratte mit histologischen Veränderungen einhergingen. Die klinische Relevanz dieser Beobachtungen ist unbekannt. Testikuläre Toxizität trat bei Ratten und Hunden bei Dosierungen auf, die höher als die therapeutische Dosierung beim Menschen angesehen werden. Dosisabhängige Fälle von Irritationen der oberen Atemwege wurden bei Nagetieren häufig bemerkt. Ähnliche Effekte wurden bei anderen Bisphosphonaten beobachtet. In Langzeitstudien an Nagern wurden ebenfalls Auswirkungen auf die unteren Atemwege beobachtet, allerdings ist die klinische Relevanz dieser Beobachtungen unklar. In Studien zur Reproduktionstoxizität wurden bei Expositionen, die ähnlich der klinischen Exposition waren, Knochenveränderungen an Sternum und/oder Schädel der Föten behandelter Ratten beobachtet sowie Hypokalziämie und Mortalität bei trächtigen weiblichen Tieren, die den Wurf austrugen. Es gab keine Hinweise auf Teratogenität bei Dosen von 3,2 mg/kg/Tag bei Ratten und 10 mg/kg/Tag bei Kaninchen, allerdings sind nur von einer geringen Anzahl Kaninchen Daten verfügbar. Maternale Toxizität verhinderte die Untersuchung höherer Dosen. Studien zur Genotoxizität und zum kanzerogenen Potential ließen keine besonderen Risiken für den Menschen erkennen.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Tablettenkern:
Lactose-Monohydrat mikrokristalline Cellulose Crospovidon (Typ A)
Hyprolose
Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich] Filmüberzug:
Hypromellose Macrogol 400 Hyprolose Titandioxid (E171)
6.2 Inkompatibilitäten Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit 2 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Die Tabletten sind in durchsichtigen PVP/PE/PvdC/Aluminium- Blisterpackungen mit 28 Tabletten erhältlich.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
Aurobindo Pharma GmbH Carl-von-Linde-Straße 38 85716 Unterschleißheim Deutschland
8. ZULASSUNGSNUMMER 84684.00.00
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG 09.05.2012
10. STAND DER INFORMATION
11. VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig
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