Rizatriptan Glenmark 5 Mg Tabletten
2525- 13 -
FA Anlage
zum Zulassungsbescheid Zul.-Nr. 76202.00.00
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FB Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben
Fachinformation
FC 1. Bezeichnung des Arzneimittels
Rizatriptan Glenmark 5 mg Tabletten
Rizatriptan Glenmark 10 mg Tabletten
FD 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Rizatriptan Glenmark 5 mg Tabletten
Jede Tablette enthält 5 mg Rizatriptan (als Rizatriptanbenzoat).
Sonstiger Bestandteil: 4 mg Aspartam.
Rizatriptan Glenmark 10 mg Tabletten
Jede Tablette enthält 10 mg Rizatriptan (als Rizatriptanbenzoat).
Sonstiger Bestandteil: 8 mg Aspartam.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
FE 3. Darreichungsform
Tablette
Rizatriptan Glenmark 5 mg Tabletten
Weiße bis cremefarbene, etwa 7 mm große, runde, flache, unbeschichtete Tabletten mit abgeschrägten Kanten sowie der Prägung '467' auf der einen Seite und ohne Prägung auf der anderen Seite.
Rizatriptan Glenmark 10 mg Tabletten
Weiße bis cremefarbene, etwa 9 mm große, runde, flache, unbeschichtete Tabletten mit abgeschrägten Kanten sowie der Prägung '468' auf der einen Seite und ohne Prägung auf der anderen Seite.
FG 4. Klinische Angaben
FH 4.1 Anwendungsgebiete
Akutbehandlung von Kopfschmerzen während Migräneanfällen mit oder ohne Aura.
Rizatriptan Glenmark sollte nicht prophylaktisch verwendet werden.
FN 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Dosierung
Erwachsene ab 18 Jahre
Die empfohlene Dosis beträgt 10 mg.
Einnahme weiterer Dosen:Einzeldosen müssen mindestens 2 Stunden auseinander liegen. Insgesamt sollten nicht mehr als 2 Dosen innerhalb von 24 Stunden eingenommen werden.
Wiederkehr der Kopfschmerzen innerhalb von 24 Stunden: Falls die Kopfschmerzen nach Besserung des Anfalls wieder auftreten, kann eine weitere Dosis eingenommen werden. Die oben angeführten Dosierungsbeschränkungen sind zu beachten.
Bei Nichtansprechen:Die Wirksamkeit einer zweiten Dosis zur Behandlung derselben Attacke, wenn die erste Dosis nicht wirksam war, wurde nicht in kontrollierten klinischen Studien untersucht. Wenn daher ein Patient auf die erste Dosis nicht anspricht, ist keine weitere Dosis zur Behandlung des gleichen Anfalls einzunehmen.
Klinische Studien haben gezeigt, dass Patienten, die auf die Behandlung einer Attacke nicht ansprechen, trotzdem auf die Therapie nachfolgender Attacken ansprechen können.
Bestimmte Patienten erhalten eine niedrigere Dosis (5 mg) Rizatriptan Glenmark, insbesondere folgende Patientengruppen:
- Patienten, die mit Propranolol behandelt werden. Die Gaben von Rizatriptan und Propranolol sollten mindestens 2 Stunden auseinander liegen. (siehe Abschnitt 4.5).
- Patienten mit leichter oder mäßiger Einschränkung der Nierenfunktion.
- Patienten mit leichter oder mäßiger Leberinsuffizienz:
Die Dosen müssen mindestens 2 Stunden auseinander liegen. Insgesamt sollten nicht mehr als 2 Dosen innerhalb von 24 Stunden eingenommen werden.
Patienten über 65 Jahre
Die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von Rizatriptan bei Patienten über 65 Jahren wurde nicht systematisch untersucht.
Pädiatrische Patienten
Kinder (unter 12 Jahren)
Die Anwendung von Rizatriptan Glenmark wird bei Kindern unter 12 Jahren nicht empfohlen. Es liegen keine Daten zur Anwendung von Rizatriptan bei Kindern unter 12 Jahren vor.
Jugendliche (12–17 Jahre)
Die Anwendung von Rizatriptan Glenmark wird bei Jugendlichen unter 18 Jahren nicht empfohlen. Die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von Rizatriptan Glenmark wurde bei pädiatrischen Patienten nicht nachgewiesen.
Art der Anwendung
Die Tabletten sollten unzerkaut mit Flüssigkeit eingenommen werden.
Einfluss der Nahrungsaufnahme: Bei gleichzeitiger Nahrungsaufnahme ist die Resorption von Rizatriptan um etwa 1 Stunde verzögert. Wenn Rizatriptan nach einer Mahlzeit verabreicht wird, kann der Wirkungseintritt daher verzögert werden. (siehe Abschnitt 5.2 "Pharmakokinetische Eigenschaften", Resorption).
FI 4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen Rizatriptan oder einen der sonstigen Bestandteile.
Gleichzeitige Verabreichung von Monoaminooxidase (MAO)-Hemmern oder Anwendung innerhalb von zwei Wochen nach Absetzen einer MAO-Hemmer-Therapie. (siehe Abschnitt 4.5).
Rizatriptan Glenmark ist bei Patienten mit schwerer Leber- oder schwerer Niereninsuffizienz kontraindiziert.
Rizatriptan Glenmark ist bei Patienten mit einem Schlaganfall oder einer transitorischen ischämischen Attacke (TIA) in der Krankengeschichte kontraindiziert.
Mittelschwere oder schwere Hypertonie oder unbehandelte leichte Hypertonie.
Bestehende koronare Herzerkrankung, einschließlich ischämischen Herzerkrankungen (Angina pectoris, Herzinfarkt in der Vorgeschichte oder dokumentierte stumme Ischämie), Anzeichen und Symptome einer ischämischen Herzerkrankung oder Prinzmetal-Angina.
Periphere Gefäßerkrankung.
Gleichzeitige Gabe von Rizatriptan und Ergotamin, Ergotaminderivaten (einschließlich Methysergid) oder anderen 5-HT1B/1D-Rezeptoragonisten. (Siehe Abschnitt 4.5).
FK 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Rizatriptan Glenmark sollte nur bei Patienten eingesetzt werden, bei denen die Diagnose Migräne eindeutig gesichert ist. Rizatriptan Glenmark sollte Patienten mit basilarer oder hemiplegischer Migräne nicht verabreicht werden.
Rizatriptan sollte nicht zur Behandlung „atypischer“ Kopfschmerzen eingesetzt werden, also nicht bei Kopfschmerzen, die im Rahmen potentiell schwerwiegender medizinischer Ereignisse (z. B. Schlaganfall, Aneurysmaruptur) auftreten können und bei denen eine zerebrovaskuläre Konstriktion gefährlich sein könnte.
Die Anwendung von Rizatriptan kann mit vorübergehenden Symptomen wie Schmerzen und Engegefühl im Brustkorb einhergehen, die stark ausgeprägt sein können und möglicherweise auch den Rachen betreffen (siehe Abschnitt 4.8). Lassen solche Symptome auf eine ischämische Herzerkrankung schließen, darf keine weitere Dosis mehr eingenommen werden und es sind entsprechende Untersuchungen durchzuführen.
Rizatriptan sollte nicht ohne vorherige Untersuchung an Patienten verabreicht werden, bei denen eine bislang nicht diagnostizierte Herzerkrankung wahrscheinlich ist, oder ein erhöhtes Risiko für eine koronare Herzkrankheit (KHK) vorliegt [z. B. Patienten mit Bluthochdruck, Diabetiker, Raucher oder Anwender einer Nikotinersatztherapie, Männer über 40 Jahre, postmenopausale Frauen, Patienten mit Schenkelblock und Patienten mit einer stark positiven Familienanamnese für eine koronare Herzerkrankung]. Durch kardiologische Untersuchungen lässt sich nicht unbedingt jeder Patient mit einer Herzerkrankung identifizieren, und in sehr seltenen Fällen traten nach Verabreichung von 5-HT1-Agonisten bei Patienten ohne vorher bestehende Herz-Kreislauf-Erkrankungen schwerwiegende kardiale Ereignisse auf. Bei gesicherter koronarer Herzerkrankung darf Rizatriptan Glenmark nicht angewendet werden. (siehe Abschnitt 4.3).
Die Anwendung von 5-HT1B/1D-Rezeptoragonisten wurde mit Koronarspasmen in Zusammenhang gebracht. Während der Anwendung von 5-HT1B/1D-Rezeptoragonisten, darunter auch Rizatriptan, wurde in seltenen Fällen über Myokardischämie oder -infarkt berichtet (siehe Abschnitt 4.8).
Es wird empfohlen, nach Einnahme von Rizatriptan mindestens 6 Stunden zu warten, bevor Medikamente vom Ergotamin-Typ (z. B. Ergotamin, Dihydroergotamin oder Methysergid) eingenommen werden. Es müssen mindestens 24 Stunden nach Gabe eines Ergotamin-haltigen Arzneimittels vergehen, bevor Rizatriptan eingenommen wird. Obwohl in einer klinisch-pharmakologischen Studie, in der 16 gesunden männlichen Probanden Rizatriptan oral und Ergotamin parenteral verabreicht wurde, keine zusätzlichen vasospastischen Wirkungen beobachtet wurden, sind derartige additive Wirkungen theoretisch möglich (siehe Abschnitt 4.3.).
Nach gleichzeitiger Gabe von Triptanen und selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI) oder Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmern (SNRI) wurde über ein Serotonin-Syndrom (einschließlich vermindertem Mentalstatus, autonom vegetativen Störungen und neuromuskulären Abweichungen) berichtet. Diese Reaktionen können schwerwiegend verlaufen. Ist die gleichzeitige Gabe von Rizatriptan mit einem SSRI oder SNRI klinisch erforderlich, wird eine entsprechende Überwachung des Patienten empfohlen, insbesondere zu Beginn der Behandlung, bei Dosiserhöhungen oder bei Gabe einer weiteren serotonergen Substanz (siehe Abschnitt 4.5.).
Bei gemeinsamer Gabe von Triptanen (5-HT1B/1D Agonisten) und pflanzlichen Zubereitungen, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten, können Nebenwirkungen häufiger auftreten.
Bei mit Triptanen, darunter Rizatriptan, behandelten Patienten können Angioödeme (z. B. Gesichtsödem, Schwellung der Zunge und Pharynxödem) auftreten. Falls ein Angioödem der Zunge oder des Pharynx auftritt, ist der Patient bis zum Abklingen der Symptome medizinisch zu überwachen. Die Therapie muss sofort abgesetzt und durch ein Arzneimittel einer anderen Substanzklasse ersetzt werden.
Wird Rizatriptan Patienten verabreicht, die CYP 2D6-Substrate einnehmen, ist die Möglichkeit für Wechselwirkungen zu beachten (siehe Abschnitt 4.5.).
Medikamenten-induzierter Kopfschmerz (MIKS)
Eine Langzeitanwendung jedes Schmerzmittels gegen Kopfschmerzen kann zu einer Verschlimmerung der Schmerzen führen. Liegt diese Situation vor oder besteht ein entsprechender Verdacht, sollte ärztlicher Rat eingeholt und die Behandlung abgesetzt werden. Die Verdachtsdiagnose MIKS besteht bei Patienten, die trotz (oder wegen) regelmäßiger Einnahme von Kopfschmerzmitteln häufig oder täglich unter Kopfschmerzen leiden.
Rizatriptan Glenmark enthält Aspartam (E951) als Quelle für Phenylalanin und kann schädlich sein für Patienten mit Phenylketonurie.
FM 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Ergotamin, Ergotamin-Derivate (einschließlich Methysergid), andere 5-HT-1B/1D-Rezeptor-Agonisten:Aufgrund einer additiven Wirkung wird bei gleichzeitiger Anwendung von Rizatriptan und Ergotamin, Ergotamin-Derivaten (einschließlich Methysergid) oder anderen 5-HT1B/1D-Rezeptoragonisten (z. B. Sumatriptan, Zolmitriptan, Naratriptan) das Risiko einer Konstriktion der Koronararterien und einer hypertensiven Wirkung erhöht. Diese Kombination ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Monoaminooxidase-Hemmer: Rizatriptan wird hauptsächlich über das Monoaminooxidase Isoenzym A metabolisiert (MAO-A). Die Plasmakonzentrationen von Rizatriptan und seinem aktiven N-Monodesmethyl-Metaboliten waren bei gleichzeitiger Gabe eines selektiven, reversiblen MAO A-Inhibitors erhöht. Ähnliche oder stärkere Effekte sind mit nichtselektiven, reversiblen (z. B. Linezolid) und irreversiblen MAO-Hemmern zu erwarten. Aufgrund des Risikos für eine Konstriktion der Koronararterien und hypertensive Episoden, ist die Gabe von Rizatriptan Glenmark an Patienten, die MAO-Hemmer einnehmen, kontraindiziert. (siehe Abschnitt 4.3).
Beta-Blocker: Die Plasmakonzentrationen von Rizatriptan können bei gleichzeitiger Gabe von Propranolol erhöht sein. Dieser Anstieg ist höchstwahrscheinlich auf eine metabolische First-Pass-Wechselwirkung zwischen diesen beiden Wirkstoffen zurückzuführen, zumal die MAO-A bei der Metabolisierung sowohl von Rizatriptan als auch von Propranolol eine Rolle spielt. Diese Wechselwirkung führt zu einem mittleren Anstieg der AUC und der Cmaxum 70–80 %. Bei Patienten, die Propranolol erhalten, sollte die 5 mg Dosis von Rizatriptan Glenmark angewendet werden. (siehe Abschnitt 4.2).
In einer Arzneimittel-Wechselwirkungsstudie wurden die Plasmakonzentrationen von Rizatriptan durch Nadolol und Metoprolol nicht verändert.
Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI)/Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI) und Serotonin-Syndrom: Es gab Berichte, in denen bei Patienten nach Anwendung von selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI) oder Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmern (SNRI) und Triptanen Symptome beschrieben wurden, die einem Serotonin-Syndrom (unter anderem veränderter mentaler Status, vegetative Labilität und neuromuskuläre Auffälligkeiten) glichen (siehe Abschnitt 4.4).
In-vitro-Studien weisen darauf hin, dass Rizatriptan Cytochrom P450 2D6 (CYP 2D6) hemmt. Klinische Daten zu Wechselwirkungen sind nicht verfügbar. Wird Rizatriptan Patienten verabreicht, die CYP 2D6-Substrate einnehmen, ist die Möglichkeit für Wechselwirkungen zu beachten.
FL 4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Anwendung während der Schwangerschaft
Die Unbedenklichkeit der Anwendung von Rizatriptan während der Schwangerschaft ist nicht geklärt. Tierexperimentelle Studien geben keinen Hinweis darauf, dass Dosen, die den therapeutischen Bereich übersteigen, schädigende Effekte auf die Entwicklung des Embryos oder Fetus, auf den Verlauf der Trächtigkeit, die Geburt sowie die postnatale Entwicklung haben.
Da tierexperimentelle Reproduktions- und Entwicklungsstudien nicht immer Vorhersagen der Auswirkungen beim Menschen erlauben, sollte Rizatriptan in der Schwangerschaft nur dann eingesetzt werden, wenn es eindeutig nötig ist.
Anwendung in der Stillzeit
Studien an Ratten haben gezeigt, dass Rizatriptan in sehr starkem Umfang in die Muttermilch übertritt. Eine vorübergehende geringfügige Abnahme des Körpergewichts der Jungtiere bei Entwöhnung konnte lediglich beobachtet werden, wenn die Muttertiere einer systemischen Belastung mit Rizatriptan ausgesetzt waren, die die maximale Belastung beim Menschen weit überstieg. Vom Menschen liegen keine Daten vor.
Daher sollte die Verabreichung von Rizatriptan bei Frauen in der Stillzeit nur mit Vorsicht erfolgen. Für 24 Stunden nach der Einnahme ist das Stillen zu vermeiden, um die Belastung des Säuglings zu minimieren.
FQ 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Rizatriptan Glenmark hat keine bzw. zu vernachlässigende Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
Migräne bzw. die Behandlung mit Rizatriptan Glenmark kann bei manchen Patienten Somnolenz hervorrufen. Bei einigen Patienten wurde unter Rizatriptan Glenmark auch über Schwindel berichtet. Daher sollten die Patienten prüfen, ob sie bei Migräneanfällen und nach der Verabreichung von Rizatriptan Glenmark zur Verrichtung komplexer Tätigkeiten in der Lage sind.
FJ 4.8 Nebenwirkungen
In kontrollierten klinischen Studien mit über 3.600 Patienten wurde Rizatriptan (als Tabletten und als Lyophilisat zum Einnehmen) bis zu einem Jahr untersucht. Die häufigsten Nebenwirkungen in klinischen Studien waren Schwindel, Schläfrigkeit, Schwäche und Müdigkeit. Folgende Nebenwirkungen wurden im Rahmen klinischer Studien erhoben und/oder nach der Markteinführung berichtet:
(sehr häufig [ 1/10]; häufig [ 1/100 bis < 1/10]; gelegentlich [ 1/1.000 bis < 1/100]; selten [ 1/10.000 bis < 1/1.000]; sehr selten [< 1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Erkrankungen des Immunsystems:
Nicht bekannt: Überempfindlichkeitsreaktionen, Anaphylaxie/anaphylaktoide Reaktionen
Psychiatrische Erkrankungen:
Gelegentlich:Desorientiertheit, Schlaflosigkeit, Nervosität.
Erkrankungen des Nervensystems:
Häufig: Schwindel, Somnolenz, Parästhesien, Kopfschmerzen, Hypästhesie, verminderte geistige Leistungsfähigkeit, Tremor.
Gelegentlich: Ataxie, Vertigo.
Selten: Synkope, Geschmacksstörungen/schlechter Geschmack, Serotonin-Syndrom.
Unbekannt:Krampfanfälle.
Augenerkrankungen:
Gelegentlich: Verschwommenes Sehen.
Herzerkrankungen:
Häufig: Palpitation, Tachykardie.
Selten: Myokardischämie oder -infarkt, zerebrovaskuläres Ereignis. Die meisten dieser Nebenwirkungen traten bei Patienten mit prädisponierenden Risikofaktoren für Koronararterienerkrankung auf.
Nicht bekannt:Arrhythmia, Bradykardie
Gefäßerkrankungen:
Häufig: Hitzewallungen.
Gelegentlich: Hypertonie.
Nicht bekannt:periphere vaskuläre Ischämie.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums:
Häufig: Rachenbeschwerden, Atemnot.
Selten: Keuchen.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:
Häufig: Übelkeit, trockener Mund, Erbrechen, Diarrhö.
Gelegentlich: Durst, Dyspepsie.
Nicht bekannt:Ischämische Kolitis
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:
Häufig: Wallungen, Schwitzen.
Gelegentlich: Pruritus, Urtikaria.
Selten: Angioödem (z. B. Gesichtsödem, Schwellung der Zunge, Pharynxödem), Hautausschlag, toxische epidermale Nekrolyse (für Angioödem siehe auch Abschnitt 4.4).
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen:
Häufig: Schweregefühl in bestimmten Körperregionen.
Gelegentlich: Nackenschmerzen, Verspannungen in bestimmten Körperregionen, Steifigkeit, Muskelschwäche.
Selten: Gesichtsschmerz.
Nicht bekannt:Myalgie
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:
Häufig: Asthenie/Müdigkeit, Schmerzen im Bauch oder in der Brust.
Untersuchungen:
Nicht bekannt:EKG-Anomalien
FO 4.9 Überdosierung
Rizatriptan 40 mg (entweder als Einzeldosis oder in zwei aufeinanderfolgenden Dosen im Abstand von 2 Stunden verabreicht) wurde von über 300 Patienten im Allgemeinen gut vertragen; die häufigsten arzneimittelbedingten Nebenwirkungen waren Schwindel und Schläfrigkeit.
In einer klinisch-pharmakologischen Studie mit 12 Probanden, die Rizatriptan in einer kumulativen Gesamtdosis von 80 mg (innerhalb von 4 Stunden) erhielten, zeigten zwei Probanden Synkopen und/oder Bradykardie. In einem Fall litt eine 29-jährige Probandin 3 Stunden nach der Gabe von insgesamt 80 mg Rizatriptan (über zwei Stunden verabreicht) an Erbrechen, Bradykardie und Schwindel. Ein AV-Block dritten Grades, der auf Atropin ansprach, wurde eine Stunde nach Beginn der anderen Symptome beobachtet. Der zweite Proband, ein 25-jähriger Mann, litt vorübergehend an Schwindel, Synkope, Inkontinenz und einer systolischen Pause von 5 Sekunden (auf dem EKG-Monitor) unmittelbar nach einer schmerzhaften Venenpunktion. Die Venenpunktion wurde zwei Stunden nach der Gabe von insgesamt 80 mg Rizatriptan (über vier Stunden verabreicht) durchgeführt.
Darüber hinaus könnte es aufgrund der pharmakologischen Eigenschaften von Rizatriptan nach einer Überdosierung zu Hypertonie oder anderen, schwerwiegenderen kardiovaskulären Symptomen kommen. Eine gastrointestinale Dekontamination (z. B. Magenspülung mit anschließender Gabe von Aktivkohle) sollte bei Patienten mit Verdacht auf eine Überdosierung von Rizatriptan Glenmark erwogen werden. Die klinische und elektrokardiographische Überwachung ist über mindestens 12 Stunden fortzusetzen, selbst wenn keine klinischen Symptome vorhanden sind.
Die Wirkungen einer Hämo- oder Peritonealdialyse auf die Serumkonzentration von Rizatriptan sind nicht bekannt.
FF 5. Pharmakologische Eigenschaften
F1 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Analgetika; Migränemittel; selektive Serotonin-5HT1-Agonisten
ATC-Code: N02CC04
Rizatriptan bindet selektiv und mit hoher Affinität an humane 5-HT1Bund 5-HT1D -Rezeptoren und hat wenig oder keine Affinität oder pharmakologische Wirkung an 5-HT2, 5 HT3; adrenergen alpha1, alpha2 oder beta; D1, D2, dopaminergen, H1-histaminergen, muskarinergen oder Benzodiazepin-Rezeptoren.
Die therapeutische Aktivität von Rizatriptan in der Behandlung des Migränekopfschmerzes kann auf die agonistischen Wirkungen auf die 5-HT1B- und 5-HT1D -Rezeptoren an den extrazerebralen intrakraniellen Blutgefäßen zurückgeführt werden, von denen man annimmt, dass sie während eines Anfalls dilatiert werden, und auf die sensorischen Trigeminus-Nerven, die sie innervieren. Die Aktivierung dieser 5-HT1B- und 5-HT1D-Rezeptoren kann zu einer Konstriktion der Schmerz verursachenden intrakraniellen Blutgefäße und einer Hemmung der Freisetzung von Neuropeptiden führen; dies führt zu einer verminderten Entzündung in den empfindlichen Geweben und verringert die Übertragung zentraler Schmerzsignale des Trigeminus.
Pharmakodynamische Wirkungen
Die Wirksamkeit von Rizatriptan in der Akutbehandlung von Migräneanfällen wurde in vier placebokontrollierten Multicenter-Studien mit insgesamt mehr als 2.000 Patienten nachgewiesen, die über einen Zeitraum von bis zu einem Jahr mit Rizatriptan 5 oder 10 mg behandelt wurden. Bereits 30 Minuten nach der Einnahme wurde der Kopfschmerz gelindert und die zwei Stunden nach der Verabreichung erhobenen Ansprechraten (Verminderung der Kopfschmerzintensität von mittelstark oder stark auf leicht oder nicht mehr vorhanden) betrugen für die 10 mg-Tablette 67–77 %, für die 5 mg-Tablette 60–63 % und für Placebo 23–40 %. Obwohl Patienten, die auf die initiale Rizatriptan-Gabe nicht ansprachen, zur Behandlung desselben Anfalls keine zweite Dosis erhielten, bestand dennoch die Wahrscheinlichkeit, dass sie bei einer späteren Attacke auf die Behandlung ansprachen. Rizatriptan verminderte bzw. linderte auch die mit Migräneattacken einhergehende Funktionseinschränkung, Übelkeit, Photophobie und Phonophobie.
Rizatriptan bleibt auch bei menstruationsbedingter Migräne, d. h., Migräne, die 3 Tage vor oder nach Menstruationsbeginn auftritt, wirksam.
F2 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Rizatriptan wird nach oraler Gabe rasch und vollständig resorbiert.
Die mittlere orale Bioverfügbarkeit der Tablette beträgt ungefähr 40–45 % und die mittlere maximale Plasmakonzentration (Cmax) wird nach etwa 1–1,5 Stunden (Tmax) erreicht. Die Verabreichung einer oralen Tablettendosis zusammen mit einem fettreichen Frühstück hatte keinen Effekt auf das Ausmaß der Resorption von Rizatriptan, allerdings wurde die Resorption um etwa 1 Stunde verzögert.
Verteilung
Rizatriptan wird minimal an Plasmaproteine (14 %) gebunden. Das Verteilungsvolumen beträgt bei Männern etwa 140 Liter und bei Frauen 110 Liter.
Biotransformation
Primär wird Rizatriptan mittels oxidativer Desaminierung durch Monoaminooxidase-A (MAO-A) zu dem pharmakologisch inaktiven Metaboliten Indolessigsäure metabolisiert. In geringem Maß wird N–Monodesmethyl-Rizatriptan gebildet, ein Metabolit mit ähnlicher Wirkung an den 5-HT1B/1D-Rezeptoren wie die Muttersubstanz, der aber nicht wesentlich zur pharmakodynamischen Aktivität von Rizatriptan beiträgt. Die Plasmakonzentration von N-Monodesmethyl-Rizatriptan beträgt etwa 14 % derjenigen der Muttersubstanz, die Elimination erfolgt mit vergleichbarer Geschwindigkeit. Zu den weiteren Nebenmetaboliten gehören das N-Oxid, der 6-Hydroxy-Metabolit und das Sulfatkonjugat des 6-Hydroxy-Metaboliten. Keiner dieser Nebenmetaboliten ist pharmakologisch aktiv. Nach oraler Gabe von 14C-markiertem Rizatriptan ist Rizatriptan für ca. 17 % der zirkulierenden Plasmaradioaktivität verantwortlich.
Elimination
Nach intravenöser Applikation steigt die AUC bei Männern proportional und bei Frauen fast proportional zur Dosis über einen Dosisbereich von 10–60 μg/kg. Nach oraler Gabe kommt es über einen Dosisbereich von 2,5–10 mg zu einem fast dosisproportionalen Anstieg der AUC. Die Plasma-Halbwertzeit von Rizatriptan beträgt bei Männern und Frauen im Durchschnitt 2–3 Stunden. Die Plasma-Clearance liegt bei Männern bei durchschnittlich 1000–1500 ml/min und bei Frauen bei 900–1100 ml/min, wobei etwa 20–30 % auf die renale Clearance entfallen. Nach oraler Gabe von 14C-markiertem Rizatriptan werden ca. 80 % der Radioaktivität mit dem Urin und ca. 10 % über den Stuhl ausgeschieden. Dies zeigt, dass die Metaboliten primär renal eliminiert werden.
Entsprechend dem First-pass-Metabolismus werden ca. 14 % einer oralen Dosis Rizatriptan in unveränderter Form mit dem Urin ausgeschieden, während 51 % in Form des Metaboliten Indolessigsäure ausgeschieden werden. Höchstens 1 % wird im Urin in Form des aktiven N-Monodesmethyl-Metaboliten ausgeschieden.
Wird Rizatriptan nach dem maximalen Dosierungsschema angewendet, bleibt eine Wirkstoffkumulation im Plasma von einem Tag zum nächsten aus.
Charakteristika bei speziellen Patientengruppen
Folgende Daten basieren auf Studien mit der Tablettenform.
Patienten mit Migräneattacke: Eine Migräneattacke hat keinen Einfluss auf die Pharmakokinetik von Rizatriptan.
Geschlecht: Die AUC von Rizatriptan (10 mg oral) war bei Männern etwa 25 % niedriger als bei Frauen, die Cmaxwar 11 % niedriger und die Tmaxwar ungefähr gleich. Dieser offensichtliche pharmakokinetische Unterschied war klinisch nicht relevant.
Ältere Patienten:Die beobachteten Plasmakonzentrationen von Rizatriptan bei älteren Personen (Alter 65–77 Jahre) waren nach Gabe der Tablettenformulierung jenen ähnlich, die bei jungen Erwachsenen beobachtet wurden.
Leberfunktionsstörung (Child-Pugh-Score 5-6): Bei Patienten mit Leberfunktionsstörung aufgrund leichter alkoholbedingter Leberzirrhose waren nach oraler Gabe die Plasmakonzentrationen ähnlich jenen, die bei jungen männlichen und weiblichen Probanden beobachtet wurden. Eine signifikante Erhöhung der AUC (50 %) und der Cmax(25 %) wurde bei Patienten mit mäßiger Leberfunktionsstörung (Child Pugh-Score 7) beobachtet. Bei Patienten mit einem Child-Pugh-Score >7 (schwere Leberfunktionsstörung) wurde die Pharmakokinetik nicht untersucht.
Nierenfunktionsstörung: Bei Patienten mit Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance 10–60 ml/min/1,73 m2) unterschied sich die AUC von Rizatriptan nicht signifikant von jener gesunder Personen. Bei Patienten mit Hämodialyse (Kreatinin-Clearance <10 ml/l/min/1,73 m2) war die AUC von Rizatriptan etwa um 44 % größer als bei Patienten mit normaler Nierenfunktion. Die maximale Plasmakonzentration von Rizatriptan war bei allen Graden der Nierenfunktionsstörung mit jener bei gesunden Personen vergleichbar.
F3 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie,
Toxizität bei wiederholter Gabe, Genotoxizität, Karzinogenität,
Reproduktions- und Entwicklungstoxizität sowie zur Pharmakokinetik und Metabolisierung lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen
FR 6. Pharmazeutische Angaben
F7 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Mannitol (Ph.Eur.)
Mikrokristalline Cellulose
Crospovidon (Typ A)
Aspartam (E951)
Hochdisperses Siliciumdioxid
Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich]
Pfefferminz-Aroma (enthält natürliche Aromastoffe und Stärke, modifiziert)
FS 6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
FT 6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
FX 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
FY 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Aluminium/Aluminium-Blisterpackungen
Rizatriptan Glenmark 5 mg Tabletten
3, 6 oder 18 Tabletten
Rizatriptan Glenmark 10 mg Tabletten
3, 6, 12 oder 18 Tabletten.
F4 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen
FZ 7. Inhaber der Zulassung
Glenmark Generics (Europe) Limited
Laxmi House, 2B Draycott Avenue
HA3 0BU Kenton, Harrow, Middlesex
Vereinigtes Königreich
Mitvertrieb:
Glenmark Arzneimittel GmbH
Industriestr. 31
82194 Gröbenzell
Deutschland
F5 8. Zulassungsnummern
Rizatriptan Glenmark 5 mg Tabletten
76202.00.00
Rizatriptan Glenmark 10 mg Tabletten
76203.00.00
F6 9. Datum der Erteilung der Zulassung
[siehe Unterschrift]
F10 10. Stand der Information
...
F11 11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
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