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Romefen Pr 10%

Document: 28.11.2013   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation in Form der Zusammenfassung der Merkmale des Tierarzneimittels (Summary of Product Characteristics)


1. Bezeichnung des Tierarzneimittels


Romefen PR 10 %, 100 mg/ml Injektionslösung für Pferde und Rinder

Wirkstoff: Ketoprofen


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


1 ml Injektionslösung enthält:


Wirkstoff(e):


Ketoprofen 100 mg

Benzylalkohol 10 mg


Eine vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile finden Sie unter Abschnitt 6.1.


3. Darreichungsform


Injektionslösung.


4. Klinische Angaben


4.1 Zieltierart(en)


Pferde und Rinder.


4.2 Anwendungsgebiete unter Angabe der Zieltierart(en)


Behandlung von akuten schmerzhaften Entzündungszuständen des Bewegungsapparates.

Pferd, zusätzlich: Unterstützung der Behandlung von Koliken.

Rind, zusätzlich: Unterstützung der Behandlung von akuten

Euterentzündungen durch E. coli.


4.3 Gegenanzeigen


Nicht anwenden bei:


Pferden in den ersten Lebensmonaten,

Läsionen der Magen-Darm-Schleimhaut (z. B. parasitär bedingt),

hämorrhagischer Diathese,

Nierenfunktionsstörungen,

Überempfindlichkeit und Unverträglichkeit gegenüber nichtsteroidalen

Antiphlogistika,

bekannter Ketoprofen-Allergie,

trächtigen Stuten.

Nicht intraarteriell anwenden.

Nicht bei Stuten anwenden, deren Milch für den menschlichen Verzehr vorgesehen ist.


4.4 Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart


Keine.


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren


Ketoprofen sollte bei Lebererkrankungen nur nach genauer Abwägung des Nutzens gegenüber den möglichen Risiken Anwendung finden.


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender


Nicht zutreffend.


4.6 Nebenwirkungen (Häufigkeit und Schwere)


Schäden an der Magenschleimhaut sind auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch nicht auszuschließen.


Die intramuskuläre Injektion erzeugt gelegentlich eine vorübergehende Gewebereizung.


Das Auftreten von Nebenwirkungen nach Anwendung von Romefen PR 10 % sollte dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Mauerstraße 39-42, 10117 Berlin oder dem pharmazeutischen Unternehmer mitgeteilt werden.

Meldebögen können kostenlos unter o.g. Adresse oder per E-Mail (uaw@bvl.bund.de) angefordert werden. Für Tierärzte besteht die Möglichkeit der elektronischen Meldung (Online-Formular unter folgender Adresse: http://www.vet-uaw.de).


4.7 Anwendung während der Trächtigkeit, Laktation oder der Legeperiode


Zur Anwendung während der Trächtigkeit und Laktation siehe 4.3 und 4.11.


4.8 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen


Die gleichzeitige Anwendung von steroidalen und nichtsteroidalen Antiphlogistika sollte unterbleiben. Die gleichzeitige Anwendung von Antikoagulanzien sollte wegen der erhöhten Blutungsneigung unterbleiben. Die Wirkung von Diuretika kann bei gleichzeitiger Gabe von Ketoprofen reduziert sein.


4.9 Dosierung und Art der Anwendung


Die Dosis für Pferde beträgt 2 mg/kg Körpergewicht (KGW), d. h. 1 ml Romefen PR 10 % je 50 kg KGW einmal täglich. Romefen PR 10 % ist langsam intravenös zu injizieren.


Die Dosis für Rinder beträgt 3 mg/kg KGW, d. h. 1 ml Romefen PR 10 % je 33 kg KGW einmal täglich. Romefen PR 10 % ist langsam intravenös oder intramuskulär zu injizieren.


Die Behandlung ist bei Pferden 3-5 Tage lang, bei Rindern 1-3 Tage lang durchzuführen. Zur unterstützenden Behandlung von Koliken nur einmalige Gabe, die bei Bedarf zu wiederholen ist.


Auf eine genaue Dosierung ist zu achten. Romefen PR 10 % soll nicht länger als vorgesehen angewendet werden.


Während der Behandlung ist eine ausreichende Trinkwasserversorgung sicherzustellen.


Hinweis:

Bei der Unterstützung der Behandlung bakteriell bedingter Erkrankungen kann eine Verschleierung bestehender Resistenzen gegenüber einer Kausaltherapie während der Behandlung mit nichtsteroidalen Antiphlogistika nicht ausgeschlossen werden, da durch ein vorübergehendes Abklingen der Entzündungssymptome ein Therapieerfolg des verwendeten Antibiotikums vorgetäuscht werden kann.


4.10 Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen und Gegenmittel), falls erforderlich


Romefen PR 10 % kann Schäden an der Magenschleimhaut hervorrufen, die einen Abbruch der Behandlung und möglicherweise eine symptomatische Therapie erfordern.


4.11 Wartezeit(en)


Intramuskuläre Anwendung:

Rind: Essbare Gewebe 4 Tage

Milch 0 Tage

Intravenöse Anwendung:

Rind: Essbare Gewebe 1 Tag

Milch 0 Tage

Pferd: Essbare Gewebe 1 Tag


Stuten, von denen Milch als Lebensmittel gewonnen werden soll, sind von der Anwendung auszuschließen.


5. Pharmakologische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: nichtsteriodale Antiphlogistika

ATCvet-Code: QM01AE03


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Ketoprofen ist ein nichtsteroidales Antiphlogistikum mit entzündungshemmender, schmerzstillender und fiebersenkender Wirkung. Die Wirkungen von Ketoprofen sind auf eine Hemmung der Prostaglandinsynthese zurückzuführen. Zusätzlich wird die Bradykininwirkung antagonisiert. Ketoprofen hemmt die Thrombozytenaggregation.


5.2 Angaben zur Pharmakokinetik


Die Plasmahalbwertszeit nach i.v. Verabreichung beim Pferd beträgt 56 Minuten und beim Rind 160 Minuten (i.v.) bzw. 180 Minuten (i.m.).


Das Verteilungsvolumen beim Pferd wurde mit 0,168 l/kg und beim Rind mit 0,191 l/kg ermittelt.


6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Verzeichnis der sonstigen Bestandteile


Arginin

Citronensäure-Monohydrat

Wasser für Injektionszwecke


6.2 Inkompatibilitäten


Romefen PR 10 % darf nicht mit anderen Arzneimitteln vermischt injiziert werden.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


2 Jahre.


6.4 Besondere Lagerungshinweise


Nicht über 25 °C lagern.

Vor Licht schützen. Vor Frost schützen.


Angebrochene Flaschen sind innerhalb von 15 Tagen aufzubrauchen.



6.5 Art und Beschaffenheit der Primärverpackung


Flasche aus Braunglas Typ II mit 50 ml, 100 ml .


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung nicht verwendeter Tierarzneimittel oder bei der Anwendung entstehender Abfälle


Nicht aufgebrauchte Tierarzneimittel sind vorzugsweise bei Schadstoffsammelstellen abzugeben. Bei gemeinsamer Entsorgung mit dem Hausmüll ist sicherzustellen, dass kein missbräuchlicher Zugriff auf diese Abfälle erfolgen kann. Tierarzneimittel dürfen nicht mit dem Abwasser bzw. über die Kanalisation entsorgt werden.


7. Zulassungsinhaber


Merial GmbH

Am Söldnermoos 6

D-85399 Hallbergmoos


8. Zulassungsnummer


26444.01.01


9. Datum der Erteilung der Erstzulassung/Verlängerung der Zulassung


21.10.1996


10. Stand der Information


November 2013


11. Verbot des Verkaufs, der Abgabe und/oder der Anwendung


Nicht zutreffend.


12. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht


Verschreibungspflichtig.


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