Ropinirol Glenmark 5 Mg Filmtabletten
2323
FA Anlage
zum Zulassungsbescheid Zul.-Nr. 76239.00.00
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FB Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben
Fachinformation
FC 1. Bezeichnung des Arzneimittels
Ropinirol Glenmark 5 mg Filmtabletten
FD 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Jede Filmtablette enthält 5 mg Ropinirol (als Hydrochlorid).
Sonstiger Bestandteil: 67,55 mg Lactose (als Lactose und Lactose‑Monohydrat).
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
FE 3. Darreichungsform
Filmtablette.
Blaue, kreisförmige, bikonvexe Filmtabletten mit abgeschrägter Kante und mit der Prägung ‚257’ auf der einen Seite und ‚G’ auf der anderen Seite.
FG 4. Klinische Angaben
FH 4.1 Anwendungsgebiete
Zur Behandlung der Parkinson-Krankheit unter den folgenden Bedingungen:
-
Als Monotherapie zur initialen Behandlung, um den Einsatz von Levodopa hinauszuzögern.
-
In Kombination mit Levodopa während des Verlaufs der Krankheit, wenn die Wirksamkeit von Levodopa nachlässt oder nicht mehr konsistent ist und es zu Schwankungen der therapeutischen Wirkung kommt („End-of-dose“- oder „On-off“-Schwankungen).
FN 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Zum Einnehmen.
Erwachsene
Eine individuelle Einstellung der Dosis unter Berücksichtigung der Wirksamkeit und Verträglichkeit wird empfohlen.
Ropinirol Glenmark sollte 3 x täglich eingenommen werden, vorzugsweise mit den Mahlzeiten, um die gastrointestinale Verträglichkeit zu verbessern.
Einleitung der Behandlung
Die Initialdosis sollte während der ersten Woche 0,25 mg Ropinirol 3 x täglich betragen. Anschließend kann die Dosis nach folgendem Schema in Schritten von 0,25 mg 3 x täglich erhöht werden:
|
Woche |
|||
|
1 |
2 |
3 |
4 |
Ropinirol-Einzeldosis (mg) |
0,25 |
0,5 |
0,75 |
1,0 |
Ropinirol-Gesamtdosis/Tag (mg) |
0,75 |
1,5 |
2,25 |
3,0 |
Therapieschema
Nach der anfänglichen Dosiseinstellung kann die Dosis von Ropinirol wöchentlich um 0,5 bis 1 mg 3 x täglich (1,5 bis 3 mg/Tag) gesteigert werden.
Ein therapeutisches Ansprechen kann bei einer Dosierung von 3 bis 9 mg/Tag erwartet werden. Wenn bei dieser Dosierung nach der oben beschriebenen anfänglichen Dosiseinstellung keine ausreichende Kontrolle der Symptome erzielt oder aufrechterhalten werden kann, kann die Ropinirol-Dosis auf bis zu 24 mg/Tag erhöht werden.
Dosierungen von mehr als 24 mg Ropinirol/Tag wurden nicht untersucht.
Wird die Behandlung für einen Tag oder länger unterbrochen, sollte eine erneute Dosiseinstellung in Erwägung gezogen werden (siehe oben).
Wenn Ropinirol Glenmark als Adjuvans zur Levodopa-Therapie verabreicht wird, kann die gleichzeitig verabreichte Levodopa-Dosis entsprechend dem symptomatischen Ansprechen allmählich reduziert werden. In klinischen Prüfungen wurde die Levodopa-Dosis bei Patienten, denen Ropinirol Glenmark als Adjuvans verabreicht wurde, allmählich um etwa 20% reduziert. Bei Patienten mit fortgeschrittener Parkinson-Krankheit, die Ropinirol in Kombination mit Levodopa erhielten, können während der anfänglichen Dosiseinstellung von Ropinirol Dyskinesien auftreten. In klinischen Prüfungen wurde gezeigt, dass eine Reduzierung der Levodopa-Dosis Dyskinesien abschwächen kann (siehe Abschnitt 4.8).
Bei Umstellung von einem anderen Dopamin-Agonisten auf Ropinirol sind die Absetzrichtlinien des Zulassungsinhabers zu beachten, bevor die Ropinirol-Therapie begonnen wird.
Ebenso wie andere Dopamin-Agonisten muss auch Ropinirol durch Verringerung der Anzahl der täglichen Dosen über einen einwöchigen Zeitraum allmählich abgesetzt werden.
Kinder und Jugendliche
Ropinirol Glenmark wird aufgrund fehlender Daten zur Unbedenklichkeit und Wirksamkeit für die Anwendung bei Kindern unter 18 Jahren nicht empfohlen.
Ältere Patienten
Die Clearance von Ropinirol ist bei Patienten über 65 Jahren vermindert. Eine Dosissteigerung sollte schrittweise und in Abhängigkeit vom Ansprechen des Patienten erfolgen.
Nierenfunktionsstörung
Bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance zwischen 30 und 50 ml/min) ist keine Dosisanpassung erforderlich.
FI 4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile.
Schwere Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance <30 ml/min)
Leberfunktionsstörung.
FK 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Aufgrund der pharmakologischen Wirkung von Ropinirol und aufgrund des Hypotonierisikos ist bei einer Behandlung von Patienten mit schweren kardiovaskulären Erkrankungen (insbesondere Koronarinsuffizienz) Vorsicht geboten. Bei Patienten mit schweren kardiovaskulären Erkrankungen (insbesondere Koronarinsuffizienz) wird vor allem zu Beginn der Behandlung die Überwachung des Blutdrucks empfohlen.
Die gleichzeitige Verabreichung von Ropinirol mit Antihypertensiva und Antiarrhythmika wurde nicht untersucht. Bei gleichzeitiger Verabreichung dieser Substanzen mit Ropinirol ist Vorsicht geboten, da ein unbekanntes Potenzial für das Auftreten von Hypotonie, Bradykardie oder anderen Arrhythmien besteht.
Ropinirol sollte nicht zur Behandlung von neuroleptischer Akathisie, Tasikinesie (durch Neuroleptika ausgelöste zwanghafte Neigung zum Hin- und Hergehen) oder sekundärem ‚Restless Legs’-Syndrom (z. B. aufgrund von Nierenversagen, Eisenmangelanämie oder Schwangerschaft) angewendet werden.
Während der Behandlung mit Ropinirol kann eine paradoxe Verschlechterung der Symptome des ‚Restless Legs’-Syndroms zu beobachten sein, wobei es zum früheren Eintritt (Augmentation) und zum erneuten Auftreten der Symptome in den frühen Morgenstunden (frühmorgendliche Rebound-Wirkung) kommen kann. In diesem Fall sollte die Behandlung erneut überdacht werden; eventuell kann eine Dosisanpassung oder ein Absetzen der Behandlung in Erwägung gezogen werden.
Bei Patienten mit Parkinson-Krankheit wird Ropinirol gelegentlich mit Somnolenz und Episoden von plötzlichem Einschlafen in Verbindung gebracht (siehe Abschnitt 4.8); bei Patienten mit ‚Restless Legs’-Syndrom ist dieses Phänomen allerdings sehr selten. Dennoch müssen die Patienten über dieses Phänomen informiert werden und angehalten werden, während der Behandlung mit Ropinirol nur mit Vorsicht ein Fahrzeug zu führen oder Maschinen zu bedienen. Patienten, bei denen Somnolenz und/oder eine Episode von plötzlichem Einschlafen aufgetreten ist, müssen vom Führen von Fahrzeugen und vom Bedienen von Maschinen absehen. Zudem kann ein Herabsetzen der Dosis bzw. ein Absetzen des Arzneimittels in Betracht gezogen werden.
Patienten mit schweren psychotischen Störungen sollten nicht mit Dopamin-Agonisten behandelt werden, es sei denn der potenzielle Nutzen überwiegt die Risken.
Spielsucht / pathologisches Spielen, Libidosteigerung und Hypersexualität wurden bei Patienten, die mit Dopamin-Agonisten (einschließlich Ropinirol) zur Therapie der Parkinson-Krankheit behandelt wurden, berichtet.
Diese Störungen wurden insbesondere bei hohen Dosierungen berichtet und waren in der Regel nach Verringerung der Dosis oder Absetzen der Behandlung reversibel. Bei einigen dieser Fälle lagen Risikofaktoren vor, wie etwa Zwangsverhalten in der Anamnese (siehe Abschnitt 4.8). Ropinirol sollte bei Patienten mit mäßig schweren Leberfunktionsstörungen nur mit Vorsicht verabreicht werden. Nebenwirkungen sollten engmaschig überwacht werden.
Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.
FM 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Neuroleptika und andere auf das Zentralnervensystem wirkende Dopamin-Agonisten, wie etwa Sulpirid oder Metoclopramid, können die Wirksamkeit von Ropinirol mindern. Daher ist die gleichzeitige Anwendung dieser Arzneimittel mit Ropinirol zu vermeiden.
Zwischen Ropinirol und L-Dopa oder Domperidon wurde keine pharmakokinetische Wechselwirkung beobachtet, die eine Dosisanpassung einer der Arzneimittel erforderlich machen würde. Bei Patienten, die mit höhen Östrogendosen behandelt wurden, wurden erhöhte Plasmakonzentrationen von Ropinirol beobachtet. Bei Patienten, die bereits mit Hormonersatztherapie (HET) behandelt werden, kann die Ropinirol-Behandlung in der üblichen Weise eingeleitet werden. Sollte allerdings die HET während der Behandlung mit Ropinirol abgebrochen oder eingeleitet werden, könnte eine Dosisanpassung erforderlich sein.
Es liegen keine Daten über die potenziellen Wechselwirkungen zwischen Ropinirol und Alkohol vor. Wie bei anderen auf das Zentralnervensystem wirkenden Arzneimitteln sollte Patienten, die mit Ropinirol behandelt werden, vom Alkoholkonsum abgeraten werden.
Ropinirol wird vorwiegend durch das Cytochrom-P450-Isoenzym CYP1A2 verstoffwechselt. Eine pharmakokinetische Studie (bei der eine Ropinirol-Dosis von 2 mg 3 x täglich untersucht wurde) zeigte, dass Ciprofloxacin zu einer Steigerung des Cmax und der AUC von Ropinirol um 60% bzw. 84% führte, wobei ein potenzielles Risiko von Nebenwirkungen bestand. Daher muss bei Patienten, die bereits Ropinirol erhalten, die Ropinirol-Dosis eventuell angepasst werden, wenn Arzneimittel, die bekannterweise CYP1A2 hemmen, wie z. B. Ciprofloxacin, Enoxacin oder Fluvoxamin, eingeführt oder abgesetzt werden.
Eine pharmakokinetische Wechselwirkungsstudie von Ropinirol (in einer Dosis von 2 mg 3 x täglich) und Theophyllin, einem Substrat von CYP1A2, zeigte keine Änderungen der Pharmakokinetik von Ropinirol oder Theophyllin. Daher wird nicht davon ausgegangen, dass Ropinirol mit dem Stoffwechsel anderer Arzneimittel konkurriert, die von CYP1A2 metabolisiert werden.
Aus In-vitro-Daten ist bekannt, dass Ropinirol in therapeutischen Dosen nur wenig Potenzial für die Hemmung des Cytochroms P450 besitzt. Daher ist es unwahrscheinlich, dass Ropinirol die Pharmakokinetik von anderen Arzneimitteln über einen Cytochrom-P450-Mechanismus beeinflusst.
Es ist bekannt, dass Rauchen den CYP1A2-Stoffwechsel induziert, und daher könnte eine Dosisanpassung erforderlich sein, wenn Patienten während der Behandlung mit Ropinirol das Rauchen aufgeben oder zu rauchen anfangen.
Es wurde keine pharmakokinetische Wechselwirkung zwischen Ropinirol und Domperidon (ein Arzneimittel zur Behandlung von Übelkeit und Erbrechen) beobachtet, die eine Dosisanpassung von einem der beiden Arzneimittel erforderlich machen würde. Domperidon wirkt den dopaminergen Wirkungen von Ropinirol peripher entgegen und überschreitet die Blut-Hirn-Schranke nicht; daher ist es als Antiemetikum bei Patienten, die mit auf das Zentralnervensystem wirkenden Dopamin-Agonisten behandelt werden, von Bedeutung.
FL 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Es liegen keine ausreichenden Daten zur Verwendung von Ropinirol in der Schwangerschaft vor.
Tierexperimentelle Studien haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Da das potenzielle Risiko für den Menschen nicht bekannt ist, wird empfohlen, Ropinirol in der Schwangerschaft nur dann anzuwenden, wenn der potenzielle Nutzen für die Patientin das potenzielle Risiko für den Fetus überwiegt.
Ropinirol sollte in der Stillzeit nicht angewendet werden, da es die Milchbildung hemmen kann.
FQ 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Patienten, die mit Ropinirol behandelt werden und bei denen es zu Somnolenz und/oder Episoden von plötzlichem Einschlafen kommt, müssen angewiesen werden, vom Führen eines Kraftfahrzeugs oder von Tätigkeiten abzusehen, bei denen die beinträchtigte Wachsamkeit sie selbst oder andere Personen einem Risiko von schweren Verletzungen oder des Todes aussetzen könnte (z. B. beim Bedienen von Maschinen), bis wiederkehrende Einschlafepisoden und Somnolenz abgeklungen sind (siehe auch Abschnitt 4.4).
FJ 4.8 Nebenwirkungen
Nebenwirkungen sind nachfolgend nach Systemorganklassen und Häufigkeit geordnet. Die Häufigkeit ist wie folgt definiert: sehr häufig (≥ 1/10), häufig (≥ 1/100, < 1/10), gelegentlich (≥ 1/1,000, < 1/100), selten (≥ 1/10,000, < 1/1,000) sehr selten (< 1/10,000), unbekannt (kann aus den verfügbaren Daten nicht geschätzt werden).
Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe sind die Nebenwirkungen in abnehmendem Schweregrad aufgeführt.
Es wird jeweils angegeben, ob diese Nebenwirkungen in klinischen Prüfungen als Monotherapie oder als Adjuvans zur Levodopa-Therapie berichtet wurden.
Erkrankungen des Immunsystems
Unbekannt Überempfindlichkeitsreaktionen (einschließlich Urtikaria,
Angiödem, Hautausschlag, Pruritus)
Psychiatrische Erkrankungen
Häufig: Halluzinationen
Gelegentlich: psychotische Reaktionen (außer Halluzinationen)
einschließlich Delirium, Wahnvorstellungen, Paranoia
Es wurde berichtet, dass Patienten, die Dopamin-Agonisten einschließlich Ropinirol-Glenmark, insbesondere bei hohen Dosierungen, zur Behandlung des Morbus Parkinson angewendet haben, Zeichen von Spielsucht/pathologischem Spielen, Libidosteigerung und Hypersexualität zeigten, die allgemein bei Dosisreduktion oder Beendigung der Behandlung zurückgingen.
Anwendung in
Studien mit Adjuvanstherapie:
Häufig: Verwirrtheit
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Somnolenz
Häufig: Schwindel (einschließlich Vertigo)
Gelegentlich: plötzliches Einschlafen, übermäßige Somnolenz tagsüber.
Ropinirol ist mit dem Auftreten übermäßiger Schläfrigkeit
(Somnolenz) verbunden und ist gelegentlich mit übermäßiger
Somnolenz tagsüber und mit Episoden von plötzlichem
Einschlafen assoziiert.
Anwendung in
Studien mit Monotherapie:
Sehr häufig: Synkope
Anwendung in Studien mit Adjuvanstherapie:
Sehr häufig: Dyskinesie. Bei Patienten mit fortgeschrittener
Parkinson‑Krankheit können während der anfänglichen
Dosiseinstellung von Ropinirol Dyskinesien auftreten. In
klinischen Prüfungen wurde gezeigt, dass eine Reduzierung
der Levodopa-Dosis Dyskinesien abschwächen kann (siehe
Abschnitt 4.2).
Gefäßerkrankungen
Gelegentlich: orthostatische Hypotonie, Hypotonie
Orthostatische Hypotonie oder Hypotonie sind selten
schwerwiegend.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig: Übelkeit
Häufig: Sodbrennen
Anwendung in
Studien mit Monotherapie:
Häufig: Erbrechen, Bauchschmerzen
Leber- und Gallenerkrankungen
Unbekannt: Leberreaktionen, vorwiegend erhöhte Leberenzymwerte
Allgemeine Erkrankungen
Anwendung in
Studien mit Monotherapie:
Häufig: Beinödem
Vorgehen bei Nebenwirkungen
Wenn bei Patienten signifikante Nebenwirkungen auftreten, sollte eine Dosisreduzierung in Erwägung gezogen werden. Falls die Nebenwirkung abklingt, kann die allmähliche Dosiserhöhung wieder begonnen werden. Bei Bedarf können Antiemetika, die keine auf das Zentralnervensystem wirkenden Dopamin-Agonisten sind, wie etwa Domperidon, verwendet werden.
Daten nach Markteinführung
Überempfindlichkeitsreaktionen (einschließlich Urtikaria, Angiödem, Hautausschlag, Pruritus).
Psychotische Reaktionen (außer Halluzinationen) einschließlich Delirium, Wahnvorstellungen, Paranoia wurden berichtet.
Es wurde berichtet, dass Patienten, die Dopamin-Agonisten einschließlich Ropinirol-Glenmark, insbesondere in hohen Dosierungen, zur Behandlung des Morbus Parkinson angewendet haben, Zeichen von Spielsucht/pathologischem Spielen, Libidosteigerung und Hypersexualität zeigten, die allgemein bei Dosisreduktion oder mit Beendigung der Behandlung zurückgingen.
Bei der Parkinson-Krankheit steht Ropinirol in Verbindung mit Somnolenz und ist gelegentlich (>1/1,000, <1/100) mit übermäßiger Somnolenz tagsüber und mit Episoden von plötzlichem Einschlafen assoziiert; bei dem ‚Restless Legs’-Syndrom ist dieses Phänomenon sehr selten (<1/10,000).
Nach einer Ropinirol-Therapie wurde gelegentlich (>1/1,000, <1/100) Hypotonie oder orthostatische Hypotonie berichtet, die nur selten schwerwiegend war.
Sehr selten (<1/10,000) wurden Leberreaktionen berichtet, hauptsächlich Anstieg der Leberenzymwerte.
FO 4.9 Überdosierung
Es wird davon ausgegangen, dass die Symptome einer Ropinirol‑Überdosierung in Zusammenhang mit der dopaminergen Wirkung des Arzneimittels stehen. Diese Symptome können durch eine angemessene Behandlung mit Dopamin-Antagonisten, wie etwa Neuroleptika oder Metoclopramid, gelindert werden.
FF 5. Pharmakologische Eigenschaften
F1 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Dopamin-Agonisten,
ATC-Code: N04BC04
Wirkmechanismus
Ropinirol ist ein nicht ergoliner D2/D3-Dopamin-Agonist, der Dopaminrezeptoren im Striatum stimuliert.
Ropinirol wirkt dem Dopaminmangel, der die Parkinson-Krankheit charakterisiert, durch Stimulierung der Dopaminrezeptoren im Striatum entgegen.
Ropinirol verursacht durch seine Wirkung im Hypothalamus und in der Hypophyse eine Hemmung der Prolaktinsekretion.
Studie zur Wirkung von Ropinirol auf die kardiale Repolarisation
Eine umfassende QT-Studie an männlichen und weiblichen gesunden freiwilligen Probanden, die einmal täglich Dosen von 0,5, 1, 2 und 4 mg Ropinirol-Filmtabletten (mit sofortiger Wirkstofffreigabe) erhielten, zeigte einen maximalen Anstieg der Dauer des QT-Intervalls von 3,46 Millisekunden (Punktschätzung) für die 1-mg-Dosis gegenüber Placebo.
Die obere Grenze des einseitigen 95%-Vertrauensintervalls für die größte durchschnittliche Wirkung betrug unter 7,5 Millisekunden. Die Wirkung von Ropinirol in höheren Dosen wurde bisher nicht systematisch beurteilt.
Die verfügbaren klinischen Daten aus einer umfassenden QT-Studie weisen nicht darauf hin, dass bei Ropinirol-Dosierungen von bis zu 4 mg/Tag das Risiko einer QT-Verlängerung besteht.
F2 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Die Bioverfügbarkeit von Ropinirol beträgt etwa 50% (36% bis 57%), und Cmax-Werte wurden im Mittel 1,5 Stunden nach Verabreichung der Dosis erreicht. Die Zunahme der systemischen Exposition (Cmax und AUC) gegenüber Ropinirol ist über den therapeutischen Dosierungsbereich ungefähr proportional. Bei Einnahme zusammen mit einer fettreichen Mahlzeit sinkt die Ropinirol-Resorptionsrate; dies wird belegt durch eine Verzögerung des medianen Tmax-Wertes um 2,6 Stunden und eine durchschnittliche Senkung des Cmax-Wertes um 25%.
Verteilung
Die Plasmaproteinbindung von Ropinirol ist niedrig (10 bis 40%). In Übereinstimmung mit seiner hohen Lipophilität weist Ropinirol ein großes Verteilungsvolumen auf (ca. 7 l/kg).
Metabolisierung
Die Metabolisierung von Ropinirol erfolgt hauptsächlich durch das Cytochrom-P450-Enzym CYP1A2, und seine Metaboliten werden hauptsächlich im Urin ausgeschieden. Tiermodelle zur Untersuchung der dopaminergen Funktion haben ergeben, dass der Hauptmetabolit über höchstens ein Hundertstel der Wirksamkeit von Ropinirol verfügt.
Elimination
Bei der Ausscheidung aus dem Körperkreislauf hat Ropinirol eine Eliminationshalbwertszeit von ca. 6 Stunden. Nach einmaliger und wiederholter oraler Verabreichung ist keine Änderung der oralen Clearance von Ropinirol zu beobachten. Es sind große interindividuelle Schwankungen hinsichtlich der pharmakokinetischen Parameter zu beoabachten.
Linearität
Die Pharmakokinetik von Ropinirol (Cmax und AUC) verläuft über den therapeutischen Dosisbereich zwischen 0,25 mg und 4 mg insgesamt linear, sowohl nach Einmalgabe als auch nach wiederholter Gabe.
Populationsbezogene Eigenschaften
Bei Patienten über 65 Jahren ist eine Reduzierung der systemischen Clearance von Ropinirol um ca. 30% möglich.
Bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance zwischen 30 und 50 ml/min) wird keine Änderung der Pharmakokinetik von Ropinirol beobachtet. Es liegen keine Daten zu Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung vor.
F3 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Toxikologie
Das toxikologische Profil wird hauptsächlich durch die pharmakologische Wirkung von Ropinirol bestimmt: Verhaltensänderungen, Hypoprolaktinämie, Blutdruckabfall und Abnahme der Herzfrequenz, Ptose und erhöhter Speichelfluss. Nur bei der Albinoratte wurde in einer Langzeitstudie bei der höchsten Dosis (50 mg/kg/Tag) eine Degeneration der Retina beobachtet, möglicherweise in Verbindung mit einer erhöhten Lichtexposition.
Genotoxizität
In der üblichen Untersuchungsreihe von In-vitro- und In-vivo-Tests wurde keine Genotoxizität beobachtet.
Kanzerogenität
An Mäusen und Ratten wurden Zweijahresstudien mit Dosierungen von bis zu 50 mg/kg/Tag durchgeführt, und bei der Maus zeigte sich keine karzinogene Wirkung. Bei der Ratte waren als einzigen Ropinirol‑bezogenen Läsionen eine Hyperplasie der Leydig-Zellen und Hodenadenome als Folge der hypoprolaktinämischen Wirkung von Ropinirol zu beobachten. Diese Läsionen sind als artspezifisches Phänomen zu betrachten und stellen kein Risiko für die klinische Anwendung von Ropinirol dar.
Reproduktionstoxizität
Die Verabreichung von Ropinirol an trächtige Ratten in maternal toxischen Dosen führte zu einer Abnahme des fetalen Körpergewichts bei Dosen von 60 mg/kg/Tag (dies entspricht ca. der 15fachen AUC beim Menschen nach Verabreichung der Höchstdosis), zu einer Zunahme der fetalen Todesfälle bei 90 mg/kg/Tag (dies entspricht ca. der 25fachen AUC beim Menschen nach Verabreichung der Höchstdosis) und zu Fehlbildungen der Zehen bei 150 mg/kg/Tag (dies entspricht ca. der 40fachen AUC beim Menschen nach Verabreichung der Höchstdosis). Teratogene Wirkungen wurden bei Ratten bei Dosen von 120 mg/kg/Tag (dies entspricht ca. der 30fachen AUC beim Menschen nach Verabreichung der Höchstdosis) nicht beobachtet, und beim Kaninchen gab es keinen Hinweis auf eine Auswirkung auf die Entwicklung.
Sicherheitspharmakologie
Aus In-vitro-Studien geht hervor, dass Ropinirol hERG-vermittelte Ströme hemmt. Die IC50 ist mindestens 30mal höher als die erwartete Plasmaspitzenkonzentration bei mit der höchsten empfohlenen Dosis (4 mg/Tag) behandelten Patienten, siehe Abschnitt 5.1.
FR 6. Pharmazeutische Angaben
F7 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Tablettenkern:
Lactose
Lactose-Monohydrat
Mikrokristalline Cellulose
Citronensäure
Croscarmellose-Natrium
Magnesiumstearat
Filmüberzug:
Hypromellose
Titandioxid (E171)
Macrogol 400
Talkum
Indigocarmin, Aluminiumsalz (E132)
Brillantblau FCF, Aluminiumsalz (E133)
FS 6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
FT 6.3 Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre.
FX 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 30°C lagern.
Blisterpackungen
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
Flaschen
Die Flasche fest verschlossen halten, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
FY 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Blisterpackung: Einfarbige Aluminium-/Aluminium-Blisterpackung; weiße, lichtundurchlässige Triplex-(PVC/PE/Aclar)/Aluminium-Blisterpackung
Flaschen: Weiße, lichtundurchlässige HDPE-Flasche mit kindersicherem Verschluss aus Polypropylen
Packungsgrößen
Blisterpackung: 21 oder 84 Filmtabletten
Flasche: 84
F4 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur
Handhabung
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.
FZ 7. Inhaber der Zulassung
Glenmark Generics (Europe) Limited
The Old Sawmill, Hatfield Park
AL9 5PG Hatfield, Hertfordshire
Vereinigtes Königreich
F5 8. Zulassungsnummer
76239.00.00
F6 9. Datum der Erteilung der Zulassung
[siehe Unterschrift]
F10 10. Stand der Information
...
F11 11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
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