iMedikament.de

Ropinirol Stada 4 Mg Filmtabletten

Document: 25.03.2013   Fachinformation (deutsch) change

2013-02-06/CW

2013-03-04/CH




Fachinformation (Zusammenfassung der Produkteigenschaften/SPC)



1. Bezeichnung des Arzneimittels


Ropinirol STADA®0,25 mg Filmtabletten

Ropinirol STADA®0,5 mg Filmtabletten

Ropinirol STADA®1 mg Filmtabletten

Ropinirol STADA®2 mg Filmtabletten

Ropinirol STADA®4 mg Filmtabletten



2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


Ropinirol STADA®0,25 mg Filmtabletten

1 Filmtablette enthält 0,25 mg Ropinirol als Ropinirolhydrochlorid.

Sonstige Bestandteile: 1 Filmtablette enthält 101,85 mg Lactose.


Ropinirol STADA®0,5 mg Filmtabletten

1 Filmtablette enthält 0,5 mg Ropinirol als Ropinirolhydrochlorid.

Sonstige Bestandteile: 1 Filmtablette enthält 101,58 mg Lactose.


Ropinirol STADA®1 mg Filmtabletten

1 Filmtablette enthält 1 mg Ropinirol als Ropinirolhydrochlorid.

Sonstige Bestandteile: 1 Filmtablette enthält 101,04 mg Lactose.


Ropinirol STADA®2 mg Filmtabletten

1 Filmtablette enthält 2 mg Ropinirol als Ropinirolhydrochlorid.

Sonstige Bestandteile: 1 Filmtablette enthält 99,96 mg Lactose.


Ropinirol STADA®4 mg Filmtabletten

1 Filmtablette enthält 4 mg Ropinirol als Ropinirolhydrochlorid.

Sonstige Bestandteile 1 Filmtablette enthält 97,79 mg Lactose.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.



3. Darreichungsform


Filmtablette.


Ropinirol STADA®0,25 mg Filmtabletten

Weiße bis fast weiße, runde, bikonvexe Filmtablette.


Ropinirol STADA®0,5 mg Filmtabletten

Blassgelbe,runde, bikonvexe Filmtablette.


Ropinirol STADA®1 mg Filmtabletten

Grünlich-gelbe, runde, bikonvexe Filmtablette.


Ropinirol STADA®2 mg Filmtabletten

Rosa, runde, bikonvexe Filmtablette.


Ropinirol STADA®4 mg Filmtabletten

Braune, runde, bikonvexe Filmtablette.



4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete

Ropinirol STADA®ist angezeigt

bei Parkinsonscher Krankheit unter den folgenden Bedingungen:

zur symptomatischen Behandlung des mittelschweren bis schweren idiopathischen Restless-Legs-Syndroms (RLS; siehe Abschnitt 5.1).


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Zum Einnehmen.


Ropinirol kann zusammen mit einer Mahlzeit eingenommen werden, um die gastrointestinale Verträglichkeit zu verbessern.


Eine individuelle Einstellung der Dosis unter Berücksichtigung von Wirksamkeit und Verträglichkeit wird empfohlen.


Parkinsonsche Krankheit

Ropinirol sollte 3-mal täglich eingenommen werden.


Therapiebeginn (Wochen 1 – 4):

Die empfohlene Initialdosis ist während der ersten Woche 0,25 mg Ropinirol 3-mal täglich. Danach ist die Dosisum 0,25 mg pro Dosisgabe 3-mal täglich in Übereinstimmung mit folgendem Schema zu erhöhen:



Woche 1

Woche 2

Woche 3

Woche 4

Einzeldosis

Ropinirol (mg)

0,25

0,5

0,75

1,0

Tägliche

Gesamtdosis

Ropinirol (mg)

0,75

1,5

2,25

3,0


Therapieschema (ab der 5. Woche):

Nach dem anfänglichen Dosisaufbau kann die Dosis wöchentlich um 0,5 bis 1 mg Ropinirol 3-mal täglich (z.B. 1,5 bis 3 mg/Tag) gesteigert werden.


Ein Ansprechen auf die Behandlung kann bei einer Dosierung von 3 bis 9 mg Ropinirol/Tag erwartet werden. Wenn bei dieser Dosierung keine ausreichende Kontrolle der Symptome erzielt oder aufrechterhalten werden kann, ist eine Steigerung der Ropinirol-Dosis auf maximal 24 mg/Tag zulässig.


Dosierungen von mehr als 24 mg Ropinirol/Tag wurden klinisch nicht erprobt und dürfen deshalb nicht überschritten werden.


Wenn Ropinirol als Adjuvans zur Levodopa-Therapie angewendet wird, kann die gleichzeitig verabreichte Levodopa-Dosis schrittweise um etwa 20% reduziert werden.


Bei Umstellung von einem anderen Dopaminagonisten auf Ropinirol sind die Hinweise des pharmazeutischen Unternehmers für die Absetzung zu beachten, bevor die Ropinirol-Therapie begonnen wird.


Ebenso wie andere Dopaminagonisten muss auch Ropinirol durch Verringerung der Anzahl der täglichen Dosen über einen Zeitraum von einer Woche schrittweise abgesetzt werden.


Restless-Legs-Syndrom

Ropinirol sollte kurz vor dem Zu-Bett-Gehen eingenommen werden, kann jedoch auch bis zu drei Stunden vorher eingenommen werden.


Therapiebeginn (Woche 1)

Die empfohlene Anfangsdosis beträgt an den ersten beiden Tagen 1-mal täglich 0,25 mg Ropinirol (Einnahme wie oben beschrieben). Wenn diese Dosis gut vertragen wird, sollte die Dosis für die restlichen fünf Tage der ersten Woche auf 1-mal täglich 0,5 mg erhöht werden.


Therapieschema (ab der 2. Woche)

Nach Therapiebeginn ist die tägliche Dosis zu erhöhen, bis eine optimale Wirkung erreicht wird. In klinischen Studien betrug die durchschnittliche Dosis bei Patienten mit mittelschwerem bis schwerem Restless-Legs-Syndrom 1-mal täglich 2 mg.


Die Dosis kann in Woche 2 auf bis zu 1-mal täglich 1 mg erhöht werden. Die Dosis kann dann über die folgenden zwei Wochen um 0,5 mg pro Woche bis zu einer Dosis von 1-mal täglich 2 mg erhöht werden. Bei einigen Patienten kann es notwendig sein, die Dosis schrittweise bis zu einer Höchstdosis von 1-mal täglich 4 mg zu erhöhen, um eine optimale Wirkung zu erreichen. In klinischen Studien wurde die Dosis jede Woche um 0,5 mg bis auf eine Dosis von 1-mal täglich 3 mg erhöht, anschließend wurde die Dosis um 1 mg auf die Höchstdosis von 1-mal täglich 4 mg erhöht, wie in der folgenden Tabelle dargestellt.


Dosen über 4 mg 1-mal täglich wurden bei Patienten mit Restless-Legs-Syndrom (RLS) nicht untersucht.



Woche 2

Woche 3

Woche 4

Woche 5*

Woche 6*

Woche 7*

Tägliche Einmaldosis
Ropinirol (mg)

1

1,5

2

2,5

3

4


* Dosis kann bei einigen Patienten notwendig sein, um die optimale Wirkung zu erreichen.


Das Ansprechen des Patienten auf Ropinirol sollte nach 3-monatiger Behandlung bewertet werden (siehe Abschnitt 5.1). Zu diesem Zeitpunkt sollten die zuletzt verordnete Dosis und die Notwendigkeit der Weiterbehandlung geprüft werden. Wenn die Behandlung für mehr als nur ein paar Tage unterbrochen wurde, sollte eine erneute Einstellung auf die Behandlung nach dem oben genannten Aufdosierungsschema erfolgen.


Kinder und Jugendliche

Ropinirol STADA®wird nicht für die Anwendung bei Kindern unter 18 Jahren empfohlen, da keine entsprechenden Daten zur Unbedenklichkeit und Wirksamkeit vorliegen.


Ältere Patienten

Die Clearance von Ropinirol ist bei Patienten über 65 Jahre vermindert. Eine Dosissteigerung sollte schrittweise und in Abhängigkeit vom Ansprechen des Patienten erfolgen.


Niereninsuffizienz

Bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance zwischen 30 und 50 ml/min) ist keine Dosisanpassung erforderlich.


Für Dosierungen, die mit dieser Stärke nicht realisierbar/praktikabel sind, stehen andere Stärken dieses Arzneimittels zur Verfügung.


4.3 Gegenanzeigen


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Ropinirol wurde mit übermäßiger Schläfrigkeit (Somnolenz) und plötzlichem Einschlafen in Verbindung gebracht, vor allem bei Patienten mit Parkinson-Erkrankung (siehe Abschnitt 4.8). Gelegentlich wurde über plötzliches Einschlafen bei Alltagsaktivitäten berichtet. In einigen Fällen traten solche Episoden ohne vorherige Warnzeichen oder unbewusst auf. Die Patienten müssen hierüber informiert und darauf hingewiesen werden, vorsichtig zu sein, wenn sie während der Behandlung mit Ropinirol ein Kraftfahrzeug führen oder eine Maschine bedienen. Patienten, bei denen übermäßige Schläfrigkeit (Somnolenz) und/oder plötzliches Einschlafen aufgetreten ist, dürfen kein Kraftfahrzeug führen oder eine Maschine bedienen. Darüber hinaus sollte eine Dosisreduktion oder ein Absetzen des Arzneimittels erwogen werden.


Impulskontrollstörungen

Die Patienten sollten regelmäßig hinsichtlich der Entwicklung von Impulskontrollstörungen überwacht werden. Patienten und Betreuer sollten darauf aufmerksam gemacht werden, dass bei Patienten, die mit Dopaminagonisten, einschließlich Ropinirol, behandelt werden, Verhaltensauffälligkeiten im Sinne von Impulskontrollstörungen auftreten können, einschließlich pathologischer Spielsucht, Libidosteigerung, Hypersexualität, zwanghaftes Geldausgeben oder Einkaufen, Essattacken und Esszwang. Wenn sich solche Symptome entwickeln, sollte eine Dosisreduktion bzw. eine ausschleichende Behandlung in Erwägung gezogen werden.



Ropinirol sollte nicht zur Behandlung von neuroleptikabedingter Akathisie, Tasikinesie (neuroleptikainduzierte, zwanghafte Neigung, umher zu gehen) oder sekundärem Restless-Legs-Syndrom (das z.B. durch eine Nierenfunktionsstörung, eine Eisenmangelanämie oder eine Schwangerschaft verursacht sein kann) angewendet werden.


Während der Behandlung mit Ropinirol kann möglicherweise eine paradoxe Verschlechterung der Symptome des Restless-Legs-Syndroms, in Form von zeitlicher Vorverlagerung der Beschwerden im Tagesverlauf (Augmentation) oder von Wiedereinsetzen der Symptome in den frühen Morgenstunden (frühmorgendliches Reboundphänomen), beobachtet werden. Wenn dieser Fall auftritt, sollte die Behandlung überdacht und eine Dosisanpassung oder ein Abbruch der Behandlung in Betracht gezogen werden.


Patienten mit schwerwiegenden psychotischen Störungen oder schwerwiegenden psychotischen Störungen in ihrer Anamnese sollten nicht mit Dopaminagonisten behandelt werden, es sei denn, der mögliche Nutzen überwiegt das Risiko.


Ropinirol sollte bei Patienten mit einer mittelschweren Leberfunktionsstörung mit Vorsicht angewendet werden. Die Patienten sollten engmaschig auf Nebenwirkungen überwacht werden.


Patienten mit schwerer kardiovaskulärer Erkrankung (insbesondere Koronarinsuffizienz) sollten mit Vorsicht behandelt werden; aufgrund der Gefahr einer orthostatischen Hypotonie wird insbesondere zu Beginn der Behandlung mit Ropinirol eine Überwachung des Blutdrucks empfohlen.


Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galaktose-Intoleranz, Laktase-Mangel oder Glukose-Galaktose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Ropinirol wird in erster Linie durch das Cytochrom P450-Isoenzym CYP1A2 metabolisiert. Eine Pharmakokinetik-Studie (mit einer Dosierung von 3-mal täglich 2 mg Ropinirol) zeigte, dass bei gleichzeitiger Gabe von Ciprofloxacin die Cmax- und AUC-Werte von Ropinirol um 60% bzw. 84% erhöht waren. Daraus ergibt sich ein erhöhtes Risiko für Nebenwirkungen. Daher muss gegebenenfalls bei Patienten, die bereits Ropinirol erhalten, dessen Dosis angepasst werden, wenn die Patienten zusätzlich Arzneimittel erhalten, die CYP1A2 hemmen, z.B. Ciprofloxacin, Enoxacin, Cimetidin oder Fluvoxamin. Dies gilt auch, wenn diese Arzneimittel wieder abgesetzt werden.


Eine Pharmakokinetik-Studie zu Interaktionen zwischen Ropinirol (in einer Dosierung von 3-mal täglich 2 mg) und Theophyllin, einem Substrat von CYP1A2, zeigte weder eine Änderung der Pharmakokinetik von Ropinirol noch von Theophyllin. Es wird daher nicht erwartet, dass Ropinirol mit der Verstoffwechselung von Arzneimitteln konkurriert, die durch CYP1A2 metabolisiert werden.


Auf der Grundlage von In-vitro-Daten ist das Potential von Ropinirol gering, in therapeutischen Dosen das Cytochrom P450 zu hemmen. Daher ist es unwahrscheinlich, dass Ropinirol die Pharmakokinetik von anderen Arzneimitteln über einen Cytochrom P450-Mechanismus beeinflusst.


Es ist bekannt, dass Rauchen den CYP1A2-Metabolismus induziert, daher kann bei Patienten, die während der Behandlung mit Ropinirol mit dem Rauchen anfangen oder aufhören, eine Dosisanpassung erforderlich sein.


Erhöhte Ropinirol-Spiegel im Plasma wurden bei Patienten unter Hormonsubstitutionstherapie beobachtet. Bei Patienten, die bereits unter Hormonsubstitutionstherapie stehen, kann mit der Ropinirol-Behandlung in der üblichen Weise begonnen werden. Wenn jedoch eine Hormonsubstitutionstherapie während der Behandlung mit Ropinirol abgesetzt oder begonnen wird, kann abhängig vom Ansprechen auf die Behandlung eine Dosisanpassung von Ropinirol erforderlich sein.


Es gibt keine pharmakokinetische Interaktion zwischen Ropinirol und Levodopa oder Domperidon, die eine Dosisanpassung eines dieser Arzneimittel erfordern würde.


Neuroleptika und andere zentral wirksame Dopaminantagonisten, wie Sulpirid oder Metoclopramid, können die Wirksamkeit von Ropinirol vermindern. Daher soll die gleichzeitige Anwendung dieser Arzneimittel mit Ropinirol vermieden werden.


Es ist keine Information hinsichtlich der möglichen Interaktion zwischen Ropinirol und Alkohol verfügbar. So wie bei anderen zentral wirksamen Arzneimitteln, sind Patienten davor zu warnen, Ropinirol und Alkohol zusammen einzunehmen.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Es liegen keine hinreichenden Daten für die Anwendung von Ropinirol bei Schwangeren vor.


Tierexperimentelle Studien haben Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Da das mögliche Risiko für den Menschen nicht bekannt ist, wird die Anwendung von Ropinirol während der Schwangerschaft nicht empfohlen. Wenn während der Behandlung mit Ropinirol eine Schwangerschaft eintritt, sollte der Rat eines Experten eingeholt werden.


Stillzeit

Ropinirol soll bei stillenden Müttern nicht angewendet werden, da es die Milchbildung hemmen kann.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Ropinirol kann großen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen haben.


Patienten, bei denen unter Behandlung mit Ropinirol Schwindel (einschließlich Vertigo), übermäßige Schläfrigkeit (Somnolenz) und/oder plötzliches Einschlafen auftreten bzw. aufgetreten sind, müssen darauf hingewiesen werden, kein Kraftfahrzeug zu führen oder Tätigkeiten auszuüben, bei denen eine beeinträchtigte Aufmerksamkeit sie selbst oder andere dem Risiko einer Verletzung oder des Todes aussetzen kann (z.B. eine Maschine bedienen). Dies gilt so lange, bis solche Wirkungen nicht mehr auftreten (siehe Abschnitt 4.4).


4.8 Nebenwirkungen

Nachfolgend sind die Arzneimittel-Nebenwirkungen nach Organsystem und Häufigkeiten eingeteilt.


Die nachfolgend genannte Konvention wurde für die Häufigkeitsbeschreibungen der Nebenwirkungen verwendet: sehr häufig (>1/10), häufig (>1/100 bis < 1/10), gelegentlich (>1/1.000 bis < 1/100), selten (>1/10.000 bis < 1/1.000), sehr selten (< 1/10.000), Häufigkeit nicht bekannt (auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).


Impulskontrollstörungen

Pathologische Spielsucht, Libidosteigerung, Hypersexualität, zwanghaftes Geldausgeben oder Einkaufen, Essattacken und Esszwang können bei Patienten auftreten, die mit Dopaminagonisten, einschließlich Ropinirol, behandelt werden (siehe Abschnitt 4.4).


Anwendung von Ropinirol beim Restless-Legs-Syndrom

In klinischen Studien zu RLS war Übelkeit die am häufigsten genannte Arzneimittel-Nebenwirkung, diese trat bei ca. 30% der Patienten auf. Nebenwirkungen waren im Allgemeinen leicht bis mäßig ausgeprägt und traten zu Beginn der Behandlung oder mit Steigerung der Dosis auf. Wenige Patienten brachen die klinischen Studien aufgrund von Nebenwirkungen ab.


Die folgende Tabelle zeigt die Arzneimittel-Nebenwirkungen, die für Ropinirol in den 12-Wochen-Studien berichtet wurden und die im Vergleich zu Plazebo um mindestens 1% häufiger auftraten oder die gelegentlich berichtet wurden, aber bekanntermaßen mit Ropinirol in Verbindung stehen.


Arzneimittel-Nebenwirkungen aus den klinischen 12-Wochen-Studien zu RLS (Ropinirol n = 309, Plazebo n = 307):


Psychiatrische Erkrankungen

Häufig

Nervosität

Gelegentlich

Verwirrtheit

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig

Synkope, Somnolenz, Schwindel (einschließlich Vertigo)

Gefäßerkrankungen

Gelegentlich

Orthostatische Hypotonie, Hypotonie

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Sehr häufig

Erbrechen, Übelkeit

Häufig

Schmerzen im Abdomen

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig

Müdigkeit (Fatigue)


Über Halluzinationen wurde gelegentlich in offenen Langzeitstudien berichtet.


Während der Behandlung mit Ropinirol kann möglicherweise eine paradoxe Verschlechterung der Symptome des Restless-Legs-Syndroms, in Form von zeitlicher Vorverlagerung der Beschwerden im Tagesverlauf (Augmentation) oder von Wiedereinsetzen der Symptome in den frühen Morgenstunden (frühmorgendliches Reboundphänomen), beobachtet werden.



Anwendung von Ropinirol bei Parkinsonscher Krankheit:


Psychiatrische Erkrankungen

Häufig: Halluzinationen.

Gelegentlich: Psychotische Reaktionen (neben Halluzinationen), einschließlich Delirium, Illusionen und Paranoia.


Anwendung von Ropinirol in Studien als Kombinationstherapie mit Levodopa:

Häufig: Verwirrtheit.


Erkrankungen des Nervensystems

Sehr häufig: Somnolenz.

Häufig: Schwindel (einschließlich Vertigo).

Gelegentlich: Plötzliches Einschlafen, übermäßige Tagesmüdigkeit. Ropinirol ist mit dem Auftreten von übermäßiger Schläfrigkeit (Somnolenz) verbunden und war gelegentlich mit deutlicher Tagesmüdigkeit und Episoden von plötzlichem Einschlafen verbunden.


Anwendung in Studien zur Monotherapie:

Sehr häufig: Synkope.


Anwendung von Ropinirol in Studien als Kombinationstherapie mit Levodopa:

Sehr häufig: Dyskinesie.


Gefäßerkrankungen

Gelegentlich: Orthostatische Hypotonie, Hypotonie. Orthostatische Hypotonie oder Hypotonie sind selten schwerwiegend.


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Sehr häufig: Übelkeit.

Häufig: Sodbrennen.


Anwendung in Studien zur Monotherapie:

Häufig: Erbrechen, Schmerzen im Abdomen.


Leber- und Gallenerkrankungen

Häufigkeit nicht bekannt: Hepatische Reaktionen, hauptsächlich Anstieg der Leberenzyme.


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Anwendung in Studien zur Monotherapie:

Häufig: Beinödem.


Vorgehen bei Nebenwirkungen

Wenn Patienten unter signifikanten Nebenwirkungen leiden, sollte eine Dosisreduktion in Erwägung gezogen werden. Wenn die Nebenwirkungen nachlassen, kann erneut schrittweise höher dosiert werden.


Arzneimittel gegen Übelkeit, die nicht zu den zentral wirksamen Dopaminantagonisten gehören, wie z.B. Domperidon, können bei Bedarf angewendet werden.


4.9 Überdosierung

Es wird angenommen, dass die Symptome einer Ropinirol-Überdosierung mit der dopaminergen Wirkung des Wirkstoffes zusammenhängen. Diese Symptome können durch entsprechende Behandlung mit Dopaminantagonisten, wie zum Beispiel Neuroleptika oder Metoclopramid, gemildert werden.



5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Dopamin-Agonisten

ATC-Code: N04BC04


Wirkungsmechanismus

Ropinirol ist ein nicht ergoliner D2/D3-Dopaminagonist, der die Dopaminrezeptoren im Striatum stimuliert.


Klinische Wirksamkeit in der Behandlung der Parkinsonschen Krankheit

Ropinirol mildert die Symptome eines Dopamin-Mangels, der den Morbus Par-kinson charakterisiert, durch Stimulierung der Dopamin-Rezeptoren im Striatum.


Klinische Wirksamkeit in der Behandlung des Restless-Legs-Syndroms

Ropinirol sollte nur Patienten mit mittelschwerem bis schwerem idiopathischen Restless-Legs-Syndrom verordnet werden. Das mittelschwere bis schwere idiopathische Restless-Legs-Syndrom liegt üblicherweise bei RLS-Patienten dann vor, wenn sie an Schlafstörungen oder an starken Missempfindungen in den Gliedmaßen leiden.


In den vier 12-wöchigen Studien zur Wirksamkeit wurden Patienten mit Restless-Legs-Syndrom randomisiert der Ropinirol- oder Plazebo-Gruppe zugeordnet und die Veränderungen auf der IRLS-Skala in Woche 12 mit den Ausgangswerten verglichen. Die durchschnittliche Dosis Ropinirol betrug bei den mittelschweren bis schweren Fällen 2,0 mg pro Tag. In einer kombinierten Analyse von Patienten mit mittelschwerem bis schwerem Restless-Legs-Syndrom aus den vier 12-wöchigen Studien betrug der adjustierte Behandlungsunterschied gegenüber dem Ausgangswert auf der IRLS-Gesamtskala in Woche 12 bei der Last-Observation-Carried-Forward (LOCF)-Intention-To-Treat-Population -4,0 Punkte (95% KI -5,6; -2,4; p <0,0001; Ausgangswerte und durchschnittliche LOCF IRLS Punktzahl in Woche 12: Ropinirol 28,4 bzw. 13,5 und Plazebo 28,2 bzw. 17,4).


Eine 12-wöchige Plazebo-kontrollierte Polysomnographie-Studie bei RLS-Patienten untersuchte die Wirkung einer Behandlung mit Ropinirol auf die periodischen Beinbewegungen (Periodic Leg Movements, PLM) während des Schlafes. Ein statistisch signifikanter Unterschied bei den periodischen Beinbewegungen zwischen Ropinirol und Plazebo wurde vom Studienbeginn bis Woche 12 beobachtet.


Obwohl keine ausreichenden Daten vorliegen, um die Wirksamkeit von Ropinirol in der Langzeitbehandlung des Restless-Legs-Syndroms zu belegen (siehe Abschnitt 4.2), zeigten Patienten, bei denen die Behandlung mit Ropinirol fortgesetzt wurde, in einer 36-wöchigen Studie eine signifikant niedrigere Rückfallrate im Vergleich zur Plazebo-Gruppe (33% gegenüber 58%, p = 0,0156).


Eine kombinierte Auswertung der Daten von Patienten mit mittelschwerem bis schwerem Restless-Legs-Syndrom aus den vier 12-wöchigen Plazebo-kontrollierten Studien zeigte, dass Patienten, die mit Ropinirol behandelt wurden, von signifikanten Verbesserungen der Parameter auf der Schlafskala der Medical Outcome Study im Vergleich zu Plazebo berichteten (Skalenwerte von 0 bis 100 außer bei Schlafdauer). Die adjustierten Behandlungsunterschiede zwischen Ropinirol und Plazebo betrugen: Schlafstörungen (-15,2 Punkte [95% KI -19,37; -10,94; p <0,0001]), Schlafdauer (0,7 Stunden [95% KI 0,49; 0,94]; p <0,0001), Schlafgüte (18,6 Punkte [95% KI 13,77; 23,45; p <0,0001]) und Tagesmüdigkeit (-7,5 Punkte [95% KI -10,86; -4,23; p <0,0001]).


Das Auftreten eines Rebound-Phänomens nach Ende der Ropinirol-Behandlung (End of Treatment Rebound) kann nicht ausgeschlossen werden. Obwohl in den klinischen Studien die durchschnittlichen IRLS-Gesamtwerte 7 bis 10 Tage nach Therapieabbruch bei den mit Ropinirol behandelten Patienten höher waren als bei den Plazebo-behandelten Patienten, überstieg der Schweregrad der Symptome nach Therapieabbruch im Allgemeinen nicht den Ausgangsbefund bei den mit Ropinirol behandelten Patienten.


In den klinischen Studien waren die meisten Patienten kaukasischer Herkunft.


Zusätzliche klinische Wirksamkeit

Ropinirol bewirkt im Hypothalamus und in der Hypophyse eine Hemmung der Prolaktin-Sekretion.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Die Bioverfügbarkeit von Ropinirol beträgt etwa 50% (36 bis 57%), die Plasma-Spitzenkonzentrationen werden im Mittelwert 1,5 Stunden nach Verabreichung der Dosis erreicht. Bei Einnahme zusammen mit einer Mahlzeit wird das Erreichen der Plasma-Spitzenkonzentration um ca. 2,6 Stunden verzögert und der Plasma-Spitzenspiegel wird um 25% gesenkt, was keine Wirkung auf die bioverfügbare Menge an Ropinirol hat. Es wurde eine große interindividuelle Variabilität der Bioverfügbarkeit beobachtet.


Verteilung

Die Plasmaproteinbindung von Ropinirol ist nicht hoch (<40%) und hat keinen Einfluss auf seine Verteilung, die sehr groß ist (Verteilungsvolumen im Bereich von 7 l/kg).


Metabolisierung

Die Metabolisierung von Ropinirol erfolgt hauptsächlich durch das Cytochrom P450-Isoenzym CYP1A2. Keiner der vielen gebildeten Metabolite ist an der Wirkung des Arzneimittels beteiligt und Tiermodelle zur Untersuchung der dopaminergen Funktion haben ergeben, dass der Hauptmetabolit über ein Hundertstel der Wirksamkeit von Ropinirol verfügt.


Elimination

Unverändertes Ropinirol und die Metabolite werden in erster Linie über die Nieren ausgeschieden. Die Eliminationshalbwertszeit von Ropinirol beträgt im Durchschnitt sechs Stunden.


Linearität

Die Pharmakokinetik von Ropinirol (Cmaxund AUC) verläuft über den therapeutischen Dosisbereich linear.


Besondere Patientengruppen

Kinder und Jugendliche

Begrenzte pharmakokinetische Daten von Jugendlichen (12-17 Jahre, n=9) zeigten, dass die systemische Aufnahme nach Gabe von Einzeldosen von 0,125 mg und 0,25 mg ähnlich war zu derjenigen, die bei Erwachsenen beobachtet wurde (siehe auch Abschnitt 4.2).


Bei Patienten über 65 Jahre ist eine Reduzierung der systemischen Clearance von Ropinirol um ca. 30% möglich.


Bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer Nierenfunktionsstörung(Kreatinin-Clearance zwischen 30 und 50 ml/min) wird keine Änderung der Pharmakokinetik von Ropinirol beobachtet. Es liegen keine Daten zu Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung vor.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Toxikologie

Das toxikologische Profil wird hauptsächlich durch die pharmakologische Wirkung der Substanz bestimmt: Verhaltensänderungen, Hypoprolaktinämie, Blutdruckabfall und Abnahme der Herzfrequenz, Ptose und erhöhter Speichelfluss. Nur bei der Albinoratte wurde in einer Langzeitstudie mit hohen Dosen (50 mg/kg Körpergewicht) eine Degeneration der Retina beobachtet, möglicherweise in Verbindung mit einer erhöhten Lichtexposition.


Genotoxizität

In der üblichen Untersuchungsreihe von In-vitro- und In-vivo-Tests wurde keine Genotoxizität beobachtet.


Kanzerogenität

An Mäusen und Ratten wurden Zweijahresstudien mit Dosierungen von bis zu 50 mg/kg Körpergewicht durchgeführt. Bei der Maus zeigte sich keine karzinogene Wirkung. Bei der Ratte waren eine Hyperplasie der Leydig-Zellen und Testisadenome als Folge der hypoprolaktinämischen Wirkung von Ropinirol die einzigen substanzbezogenen Läsionen. Diese Läsionen sind als artspezifisches Phänomen anzusehen und stellen kein Risiko für die klinische Anwendung von Ropinirol dar.


Reproduktionstoxizität

Die Verabreichung von Ropinirol an trächtige Ratten in maternal toxischen Dosen resultierte in einer Abnahme des fötalen Körpergewichtes bei Dosen von 60 mg/kg Körpergewicht (dies entspricht ungefähr der 15-fachen AUC beim Menschen nach Verabreichung der Höchstdosis), in einer Zunahme von fötalen Todesfällen bei 90 mg/kg Körpergewicht (dies entspricht ungefähr der 25-fachen AUC beim Menschen nach Verabreichung der Höchstdosis) und in Fehlbildungen der Zehen bei Dosen von 150 mg/kg Körpergewicht (dies entspricht ungefähr der 40-fachen AUC beim Menschen nach Verabreichung der Höchstdosis). Teratogene Wirkungen wurden bei Ratten bei Dosen von 120 mg/kg Körpergewicht (dies entspricht ungefähr der 30-fachen AUC beim Menschen nach Verabreichung der Höchstdosis) nicht beobachtet und es gab keinen Hinweis auf eine Entwicklungsbeeinflussung beim Kaninchen.



6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Tablettenkern: Mikrokristalline Cellulose, Croscarmellose-Natrium, Lactose-Monohydrat, Magnesiumstearat (Ph. Eur.) [pflanzlich].

Filmüberzug: Hypromellose, Macrogol 400, Polysorbat 80 [pflanzlich], Titandi-

oxid (E 171).


Zusätzlich für Ropinirol STADA®0,5 mg Filmtabletten

Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E172), Eisen(III)-oxid (E 172).


Zusätzlich für Ropinirol STADA®1 mg Filmtabletten

Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E172), Indigocarmin, Aluminiumsalz (E132).


Zusätzlich für Ropinirol STADA®2 mg Filmtabletten

Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E172), Eisen(III)-oxid (E 172), Indigocarmin, Aluminiumsalz (E132).


Zusätzlich für Ropinirol STADA®4 mg Filmtabletten

Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E172), Eisen (II/III)-oxid (E172), Eisen(III)-oxid (E172).


6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


PVC/Aclar/Aluminium-Blisterpackungen:

Ropinirol STADA 0,25 mg / 0,5 mg / 1 mg / 2 mg / 4 mg Filmtabletten:

2 Jahre.


HDPE Flaschen:

3 Jahre.


Aluminium/Aluminium-Blisterpackungen:

3 Jahre



6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

PVC/Aclar/Aluminium-Blisterpackungen:

Nicht über 25 °C lagern. In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.


Aluminium/Aluminium-Blisterpackungen:

Nicht über 30 °C lagern. In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.


HDPE Flaschen:

Nicht über 30° C lagern. Die Flasche fest verschlossen halten, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

PVC/Aclar/Aluminium-Blisterpackungen, Aluminium/Aluminium-Blisterpackungen oder HDPE Flasche mit kindergesichertem PP-Verschluss.


Ropinirol STADA®0,25 mg Filmtabletten

Originalpackung mit 12, 21, 28, 42 oder 84 Filmtabletten.


Ropinirol STADA®0,5 mg Filmtabletten

Originalpackung mit 21, 28, 42 oder 84 Filmtabletten.


Ropinirol STADA®1 mg Filmtabletten

Originalpackung mit 21, 28, 42 oder 84 Filmtabletten.


Ropinirol STADA®2 mg Filmtabletten

Originalpackung mit 21, 42 oder 84 Filmtabletten.


Ropinirol STADA®4 mg Filmtabletten

Originalpackung mit 21, 42 oder 84 Filmtabletten.


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den natio-nalen Anforderungen zu entsorgen.



7. Inhaber der Zulassung


STADApharm GmbH

Stadastraße 2–18

61118 Bad Vilbel

Tel. 06101 603 0

Telefax: 06101 603-259

Internet: www.stada.de



8. Zulassungsnummern


68846.00.00

68847.00.00

68848.00.00

68849.00.00

68851.00.00



9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung


23.10.2008



10. Stand der Information


Februar 2013



11. Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig



Dieses Arzneimittel enthält einen Stoff, dessen Wirkung [zur symptomatischen Behandlung des mittelschweren bis schweren idiopathischen Restless-Legs-Syndroms (RLS)] in der medizinischen Wissenschaft noch nicht allgemein bekannt ist.

21




Ropinirol STADA 0,25 mg, 0,5 mg, 1 mg, 2 mg, 4 mg Filmtabletten, STADApharm FI