Ropinirol Teva N 0,25 Mg Filmtabletten
alt informationenZusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels
Ropinirol Teva N Filmtabletten
Fachinformation
1. Bezeichnung der Arzneimittel
Ropinirol Teva N 0,25 mg Filmtabletten
Ropinirol Teva N 0,5 mg Filmtabletten
Ropinirol Teva N 1 mg Filmtabletten
Ropinirol Teva N 2 mg Filmtabletten
Ropinirol Teva N 3 mg Filmtabletten
Ropinirol Teva N 4 mg Filmtabletten
Wirkstoff: Ropinirol
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Ropinirol Teva N 0,25 mg Filmtabletten
Jede Filmtablette enthält 0,25 mg Ropinirol (als Hydrochlorid).
Sonstiger Bestandteil:
Eine Ropinirol Teva N 0,25 mg Filmtabletteenthält 88,615 mg Lactose (als Lactose-Monohydrat).
Ropinirol Teva N 0,5 mg Filmtabletten
Jede Filmtablette enthält 0,5 mg Ropinirol (als Hydrochlorid).
Sonstiger Bestandteil:
Eine Ropinirol Teva N 0,5 mg Filmtabletteenthält 88,344 mg Lactose (als Lactose-Monohydrat).
Ropinirol Teva N 1 mg Filmtabletten
Jede Filmtablette enthält 1 mg Ropinirol (als Hydrochlorid).
Sonstiger Bestandteil:
Eine Ropinirol Teva N 1 mg Filmtabletteenthält 87,803 mg Lactose (als Lactose-Monohydrat).
Ropinirol Teva N 2 mg Filmtabletten
Jede Filmtablette enthält 2 mg Ropinirol (als Hydrochlorid).
Sonstiger Bestandteil:
Eine Ropinirol Teva N 2 mg Filmtabletteenthält 86,720 mg Lactose (als Lactose-Monohydrat).
Ropinirol Teva N 3 mg Filmtabletten
Jede Filmtablette enthält 3 mg Ropinirol (als Hydrochlorid).
Sonstiger Bestandteil:
Eine Ropinirol Teva N 3 mg Filmtabletteenthält 130,080 mg Lactose (als Lactose-Monohydrat).
Ropinirol Teva N 4 mg Filmtabletten
Jede Filmtablette enthält 4 mg Ropinirol (als Hydrochlorid).
Sonstiger Bestandteil:
Eine Ropinirol Teva N 4 mg Filmtabletteenthält 173,440 mg Lactose (als Lactose-Monohydrat).
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Filmtablette
Ropinirol Teva N 0,25 mgFilmtabletten
Die Filmtablette ist rund (7 mm im Durchmesser), weiß und bikonvex und trägt auf einer Seite die Prägung R0.25.
Ropinirol Teva N0,5 mg Filmtabletten
Die Filmtablette ist rund (7 mm im Durchmesser), gelb und bikonvex und trägt auf einer Seite die Prägung R0.5.
Ropinirol Teva N 1 mg Filmtabletten
Die Filmtablette ist rund (7 mm im Durchmesser), grün und bikonvex und trägt auf einer Seite die Prägung R1.
Ropinirol Teva N2 mg Filmtabletten
Die Filmtablette ist rund (7 mm im Durchmesser), rosafarben und bikonvex und trägt auf einer Seite die Prägung R2.
Ropinirol Teva N3 mg Filmtabletten
Die Filmtablette ist rund (8,5 mm im Durchmesser), violett und bikonvex und trägt auf einer Seite die Prägung R3.
Ropinirol Teva N 4 mg Filmtabletten
Die Filmtablette ist rund (9,5 mm im Durchmesser), orangefarben und bikonvex und trägt auf einer Seite die Prägung R4.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Symptomatische Behandlung des mittelschweren bis schweren idiopathischen Restless-Legs-Syndroms in Dosen von bis zu 4 mg/Tag (siehe Abschnitt 5.1).
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Zum Einnehmen.
Eine individuelle Einstellung der Dosis unter Berücksichtigung von Wirksamkeit und Verträglichkeit wird empfohlen.
Erwachsene
Ropinirol sollte unmittelbar vor dem Zu-Bett-Gehen, kann jedoch auch bis zu drei Stunden vorher eingenommen werden. Ropinirol kann mit einer Mahlzeit eingenommen werden, um die gastrointestinale Verträglichkeit zu erhöhen.
Behandlungsbeginn (Woche 1): Die empfohlene Anfangsdosis beträgt an den ersten zwei Tagen 0,25 mg Ropinirol einmal täglich (Einnahme wie oben beschrieben). Wird diese Dosis gut vertragen, sollte sie für den verbleibenden Zeitraum der ersten Woche auf 0,5 mg Ropinirol einmal täglich erhöht werden.
Behandlungsschema (ab Woche 2):Nach Behandlungsbeginn sollte die Tagesdosis erhöht werden, bis eine optimale Wirkung erzielt wird. In klinischen Studien an Patienten mit mittelschwerem bis schwerem Restless-Legs-Syndrom betrug die durchschnittliche Dosis 2 mg Ropinirol einmal täglich.
Die Dosis kann in der zweiten Woche bis auf 1 mg Ropinirol einmal täglich erhöht werden. Anschließend kann sie in den nachfolgenden zwei Wochen um jeweils
0,5 mg/Woche auf 2 mg Ropinirol einmal täglich gesteigert werden. Um eine optimale Wirkung zu erzielen kann es bei einigen Patienten notwendig sein, die Dosis schrittweise auf eine Höchstdosis von 4 mg Ropinirol einmal täglich zu erhöhen. In klinischen Studien wurde die Dosis um 0,5 mg/Woche auf 3 mg einmal täglich und anschließend um 1 mg bis zur maximal empfohlenen Dosis von 4 mg Ropinirol einmal täglich erhöht (siehe Tabelle 1). Dosen von mehr als 4 mg einmal täglich wurden bei Patienten mit Restless-Legs-Syndrom nicht untersucht.
Tabelle 1 – Aufdosierung von Ropinirol (Restless-Legs-Syndrom)
Woche |
2 |
3 |
4 |
5* |
6* |
7* |
Dosis (mg)/ einmal täglich |
1 |
1,5 |
2 |
2,5 |
3 |
4 |
* Bei einigen Patienten, um eine optimale Wirkung zu erzielen.
Nach einer Behandlungsdauer von drei Monaten sollte das Ansprechen des Patienten auf Ropinirol beurteilt werden (siehe Abschnitt 5.1). Dabei sind die verordnete Dosis und die Notwendigkeit einer Fortsetzung der Behandlung zu überdenken. Wenn die Behandlung für mehr als ein paar Tage unterbrochen wurde, sollte eine erneute Einstellung mit oben genanntem Aufdosierungsschema erfolgen.
Kinder und Jugendliche
Ropinirol Teva N wird für die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren aufgrund fehlender Daten zur Unbedenklichkeit und Wirksamkeit nicht empfohlen.
Ältere Patienten
Bei Patienten über 65 Jahren ist die Clearance von Ropinirol vermindert. Eine Dosiserhöhung hat schrittweise zu erfolgen und muss sich am symptomatischen Ansprechen orientieren.
Eingeschränkte Nierenfunktion
Bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer Einschränkung der Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance zwischen 30 und 50 ml/min) ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Eingeschränkte Leberfunktion
Ropinirol Teva N ist bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile
Schwere Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min)
Leberfunktionsstörung
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Die Behandlung mit Ropinirol wurde gelegentlich mit Somnolenz und episodenhaftem plötzlichem Einschlafen während der täglichen Aktivität in Verbindung gebracht, die in einigen Fällen unerwartet oder ohne Warnsignale auftrat (siehe Abschnitt 4.8). Dennoch müssen alle Patienten über dieses Phänomen aufgeklärt und darauf hingewiesen werden, während der Behandlung mit Ropinirol beim Führen eines Fahrzeugs oder Bedienen von Maschinen vorsichtig zu sein. Patienten, bei denen es zu Somnolenz und/oder einer Episode mit plötzlichem Einschlafen gekommen ist, dürfen sich nicht an das Steuer eines Fahrzeuges setzen oder Maschinen bedienen. Darüber hinaus kann eine Dosisreduktion oder Beendigung der Behandlung in Erwägung gezogen werden.
Patienten mit schweren psychotischen Erkrankungen sollten nur mit Dopamin-Agonisten behandelt werden, wenn der potenzielle Nutzen das Risiko überwiegt.
Ropinirol sollte nicht zur Behandlung einer Neuroleptika-Akathisie, Tasikinesie (durch Neuroleptika induzierter zwanghafter Antrieb, umher zu gehen) oder eines sekundären Restless-Legs-Syndroms (verursacht durch z. B. Nierenfunktions-störung, Eisenmangelanämie oder Schwangerschaft) angewendet werden.
Unter einer Behandlung mit Ropinirol kann eine paradoxe Verschlechterung eines Restless-Legs-Syndroms mit zeitlicher Vorverlagerung der Beschwerden im Tagesverlauf (Augmentation) sowie Wiedereinsetzen der Symptome in den frühen Morgenstunden (frühmorgendliches Rebound-Phänomen) beobachtet werden. In diesem Fall ist die Behandlung zu überprüfen und möglicherweise eine Dosisanpassung oder Beendigung der Behandlung in Erwägung zu ziehen.
Wegen der Gefahr einer Hypotonie sollten Patienten mit schwerer Herz-Kreislauf-Erkrankung (insbesondere solche mit Koronarinsuffizienz) mit Vorsicht behandelt werden, und es wird empfohlen, den Blutdruck zu kontrollieren, besonders zu Beginn der Behandlung.
Spielsucht/pathologisches Spielen, Libidosteigerung und Hypersexualität wurde bei Patienten, die Dopamin-Agonisten einschließlich Ropinirol angewendet haben, berichtet. Die Störungen wurden insbesondere unter hohen Dosen beschrieben und waren im Allgemeinen nach einer Dosis-Reduktion oder Beendigung der Behandlung reversibel (siehe Abschnitt 4.8).
Ropinirol Teva N enthält Lactose-Monohydrat. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten das Arzneimittel nicht einnehmen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Ropinirol wird hauptsächlich über das Cytochrom-P450-Isoenzym CYP1A2 metabolisiert. In einer Pharmakokinetik-Studie (mit einer Ropinirol-Dosis von 2 mg dreimal täglich) erhöhte Ciprofloxacin die Cmax- und AUC-Werte von Ropinirol um 60 % bzw. 84 %. Daraus ergibt sich ein potenzielles Risiko für Nebenwirkungen. Daher muss gegebenenfalls bei Patienten, die bereits Ropinirol erhalten, die Ropinirol-Dosis angepasst werden, wenn die Patienten zusätzlich Arzneimittel erhalten, die CYP1A2 hemmen, wie z. B. Ciprofloxacin, Enoxacin oder Fluvoxamin. Dies gilt auch, wenn diese Arzneimittel wieder abgesetzt werden.
Eine Pharmakokinetik-Studie zu Interaktionen zwischen Ropinirol (in einer Dosis von 2 mg dreimal täglich) und Theophyllin, einem Substrat von CYP1A2, zeigte keine Änderung der Pharmakokinetik von Ropinirol oder Theophyllin. Daher wird nicht erwartet, dass Ropinirol mit dem Metabolismus anderer Arzneimittel konkurriert, die über CYP1A2 metabolisiert werden.
Es ist bekannt, dass Rauchen den CYP1A2-Metabolismus induziert. Daher kann bei Patienten, die während der Behandlung mit Ropinirol mit dem Rauchen anfangen oder aufhören, eine Dosisanpassung erforderlich werden.
Erhöhte Ropinirol-Plasmakonzentrationen wurden bei Patienten unter Hormonersatztherapie beobachtet. Bei Patienten, die bereits unter Hormonersatztherapie stehen, kann die Ropinirol-Behandlung in der üblichen Weise begonnen werden. Wenn jedoch eine Hormonersatztherapie während der Behandlung mit Ropinirol abgesetzt oder begonnen wird, kann abhängig vom Ansprechen auf die Behandlung eine Dosisanpassung von Ropinirol erforderlich sein.
Zwischen Ropinirol und Levodopa oder Domperidon wurden keine pharmakokinetischen Wechselwirkungen beobachtet, die eine Dosisanpassung eines der Arzneimittel erforderlich machen würde.
Neuroleptika und andere zentral wirksame Dopamin-Antagonisten, wie Sulpirid oder Metoclopramid, können die Wirksamkeit von Ropinirol vermindern, weswegen die gleichzeitige Anwendung dieser Arzneimittel mit Ropinirol zu vermeiden ist.
Es liegen keine Daten zum Wechselwirkungspotenzial zwischen Ropinirol und Alkohol vor. Wie auch bei anderen zentral wirksamen Arzneimitteln sind die Patienten davor zu warnen, Ropinirol gemeinsam mit Alkohol einzunehmen.
Die gleichzeitige Anwendung von Ropinirol mit Antihypertensiva und Antiarrhythmika wurde nicht untersucht.
In einer Studie an Patienten, die Digoxin erhielten, wurden keine Wechselwirkungen beobachtet, die eine Dosisanpassung erforderlich gemacht hätte.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Die Datenlage zur Anwendung von Ropinirol bei Schwangeren ist unzureichend.
Tierexperimentelle Studien haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Da das mögliche Risiko für den Menschen nicht bekannt ist, sollte Ropinirol während der Schwangerschaft nicht verwendet werden, es sei denn, der potenzielle Nutzen für die Patientin ist größer als das mögliche Risiko für den Fötus.
Stillzeit
Ropinirol sollte nicht von stillenden Frauen eingenommen werden, da es die Milchsekretion hemmen kann.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Ropinirol Teva N kann die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinflussen. Die Patienten müssen darauf hingewiesen werden, dass es zu Benommenheit (mit Schwindel) kommen kann.
Mit Ropinirol behandelte Patienten, bei denen es zu Somnolenz und/oder plötzlichem Einschlafen kommt, müssen darüber informiert werden, kein Kraftfahrzeug zu führen oder Tätigkeiten auszuüben, bei denen eine beeinträchtigte Wachsamkeit sie selbst oder andere dem Risiko schwerer Verletzungen oder einer Lebensgefahr aussetzen kann (z. B. Bedienen von Maschinen). Dies gilt so lange, bis solche Nebenwirkungen nicht mehr auftreten (siehe auch Abschnitt 4.4).
4.8 Nebenwirkungen
Die Arzneimittelnebenwirkungen werden nachfolgend nach Organklasse und Häufigkeit aufgeführt. Die Häufigkeiten sind folgendermaßen definiert: sehr häufig (≥ 1/10), häufig (≥ 1/100, < 1/10), gelegentlich (≥ 1/1.000, < 1/100), selten
(≥ 1/10.000, < 1/1.000), sehr selten (< 1/10.000), nicht bekannt (auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Die häufigste Arzneimittelnebenwirkung in klinischen Studien zum Restless-Legs-Syndrom war Übelkeit (etwa 30 % der Patienten). Nebenwirkungen waren in der Regel leicht bis mittelschwer ausgeprägt und traten zu Beginn der Behandlung oder bei einer Dosiserhöhung auf. Nur wenige Patienten aus klinischen Studien brachen die Behandlung aufgrund von Nebenwirkungen ab. Tabelle 2 zeigt die Arzneimittelnebenwirkungen, die in den 12-wöchigen klinischen Studien unter Ropinirol um mindestens 1,0 % häufiger als unter Placebo auftraten sowie solche, die gelegentlich auftraten, bei denen aber ein Zusammenhang mit Ropinirol bekannt ist.
Tabelle 2 – Arzneimittelnebenwirkungen aus 12-wöchigen klinischen Studien zum Restless-Legs-Syndrom (Ropinirol n = 309, Placebo n = 307)
Psychiatrische Erkrankungen |
|
Häufig |
Nervosität |
Gelegentlich |
Verwirrtheit |
Erkrankungen des Nervensystems |
|
Häufig |
Synkopen, Somnolenz, Benommenheit (mit Schwindel) |
Gefäßerkrankungen |
|
Gelegentlich |
Orthostatische Hypotonie, Hypotonie |
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts |
|
Sehr häufig |
Erbrechen, Übelkeit |
Häufig |
Schmerzen im Abdomen |
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort |
|
Häufig |
Müdigkeit |
In offenen Langzeitstudien wurde gelegentlich von Halluzinationen berichtet.
Unter einer Behandlung mit Ropinirol kann es zu einer paradoxen Verschlechterung der Symptome eines Restless-Legs-Syndroms mit zeitlicher Vorverlagerung der Beschwerden im Tagesverlauf (Augmentation) sowie dem Wiedereinsetzen der Symptome in den frühen Morgenstunden (frühmorgendliches Rebound-Phänomen) kommen.
Bei Einnahme von Ropinirol wurden weiterhin die folgenden Nebenwirkungen beschrieben.
Tabelle 3 – Arzneimittelnebenwirkungen
Psychiatrische Erkrankungen |
|
Häufig |
Halluzinationen Verwirrtheit |
Gelegentlich |
Psychische Reaktionen (außer Halluzinationen) wie Delir, Wahn, Paranoia |
Nicht bekannt |
Es wurde berichtet, dass Patienten, die Dopamin-Agonisten einschließlich Ropinirol, insbesondere in hohen Dosierungen, angewendet haben, Zeichen von Spielsucht/pathologischem Spielen, Libidosteigerung und Hypersexualität zeigten, die allgemein bei Dosisreduktion oder mit Beendigung der Behandlung zurückgingen (siehe Abschnitt 4.4) |
Erkrankungen des Nervensystems |
|
Sehr häufig |
Somnolenz Synkopen Dyskinesien |
Häufig |
Benommenheit (mit Schwindel) |
Gelegentlich |
Plötzliches Einschlafen, starke Somnolenz tagsüber. Ropinirol kann Somnolenz verursachen und ging (gelegentlich) mit starker Tagesmüdigkeit und Episoden plötzlichen Einschlafens einher. |
Gefäßerkrankungen |
|
Gelegentlich |
Orthostatische Hypotonie, Hypotonie, selten schwer ausgeprägt |
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts |
|
Sehr häufig |
Übelkeit |
Häufig |
Sodbrennen Schmerzen im Abdomen, Erbrechen |
Leber- und Gallenerkrankungen |
|
Nicht bekannt |
Hepatische Reaktionen, insbesondere Anstieg der Leberenzyme |
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort |
|
Häufig |
Beinödeme |
Maßnahmen bei Nebenwirkungen
Bei Patienten mit erheblichen Nebenwirkungen ist eine Dosisreduktion in Erwägung zu ziehen. Nach Abklingen der Nebenwirkungen kann erneut mit einer schrittweisen Aufdosierung begonnen werden. Falls erforderlich können Antiemetika, die nicht zu den zentral wirksamen Dopamin-Antagonisten gehören, wie Domperidon, eingesetzt werden.
4.9 Überdosierung
Es wird angenommen, dass die Symptome einer Ropinirol-Überdosierung mit seiner dopaminergen Aktivität zusammenhängen. Diese Symptome können durch eine geeignete Behandlung mit Dopamin-Antagonisten, wie Neuroleptika oder Metoclopramid, gemildert werden.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Dopamin-Agonisten
ATC-Code: N04BC04
Ropinirol ist ein nicht ergoliner D2/D3-Dopamin-Agonist, der striatale Dopamin-Rezeptoren stimuliert.
Ropinirol Teva N sollte nur Patienten mit mittelschwerem bis schwerem idiopathischem Restless-Legs-Syndrom verordnet werden. Ein mittelschweres bis schweres idiopathisches Restless-Legs-Syndrom liegt normalerweise bei Patienten vor, die unter Schlafstörungen oder starken Missempfindungen in den Extremitäten leiden.
In den vier 12-wöchigen Studien zur Wirksamkeit wurden Patienten mit Restless-Legs-Syndrom randomisiert der Ropinirol- oder Placebo-Gruppe zugeteilt und die Veränderung auf der IRLS-Skala in Woche 12 wurde mit den Ausgangswerten verglichen.
Die mittlere Ropinirol-Dosis betrug bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Erkrankung 2,0 mg/Tag. In einer kombinierten Analyse von Patienten mit mittelschwerem bis schwerem Restless-Legs-Syndrom aus den vier 12-wöchigen Studien betrug der adjustierte Behandlungsunterschied gegenüber dem Ausgangswert auf der IRLS-Gesamtskala in Woche 12 bei der Last-Observation-Carried-Forward (LOCF)-Intention-to-Treat-Population -4,0 Punkte (95 % KI: -5,6;
-2,4; p < 0,0001; Ausgangswerte und durchschnittliche LOCF IRLS Punktzahl in Woche 12: Ropinirol 28,4 und 13,5; Placebo 28,2 und 17,4).
Eine 12-wöchige placebokontrollierte Polysomnographie-Studie bei Patienten mit Restless-Legs-Syndrom untersuchte die Wirkung einer Behandlung mit Ropinirol auf periodische Beinbewegungen im Schlaf. Von Studienbeginn bis Woche 12 wurde zwischen Ropinirol und Placebo ein statistisch signifikanter Unterschied bei den periodischen Beinbewegungen im Schlaf beobachtet.
Obwohl keine ausreichenden Daten für einen adäquaten Nachweis der langfristigen Wirksamkeit von Ropinirol beim Restless-Legs-Syndrom vorliegen (siehe Abschnitt 4.2) zeigten Patienten, die die Behandlung mit Ropinirol fortsetzten, in einer 36-wöchigen Studie eine signifikant niedrigere Rückfallrate im Vergleich zur Placebogruppe (33 % versus 58 %, p = 0,0156).
Eine kombinierte Auswertung der Daten von Patienten mit mittelschwerem bis schwerem Restless-Legs-Syndrom aus den vier 12-wöchigen placebokontrollierten Studien zeigte, dass mit Ropinirol behandelte Patienten bei den Parametern der Medical Outcome Study (Skalenwerte von 0-100 außer bei Schlafdauer) im Vergleich zu Placebo eine signifikante Besserung berichteten. Die bereinigten Behandlungsunterschiede zwischen Ropinirol und Placebo waren:
Schlafstörungen (-15,2; 95 % KI -19,37; -10,94; p < 0,0001), Schlafdauer
(0,7 Stunden; 95 % KI 0,49; 0,94); p < 0,0001), Schlafgüte (18,6; 95 % KI 13,77; 23,45; p < 0,0001) und Tagesmüdigkeit (-7,5; 95 % KI -10,86; -4,23; p < 0,0001).
Es ist nicht auszuschließen, dass es nach Absetzen der Behandlung mit Ropinirol zu einem Rebound-Phänomen kommt. In klinischen Studien waren die durchschnittliche IRLS-Gesamtwerte 7-10 Tage nach Therapieabbruch bei den mit Ropinirol behandelten Patienten zwar höher als bei den mit Placebo behandelten Patienten, allerdings überstieg der Schweregrad der Symptome nach Therapieabbruch bei den mit Ropinirol behandelten Patienten im Allgemeinen nicht den Ausgangsbefund.
In den klinischen Studien waren die meisten Patienten kaukasischer Abstammung.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Die Bioverfügbarkeit von Ropinirol beträgt etwa 50 % (36 % bis 57 %) und Cmaxwird im Durchschnitt 1,5 Stunden nach der Verabreichung erreicht. Bei Einnahme zusammen mit einer Mahlzeit wird Cmaxetwa 2,6 Stunden später erreicht und der maximale Plasmaspiegel um 25 % gesenkt, was keine Wirkung auf die bioverfügbare Menge hat. Die Bioverfügbarkeit von Ropinirol unterliegt großen interindividuellen Schwankungen.
Verteilung
Die Plasmaproteinbindung von Ropinirol ist nicht hoch (10-40 %) und hat keinen Einfluss auf die Verteilung, die sehr groß ist (Verteilungsvolumen im Bereich von
7 l/kg).
Metabolismus
Ropinirol wird hauptsächlich über das Cytochrom-P450-Isoenzym CYP1A2 metabolisiert. Keiner der vielen entstehenden Metaboliten ist an der Wirkung des Arzneimittels beteiligt und der Hauptmetabolit war in Tiermodellen zur Untersuchung der dopaminergen Funktion 100-mal weniger wirksam als Ropinirol.
Ropinirol zeigt In-vitro-Daten zufolge in niedrigen therapeutischen Dosen ein geringes Potenzial für eine Hemmung von Cytochrom P450. Daher ist es unwahrscheinlich, dass Ropinirol in niedrigen therapeutischen Dosen die Pharmakokinetik anderer Arzneimittel über einen Cytochrom P450 betreffenden Mechanismus beeinflusst.
Elimination
Unverändertes Ropinirol und seine Metaboliten werden vorwiegend über die Nieren ausgeschieden. Die Eliminationshalbwertzeit von Ropinirol beträgt durchschnittlich 6 (3-10) Stunden.
Linearität
Die Pharmakokinetik von Ropinirol (Cmaxund AUC) verläuft im therapeutischen Bereich zwischen 0,25 mg und 4 mg, sowohl nach Einmaldosen als auch nach wiederholter Verabreichung, linear.
Besondere Patientengruppen
Kinder und Jugendliche
Begrenzte pharmakokinetische Daten von Jugendlichen (12 - 17 Jahre, n = 9) zeigten, dass die systemische Aufnahme nach Gabe von Einzeldosen von 0,125 mg und 0,25 mg ähnlich war zu derjenigen, die bei Erwachsenen beobachtet wurde (siehe auch Abschnitt 4.2, Absatz „Kinder und Jugendliche“).
Ältere Patienten
Bei Patienten über 65 Jahren ist einer Reduzierung der systemischen Clearance von Ropinirol um etwa 30 % möglich.
Bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance zwischen 30 und 50 ml/min) wird keine Änderung der Pharmakokinetik von Ropinirol beobachtet. Es liegen keine Daten zu Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung vor.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Toxikologie
Das toxikologische Profil wird im Wesentlichen durch die pharmakologische Wirkung des Arzneimittels bestimmt: Verhaltensänderungen, Hypoprolaktinämie, Blutdruckabfall und Abnahme der Herzfrequenz, Ptosis und Speichelfluss. Nur bei Albinoratten wurde in einer Langzeitstudie unter einer hohen Dosierung (50 mg/kg) eine Retina-Degeneration beobachtet, die wahrscheinlich mit einer vermehrten Lichtexposition zusammenhing.
Gentoxizität
In der üblichen Untersuchungsreihe von In vitro- und In vivo-Tests wurde keine Gentoxizität beobachtet.
Karzinogenität
In Zweijahresstudien an Mäusen und Ratten mit Dosierungen von bis zu 50 mg/kg gab es bei Mäusen keine Hinweise auf eine karzinogene Wirkung. Bei Ratten zeigten sich substanzspezifische Veränderungen in einer Leydig-Zell-Hyperplasie und testikulären Adenomen, die sich aus der hypoprolaktinämischen Wirkung von Ropinirol ergaben. Diese Läsionen werden als artspezifisches Phänomen betrachtet und stellen in Bezug auf die klinische Anwendung von Ropinirol kein Risiko dar.
Reproduktionstoxizität
Die Verabreichung von Ropinirol an trächtige Ratten in für das Muttertier toxischen Dosen führte bei einer Dosis von 60 mg/kg (die entspricht ungefähr einer
15-fachen AUC beim Menschen nach Verabreichung der Höchstdosis) zur Abnahme des fetalen Körpergewichtes, bei einer Dosis von 90 mg/kg (die entspricht ungefähr einer 25-fachen AUC beim Menschen nach Verabreichung der Höchstdosis) zu einer Zunahme von fetalen Todesfällen und bei 150 mg/kg (die entspricht ungefähr einer 40-fachen AUC beim Menschen nach Verabreichung der Höchstdosis) zu Zehenfehlbildungen. Bei Ratten waren bei 120 mg/kg (die entspricht ungefähr einer 30-fachen AUC beim Menschen nach Verabreichung der Höchstdosis) keine teratogenen Wirkungen zu beobachten und bei Kaninchen gab es keine Hinweise auf eine Entwicklungsbeeinflussung.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Tablettenkern:
Lactose-Monohydrat
Mikrokristalline Cellulose
Vorverkleisterte Stärke (Mais)
Magnesiumstearat
Filmüberzug:
Poly(vinylalkohol)
Titandioxid (E 171)
Macrogol 3350
Talkum
Ropinirol Teva N 0,5 mg Filmtabletten enthalten zusätzlich:
Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E 172).
Ropinirol Teva N 1 mg Filmtabletten enthalten zusätzlich:
Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E 172), Brillantblau FCF, Aluminiumsalz (E 133), Eisen(II,III)-oxid (E172).
Ropinirol Teva N 2 mg Filmtabletten enthalten zusätzlich:
Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E 172), Eisen(III)-oxid (E172).
Ropinirol Teva N 3 mg Filmtabletten enthalten zusätzlich:
Carmin (E 120), Indigocarmin, Aluminiumsalz (E 132).
Ropinirol Teva N 4 mg Filmtabletten enthalten zusätzlich:
Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E 172), Eisen(III)-oxid (E172), Eisen(II,III)-oxid (E172).
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25 °C lagern.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Aluminium/Aluminium-Blisterpackungen
Packungsgrößen:
Ropinirol Teva N 0,25 mg Filmtabletten
Blisterpackungen:21 und 84 Filmtabletten.
Ropinirol Teva N 0,5 mg Filmtabletten
Blisterpackungen:21 und 84 Filmtabletten.
Ropinirol Teva N 1 mg Filmtabletten
Blisterpackungen:21 und 84 Filmtabletten.
Ropinirol Teva N 2 mg Filmtabletten
Blisterpackungen:84 Filmtabletten.
Ropinirol Teva N 3 mg Filmtabletten
Blisterpackungen: 84 Filmtabletten.
Ropinirol Teva N 4 mg Filmtabletten
Blisterpackungen:84 Filmtabletten.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur
Handhabung
Keine besonderen Anforderungen.
7. Inhaber der Zulassung
TEVA GmbH
Wasastraße 50
01445 Radebeul
Telefon 0351 834 0
Telefax 0351 834 2199
8. Zulassungsnummern
Ropinirol Teva N 0,25 mg Filmtabletten
68978.00.00
Ropinirol Teva N 0,5 mg Filmtabletten
68979.00.00
Ropinirol Teva N 1 mg Filmtabletten
68980.00.00
Ropinirol Teva N 2 mg Filmtabletten
68981.00.00
Ropinirol Teva N 3 mg Filmtabletten
68982.00.00
Ropinirol Teva N 4 mg Filmtabletten
68983.00.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung
20.11.2008
10. Stand der Information
August 2011
11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
Dieses Arzneimittel enthält einen Stoff, dessen Wirkung [Symptomatische Behandlung des mittelschweren bis schweren idiopathischen Restless-Legs-Syndroms in Dosen von bis zu 4 mg/Tag] in der medizinischen Wissenschaft noch nicht allgemein bekannt ist.
b4e57367b3b4d42db497dfb40922f3f0.rtf 23 Version v. 15.08.2011