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Roxi Basics 300 Mg Filmtabletten

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ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS



1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS


ROXI BASICS 300 mg Filmtabletten


2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


Eine Filmtablette enthält 300 mg Roxithromycin.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. DARREICHUNGSFORM


Filmtabletten


Längliche, weiße, kapselähnliche Filmtablette mit cremefarbenen Kern und Bruchrille auf einer Seite


4. KLINISCHE ANGABEN


4.1 Anwendungsgebiete


ROXI BASICS 300 mg Filmtabletten sind für die Behandlung von Infektionen, die durch roxithromycinempfindliche Erreger verursacht werden, angezeigt. (siehe Abschnitt 5.1). Zu diesen Infektionen gehören:


Infektionen der Atmungsorgane:ambulant erworbene Pneumonien, besonders solche, die durch Mycoplasma pneumoniae, Chlamydia psittaci (Ornithose) oder Chlamydia pneumoniae (TWAR) verursacht werden.

Tonsillitis, Pharyngitis und akute Otitis media bei Patienten mit Überempfindlichkeit gegen Betalaktam-Antibiotika, oder wenn eine Behandlung mit diesen aus anderen Gründen nicht angezeigt ist.


Jugendliche ab 12 Jahren und Erwachsene:

Durch Chlamydia trachomatis verursachte Infektionen des Urogenitaltrakts.


Haut- und Weichgewebeinfektionen wie Furunkulose, Pyodermie, Impetigo, Erysipel bei Patienten mit Überempfindlichkeit gegen Betalaktam-Antibiotika, oder wenn eine Behandlung mit diesen aus anderen Gründen nicht angezeigt ist.


Die offiziellen/nationalen Richtlinien bezüglich bakterieller Resistenzen und der sachgemäßen Anwendung und Verordnung von Antibiotika sollten berücksichtigt werden.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Die Tablette sollte mindestens 15 Minuten vor einer Mahlzeit eingenommen werden.

Die übliche Dosis beträgt zweimal täglich 150 mg (alle 12 Stunden).

Patienten mit Pneumonie können einmal täglich mit 300 mg (1 Tablette) behandelt werden.


Dosierung bei Niereninsuffizienz:

Bei Patienten mit Niereninsuffizienz ist keine Dosisanpassung erforderlich.


Dosierung bei Leberinsuffizienz:

ROXI BASICS 300 mg Filmtabletten zweimal täglich werden bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz nicht empfohlen. Falls bei dieser Patientengruppe aus klinischen Gründen der Einsatz von Roxithromycin erforderlich wird, kann die Hälfte der üblichen Tagesdosis (= 150 mg) verabreicht werden.

Bei Patienten mit leichten bis mäßigen Leberfunktionsstörungen sollte Roxithromycin mit Vorsicht angewendet werden.


Bei älteren Patientenist keine Dosisanpassung erforderlich.


Kindermit einem Körpergewicht von mehr als 40 kg erhalten die Erwachsenendosis.

ROXI BASICS 300 mg Filmtabletten werden nicht zur Anwendung bei Kindern mit einem Körpergewicht von unter 40 kg empfohlen.


Behandlungsdauer:

In der Regel werden ROXI BASICS 300 mg Filmtabletten nach Abklingen der klinischen Symptome weitere drei bis vier Tage verabreicht.

Bei Infektionen mit beta-hämolysierenden Streptokokken ist eine Behandlung von mindestens 10 Tagen Dauer indiziert, um Spätkomplikationen (z.B. rheumatisches Fieber, Glomerulonephritis) vorzubeugen.


4.3 Gegenanzeigen


Bekannte Überempfindlichkeit gegen Roxithromycin, andere Makrolidantibiotika wie z.B. Erythromycin oder einen der sonstigen Bestandteile.

Gleichzeitige Behandlung mit vasokonstriktorischen Ergotaminalkaloiden (siehe auch Abschnitt 4.5).

Eine gleichzeitige Behandlung mit Substanzen wie Terfenadin, Astemizol, Cisaprid oder Pimozid, die mit ventrikulären Arrhythmien in Verbindung gebracht werden (Torsades de pointes, QT-Verlängerung), ist kontraindiziert (siehe auch Abschnitt 4.5).

Erheblich eingeschränkte Leberfunktion (siehe Abschnitt 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung).


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Bei bestehender Hypokaliämie, atrioventrikulären Überleitungsstörungen und kardialen Arrhythmie und bei bekannter Verlängerung des QT-Intervalls sollte Roxithromycin nur vorsichtig und nach genauer Diagnose eingesetzt werden.


Roxithromycin kann eine QT-Verlängerung und Torsades de pointes verursachen (siehe auch Abschnitt 4.5)


Bei Patienten mit erheblich eingeschränkter Leberfunktion (z.B. Leberzirrhose mit Hepatitis und/oder Aszites), siehe Abschnitt 4.2.

Bei der Verordnung von Roxithromycin an Patienten mit leichten bis mäßigen Leberfunktionsstörungen ist Vorsicht geboten.

Bei Patienten mit Zeichen einer Leberfunktionsstörung oder bei Patienten, bei denen während einer vorangegangenen Roxithromycin-Therapie eine Leberfunktionsstörung auftrat, müssen regelmäßig die Leberfunktionswerte kontrolliert werden. Falls sich die Werte während der Anwendung von Roxithromycin verschlechtern, sollte ein Abbruch der Therapie in Betracht gezogen werden.


Eingeschränkte Nierenfunktion

Bei der Verabreichung von Roxithromycin bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion sollte mit Vorsicht vorgegangen werden. Falls die Therapie eine Dauer von 14 Tagen überschreitet, sollten regelmäßig Standard-Nieren-, Leber- und Blutuntersuchungen durchgeführt werden.


Im Falle schwerer und anhaltender Diarrhöe sollte die Möglichkeit einer pseudo-membranösen Kolitis in Betracht gezogen werden, und falls sie sich nicht widerlegen lässt, muss die Behandlung mit ROXI BASICS 300 mg Filmtabletten abgebrochen werden. Antiperistaltika, z.B. Opiate und Diphenoxylat mit Atropin, sind kontraindiziert.


Bei schwersten Nebenwirkungen (z.B. pseudomembranöser Kolitis, Anaphylaxie) und anderen schweren unerwünschten Ereignissen (z.B. Leberschaden, Verlängerung des QT-Intervalls) (siehe Abschnitt 4.8.) sollten Notfallbehandlungsmaßnahmen in Betracht gezogen werden.


Wie bei anderen Breitbandantibiotika kann eine verlängerte Anwendung von Roxithromycin zu Superinfektionen mit resistenten Bakterien oder Pilzen (z.B. Candida, Enterokokken, Clostridium difficile) führen, die eine Unterbrechung der Behandlung erforderlich machen können.


Wie andere Makrolidantibiotika kann auch Roxithromycin Myastenia gravis auslösen oder verschlimmern.


Es liegen keine Daten zur Wirkung des Arzneimittels bei Kindern vor. ROXI BASICS 300 mg Filmtabletten sind nicht indiziert zur Anwendung bei Kindern oder Personen mit einem Körpergewicht von unter 40 kg.


Ältere Patienten

Bei älteren Patienten ist keine Dosisanpassung erforderlich.


ROXI BASICS 300 mg Filmtabletten enthalten Laktosemonohydrat. Patienten mit seltener erblich bedingter Galaktoseintoleranz, Lapp-Laktase-Defizienz oder Glukose-Galaktose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Obwohl Roxithromycin nachweislich ein relativ schwacher Inhibitor von Cytochrom P450 (CYP 3A4) ist, kann diese Hemmung zu erhöhten Plasmaspiegeln und Nebenwirkungen von Medikamenten führen, die durch dieses Enzym metabolisiert werden.


Ergotamin/Dihydroergotamin

Die gleichzeitige Anwendung von Roxithromycin und Ergotamin oder Dihydroergotamin kann zu Durchblutungsstörungen besonders in den Fingern und Zehen führen.


Arzneimittel, die das QT-Intervall verlängern

Bei einigen Makroliden zeigen sich Wechselwirkungen mit anderen Substanzen, die das QT-Intervall verlängern. Deshalb wird eine gleichzeitige Therapie mit Antiarrhythmika der Klassen IA und III (z.B. Disopyramid), Neuroleptika wie Pimozid, Antidepressiva, bestimmten nicht sedierenden Antihistaminika wie Astemizol, Terfenadin und Cisaprid nicht empfohlen (siehe auch Abschnitt 4.3). Dies könnte zu schweren ventrikulären Arrhythmien, wie z.B. Torsades de pointes, führen.


Disopyramid

Roxithromycin kann in vitro an Eiweiß gebundenes Disopyramid freisetzen, in vivo könnte dieser Effekt zu erhöhten Serumsspiegeln von Disopyramid führen.

Deshalb sollte eine EKG-Kontrolle und falls möglich Kontrollen der Disopyramid-Serumspiegel durchgeführt werden.

Astemizol/Cisaprid/Pimozid

Die gleichzeitige Verabreichung von Roxithromycin mit Astemizol, Cisaprid oder Pimozid kann zu erhöhten Serumkonzentrationen dieser Substanzen führen. Bei erhöhten Serumspiegeln dieser Substanzen können unerwünschte kardiovaskuläre Wirkungen, wie z.B. eine Verlängerung des QT-Intervalls und kardiale Arrhythmien, auftreten. Die gleichzeitige Anwendung dieser Substanzen mit Roxithromycin wird deshalb nicht empfohlen.



Terfenadin

Einige Makrolidantibiotika (z.B. Erythromycin) können zu erhöhten Serumspiegeln von Terfenadin führen. Dies kann zu schweren kardiovaskulären Nebenwirkungen, einschließlich QT-Verlängerung, Torsades de pointes und anderen ventrikulären Arrhythmien, führen. Diese Wirkungen wurden für Roxithromycin, das eine viel geringere Affinität für Cytochrom P450 besitzt, bisher nicht berichtet.


Kontrazeptiva

In seltenen Fällen, besonders wenn gastrointestinale Probleme wie Erbrechen und Diarrhöe auftreten, sind orale Verhütungsmittel möglicherweise nicht sicher. Es wird empfohlen, während einer Behandlung mit Roxithromycin auf andere Verhütungsmittel auf nicht hormoneller Basis auszuweichen.


Digoxin und andere Herzglykoside

Roxithromycin kann die Absorption von Digoxin erhöhen. Ein ähnliches Phänomen wurde auch für andere Makrolide beschrieben. Bei Patienten, die mit Roxithromycin und Digoxin oder einem anderen Herzglykosid behandelt werden, sollten deshalb Kontroll-EKGs und Messungen des Serumsspiegels des Herzglykosids durchgeführt werden.


Theophyllin

Die Anwendung von Roxithromycin bei Patienten, die mit hohen Dosen von Theophyllin behandelt werden, kann zu einem Anstieg des Serum-Theophyllin und zu einer Verstärkung der Theophyllin-Toxizität führen. Während der Behandlung mit Roxithromycin sollte daher die Serumkonzentration von Theophyllin kontrolliert werden, besonders wenn vor Behandlungsbeginn Theophyllinspiegel von > 15 g/ml bestehen.


Midazolam

Bei gleichzeitiger Anwendung von Roxithromycin und Midazolam kann es zur Erhöhung der AUC und der Eliminationshalbwertzeit von Midazolam kommen, wodurch die Wirkung des Midazolam verstärkt werden kann.


Ciclosporin

Bei gleichzeitiger Anwendung von Roxithromycin und Ciclosporin kann es zur Erhöhung der Ciclosporin-Konzentrationen kommen. Eine Anpassung der Ciclosporin-Dosierung ist in der Regel nicht erforderlich.


Bromocriptin

Roxithromycin kann die AUC und Plasmakonzentrationen von Bromocriptin und das damit einhergehende Risiko für Nebenwirkungen erheblich erhöhen.


Antazida

Antazida, die Aluminium und Magnesium enthalten, können die Bioverfügbarkeit von Makroliden verringern. Diese Wechselwirkung kann allerdings vermieden werden, indem die Antazida 2 Stunden vor oder nach der Einnahme der Makrolide eingenommen werden.


Antikoagulantien

Obwohl Roxithromycin eine geringere hemmende Wirkung als andere Makrolidantibiotika auf die Cytochrom-P450-Enzyme aufweist, gibt es Berichte, die darauf hinweisen, dass Roxithromycin möglicherweise bei gleichzeitiger Behandlung mit Warfarin dessen Wirkung bei schwerkranken, älteren oder eingeschränkten Patienten verstärkt. Deshalb kann die gleichzeitige Anwendung von Roxithromycin und Warfarin zu einer Hemmung des Abbaus von Warfarin und somit zu einem erhöhten Blutungsrisiko führen.

Bei Patienten, die eine begleitende orale gerinnungshemmende Therapie mit Warfarin erhalten, sollten regelmäßig die Prothrombin-Time-Ratio (PTR) oder die International Normalised Ratio (INR) bestimmt werden. Möglicherweise muss die Warfarin-Dosis angepasst werden, um die gewünschte Antikoagulation aufrechtzuerhalten.



Roxithromycin scheint keine Wechselwirkungen mit Prednisolon, Carbamazepin und Ranitidin aufzuweisen.


Bei Kombination mit Simvastatinsollte auf Grund des erhöhten Risikos für eine Myopathie und Rhabdomyolyse durch die Erhöhung der Konzentration der inhibitorischen Aktivität der HMG-CoA-Reduktase im Plasma während der Therapie mit Simvastatin mit Vorsicht vorgegangen werden.

Die gleichzeitige Anwendung von Roxithromycin potenziert durch die Hemmung von CYP 450 die Wirkung von Cyclophosphamid. Außerdem verringert Roxithromycin das Transportprotein P, was zu einem erhöhten Cyclophsophamid-Spiegel führt.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft

Es liegen keine hinreichenden Daten für die Anwendung von Roxithromycin bei Schwangeren vor. Tierexperimentelle Studien lassen nicht auf teratogene oder fetotoxische Effekte schließen. Roxithromycin darf nicht während der Schwangerschaft verwendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich.


Stillzeit

Es liegen keine hinreichenden Daten für die Anwendung von Roxithromycin in der Stillzeit vor. Es treten nur sehr geringe Mengen Roxithromycin in die Muttermilch über (weniger als 0,05 % der eingenommenen Menge). Roxithromycin darf nicht während der Stillzeit verwendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt.

ROXI BASICS 300 mg Filmtabletten haben nur mäßigen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

Dieses Arzneimittel kann die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen, beeinträchtigen, da Schwindelgefühl auftreten kann. Dies gilt besonders zu Behandlungsbeginn, bei Dosisanpassungen und bei gleichzeitigem Alkoholkonsum.


4.8 Nebenwirkungen


Die Gesamthäufigkeit für Nebenwirkungen beträgt ca. 4 % (150 mg x 2) bzw. 10 % (300 mg x 1). 3 % bzw. 7 % davon sind Nebenwirkungen, die den Gastrointestinaltrakt betreffen, was bedeutet, dass die Häufigkeit bei einmal täglicher Einnahme erhöht ist.


In diesem Abschnitt werden die Nebenwirkungen definiert wie folgt:


Sehr häufig

>1/10

Häufig:

>1/100, <1/10

Gelegentlich:

>1/1.000,<1/100

Selten:

>1/10.000, <1/1.000

Sehr selten:

< 1/10.000 einschließlich einzelner Beobachtungen

Nicht bekannt

(Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)


Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Selten: bei Langzeitanwendung sind Superinfektionen mit resistenten Bakterien und Pilzen möglich (siehe auch Abschnitt 4.4)

Es sollte auf Anzeichen einer möglichen Sekundärinfektion geachtet werden. Auftretende Sekundärinfektionen müssen entsprechend behandelt werden.

Sehr selten: Es wurden Superinfektionen mit Candida, z.B. der Vaginal- und Mundschleimhaut berichtet.


Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Selten: Blutbildveränderungen

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):Thrombozytopenie


Erkrankungen des Immunsystems

Selten: Während der Behandlung mit Roxithromycin können allergische Reaktionen in unterschiedlichen Schweregraden auftreten; hauptsächlich Reaktionen an der Haut und Schleimhaut wie Pusteln und Rötungen mit oder ohne Juckreiz oder Purpura, seltener mit Schwellungen im Gesicht, der Zunge oder im Rachenbereich, Dyspnoe bis hin zu einem anaphylaktischen Schock (siehe auch Abschnitt 4.4).

Sehr selten: Asthma, Bronchospasmus, anaphylaktoide Reaktionen, Glottisödem, generalisiertes Ödem, Multiformes Erythem, exfoliative Dermatitis, Steven-Johnson-Syndrom.

In diesen Fällen muss die Behandlung mit Roxithromycin sofort beendet werden und es müssen erforderlichenfalls geeignete Behandlungsmaßnahmen (z.B. Schockbehandlung) eingeleitet werden (siehe auch Notfallmaßnahmen, Symptome, Antidot).


Psychiatrische Erkrankungen

Nicht bekannt: Halluzinationen, Psychose, Verwirrungszustände


Erkrankungen des Nervensystems

Selten: Es wurde von beeinträchtigter Geruchs- (Anosmie) und Geschmacksempfindung (Ageusie) berichtet.

Sehr selten: Es können Kopfschmerzen, Schwindelgefühle, Parästhesien auftreten.


Augenerkrankungen

Sehr selten: Sehstörungen


Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Selten: Tinnitus


Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums

Selten: Bronchospasmus


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Häufig: Übelkeit, epigastrische Schmerzen

Gelegentlich:Diarrhö, Dyspepsie, Erbrechen, Konstipation, Blähungen.

Sehr selten: blutige Durchfälle oder pseudomembranöse Enterokolitis (siehe auch Abschnitt 4.4)


Leber- und Gallenerkrankungen

Häufig: erhöhte Transaminasen und/oder erhöhte alkalische Phosphatase und/oder erhöhte Bilirubinwerte

Gelegentlich:reversible Cholestase, akute Leberzellschäden und Pankreatitis

Sehr selten: Es wurde von Ikterus und Pankreatitissymptomen, die sich nach Absetzen der Therapie zurückbildeten, während und nach Behandlung mit Roxithromycin berichtet.


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Häufig: Rötung, Ausschlag, Urtikaria

Gelegentlich:Ekzem.


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:

Gelegentlich:Schwäche, Unwohlsein, Malaise.


Maßnahmen bei Nebenwirkungen


Pseudomembranöse Kolitis:

Der Arzt muss, abhängig von der Indikation, ein Absetzen der Therapie mit Roxithromycin erwägen und sofort eine geeignete Behandlung (z.B. Verabreichung von speziellen Antibiotika/Chemotherapeutika, deren Wirkung klinisch erwiesen ist) einleiten. Es dürfen keine Arzneimittel gegeben werden, die die Peristaltik hemmen.


Bei schweren akuten allergischen Reaktionen(z.B. Anaphylaxie) muss die Behandlung mit Roxithromycin sofort abgebrochen werden, und es müssen die üblichen entsprechenden Notfallmaßnahmen (z.B. Gabe von Antihistaminika, Kortikosteroiden, Sympathomimetika und ggf. künstliche Beatmung) eingeleitet werden.


4.9 Überdosierung


Toxizität: Geringe akute Toxizität, aber es liegen nur begrenzte Erfahrungen mit Überdosierungen vor.

Symptome:Übelkeit, Erbrechen, Diarrhöe. Es können Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen und Schwindelgefühle auftreten, die durch die Überdosis verstärkt werden können.

Behandlung: Bei einer Überdosis sollte zur Magenentleerung eine Magenspülung durchgeführt werden und die Patienten mit Aktivkohle und einem osmotisch wirkenden Abführmittel behandelt werden. Die weitere Behandlung erfolgt symptomatisch. Ein spezifisches Antidot ist nicht bekannt.


5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe

Roxithromycin ist ein halbsynthetisches Makrolid mit einem 14-gliedrigen Laktonring.

ATC-Code: J01FA06

Wirkmechanismus

Der Wirkungsmechanismus von Roxithromycin besteht in der Hemmung der Proteinbiosynthese durch die Bindung an die 50S-Untereinheit der Bakterienribosomen. Hieraus resultiert zumeist eine bakteriostatische Wirkung.


Beziehung zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik

Die Wirkung hängt prinzipiell von der Zeitspanne ab, während der die Konzentration des Wirkstoffs über der minimalen Hemmkonzentration des Pathogens liegt.


Resistenzmechanismen

Eine Resistenz gegenüber Roxithromycin kann auf folgenden Mechanismen beruhen:


Beim M-Phänotyp liegt eine vollständige Kreuzresistenz von Roxithromycin mit Azithromycin, Clarithromycin bzw. Erythromycin vor. Beim MLSB-Phänotyp besteht zusätzlich Kreuzresistenz mit Clindamycin und Streptogramin B. Mit dem 16-gliedrigen Makrolid Spiramycin besteht eine partielle Kreuzresistenz.


Grenzwerte

Da es derzeit keine Grenzwerte für Roxithromycin zur Beurteilung der Empfindlichkeit von Erregern gibt, stellt die Testung mit Erythromycin eine Alternative dar. Die Testung von Erythromycin erfolgt unter Benutzung der üblichen Verdünnungsreihen. Folgende minimale Hemmkonzentrationen für sensible und resistente Keime wurden festgelegt.


DIN (Deutsches Institut für Normung)-Grenzwerte für Erythromycin:

Pathogen

empfindlich

resistent

Alle Arten Bakterien einschließlich Anaerobier

1 mg/l

4 mg/l


CLSI (US Clinical Laboratory Standards Institute)-Grenzwerte für Erythromycin:

Pathogen

empfindlich

resistent

Staphylococcus spp.

0,5 mg/l

4 mg/l

Enterococcus spp.

0,5 mg/l

8 mg/l

Streptococcus pneumoniae

0,25 mg/l

1 mg/l

Streptococcus spp. außer Streptococcus pneumoniae

0,25 mg/l

1 mg/l


Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland

Die Prävalenz der erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind - insbesondere für die adäquate Behandlung schwerer Infektionen - lokale Informationen über die Resistenzsituation erforderlich. Falls auf Grund der lokalen Resistenzsituation die Wirksamkeit von Roxithromycin in Frage gestellt ist, sollte eine Therapieberatung durch Experten angestrebt werden. Insbesondere bei schwerwiegenden Infektionen oder bei Therapieversagen ist eine mikrobiologische Diagnose mit dem Nachweis des Erregers und dessen Empfindlichkeit gegenüber Roxithromycin anzustreben.


Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland, auf der Basis von Daten der letzen 5 Jahre, aus nationalen Resistenzüberwachungs-Projekten und -Studien (Stand: 19/12/2006):


Üblicherweise empfindliche Spezies

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Streptococcus pyogenes1

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Haemophilus influenzae$

Moraxella catarrhalis

Andere Mikroorganismen

Chlamydia trachomatisº

Chlamydophila pneumoniaeº

Chlamydophila psittaci

Legionella pneumophilaº

Mycoplasma pneumoniaeº

Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen können

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Staphylococcus aureus (Methicillin-empfindlich)

Staphylococcus aureus (Methicillin-resistent)

Streptococcus pneumoniae

Von Natur aus resistente Spezies

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Escherichia coli

Klebsiella spp.

Pseudomonas aeruginosa

Andere Mikroorganismen

Mycoplasma hominis

º Bei Veröffentlichung der Tabellen lagen keine aktuellen Daten vor. In der Primärliteratur, Standardwerken und Therapieempfehlungen wird von einer Empfindlichkeit ausgegangen

$Die natürliche Empfindlichkeit der meisten Isolate liegt im mittleren Bereich.

+ In mindestens einer Region liegt die Resistenzrate bei über 50 %

1Resistenzrate in einigen Studien ≥ 10 %


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Resorption: Für eine maximale Resorption sollte die Tablette mindestens 15 Minuten vor einer Mahlzeit eingenommen werden. Roxithromycin zeigt eine nicht-lineare Kinetik und die AUC und die Cmax-Werte steigen nicht proportional zur Dosis. Nach Einzeldosen von 150 mg und 300 mg bei gesunden Probanden lagen die durchschnittlichen Cmax-Werte im Bereich von 5,8 – 10,1 µg/ml bzw. 7,2 – 12,0 µg/ml. Bei mehrmaliger Verabreichung während bis zu 15 Tagen kommt es zu einer geringen Akkumulation mit durchschnittlichen Cmax-Werten zwischen 6,57 – 9,3 µg/ml (150 mg) und 10,4 – 10,9 µg/ml (300 mg). Die maximale Plasmakonzentration wird nach 1-2 Stunden erreicht.


Bei klinisch relevanten Konzentrationen findet sich eine Bindung an Plasmaproteine von 80-96 %. Roxithromycin bindet mit hoher Affinität hauptsächlich an saure alpha-1-Glykoproteine (gesättigte Bindung) und mit geringer Affinität an Albumin (ungesättigte Bindung): Bei Konzentrationen über 4 mg/ml ist die Bindung konzentrationsabhängig.


Verteilung: Roxithromycin verfügt über eine gute Penetration in verschiedene Gewebe und Körperflüssigkeiten.

In Mehrfach-Verabreichungsstudien wurden 6 und 12 Stunden nach Verabreichung hohe Gewebskonzentrationen in den Lungen, den Tonsillen, der Schleimhaut der Nebenhöhlen, der Prostata und im Uterus nachgewiesen. Roxithromycin akkumuliert in Makrophagen und polymorphkernigen Neutrophilen; die intrazellulären/extrazellulären Konzentrationsverhältnisse reichen von 14 bis 190. Die Passage durch die Blut-Gehirn-Schranke ist begrenzt.


Die Eliminations-Halbwertszeit bei einer Einzeldosis liegt bei Dosierungen von 150-450 mg zwischen 6,3-16 Stunden. Bei Mehrfach-Dosierung liegt die Halbwertszeit bei 12-13 Stunden, was bei den empfohlenen Dosierungen zu therapeutischen Plasmakonzentrationen führt.


Biotransformation und Eliminierung:Mehr als die Hälfte der verabreichten Dosis wird unverändert ausgeschieden. Roxithromycin wird hauptsächlich in der Leber metabolisiert. Im Stuhl und im Urin wurden drei Metaboliten identifiziert: Descladinose-Roxithromycin, N-Monodemethylroxithromycin und N-Dimethylroxithromycin.


Nach oraler Einnahme wird Roxithromycin hauptsächlich im Stuhl und zu einem kleinen Teil über die Lungen ausgeschieden. Nur ein kleiner Teil der Dosis wird in den Urin ausgeschieden. Deshalb muss die Dosis bei Patienten mit Niereninsuffizienz nicht angepasst werden.


Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion kann sich die Halbwertszeit auf 25 Stunden verlängern, und der Cmax-Wert steigt bei diesen Patienten nach oraler Einnahme von 150 mg (siehe Dosierung). Bei Niereninsuffizienz im Endstadium war der Cmax-Wert im Vergleich zu gesunden Probanden unverändert.

Bei Kleinkindern oder Kindern, die sechs Tage lang zweimal täglich Roxithromycin 2,5 mg/kg erhielten, fanden sich durchschnittliche Cmax-Werte von 10,1 µg/ml (5 – 13 Monate alt), 8,7 µg/ml (Alter 2 – 4 Jahre) und 8,8 µg/ml (Alter 5 – 12 Jahre).


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Nach einer Roxithromycin-Exposition kann es wie bei Erythromycinin vitro zu einer QT-Intervall-Verlängerung kommen. Diese Wirkung wurde bei Menschen bisher nicht gesehen, wird aber in der klinischen Anwendung als möglich erachtet.

Es liegen keine weiteren präklinischen Daten zur allgemeinen Toxizität, zu Reproduktionseffekten und Genotoxizität vor, die zusätzlich zu den in anderen Abschnitten dieser Fachinformation aufgeführten Daten relevant sind.



6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Tablettenkern:

Mikrokristalline Zellulose

Hochdisperses Siliziumdioxid

Croscarmellose-Natrium

Polaxamer 188

Povidon

Talkum

Magnesiumstearat


Tablettenfilm:

Laktosemonohydrat

Hypromellose

Macrogol 4000

Titandioxid (E171)


6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


4 Jahre


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Nicht über 30 °C lagern.


Art und Inhalt des Behältnisses


PVC/Aluminium-Blister

Packungsgrößen:

5, 10, 12, 14, 16, 20, 28, 30, 50, 60, 90, 100, 250 und 500 Tabletten


Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Keine besonderen Anforderungen.


7. INHABER DER ZULASSUNG


Basics GmbH

Hemmelrather Weg 201

D-51377 Leverkusen

Telefon: 0214-40 399 0

Telefax: 0214-40 399 199

E-Mail-Adresse:info@basics.de

Internet: http://www.basics.de


8. ZULASSUNGSNUMMER


51495.01.00


9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG


23.07.2001


10. STAND DER INFORMATION


Oktober 2008


11. Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig