iMedikament.de

Roxihexal 50mg Filmtabletten

Document: 19.02.2009   Fachinformation (deutsch) change

Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben:




Fachinformation

(Zusammenfassung der Merkmale der Arzneimittel / SPC)




1. Bezeichnung der Arzneimittel

RoxiHEXAL® 50 mg Filmtabletten

RoxiHEXAL® 150 mg, Filmtabletten

RoxiHEXAL® 300 mg, Filmtabletten

RoxiHEXAL® 300 mg 5 Tage, Filmtabletten


Wirkstoff: Roxithromycin



2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

RoxiHEXAL® 50 mg

1 Filmtablette enthält 50 mg Roxithromycin.

1 Filmtablette enthält 1,8 mg Lactose-Monohydrat.


RoxiHEXAL® 150 mg

1 Filmtablette enthält 150 mg Roxithromycin.

1 Filmtablette enthält 3,6 mg Lactose-Monohydrat.


RoxiHEXAL® 300 mg/- 300 mg 5 Tage

1 Filmtablette enthält 300 mg Roxithromycin.

1 Filmtablette enthält 5,4 mg Lactose-Monohydrat.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.



3. Darreichungsform

Filmtablette


RoxiHEXAL® 50 mg

Aussehen: weiß, oblong, bikonvex, Bruchkerben auf beiden Seiten


RoxiHEXAL® 150 mg

Aussehen: weiß, befilmt, rund, bikonvex, Bruchkerbe auf einer Seite

Prägung: „R 150“


RoxiHEXAL® 300 mg/- 300 mg 5 Tage

Aussehen: weiß, befilmt, rund, bikonvex, Bruchkerbe auf einer Seite

Prägung: „R 300“


Die Filmtabletten können in gleiche Hälften geteilt werden.



4. Klinische Angaben

4.1 Anwendungsgebiete

Zur Behandlung von Infektionen durch Roxithromycin-empfindliche Krankheitserreger, die einer oralen Therapie zugänglich sind (siehe Abschnitt 5.1):


Infektionen im Hals-Nasen-Ohren-Bereich:

Tonsillitis, Pharyngitis, Sinusitis, Otitis media


Infektionen der Atemwege:

Bronchitis, Pneumonien (auch durch Chlamydien, Mykoplasmen und Legionellen), Keuchhusten


Infektionen der Haut:

Furunkulose, Pyodermie, Impetigo, Erysipel (bei Patienten mit Überempfindlichkeit gegen Betalaktamantibiotika oder wenn diese Behandlung aus anderen Gründen nicht geeignet ist)


Infektionen des Urogenitaltraktes (bei Jugendlichen und Erwachsenen):

Urethritis, Cervicitis, Cervicovaginitis, verursacht durch Chlamydien und Mykoplasmen


Es sind die jeweils geltenden offiziellen/nationalen Richtlinien zur antibakteriellen Resistenz sowie zur sachgerechten Anwendung und Verordnung von Antibiotika zu beachten.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Dosierung und Art der Verabreichung richten sich nach der Schwere der Infektion, der Empfindlichkeit des Erregers und dem Allgemeinzustand des Patienten.


Dosierung

RoxiHEXAL® 50 mg

Für Kinder bis 40 kg Körpergewicht beträgt die Tagesdosis in der Regel 5-7,5 mg Roxithromycin/kg Körpergewicht (KG), verteilt auf 2 Einzelgaben. In Abhängigkeit vom Körpergewicht des Kindes gelten folgende Richtlinien:


Kinder von 7-13 kg

je ½ Filmtablette morgens und abends


Kinder von 14-26 kg

je 1 Filmtablette morgens und abends


Kinder von 27-40 kg

je 2 Filmtabletten morgens und abends


Die Tagesdosis von 7,5 mg Roxithromycin/kg KG soll bei Kindern bis 40 kg KG nicht überschritten werden. Kinder über 40 kg KG erhalten die Erwachsenendosis von 2-mal 150 mg Roxithromycin/Tag (d. h. maximal 300 mg Roxithromycin/Tag).


RoxiHEXAL® 150 mg

Erwachsene nehmen morgens und abends jeweils 1 Filmtablette RoxiHEXAL® 150 mg (entsprechend 300 mg Roxithromycin/Tag) ein.


Kinder mit einem Körpergewicht von über 40 kg sowie Jugendliche können die Erwachsenendosis von 300 mg Roxithromycin/Tag erhalten (jeweils 150 mg morgens und abends).


Für Kinder unter 40 kg KG stehen RoxiHEXAL® 50 mg Filmtabletten zur Verfügung.


RoxiHEXAL® 300 mg/- 300 mg 5 Tage

Erwachsene nehmen morgens und abends je ½ Filmtablette RoxiHEXAL® 300 mg/- 300 mg 5 Tage (entsprechend 300 mg Roxithromycin/Tag) oder täglich morgens 1 Filmtablette ein.


Kinder mit einem Körpergewicht von über 40 kg sowie Jugendliche können die Erwachsenendosis von 300 mg Roxithromycin/Tag erhalten (jeweils 150 mg morgens und abends).


Für Kinder unter 40 kg KG stehen RoxiHEXAL® 50 mg Filmtabletten zur Verfügung.


Dosierung bei Leberfunktionsstörungen

Bei Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen ist die Tagesdosis zu halbieren (siehe Abschnitt 4.4).


Dosierung bei Niereninsuffizienz

Bei Patienten mit Niereninsuffizienz sind nach den vorliegenden pharmakokinetischen Untersuchungen Dosisanpassungen in der Regel nicht erforderlich.


Bei schwerer Niereninsuffizienz ist jedoch eine Kontrolle der Serumkonzentrationen von Roxithromycin ratsam und ggf. eine Dosisreduktion oder Verlängerung des Dosierungsintervalls vorzunehmen.


Bei gleichzeitigen schweren Nieren- und Leberschädenist die Serumkonzentration von Roxithromycin regelmäßig zu kontrollieren und ggf. eine Dosisanpassung vorzunehmen.


Dosierung bei älteren Menschen

Eine Dosisreduktion ist in der Regel (bei nur altersentsprechender Einschränkung der Nierenfunktion) nicht erforderlich.


Art und Dauer der Anwendung

Die Filmtabletten sind unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit eine Viertelstunde vor den Mahlzeiten einzunehmen.


Die Anwendungsdauer richtet sich nach dem klinischen und bakteriologischen Befund. Nach Abklingen der Krankheitszeichen soll die Behandlung noch mindestens 2 Tage fortgesetzt werden.


RoxiHEXAL® 50 mg

Bis zum Vorliegen weiterer klinischer Erfahrungen sollte RoxiHEXAL® 50 mg jedoch nicht länger als 10 Tage eingenommen werden. Bei Streptokokken-Infektionen sollte die Therapiedauer 10 Tage betragen, um Rückfälle bzw. Spätkomplikationen zu vermeiden.


RoxiHEXAL® 150 mg/- 300 mg/- 300 mg 5 Tage

Bei Streptokokken-Infektionen sollte die Therapiedauer mindestens 10 Tage betragen, um Rückfälle bzw. Spätkomplikationen zu vermeiden. Auch eine Behandlung der Urethritis, der Cervicitis und der Cervicovaginitis sollte diesen Zeitraum nicht unterschreiten. Bis zum Vorliegen weiterer klinischer Erfahrungen sollte Roxithromycin jedoch nicht länger als 4 Wochen eingenommen werden.


4.3 Gegenanzeigen

Roxithromycin darf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff Roxithromycin, gegen andere Makrolid-Antibiotika oder einen der sonstigen Bestandteile.


Roxithromycin ist kontraindiziert bei Patienten mit angeborenem langem QT-Syndrom oder langem QT-Syndrom in der Familiengeschichte (wenn nicht durch EKG ausgeschlossen) und bei Patienten mit bekannter erworbener QT-Verlängerung (siehe auch Abschnitt 4.4).


Wegen der Gefahr verstärkter Vasokonstriktion darf eine gleichzeitige Gabe von ergotamin- oder dihydroergotaminhaltigen Arzneimitteln nicht erfolgen (siehe auch Abschnitt 4.5).


Weiterhin ist die gleichzeitige Behandlung mit Roxithromycin und Cisaprid, Pimozid, Astemizol und Terfenadin kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.4 und 4.5).


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Wie andere Makrolide sollte Roxithromycin aufgrund einer möglichen Verlängerung des QT-Intervalls bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit, ventrikulären Arrhythmien in der Krankengeschichte, nicht korrigierter Hypokaliämie und/oder Hypomagnesiämie, Bradykardie (< 50 Schläge/Minute) oder bei gleichzeitiger Behandlung mit Substanzen, die das QT-Intervall verlängern oder mit potenten CYP3A4-Inhibitoren wie Proteasehemmern und Ketoconazol mit Vorsicht angewendet werden. Das Gleiche gilt für die symptomatische Herzinsuffizienz und die angeborenen oder erworbenen QT-Intervall-Verlängerungen (siehe auch Abschnitt 4.5).


Bei längerer Anwendung von Roxithromycin (Behandlung länger als 14 Tage) sollten Leber- und Nierenfunktion überwacht werden.


Patienten mit gestörter Leberfunktion sollten Roxithromycin nicht einnehmen. Ist der Einsatz von Roxithromycin bei strenger Indikationsstellung dennoch erforderlich, sind die leberspezifischen Laborparameter zu kontrollieren. Bei schweren Leberfunktionsstörungen ist die Dosis zu halbieren (siehe Abschnitt 4.2).


Treten während oder innerhalb der ersten Wochen nach Behandlung schwere, anhaltende Durchfälle auf, so ist an eine pseudomembranöse Enterokolitis zu denken (siehe auch Abschnitt 4.8). In diesem Fall sind Antiperistaltika kontraindiziert.


Anaphylaktische Reaktionen einschließlich Angioödem wurden für Roxithromycin beschrieben. Anaphylaktische Reaktionen können sich sogar bereits nach der ersten Anwendung zu einem lebensbedrohlichen Schock weiterentwickeln. In diesen Fällen sollte Roxithromycin abgesetzt und eine geeignete Behandlung (z. B. Schockbehandlung) eingeleitet werden (siehe auch Abschnitt 4.8).


Roxithromycin führt bei manchen Patienten zu einer auf dem EKG sichtbaren QT-Verlängerung und verursacht ventrikuläre Tachykardien (z. B. Torsade de pointes). Kommt es unter Behandlung mit Roxithromycin zu Zeichen einer Herzrhythmusstörung, sollte die Behandlung abgesetzt und ein EKG durchgeführt werden (siehe auch Abschnitt 4.8).


Wie andere Makrolid-Antibiotika kann Roxithromycin eine Myasthenia gravis verstärken oder verschlimmern. Patienten mit Myasthenia gravis, die Roxithromycin einnehmen, sind anzuweisen, sofort einen Arzt aufzusuchen, wenn sich ihre Symptome verschlimmern.Roxithromycin muss in diesem Fall abgesetzt und, je nach medizinischer Notwendigkeit, eine unterstützende Behandlung gegeben werden (siehe auch Abschnitt 4.8).


Zur Wirksamkeit von RoxiHEXAL® 150 mg/-300 mg/- 300 mg 5 Tage bei Kindern liegen keine Daten vor. RoxiHEXAL® 150 mg/- 300 mg/- 300 mg 5 Tage sollen bei Kindern und Erwachsenen mit einem Körpergewicht unter 40 kg nicht angewendet werden. Für diese Patientengruppe stehen geeignete niedriger dosierte Darreichungsformen zur Verfügung (siehe auch Abschnitt 4.2).


Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten RoxiHEXAL® nicht einnehmen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

CYP3A4-Substrate

Roxithromycin ist ein schwacher CYP3A4-Inhibitor. Die gleichzeitige Einnahme von Roxithromycin und Midazolam steigerte die AUC von Midazolam (ein empfindliches CYP3A4-Substrat) um 47 %. Obwohl Roxithromycin nur ein schwacher CYP3A4-Inhibitor ist, kann eine klinisch relevante Hemmung dieses Enzyms bei manchen Personen nicht ausgeschlossen werden. Die gleichzeitige Gabe mit anderen Arzneimitteln mit geringer therapeutischer Breite, die über CYP3A4 verstoffwechselt werden (z. B. Ciclosporin, Ergotalkaloid-Derivate, Terfenadin, Cisaprid, Pimozid, Astemizol) wird deshalb nicht empfohlen (siehe auch Abschnitt 4.3).


Astemizol/Cisaprid/Pimozid

Die gleichzeitige Anwendung von Roxithromycin mit Astemizol, Cisaprid und Pimozid kann zu einem Anstieg der Serumkonzentrationen dieser Wirkstoffe führen. Erhöhte Serumspiegel dieser Wirkstoffe werden mit unerwünschten kardiovaskulären Wirkungen wie QT-Verlängerung und kardialer Arrhythmie in Verbindung gebracht. Daher wird eine gleichzeitige Anwendung dieser Substanzen mit Roxithromycin nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.3).


Terfenadin

Bei einigen Makroliden können Wechselwirkungen mit Terfenadin auftreten, was zu einer erhöhten Serumkonzentration von Terfenadin führt. Dies kann eine schwere ventrikuläre Arrhythmie zur Folge haben (z. B. Torsade de pointes). Obwohl eine derartige Reaktion bei Roxithromycin nicht nachgewiesen wurde und Studien mit einer begrenzten Anzahl von Probanden keine pharmakokinetischen Wechselwirkungen oder relevante Veränderungen des EKG gezeigt haben, wird eine Kombination von Roxithromycin mit Terfenadin nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.3).


Ergotamin/Dihydroergotamin

Die gleichzeitige Anwendung von Roxithromycin und Ergotamin oder Dihydroergotamin kann zu Durchblutungsstörungen insbesondere an Fingern und Zehen führen (siehe Abschnitt 4.3).


Kontrazeptiva

In seltenen Fällen, insbesondere bei Auftreten von Magen-Darm-Störungen wie Erbrechen und Durchfall, kann die Wirkung der „Pille“ unsicher sein. Es empfiehlt sich deshalb, bei einer Behandlung mit RoxiHEXAL® zusätzlich nicht-hormonelle empfängnisverhütende Maßnahmen anzuwenden.


Theophyllin

Die Anwendung von Roxithromycin bei Patienten, die hohe Dosen Theophyllin erhalten, kann zu einem Anstieg des Serum-Theophyllins und zu einer Verstärkung der Theophyllin-Toxizität führen. Während der Behandlung mit Roxithromycin sollte daher die Serum-Konzentration von Theophyllin überwacht werden.


Antikoagulanzien

Bei Patienten, die mit Roxithromycin und Vitamin-K-Antagonisten behandelt wurden, ist in Einzelfällen eine Verstärkung der Gerinnungshemmung (Verlängerung der Prothrombinzeit, Erhöhung von PR bzw. INR bzw. Verminderung des Quick-Wertes) beschrieben worden. Bei gleichzeitiger Gabe ist eine Kontrolle der Messwerte für die Blutgerinnung (Quick-Wert, INR oder PR) sinnvoll. In pharmakologischen Studien wurde jedoch mit Warfarin keine Interaktion beobachtet.


Digoxin und andere Herzglykoside

Roxithromycin kann die Resorption von Digoxin erhöhen. Ein vergleichbares Phänomen wurde auch für andere Makrolide beschrieben. Patienten, die mit Roxithromycin und Digoxin oder einem anderen Herzglykosid behandelt werden, müssen daher elektrokardiographisch überwacht werden. Ebenfalls sollte die Serumkonzentration der Herzglykoside kontrolliert werden.


Midazolam

Die gleichzeitige Anwendung von Roxithromycin und Midazolam kann das Ausmaß der Bioverfügbarkeit von Midazolam erhöhen sowie die Eliminationshalbwertzeit verlängern und zu einer Zunahme der Midazolam-Wirkung führen.


Ciclosporin

Die gleichzeitige Verabreichung von Roxithromycin und Ciclosporin kann zu einem Anstieg der Ciclosporin-Serumkonzentration führen. Eine Anpassung der Ciclosporin-Dosierung dürfte in der Regel nicht erforderlich sein. Eine Überwachung der Serumkonzentration von Ciclosporin und insbesondere der Nierenfunktion des Patienten ist dennoch ratsam.


Bromocriptin

Roxithromycin kann die AUC und Plasmakonzentration von Bromocriptin und somit auch das Risiko für unerwünschte Wirkungen steigern.


Disopyramid

Eine in vitro-Studie hat gezeigt, dass Roxithromycin proteingebundenes Disopyramid verdrängen kann. Eine derartige Wirkung in vivo kann erhöhte Serumkonzentrationen von freiem Disopyramid zur Folge haben. Daher sollte das EKG und wenn möglich auch die Serumkonzentration von Disopyramid kontrolliert werden.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Es liegen keine ausreichenden Daten für die Anwendung von Roxithromycin bei Schwangeren vor. Tierstudien ergaben keine Hinweise auf teratogene oder fetotoxische Wirkungen. Roxithromycin sollte während der Schwangerschaft nur bei eindeutiger Indikation angewendet werden.


Stillzeit

Es gibt keine klinische Erfahrung mit der Anwendung von Roxithromycin während der Stillzeit; es gehen nur geringe Mengen der Substanz in die Muttermilch über (weniger als 0,05 % einer verabreichten Dosis). Roxithromycin sollte während der Stillzeit nur bei klarer Indikation gegeben werden.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Diese Arzneimittel können auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch, z. B. durch Auftreten von Schwindel (siehe auch Abschnitt 4.8), das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zum Führen von Fahrzeugen, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt im verstärkten Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.


4.8 Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:


Sehr häufig (≥ 1/10)
Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)
Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)
Sehr selten (<1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)



Nebenwirkungen:


Häufig


Gelegentlich

Selten


Nicht bekannt


Herzerkrankungen




QT-Verlängerung,

ventrikuläre Tachykardie und Torsade de pointes (wie bei anderen Makroliden, siehe Abschnitt 4.4)

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems



Blutbildverän-

derungen

Thrombozytopenie

Erkrankungen des Nervensystems



Kopfschmerzen, Schwindelgefühl

Geschmacks- störungen (einschließlich Ageusie), Geruchs-störungen (einschließlich Anosmie)

Myasthenia gravis (siehe Abschnitt 4.4),

Parästhesien

Augenerkrankungen




Sehstörungen

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths



Tinnitus


Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums



Bronchospasmus


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts


Übelkeit,

epigastrische Schmerzen

Dyspepsie,

Erbrechen,

Obstipation,

Flatulenz,

Diarrhoe

(siehe Abschnitt 4.4)


Appetitlosigkeit

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge-webes


Rötungen,

Exanthem,

Urtikaria

Ekzeme

toxische epider-male Nekrolyse,

Stevens-Johnson-Syndrom,

Erythema multi-forme und Pruritus

Infektionen und parasitäre Erkrankungen




Superinfektionen mit resistenten Bakterien oder Pilzen (bei Lang-zeitbehandlung),

pseudomem-branöse Kolitis (siehe Abschnitt 4.4)

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort



Schwäche,

Unbehagen


Erkrankungen des Immunsystems




Angioödem,

anaphylaktische

Reaktion (siehe

Abschnitt 4.4)


Leber- und Gallenerkrankungen



erhöhte Trans-aminasen und/oder alkalische Phosphatase und/oder Bilirubin (siehe Abschnitt 4.4)

reversible Cholestase,

akute hepatozelluläre Schädigung und Pankreatitis

Gelbsucht (siehe Abschnitt 4.4)

Psychiatrische Erkrankungen




Verwirrtheit,

Halluzinationen und Psvchose



4.9 Überdosierung

Toxizität

Roxithromycin besitzt eine geringe akute Toxizität, es liegen jedoch nur eingeschränkte Erfahrungen zu Überdosierungen vor. Ein spezifisches Antidot fehlt.


Symptome einer Überdosierung

Übelkeit, Erbrechen und Diarrhoe. Unerwünschte Wirkungen wie Kopfschmerzen und Schwindelgefühl können bei einer Überdosierung auftreten oder sich verstärken.


Behandlung

Ggf. Magenspülung, Behandlung mit Kohle und symptomatische Maßnahmen


5. Pharmakologische Eigenschaften

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe

Roxithromycin ist ein halbsynthetisches Makrolid mit einem 14-gliedrigen Laktonring.


ATC-Code: J01FA06


Wirkungsweise

Der Wirkungsmechanismus von Roxithromycin beruht auf der Hemmung der Proteinbiosynthese durch Bindung an die 50S-Untereinheit des bakteriellen Ribosoms. Hieraus resultiert zumeist eine bakteriostatische Wirkung.


Beziehung zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik

Die Wirksamkeit hängt im Wesentlichen von der Zeitdauer ab, während der der Wirkstoffspiegel oberhalb der minimalen Hemmkonzentration (MHK) des Erregers liegt.


Resistenzmechanismen

Eine Resistenz gegenüber Roxithromycin kann auf folgenden Mechanismen beruhen:

Efflux: Eine Resistenz kann durch Erhöhung der Anzahl von Effluxpumpen in der Zytoplasmamembran hervorgerufen werden, von der ausschließlich 14- und 15-gliedrige Makrolide betroffen sind (sog. M-Phänotyp).

Veränderung der Zielstruktur: Durch Methylierung der 23S rRNS ist die Affinität zu den ribosomalen Bindungsstellen erniedrigt, wodurch es zur Resistenz gegenüber Makroliden (M), Linkosamiden (L) und Streptograminen der Gruppe B (SB) kommt (sog. MLSB-Phänotyp).

Die enzymatische Inaktivierung von Makroliden ist nur von untergeordneter klinischer Bedeutung.


Beim M-Phänotyp liegt eine vollständige Kreuzresistenz von Roxithromycin mit Azithromycin, Clarithromycin, bzw. Erythromycin vor. Beim MLSB-Phänotyp besteht zusätzlich Kreuzresistenz mit Clindamycin und Streptogramin B. Mit dem 16-gliedrigen Makrolid Spiramycin besteht eine partielle Kreuzresistenz.


Grenzwerte

Da es derzeit keine Grenzwerte für Roxithromycin zur Beurteilung der Empfindlichkeit von Erregern gibt, stellt die Testung mit Erythromycin eine Alternative dar. Die Testung von Erythromycin erfolgt unter Benutzung der üblichen Verdünnungsreihe. Folgende minimale Hemmkonzentrationen für sensible und resistente Keime wurden festgelegt:


EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing) Grenzwerte:

Erreger

Sensibel

Resistent

Staphylococcus spp.

1 mg/l

> 2 mg/l

Streptococcus spp.
(Gruppen A, B, C, G)

0,5 mg/l

> 1 mg/l

Streptococcus pneumoniae

0,5 mg/l

> 1 mg/l

Haemophilus influenzae

1 mg/l

> 16 mg/l

Moraxella catarrhalis

0,5 mg/l

> 1 mg/l


Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland

Die Prävalenz der erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind - insbesondere für die adäquate Behandlung schwerer Infektionen - lokale Informationen über die Resistenzsituation erforderlich. Falls auf Grund der lokalen Resistenzsituation die Wirksamkeit von Roxithromycin in Frage gestellt ist, sollte eine Therapieberatung durch Experten angestrebt werden. Insbesondere bei schwer wiegenden Infektionen oder bei Therapieversagen ist eine mikrobiologische Diagnose mit dem Nachweis des Erregers und dessen Empfindlichkeit gegenüber Roxithromycin anzustreben.


Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland auf der Basis von Daten der letzten 5 Jahre aus nationalen Resistenz-überwachungsprojekten und -studien (Stand: Dezember 2008):


Üblicherweise empfindliche Spezies

Aerobe grampositive Mikroorganismen

Streptococcus pyogenes 1


Aerobe gramnegative Mikroorganismen

Haemophilus influenzae ° $

Moraxella catarrhalis °


Andere Mikroorganismen

Chlamydia trachomatis °

Chlamydophila pneumoniae °

Chlamydophila psittaci °

Legionella pneumophila °

Mycoplasma pneumoniae °


Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen können

Aerobe grampositive Mikroorganismen

Staphylococcus aureus (Methicillin-sensibel)

Staphylococcus aureus (Methicillin-resistent) +

Streptococcus pneumoniae


Von Natur aus resistente Spezies

Aerobe gramnegative Mikroorganismen

Escherichia coli

Klebsiella spp.

Pseudomonas aeruginosa


Andere Mikroorganismen

Mycoplasma hominis


Die angegebenen Kategorisierungen basieren teilweise auf Daten zu Erythromycin.


°) Bei Veröffentlichung der Tabellen lagen keine aktuellen Daten vor. In

der Primärliteratur, Standardwerken und Therapieempfehlungen wird von einer Empfindlichkeit ausgegangen.

$) Die natürliche Empfindlichkeit der meisten Isolate liegt im intermediären

Bereich.

+) In mindestens einer Region liegt die Resistenzrate bei über 50 %.

1) Resistenzrate in einigen Studien 10 %


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption nach einmaliger Verabreichung

Nach oraler Verabreichung von Roxithromycin zeigte sich bei Probanden eine rasche Wirkstoffaufnahme. Die Resorptionsrate nach oraler Applikation beträgt etwa 60 %. Roxithromycin ist 15 Minuten nach Verabreichung im Serum nachweisbar; maximale Blutspiegel werden nach etwa 2 Stunden erreicht. Nach oraler Einmalverabreichung von 150 mg Roxithromycin ließen sich bei erwachsenen Probanden folgende Werte ermitteln:

Durchschnittliche maximale Plasmakonzentration 6,6 mg/l und durchschnittliche Plasmakonzentration 12 Stunden nach Einnahme 1,8 mg/l.


Nach Einmalverabreichung von 300 mg Roxithromycin beträgt der durchschnittliche maximale Plasmaspiegel 9,7 mg/l. Dieser Wert wird nach ca. 1,5 Stunden erreicht. Nach 12 Stunden liegt der Plasmaspiegel bei 2,9 mg/l und nach 24 Stunden bei 1,2 mg/l.


Roxithromycin zeigt eine nichtlineare Kinetik.


Resorption nach mehrmaliger Verabreichung

Durch die Verabreichung von 150 mg im Abstand von 12 Stunden ließen sich für 24 Stunden wirksame Plasmakonzentrationen gegenüber empfindlichen Erregern erreichen. Nach wiederholter Gabe im 12-stündigen Intervall kommt es innerhalb von 2-4 Tagen zu einem Fließgleichgewicht (Steady State). Die dabei gemessenen mittleren Wirkstoffkonzentrationen waren:

Maximale Plasmakonzentration 9,3 mg/l und minimale Plasmakonzentration 3,6 mg/l (kurz vor der im 12-stündigen Intervall erfolgenden nächsten Einnahme).


Nach Gabe von 300 mg Roxithromycin im Abstand von 24 Stunden über 11 Tage betrug die maximale Plasmakonzentration 10,9 mg/l.

Dieser Wert ist niedriger als erwartet, da Roxithromycin keine dosislineare Kinetik zeigt. Im Steady State beträgt die Restkonzentration nach 24 Stunden 1,7 mg/l.


Pharmakokinetik bei besonderen Patientengruppen

Ältere Patienten

Nach Einzelgabe einer Filmtablette mit 300 mg wird der maximale Plasmaspiegel nach ca. 1,5 Stunden erreicht und beträgt im Durchschnitt 17,8 mg/l. Der Unterschied zu einer linearen Kinetik ist bei älteren Patienten ausgeprägter. Daher ist der Anstieg der Plasmakonzentration nach wiederholter Verabreichung niedriger als erwartet.


Patienten mit Niereninsuffizienz

Nach Einzelgabe einer Filmtablette mit 300 mg wird der maximale Plasmaspiegel nach 2,2 Stunden erreicht und beträgt 10,2 mg/l. Nach 24 Stunden beträgt der Plasmaspiegel noch 3,4 mg/l.


Gewebekonzentrationen

Das Verteilungsvolumen von Roxithromycin beträgt 0,4 l/kg. Nach oraler Zufuhr werden hohe Konzentrationen von Roxithromycin in Lunge, Prostata, Nebenhoden und Haut erreicht. Roxithromycin war aber bei nicht entzündeten Meningen nicht im Liquor cerebrospinalis nachweisbar.

Roxithromycin wird in menschlichen Makrophagen, Monozyten und neutrophilen Granulozyten angereichert.


Proteinbindung

Die Serumproteinbindung erfolgt konzentrationsabhängig im Wesentlichen an saures a-1-Glykoprotein. Der freie Roxithromycin-Anteil im Serum steigt mit zunehmender Serumkonzentration von Roxithromycin an. Im Konzentrationsbereich 0,84-4,2 mg/l liegt die Serumproteinbindung zwischen 96,4 und 93,3 %, bei einer Serumkonzentration von 8,4 mg/l liegt sie bei 86,6 % und bei einer Konzentration von 12,6 mg/l bei 73,4 %.


Metabolismus

Roxithromycin wird zu etwa 35 % in der Leber metabolisiert. 3 Metaboliten wurden identifiziert, die im Urin und in den Fäzes nachweisbar sind.


Serumhalbwertszeit

Die Plasmaeliminationshalbwertszeit beim Erwachsenen beträgt etwa 8-12 Stunden und bei Kindern etwa 20 Stunden.


Bei Leberinsuffizienz ist die Halbwertszeit verlängert.


Bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz liegt die Eliminationshalbwertszeit bei etwa 16 Stunden.


Exkretion

Roxithromycin wird über die Galle eliminiert und zu etwa 54 % mit den Fäzes ausgeschieden. Etwa 30 % der eliminierten Substanz in den Fäzes besteht aus inaktiven Metaboliten. Im Urin erscheinen unverändert etwa 10 % der zugeführten Dosis. Die renale Clearance ist sowohl dosis- als auch zeitabhängig. Bezüglich der totalen Clearance und der extrarenalen Clearance liegen folgende Werte vor:


Cltot = 3,63 ± 0,49 ml/min

Clnonrenalis = 3,24 ± 0,59 ml/min


Etwa 10 % - 20 % der zugeführten Dosis wird abgeatmet.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Roxithromycin zeigt in vitro, ähnlich wie Erythromycin, eine konzentrationsabhängige QRS-Verlängerung. Derartige Effekte wurden bei Menschen nicht beobachtet, müssen aber bei klinischer Anwendung als möglich betrachtet werden.


Es liegen keine anderen präklinischen Daten zur allgemeinen Toxizität, zu Auswirkungen auf die Fortpflanzung und zur Genotoxizität vor, die für den verschreibenden Arzt zusätzlich zu den in anderen Abschnitten dieser Fachinformation aufgeführten Daten relevant sind.



6. Pharmazeutische Angaben

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Mikrokristalline Cellulose

Croscarmellose-Natrium

Hypromellose

Lactose-Monohydrat

Macrogol 4000

Magnesiumstearat (Ph.Eur.)

Poloxamer 188

Povidon K30

Gefälltes Siliciumdioxid

Farbstoff Titandioxid (E 171)


Hinweis für Diabetiker

1 Filmtablette enthält weniger als 0,01 BE.


6.2 Inkompatibilitäten

Inkompatibilitäten sind bisher nicht bekannt.


6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für diese Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.


6.5 Art und Inhalt der Behältnisse

RoxiHEXAL® 50 mg/- 150 mg

Packungen mit 10 (N1) und 20 (N2) Filmtabletten


RoxiHEXAL® 300 mg

Packungen mit 7 (N1), 10 (N1) und 14 (N1) Filmtabletten


RoxiHEXAL® 300 mg 5 Tage

Packungen mit 5 (N1) Filmtabletten


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen



7. INHABER DER ZulassungEN

HEXAL AG

Industriestraße 25

83607 Holzkirchen

Telefon: (08024) 908-0

Telefax: (08024) 908-129

E-Mail: medwiss@hexal.com



8. ZulassungsnummerN

RoxiHEXAL® 50 mg: 45123.00.00

RoxiHEXAL® 150 mg: 48750.00.00

RoxiHEXAL® 300 mg: 48750.01.00

RoxiHEXAL® 300 mg 5 Tage: 45123.02.00



9. Datum der Erteilung der ZulassungEN / Verlängerung der ZulassungEN

RoxiHEXAL® 50 mg/- 300 mg 5 Tage

03.07.2002 / 22.10.2007


RoxiHEXAL® 150 mg/- 300 mg

19.12.2001 /22.10.2007



10. Stand der Information

Februar 2009



11. Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig