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Salbutamol Al Fertiginhalat

Document: 02.11.2010   Fachinformation (deutsch) change


Fachinformation Salbutamol AL


Bezeichnung der Arzneimittel

Salbutamol AL Fertiginhalat
Salbutamol 1,25 mg/2,5 ml Lösung für einen Vernebler

Salbutamol AL Inhalat
Salbutamol 5 mg/ml Lösung für einen Vernebler

Wirkstoff: Salbutamol

Qualitative und quantitative Zusammensetzung

Salbutamol AL Fertiginhalat

1 Kunststoffampulle mit 2,5 ml Lösung für einen Vernebler enthält:

1,5 mg Salbutamolsulfat (entspr. 1,25 mg Salbutamol).

Salbutamol AL Inhalat

1 ml Lösung für einen Vernebler (entspr. 20 Tropfen) enthält:

6,0 mg Salbutamolsulfat (entspr. 5,0 mg Salbutamol).

Sonstige Bestandteile: u.a. Benz­alkoniumchlorid

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1

Darreichungsform

Lösung für einen Vernebler

Klare farblose Lösung.

Klinische Angaben

Anwendungsgebiete

  • Symptomatische Behandlung von Er­krankungen mit reversibler Atemwegs­obstruktion wie z.B. Asthma bronchiale oder chronisch obstruktive bronchiale Erkrankung (COPD) mit reversibler Kom­ponente.

  • Verhütung von durch Anstrengung oder Allergenkontakt verursachten Asthma­anfällen.

Hinweise:

Eine längerfristige Behandlung soll symp­tomorientiert und nur in Verbindung mit einer entzündungshemmenden Dauerthe­rapie erfolgen.

Salbutamol AL ist nur angezeigt, wenn sich niedriger dosierte Beta2-Sympathomimetika-haltige Arzneimittel zur Inhalation bei der Behandlung der Atemnot als nicht aus­reichend erwiesen haben.

Dosierung, Art und Dauer
der Anwendung

Die Dosierung richtet sich nach Art und Schwere der Erkrankung.

Salbutamol AL Fertiginhalat

Soweit vom Arzt nicht anders verordnet, gelten für Erwachsene und Schulkinder folgende Dosierungsempfehlungen zur In­halation:

1 Einzeldosis = gebrauchsfertiger Inhalt einer Kunststoffampulle mit 2,5 ml Lösung (entspr. 1,25 mg Salbutamol)

Zur Akutbehandlung plötzlich auftretender Bronchialkrämpfe und anfallsweise auf­tretender Atemnot wird 1 Einzeldosis inhaliert. Sollte sich die Atemnot 4 Mi­nuten nach Inhalation der ersten Einzel­dosis nicht spürbar gebessert haben, kann 1 weitere Einzeldosis angewendet wer­den. Kann ein schwerer Anfall von Luftnot auch durch eine zweite Einzeldosis nicht behoben werden, können weitere Einzel­dosen erforderlich werden. In diesen Fällen muss unverzüglich ärztliche Hilfe in An­spruch genommen werden.

Zur gezielten Vorbeugung bei Anstren­gungsasthma oder vorhersehbarem Allegenkontakt wird 1 Einzeldosis, wenn möglich etwa 10-15 Minuten vorher, inha­liert.

Die Tagesgesamtdosis soll 6 Einzeldosen (entspr. 7,5 mg Salbutamol) nicht über­schreiten. Eine höhere Dosierung lässt im Allgemeinen keinen zusätzlichen thera­peutischen Nutzen erwarten, die Wahr­scheinlichkeit des Auftretens auch schwer­wiegender Nebenwirkungen kann aber erhöht werden.

Salbutamol AL Inhalat

Soweit vom Arzt nicht anders verordnet, gelten für Erwachsene und Kinder folgen­de Dosierungsempfehlungen zur Inhalation:

Erwachsene

1 Einzeldosis = 5-10 Tropfen (entspr. 1,25-2,5 mg Salbutamol).

Kinder

1 Einzeldosis = 1-2 Tropfen pro Lebensjahr (entspr. 0,25-0,5 mg Salbutamol pro Le­bensjahr). Höchstdosis: 8 Tropfen (entspr. 2 mg Salbutamol).

Zubereitung der gebrauchsfertigen Lösung: siehe Abschnitt „Art der Anwendung“

Zur Akutbehandlung plötzlich auftretender Bronchialkrämpfe und anfallsweise auf­tretender Atemnot wird 1 Einzeldosis inhaliert. Sollte sich die Atemnot 4 Mi­nuten nach Inhalation der ersten Einzel­dosis nicht spürbar gebessert haben, kann 1 weitere Einzeldosis angewendet wer­den. Kann ein schwerer Anfall von Luftnot auch durch eine zweite Einzeldosis nicht behoben werden, können weitere Einzel­dosen erforderlich werden. In diesen Fällen muss unverzüglich ärztliche Hilfe in An­spruch genommen werden.

Zur gezielten Vorbeugung bei Anstren­gungsasthma oder vorhersehbarem Allegenkontakt wird eine Einzeldosis, wenn möglich etwa 10-15 Minuten vorher, inha­liert.

Die Tagesgesamtdosis für Erwachsene soll 50 Tropfen (entspr. 12,5 mg Salbuta­mol) nicht überschreiten. Für Kinder soll die Tagesgesamtdosis 30 Tropfen (entspr. 7,5 mg Salbutamol) nicht überschreiten. Eine höhere Dosierung lässt im Allgemei­nen keinen zusätzlichen therapeutischen Nutzen erwarten, die Wahrscheinlichkeit des Auftretens auch schwerwiegender Nebenwirkungen kann aber erhöht werden.

Anwendung von Salbutamol AL Inhalat in Verbindung mit künstlicher Beatmung

Salbutamol AL Inhalat kann auch im Ver­hältnis 1:50 und 1:100 mit steriler, physio­logischer Kochsalzlösung verdünnt werden (resultierend in 0,1 mg oder 0,05 mg Sal­butamol/ml).

Die verdünnte Lösung kann mit einem elek­trischen Aerosolgerät in Verbindung mit einem Überdruckbeatmungsgerät oder einer geeigneten Inhalationsmaske verabreicht werden.

Bei Patienten mit schwerem Bronchial­krampf empfiehlt sich die Verabreichung von 1-2 mg Salbutamol pro Stunde durch künstliche Überdruckbeatmung mit Unter­brechungen (intermittierende Überdruck­beatmung) und mit sauerstoffangereicher­ter Luft. Die Luftmenge je Atemzug (Atem­zugvolumen) sollte mindestens 300-400 ml betragen. Hierzu kann eine Erhöhung des Einatmungsdruckes bis zu 40 cm Wasser­säule erforderlich sein. Wenn der Bron­chialkrampf nachlässt - im Allgemeinen nach etwa 15 Minuten - und das Befinden des Patienten sich bessert, sollte der Ein­atmungsdruck auf 15 bis 20 cm Wasser­säule herabgesetzt werden.

Ältere Menschen

Die Dosierung muss bei älteren Menschen nicht besonders angepasst werden.

Warnhinweise:

Kommt es trotz der verordneten Behandlung zu keiner befriedigenden Besserung oder gar zu einer Verschlechterung des Leidens, ist die Therapie gegebenenfalls durch eine Kombination mit anderen Arzneimitteln (entzündungshemmende Arzneimittel wie Kortikoide, die Bronchien erweiternde Arzneimittel wie Theophyllin) oder eine Änderung der Dosierung neu festzulegen.

Bei akuter oder sich rasch verschlimmernder Atemnot wird der Patient darauf hingewiesen, unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Eine erhebliche Überschreitung, insbesondere der vorgegebenen Einzeldosen beim akuten Anfall, aber auch der Tagesdosis kann gefährlich sein wegen der Wirkungen auf das Herz (Herzrhythmusstörungen, Blutdruckanstieg) in Verbindung mit Veränderungen der Salzkonzentrationen in Körperflüssigkeiten (Elektrolytverschiebungen) und muss deshalb vermieden werden.

Art der Anwendung

Diese Arzneimittel sind ausschließlich zum Inhalieren mit einem elektrischen Vernebler­gerät bestimmt.

Die Lösungen dürfen nicht zur Injektion oder Einnahme verwendet werden.

Um eine falsche Anwendung zu vermei­den, ist eine gründliche Einweisung des Patienten in den korrekten Gebrauch vor­zunehmen. Kinder sollten dieses Arznei­mittel nur unter Aufsicht eines Erwach­senen und nach Vorschrift des Arztes an­wenden.

Die Inhalation erfolgt über einen Zeitraum von etwa 15 Minuten. Nicht aufgebrauchte Reste der Inhalationslösung im Inhalier­gerät sollen vernichtet werden.

Aufgrund der Konstruktionsart vieler Ae­rosolgeräte ist es möglich, dass verne­belte Inhalationslösung in die nähere Um­gebung des Gerätes gelangt. Die Inha­lation von Salbutamol AL sollte deshalb in gut belüfteten Räumen erfolgen. Dies gilt insbesondere für Krankenzimmer, in denen mehrere Patienten gleichzeitig Ae­rosolgeräte benutzen.

Die Wirkung bei Säuglingen und Klein­kindern unter 18 Monaten ist nicht immer gewährleistet.

Inhalation gemäß Bedienungsanleitung:

Salbutamol AL Fertiginhalat

Zum Gebrauch wird eine Kunststoffam­pulle vom Ampullenstreifen abgetrennt und am spitzen Ende an der dafür vorgesehe­nen Stelle durch Drehen geöffnet.

Die Lösung ist gebrauchsfertig und braucht nicht mehr verdünnt werden.

Salbutamol AL Inhalat

Patienten, die zu Hause mit einem elektri­schen Verneblergerät inhalieren, verdünnen die verordnete Tropfenzahl mit 3 ml steriler physiologischer Kochsalzlösung (Entnahme der physiologischen Kochsalzlösung aus einem sterilen Vorratsbehältnis mit Hilfe einer sterilen, graduierten Einmalspritze mit Kanüle).

Hinweis:

Übermäßiger Gebrauch von Beta2-Sympa­thomimetika-Inhalaten, wie Salbutamol, kann gesundheitsschädigend sein (siehe Abschnitt „Warnhinweise“ unter Dosierung).

Dauer der Anwendung

Die Dauer der Behandlung richtet sich nach Art, Schwere und Verlauf der Erkrankung und ist vom Arzt individuell zu entscheiden.

Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Salbutamol oder einen der sonstigen Bestandteile von Salbutamol AL.

Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Salbutamol AL sollte nur bei strenger Indikationsstellung und mit Vorsicht an­gewendet werden bei:

  • schweren Herzerkrankungen, insbe­sondere frischem Herzinfarkt, koro­narer Herzkrankheit, hypertropher ob­struktiver Kardiomyopathie und tachy­karden Arrhythmien.

  • Einnahme von Herzglykosiden.

  • Schwerer und unbehandelter Hyper­tonie.

  • Aneurysmen.

  • Hyperthyreose.

  • Schwer kontrollierbarem Diabetes melli­tus.

  • Phäochromozytom.

Salbutamol sollte nicht als einzige Thera­pie bei Patienten mit persistierendem Asthma eingesetzt werden.

Ein ansteigender Bedarf von Beta2-Sympa­thomimetika wie Salbutamol AL ist ein An­zeichen für eine Verschlechterung der Erkrankung.

Kommt es trotz Therapie zu keiner be­friedigenden Besserung oder gar zu einer Verschlechterung des Leidens, muss der Therapieplan durch den Arzt überdacht und ggf. durch eine Kombination mit ent­zündungshemmenden Arzneimitteln, eine Dosisanpassung einer bereits bestehenden entzündungshemmenden Therapie oder die zusätzliche Gabe weiterer Arzneimittel neu festgesetzt werden.

Bei akuter oder sich rasch verschlimmernder Atemnot muss unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch ge­nommen werden.

Eine erhebliche Überschreitung, insbe­sondere der vorgegebenen Einzeldosen beim akuten Anfall, aber auch der Tages­dosis kann gefährlich sein wegen der kar­dialen Nebenwirkungen, insbesondere in Verbindung mit Elektrolyt-Verschiebungen (Hypokaliämie), und muss deshalb ver­mieden werden.

Bei der Anwendung von Sympathomimetika, einschließlich Salbutamol, können kardiovaskuläre Effekte auftreten. Aufgrund von Daten aus der Marktbeobachtung nach Zulassung sowie aus publizierter Literatur gibt es Hinweise auf das seltene Auftreten von myokardialer Ischämie im Zusammenhang mit Salbutamol. Patienten mit einer zugrunde liegenden schweren Herzerkrankung (z.B. ischämischer Herzerkrankung, Arrhythmie oder schwerer Herzinsuffizienz), die Salbutamol erhalten, sollten dringend darauf hingewiesen werden ärztlichen Rat zu suchen, wenn sie Schmerzen in der Brust oder Symptome einer sich verschlimmernden Herzerkrankung feststellen. Bei der Beurteilung von Symptomen wie Atemnot und Brustschmerzen ist besondere Sorgfalt erforderlich, da diese entweder respiratorischer oder kardialer Herkunft sein können.

Es ist wiederholt über ein erhöhtes Risiko für schwere Komplikationen und Todes­fälle bei der Behandlung des Asthma bron­chiale mit Beta-Sympathomimetika zur Inha­lation berichtet worden, ohne dass die ursächlichen Zusammenhänge bisher hin­reichend geklärt werden konnten.

Bei der Inhalation von Salbutamol AL in hohen Dosen kann der Blutzuckerspiegel ansteigen. Bei Diabetikern sollten engma­schige Blutzuckerkontrollen durchgeführt werden.

Sehr selten ist über eine Laktatazidose in Verbindung mit hohen therapeutischen Dosen von kurzwirksamen Beta-Sympathomimetika berichtet worden, die intravenös oder über einen Vernebler inhaliert wurden, hauptsächlich bei Patienten, die wegen einer akuten Asthma-Exazerbation behandelt wurden (siehe Abschnitt 4.8). Ein Anstieg des Serumlaktatspiegels kann zu Dyspnoe und kompensatorischer Hyperventilation führen, die fälschlicherweise als ein Hinweis auf ein Versagen der Asthmatherapie missinterpretiert und zu unangemessener Intensivierung der Therapie mit kurzwirksamen Beta-Sympathomimetika führen kann. Deshalb wird empfohlen, die Patienten auf die Entwicklung von erhöhten Serumlaktatspiegeln und nachfolgender metabolischer Azidose zu überwachen.

Zur Beurteilung von Krankheitsverlauf und Therapieerfolg ist eine tägliche Selbstkon­trolle nach ärztlicher Anleitung wichtig. Dies erfolgt z.B. durch regelmäßige Messung der maximalen Atemstoßstärke mittels Peak-flow-Meter.

Dopingkontrollen

Die Anwendung von Salbutamol kann bei Doping­kontrollen zu positiven Ergebnissen führen.

Salbutamol AL Inhalat

Salbutamol AL Inhalat enthält Benz­alko­niumchlorid als Konservierungs­mittel. Benzalkoniumchlorid kann Bronchospasmen hervorrufen.

Wechselwirkungen mit anderen Arznei­mitteln und sonstige Wechselwirkungen

Beta-Rezeptorenblocker

Die gleichzeitige Anwendung von Salbu­tamol AL und Beta-Rezeptorenblockern führt zu einer gegenseitigen Wirkungsabschwä­chung, wobei die Gabe von Beta-Rezeptorenblockern bei Patienten mit Asthma bron­chiale das Risiko der Auslösung schwerer Bronchospasmen birgt.

Antidiabetika

Die blutzuckersenkende Wirkung von Antidiabetika kann bei Behandlung mit Salbutamol AL vermindert werden. Hiermit ist jedoch im Allgemeinen erst bei höheren Dosen zu rechnen, wie sie bei systemischer Gabe (als Tabletten oder In­jektion/Infusion) üblich sind.

Digitalisglykoside

Ein erhöhtes Risiko für unerwünschte Wir­kungen ist möglich bei gleichzeitiger Gabe von Salbutamol AL und Digitalisglykosiden.

Sympathomimetika

Eine wechselseitige Wirkungsverstärkung und ein erhöhtes Risiko für unerwünschte Wirkungen sind möglich bei gleichzeitiger Gabe von Salbutamol AL und Methylxan­thinen (wie z.B. Theophyllin) oder anderen Sympathomimetika.

L-Dopa, L-Thyroxin, Oxytocin, Alkohol

Auch Substanzen, die ihrerseits sympathomimetische Effekte verstärken, wie L-Dopa, L-Thyroxin, Oxytocin oder Alkohol, können die Herz-Kreislauf-Regulation im Zusammenwirken mit Salbutamol beeinflussen.

Mutterkornalkaloide

Eine gleichzeitige Behandlung mit Substanzen vom Typ der Mutterkornalkaloide, wie z. B. Ergotamin, und Salbutamol sollte nur mit Vorsicht erfolgen, da die wechselseitige Beeinflussung der Vasomotorik individuell schwer voraussagbar ist und diese ebenso zu vasokonstriktorischen wie - dilatatorischen Reaktionen führen kann.

MAO-Hemmer, tricyclische Antidepressiva

Die gleichzeitige Anwendung von Salbutamol AL und Monoamino­oxidase (MAO)-Hemmern oder trizyklischen Antidepressiva kann eine verstärkte Wirkung von Salbutamol auf das Herz-Kreislauf-System auslösen.

Procarbazin

Bei der gleichzeitigen Gabe von Procarbazin kann es zu hypertonen Reaktionen kommen.

Halogenierte Anästhetika

Bei der Anwendung halogenierter Anäs­thetika, wie z.B. Halothan, Methoxyfluran oder Enfluran, muss bei Patienten, die mit Salbutamol AL behandelt werden, mit einem erhöhten Risiko für schwere Herzrhythmus­störungen und Blutdrucksenkung gerech­net werden (siehe unten „Hinweise“).

Wenn eine Narkose unter Verwendung von halogenierten Anästhetika geplant ist, sollte darauf geachtet werden, dass Salbutamol innerhalb von mindestens 6 Stunden vor Narkosebeginn möglichst nicht mehr an­gewendet wird.

Hinweis:

Bei hochdosierter Therapie mit Salbuta­mol AL kann eine Hypokaliämie auftreten. Diese kann bei gleichzeitiger Anwendung anderer Arzneimittel, insbesondere Methyl­xanthinen (z.B. Theophyllin), Kortikoiden, Diuretika oder Digitalisglykosiden, oder bei gleichzeitig bestehender Hypoxämie noch verstärkt werden. Eine Kontrolle der Blutsalze ist angezeigt, damit ggf. Kalium zugeführt werden kann.

Es ist in einzelnen Fällen über die Aus­lösung von Glaukomanfällen bei Patienten mit Engwinkelglaukom berichtet worden, die mit einer Kombination von Salbutamol und Ipratropiumbromid bzw. Oxitropium­bromid behandelt wurden. Bei Vorliegen eines Engwinkelglaukoms sollte daher bei einer kombinierten Behandlung von Salbtamol mit Anticholinergika besonders darauf geachtet werden, dass das Inhalat nicht mit den Augen in Berührung kommt.

Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Salbutamol passiert die Plazentaschranke.

Obwohl bisher keine teratogenen Wirkun­gen beim Menschen bekannt sind, sollte Salbutamol in der Schwangerschaft, ins­besondere während des ersten Schwanger­schaftsdrittels, nur nach besonders kriti­scher Indikationsstellung angewandt werden. Das Gleiche gilt wegen der Wehen hemmenden Wir­kung für die Anwendung am Ende der Schwangerschaft.

Stillzeit

Es ist unbekannt, ob Salbutamol uner­wünschte Wirkungen auf das Neugeborene hat. Da Salbutamol in die Muttermilch über­geht, wird die Anwendung in der Stillzeit nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Ab­wägung empfohlen.

Auswirkungen auf die Verkehrstüchtig­keit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Durch individuell auftretende unterschied­liche Reaktionen, insbesondere bei höherer Dosierung, kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden. Dies gilt im verstärkten Maß bei Behandlungsbeginn sowie bei Zusammen­wirken mit Alkohol oder Beruhigungs- und Schlafmitteln.

Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:

Sehr häufig (≥ 1/10)

Häufig (≥ 1/100, < 1/10)

Gelegentlich (≥ 1/1000, < 1/100)

Selten (≥1/10 000, < 1/1000)

Sehr selten (<1/10 000)

Häufigkeit nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Herzerkrankungen

Häufig: Tachykardie.

Gelegentlich: Herzklopfen.

Sehr selten: Herzrhythmusstörungen einschließlich Vorhofflimmern, supraventrikulärer Tachykardie und Extra­systolie.

Myokardiale Ischämie (siehe Abschnitt 4.4).

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig: Tremor, Kopfschmerzen.

Sehr selten: Hyperaktivität.

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Sehr selten: Paradoxer Bronchospasmus.

Wie bei anderer inhalativer Therapie kann durch die Anwendung von Salbutamol AL ein paradoxer Bronchospasmus mit sofort stärker werdendem Giemen auftreten. In diesem Fall sollte sofort entweder mit einer anderen Darreichungsform oder mit einem anderen inhalativen Bronchodilatator mit schnellem Wirkungseintritt behandelt werden. Die Behandlung mit Salbutamol AL soll unverzüglich abgebrochen, der Patient vom Arzt untersucht und wenn nötig eine alternative Therapie eingeleitet werden.

Erkrankungen des Gastrointestinal­trakts

Gelegentlich: Reizung im Mund- oder Rachenbereich.

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Gelegentlich: Muskelkrämpfe.

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Selten: Unter der Therapie mit 2-Agonisten kann es möglicherweise zu einer sehr ausgeprägten Hypokaliämie kommen.

Sehr selten ist über eine Laktatazidose bei Patienten berichtet worden, die zur Behandlung einer akuten Asthma-Exazerbation Salbutamol intravenös oder vernebelt erhielten.

Gefäßerkrankungen

Selten: Periphere Vasodilatation.

Erkrankungen des Immunsystems

Sehr selten: Überempfindlichkeits­reaktionen einschließlich Angioödem, Juckreiz, Urtikaria, Bronchospasmus, Blutdruckabfall und Kollaps.

Überdosierung

Symptome einer Überdosierung

Im Falle einer Überdosierung treten die bereits genannten Nebenwirkungen sehr schnell und ggf. in verstärktem Umfang in Erscheinung.

Typische Symptome sind: Tachykardie, Palpitationen, Arrhythmien, Ruhelosigkeit, Schlafstörungen, Brust­schmerzen und heftiger Tremor insbe­sondere an den Händen, aber auch am ganzen Körper. Vor allem können nach oraler Intoxikation gastrointestinale Beschwerden, einschließlich Übelkeit, auftreten. Gelegentlich sind nach exzessiven Salbutamol-Dosen psychoti­sche Reaktionen beobachtet worden.

Bei Überdosierung von Salbutamol kann es verstärkt zu Verschiebungen von Ka­lium in den Intrazellularraum mit der Folge einer Hypokaliämie sowie zu Hypergly­kämie, Hyperlipidämie und Hyperketon­ämie kommen.

Therapiemaßnahmen bei Überdosierung

Die Behandlung nach Beta-sympathomime­tischer Überdosierung erfolgt hauptsächlich symptomatisch. Nachfolgend sind eine Reihe zu empfehlender Maßnahmen angeführt:

  • Für den Fall, dass große Mengen des Arzneimittels geschluckt wurden, sollte eine Magenspülung erwogen werden. Aktivkohle und Abführmittel können die unerwünschte Resorption des Beta-Sym­pathomimetikums günstig beeinflussen.

  • Die kardialen Symptome können mit einem kardioselektiven Beta-Rezeptoren­blocker behandelt werden, hierbei ist jedoch ein erhöhtes Risiko für die Aulösung einer Bronchospastik bei Patien­ten mit Asthma bronchiale zu beachten.

  • Zur kardialen Überwachung ist EKG-Monitoring angezeigt.

  • Im Falle von ausgeprägteren Blutdruck­senkungen ist eine Volumensubstitution (z.B. Plasmaersatzmittel) zu empfehlen.

Es muss mit der Entwicklung einer Hypo­kaliämie gerechnet werden, so dass ent­sprechende Kontrollen des Elektrolythauhaltes und ggf. Substitutionen zu empfeh­len sind. Zu beachten ist dabei auch eine eventuell vorausgehende Behandlung mit anderen Pharmaka, die eine Hypokaliämie verursachen können.

Pharmakologische Eigenschaften

Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Klassifizierung

Broncholytikum/Antiasthmatikum/Beta2-Sym­pathomimetikum

ATC-Code: R03AC02

Salbutamol ist ein direkt wirkendes Sym­pathomimetikum mit vorwiegender Beta2-Selektivität, eine Stimulation der Beta1-Rezeptoren kommt erst bei höheren Dosen zum Tragen.

Salbutamol verursacht eine Erschlaffung der glatten Muskulatur in den Bronchien und Blutgefäßen, sowie eine Relaxation der Uterusmuskulatur. Salbutamol hemmt auch die Freisetzung von Mediatoren aus den Mastzellen.

Ferner ist eine Steigerung der mukoziliaren Clearance im Bronchialsystem nachweisbar, wobei der Wirkungsmechanismus noch nicht eindeutig geklärt ist.

Diese Wirkungen werden über eine Aktivierung der Adenylatzyklase vermittelt, wobei es zu einer Anreicherung von zyklischem 3`, 5`-Adenosinmonophosphat (c-AMP) kommt, welches seinerseits die kontraktilen Elemente der glatten Muskulatur hemmt.

Einfluss auf den Stoffwechsel von Lipiden und Zucker (Lipolyse, Glykogenolyse und Hyperglykämie) sowie relative Hypokaliämie durch Erhöhung der K+-Aufnahme in die Skelettmuskulatur sind pharmakologische Effekte, die vor allem unter höheren Dosen zur Geltung kommen.

Salbutamol besitzt eine hohe Bronchoselektivität. Seine Wirkungen auf das Herz - wie Steigerung der Kontraktilität, Anstieg der Herzfrequenz (positiv inotroper und chronotroper Effekt) - sind hauptsächlich durch direkte Wirkung auf Beta1-Rezeptoren und durch Reflex-Stimulation aufgrund der peripheren Vasodilatation zu erklären.

Nach Inhalation von Salbutamol tritt die bronchodilatatorische Wirkung nach wenigen Minuten ein.

Angaben über die Möglichkeit eines Wirksamkeitsverlustes (Tachyphylaxie) bei Langzeit-Anwendung von Salbutamol sind widersprüchlich. Es scheint, dass ein solcher Wirksamkeitsverlust individuell auftreten kann. In einem solchen Fall kann die Kombination mit Glukokortikoiden die verminderte Ansprechbarkeit der Beta2-Rezeptoren wieder normalisieren.

Salbutamol passiert die Plazentaschranke.

Pharmakokinetische Eigenschaften

Lunge und Gastrointestinaltrakt verhalten sich bei der Resorption und Metabolisierung von Sal­butamol unterschiedlich.

Nach Inhalation aus einem Dosier-aerosol gelangen etwa 10-20 % des Salbutamols in die tieferen Abschnitte der Bron­chien, während der Rest der Dosis sich im oberen Teil des Atemtraktes und im Mund absetzt und sukzessive verschluckt wird. Da nach der Inhalation der Plasmaspiegel überwiegend durch die enterale Resorption des geschluckten Anteiles zustande kommt, korreliert der Serumspiegel nicht mit der pharmakodynamischen Zeitwirkungskurve. Mit äquipotenten oralen Dosen verglichen, liegen die inhalativen Plasmaspiegel um den Faktor 500 bis 1.000 niedriger und zeigen einen verzögerten zeitlichen Verlauf, ähnlich dem nach oraler Gabe. Die inhalative Wirkung tritt demgegenüber wesentlich rascher ein.

Salbutamol wird nach oraler Verabreichung gut resorbiert und zum Teil im Gastrointestinaltrakt und in der Leber metabolisiert. Im Plasma liegt der Stoff als freies Salbutamol und als Metabolit vor. Das freie Salbutamol ist voll wirksam, während der Metabolit kaum Beta-stimulierende Eigenschaften aufweist.

Bei Untersuchungen mit radioaktiv markiertem Salbutamol wurden 64-98% der verabreichten Dosen innerhalb von 72 Stunden im Urin, 10-12% in den Faeces ausgeschieden. Etwa 55% der Radioaktivität im Urin entstammt dem Sulfatester, der als Hauptmetabolit des Salbutamols beim Menschen identifiziert wurde. Diese hohe Exkretionsrate zeigt, dass Salbutamol im Organismus nicht gespeichert wird.

Die biologische Halbwertszeit von Salbutamol im Serum beträgt nach intravenöser Infusion im Steady State etwa 6 Stunden.

Präklinische Daten zur Sicherheit

Akute Toxizität (LD50)

- Maus, oral: > 2.000 mg/kg

- Maus, i.v. (Schwanzvene):
70,5 mg/kg für ♂,
75,3 mg/kg für ♀

- Ratte, oral: > 2.000 mg/kg

- Ratte i.v. (Schwanzvene):
61,5 mg/kg für ♂,
59,0 mg/kg für ♀


Chronische Toxizität

Die durchgeführten Untersuchungen ergaben keinen Hinweis auf eine chronische Toxizität. Hunde, Ratten und Mäuse erhielten maximale orale Dosen von 25 mg/kg/Tag (Hund), 50 mg/kg/Tag (Ratten und Mäuse) über einen Zeitraum von 12, 30 bzw. 24 Monaten.

Tumorerzeugendes und mutagenes Potential

Unter Langzeit­gabe von sehr hohen Dosen an Ratten kommt es, wie auch bei anderen Beta-Sympathomimetika, zur Ausbil­dung von gutartigen Leiomyomen des Me­sovariums. Nach vorherrschender Meinung ist eine Übertragbarkeit auf den Menschen jedoch nicht gegeben.

Untersuchungen zur Mutagenität ergaben keinen Hinweis auf ein genotoxisches Po­tenzial.

Reproduktionstoxikologie

Reproduktionstoxikologische Studien an Ratten haben keine Hinweise auf ein teratogenes Potential ergeben.

Embryo- bzw. fetotoxische Effekte (verringertes Ge­burtsgewicht, gesteigerte Mortalitätsrate) wurden bei der Ratte bei Tagesdosen von 50 mg/kg beobachtet. Fertilitätsstörun­gen bei männlichen oder weiblichen Ratten traten bis zu einer Dosis von 50 mg/kg/Tag nicht auf.

Bei einigen Kaninchenfeten wurden Missbildungen des Schädels festgestellt, nachdem die Muttertiere während der gesamten Tragezeit 50 mg/kg/Tag oral erhalten hatten. Aus Untersuchungen an Mäusen sind widersprüchliche Angaben darüber bekannt, ob für diese Tierspezies ein Zusammenhang zwischen der subkutanen Gabe von Salbutamol und dem Auftreten von fetalen Gaumen­spalten besteht.

Für den Menschen liegen über die Anwendung während der Schwanger­schaft unzureichende Erfahrungen vor. Tachykardie und Hypoglykämie des Neugeborenen sind bei der Anwendung von Salbutamol als Tokolytikum beschrieben worden.

Zur Anwendung beim Menschen während der Schwangerschaft und Stillzeit siehe Abschnitt 4.6.

Pharmazeutische Angaben

Liste der sonstigen Bestandteile

Salbutamol AL Fertiginhalat

Natriumchlorid, Schwefelsäure (10%), Gereinig­tes Wasser

Salbutamol AL Inhalat

Benzalkoniumchlorid, Schwefelsäure (1 M), Gereinig­tes Wasser

Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

Dauer der Haltbarkeit

Salbutamol AL Fertiginhalat

Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 4 Jahre.

Salbutamol AL Inhalat

Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 2 Jahre.

Arzneimittel sollen nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Salbutamol AL Fertiginhalat

In der Originalverpackung aufbe­wahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Salbutamol AL Inhalat

Nicht über 25°C lagern.

In der Originalverpackung aufbe­wahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Nach Anbruch der Packung kann die Lö­sung in der gut verschlossenen Original­flasche und vor Licht geschützt 6 Wochen aufbewahrt werden. Danach nicht mehr verwenden.Art und Inhalt des Behältnisses

Salbutamol AL Fertiginhalat

OP mit 50 Kunststoffampullen mit je 2,5 ml Lösung für einen Vernebler (N1)

Salbutamol AL Inhalat

Braunglasflasche mit weißem Tropf­einsatz und weißem kindergesicherten Schraubverschluss

OP mit 10 ml Lösung für einen Vernebler (N1)

OP mit 5 x 10 ml Lösung für einen Vernebler (N2)

OP mit 10 x 10 ml Lösung für einen Vernebler (N3)

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

Inhaber der Zulassung

ALIUD PHARMA GmbH
Gottlieb-Daimler-Straße 19
D-89150 Laichingen

Telefon: 07333/9651-0
Telefax: 07333/96516004
Internet: www.aliud.de
E-Mail: info@aliud.de

Zulassungsnummern

Salbutamol AL Fertiginhalat

25597.00.00

Salbutamol AL Inhalat

41116.00.01

Datum der Erteilung der Zulassung/
Verlängerung der Zulassung

Salbutamol AL Fertiginhalat

29. April 1996 / 22. November 2004

Salbutamol AL Inhalat

17. November 1997 / 22. November 2004

Stand der Information

August 2010Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig



ALIUD® PHARMA 0810-00 Seite 12