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Salofalk 4g/60ml Klysmen

Document: 09.02.2015   Fachinformation (deutsch) change

FACHINFORMATION

1.    BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Salofalk 4g/60ml Klysmen,

Rektalsuspension

2.    QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 Salofalk 4g/60ml Klysma (= 60 g Rektalsuspension) enthält 4 g Mesalazin.

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: Kaliummetabisulfit (Ph.Eur.) (E224) und Natriumbenzoat (E211)

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3.    DARREICHUNGSFORM Rektalsuspension

Aussehen: cremefarbene bis leicht hellbraune homogene Suspension

4.    KLINISCHE ANGABEN

4.1    Anwendungsgebiete

Akuter Schub der Colitis ulcerosa (chronisch entzündliche Erkrankung des Dickdarms).

4.2    Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Erwachsene und ältere Patienten:

Beim Bestehen akuter Entzündungserscheinungen wird einmal täglich abends vor dem Schlafengehen der Inhalt einer Klysmenflasche (60 g Rektalsuspension) als Einlauf in den Darm gegeben.

Kinder:

Die Wirksamkeit bei Kindern ist nur in begrenztem Umfang belegt. Bei der Anwendung liegen wenige Erfahrungen vor.

Allgemeiner Hinweis zur Anwendung:

Salofalk Klysmen werden einmal täglich abends vor dem Schlafengehen angewendet.

Die Behandlung mit Salofalk Klysmen sollte regelmäßig und konsequent durchgeführt werden, da nur so der gewünschte Heilungserfolg eintreten kann.

Die Dauer der Anwendung bestimmt der Arzt.

Art der Anwendung:

Rektale Anwendung

Die besten Ergebnisse werden erzielt, wenn der Darm vor der Anwendung des Salofalk Klysmas entleert wird.

Vorbereitung:

•    Fläschchen 30 Sekunden lang schütteln

•    Schutzkappe des Applikators entfernen

•    Fläschchen an der Ober- und Unterseite festhalten

Die korrekte Haltung zur Applikation ist wie folgt:

•    Der Patient sollte sich auf die linke Seite legen, das linke Bein ausgestreckt und das rechte Bein angewinkelt halten. Dies begünstigt die Applikation und Wirkung des Klysmas.

Anwendung der Klysmen:

•    Applikatorspitze tief in den After einführen

•    Fläschchen leicht neigen, dann die Flasche langsam zusammendrücken

•    Nach der Entleerung des Fläschchens die Applikatorspitze langsam aus dem After ziehen.

•    Der Patient sollte mindestens 30 Minuten in dieser Position liegen bleiben, damit sich der Klysmeninhalt im ganzen Mastdarm verteilen kann.

•    Wenn möglich, sollte die Klysmenflüssigkeit die ganze Nacht einwirken können.

4.3 Gegenanzeigen

Salofalk Klysmen dürfen nicht angewendet werden bei Patienten mit:

-    bekannter Überempfindlichkeit gegen Salicylate oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile

-    schweren Leber- oder Nierenfunktionsstörungen

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Blutuntersuchungen (Differenzialblutbild; Leberfunktionsparameter wie ALT oder AST; Serum-Kreatinin) und Urinstatus (Teststreifen) sollten vor und während der Behandlung nach Ermessen des behandelnden Arztes erhoben werden. Als Richtlinie werden Kontrolluntersuchungen 14 Tage nach Beginn der Behandlung und dann 2- bis 3-mal nach jeweils weiteren 4 Wochen empfohlen.

Bei normalem Befund sind vierteljährliche, beim Auftreten zusätzlicher Krankheitszeichen sofortige Kontrolluntersuchungen erforderlich.

Vorsicht ist bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen geboten.

Salofalk Klysmen sollten nicht bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen angewendet werden. Wenn sich die Nierenfunktion während der Behandlung verschlechtert, sollte an eine Mesalazin-bedingte Nephrotoxizität gedacht werden.

Patienten mit einer Lungenfunktionsstörung, vor allem Asthma, sollten während der Therapie mit Salofalk Klysmen besonders sorgfältig überwacht werden.

Bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Sulfasalazin-haltigen Präparaten sollte die Behandlung mit Salofalk Klysmen unter sorgfältiger ärztlicher Kontrolle begonnen werden. Sollten Salofalk Klysmen akute Unverträglichkeitsreaktionen wie z. B. Bauchkrämpfe, akute Bauchschmerzen, Fieber, schwere Kopfschmerzen und Hautausschläge auslösen, ist die Behandlung sofort abzubrechen.

Salofalk Klysmen können auf Grund des Gehaltes an Kaliummetabisulfit bei empfindlichen Patienten, insbesondere bei solchen mit Asthma- oder

Allergievorgeschichte, allergische Reaktionen mit anaphylaktischen Symptomen und Bronchialkrämpfen (Bronchospasmen) auslösen.

Auf Grund des Gehaltes an Natriumbenzoat können bei entsprechend veranlagten Patienten Überempfindlichkeitsreaktionen in Form von Reizungen an Haut, Augen und Schleimhäuten auftreten.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Spezielle Interaktionsstudien wurden nicht durchgeführt.

Bei Patienten, die gleichzeitig mit Azathioprin, 6-Mercaptopurin oder Tioguanin behandelt werden, sollte mit einem Anstieg des myelosuppressiven Effektes von Azathioprin, 6-Mercaptopurin oder Tioguanin gerechnet werden.

Es gibt einen schwachen Hinweis darauf, dass Mesalazin die gerinnungshemmende Wirkung von Warfarin verringern kann.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Es liegen keine ausreichenden Daten zur Anwendung von Salofalk Klysmen bei schwangeren Frauen vor. Informationen zu einer begrenzten Anzahl von Schwangerschaften lassen aber keine negativen Auswirkungen von Mesalazin auf die Schwangerschaft oder auf die Gesundheit des Foetus oder des Neugeborenen erkennen. Derzeit sind keine weiteren relevanten epidemiologischen Informationen verfügbar. In einem Einzelfall wurde unter der Langzeitanwendung einer hohen Mesalazin-Dosis (2-4 g/Tag, oral) während der Schwangerschaft von Nierenversagen bei einem Neugeborenen berichtet.

Tierexperimentelle Studien mit oral verabreichtem Mesalazin lassen keine direkten oder indirekten negativen Effekte hinsichtlich Trächtigkeit, embryonaler/foetaler Entwicklung, Geburt oder postnataler Entwicklung erkennen.

Salofalk Klysmen sollten während der Schwangerschaft nur dann angewendet werden, wenn der potenzielle Nutzen das mögliche Risiko übersteigt.

Stillzeit

N-Acetyl-5-Aminosalicylsäure und in geringerem Umfang Mesalazin werden in die Muttermilch ausgeschieden. Derzeit liegen nur begrenzte Erfahrungen mit Mesalazin während der Stillzeit bei Frauen vor. Überempfindlichkeitsreaktionen wie Durchfall beim Säugling können nicht ausgeschlossen werden. Daher sollten Salofalk Klysmen während der Stillzeit nur angewendet werden, wenn der potenzielle Nutzen das mögliche Risiko übersteigt. Falls der Säugling Durchfall entwickelt, sollte das Stillen beendet werden.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Salofalk 4g/60ml Klysmen haben keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

4.8 Nebenwirkungen

Folgende Nebenwirkungen wurden nach Anwendung von Mesalazin beobachtet:

Organklassensystem

Häufigkeit nach MedDRA-Konvention

Selten

(> 1/10.000, <1/1.000)

Sehr selten (<1/10.000)

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Blutbildverän-derungen (aplastische Anämie, Agranulozytose, Panzytopenie, Neutropenie, Leukopenie, Thrombozytopenie)

Erkrankungen des Nervensystems

Kopfschmerzen,

Schwindel

Periphere Neuropathie

Herzerkrankungen

Myokarditis,

Perikarditis

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Allergische und fibrotische Lungenreaktionen (einschließlich Dyspnoe, Husten,

Bronchospasmus, Alveolitis, pulmonale Eosinophilie, Lungeninfiltrat, Pneumonitis)

Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes

Abdominalschmerzen,

Diarrhö,

Flatulenz,

Übelkeit,

Erbrechen

Akute Pankreatitis

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Nierenfunktionsstörungen einschließlich akuter und chronischer interstitieller Nephritis und Niereninsuffizienz

Erkrankungen der Haut und des

Unterhautzellgewebes

Alopezie

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Myalgie, Arthralgie

Erkrankungen des Immunsystems

Überempfindlichkeitsreaktion en wie allergisches Exanthem,

Medikamentenfieber, Lupus-

erythematodes-Syndrom,

Pankolitis

Leber- und Gallenerkrankungen

Veränderungen der Leberfunktionsparameter (Anstieg der Transaminasen und Cholestaseparameter), Hepatitis, cholestatische Hepatitis

Erkrankungen der Geschlechtsorgane

Oligospermie (reversibel)

4.9 Überdosierung

Zur Überdosierung liegen wenige Informationen vor (z. B. Anwendung hoher oraler Dosen von Mesalazin in suizidaler Absicht), die jedoch nicht auf Nieren- oder Lebertoxizität hinweisen. Ein spezifisches Antidot ist nicht bekannt. Die Behandlung erfolgt symptomatisch und supportiv.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe:

Aminosalicylsäure und ähnliche Mittel ATC-Code: A07EC02

Der Mechanismus der entzündungshemmenden Wirkung ist unbekannt. Ergebnisse von in-vitro-Studien zeigen, dass eine Hemmung der Lipoxygenase eine Rolle spielen könnte.

Weiterhin konnte ein Einfluss auf den Prostaglandingehalt der Darmschleimhaut gezeigt werden. Auch kann Mesalazin (5-Aminosalicylsäure/5-ASA) als Radikalfänger reaktiver Sauerstoffverbindungen fungieren.

Rektal verabreichtes Mesalazin wirkt hauptsächlich vom Darmlumen her lokal an der Darmschleimhaut und im submukösen Gewebe.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Generelle Gesichtspunkte zu Mesalazin:

Resorption:

Die Mesalazin-Resorption ist am höchsten in den proximalen und am niedrigsten in den distalen Darmregionen.

Biotransformation:

Mesalazin wird präsystemisch sowohl an der Darmschleimhaut als auch in der Leber zur pharmakologisch unwirksamen N-Acetyl-5-Aminosalicylsäure (N-Ac-5-ASA) verstoffwechselt. Die Acetylierung scheint hierbei unabhängig vom Acetylierer-Phänotyp des Patienten zu erfolgen. Ein gewisser Anteil des Mesa-lazins wird auch durch die Dickdarmbakterien acetyliert. Die Proteinbindung von Mesalazin beträgt 43 %, die der N-Ac-5-ASA 78 %.

Elimination/A usscheidung:

Mesalazin und sein Metabolit N-Ac-5-ASA werden mit dem Stuhl (Hauptanteil), renal (die Menge variiert zwischen 20 und 50 %, abhängig von der Art der Applikation, der galenischen Darreichungsform und deren Mesalazin-Freisetzungsverhalten) und biliär (geringer Anteil) eliminiert. Die renale Exkretion erfolgt hauptsächlich in Form des N-Ac-5-ASA. Ca. 1 % der oral verabreichten Mesalazin-Dosis tritt hauptsächlich in Form von N-Ac-5-ASA in die Muttermilch über.

Spezifische Gesichtspunkte zu Salofalk 4g/60ml Klysmen:

Verteilung:

Eine szintigraphische Studie bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer akuter Colitis ulcerosa zeigte, dass sich die Klysmenflüssigkeit zu Therapiebeginn und zum Zeitpunkt der Remission nach 12 Wochen hauptsächlich in Rektum und Sigma sowie zu einem geringeren Anteil im Colon descendens ausbreitet.

Resorption und Elimination:

In einer Studie bei Colitis ulcerosa-Patienten in Remission wurden unter Steady-state-Bedingungen maximale Plasmakonzentrationen für 5-ASA von 0,92 pg/ml und für den Metaboliten N-Ac-5-ASA von 1,62 pg/ml nach ca. 11-12 Stunden erreicht. Die Eliminationsrate betrug ca. 13 % (45-Stunden-Wert), wobei der Hauptanteil (ca. 85 %) in Form des Metaboliten N-Ac-5-ASA ausgeschieden wurde.

Die Steady-state-Plasmakonzentration von 5-ASA betrug unter der Anwendung von Salofalk 4g/60ml Klysmen bei Kindern mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen 0,5 - 2,8 pg/ml und für N-Ac-5-ASA 0,9 - 4,1 pg/ml.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Präklinische Daten konventioneller Studien zur Sicherheitspharmakologie, Genotoxizität, Kanzerogenität (Ratte) oder zur Reproduktionstoxizität lassen keine spezifischen Gefährdungen für den Menschen erkennen.

Nierentoxizität (renale Papillennekrosen und epitheliale Schädigungen der proximalen Nierentubuli (pars convoluta) oder des gesamten Nephrons) wurde in Studien zur Toxizität bei wiederholter Gabe mit hohen oralen Mesalazin-Dosierungen beobachtet. Die klinische Relevanz dieser Befunde ist unklar.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

1.    Carbomer 35000

2.    Kaliumacetat

3.    Kaliummetabisulfit (Ph.Eur.) (E 224, max. 0,28 g, entspr. max. 0,16 g SO2)

4.    Natriumbenzoat (E 211)

5.    Natriumedetat (Ph.Eur.)

6.    gereinigtes Wasser

7.    Xanthangummi

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

2 Jahre

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

In der originalversiegelten Blisterpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Behältnis:

Weiße runde Faltenbalgflasche aus LDPE mit einer grünen Schutzkappe aus LDPE Packungsgrößen:

Packungen mit 7 Klysmen (N1) und 21 Klysmen (N2)

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Keine besonderen Anforderungen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Dr. Falk Pharma GmbH Leinenweberstr. 5 79108 Freiburg Germany

Tel.: (0761) 1514-0

Fax: (0761) 1514-321

E-Mail: zentrale@drfalkpharma.de

www.drfalkpharma.de

8. ZULASSUNGSNUMMER

2881.00.02

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 20.06.1986

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 28.11.2001

10. STAND DER INFORMATION

Oktober 2014

11. VERKAUFSABGRENZUNG

Verschreibungspflichtig

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