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Sandimmun Optoral 10 Mg Weichkapseln

Document: 07.08.2002   Gebrauchsinformation (deutsch) change

- 1 - 05.08.2002

(Novartis Logo)



Liebe Patientin, lieber Patient!

Bitte lesen Sie folgende Gebrauchsinformation aufmerksam, weil sie wichtige Informationen darüber enthält, was Sie bei der Anwendung dieses Arzneimittels beachten sollen. Wenden Sie sich bei Fragen bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.



Gebrauchsinformation



Sandimmun® Optoral 10 mg Kapseln

Wirkstoff: Ciclosporin


Zusammensetzung

1 Kapsel enthält:

Arzneilich wirksamer Bestandteil: 10 mg Ciclosporin

Sonstige Bestandteile: Ethanol 99,8 %, Gelatine, Glycerol 85 %, Glycerol-(mono-, di-, tri)-alkenoat (C16 - C20) (Maisölglyceride), Propylen­glykol, Macrogol-Glycerol-hydroxystearat, all-rac-alpha-Tocopherol, Farbstoff E 171


Darreichungsform und Inhalt

Originalpackung mit 100 Kapseln (N3)

Klinikpackung


Stoff- oder Indikationsgruppe

Immunsuppressivum (Medikament, das die körpereigene Abwehr dämpft)


Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

Novartis Pharma GmbH

90327 Nürnberg

Telefon: (0911) 273-0

Telefax: (0911) 273-12653

Internet/E-Mail: www.novartispharma.de


Anwendungsgebiete

1. Zur Vorbeugung der Transplantat-Abstoßung nach allogenen Transplantationen von Niere, Leber, Herz, Herz-Lunge, Lunge und Bauchspeicheldrüse sowie zur Behandlung der Transplan­tat-Abstoßung bei Patienten, die zuvor andere Immunsuppressiva (Mittel, die die körpereigene Abwehr dämpfen) erhalten haben.


2. Zur Vorbeugung der Transplantat-Abstoßung nach Knochenmark-Transplantationen; zur Vor­beugung und Behandlung der Graft-versus-Host-Krankheit.


3. Schwere endogene Uveitis

- manifeste, nichtinfektiöse Uveitis intermedia oder posterior (Entzündung der Aderhaut des Auges) mit Erblindungsgefahr, soweit die übliche Therapie nicht anspricht oder unvertret­bare Nebenwirkungen auftreten.


- Behcet-Uveitis (Entzündung der Aderhaut des Auges) mit wiederholtem entzündlichem Befall der Netzhaut.


4. Schwerste therapieresistente Formen der Psoriasis (Schuppenflechte), insbesondere vom Plaque-Typ, die mit einer konventionellen systemischen Therapie nicht ausreichend behandelbar sind.


5. Steroidabhängiges und steroidresistentes nephrotisches Syndrom (Nierenerkrankungen mit aus­geprägtem Eiweißverlust und anderen Symptomen) infolge glomerulärer Krankheiten wie glomerulärer Minimalveränderungen, fokaler segmentaler Glomerulosklerose oder membranö­ser Glomerulonephritis bei Erwachsenen und Kindern, bei denen Glukokortikoide oder Alkylantien entweder nicht ausreichend wirksam oder aufgrund ihrer Risiken nicht vertretbar sind.


Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln können zur Rückbildung der Krankheitszeichen (Remissionen) und zur Aufrechterhaltung dieses Zustandes verabreicht werden. Es kann auch zur Aufrechterhal­tung von steroidinduzierten Remissionen verwendet werden und dadurch das Absetzen der Kortikosteroide ermöglichen.


6. Schwere aktive rheumatoide Arthritis bei Patienten, bei denen sich eine konventionelle Therapie einschließlich mindestens eines stark wirksamen Basistherapeutikums (z.B. Sulfasalazin, parenterale Goldverbindungen, niedrigdosiertes Methotrexat) als ungeeignet erwiesen hat.


7. Schwere therapieresistente Formen einer länger bestehenden atopischen Dermatitis, die mit einer konventionellen Therapie nicht behandelbar sind.


Gegenanzeigen

Wann dürfen Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln nicht bzw. nur mit besonderer Vorsicht eingenommen werden?

Im Folgenden wird beschrieben, wann Sie Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln gar nicht bzw. nur unter bestimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht anwenden dürfen. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen.


Gegenanzeigen bei allen Anwendungsgebieten

Bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Ciclosporin und/oder gegen einen der Hilfsstoffe dürfen Sand­immun Optoral 10 mg Kapseln nicht angewendet werden. Vorsicht ist geboten bei Patienten mit erhöhten Harnsäure-Blutspiegeln (Hyperurikämie; siehe speziellen Hinweis im Abschnitt „Schwerste Formen der Psoriasis").


Gegenanzeigen bei anderen Anwendungsgebieten als Transplantationen

- Nierenfunktionsstörungen (Ausnahmen s. Abschnitt „Nephrotisches Syndrom").

- Unkontrollierter Bluthochdruck. Wenn sich ein Bluthochdruck, der während der Behandlung mit Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln entstanden ist, nicht angemessen behandeln lässt, empfiehlt sich eine Dosissenkung oder die Beendigung der Therapie.

- Unkontrollierte Infektionskrankheiten (s. auch Hinweise im Abschnitt „Vorsichts­maßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise" sowie unter „Nebenwirkungen“).

- Aus der Vorgeschichte bekannte oder diagnostizierte bösartige Tumoren jeglicher Art (s. auch Hinweise im Abschnitt „Schwerste Formen der Psoriasis" sowie unter „Nebenwirkungen“).


Wie bei anderen immunsuppressiven Therapien besteht auch unter Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln ein erhöhtes Risiko, lymphoproliferative (mit übermäßiger Teilung von Lymphozyten verbundene) Stö­rungen und bösartige Tumoren, insbesondere der Haut, zu entwickeln. Zur Früherkennung sollten Patienten, die über lange Zeit mit Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln behandelt werden, sorgfältig über­wacht werden. Sofern irgendwelche präkanzerösen oder kanzerösen (auf Krebs hindeutenden) Ver­änderungen entdeckt werden, ist die Behandlung abzubrechen.


Weitere indikationsbezogene Gegenanzeigen

Schwerste Formen der Psoriasis

Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln sind nicht anzuwenden bei Psoriasis-Patienten mit schwerwiegenden Lebererkrankungen, erhöhten Harnsäure- oder Kalium-Blutspiegeln sowie bei Psoriasis-Formen, die möglicherweise durch Arzneimittel hervorgerufen oder verschlimmert werden.


Eine gleichzeitige Anwendung von Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln mit Psoralen und UV-A-Licht (PUVA), selektiver ultravioletter Phototherapie, Retinoiden oder immunsupprimierender Therapie darf nicht erfolgen.


Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln sollten nicht vor Ablauf von 4 Wochen nach Beendigung einer Etretinat-Therapie Anwendung finden. Bei Patienten, die eine langjährige Psoralen- und UV-A-Licht (PUVA)-Therapie erhielten (erhöhtes Hautkrebsrisiko), dürfen Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln nur nach eingehen­der Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden.

Übermäßige Sonnenbestrahlung sollte vermieden werden.


Bei Psoriasis-Patienten unter 18 Jahren, bei Alkoholkranken, bei erythrodermischer oder pustulöser Psoriasis und bei Psoriasis-Patienten mit vorangegangener langjähriger Methotrexat-Therapie sind Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln nicht anzuwenden, da hierbei keine ausreichenden klinischen Erfahrungen vorliegen.


Hinweis:

Bei Hautveränderungen, die nicht absolut typisch für eine Psoriasis sind, bei denen jedoch der Ver­dacht auf Hautkrebs, Mycosis fungoides oder auf eine kutane Präkanzerose (z.B. Morbus Bowen) besteht, ist eine Gewebsprobe zu untersuchen (Biopsie), bevor mit Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln be­handelt wird. Patienten mit bösartigen Hautveränderungen oder entsprechenden Vorstadien dürfen erst nach angemessener Behandlung dieser Krankheitszeichen und sofern keine andere Möglichkeit einer erfolgversprechenden Therapie besteht mit Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln behandelt werden.


Nephrotisches Syndrom

Da Patienten mit bereits primär eingeschränkter Nierenfunktion durch Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln eine weitere Verschlechterung der Nierenfunktion erfahren können, müssen diese Patienten sehr sorg­fältig überwacht werden. Die Grenze für Kreatinin-Ausgangswerte, bis zu denen eine vorsichtige Be­handlung mit Dosen von maximal 2,5 mg pro kg Körpergewicht pro Tag durchgeführt werden kann, kann mit 200 mol/l bei Erwachsenen und 140 mol/l bei Kindern angesetzt werden.


Patienten mit nephrotischem Syndrom sollten Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln nicht erhalten, wenn ein unkontrollierter Bluthochdruck vorliegt. Ein erhöhtes Risiko in Bezug auf eine Verschlechterung der Nierenfunktion besteht bei der Behandlung von älteren Patienten.


Schwere therapieresistente Formen einer länger bestehenden atopischen Dermatitis

Sämtliche Formen der atopischen Dermatitis, die mit konventioneller Therapie, insbesondere mit topischen Kortikosteroiden, behandelbar sind, dürfen nicht mit Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln behandelt werden.


Auch bei Patienten mit atopischer Dermatitis (vgl. Abschnitt „Schwerste Formen der Psoriasis") dürfen Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln nicht gleichzeitig mit Psoralen und UV-A-Licht (PUVA) oder selektiver ultravioletter Phototherapie angewendet werden. Übermäßige Sonnenbestrahlung ist gleichfalls zu vermeiden.


Vor Behandlungsbeginn mit Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln sollten Infektionen mit Varizellen und andere virale Infekte (z.B. Mollusken, Condylomata, multiple Warzen) abgeheilt sein.


Manifeste Herpes-simplex- und Herpes-zoster-Infekte sollten abgeheilt sein, bevor mit der Behandlung begonnen wird. Sie sind aber nicht notwendigerweise ein Grund für das Absetzen von Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln, wenn sie während der Behandlung auftreten, sofern es sich um keine schwere Infektion handelt.


Hautinfekte mit Staphylococcus aureus sind keine absolute Gegenanzeige für eine Behandlung mit Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln, sollten aber mit geeigneten Antibiotika behandelt werden. Peroral ver­abreichtes Erythromycin, von dem bekannt ist, dass es den Ciclosporin-Spiegel im Blut erhöhen kann (vgl. Wechselwirkungen) sollte vermieden werden. Falls keine Alternative zur Verfügung steht, wird empfohlen, die Ciclosporin-Blutspiegel und die Nierenfunktion sorgfältig zu überwachen und auf Nebenwirkungen von Ciclosporin zu achten.


Bei Patienten unter 18 Jahren und bei Alkoholkranken sind Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln nicht anzuwenden, da hierbei keine ausreichenden klinischen Erfahrungen vorliegen.


Was müssen Sie in Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Ciclosporin ruft am Versuchstier keine Missbildungen hervor. Obwohl die Erfahrungen über die Si­cherheit der Anwendung bei schwangeren Frauen begrenzt sind, gibt es keine Hinweise auf Missbil­dungen bei der Anwendung am Menschen. Erste Erfahrungen bei Transplantations-Patientinnen wei­sen jedoch darauf hin, dass Ciclosporin wie andere Immunsuppressiva die Wahrscheinlichkeit für schwangerschaftsspezifische Komplikationen wie schwangerschaftsinduzierten Bluthochdruck (Präeklampsie) und eine verfrühte Geburt bei verringertem Geburtsgewicht erhöht. Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln sollten während der Schwangerschaft nur eingesetzt werden, wenn der positive Nutzen die möglichen Risiken überwiegt. Schwangere Frauen, die mit Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln behandelt werden, sollten sorgfältig beobachtet werden.


Ciclosporin und Alkohol als weiterer Bestandteil der Kapsel (siehe „Zusammensetzung“) gehen in die Muttermilch über. Daher sollten Mütter während einer Behandlung mit Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln ihre Kinder nicht stillen.


Was ist bei Kindern und älteren Menschen zu berücksichtigen?

Aufgrund der höheren Ciclosporin-Clearance bei Kindern werden unter Umständen höhere Dosen von Sand­immun Optoral 10 mg Kapseln benötigt, um vergleichbare Blutspiegel wie bei Erwachsenen zu erzie­len (s. Abschnitt „Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung").


Da keine ausreichenden klinischen Erfahrungen vorliegen, sind Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln in den Indikationen schwerste Formen der Psoriasis (s.o.), schwere aktive rheumatoide Arthritis und schwere therapieresistente Formen einer länger bestehenden atopischen Dermatitis (s.o.) nicht bei Kindern anzuwenden.


Auch über die Anwendung bei älteren Menschen liegen nur beschränkte Erfahrungen vor. Es sind aber keine besonderen Probleme nach Anwendung von Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln in der empfoh­lenen Dosierung bekannt geworden.


Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise

Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?

Bei Transplantations-Patienten, Patienten mit Uveitis und Patienten mit nephrotischem Syndrom sind die Ciclosporin-Blutspiegel während der Therapie zu kontrollieren, um die Dosis ggf. anpassen zu können. Die Bestimmung erfolgt mittels spezifischem monoklonalen Antikörper. Näheres entnehmen Sie bitte dem Abschnitt „Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung".


Bei allen Patienten ist eine engmaschige Kontrolle der Nierenfunktion durch Bestimmung des Serum­-Kreatinins erforderlich. Die Dosis muss ggf. entsprechend angepasst werden. Näheres siehe ebenfalls unter „Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung".


Die Leberfunktion muss ebenfalls sorgfältig überwacht werden.


Der Blutdruck sollte unter der Therapie mit Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln regelmäßig gemessen werden. Sofern ein Bluthochdruck festgestellt wird, sind zur Senkung angemessene Maßnahmen ein­zuleiten.


Die Bestimmung des Kalium-Blutspiegels wird insbesondere bei Patienten mit aus­geprägten Nierenfunktionsstörungen empfohlen. Erniedrigte Magnesium-Blutspiegel können gleichfalls Ausdruck (tubulärer) Nierenfunktionsstörungen sein. Die Bestimmung des Magnesium-Blutspiegels wird insbesondere in der operationsnahen Zeit und beim Vorliegen neurologischer Auffälligkeiten empfohlen. Ggf. sollte eine zusätzliche Gabe von Magnesium erwogen werden.


Es empfiehlt sich, vor Beginn der Behandlung und nach dem 1. Behandlungsmonat die Blutfettwerte zu bestimmen. Bei Auftreten von erhöhten Blutfettwerten sollte eine Verminderung der Dosis von Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln und/oder eine Einschränkung der Fettzufuhr mit der Nahrung in Erwägung gezogen werden.


Bei Patienten mit nephrotischem Syndrom empfiehlt es sich, eine Nierenbiopsie (Entnahme einer Ge­websprobe aus der Niere) durchzuführen, wenn die Therapie mit Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln über einen längeren Zeitraum fortgesetzt werden soll (z.B. länger als 1 Jahr).


Patienten, die über längere Zeit mit Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln behandelt werden, sollten aufgrund des erhöhten Risikos, lymphoproliferative Störungen und maligne Tumoren, insbesondere der Haut, zu entwickeln, sorgfältig überwacht werden. Insbesondere ist die langfristige Behandlung mit einer Kombination aus verschiedenen hochdosierten Immunsuppressiva mit Vorsicht durchzuführen, da es hier zu schwerwiegenden lymphoproliferativen Störungen und soliden Tumoren kommen kann mit unter Umständen tödlichem Ausgang.


Aufgrund des möglicherweise erhöhten Risikos für verschiedene bakterielle, parasitäre, virale sowie Pilzinfektionen, oft mit opportunistischen Erregern mit unter Umständen tödlichem Ausgang, sollten ausreichende Vorsichtsmaßnahmen und therapeutische Vorkehrungen getroffen werden. Insbesondere gilt dies für Patienten, die über längere Zeit mit einer Kombination aus verschiedenen hochdosierten Immunsuppressiva behandelt werden.


Alkoholwarnhinweis:

Dieses Arzneimittel enthält 12,7 Vol.-% Alkohol.

Bei Beachtung der Dosierungsanleitung - unter Annahme eines Körpergewichtes von 75 kg - werden bei jeder Einnahme bis zu 0,6 g Alkohol (60 Kapseln) zugeführt. Ein gesundheitliches Risiko besteht u.a. bei Leberkranken, Alkoholkranken, Epileptikern, Hirngeschädigten, Schwangeren und Kindern. Die Wirkung anderer Arzneimittel kann beeinträchtigt oder verstärkt werden.


Wechselwirkungen mit anderen Mitteln

Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln?

Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln werden in der Regel mit anderen Immunsuppressiva kombiniert. Sie sollten jedoch nicht zusammen mit anderen Calcineurin-Inhibitoren wie Tacrolimus gegeben werden.


Es muss bei einer Kombination mit anderen Immunsuppressiva berücksichtigt werden, dass übermäßige Immunsuppression die Empfindlichkeit gegenüber Infektionen erhöhen und möglicherweise die Bil­dung von malignen Lymphomen (bösartigen Tumoren des Lymphsystems, vorwiegend Non-Hodgkin-Lymphome und Retikulumzellsarkom) verursachen kann. Bei Psoriasis-Patienten, die nach einer konventionellen Therapie mit Ciclosporin behandelt wurden, ist über die Entstehung bösartiger Tumoren, insbesondere der Haut, berichtet worden.


Bei Kombination mit den Kortikosteroiden Methylprednisolon, Prednison und Prednisolon wurde außer einer gegenseitigen Beeinflussung des Metabolismus (s. nachfolgende Absätze) eine erhöhte Neigung zu zerebralen Krampfanfällen festgestellt. Dies gilt insbesondere für hohe Kortikosteroid-Dosen.


Bei der gleichzeitigen Anwendung von Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln und anderen Verbindungen mit bekannter nierenschädigender Wirkung (z.B. Aminoglykoside wie beispielsweise Gentamycin und Tobramycin, Amphotericin B, Ciprofloxacin, Melphalan, Trimethoprim und Sulfamethoxazol, Vancomycin, nichtsteroidalen Antiphlogistika wie Diclofenac, Naproxen und Sulindac) ist Vorsicht geboten. Die Nierenfunktion (insbesondere der Serum-Kreatinin-Spiegel) sollte häufig überwacht werden. Wenn eine signifikante Einschränkung der Nierenfunktion beobachtet wird, sollte die Dosis des Begleitmedika­mentes verringert oder eine alternative Behandlung erwogen werden.


In Einzelfällen wurde bei organtransplantierten Patienten bei gleichzeitiger Anwendung von fibrat­haltigen Arzneimitteln (z. B. Bezafibrat, Fenofibrat) über eine erhebliche, wenn auch reversible Ein­schränkung der Nierenfunktion (mit entsprechendem Anstieg des Serum-Kreatinins) berichtet. Daher ist bei diesen Patienten die Nierenfunktion sorgfältig zu überwachen. Bei einer signifikanten Ein­schränkung der Nierenfunktion ist das Begleitmedikament ggf. abzusetzen.


Gleichzeitige Anwendung von Diclofenac und Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln führt zu einer signifikan­ten Erhöhung der Bioverfügbarkeit von Diclofenac, mit der möglichen Folge einer reversiblen Nieren­insuffizienz. Dieser Anstieg der Bioverfügbarkeit von Diclofenac beruht höchstwahrscheinlich auf einer Reduzierung seines hohen First-pass-Effektes, d.h. die sonst gleich bei der ersten Leberpassage abgebaute Menge von Diclofenac wird vermindert und entsprechend mehr Wirkstoff verbleibt im Blut und gelangt an den Wirkort. Die Diclofenac-Dosis sollte entsprechend reduziert werden.


Orlistat hemmt die Fettresorption aus der Nahrung und kann daher die Bioverfügbarkeit von Ciclosporin verändern. Nach gegenwärtiger Erfahrung sind nur oral einzunehmende, Ciclosporin-haltige Produkte betroffen. Bei einer signifikanten Änderung der Ciclosporin-Talspiegel oder -Bioverfügbarkeit ist Orlistat gegebenenfalls abzusetzen.


Verschiedene Substanzen erhöhen oder senken die Vollblutkonzentration von Ciclosporin entweder durch kompetitive Hemmung oder durch Induktion (Aktivierung) der Leberenzyme, die am Abbau und an der Ausscheidung von Ciclosporin beteiligt sind, insbesondere Cytochrom P-450.


Zu den Stoffen, die die Vollblutkonzentration von Ciclosporin erhöhen und damit dessen Wirkung verstärken können, gehören Ketoconazol und - weniger ausgeprägt - auch Fluconazol und Itracona­zol, einige Makrolid-Antibiotika wie z.B. Erythromycin, Clarithromycin, Josamycin, Posinomycin und Pristinamycin, Doxycyclin, orale Kontrazeptiva, Propafenon, Methylprednisolon (hohe Dosen), Metoclopramid, Danazol, Allopurinol, Amiodaron, Cholsäure und -derivate, Protease-Inhibitoren (wie z.B. Saquinavir) sowie Calciumantagonisten (z.B. Diltiazem, Nicardipin, Verapamil, Mibefradil). Da Nifedipin Gingivahyperplasie (Zahnfleischwucherung) ver­ursachen kann, sollte seine Anwendung bei Patienten unterbleiben, die unter Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln Zahnfleischwucherungen entwickeln.


Zu den Stoffen, die die Vollblutkonzentration von Ciclosporin senken und damit dessen Wirkung vermindern können, gehören Barbiturate, Carbamazepin, Phenytoin, Metamizol, Rifampicin, Nafcillin, Octreotid, Probucol, Ticlopidin, Troglitazon und intravenös (nicht jedoch oral) verabreichtes Sulfadimidin und Trimethoprim sowie Johanniskraut-haltige Präparate.


Wenn auf eine kombinierte Therapie mit Stoffen, die die Bioverfügbarkeit von Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln erhöhen oder erniedrigen, nicht verzichtet werden kann, ist eine sorgfältige Überwachung des Ciclosporin-Blutspiegels und entsprechende Anpassung der Dosierung von Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln angezeigt, besonders zu Beginn und Ende der Begleitmedikation.


Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln können die Ausscheidung von Digoxin, Colchicin, CSE-Hemmern, z.B. Lovastatin, und Prednisolon vermindern. Dadurch können die Toxizität (Giftigkeit) von Digoxin erhöht und die Nebenwirkungen von Colchicin und CSE-Hemmern auf die Muskeln wie z.B. Muskel­schmerzen, Muskelschwäche, Muskelentzündung und Rhabdomyolyse (Auflösung quergestreifter Muskelfasern) verstärkt werden. Die gleichzeitige Anwendung dieser Arzneimittel mit Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln sollte sorgfältig abgewogen werden.


Während der Behandlung mit Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln sollten kaliumreiche Ernährung sowie die Gabe kaliumhaltiger Arzneimittel, von ACE-Hemmern und Angiotensin II-Rezeptor-Antagonisten (bestimmte Medikamente zur Behandlung des nicht organbedingten Bluthochdrucks) oder sogenannter kaliumsparender Diuretika (bestimmte Medika­mente, die die Harnausscheidung fördern) vermieden werden.


Wegen des disulfiramähnlichen Effektes (z. B. Antabus®), der nach Verabreichung von N-Methyl-thiotetrazol-Cephalosporinen beobachtet wurde, ist bei gleichzeitiger Gabe von Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln (alkoholhaltiges Arzneimittel) Vorsicht geboten.


Durch Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln kann die Wirksamkeit von Impfungen beeinträchtigt werden; Lebendimpfstoffe sollten nicht gegeben werden.


Beachten Sie bitte, dass diese Angaben nicht nur bei gleichzeitiger Anwendung von Bedeutung sind, sondern auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.


Welche Genussmittel, Speisen und Getränke sollten Sie meiden?

Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln sollen nicht gleichzeitig mit Grapefruitsaft eingenommen werden, da Grapefruitsaft die Bioverfügbarkeit erhöht. Das Ausmaß der Blutspiegelveränderungen ist jedoch interindividuell sehr variabel und nicht vorhersehbar. Daher ist Grapefruitsaft in Zusammenhang mit der Einnahme von Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln zu vermeiden.

Eine kaliumreiche Ernährung sollte vermieden werden (s.o.).


Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung

Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln nicht anders ver­ordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln sonst nicht richtig wirken können.


Die Einstellung von Patienten auf Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln sollte nur von Ärzten, die mit der immunsuppressiven Therapie bzw. der Behandlung von Transplantations-Patienten vertraut sind, vorgenommen werden. Zur Durchführung einer Therapie mit Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln muss die erforderliche Überwachung der Patienten einschließlich der vollständigen körperlichen Untersuchung, der Blutdruckmessung und der Laborwerte (siehe Abschnitte „Nebenwirkungen" sowie „Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung") gewährleistet sein. Der für die Nachsorge des Patienten verantwortliche Arzt sollte umfassend informiert sein.


Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln können zweckmäßig sein für die exakte Dosierung bei Kindern (nur für die Indikationen 1 - 3 und 5) und niedriggewichtigen Erwachsenen. Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln dienen zur Feineinstellung der Dosierung in Verbindung mit Kapseln höherer Wirkstärke, falls dies aufgrund des Körpergewichtes des Patienten erforderlich ist. Hierfür stehen als weitere Kapselstärken Sandimmun Optoral 25mg Kapseln, Sandimmun Optoral 50 mg Kapseln und Sandimmun Optoral 100 mg Kapseln zur Verfügung. Es sollte darauf geachtet werden, dass die berechnete Dosierung mit so wenigen Kapseln wie möglich verabreicht wird.


Ergänzende Hinweise für Patienten, die von Sandimmun auf Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln umgestellt werden:


Transplantations-Indikationen

Bei Transplantations-Patienten erfolgt die Umstellung grundsätzlich im Dosisverhältnis 1 : 1, woraus in der Regel vergleichbare Minimalblutspiegel resultieren. In einigen Fällen kann es jedoch zu einem klinisch relevanten Anstieg der Bioverfügbarkeit von Ciclosporin kommen. Aus diesem Grund müssen die Minimalblutspiegel grundsätzlich innerhalb von 4 - 7 Tagen nach der Umstellung kontrolliert werden; ggf. ist die Dosierung entsprechend anzupassen. Zusätzlich sollten - zumindest während der ersten beiden Monate nach Umstellung - klinische Sicherheitsparameter wie Serum-Kreatinin und Blut­druck überwacht werden.


Andere Anwendungsgebiete als Transplantationen

In den Anwendungsgebieten „schwere endogene Uveitis" und „nephrotisches Syndrom" erfolgt die Umstellung unter Blutspiegelkontrolle ebenfalls im Verhältnis 1 : 1, woraus in der Regel vergleichbare Minimalblutspiegel resultieren. In einigen Fällen kann es jedoch zu einem klinisch relevanten Anstieg der Bioverfügbarkeit von Ciclosporin kommen. Die in diesen Indikationen vorgeschriebenen Blutspie­gelkontrollen (siehe Dosierungsrichtlinien) müssen innerhalb von 4 - 7 Tagen nach Umstellung durchgeführt werden; ggf. ist die Dosierung entsprechend anzupassen. Auf eine etwaige Zunahme unerwünschter Wirkungen ist sorgfältig zu achten. Zusätzlich sollten ebenfalls zumindest während der ersten beiden Monate nach Umstellung klinische Sicherheitsparameter wie Serum-Kreatinin und Blutdruck überwacht werden.


Im Anwendungsgebiet „schwere rheumatoide Arthritis" wird ebenfalls eine Umstellung im Dosisver­hältnis 1 : 1 empfohlen, um eine mögliche Verschlechterung des Krankheitsbildes nach der Umstel­lung auszuschließen.

Aufgrund der im Durchschnitt erhöhten Bioverfügbarkeit von Ciclosporin aus Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln kann es in den ersten Wochen nach Umstellung zu einem vermehrten Auftreten unerwünschter Wirkungen kommen. Hierauf ist sorgfältig zu achten und ggf. die Dosierung entsprechend anzu­passen.

2, 4 und 8 Wochen nach der Umstellung sind Blutdruck- und Kreatinin-Spiegel-Kontrollen durch­zuführen. Alle weiteren Maßnahmen entsprechen den in der Dosierungsanleitung beschriebenen Empfehlungen.


In den Anwendungsgebieten „schwerste Formen der Psoriasis" und „schwere therapieresistente For­men der atopischen Dermatitis" sollte bei der Umstellung ebenso wie bei einer Neueinstellung verfah­ren werden, wie sie in den folgenden Abschnitten beschrieben ist:

Zunächst wird eine Tagesdosis von 2,5 mg/kg Körpergewicht, aufgeteilt auf 2 Einzeldosen, verab­reicht und der Patient dann in der unten beschriebenen Weise auf die niedrigste wirksame Dosis ein­gestellt.

Aufgrund der im Durchschnitt erhöhten Bioverfügbarkeit von Ciclosporin aus Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln kann es in den ersten Wochen nach der Umstellung zu einem vermehrten Auftreten uner­wünschter Wirkungen kommen. Hierauf ist sorgfältig zu achten und ggf. die Dosierung entsprechend anzupassen.

In den beiden letztgenannten Anwendungsgebieten sind 2, 4 und 8 Wochen nach der Umstellung Blutdruck- und Kreatinin-Spiegel-Kontrollen durchzuführen. Alle weiteren Maßnahmen entsprechen den in der Dosierungsanleitung beschriebenen Empfehlungen.


Die Tagesdosis sollte immer auf 2 Einzelgaben verteilt werden.


In welcher Dosierung sollten Sie Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln einnehmen? Wie lange sollten Sie Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln anwenden?

1. Organtransplantationen

Die Anfangsdosierung von 10 - 14 mg Ciclosporin pro kg Körpergewicht wird in 2 Einzeldosen innerhalb von 12 Stunden vor der Transplantation gegeben. Die Anfangsdosierung sollte für 1 ‑ 2 Wochen nach der Operation beibehalten werden. Danach wird unter Blutspiegelkontrolle (vgl. Abschnitt „Nebenwirkungen") die Dosierung schrittweise vermindert, bis eine Erhaltungs­dosis von 2 - 6 mg Ciclosporin pro kg Körpergewicht täglich erreicht ist.

Der Minimalblutspiegel vor der nächsten Anwendung („trough blood level") liegt zwischen 100 und 400 ng Ciclosporin/ml (gemessen mit spezifischem monoklonalen Antikörper).

Bei Nierentransplantations-Patienten hat sich gezeigt, dass Dosen am unteren Ende des genann­ten Bereichs, d.h. unter 3 - 4 mg/kg Körpergewicht pro Tag, und entsprechend niedrige Blut­spiegel unter 100 ng/ml zu einem erhöhten Risiko von Abstoßungsreaktionen führen.

Einige Patienten kommen schon einen Monat nach der Transplantation mit weniger als 5 mg Ciclosporin pro kg Körpergewicht am Tage aus, wenn Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln zusammen mit Kortikosteroiden gegeben werden.

Die Tagesdosis wird auf 2 Einzelgaben verteilt.


2a. Knochenmark-Transplantationen

Zur Einleitung der Behandlung wird die erste Dosis von 12,5 - 15 mg Ciclosporin pro kg Kör­pergewicht auf 2 Einzeldosen verteilt am Tage vor der Transplantation verabreicht. Die gleiche Tagesdosis wird nach der Operation etwa 5 Tage lang gegeben. Danach wird die Behandlung mit 12,5 mg Ciclosporin pro kg Körpergewicht täglich mindestens 3 - 6 Monate, vorzugsweise 6 Monate lang, fortgesetzt, bevor die Dosis schrittweise gesenkt und schließlich Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln abgesetzt werden können. Dieser Vorgang kann bis zu einem Jahr dauern.


Eine nach dem Absetzen von Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln etwa auftretende Graft-versus-Host-Krankheit kann erneut mit Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln behandelt werden, eine milde chroni­sche Graft-versus-Host-Krankheit mit niedrigen Dosen.


Die Tagesdosis wird auf 2 Einzelgaben verteilt.


2b. Behandlung einer bestehenden Graft-versus-Host-Krankheit

Falls die Behandlung von Anfang an mit Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln durchgeführt wird, be­trägt die Tagesdosis 12,5 - 15 mg Ciclosporin pro kg Körpergewicht. Die Anfangsdosierung sollte 50 Tage lang fortgeführt und dann in wöchentlichen Abständen um je 5 % gesenkt werden, bis eine Tagesdosis von 2 mg Ciclosporin pro kg Körpergewicht erreicht ist. Dann kann das Arzneimittel abgesetzt werden.


Zu 1. und 2.

Wird bei vorübergehenden gastrointestinalen Beschwerden, in deren Verlauf die Aufnahme von Ciclosporin beeinträchtigt ist, ersatzweise auf die intravenöse Infusion von Sandimmun Infusions­lösungskonzentrat zurückgegriffen, ist ein Drittel der zuvor eingenommenen oralen Ciclosporin-Tagesdosis in einmaliger Gabe intravenös zu verabreichen.


Bei Kleinkindern liegen bisher wenig Erfahrungen mit Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln vor. Kinder ab einem Jahr haben Ciclosporin in der üblichen Dosierung erhalten, ohne dass besondere Probleme auf­getreten wären. In verschiedenen Studien haben Kinder höhere Dosen pro kg Körpergewicht benötigt und vertragen als Erwachsene. Aufgrund der höheren Ciclosporin-Clearance bei Kindern werden unter Umständen höhere Dosen von Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln benötigt, um vergleichbare Blutspiegel wie bei Erwachsenen zu erzielen. Einige Krankheitsbilder (z. B. Lebertransplantation mit Roux-Y-Schlinge, zystische Fibrose, Short-bowel-Syndrom) gehen zusätzlich mit einer Malabsorption von Sandimmun einher. Die Umstellung von Sandimmun auf Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln kann bei diesen Patienten zu einer deutlichen Verbesserung der Ciclosporin-Resorption führen. Die Hinweise zur Umstellung (s.o.) müssen in diesen Fällen besonders sorgfältig beachtet werden.


Eine bestimmte Begrenzung der Anwendungsdauer ist im Bereich der Transplantationen nicht vorge­sehen.


3. Schwere endogene Uveitis

Nur Ärzte mit Erfahrung in immunsuppressiver Therapie sollten Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln unter augenärztlicher Kontrolle und unter ständiger Kontrolle des Ciclosporin-Blutspiegels ein­setzen. Da Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln die Nierenfunktion beeinträchtigen können, sollten nur Patienten mit intakter Nierenfunktion damit behandelt werden. Die Nierenfunktion ist häufig zu kontrollieren. Der Serum-Kreatinin-Spiegel sollte nach wiederholter Messung nicht mehr als 30 % über den Ausgangswert ansteigen, auch wenn er sich noch im Normbereich befindet. Anderenfalls muss die Dosis von Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln um 25 - 50 % gesenkt werden. Wenn der Serum-Kreatinin-Spiegel um mehr als 50 % ansteigt, muss die Dosis um mindestens 50 % reduziert werden.


Bis ausreichende Erfahrungen vorliegen, werden zu Beginn 5 - 10 mg Ciclosporin pro kg Kör­pergewicht verteilt auf 2 Einzeldosen täglich eingenommen, bis eine Rückbildung der mani­festen Uveitis und Besserung der Sehkraft eintritt.


Zur Einleitung einer raschen Rückbildung oder im akuten Stadium kann zusätzlich eine syste­mische Kortikosteroid-Behandlung mit 0,2 - 0,6 mg Prednison pro kg Körpergewicht täglich oder gleichwirksame Dosen anderer Kortikosteroide erwogen werden, wenn Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln allein nicht ausreichen.


Zur Weiterbehandlung sollte die Dosis langsam auf die niedrigste noch wirksame Dosis gesenkt werden.


Bei Kleinkindern liegen keine und bei Kindern über 5 Jahren nur vereinzelte Erfahrungen vor.


Die erwünschten Vollblutkonzentrationen von Ciclosporin liegen zwischen 100 und 150 ng/ml (gemessen mit spezifischem monoklonalen Antikörper).


Die Behandlungsdauer liegt zwischen 3 und 16 Monaten.


4. Schwerste Formen der Psoriasis

Da Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln die Nierenfunktion beeinträchtigen können, ist vor Behand­lungsbeginn mit mindestens 2 Messungen der Ausgangswert des Serum-Kreatinin-Spiegels zu bestimmen. Anschließend sind die Serum-Kreatinin-Spiegel in den ersten 3 Behandlungsmona­ten in zweiwöchentlichen Intervallen zu kontrollieren. Bei stabilen Serum-Kreatinin-Spiegeln und einer Dosierung von 2,5 mg Ciclosporin pro kg Körpergewicht täglich sind die Werte da­nach in zweimonatlichen Abständen, bei höheren Dosen in monatlichen Abständen zu kontrol­lieren. Die Dosis muss um 25 - 50 % gesenkt werden, wenn der Serum-Kreatinin-Spiegel mehr als 30 % über den Ausgangswert ansteigt, auch wenn er sich noch im Normbereich befindet. Wenn der Serum-Kreatinin-Spiegel um mehr als 50 % ansteigt, muss die Dosis um mindestens 50 % reduziert werden. Wenn die Dosissenkung innerhalb eines Monats keine Wirkung zeigt, ist die Behandlung mit Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln zu beenden.


Vor Behandlungsbeginn und in den ersten 3 Behandlungsmonaten sind die Harnsäurespiegel zu kontrollieren.


Leberenzym- und Bilirubin-Werte dürfen nur maximal doppelt so hoch wie die Norm sein.


Zur Einleitung einer raschen Rückbildung werden 2,5 mg Ciclosporin pro kg Körpergewicht täglich, aufgeteilt auf 2 Einzeldosen, verabreicht. Tritt nach 1 Monat keine Besserung des Hautbefundes ein, kann die Tagesdosis in Schritten zu 1 mg Ciclosporin pro kg Körpergewicht bis auf maximal 5 mg Ciclosporin pro kg Körpergewicht täglich angehoben werden. Zur Wei­terbehandlung sollte der Patient auf die niedrigste noch wirksame Dosis eingestellt werden.


Die Dosierung von Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln darf 5 mg Ciclosporin pro kg Körpergewicht täglich nicht überschreiten. Bei Patienten, bei denen nach 6 Wochen mit 5 mg Ciclosporin pro kg Körpergewicht täglich keine ausreichende Besserung des Krankheitsbildes erzielt werden kann oder bei denen die wirksame Dosis nicht mit den oben genannten Hinweisen vereinbar ist, ist die Behandlung zu beenden.


Anfangsdosen von 5 mg Ciclosporin pro kg Körpergewicht täglich aufgeteilt in 2 Einzeldosen sind bei Patienten gerechtfertigt, deren Zustand eine besonders rasche Besserung erfordert.

Die Anwendungsdauer von Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln beträgt üblicherweise 12 Wochen. Ausreichende Er­fahrungen aus kontrollierten klinischen Studien mit Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln liegen über einen Zeitraum von bis zu 24 Wochen vor. Über eine noch längere Anwendung liegen bisher noch keine ausrei­chenden Erfahrungen vor. Eine Beendigung der Therapie empfiehlt sich, wenn sich ein Blut­hochdruck, der während der Therapie mit Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln entstanden ist, nicht angemes­sen behandeln lässt.


5. Nephrotisches Syndrom

Die Dosis ist unter Berücksichtigung der Wirksamkeit (Proteinurie) und der Therapiesicherheit (hauptsächlich Serum-Kreatinin-Spiegel) individuell einzustellen. Sie sollte aber 5 mg Ciclo­sporin pro kg Körpergewicht täglich bei Erwachsenen und 6 mg Ciclosporin pro kg Körperge­wicht täglich bei Kindern nicht überschreiten.


Zur Einleitung einer raschen Rückbildung des nephrotischen Syndroms werden 5 mg Ciclo­sporin pro kg Körpergewicht täglich für Erwachsene und 6 mg Ciclosporin pro kg Körperge­wicht täglich für Kinder, aufgeteilt auf 2 Einzeldosen, verabreicht, sofern die Nierenfunktion normal ist. Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion in noch zulässigem Ausmaß (Achtung: Serum-Kreatinin-Spiegel über 200 mol/l bei Erwachsenen und 140 mol/l bei Kin­dern sind Kontraindikationen) sollte die anfängliche Dosis 2,5 mg Ciclosporin pro kg Körper­gewicht täglich nicht überschreiten. Die Patienten müssen sehr sorgfältig überwacht werden.


Zur Weiterbehandlung sollte die Dosis langsam auf die niedrigste noch wirksame Dosis gesenkt werden.


Die erwünschten Vollblutkonzentrationen von Ciclosporin liegen zwischen 60 und 160 ng/ml (gemessen mit spezifischem monoklonalen Antikörper). Die Einhaltung dieses Bereiches sollte anfangs möglichst täglich, später alle 2 Wochen, kontrolliert werden.


Da Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln die Nierenfunktion beeinträchtigen können, sind in den ersten 3 Behandlungsmonaten die Serum-Kreatinin-Spiegel regelmäßig zu kontrollieren (bei normaler Nierenfunktion alle 2 Wochen, bei eingeschränkter Nierenfunktion einmal wöchentlich).


Bei stabilen Kreatinin-Spiegeln sind die Werte danach in zweimonatigen Abständen zu überprüfen. Die Dosis muss um 25 - 50 % gesenkt werden, wenn der Serum-Kreatinin-Spiegel mehr als 30 % über den Ausgangswert ansteigt, auch wenn er sich noch im Normbereich befindet. Wenn der Serum-Kreatinin-Spiegel um mehr als 50 % ansteigt, muss die Dosis um mindestens 50 % reduziert werden. Wenn die Dosissenkung innerhalb eines Monats keine Wirkung zeigt, ist die Behandlung mit Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln zu beenden.


Bei Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen ist die anfängliche Dosis von Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln um 25 - 50 % zu senken.


Die Kombination von Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln mit niederen Dosen oraler Kortikosteroide ist empfehlenswert, wenn die Wirkung von Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln allein nicht ausreicht, insbesondere bei Patienten mit einem steroidresistenten nephrotischen Syndrom.


Wenn nach dreimonatiger Behandlung eine Wirkung auf die Symptomatik des nephrotischen Syndroms ausbleibt, ist die Therapie mit Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln zu beenden.


6. Schwere rheumatoide Arthritis

Da Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln die Nierenfunktion beeinträchtigen können, ist vor Behand­lungsbeginn mit mindestens 2 Messungen der Ausgangswert des Serum-Kreatinin-Spiegels zu bestimmen. Anschließend sind die Serum-Kreatinin-Spiegel für einen Monat wöchentlich, danach in zweiwöchentlichen Intervallen für 3 Monate zu kontrollieren. Bei stabilen Serum-Kreatinin-Spiegeln sind die Werte danach in monatlichen Abständen zu kontrollieren. Häufigere Kontrollen sind erforderlich, wenn die Dosis von Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln erhöht wird oder gleichzeitig mit einem nichtsteroidalen Antiphlogistikum behandelt wird oder wenn dessen Dosis erhöht wird. Die Dosis muss um 25 - 50 % gesenkt werden, wenn der Serum-Kreatinin-Spiegel mehr als 30 % über den Ausgangswert ansteigt, auch wenn er sich noch im Normbereich befindet. Wenn der Serum-Kreatinin-Spiegel um mehr als 50 % ansteigt, muss die Dosis um mindestens 50 % reduziert werden. Wenn die Dosissenkung innerhalb eines Monats keine Wirkung zeigt, ist die Behandlung mit Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln zu beenden.


Bei der Behandlung der rheumatoiden Arthritis sollten zur Sicherheit des Patienten weitere Kontrollen in mindestens folgendem Zeitrahmen durchgeführt werden:


- Hämatologisches Profil (rotes Blutbild, Leukozyten- und Thrombozytenzahl): Primär

und anschließend alle 4 Wochen

- Leberwerte: Primär und anschließend alle 4 Wochen

- Urinstatus: Primär und anschließend alle 4 Wochen

- Blutdruckmessung: Primär und anschließend alle 2 Wochen für 3 Monate, danach

alle 4 Wochen

- Kalium, Lipide: Primär und anschließend alle 4 Wochen


Für die ersten 6 Behandlungswochen beträgt die empfohlene Dosis 2,5 mg Ciclosporin pro kg Körpergewicht pro Tag, aufgeteilt auf 2 Einzelgaben. Es ist zu beachten, dass eine genaue Einstellung dieser Anfangsdosierung bei Patienten mit weniger als 80 kg Körpergewicht mit Sandimmun Optoral 100 mg Kapseln nicht möglich ist. Für diese Patienten sind Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln, Sandimmun Optoral 25 mg Kapseln oder Sandimmun Optoral 50 mg Kapseln zu verwenden. Sollte es aus Gründen der Verträg­lichkeit erforderlich sein, kann die Dosis auch auf unter 2,5 mg pro kg Körpergewicht pro Tag ge­senkt werden. Anschließend kann die Tagesdosis entsprechend der Verträglichkeit schrittweise angehoben werden, wenn keine befriedigende Wirkung eingetreten ist. Die Tagesdosis sollte aber 4 mg Ciclosporin pro kg Körpergewicht pro Tag in der Regel nicht überschreiten. In begründe­ten Einzelfällen kann die Dosis bis 5 mg pro kg Körpergewicht pro Tag gesteigert werden. Wenn die Dosis bereits früher gesteigert wird, kann die Wirkung von Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln noch nicht voll abgeschätzt werden und es besteht die Gefahr einer Überdosierung.

Zur Erhaltungstherapie sollte die Dosierung individuell auf die niedrigste wirksame Dosis ein­gestellt werden.

Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln können in Kombination mit niedrig dosierten Kortikosteroiden und/oder nichtsteroidalen Entzündungshemmern verabreicht werden (s. hierzu auch Hinweise unter „Wechselwirkungen").

Erfahrungen aus klinischen Studien mit Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln liegen über einen Zeitraum von bis zu 12 Monaten vor. Über eine noch längere Anwendung von Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln liegen bisher noch keine ausreichenden Erfahrungen vor. Tritt nach 3 Behandlungsmonaten noch keine er­kennbare Wirkung ein, sind Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln abzusetzen.


7. Schwere therapieresistente Formen der atopischen Dermatitis

Da Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln die Nierenfunktion beeinträchtigen können, ist vor Behand­lungsbeginn mit mindestens 2 Messungen der Ausgangswert des Serum-Kreatinin-Spiegels zu bestimmen. Anschließend sind die Serum-Kreatinin-Spiegel in zweiwöchigen Abständen zu kon­trollieren. Die Dosis muss um 25 - 50 % gesenkt werden, wenn der Serum-Kreatinin-Spiegel mehr als 30 % über den Ausgangswert ansteigt, auch wenn er sich noch im Normbereich befindet. Wenn der Serum-Kreatinin-Spiegel um mehr als 50 % ansteigt, muss die Dosis um mindestens 50 % reduziert werden. Wenn die Dosissenkung innerhalb eines Monats keine Wirkung zeigt, ist die Behandlung mit Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln zu beenden.


Vor Behandlungsbeginn und während der Behandlung sind die Harnsäurespiegel zu kontrollie­ren.


Leberenzym- und Bilirubin-Werte dürfen nur maximal doppelt so hoch wie die Norm sein.


Zur Einleitung einer raschen Rückbildung werden 2,5 mg Ciclosporin pro kg Körpergewicht täglich, aufgeteilt auf 2 Einzeldosen, verabreicht. Tritt nach 2 Wochen keine zufrieden stel­lende Besserung ein, kann die Tagesdosis bis auf maximal 5 mg Ciclosporin pro kg Körperge­wicht angehoben werden.


Bei Patienten, die Einzelfälle mit außerordentlich schweren akuten Krankheitszuständen darstellen, kann eine Anfangsdosis von 5 mg/kg Körpergewicht/Tag angebracht sein, um die Erkrankung schneller unter Kontrolle zu bringen. Wenn eine zufriedenstellende Besserung eingetreten ist, sollte die Dosis schrittweise reduziert und, wenn möglich, Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln abgesetzt werden.

Bei Patienten, bei denen nach sechswöchiger Behandlung mit Ciclosporin keine ausreichende Besserung des Krankheitsbildes erzielt werden kann oder bei denen die wirksame Dosis nicht mit den oben genannten Hinweisen vereinbar ist, ist die Behandlung zu beenden.


Im Allgemeinen reicht eine Behandlungsdauer von 6 - 8 Wochen für eine Remission aus. Erste klinische Erfahrungen an relativ wenigen ausgewählten Patienten, die gut auf Ciclosporin ansprachen und keine schwerwiegenden Verträglichkeitsprobleme aufwiesen, zeigen, dass unter exakter Einhaltung der o. g. Richtlinien der Therapieüberwachung (Serum-Kreatinin-Spiegel, Bluthochdruck u.a.) und bei Gabe einer durchschnittlichen Ciclosporin-Dosis von 2,2 mg / kg Körpergewicht / Tag die Therapie mit Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln bei einer längeren Anwendung bis zu einem Jahr wirksam und hinreichend verträglich sein kann.


Wie sollten Sie Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln anwenden?

Die Kapseln sind mit Flüssigkeit unzerkaut zu schlucken. Sie sollen der Durchdrückpackung erst unmittelbar vor dem Einnehmen entnommen werden.


Anwendungsfehler und Überdosierung

Was ist zu tun, wenn Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln in zu großen Mengen eingenommen wurden (beabsichtigte oder versehentliche Überdosierung)?

Mit Überdosierungen liegen wenig Erfahrungen vor. Nach oral eingenommenen Dosen von bis zu 10 g (ca. 150 mg/kg Körpergewicht) wurden Erbrechen, Somnolenz, Kopfschmerzen, gesteigerte Herz­frequenz und, bei einigen Patienten, eine mittelschwere reversible Niereninsuffizienz beobachtet. Es wurde jedoch über schwere Vergiftungssymptome nach versehentlicher parenteraler Überdosierung bei Frühgeborenen berichtet.

Im Falle einer Überdosierung sind eine Behandlung der aufgetretenen Symptome und allgemein unterstützende Maßnahmen angezeigt. Innerhalb der ersten Stunden nach Einnahme sollte beim Pa­tienten Erbrechen ausgelöst werden. Auch eine Magenspülung kann von Nutzen sein. Es ist zu erwar­ten, dass etwaige Anzeichen von Nierenschädigungen (Nephrotoxizität) nach Absetzen des Arzneimit­tels abklingen. Ciclosporin ist nicht in nennenswertem Ausmaß dialysierbar oder durch Aktivkohle-Haemoperfusion zu eliminieren.


Was müssen Sie beachten, wenn Sie zu wenig Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln eingenommen oder eine Einnahme vergessen haben?

Die vergessene Dosis wird nicht nachgeholt und die folgende Dosis nicht erhöht. Nehmen Sie die nächste Dosis zur üblichen Zeit ein.


Was müssen Sie beachten, wenn Sie die Behandlung unterbrechen oder vorzeitig beenden?

Bei Absetzen des Arzneimittels besteht ein sehr großes Risiko der Transplantat-Abstoßung. Bei den anderen Anwendungsgebieten (außerhalb der Transplantation) muss mit einer Verschlimmerung bzw. einem Wiedereinsetzen der Beschwerden gerechnet werden. Wenn Sie Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln absetzen möchten, halten Sie unbedingt Rücksprache mit Ihrem Arzt.


Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln auftreten?

Die Nebenwirkungen der Therapie sind im Allgemeinen dosisabhängig und sprechen auf eine Dosisreduktion an. In den verschiedenen Indikationen ist das Gesamtbild der Nebenwirkungen im Wesentlichen dasselbe; es gibt jedoch Unterschiede in der Häufigkeit und dem Schweregrad. Da bei Transplantations-Patienten höhere Initialdosen und eine Dauertherapie erforderlich sind, treten Neben­wirkungen dort üblicherweise häufiger und stärker ausgeprägt auf als bei Patienten, die wegen ande­rer Indikationen behandelt werden.


Eine wichtige Sicherheitsmaßnahme zur Therapieüberwachung bei Transplantations-Patienten sowie bei Patienten mit Uveitis und nephrotischem Syndrom stellt die Bestimmung der Ciclosporin-Konzen­tration im Vollblut dar, gemessen mit spezifischem monoklonalen Antikörper (siehe „Dosierungsanleitung Organtransplantationen").


Niere

Als häufigste und möglicherweise schwerwiegendste Komplikation kann es in den ersten Wochen einer Therapie mit Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln zu erhöhten Serumspiegeln von Kreatinin und Harnstoff kommen. Diese Befunde beruhen auf funktionellen Veränderungen der Niere, sind dosisabhängig und reversibel und sprechen üblicherweise auf eine Dosisreduktion an. Eine sorgfältige Überwachung der Nierenfunktion ist wegen der Gefahr einer Niereninsuffizienz erforderlich.

Unter Langzeittherapie kann sich bei einigen Patienten eine Nierenschädigung mit Strukturverände­rungen (z.B. eine interstitielle Fibrose) entwickeln, welche bei Patienten mit einer Nierentransplan­tation von Veränderungen infolge chronischer Abstoßung zu unterscheiden ist.

Bei einigen Patienten mit nephrotischem Syndrom kann es schwierig sein, eine durch Ciclosporin aus­gelöste Nierenfunktionsstörung zu entdecken, wenn sie nämlich durch eine gleichzeitig eintretende Besserung des vorliegenden Krankheitsbildes maskiert wird. Dies erklärt, weshalb in seltenen Fällen Ciclosporin-assoziierte Strukturveränderungen in den Nieren ohne Anstieg der Serum-Kreatinin-Spie­gel beobachtet wurden. Es empfiehlt sich daher, eine Nierenbiopsie (Entnahme einer Gewebsprobe aus der Niere) durchzuführen, wenn zur Behandlung des nephrotischen Syndroms die Therapie mit Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln über einen längeren Zeitraum fortgesetzt werden soll (z.B. länger als 1 Jahr).


Herz-Kreislauf-System

Häufig: Bluthochdruck.

Der Blutdruck sollte deswegen unter der Therapie mit Sand­immun Optoral 10 mg Kapseln regelmäßig gemessen werden. Zur Senkung des Bluthochdrucks sind angemessene Maßnahmen einzuleiten.

Selten: Ischämische Herzkrankheit


Nervensystem und Sinnesorgane

Häufig: Zittern (Tremor), Müdigkeit, Kopfschmerzen, Empfindungsstörungen (Parästhesien), insbesondere ein Brennen in Händen und Füßen (im Allgemeinen in der ersten Behandlungswoche).

Gelegentlich: Krampfanfälle (Konvulsionen)

Selten: Störung der die quergestreifte Muskulatur steuernden Nerven (motorische Polyneuropathie), Enzephalo­pathie, die sich in unterschiedlicher Ausprägung äußern kann: Verwirrtheitszustände, Bewusstseinsstörungen, manchmal bis zum Koma, Seh- und Hörstörungen, Bewegungsstörungen, Rindenblindheit, Taubheit, Lähmungen (Paresen: Hemiplegie, Tetraplegie), Koordinationsstörungen (Ataxie), Agitiertheit, Schlaf­störungen.

In Einzelfällen: Papillenödem


Leber und Gastrointestinaltrakt

Häufig: Zahnfleischentzündung und -wucherung (Gingivitis hyper­trophicans), Magen-Darm-Beschwerden, z.B. Appetitlosig­keit, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Entzündung der Magen- und Darmschleimhaut (Gastritis, Gastroenteritis).

Gelegentlich: Magengeschwüre

Selten: Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis)

In Einzelfällen: Entzündung des Dickdarms (Kolitis)


Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln können zum Anstieg von Bilirubin und Leberenzymen im Serum führen; diese Veränderungen scheinen dosisabhängig und reversibel zu sein. Gegebenenfalls ist die Dosierung zu reduzieren. Eine sorgfältige Überwachung der Leberfunktion ist wegen der Gefahr einer Leber­insuffizienz erforderlich.


Stoffwechsel/Veränderungen von Laborwerten (s. a. unter „Niere" und „Leber")

Häufig: Leichte, umkehrbare Erhöhung der Blutfettwerte, speziell in Kombination mit Kortikosteroiden.

Es empfiehlt sich deshalb, vor Beginn der Behandlung und nach dem 1. Behandlungsmonat die Blutfettwerte zu be­stimmen. Bei Auftreten von erhöhten Blutfettwerten sollte eine Verminderung der Dosis von Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln und/oder eine Einschränkung der Fettzufuhr mit der Nah­rung in Erwägung gezogen werden.

Gelegentlich: Gewichtszunahme, erhöhte Blutzucker-Spiegel (Hyper­glykämie), erhöhte Harnsäure-Blutspiegel (Hyperurikämie), Gicht, erhöhter Kalium-Blutspiegel (Hyperkaliämie) oder Ver­schlechterung eines bereits bestehenden erhöhten Kalium­-Blutspiegels, erniedrigter Magnesium-Blutspiegel (Hypo­magnesiämie).

Die Bestimmung des Kalium-Blutspiegels wird insbesondere bei Patienten mit aus­geprägten Nierenfunktionsstörungen empfohlen. Erniedrigte Magnesium-Blutspiegel können gleichfalls Ausdruck (tubulärer) Nierenfunktionsstörungen sein. Die Bestimmung des Magnesium-Blutspiegels wird insbe­sondere in der operationsnahen Zeit und beim Vorliegen neurologischer Auffälligkeiten empfohlen. Ggf. sollte eine zusätzliche Gabe von Magnesium erwogen werden.


Haut

Häufig: Verstärkte Körperbehaarung (Hypertrichose).

Gelegentlich: Akne, Hautausschlag oder allergische Hauterscheinungen.

Selten: Hautrötung, Juckreiz.


Muskulatur

Selten: Muskelkrämpfe, Muskelschmerzen, Muskelschwäche (Myopathie).


Blutbildendes System

Gelegentlich: Blutarmut (Anämie).

Selten: Verminderung der Zahl der weißen Blutkörperchen (Leukopenie).

In Einzelfällen: Blutplättchenmangel (Thrombozytopenie) in Kombination mit einer Schädigung von kleinen Blutgefäßen und Blutkör­perchen (mikroangiopathischer hämolytischer Anämie) mit Nierenversagen (hämolytisch-urämisches Syndrom).


Immunsystem

Wie bei anderen immunsuppressiven Therapien besteht auch unter Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln ein erhöhtes Risiko, lymphoproliferative Störungen und maligne Tumoren, insbesondere der Haut, zu entwickeln. Die Häufigkeit scheint eher von Ausmaß und Dauer der Immunsuppression abzuhängen als von der Anwendung bestimmter immunsuppressiver Substanzen. Daher sollten Patienten, die über längere Zeit mit Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln behandelt werden, sorgfältig überwacht werden. Insbesondere ist die langfristige Behandlung mit einer Kombination aus verschiedenen hochdosierten Immunsuppressiva mit Vorsicht durchzuführen, da es hier zu schwerwiegenden lymphoproliferativen Störungen und soliden Tumoren kommen kann mit unter Umständen tödlichem Ausgang.

Bei einigen mit Ciclosporin behandelten Psoriasis-Patienten traten benigne lymphoproliferative Stö­rungen sowie B- und T-Zell-Lymphome (bösartige Tumoren des Lymphsystems) auf, die bei sofortigem Absetzen des Mittels verschwanden.

Wie bei anderen immunsuppressiven Therapien kann bei der Behandlung mit Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln kann das Risiko für verschiedene bakterielle, parasitäre, virale sowie Pilzinfektionen, oft mit opportunistischen Erregern, erhöht sein. Da solche Infektionen unter Umständen einen tödlichen Ausgang haben können, sollten ausreichende Vorsichtsmaßnahmen und therapeutische Vorkehrungen getroffen werden. Insbesondere gilt dies für Patienten, die über längere Zeit mit einer Kombination aus verschiedenen hochdosierten Immunsuppressiva behandelt werden.


Sonstiges

Gelegentlich: Schwellungen (Ödeme), reversible Menstruations­störungen (Dysmenorrhoe oder Amenorrhoe).

Selten: Überwärmung (Hyperthermie), Vergrößerung der männli­chen Brust (Gynäkomastie), Hitzewallungen.


Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.


Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit des Arzneimittels

Das Verfalldatum dieser Packung ist auf dem Blister und auf der Faltschachtel aufgedruckt. Verwen­den Sie diese Packung nicht mehr nach diesem Datum!

Sandimmun Optoral 10 mg Kapseln sollen nicht über 25 °C aufbewahrt werden.


Stand der Information

August 2002 / MS 08/2.4

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Arzneimittel unzugänglich für Kinder aufbewahren!


Weitere Darreichungsformen

Sandimmun Optoral 25 mg Kapseln

Originalpackungen mit 50 Kapseln (N2) und 100 (2x50) Kapseln (N3)

Klinikpackung


Sandimmun Optoral 50 mg Kapseln

Originalpackungen mit 50 Kapseln (N2) und 100 (2x50) Kapseln (N3)

Klinikpackung


Sandimmun Optoral 100 mg Kapseln

Originalpackungen mit 50 Kapseln (N2) und 100 (2x50) Kapseln (N3)

Klinikpackung


Nur für die Indikationen im Rahmen der Organtransplantation (vergleiche Anwendungsgebiete 1 und 2):

Sandimmun, Infusionslösungskonzentrat

Klinikpackungen


Nur für die Indikationen im Rahmen der Organtransplantation und für die Autoimmunerkrankungen schwere endogene Uveitis, schwerste therapieresistente Formen der Psoriasis und steroidabhängiges und steroidresistentes nephrotisches Syndrom (vergleiche Anwendungsgebiete 1 bis 5):

Sandimmun Optoral Lösung

Originalpackung mit 50 ml Lösung (N2)

Klinikpackung



Novartis Pharma GmbH, 90327 Nürnberg