iMedikament.de

Silymarin-Loges

Document: 15.01.2010   Fachinformation (deutsch) change
FACHINFORMATION

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS


hepa-loges®


Hartkapsel


2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


1 Hartkapsel enthält den Wirkstoff:
177,4 – 240,4 mg Trockenextrakt aus Mariendistelfrüchten (Silybum marianum (L.) Gaertner, fructus)

entsprechend 108,2 mg Silymarin, berechnet alsSilibinin, (HPLC)

Auszugsmittel:Aceton 95 % (V/V)


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Anschnitt 6.1.


3. DARREICHUNGSFORM


Hartkapsel


4. KLINISCHE ANGABEN


4.1 Anwendungsgebiete


Zur unterstützenden Behandlung bei chronisch-entzündlichen Lebererkrankungen, Leberzirrhose und toxischen (durch Lebergifte verursachten) Leberschäden.


Das Arzneimittel ist nicht zur Behandlung von akuten Vergiftungen bestimmt.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Erwachsene nehmen 3mal täglich 1 Hartkapsel hepa-loges®ein.


Die Hartkapsel ist unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (vorzugsweise ein Glas Trinkwasser [200 ml]) morgens, mittags und abends vor den Mahlzeiten einzunehmen. Das Arzneimittel sollte nicht im Liegen eingenommen werden.


hepa-loges®soll nicht bei Kindern und Heranwachsenden unter 18 Jahren angewendet werden, da Daten zur Unbedenklichkeit und Wirksamkeit fehlen.


Dauer der Anwendung

Die Dauer der Behandlung richtet sich nach Art, Schwere und Verlauf der Erkrankung. In der Packungsbeilage wird der Patient aufgefordert, bei fortbestehenden Beschwerden einen Arzt aufzusuchen.


4.3 Gegenanzeigen


hepa-loges®darf nicht bei bekannter Überempfindlichkeit (Allergie) gegen Mariendistelfrüchte und/oder andere Korbblütler sowie einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels eingenommen werden.

Ferner darf das Arzneimittel nicht in der Schwangerschaft und in der Stillzeit angewendet werden, da keine ausreichenden Untersuchungen vorliegen.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


In der Gebrauchsinformation erhält der Patient den Hinweis, dass bei Gelbsucht (hell- bis dunkelgelbe Hautverfärbung, Gelbfärbung des Augenweiß) Rücksprache mit dem Arzt erforderlich ist.

Die Behandlung mit hepa-loges®ist nur sinnvoll, wenn die Leber schädigenden Ursachen vermieden werden (z.B. Alkohol).


Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Eine Wechselwirkung durch die Beeinflussung des Fremdstoff abbauenden Enzymsystems der Leber kann nicht ausgeschlossen werden.

Durch Besserung der Leberfunktion unter der Einnahme von hepa-loges® kann die Metabolisierung von anderen gleichzeitig eingenommenen Arzneimitteln verändert werden, so dass gegebenenfalls die Dosierung angepasst werden muss.

Bei gleichzeitiger Einnahme vonhepa-loges®und Amiodaron ist nicht ausgeschlossen, dass die antiarrhythmische Wirkung von Amiodaron verstärkt wird.


Humanpharmakologische Untersuchungen zu Wechselwirkungen mit Arzneimitteln, an deren Metabolisierung vor allem das Isoenzym CYP3A4 und das P-Glycoprotein beteiligt sind, wie z.B. Indinavir und Metronidazol, haben widersprüchliche Ergebnisse gezeigt. Auch die Beeinflussung anderer Isoenzyme des Cytochrom P450-Enzymsystems kann nicht ausgeschlossen werden.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Siehe Abschnitt 4.3. „Gegenanzeigen“.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Keine bekannt.


4.8 Nebenwirkungen


Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:


Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10

Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100

Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000

Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000

Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10.000

Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar


Gelegentlich werden gastrointestinale Beschwerden wie z.B. Übelkeit und leicht laxierende Wirkung beobachtet.

Gelegentlich können Überempfindlichkeitsreaktionen (allergische Reaktionen) wie z.B. Exanthem, Pruritus und Dyspnoe auftreten.


4.9 Überdosierung


Vergiftungserscheinungen mit Zubereitungen aus Mariendistelfrüchte sind bisher nicht beobachtet worden.

Möglicherweise treten die beschriebenen Nebenwirkungen in verstärktem Maße auf.


5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe:

Pflanzliches Arzneimittel bei Lebererkrankungen


ATC-Code: A05BP 01


Mit hepa-loges®wurden keine präparatespezifischen Untersuchungen durchgeführt.

Die Mechanismen, die der therapeutischen Wirkung von Mariendistelfrüchtezubereitungen zugrunde liegen, sind nicht abschließend geklärt.

Folgende experimentell untersuchte Mechanismen werden diskutiert:

Silymarin besitzt aufgrund seiner Eigenschaft als Radikalfänger eine antiperoxidative Aktivität. Dadurch wird der pathophysiologische Prozess der Lipidperoxidation, der verantwortlich ist für die Zerstörung von Zellmembranen, unterbrochen bzw. verhindert.

Zusätzlich erfolgt in bereits geschädigten Leberzellen durch Silymarin eine Stimulierung der Proteinsynthese und eine Normalisierung des Phospholipidstoffwechsels. Insgesamt wird die Zellmembran dadurch stabilisiert und ein Verlust von gelösten Zellbestandteilen (z. B. Transaminasen) aus den Leberzellen erschwert bzw. verhindert.

Tierexperimentell wurde die antitoxische Wirkung von Silymarin in zahlreichen Leberschädigungsmodellen, wie z.B. mit den Giften des grünen Knollenblätterpilzes Phalloidin und Amanitin, mit Lanthaniden, Tetrachlorkohlenstoff, Galaktosamin und Thioacetamid nachgewiesen.

Bestimmte hepatotoxische Substanzen wie z.B. Gifte des Knollenblätterpilzes werden durch Silymarin am Eintritt in die Zelle gehindert. Die Steigerung der Proteinsynthese durch Silymarin beruht auf einer Stimulierung der im Zellkern lokalisierten RNA-Polymerase-I-Aktivität, die zu einer erhöhten Bildung von ribosomaler RNA führt. Als Folge davon werden Struktur- und Funktionsproteine (Enzyme) vermehrt synthetisiert. Insgesamt werden dadurch Reparationskapazität und Regenerationsfähigkeit der Leber erhöht.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Mit hepa-loges®wurden keine präparatespezifischen Untersuchungen durchgeführt.

Die Hauptkomponente des Silymarins, das Silibinin, wird aufgrund klinischer Untersuchungen nach der Resorption im Verdauungstrakt überwiegend über die Galle ausgeschieden (>80% der resorbierten Menge). Als Metaboliten sind Glucuronide und Sulfate in der Galle nachgewiesen. Es ist anzunehmen, dass Silibinin nach Dekonjugation reabsorbiert wird und es zu einem enterohepatischen Kreislauf kommt, wie dies tierexperimentell nachgewiesen werden konnte. In Übereinstimmung mit der starken biliären Elimination (Wirkort: Leber) sind die Blutspiegel und die renale Elimination gering. Die Absorptionshalbwertszeit beträgt 2,2 h, die Eliminationshalbwertszeit 6,3 h.


Präklinische Daten zur Sicherheit


Mit hepa-loges®wurden einzelne präparatespezifische Untersuchungen durchgeführt.

Basierend auf konventionellen Untersuchungen zur Sicherheitspharmakologie von Silymarin lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.


Akute Toxizität:Eine Einzeldosis von 500 mg/kg wurde als tolerierbare Höchstdosis (MTD; maximum tolerable dose) in Mäusen für hepa-loges®bestimmt.

Die orale Applikation von Silymarin bis zu 20 g/kg KG bei Mäusen und 1 g /kg KG bei Hunden, appliziert über eine Schlundsonde, wurde von allen Tieren überlebt. Auch in der 7-tägigen Nachbeobachtungsphase zeigten sich keine Vergiftungssymptome. Die LD50 (orale Applikation) bei Mäusen lag bei > 2,000 mg/kg KG.


Chronische Toxizität:Die chronische Applikation von bis zu 2.500 mg/Tag bei Ratten über 12 Monate bzw. beim Beagle-Hund mit Tagesdosen von bis zu 1.200 mg über 6 Monate ergab keinerlei Hinweise auf substanzbedingte toxische Effekte.


Genotoxizität:Der Extrakt von hepa-loges®zeigte in den durchgeführten in-vitro- Untersuchungen (Ames, mouse lymphoma cell assay) mutagene Eigenschaften. Das Vorhandensein eines mutagenen Potentials konnte jedoch in-vivo im Mikronukleus-Test in Mäusen nicht bestätigt werden.


Reproduktionstoxizität:Untersuchungen zur pränatalen Toxizität bei der Ratte und beim Kaninchen in Tagesdosen von bis zu 2.500 mg/kg bzw. 1.000 mg/kg ließen keinerlei embryoletale oder teratogene Effekte erkennen. Prüfungen zur peri- und postnatalen Toxizität verliefen negativ. Eine Beeinflussung der Fertilität konnte bei der Ratte nicht beobachtet werden.


Kanzerogenität:Entsprechende in-vivo-Studien wurden nicht durchgeführt.


6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Mannitol, mikrokristalline Cellulose, Croscarmellose-Natrium, hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumtearat (pflanzlich), Gelatine, gereinigtes Wasser, Natriumdodecylsulfat, Farbstoffe: Titandioxid E 171, Eisen (III)- hydroxid-oxid x H20 E 172


6.2 Inkompatibilitäten


Keine bekannt.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


36 Monate (im unversehrten Behältnis).


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Kein Hinweis.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


PVC/PVDC Aluminiumblister, die in Faltschachteln eingeschoben sind.

Originalpackungen mit 60 [N2], 100 [N3] und 200 Hartkapseln


Unverkäufliches Muster mit 20 Hartkapseln


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Keine besonderen Anforderungen.


7. INHABER DER ZULASSUNG


Dr. Loges + Co. GmbH
Schützenstraße 5

21423 Winsen (Luhe)

Telefon: 04171 / 707-0

Telefax: 04171 / 707-125

e-mail: info@loges.de



8. ZULASSUNGSNUMMER(N)


72228.00.00


9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG


06.01.2009


10. STAND DER INFORMATION


August 2009


11. VERKAUFSABGRENZUNG


Apothekenpflichtig