Skid 100mg
Gebrauchsinformation: Information für den Anwender
Skid® 100 mg
Wirkstoff: Minocyclinhydrochlorid Filmtabletten
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der
Einnahme dieses Arzneimittels beginnen.
- Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
- Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
- Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben Symptome haben wie Sie.
- Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist Skid® 100 mg und wofür wird es angewendet?
Was müssen Sie vor der Einnahme von Skid® 100 mg beachten?
Wie ist Skid® 100 mg einzunehmen?
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie ist Skid® 100 mg aufzubewahren?
Weitere Informationen
1. Was ist Skid® 100 mgund wofür wird es angewendet?
Skid® 100 mg ist ein Antibiotikum aus der Gruppe der Tetracycline.
Anwendungsgebiete von Skid® 100 mg
Skid® 100 mg ist geeignet zur Behandlung von
Infektionen, die durch Minocyclin-empfindliche Krankheitserreger
verursacht sind, insbesondere:
- Infektionen der Atemwege und des Hals-Nasen-Ohren-Bereiches, wie
-- akute Schübe chronischer Bronchitis
-- Nebenhöhlenentzündung (Sinusitis)
-- Mittelohrentzündung (Otitis
media)
- bestimmte Formen der Lungenentzündung
(Pneumonie, wie auch interstitielle Pneumonien durch Mykoplasmen,
Rickettsien und Chlamydien)
- Infektionen der ableitenden Harnwege und Geschlechtsorgane, wie
-- Harnröhrenentzündung (Urethritis durch Chlamydien und Ureaplasma urealyticum)
-- Prostataentzündungen (akute Prostatitis)
-- unkomplizierte Gonorrhoe (insbesondere bei gleichzeitiger Chlamydieninfektion)
-- Infektionen der weiblichen Geschlechtsorgane
-- Syphilis bei Penicillin-Allergie
- Infektionen und andere Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, wie
-- Cholera
-- Yersinien- und Campylobacter-Infektionen
-- Shigellose bei Nachweis der Empfindlichkeit
-- Verdauungsstörungen
(Malabsorptions-Syndrome wie tropische Sprue und Morbus
Whipple)
- ambulante Therapie von Gallenwegsinfektionen
- Hauterkrankungen, auch infizierte schwere
Formen der Akne (Akne vulgaris und
Rosazea)
- Bindehautentzündung durch Chlamydien und Trachom
- Borreliosen wie Erythema chronicum migrans und Lyme-disease (vorwiegend durch Zeckenbisse ausgelöste Infektionen)
- seltene Infektionen wie Brucellose, Ornithose, Bartonellose, Listeriose, Rickettsiose, Melioidiose, Pest, Granuloma inguinale und andere
- zur kurzzeitigen Vorbeugung bei Kontaktpersonen von Patienten mit Hirnhautentzündung (Meningokokken-Meningitis).
Hinweis:
Nachgewiesene Infektionen durch Streptokokken und Pneumokokken sollten mit Skid® 100 mg nicht behandelt werden, weil die Resistenzsituation ungünstig ist.
2. Was mÜssen Sie vor der Einnahme von Skid® 100 mgbeachten?
Skid® 100 mgdarf nicht eingenommen werden
- wenn Ihnen bekannt ist, daß Sie auf den Wirkstoff Minocyclin allergisch reagieren. Informieren Sie Ihren Arzt auch, wenn Sie schon einmal auf ein anderes Tetracyclin allergisch reagiert haben, da Sie dann auf Minocyclin ebenfalls allergisch reagieren (Kreuzallegie).
- bei Überempfindlichkeit gegen einen der sonstigen Bestandteile von Skid® 100 mg.
- wenn Sie unter einer schweren Störung der Leberfunktion leiden, da es sonst zu einer weiteren Verschlechterung Ihrer Leberfunktion kommen kann.
Kinder
Skid® 100 mg ist wegen des zu hohen Wirkstoffgehaltes zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen unter 50 kg Körpergewicht nicht geeignet.
Kinder unter 8 Jahren sollten nicht mit Skid® 100 mg behandelt werden, da es während der Behandlung zu einer Verzögerung des Knochenwachstums kommen kann.
Darüber hinaus kann es durch Ablagerung von gefärbten Calcium-Verbindungen zu bleibenden Zahnverfärbungen und Zahnschmelzschädigungen kommen, wenn Kinder mit Skid® 100 mg behandelt werden, deren bleibendes Gebiß noch nicht voll ausgebildet ist.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Skid® 100 mgist erforderlich:
Es ist möglich, daß Skid® 100 mg die empfängnisverhütende Wirkung der „Pille“ beeinträchtigt. Sie sollten daher während der Behandlung mit Skid® 100 mg zusätzlich nicht-hormonhaltige empfängnisverhütende Mittel anwenden.
Während der Behandlung mit Skid® 100 mg sollten Sie auf Sonnenbäder im Freien oder in Solarien verzichten. Da Ihre Haut während der Behandlung empfindlicher reagiert, kann es bei Sonnenbestrahlung eher als sonst zu Beschwerden wie bei einem Sonnenbrand und selten auch zu Nagelablösung und -verfärbung kommen.
Bei einer längerfristigen Behandlung (d. h. mehr als 21 Tage) sollten Ihr Blut sowie Ihre Leber- und Nierenfunktion regelmäßig untersucht werden.
Bitte informieren Sie Ihren Arzt vor Harnuntersuchungen über die Einnahme von Skid® 100 mg, da bei bestimmten Untersuchungen (Nachweis von Harnzucker, -eiweiß und Urobilinogen) Störungen auftreten können.
Bei Einnahme von Skid® 100 mgmit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Skid® 100 mg?
Arzneimittel, die die Aufnahme von Minocyclin beeinträchtigen können
Aluminium-, Calcium- und Magnesium-Salze in bestimmten Mitteln zur Behandlung eines übersäuerten Magens (Antazida) sowie Eisenpräparate, medizinische Kohle und Colestyramin (Mittel zur Behandlung erhöhter Blutfettwerte) vermindern die Aufnahme von Minocyclin in den Körper.
Diese Arzneimittel sollten Sie deshalb immer 2 bis 3 Stunden vor oder nach Skid® 100 mg einnehmen.
Arzneimittel zur Behandlung von Anfallsleiden
Barbiturate und andere Arzneimittel, die bei Anfallsleiden eingenommen werden (z. B. Carbamazepin, Diphenylhydantoin und Primidon) können den Abbau von Skid® 100 mg in der Leber beschleunigen (durch sog. Enzyminduktion), so daß unter üblicher Dosierung keine wirksamen Minocyclin-Blutspiegel erreicht werden.
Antibiotika
Die gleichzeitige Einnahme von Skid® 100 mg und bestimmten Arzneimitteln zur Behandlung bakterieller Infektionen (Betalaktam-Antibiotika, wie z. B. Penicilline, Cefalosporine) sollte vermieden werden, da es zu einer gegenseitigen Verminderung der antibakteriellen Wirksamkeit kommen kann.
Isotretinoin
Kurz vor, während und kurz nach einer Akne-Behandlung mit Isotretinoin ist von einer Behandlung mit Minocyclin Abstand zu nehmen, da beide Arzneimittel in seltenen Fällen vorübergehende Drucksteigerungen in der Schädelhöhle (Pseudotumor cerebri) bewirken können.
Theophyllin
Bei gleichzeitiger Einnahme von Theophyllin (Mittel zur Asthma-Behandlung) und Tetracyclinen können vermehrt Magen-Darm-Beschwerden auftreten.
Welche anderen Arzneimittel werden von Skid® 100 mg beeinflußt?
Blutzuckersenkende und gerinnungshemmende Arzneimittel
Skid® 100 mg kann die Wirkung von bestimmten blutzuckersenkenden Mitteln (orale Sulfonylharnstoff-Antidiabetika) und gerinnungshemmenden Mitteln (Antikoagulantien vom Cumarin-Typ) verstärken. Gegebenenfalls muß der Arzt eine Dosisverringerung vornehmen. Bitte informieren Sie umgehend Ihren Arzt, wenn Sie Zeichen einer Unterzuckerung bei sich feststellen.
Ciclosporin A
Die schädigende Wirkung von Ciclosporin A (Mittel zur Schwächung körpereigener Abwehrreaktionen) wird durch Doxycyclin verstärkt. Da Skid® 100 mg zur gleichen Stoffklasse (Tetracycline) gehört, kann nicht ausgeschlossen werden, daß diese Wechselwirkung auch mit Skid® 100 mg auftritt.
Methotrexat
Bei gleichzeitiger Anwendung kann die schädigende Wirkung von Methotrexat verstärkt werden.
Methoxyfluran und andere nierenschädigende Arzneimittel
Die gemeinsame Verabreichung von Skid® 100 mg mit einer Methoxyfluran-Narkose oder anderen Stoffen, die die Niere schädigen können, kann zu Nierenversagen führen.
Bei Einnahme von Skid® 100 mgzusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Die in Milch und Milchprodukten enthaltenen Calcium-Salze beeinträchtigen die Aufnahme von Minocyclin in den Körper. Nehmen Sie deshalb Skid® 100 mg ca. 2 bis 3 Stunden vor oder nach der Einnahme von Milch und Milchprodukten ein.
Bei ständigem Alkoholmißbrauch kann der Abbau von Skid® 100 mg in der Leber beschleunigt sein (sog. Enzyminduktion), so daß unter üblicher Dosierung keine wirksamen Minocyclin-Blutspiegel erreicht werden.
Schwangerschaft und Stillzeit
Skid® 100 mg sollte während der Schwangerschaft und in der Stillzeit nur eingenommen werden, wenn nach strengster Abwägung von Nutzen und Risiko durch den behandelnden Arzt die Notwendigkeit und Vertretbarkeit einer solchen Behandlung festgestellt wurde, da es beim ungeborenen Kind und beim Säugling zu einer Verfärbung der Zähne, zu Zahnschmelzschädigungen und zu einer Verzögerung des Knochenwachstums kommen kann.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Während der Behandlung mit Skid® 100 mg können Bewegungsstörungen, Müdigkeit und Schwindel sowie in Einzelfällen eine vorübergehende Kurzsichtigkeit auftreten. Bei Frauen treten diese Erscheinungen häufiger auf als bei Männern.
Sie können dann auf unerwartete oder plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell und gezielt genug reagieren. Fahren Sie nicht Auto oder andere Fahrzeuge! Bedienen Sie keine elektrischen Werkzeuge oder Maschinen! Arbeiten Sie nicht ohne sicheren Halt!
Beachten Sie besonders, daß Alkohol Ihre Verkehrstüchtigkeit noch weiter verschlechtert!
Minocyclin kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen soweit verändern, daß z. B. die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.
3. Wie ist Skid® 100 mgeinzunehmen?
Wenden Sie Skid® 100 mg immer genau nach Anweisung des Arztes an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind!
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis
Erwachsene und Jugendliche über 50 kg Körpergewicht nehmen einmalig zu Beginn der Behandlung 2 Filmtabletten Skid® 100 mg (entsprechend 200 mg Minocyclin) und anschließend je 1 Filmtablette Skid® 100 mg (entsprechend 100 mg Minocyclin) alle 12 Stunden ein.
Zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen unter 50 kg Körpergewicht ist das Präparat wegen seiner Dosierungsstärke nicht geeignet.
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist normalerweise keine Verminderung der Dosis erforderlich.
Sonderdosierungen
akute gonorrhoische Urethritis des Mannes:
täglich 2 Filmtabletten Skid® 100 mg (entsprechend 2mal 100 mg Minocyclin pro Tag) über 7 Tage.
akute Gonokokken-Epididymitis:
täglich 2 Filmtabletten Skid® 100 mg (entsprechend 2mal 100 mg Minocyclin pro Tag) über 10 Tage.
akute Gonokokkeninfektion der Frau:
täglich 2 Filmtabletten Skid® 100 mg (entsprechend 2mal 100 mg Minocyclin pro Tag) über mindestens 7 Tage.
Syphilis (primäre und sekundäre Form bei Penicillinallergie):
zu Beginn der Behandlung 2 Filmtabletten Skid® 100 mg (entsprechend 200 mg Minocyclin), dann alle 12 Stunden 1 Filmtablette Skid® 100 mg (entsprechend 100 mg Minocyclin) 15 Tage lang.
Hauterkrankungen, auch infizierte schwere Formen der Akne vulgaris und Rosazea:
täglich 1 Filmtablette Skid® 100 mg (entsprechend 1mal 100 mg Minocyclin pro Tag), in der Regel 7 - 21 Tage.
zur kurzzeitigen Vorbeugung bei Kontaktpersonen von Patienten mit Hirnhautentzündung (Meningokokken-Meningitis):
Erwachsene nehmen zu Beginn der Behandlung 2 Filmtabletten Skid® 100 mg (entsprechend 200 mg Minocyclin) dann alle 12 Stunden je 1 Filmtablette Skid® 100 mg (entsprechend 100 mg Minocyclin) über 3 Tage.
Der Behandlungserfolg einer Therapie gegen Gonokokkeninfektion sollte durch eine kulturelle Kontrolle 3 bis 4 Tage nach Behandlungsende überprüft werden.
Art der Anwendung
Nehmen Sie die Filmtabletten regelmäßig morgens und abends mit reichlich Flüssigkeit (z. B. 1 Glas Wasser) ein.
Sie können Skid® 100 mg während der Mahlzeiten einnehmen. Die Aufnahme in den Körper wird dadurch nicht beeinträchtigt (meiden Sie jedoch Milch und Milchprodukte).
Beachten Sie, daß bei der Akne 1 Filmtablette Skid® 100 mg (entsprechend 100 mg Minocyclin) nur 1mal täglich eingenommen wird.
Dauer der Anwendung
Bei den üblichen bakteriellen Infektionskrankheiten richtet sich die Behandlungsdauer nach dem Verlauf der Erkrankung. Normalerweise ist eine Behandlungsdauer von 5 - 21 Tagen ausreichend.
Falls bei nachgewiesener Empfindlichkeit Infektionen mit ß-hämolysierenden Streptokokken behandelt werden, muß dies mindestens 10 Tage lang erfolgen, um Spätschäden (z. B. rheumatisches Fieber oder Glomerulonephritis) vorzubeugen.
Wenn Sie eine größere Menge von Skid® 100 mgeingenommen haben als Sie sollten
Obwohl Berichte über Vergiftungsfälle mit Skid® 100 mg bisher nicht vorliegen, sollten Sie vorsichtshalber einen Arzt verständigen, da die Möglichkeit besteht, daß Leber- und Nierenschädigungen sowie eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse auftreten. Halten Sie eine Packung des Arzneimittels bereit, damit sich der Arzt über den aufgenommenen Wirkstoff informieren kann.
Wenn Sie die Einnahme von Skid® 100 mgvergessen haben
Wenn Sie eine Einnahme vergessen haben, holen Sie bitte die Einnahme zum nächstmöglichen Zeitpunkt nach. Wenn Sie mehrere Einnahmen vergessen haben, sollten Sie sich Ihrem Arzt zur Kontrolle vorstellen, damit eine mögliche Verschlechterung der Erkrankung rechtzeitig festgestellt werden kann.
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch Skid® 100 mgNebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden üblicherweise folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten
häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten
Selten: weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten
Sehr selten: 1 oder weniger von 10.000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle
Mögliche Nebenwirkungen
Magen-Darm-Trakt
Während der Behandlung mit Minocyclin können Magen-Darm-Störungen auftreten wie Sodbrennen, Magendruck, Erbrechen, Blähungen, Fettstühle und leichter Durchfall. Die Einnahme der Substanz nach oder mit den Mahlzeiten kann diese unerwünschten Wirkungen zu einem gewissen Grad vermindern. Milchprodukte und Magensäurehemmer (Antazida) sind zu vermeiden, da sie durch gegenseitige Reaktion (Komplexbildung) die Aufnahme hemmen können.
Sehr selten wurden Mund- und Rachenschleimhautentzündungen, Heiserkeit, Speiseröhrenentzündung (Ösophagitis) sowie Schluckbeschwerden beobachtet.
Bei Rückfluss von Magen-Darm-Sekret (gastroösophagealem Reflux) und Einengung in der Speiseröhre (ösophagealer Passagebehinderung) wurden Defekte der Speiseröhrenschleimhaut (Ösophagusulzera) durch haftende Kapseln oder Tabletten ausgelöst. Daher sollten Tetracycline nicht abends vorm Schlafengehen und nicht im Liegen eingenommen werden. Außerdem sollte nach der Einnahme mit viel Flüssigkeit nachgespült werden.
Beim Auftreten von schweren und anhaltenden Durchfällen während oder nach der Therapie sollte der Arzt verständigt werden, weil sich dahinter eine ernstzunehmende Darmerkrankung (pseudomembranöse Enterocolitis) verbergen kann, die sofort behandelt werden muß.
Nervensystem
Unter einer Behandlung mit Minocyclin treten deutlich häufiger zentralnervöse Nebenwirkungen auf als bei anderen Tetracyclinen. Frauen sind von diesen Nebenwirkungen häufiger als Männer betroffen. Dabei kommt es zu Beschwerden wie Schwindel, Übelkeit, Bewegungsstörungen (Ataxie) und Müdigkeit.
Sehr selten wird eine Drucksteigerung im Kopf (Pseudotumor cerebri) beobachtet, die sich nach Beendigung der Therapie zurückbildet. Sie äußert sich durch Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und möglicherweise durch Flüssigkeitsansammlung im Augenbereich (Papillenödem).
Eine vorbestehende Muskelschwäche (Myasthenie) kann durch Tetracycline verstärkt werden.
Sinnesorgane
Eine vorübergehende Sehschwäche (Myopie) ist unter Einnahme von Tetracyclinen beobachtet worden.
Pigmentablagerungen in der Haut (Konjunktiva) des Auges (konjunktivale Zysten) wurden unter Minocyclin-Therapie beschrieben.
Haut und Hautanhangsgebilde
Allergische Hautreaktionen auf Minocyclin sind selten (siehe den Abschnitt Überempfindlichkeitserscheinungen). Unter Sonneneinstrahlung kann es zu schädlichen (phototoxischen) Reaktionen der belichteten Hautareale kommen mit Rötung, Hautschwellung, Blasenbildung und seltener auch mit Nagelablösung und -verfärbung. Sonnenbaden im Freien oder in Solarien sollte daher während einer Therapie mit Minocyclin vermieden werden.
Im Bereich vorausgegangener entzündlicher Hautveränderungen können bei einer Langzeitbehandlung mit Minocyclin blaugraue Hautverfärbungen (Hyperpigmentierung) auftreten. Nach längerer hochdosierter Behandlung mit Minocyclin sind sehr selten schwärzliche Verfärbungen der Nägel beschrieben worden.
Blut- und Blutkörperchen
Sehr selten können wie bei jeder Tetracyclin-Therapie folgende Veränderungen im Blut ausgelöst werden, die rückbildungsfähig sind: Verminderung oder Erhöhung der Zahl von Blutkörperchen (Leukopenien, Thrombopenien, Anämien, Leukozytosen, Eosinophilie) und das Vorkommen untypischer Blutkörperchen (atypische Lymphozyten und toxische Granulation der Granulozyten).
Diese Nebenwirkungen treten vorwiegend bei Langzeittherapie auf.
Niere und Harnwege
Gelegentlich findet man Nierenschäden durch krankhafte Ergebnisse der Urinuntersuchung (pathologische Sedimentbefunde, Retention harnpflichtiger Substanzen).
Als Komplikation eines tubulären Schadens (spezieller Nierenschaden) kann es zu vermindertem Kalium- und Phosphatgehalt im Blut (Hypokaliämie, Hypophosphatämie) kommen.
Leber- und Gallenwege
Bei Überdosierungen besteht die Gefahr einer Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) und von Leberschäden.
Bei Langzeitanwendung ( d. h. mehr als 21 Tage) sollten regelmäßig Blut-, Nieren- und Leberuntersuchungen durchgeführt werden.
Überempfindlichkeitserscheinungen
Überempfindlichkeitserscheinungen (z. B. allergische Reaktionen) sind unter Minocyclin selten beobachtet worden.
Dazu gehören Hautveränderungen (Exantheme, Erytheme), Hautjucken, Quaddelbildung und Asthma, Schwellungen (Angioödem) und schwerwiegende Hautveränderungen (Erythema exsudativum multiforme) sowie fixe Arzneimittelexantheme (langwierige medikamentenbedingte Hautveränderungen an den Genitalien und anderen Körperregionen) und Reaktionen mit Fieber, Kopfschmerzen und Gelenkschmerzen (Serumkrankheit-ähnliche Reaktion).
Weiterhin ist über eine besondere Einlagerung von Blutkörperchen in der Lunge (eosinophile Lungeninfiltrate), Herzbeutelentzündung (Perikarditis) sowie über eine Verschlimmerung eines systemischen Lupus erythematodes (einer Erkrankung des rheumatischen Formenkreises) berichtet worden.
Schwere akute Überempfindlichkeitserscheinungen sind möglich. Sie können sich äußern als Gesichtsödem, Zungenschwellung, innere Kehlkopfschwellung mit Einengung der Luftwege, Herzjagen, Luftnot (Atemnot), Blutdruckabfall bis hin zu bedrohlichem Schock. Beim Auftreten dieser Erscheinungen ist unter Umständen sofortige ärztliche Hilfe erforderlich.
Sehr selten ist im zeitlichen Zusammenhang mit einer Minocyclin-Behandlung über schwere Hauterscheinungen mit lebensbedrohlichen Allgemeinreaktionen (wie z. B. exfoliative Dermatitis, Stevens-Johnson-Syndrom) berichtet worden. Ein ursächlicher Zusammenhang mit der Einnahme von Minocyclin ist bisher nicht bewiesen.
Innerhalb der Tetracyclin-Gruppe besteht eine komplette Kreuzallergie.
Sonstige Nebenwirkungen
Unter einer Behandlung mit Minocyclin kann es zu einer Sproßpilzbesiedelung der Haut oder Schleimhäute (vor allem des Genitaltraktes und der Mund- und Darmschleimhäute) mit Hefepilzen (Candida) kommen. Dabei können die folgenden Beschwerden auftreten: Mund- und Rachenschleimhautentzündungen (Glossitis, Stomatitis), akute Entzündungen der äußeren Geschlechtsorgane und der Scheide bei der Frau (Vulvovaginitis) sowie Juckreiz in der Analgegend (Pruritus ani).
In einem Fall wurden bösartige Veränderungen der Rachenmandeln (Tonsillenkarzinom) unter Langzeittherapie mit Minocyclin beschrieben.
Bei Verabreichung von Minocyclin an Kinder unter 8 Jahren ist selten eine irreversible Zahnverfärbung und Zahnschmelzschädigung sowie eine reversible Knochenwachstumsverzögerung beobachtet worden.
Auch bei Erwachsenen sind nach längerer hochdosierter Behandlung mit Minocyclin selten schwärzliche Verfärbungen von Zähnen, Nägeln, Knochen und der Schilddrüse beschrieben worden.
Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?
Bei Auftreten von schweren, anhaltenden Durchfällen während oder nach der Behandlung sollten Sie Ihren Arzt verständigen, da sich dahinter eine ernstzunehmende Darmerkrankung (pseudomembranöse Enterokolitis) verbergen kann, die sofort behandelt werden muß. Nehmen Sie in diesem Fall keine Mittel ein, die die Darmbewegung (Peristaltik) hemmen.
Leichtere Magen-Darm-Beschwerden lassen sich bis zu einem gewissen Grad verringern, wenn Sie Skid® 100 mg während der Mahlzeiten einnehmen.
Nehmen Sie Skid® 100 mg zunächst nicht weiter ein, wenn allergische Erscheinungen bei Ihnen auftreten, und wenden Sie sich an den behandelnden Arzt.
Bei plötzlich auftretenden schweren Überempfindlichkeitserscheinungen sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen, da Sie unter Umständen sofortige ärztliche Hilfe
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.
5. Wie ist Skid® 100 mgaufzubewahren?
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren!
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Blister und der Faltschachtel angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.
Aufbewahrungsbedingungen
Nicht über + 25°C lagern! In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
6. Weitere INFORMATIONEN
Was Skid® 100 mgenthält:
Der Wirkstoff ist Minocyclinhydrochlorid.
1 Filmtablette enthält 1080 mg Minocyclinhydrochlorid, entsprechend 100 mg Minocyclin.
Die sonstigen Bestandteile sind: Povidon K25, Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph.Eur.) , Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Hypromellose, Macrogol 6000, Titandioxid, Eisenoxidhydrat, Talkum, mikrokristalline Cellulose, hochdisperses Siliciumdioxid.
Inhalt der Packung:
Packungen mit 10 [N1], 20 [N2], 50 [N3], 100 [N3] Filmtabletten
Pharmazeutischer Unternehmer
Winthrop ArzneimittelGmbH
Industriestraße 10
82256 Fürstenfeldbruck
Tel.: 0 81 41 / 35 72-0
Fax: 0 81 41 / 35 72-599
Hersteller
Winthrop ArzneimittelGmbH
Urmitzer Straße 5
56218 Mülheim-Kärlich
Alternativer Hersteller
Artesan Pharma GmbH & Co. KG, Wendlandstraße 1, 29439 Lüchow
Mitvertrieb:
Sanofi-Aventis Deutschland GmbH
65926 Frankfurt am Main
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im März 2007
Verschreibungspflichtig
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