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Smoflipid 200 Mg/Ml Emulsion Zur Infusion

Document: 07.12.2004   Fachinformation (deutsch) change

161616- -



FA Anlage


zum Zulassungsbescheid Zul.-Nr. 60028.00.00

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FB Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben



Fachinformation



FC 1. Bezeichnung des Arzneimittels


SMOFlipid 200 mg/ml Emulsion zur Infusion



FD 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


1000 ml Emulsion zur Infusion enthalten:

Raffiniertes Sojaöl (Ph.Eur.) 60,0 g

Mittelkettige Triglyceride 60,0 g

Raffiniertes Olivenöl 50,0 g

Omega-3-Säuren reiches Fischöl 30,0 g


Gesamtenergie: 8,4 MJ/l ( 2000 kcal/l)

pH-Wert: ca. 8

Osmolalität ca. 380 mosmol/kg


Sonstige Bestandteile siehe unter Abschnitt 6.1.



FE 3. Darreichungsform


Emulsion zur Infusion

Weiße homogene Emulsion



FG 4. Klinische Angaben



FH 4.1 Anwendungsgebiete


Zur Deckung des Bedarfs an Energie und essentiellen Fettsäuren sowie Omega-3-Fettsäuren bei Erwachsenen im Rahmen einer parenteralen Ernährung, wenn eine orale oder enterale Ernährung unmöglich, unzureichend oder kontraindiziert ist.



FN 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Bestimmend für die Dosierung und die Infusionsrate sollte die Fetteliminationskapazität sein, siehe Abschnitt 4.4.



Erwachsene

Die übliche Dosierung beträgt 1,0 - 2,0 g Fett/kg Körpergewicht (KG) und Tag, entsprechend 5 - 10 ml/kg KG und Tag.

Die empfohlene Infusionsgeschwindigkeit beträgt 0,125 g Fett/kg KG und Stunde, entsprechend 0,63 ml SMOFlipid/kg KG und Stunde, und sollte 0,15 g Fett/kg KG und Stunde, entsprechend 0,75 ml SMOFlipid/kg KG und Stunde, nicht überschreiten.


Pädiatrische Patienten

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt liegen keine Erfahrungen mit SMOFlipid bei pädiatrische Patienten vor. Die Anwendung bei pädiatrische Patienten wird daher nicht empfohlen.


Anwendung


Zur intravenösen Infusion in eine periphere oder zentrale Vene.



FI 4.3 Gegenanzeigen


- Überempfindlichkeit gegen Fisch-, Ei- oder Sojaprotein oder gegen einen der anderen arzneilich wirksamen oder der sonstigen Bestandteile

- Schwere Hyperlipidämie

- Schwere Leberinsuffizienz

- Schwere Blutgerinnungsstörungen

- Schwere Niereninsuffizienz ohne Möglichkeiten zur Hämofiltration oder Dialyse

- Akuter Schock

- Allgemeine Gegenanzeigen einer Infusionstherapie sind: akutes Lungenödem, Hyperhydratationszustände, dekompensierte Herzinsuffizienz

- Instabile Zustände (wie z.B. schwere Postaggressionszustände, dekompensierter Diabetes mellitus, akuter Myokardinfarkt, Schlaganfall, Embolie, metabolische Azidose, schwere Sepsis und hypotone Dehydratation)



FK 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Die Fetteliminationskapazität ist individuell verschieden und ist daher entsprechend der klinischen Routine zu überwachen. Dies geschieht im Allgemeinen durch die Überwachung der Triglyceridspiegel. Die Konzentration der Serumtriglyceride sollte 3 mmol/l während der Infusion nicht überschreiten. Überdosierung kann zum Fett-Übersättigungssyndrom (fat overload-syndrom) führen, siehe Abschnitt 4.8.


Es liegen zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Erfahrungen mit SMOFlipid über einen längeren Behandlungszeitraum als 14 Tage vor.


SMOFlipid sollte im Falle eines gestörten Fettstoffwechsels, der z.B. bei Patienten mit Niereninsuffizienz, Diabetes mellitus, Pankreatitis, beeinträchtigter Leberfunktion, Hypothyroidismus und Sepsis gegeben sein kann, mit Vorsicht angewendet werden.


Es liegen nur begrenzte klinische Erfahrungen mit der Behandlung von Patienten mit Diabetes mellitus oder Niereninsuffizienz vor.



Die alleinige Zufuhr von mittelkettigen Fettsäuren kann zu einer metabolischen Acidose führen. Dieses Risiko kann durch die gleichzeitige Gabe langkettiger Fettsäuren, die in SMOFlipid enthalten sind, weitgehend vermieden werden. Die gleichzeitige Gabe von Kohlenhydraten kann dieses Risiko zusätzlich verhindern. Die gleichzeitige Infusion von Kohlenhydraten oder kohlenhydrathaltigen Aminosäurenlösungen wird daher empfohlen. Labortests, die generell zur Überwachung einer intravenösen Ernährung gehören, sind regelmäßig durchzuführen. Diese schließen die Kontrollen der Blutzuckerspiegel, der Leberfunktion, des Säuren-Basen-Haushaltes, der Wasserbilanz, der Gesamtblutkörperchen sowie der Elektrolyte ein.


Bei jedem Anzeichen einer anaphylaktischen Reaktion (wie Fieber, Schüttelfrost, Hautausschlag oder Atemnot) ist die Infusion sofort abzubrechen.


Hohe Lipidspiegel im Plasma können die Bestimmung einiger Laborparameter stören, z. B. Hämoglobin.


Der Zusatz anderer Arzneimittel oder Substanzen zu SMOFlipid sollte generell vermieden werden, es sei denn, die Kompatibilität ist bekannt (siehe Abschnitte 6.2 und 6.6).



FM 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Heparin bewirkt, in klinischen Dosen gegeben, eine vorübergehende Erhöhung der Freisetzung der Lipoproteinlipase in den Kreislauf. Dieses kann anfänglich zu einem Anstieg der Plasmalipolyse führen, gefolgt von einem vorübergehenden Abfall der Triglycerid-Clearance.


Sojaöl hat einen natürlichen Gehalt an Vitamin K1. Die Konzentration in SMOFlipid ist jedoch so gering, dass bei Patienten, die mit Cumarinderivaten behandelt werden, keine wesentliche Beeinträchtigung des Koagulationsprozesses zu erwarten ist.



FL 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Für die Anwendung von SMOFlipid in der Schwangerschaft oder Stillzeit liegen keine Angaben vor. Die Reproduktionstoxizität wurde im Tierversuch nicht geprüft. Eine parenterale Ernährung kann in der Schwangerschaft oder während der Stillzeit notwendig werden. SMOFlipid sollte in der Schwangerschaft und während der Stillzeit nur nach sorgfältiger Abwägung angewendet werden.



FQ 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen


Nicht zutreffend.




FJ 4.8 Nebenwirkungen


Nebenwirkungen, die während der Anwendung von Fettemulsionen beobachtet wurden:



häufig

>1/100, <1/10

gelegentlich

>1/1000, <1/100

selten

>1/10000, <1/1000

Sehr selten

<1/10000

Gefäßer-krankungen



Hypotonie, Hypertonie


Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums



Atemnot


Erkrankungen des Gastrointestinal-trakts


Appetit-losigkeit, Übelkeit, Erbrechen



Erkrankungen der Geschlechts-organe und der Brustdrüse




Priapismus

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungs-ort

Leicht erhöhte Körper-temperatur

Schüttelfrost

Überempfindlichkeitsreaktionen (z.B. anaphylaktische oder anaphylak-toide Reaktionen, Hautausschlag, Urtikaria, Hautrötungen, Kopfschmerz), Hitze- oder Kältegefühl, Blässe, Zyanose, Nacken-, Rücken-, Knochen-, Brust- und Lenden-schmerzen



Treten diese Nebenwirkungen auf oder steigt der Triglyceridspiegel unter der Infusion über einen Wert von 3 mmol/l, so ist die Infusion von SMOFlipid zu stoppen oder mit verringerter Dosierung fortzusetzen.


SMOFlipid sollte immer Bestandteil einer kompletten parenteralen Ernährung sein, was Aminosäuren und Glucose einschließt. Übelkeit, Erbrechen und Hyperglykämie sind Symptome, die einerseits mit Zuständen in Beziehung stehen, für die die parenterale Ernährung angezeigt ist, die andererseits manchmal aber auch direkt auf die parenterale Ernährung zurückzuführen sind.


Die Überwachung der Triglyceride sowie der Blutzuckerspiegel wird empfohlen, um erhöhte Spiegel zu vermeiden, die gesundheitsschädlich sein können.


Fett-Übersättigungssyndrom (fat overload-syndrome)

Eine beeinträchtigte Fähigkeit Triglyceride abzubauen kann als Folge einer Überdosierung zum Fett-Übersättigungssyndrom führen. Mögliche Anzeichen einer metabolischen Übersättigung sind zu beachten. Die Ursache kann



genetisch bedingt sein (individuell unterschiedlicher Stoffwechsel) oder der Fettstoffwechsel kann durch bestehende oder vorangegangene Krankheiten beeinflusst worden sein. Dieses Syndrom kann aber auch während einer schweren Hypertriglyceridämie unter der empfohlenen Infusionsrate und bei einer plötzlichen Änderung des klinischen Zustandes des Patienten auftreten, z. B. bei einer Verschlechterung der Nierenfunktion oder einer Infektion. Charakteristisch für das Fett-Übersättigungssyndrom sind Hyperlipämie, Fieber, Fettinfiltration, Hepatomegalie mit oder ohne Ikterus, Splenomegalie, Anämie, Leukopenie, Thrombozytopenie, Blutgerinnungsstörungen, Hämolyse und Retikulozytose, anomale Leberfunktionstests sowie Koma. Diese Symptome sind im Allgemeinen reversibel, wenn die Infusion der Fettemulsion abgebrochen wird. Bei Anzeichen des Fett-Übersättigungssyndroms ist die Infusion von SMOFlipid abzubrechen.



FO 4.9 Überdosierung


Überdosierung, die zum Fett-Übersättigungssyndrom führt, kann aus einer zu hohen Infusionsrate resultieren oder chronisch unter der empfohlenen Infusionsrate in Verbindung mit einer Veränderung des klinischen Zustandes des Patienten, z. B. bei einer Verschlechterung der Nierenfunktion oder einer Infektion.


Überdosierung kann zu Nebenwirkungen führen (siehe Abschnitt 4.8). In diesen Fällen ist die Infusion abzubrechen oder, falls erforderlich, mit erniedrigter Dosierung fortzusetzen.



FF 5. Pharmakologische Eigenschaften



F1 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Lösungen zur parenteralen Ernährung, Fettemulsionen

ATC-Code: B05BA02


Die mit der Fettemulsion infundierten Fettpartikel ähneln in ihrer Größe und ihren biologischen Eigenschaften den physiologischen Chylomikronen. Jede der Komponenten von SMOFlipid - Sojaöl, mittelkettige Triglyceride, Olivenöl sowie Fischöl - weist, mit Ausnahme ihres Energiegehaltes, charakteristische pharmakodynamische Eigenschaften auf.


Sojaöl hat einen hohen Anteil an essentiellen Fettsäuren, wovon die Omega‑6‑Fettsäure Linolsäure den höchsten Anteil (ca. 55 - 60%) ausmacht. alpha-Linolensäure, eine Omega-3‑Fettsäure, kommt mit ca. 8% vor. Diese Komponente von SMOFlipid liefert somit den notwendigen Anteil an essentiellen Fettsäuren.


Die mittelkettigen Fettsäuren werden sehr schnell oxidiert und liefern deshalb schnell verfügbare Energie.


Olivenöl stellt hauptsächlich Energie aus einfach-ungesättigten Fettsäuren bereit, die potentiell weniger zur Peroxidation neigen als vergleichbare Mengen mehrfach-ungesättigter Fettsäuren.



Fischöl ist durch einen hohen Anteil an Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) charakterisiert. DHA ist ein wichtiger Strukturbestandteil der Zellmembranen. Dagegen ist EPA ein Vorläufer der Eicosanoide, wie Prostaglandine, Tromboxane und Leukotriene.


Vitamin E schützt die ungesättigten Fettsäuren vor Peroxidation.



F2 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Die individuellen Triglyceride haben unterschiedliche Clearance-Raten, aber SMOFlipid als eine Mischung wird schneller als die langkettigen Triglyceride (LCT) eliminiert mit niedrigeren Triglycerid-Spiegeln während der Infusion. Olivenöl hat die niedrigste Clearance-Rate aller Komponenten (etwas geringer als LCT), die mittelkettigen Triglyceride (MCT) haben die höchste. Fischöl in einer Mischung mit LCT hat dieselbe Clearance-Rate wie LCT alleine.



F3 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Basierend auf mit SMOFlipid-Emulsion durchgeführten Toxizitätsstudien zur einmaligen und wiederholten Gabe sowie Studien zur Genotoxizität, zeigten die präklinischen Studien keine anderen als die unter hoher Dosierung von Fettemulsionen zu erwartenden Effekte. In einer Studie zur lokalen Verträglichkeit an Kaninchen zeigte sich eine leichte, vorübergehende Entzündung nach intra-arterieller, paravenöser oder subkutaner Applikation. Nach intramuskulärer Applikation war bei einigen Tieren eine mäßige vorübergehende Entzündung und eine Gewebsnekrose zu beobachten.


In einer Studie an Meerschweinchen (Maximation Test) zeigte Fischöl eine mäßige Hautsensibilisierung. Ein systemischer Antigentest ergab keinerlei Anzeichen eines anaphylaktischen Potentials von Fischöl.



FR 6. Pharmazeutische Angaben



F7 6.1 Sonstige Bestandteile


Glycerol

Eilecithin

alpha-Tocopherol (Ph.Eur.)

Wasser für Injektionszwecke

Natriumhydroxid zur pH-Wert-Einstellung

Natriumoleat



FS 6.2 Inkompatibilitäten


SMOFlipid darf nur mit anderen Arzneimitteln gemischt werden, für die die Kompatibilität belegt wurde, siehe Abschnitt 6.6.




FT 6.3 Dauer der Haltbarkeit


2 Jahre


Haltbarkeit nach dem ersten Öffnen des Behältnisses


Die chemische und physikalische Stabilität nach Anbruch wurde für 24 Stunden bei 25 °C nachgewiesen. Aus mikrobiologischer Sicht sollte die Emulsion sofort verwendet werden. Falls diese nicht sofort verwendet wird, ist der Anwender für die Dauer und Bedingungen der Aufbewahrung bis zur Anwendung verantwortlich, die normalerweise 24 Stunden bei 2 - 8°C nicht überschreiten sollte.



FX 6.4 Besondere Lagerungshinweise


Nicht über 25 °C lagern.

Nicht einfrieren.


Haltbarkeit nach Mischen


Wenn SMOFlipid Additive zugesetzt wurden, sollte die Mischung aus mikrobiologischer Sicht sofort verwendet werden. Falls die Mischung nicht sofort verwendet wird, ist der Anwender für die Dauer und Bedingungen der Aufbewahrung bis zur Anwendung verantwortlich, die normalerweise 24 Stunden bei 2 - 8°C nicht überschreiten sollte, es sei denn, die Zumischung erfolgte unter kontrollierten und validierten, aseptischen Bedingungen.



FY 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Glasinfusionsflaschen (Glasart II, farblos) mit Butylgummistopfen:

100 ml, 250 ml, 500 ml

10x100ml, 10x250 ml, 10x500 ml



F4 6.6 Hinweise für die Handhabung


Nur verwenden, wenn die Emulsion homogen ist.

Vor Anwendung ist die Emulsion visuell auf Phasentrennung zu untersuchen. Es ist sicherzustellen, dass die gebrauchsfertige Emulsion keinerlei Anzeichen einer Phasentrennung aufweist.

Nur zum einmaligen Gebrauch. Nach Infusion nicht verbrauchte Emulsion ist zu verwerfen.


Additive

Zur Herstellung einer Mischung zur vollständigen parenteralen Ernährung (TPN) kann SMOFlipid aseptisch mit Aminosäuren-, Glucose- und Elektrolytlösungen gemischt werden.


Kompatibilitätsdaten für unterschiedliche Additive sowie deren Lagerungszeiten sind vom pharmazeutischen Unternehmer auf Anfrage erhältlich.


Zusätze sind unter aseptischen Bedingungen zuzugeben.


Nach Infusion nicht verbrauchte Mischlösung ist zu verwerfen.



FZ 7. Pharmazeutischer Unternehmer


Fresenius Kabi Deutschland GmbH

61346 Bad Homburg v.d.H.

Deutschland



F5 8. Zulassungsnummer


60028.00.00



F6 9. Datum der Zulassung


[siehe Unterschrift]



F10 10. Stand der Information


...



F11 11. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht


Verschreibungspflichtig





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