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Solaraze 3% Gel

Reg-Document-No: 39693

Fachinformation


Bezeichnung des Arzneimittels


Solaraze® 3% Gel


Qualitative und quantitative Zusammensetzung

1 g Gel enthält

30 mg Diclofenac-Natrium (3 % m/m).


Hilfsstoffe: s. Abschnitt 6.1


Darreichungsform


Gel

Klares, transparentes, farbloses oder hellgelbes Gel


Klinische Angaben


Anwendungsgebiete


Zur Behandlung von aktinischen Keratosen


Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Erwachsene:

Solaraze®wird zweimal täglich auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen und leicht eingerieben. Die verwendete Menge richtet sich nach der Gröβe der zu behandelnden Fläche.

Für gewöhnlich wird 0,5 g Gel (etwa erbsengroβ) auf eine 5 x 5 cm groβe Läsionsstelle aufgetragen. Die Anwendungsdauer beträgt normalerweise 60 bis 90 Tage. Die gröβte Wirkung wurde bei Behandlungszeiten am oberen Ende dieses Zeitraums beobachtet. Eine vollständige Heilung der Läsion(en) bzw. eine optimale therapeutische Wirkung kann unter Umständen erst in einem Zeitraum von 30 Tagen nach abgeschlossener Therapie eintreten. Die Höchstmenge von täglich 8 g soll nicht überschritten werden. Über die Langzeitwirkung ist nichts bekannt.


Ältere Menschen:

Die normale Dosierung kann übernommen werden.


Kinder:

Dosierungsempfehlungen und Indikationen für die Anwendung von Solaraze®bei Kindern liegen nicht vor.


Gegenanzeigen


Solaraze®eignet sich nicht für Patienten, die an einer bekannten Überempfindlichkeit gegen Diclofenac, Benzylalkohol, Alpha-Hydro-omega-methoxypoly(oxyethylen) und/oder Natriumhyaluronat leiden.


Wegen möglicher Kreuzreaktionen sollte das Gel nicht bei Patienten angewendet werden, die auf 2-Acetoxy-benzoesäure (Acetylsalicylsäure) oder sonstige nicht-steroidale Antirheumatika mit Symptomen wie z. B. Asthma, allergische Rhinitis oder Urtikaria überempfindlich reagiert haben.


Die Anwendung von Solaraze®im dritten Trimenon der Schwangerschaft ist kontraindiziert (vergl. Abschnitt 4.6).


Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaβnahmen für die Anwendung


Wegen der niedrigen systemischen Resorption von Solaraze®ist die Wahrscheinlichkeit systemischer Nebenwirkungen nach der äuβerlichen Anwendung von Solaraze®gering im Vergleich zur Häufigkeit der Nebenwirkungen, die durch oral verabreichtes Diclofenac hervorgerufen werden. Allerdings kann die Möglichkeit von systemischen Nebenwirkungen durch topische Anwendung von Diclofenac nicht ausgeschlossen werden, wenn das Präparat auf großen Hautarealen und über einen längeren Zeitraum angewendet wird (siehe Produktinformationen zu systemischen Diclofenac-Formulierungen). Bei Patienten mit aktiven Magen-Darm-Geschwüren bzw. –Blutungen oder reduzierter Herz-, Leber- oder Nierenfunktion und/oder einer entsprechenden Vorgeschichte sollte dieses Arzneimittel mit Vorsicht angewendet werden, da in einzelnen Fällen systemische Nebenwirkungen (wie Nierenerkrankungen) im Zusammenhang mit äuβerlich angewendeten entzündungshemmenden Mitteln beobachtet wurden.


Nicht-steroidale Antirheumatika haben bekanntlich eine thromboyztenhemmende Wirkung. Bei Patienten mit intrakraniellen Blutungen und Blutungsneigung ist daher Vorsicht angezeigt, auch wenn die Wahrscheinlichkeit für systemische Nebenwirkungen gering ist.


Direkte Sonneneinwirkung und Solarien sollten während der Behandlung vermieden werden. Treten Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut auf, muss die Behandlung abgebrochen werden.


Solaraze®darf nicht auf Hautverletzungen, infizierte Hautstellen oder Dermatitis exfoliativa angewendet werden. Das Gel darf nicht in Kontakt mit den Augen oder Schleimhäuten kommen und darf nicht eingenommen werden.


Die Behandlung ist abzubrechen, wenn sich unter Anwendung des Produktes ein generalisierter Hautausschlag entwickelt.


Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Da die systemische Resorption von Diclofenac bei Anwendung einer topischen Formulierung sehr gering ist, sind derartige Wechselwirkungen sehr unwahrscheinlich.


Schwangerschaft und Stillzeit


Anwendung während der Schwangerschaft:


Die systemische Konzentration von Diclofenac ist nach topischer Anwendung im Vergleich zu oralen Formulierungen niedriger. Bezug nehmend auf die Erfahrung aus der Behandlung mit nicht steroidalen Antirheumatika (NSAR) zur systemischen Anwendung wird folgendes empfohlen:



Während des ersten und zweiten Schwangerschaftstrimesters sollte Diclofenac nur gegeben werden, wenn dies unbedingt notwendig ist. Falls Diclofenac von einer Frau angewendet wird, die versucht schwanger zu werden, oder wenn es während des ersten oder zweiten Schwangerschaftstrimesters angewendet wird, sollte die Dosis so niedrig (< 30 % der Körperoberfläche) und die Behandlungsdauer so kurz wie möglich sein (nicht länger als 3 Wochen).


Während des zweiten und dritten Schwangerschaftstrimesters können alle Prostaglandinsynthesehemmer den Fetus folgenden Risiken aussetzen:


Nierenfunktionsstörung beim Fetus. Ab der 12. Woche: Oligohydramnie (normalerweise nach Beendigung der Behandlung reversibel) oder Anhydramnion (insbesondere bei langfristiger Exposition). Nach der Geburt: Die Niereninsuffizienz kann fortbestehen (insbesondere bei

später oder langfristiger Exposition);

pulmonale und kardiale Toxizität beim Fetus (pulmonale Hypertonie mit vorzeitigem Verschluss des Ductus arteriosus Botalli und pulmonale Hypertonie). Dieses Risiko besteht von Anfang des 6. Monats und steigt, wenn die Anwendung kurz vor dem Ende der Schwangerschaft erfolgt.


Während des dritten Schwangerschaftstrimesters können alle Prostaglandinsynthesehemmer die Mutter und das Neugeborene folgenden Risiken aussetzen:



Daher ist Diclofenac während des dritten Schwangerschaftstrimesters kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).


Anwendung während der Stillzeit:

Wie andere NSAR geht Diclofenac in geringen Mengen in die Muttermilch über. In der empfohlenen therapeutischen Dosierung von Solaraze sind jedoch keine Auswirkungen auf das stillende Kind zu erwarten. Aufgrund des Mangels an kontrollierten Studien bei stillenden Frauen sollte das Produkt in der Stillzeit nur nach ärztlicher Anweisung eingesetzt werden. In diesem Fall darf Solaraze nicht im Brustbereich stillender Mütter und nicht an anderen Stellen auf großen Hautbereichen oder über einen längeren Zeitraum angewendet werden (siehe Abschnitt 4.4).


Auswirkung auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von

Maschinen


Die kutane Anwendung von topischem Diclofenac hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.


Nebenwirkungen


Häufige Nebenwirkungen:

Die am häufigsten genannten Nebenwirkungen sind lokale Hautreaktionen, wie z.B. Kontaktdermatitis, Erythem und Hautausschlag (Rash) oder Reaktionen an der Applikationsstelle, wie z.B. Entzündungen, Hautreizungen, Schmerzen und Blasenbildung. In den klinischen Studien zeichnete sich bisher kein altersbedingter Anstieg oder ein altersspezifisches Reaktionsmuster ab.


Nebenwirkungen (Tabelle 1) sind nach Häufigkeiten, mit den häufigsten zuerst, unter Verwendung folgender Kategorien aufgelistet: Sehr häufig (>1/10); Häufig (≥1/100 bis <1/10); Gelegentlich (≥1/1.000 bis <1/100); Selten (≥1/10.000 bis <1/1.000); Sehr selten (<1/10.000); Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).


Tabelle 1

Organsystem

Häufig

(1/100, <1/10)

Gelegentlich

(1/1.000, <1/100)

Selten

(1/10.000, <1/1.000)

Sehr selten

(<1/10.000)

Augenerkrankungen

Konjunktivitis

Augenschmerzen, Tränensekretions-

Störungen



Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts


Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit


Blutungen im Magen-Darm-Trakt

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Reaktionen an der Applikationsstelle (einschließlich Entzündung, Hautreizung, Schmerzen und Kribbeln oder Blasenbildung an der behandelten Stelle)




Erkrankungen des Immunsystems




Die topische Anwendung großer Mengen kann zu systemischen Wirkungen einschließlich aller Arten von Überempfindlichkeitsreaktionen führen (einschließlich Urtikaria, Angioödem).

Infektionen und parasitäre Erkrankungen




Pustulöser Hautausschlag

Erkrankungen des Nervensystems

Hyperästhesie, Muskelhypertonie, lokalisierte Parästhesien




Erkrankungen der Nieren und Harnwege




Niereninsuffizienz

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums

und Mediastinums




Asthma

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Dermatitis (einschließlich Kontaktdermatitis), Ekzem, Hauttrockenheit, Erythem, Ödem, Juckreiz, Rash, schuppiger Hautausschlag, Hauthypertrophie, Hautulkus, vesiculo-bullöser Ausschlag

Alopezie, Gesichtsödem, makulopapulöser Hautausschlag, Lichtempfindlichkeits-

reaktionen, Seborrhoe



Gefäßerkrankungen


Blutungen




Es wurde über eine vorübergehende Verfärbung der Haare am Verabreichungsort berichtet. Diese Erscheinung wird nach Absetzen der Behandlung meist aufgehoben.


Hauttests bei einer zuvor behandelten Patientengruppe zeigten eine 2,18 %ige Wahrscheinlichkeit einer Sensibilisierung gegenüber Diclofenac, die eine allergische Kontaktdermatitis (Typ IV) auslöst. Die klinische Relevanz ist derzeit noch unbekannt. Eine Kreuzreaktion mit anderen NSAR ist unwahrscheinlich.

Serum-Tests bei über 100 Patienten zeigten keine Anti-Diclofenac-Antikörper (Typ-1).


Überdosierung


Aufgrund der niedrigen Resorption von Solaraze®ist eine durch äuβerliche Anwendung verursachte Überdosierung sehr unwahrscheinlich. Die Haut sollte jedoch mit Wasser abgespült werden. Es liegen keine klinischen Fälle einer Überdosierung durch orale Einnahme von Solaraze®vor.


Im Falle deutlicher systemischer Nebenwirkungen nach einer versehentlichen Einnahme (100 g Solaraze Gel entsprechen einem Äquivalent von 3000 mg Diclofenac-Natrium) sind die allgemeinen Behandlungsmaβnahmen für Vergiftungen mit nicht-steroidalen Antirheumatika durchzuführen.

Bei Komplikationen wie Nierenversagen, Krämpfen, Magen-Darm-Irritationen und Atemdepression sollten unterstützende und symptomatische Behandlungen eingesetzt werden. Eine Magenentgiftung und der Gebrauch von Aktivkohle sollte in Betracht gezogen werden, insbesondere wenn die Einnahme erst kurze Zeit zurück liegt. Wegen der hohen Proteinbindungsrate der NSAR werden spezielle Behandlungen (wie forcierte Diurese und Dialyse) hinsichtlich deren Ausscheidung wahrscheinlich nicht wirksam sein.


Pharmakologische Eigenschaften


Pharmakodynamische Eigenschaften


ATC-Code D11AX18


Andere Dermatologika


Wirkungsmechanismus:

Diclofenac ist ein nicht-steroidales Antiphlogistikum. Der Wirkungsmechanismus von Diclofenac bei aktinischer Keratose ist nicht bekannt, kann aber mit der Hemmung des Cyclooxygenase-Stoffwechselweges zusammenhängen, der zu einer reduzierten Synthese von Prostaglandin E2(PGE2) führt. Die Wirksamkeit der Behandlung wurde nur in placebo-kontrollierten Studien nachgewiesen. Vergleichsstudien mit äuβerlich verabreichtem 5-Fluorouracil wurden nicht durchgeführt. Der Langzeiteffekt von Solaraze®wurde nicht nachgewiesen.


Pharmakodynamische Wirkungen:

Es wurde gezeigt, dass AK-Läsionen durch Solaraze®abklingen, wobei eine maximale therapeutische Wirkung 30 Tage nach Beendigung der Arzneimittelbehandlung gesehen wird.


Pharmakokinetische Eigenschaften


Resorption:

Die durchschnittliche Resorption von Diclofenac durch die Haut beträgt <1% bis 12% mit einer groβen interindividuellen Variabilität. Die Resorption hängt von der Menge der lokal aufgetragenen Dosis und dem Applikationsort ab.


Verteilung:

Diclofenac wird stark an Serumalbumin gebunden.

Biotransformation:

Die Biotransformation von Diclofenac besteht zum Teil in einer Konjugation des intakten Moleküls, aber hauptsächlich erfolgen einfache und mehrfache Hydroxylierungen, die zu mehreren phenolischen Metaboliten führen, von denen die meisten in Glukuronidkonjugate umgewandelt werden. Zwei dieser phenolischen Metaboliten sind biologisch aktiv, jedoch in einem viel geringeren Maβe als Diclofenac. Die Metabolisierung von Diclofenac nach perkutaner und oraler Verabreichung ist ähnlich.


Ausscheidung:

Diclofenac und seine Metaboliten werden hauptsächlich über den Urin ausgeschieden. Nach oraler Verabreichung beträgt die systemische Clearance von Diclofenac aus dem Plasma 263 ± 56 ml/ min (Mittelwert ± Standardabweichung). Die terminale Plasmahalbwertszeit ist kurz (1 – 2 Stunden). Die Metaboliten haben ebenfalls kurze terminale Halbwertszeiten von 1 – 3 Stunden.


Pharmakokinetik in besonderen Patientengruppen:

Die Resorption von Diclofenac bei normaler und erkrankter Epidermis ist bei topischer Anwendung vergleichbar, auch wenn es groβe interindividuelle Unterschiede gibt. Die systemische Resorption von Diclofenac beträgt etwa 12% der verabreichten Dosis bei geschädigter Haut und 9% bei intakter Haut.


Präklinische Daten zur Sicherheit


Publizierte Tierversuche zeigten, dass bei einer oralen Verabreichung von Diclofenac Nebenwirkungen hauptsächlich im Magen-Darm-Trakt auftreten. Diclofenac hemmte die Ovulation bei Kaninchen und beeinträchtigte die Implantation sowie das Frühstadium der Embryonalentwicklung bei der Ratte. Das embryotoxische/fetotoxische Potenzial von Diclofenac wurde an drei Tierspezies beurteilt (Ratte, Maus, Kaninchen). Nach Dosen, die für das Muttertier toxisch waren, kam es zum Tod der Foeten und zu Wachstumsverzögerungen. Aufgrund des vorliegenden Datenmaterials wird Diclofenac jedoch nicht als teratogen eingestuft. Tragezeit und Wurfdauer waren unter Diclofenac verlängert. Dosen unter der Toxizitätsgrenze für die Muttertiere hatten keinen Einfluss auf die postnatale Entwicklung. Ergebnisse aus umfangreichen Untersuchungen zur Genotoxizität und Karzinogenese deuten darauf hin, dass es unwahrscheinlich ist, dass Diclofenac ein signifikantes karzinogenes Risiko für den Menschen darstellt.


Pharmazeutische Angaben


Liste der sonstigen Bestandteile


Natriumhyaluronat

Benzylalkohol

Alpha-Hydro-omega-methoxypoly(oxyethylen)

Gereinigtes Wasser


Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


Dauer der Haltbarkeit


3 Jahre


Nach Anbruch: 6 Monate


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Nicht über 25 °C lagern.


Art und Inhalt des Behältnisses


Das Produkt wird in einer mit Epoxidphenol ausgekleideten, verschlossenen Aluminiumtube mit weiβer Schraubkappe (aus Polypropylen und mit einer Durchstechspitze versehen) geliefert, und zwar in den Gröβen 25 g, 50 g, 60 g, 90 g und 100 g.


Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Keine speziellen Erfordernisse.


Inhaber der Zulassung


Almirall, S.A.

Ronda General Mitre, 151

08022 Barcelona

Spanien


Mitvertrieb:

Almirall Hermal GmbH

Scholtzstraße 3

21465 Reinbek

Telefon: (0 40) 7 27 04-0

Telefax: (0 40) 7 22 92 96

info@almirall.de

www.almirall.de


Zulassungsnummer


42752.00.00


Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung


10. September 1998 / 25.07.2007


Stand der Information


11 Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig


Seite 11/11