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Sostril 300 Mg Brausetabletten

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15.12.2008

Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben


FACHINFORMATION


1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS


Sostril®300 mg Brausetabletten


2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


1 Brausetablette enthält 336 mg Ranitidinhydrochlorid, entsprechend 300 mg Ranitidin.

Sonstige Bestandteile: Aspartam (E 951), Natriumbenzoat, Natriumverbindungen


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. DARREICHUNGSFORM


Weiße bis hellgelbe, runde, flache Brausetabletten mit abgeschrägten Kanten mit einem Durchmesser von 23 mm.


4. KLINISCHE ANGABEN


4.1 Anwendungsgebiete


Zur Therapie von Erkrankungen im oberen Gastrointestinaltrakt, bei denen eine Verringerung der Magensäuresekretion indiziert ist, wie:

- Duodenalulcera,

- benigne Magenulcera,

- Refluxösophagitis,

- Zollinger Ellison Syndrom.


Hinweis:

Bei geringfügigen Magen-Darm-Beschwerden, z. B. nervösem Magen, sind Sostril 300 mg Brausetabletten nicht angezeigt. Besonders vor der Behandlung von Magenulcera sollte durch geeignete Maßnahmen eine eventuelle Malignität ausgeschlossen werden.


Bei Patienten mit Ulcus duodeni oder Ulcus ventriculi sollte der Helicobacter pylori-Status bestimmt werden. Für Helicobacter pylori-positive Patienten ist, wo immer möglich, eine Beseitigung des Bakteriums Helicobacter pylori durch eine Eradikationstherapie anzustreben.


Kinder (3 bis 18 Jahre)


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Dosierung


Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren mit normaler Nierenfunktion

Bei Duodenal- und benignen Magenulcera wird 1 Sostril 300 mg Brausetablette vor dem Schlafengehen eingenommen. Normalerweise heilen die Ulcera unter dieser Behandlung innerhalb von 4 Wochen ab. Wenn bei einzelnen Patienten das Ulcus nach 4 Wochen Behandlung noch nicht vollständig abgeheilt ist, sollte diese für weitere 4 Wochen mit der gleichen Dosierung fortgesetzt werden.


Bei Patienten mit Ulcus duodeni und schlechter Heilungstendenz kann Sostril für 4 Wochen in doppelter Dosis, d. h. 600 mg Ranitidin täglich (morgens und abends je 1 Sostril 300 mg Brausetablette) gegeben werden.


Patienten, die auf diese Kurzzeitbehandlung angesprochen haben und besonders diejenigen, aus deren Anamnese bekannt ist, dass sie zu Rezidiven neigen, können zur Rezidivprophylaxe die Behandlung erforderlichenfalls mit täglich 150 mg Ranitidin vor dem Schlafengehen fortsetzen. Dazu stehen Tabletten mit einem geringeren Wirkstoffgehalt zur Verfügung (1 Sostril 150 mg Filmtablette oder 1 Sostril 150 mg Brausetablette). Die Patienten sollten in regelmäßigen Zeitabständen (alle 4 Monate) endoskopisch untersucht werden.


Bei Refluxösophagitis wird 1 Sostril 300 mg Brausetablette vor dem Schlafengehen bis zu einer Dauer von 8, im Bedarfsfalle auch 12 Wochen eingenommen.


Bei Patienten mit sehr starker Magensäuresekretion, wie z. B. beim Zollinger-Ellison-Syndrom, wird die Behandlung mit 3-mal täglich 150 mg Ranitidin (= 450 mg Ranitidin/Tag, entsprechend 3-mal täglich 1 Sostril 150 mg Filmtablette/1 Sostril 150 mg Brausetablette) eingeleitet. Falls erforderlich, kann die Tagesdosis auf 600 bis 900 mg Ranitidin, entsprechend 2 bis 3 Sostril 300 mg Brausetabletten gesteigert werden. Der Patient kann auf höhere Dosen eingestellt werden, sollte dieses nach Bestimmung der Magensäuresekretion erforderlich sein (bis zu 6 g Ranitidin/Tag sind verabreicht worden).


Kinder von 3 bis 11 Jahren und über 30 kg Körpergewicht


Siehe Abschnitt 5.2 Pharmakologische Eigenschaften – Besondere Patientengruppen


Behandlung eines akuten Duodenal- oder benignen Magenulkus

Die empfohlene orale Dosierung für die Behandlung von Duodenal- oder benignen Magenulcera bei Kindern beträgt 4 mg/kg/Tag bis 8 mg/kg/Tag aufgeteilt in zwei Dosen bis zu maximal 300 mg Ranitidin pro Tag für eine Zeitdauer von 4 Wochen. Für Patienten mit unvollständiger Abheilung sind weitere 4 Wochen Therapie angezeigt, da eine Abheilung normalerweise nach 8 Wochen Behandlung eintritt.


Gastro-ösophageale Refluxerkrankung

Die empfohlene orale Dosierung für die Behandlung einer gastro-ösophagealen Refluxerkrankung bei Kindern ist 5 mg/kg/Tag bis 10 mg/kg/Tag aufgeteilt in zwei Dosen bis zu maximal 600 mg (die Maximaldosis trifft eher auf schwerere Kinder oder Jugendliche mit schweren Symptomen zu).


Sicherheit und Wirksamkeit bei neugeborenen Patienten sind nicht bekannt.


Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion

Entsprechend der Kreatinin-Clearance (ml/min) bzw. den Serumkreatininwerten (mg/100 ml) wird folgende Dosierung empfohlen:


Kreatinin- Clearance

(ml/min)

Serumkreatinin (ca.)*

(mg/100 ml)

Tagesdosis

(oral)

bis 30

über 2,6

150 mg Ranitidin

über 30

unter 2,6

300 mg Ranitidin

* Die Serumkreatininwerte sind Richtwerte, die nicht für alle Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion genau den gleichen Grad der Einschränkung angeben; dieses gilt insbesondere für ältere Patienten, bei denen die Nierenfunktion aufgrund der Serumkreatinin-Konzentration überschätzt wird.


Folgende Formel kann zur Abschätzung der Kreatinin-Clearance aus dem gemessenen Serumkreatinin (mg/100 ml), dem Lebensalter (in Jahren) und dem Körpergewicht (in kg) verwendet werden.


Für Frauen wird das Ergebnis mit dem Faktor 0,85 multipliziert.


Kreatinin-Clearance (ml/min) = (140 - Alter) x Körpergewicht

72 x Serumkreatinin


Art und Dauer der Anwendung


Sostril 300 mg Brausetabletten werden vor dem Einnehmen in einem mit Wasser gefüllten Glas (ca. 150 ml) gelöst.


Die Einnahme kann unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen.

Weitere Angaben siehe unter Dosierung.


4.3 Gegenanzeigen


Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile.


Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist die Dosis zu reduzieren (siehe 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung).


Vereinzelte Berichte deuten auf einen Zusammenhang zwischen dem Auftreten akuter Porphyrie und der Einnahme von Ranitidin hin. Patienten mit einer akuten Porphyrie in der Anamnese sollten daher nicht mit Ranitidin behandelt werden.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Bei älteren Menschen, Patienten mit chronischen Lungenerkrankungen, Diabetes oder bei Immunsupprimierten kann das Risiko, eine ambulant erworbene Pneumonie zu entwickeln, erhöht sein. Eine große epidemiologische Studie zeigte, dass das Risiko, eine ambulant erworbene Pneumonie zu entwickeln, bei Patienten unter Therapie mit einem H2-Rezeptor-Antagonisten erhöht war gegenüber solchen Patienten, die die Therapie beendet hatten. Das beobachtete, adjustierte, relative Risiko betrug 1,63 (95 % CI, 1,07 - 2,48).


Kinder unter 3 Jahren und unter 30 kg Körpergewicht sollten von der Behandlung ausgeschlossen werden, so lange keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen (siehe 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung).


Sostril 300 mg Brausetabletten enthalten Aspartam als Quelle für Phenylalanin und können schädlich sein für Patienten mit Phenylketonurie. Für Patienten mit Phenylketonurie stehen nichtaspartamhaltige Darreichungsformen von Sostril (z. B. Sostril 300 mg Filmtabletten) zur Verfügung.


Eine Brausetablette enthält 20,8 mmol (479 mg) Natrium. Dies ist zu berücksichtigen bei Personen unter Natrium kontrollierter (natriumarmer/kochsalzarmer) Diät.


Natriumbenzoat kann leichte Reizungen an Haut, Augen und Schleimhäuten hervorrufen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Ranitidin kann die Resorption, den Metabolismus und die renale Ausscheidung anderer Arzneimittel beeinflussen. Die veränderte Pharmakokinetik kann eine Dosisanpassung des beeinflussten Arzneimittels oder die Beendigung der Behandlung erfordern.


Wechselwirkungen entstehen durch verschiedene Mechanismen, darunter:

1) Hemmung verschiedener Cytochrom-P450-gekoppelter Oxygenase-Systeme:

Ranitidin in therapeutischen Dosen verstärkt nicht die Wirkungen von Arzneimitteln, die durch diese Enzymsysteme inaktiviert werden, wie z.B. Diazepam, Lidocain, Phenytoin, Propranolol und Theophyllin.

Es gibt Berichte über veränderte Prothrombinzeiten mit Cumarin-Antikoagulantien (z.B. Warfarin oder Phenprocoumon). Aufgrund der engen therapeutischen Breite, wird eine engmaschige Überwachung von erhöhter oder erniedrigter Prothrombinzeit während der gleichzeitigen Behandlung mit Ranitidin empfohlen.


In klinischen Studien wurde eine Beeinträchtigung des Abbaus von Theophyllin und/oder eine Erhöhung der Theophyllinplasmaspiegel durch Ranitidin nicht nachgewiesen. Es liegen jedoch einzelne Berichte über Patienten vor, bei denen unter der gemeinsamen Therapie mit Ranitidin und Theophyllin Erhöhungen der Theophyllinspiegel und Überdosierungserscheinungen von Theophyllin beobachtet wurden. Daher sollten unter gleichzeitiger Therapie mit Sostril 300 mg Brausetabletten die Theophyllinspiegel kontrolliert und gegebenenfalls eine Dosisanpassung des Theophyllins vorgenommen werden.


2) Konkurrenz um renale tubuläre Ausscheidung:

Da Ranitidin teilweise durch das kationische System eliminiert wird, kann es die Clearance anderer Arzneimittel, die auf diesem Weg eliminiert werden, beeinträchtigen. Bei höherer Dosierung von Sostril 300 mg Brausetabletten (z. B. solcher, die zur Behandlung des Zollinger-Ellison-Syndroms verwendet wird) kann es zu einer Abnahme der Ausscheidung (tubuläre Sekretionshemmung) von Procainamid und N-Acetylprocainamid kommen, was zu erhöhten Plasmaspiegeln dieser Arzneimittel führen kann.


3) Veränderung des pH-Wertes im Magen:

Die Bioverfügbarkeit bestimmter Arzneimittel kann beeinträchtigt sein. Dies kann zu einer Zunahme der Resorption (z.B. Triazolam, Midazolam) oder Abnahme der Resorption (z.B. Ketoconazol, Atazanavir, Delavirdine, Gefitinib) führen. Bei der gemeinsamen Behandlung mit Ranitidin und Glipizid können erhöhte Plasmakonzentrationen von Glipizid auftreten, wodurch die blutzuckersenkende Wirkung von Glipizid verstärkt werden kann.


Die Resorption von Sostril 300 mg Brausetabletten kann durch Antacida oder Sucralfat vermindert werden. Deshalb sollten Sostril 300 mg Brausetabletten ca. 2 Stunden vor diesen Medikamenten eingenommen werden.


Unter Einnahme von Ranitidin wurde nach Aufnahme geringer Mengen Alkohol eine Erhöhung der Blutalkoholkonzentration beobachtet.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft


Eine Behandlung mit Ranitidin während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte nur nach einer sorgfältigen Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen. Bisherige – nur begrenzte – Erfahrungen mit der Anwendung bei Schwangeren haben keine Hinweise auf toxische Wirkungen auf das ungeborene Kind oder die Schwangerschaft selbst ergeben.


Stillzeit


Ranitidin wird in die Muttermilch ausgeschieden. Über die möglichen Auswirkungen einer Ranitidinaufnahme durch den Säugling liegen keine Untersuchungen vor; eine Störung der Magensäuresekretion beim Säugling kann nicht ausgeschlossen werden.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Aufgrund der Eigenschaften von Ranitidin ist ein Einfluss der Einnahme auf die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Führen von Maschinen nicht zu erwarten. Studien zu den Auswirkungen einer Einnahme von Ranitidin auf diese Fähigkeiten liegen jedoch nicht vor. Unter Einnahme von Ranitidin kann es aber in seltenen Fällen zu Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit, Verwirrtheits- und Unruhezuständen sowie Halluzinationen, sowie durch die Wechselwirkung mit Alkohol (siehe 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen) zu erhöhtem Alkoholspiegel bei gleichzeitigem Alkoholkonsum kommen, wodurch das Reaktionsvermögen sowie die Urteilskraft vermindert werden können. Die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, kann dadurch beeinträchtigt werden.


4.8 Nebenwirkungen


Gelegentlich kam es unter der Sostril-Behandlung zu (manchmal starken) Kopfschmerzen, Diarrhoe, Obstipation, Hautausschlag, in seltenen Fällen Erythema multiforme, Juckreiz, Müdigkeit, Schwindel oder Übelkeit. In den meisten Fällen besserten sich die Beschwerden unter fortgesetzter Behandlung. Sehr selten wurde über Fälle von Arthralgie und Myalgie berichtet.


Seltene Erhöhungen der Plasmakreatininwerte sind meist gering und normalisieren sich in der Regel unter fortgesetzter Behandlung mit Sostril. In sehr seltenen Fällen wurde über das Auftreten von akuter interstitieller Nephritis berichtet.


Vorübergehende Veränderungen der Leberwerte können auftreten, die sich unter fortgesetzter Behandlung oder nach Beendigung der Therapie zurückbilden. Selten kann unter der Behandlung eine normalerweise reversible Hepatitis mit oder ohne Gelbsucht auftreten.


Über Fälle von Gynäkomastie sowie über Störungen im Sexualverhalten (Libidoverlust und reversible Impotenz) wurde berichtet. Der kausale Zusammenhang zwischen der Anwendung von Sostril und diesen Störungen ließ sich bislang nicht nachweisen.


Vereinzelt wurde über Verwirrtheitszustände, Unruhezustände, Depressionen und Halluzinationen unter der Behandlung berichtet, die überwiegend bei schwerkranken oder älteren Patienten auftraten, sowie über Schleiersehen (möglicherweise aufgrund veränderter Akkommodation). Die Erscheinungen waren reversibel.


Außerdem wurde selten über reversible, unwillkürliche Bewegungsstörungen berichtet.


In extrem seltenen Fällen ist über vermehrten Haarausfall berichtet worden.


Akute Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. anaphylaktischer Schock, Urtikaria, Quincke-Ödem, Fieber, Bronchialkrampf, Blutdruckabfall, Brustschmerzen, akute Pankreatitis, Laryngospasmus [Stimmritzenkrampf]) sind sehr vereinzelt nach Sostril berichtet worden.


Vereinzelt wurden unter der Behandlung mit Sostril Veränderungen des Blutbildes berichtet (Thrombozytopenie bzw. Leukozytopenie, die gewöhnlich reversibel sind, sehr seltene Fälle von Agranulozytose, Panzytopenie, manchmal mit Knochenmarkshypoplasie oder -aplasie).


Sehr selten kam es zu Herzrhythmusstörungen wie Tachykardie (Zunahme der Herzfrequenz), Bradykardie (Abnahme der Herzfrequenz) und AV-Block (Störungen der Erregungsleitung des Herzens).


Es liegen vereinzelte Berichte über Vaskulitis vor.


Die Sicherheit von Ranitidin wurde bei Kindern im Alter von 0 bis 16 Jahren mit säurebedingten Erkrankungen untersucht. Ranitidin wurde im Allgemeinen gut vertragen, wobei das Nebenwirkungsprofil dem von Erwachsenen entspricht. Es ist eine begrenzte Menge von Sicherheitsdaten zur Langzeitanwendung, insbesondere in Bezug auf Wachstum und Entwicklung, verfügbar.


4.9 Überdosierung


6300 mg Ranitidin oral, entsprechend 21 Sostril 300 mg Brausetabletten wurden täglich über mehrere Monate eingenommen und ohne Nebenwirkungen vertragen. Bei Hunden, die ein 40faches der für den Menschen vorgesehenen Dosis erhalten hatten, traten Störungen der Muskelkoordination sowie manchmal erhöhte Atemfrequenz und Erbrechen auf. Es ist möglich, dass es auch beim Menschen nach Überdosierung zu ähnlichen Störungen kommt.


Sollte Ranitidin überdosiert worden sein und es dadurch zu Vergiftungserscheinungen kommen, empfiehlt sich zunächst eine Magenspülung, um noch nicht resorbierten Wirkstoff zu entfernen.


5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Histamin-H2-Rezeptor-Antagonist, ATC-Code: A02BA02


Der Wirkstoff Ranitidin ist ein kompetitiver, auf die H2-Rezeptoren selektiv wirkender Histamin-Antagonist.


Ranitidin hemmt die basale und die stimulierte Magensäuresekretion (stimuliert z. B. durch Histamin, Pentagastrin, Nahrungsmittel).

Es werden sowohl das Magensaftvolumen als auch der Säure- und Pepsinanteil verringert.

Ranitidin reduziert in therapeutischer Dosierung die 24-stündige Acidität im Mittel um 60 %. Nach einmaliger abendlicher Gabe der gesamten Tagesdosis von Ranitidin wird die nächtliche Säuresekretion um etwa 90 % reduziert.


Die Schleimsekretion wird durch Ranitidin nicht beeinträchtigt.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Ranitidin wird nach oraler Gabe schnell resorbiert. Innerhalb von 2 bis 3 Stunden nach Einnahme von 150 mg Ranitidin werden maximale Plasmaspiegel von über 400 ng/ml erreicht, nach Gabe von 300 mg Ranitidin etwa 700 bis 800 ng/ml. Nach 12 Stunden liegen sie noch durchschnittlich bei ca. 40 ng/ml bzw. ca. 60 ng/ml. Die erforderliche Plasmakonzentration für eine 50 %ige Säurehemmung liegt beim Erwachsenen bei etwa 100 ng/ml; bei Kindern liegen die Werte zwischen 40 bis 60 ng/ml für eine 90 %ige Säurehemmung.


Die Plasmaproteinbindung liegt zwischen 10 und 19 %. Das scheinbare Verteilungsvolumen beträgt ca. 75 bis 110 l beim Erwachsenen und 2,5 l/kg bei Kindern.


Die totale Clearance für Ranitidin beträgt etwa 700 ml/min. Die Plasmahalbwertszeit liegt nach oraler Verabreichung von 150 mg bei etwa 3 Stunden.


Ranitidin wird überwiegend über die Niere durch tubuläre Sekretion ausgeschieden. Innerhalb der ersten 24 Stunden werden 27 bis 39 % der oral verabreichten Dosis unverändert eliminiert.


Folgende Metaboliten von Ranitidin wurden im menschlichen Urin identifiziert: Ranitidin-N-Oxid, Ranitidin-S-Oxid und N-Desmethyl-Ranitidin. Diese Metaboliten machen zusammen ca. 6 bis 10 % der ausgeschiedenen Dosis aus. Das N-Oxid und das S-Oxid besitzen jeweils 1 % der biologischen Aktivität des Ranitidins, beim N-Desmethyl-Ranitidin liegt sie bei etwa 50 %. Darüber hinaus wird Ranitidin auch über die Galle ausgeschieden.


Ranitidin passiert nach Ergebnissen aus Tierversuchen in geringem Maß die Plazentaschranke. Bei der Gabe unter der Geburt beim Menschen sind im Nabelschnurblut Konzentrationen gemessen worden, die der maternalen Serumkonzentration entsprechen.


Der Wirkstoff geht in die Muttermilch über. Das Verhältnis zwischen Milch- und Plasmakonzentration beträgt 2 Stunden nach der Einnahme ca. 1,9. Die Elimination aus der Milch erfolgt langsamer als aus dem Plasma.


Besondere Patientengruppen


Kinder (3 Jahre und älter)

Eine begrenzte Anzahl an pharmakokinetischen Daten hat gezeigt, dass es keine signifikanten Unterschiede in der Halbwertszeit (Kinder von 3 Jahren und älter: 1.7 – 2.2 h) und Plasma-Clearance (für Kinder von 3 Jahren und älter: 9 – 22 ml/min/kg) zwischen Kindern und gesunden Erwachsenen, die Ranitidin erhielten, gibt, wenn eine Berichtigung hinsichtlich des Körpergewichts erfolgte.


Bioverfügbarkeit


Die Bioverfügbarkeit nach oraler Gabe beträgt etwa 50 %.


Kinder

Sofern nicht anders angegeben, entsprechen die pharmakokinetischen Daten bei Kindern im Wesentlichen den Erwachsenenwerten.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Aus den Untersuchungen zur chronischen Toxizität liegen keine Erkenntnisse vor, die zu dem Verdacht führen, dass beim Menschen bisher unbekannte Nebenwirkungen auftreten könnten. Außerdem zeigte sich in In-vivo- und in In-vitro-Studien kein Hinweis auf ein reproduktionstoxisches, mutagenes oder kanzerogenes Potential.


6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Citronensäure, Mononatriumsalz; Natriumhydrogencarbonat; Aspartam (E 951); Povidon K30; Natriumbenzoat; Orangen-Aroma; Grapefruit-Aroma.


6.2 Inkompatibilitäten


Keine bekannt.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


3 Jahre.


Sostril 300 mg Brausetabletten dürfen nach Ablauf des angegebenen Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Nicht über 30°C lagern.


6.5 Art und Inhalt des/r Behältnisse(s)


15 Brausetabletten (N1)

30 Brausetabletten (N2)


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung


Keine besonderen Anforderungen.


7. INHABER DER ZULASSUNG


GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG

80700 München

Service Tel.: 0800 1 22 33 55

Service Fax: 0800 1 22 33 66

E-Mail: produkt.info@gsk.com

http://www.glaxosmithkline.de


8. ZULASSUNGSNUMMER


Zul.-Nr.: 27604.00.00


9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG


17.06.1992/19.05.2003


10. STAND DER INFORMATION


Dezember 2008


11. VERKAUFSABGRENZUNG


Verschreibungspflichtig


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