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Sostril 300 Mg Filmtabletten

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04.03.2009

Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben


FACHINFORMATION


1. BEZEICHNUNG DER ARZNEIMITTEL


Sostril®150 mg Filmtabletten

Sostril®300 mg Filmtabletten


2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


Sostril 150 mg Filmtabletten

1 Filmtablette enthält 168 mg Ranitidinhydrochlorid, entsprechend 150 mg Ranitidin.


Sostril 300 mg Filmtabletten

1 Filmtablette enthält 336 mg Ranitidinhydrochlorid, entsprechend 300 mg Ranitidin.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. DARREICHUNGSFORM


Sostril 150 mg Filmtabletten

Weiße, runde, bikonvexe Filmtabletten mit einem Durchmesser von 9,6 mm. Auf einer Tablettenseite tragen sie die Prägung „GX EC2“.


Sostril 300 mg Filmtabletten

Weiße, kapselförmige Filmtabletten. Auf einer Tablettenseite tragen sie die Prägung „GX EC3“.


4. KLINISCHE ANGABEN


4.1 Anwendungsgebiete


Sostril 150 mg Filmtabletten

Zur Therapie von Erkrankungen im oberen Gastrointestinaltrakt, bei denen eine Verringerung der Magensäuresekretion indiziert ist, wie:


- Duodenalulcera,

- benigne Magenulcera,

- Anastomosenulcera,

- Langzeittherapie von Duodenal- und benignen Magenulcera, um deren Wiederauftreten zu verhindern. Die Langzeittherapie ist indiziert bei Patienten, aus deren Anamnese bekannt ist, dass sie zu Rezidiven neigen.

- Refluxösophagitis,

- Zollinger-Ellison-Syndrom,

- starke, längerfristig bestehende säurebedingte Beschwerden, die sich z. B. in Schmerzen im Oberbauch, Sodbrennen, saurem Aufstoßen äußern können und nicht in Zusammenhang stehen mit den oben genannten Krankheitsbildern.


Einmalige Gabe während der Geburt zur Verhütung der Säureaspiration.


Fortsetzung der mit der Injektionsform von Sostril eingeleiteten Prophylaxe stressbedingter Schleimhautläsionen im oberen Magen-Darm-Bereich.


Fortsetzung der mit der Injektionsform von Sostril eingeleiteten Prophylaxe von Rezidivblutungen und der unterstützenden Maßnahmen bei Blutungen aus Erosionen oder Ulzerationen in Magen und Duodenum.


Sostril 300 mg Filmtabletten

Zur Behandlung von Erkrankungen im oberen Magen-Darm-Bereich, bei denen eine Verringerung der Magensäuresekretion angezeigt ist, wie:


- Duodenalulcera,

- benigne Magenulcera,

- Refluxösophagitis,

- Zollinger-Ellison-Syndrom.


Hinweis:

Bei geringfügigen Magen-Darm-Beschwerden, z. B. nervösem Magen, sind Sostril Filmtabletten nicht angezeigt.


Bei Patienten mit Ulcus duodeni oder Ulcus ventriculi sollte der Helicobacter pylori-Status bestimmt werden. Für Helicobacter pylori-positive Patienten ist, wo immer möglich, eine Beseitigung des Bakteriums Helicobacter pylori durch eine Eradikationstherapie anzustreben.


Kinder (3 bis 18 Jahre)


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Dosierung


Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren mit normaler Nierenfunktion

Bei Duodenal- und benignen Magenulcera werden entweder 2 Sostril 150 mg Filmtabletten bzw. 1 Sostril 300 mg Filmtablette vor dem Schlafengehen eingenommen oder jeweils 1 Sostril 150 mg Filmtablette morgens und abends.


Bei Anastomosenulcera wird 2-mal täglich 1 Sostril 150 mg Filmtablette, morgens und vor dem Schlafengehen, eingenommen. Normalerweise heilen die Ulcera unter dieser Behandlung innerhalb von 4 Wochen ab.


Wenn bei einzelnen Patienten das Ulcus nach 4 Wochen Behandlung noch nicht vollständig abgeheilt ist, sollte diese für weitere 4 Wochen mit der gleichen Dosierung fortgesetzt werden.


Bei Patienten mit Ulcus duodeni und schlechter Heilungstendenz kann Sostril für 4 Wochen in doppelter Dosis, d. h. 600 mg Ranitidin täglich (morgens und abends je 2 Sostril 150 mg Filmtabletten bzw. je 1 Sostril 300 mg Filmtablette) gegeben werden.


Patienten, die auf diese Kurzzeitbehandlung angesprochen haben und besonders diejenigen, aus deren Anamnese bekannt ist, dass sie zu Rezidiven neigen, können zur Rezidivprophylaxe die Behandlung erforderlichenfalls mit einer Dosis von 150 mg Ranitidin fortsetzen: täglich 1 Sostril 150 mg Filmtablette oder 1 Sostril 150 mg Brausetablette vor dem Schlafengehen einnehmen. Die Patienten sollten in regelmäßigen Zeitabständen (alle 4 Monate) endoskopisch untersucht werden.


Bei Refluxösophagitis werden entweder 2 Sostril 150 mg Filmtabletten oder 1 Sostril 300 mg Filmtablette vor dem Schlafengehen oder jeweils 1 Sostril 150 mg Filmtablette morgens und abends bis zu einer Dauer von 8, im Bedarfsfalle auch 12 Wochen eingenommen. Bei mittelschwerer bis schwerer Refluxösophagitis kann die Dosis auf 4-mal täglich 1 Sostril 150 mg Filmtablette (morgens, mittags, abends und vor dem Schlafengehen) bis zu einer Dauer von 12 Wochen erhöht werden.


Bei Patienten mit sehr starker Magensäuresekretion, wie z. B. beim Zollinger-Ellison-Syndrom, wird die Behandlung mit 3-mal täglich 1 Sostril 150 mg Filmtablette (= 450 mg Ranitidin/Tag) eingeleitet. Falls erforderlich, kann die Tagesdosis auf 600 bis 900 mg Ranitidin, entsprechend 2 bis 3 Sostril 300 mg Filmtabletten oder 4 bis 6 Sostril 150 mg Filmtabletten gesteigert werden. Der Patient kann auf höhere Dosen eingestellt werden, sollte dieses nach Bestimmung der Magensäuresekretion erforderlich sein (bis zu 6 g Ranitidin/Tag sind verabreicht worden).


Bei starken, längerfristig bestehenden säurebedingten Beschwerden, die sich z. B. in Schmerzen im Oberbauch, Sodbrennen, saurem Aufstoßen äußern können und nicht in Zusammenhang stehen mit den oben genannten Krankheitsbildern, wird jeweils 1 Sostril 150 mg Filmtablette morgens und abends bis zu einer Dauer von 4 Wochen eingenommen. Sollten sich die Beschwerden während der Behandlung nicht bessern oder kurz nach Behandlung erneut auftreten, sollten weitere diagnostische Maßnahmen herangezogen werden.


Zur Verhütung der Säureaspiration während der Geburt wird die einmalige Gabe von 1 Sostril 150 mg Filmtablette empfohlen.


Die mit der Injektionsform von Sostril eingeleitete Prophylaxe stressbedingter Schleimhautläsionen im oberen Magen-Darm-Bereich sollte, sobald die orale Nahrungsaufnahme wieder möglich ist, für die weitere Dauer der Gefährdung mit 2-mal täglich 1 Sostril 150 mg Filmtablette fortgesetzt werden.


Das Gleiche gilt für die Prophylaxe von Rezidivblutungen und die unterstützenden Maßnahmen bei Blutungen aus Erosionen oder Ulzerationen in Magen und Duodenum.


Kinder von 3 bis 11 Jahren und über 30 kg Körpergewicht


Siehe Abschnitt 5.2 Pharmakologische Eigenschaften – Besondere Patientengruppen


Behandlung eines akuten Duodenal- oder benignen Magenulkus

Die empfohlene orale Dosierung für die Behandlung von Duodenal- oder benignen Magenulcera bei Kindern beträgt 4 mg/kg/Tag bis 8 mg/kg/Tag aufgeteilt in zwei Dosen bis zu maximal 300 mg Ranitidin pro Tag für eine Zeitdauer von 4 Wochen. Für Patienten mit unvollständiger Abheilung sind weitere 4 Wochen Therapie angezeigt, da eine Abheilung normalerweise nach 8 Wochen Behandlung eintritt.


Gastro-ösophageale Refluxerkrankung

Die empfohlene orale Dosierung für die Behandlung einer gastro-ösophagealen Refluxerkrankung bei Kindern ist 5 mg/kg/Tag bis 10 mg/kg/Tag aufgeteilt in zwei Dosen bis zu maximal 600 mg (die Maximaldosis trifft eher auf schwerere Kinder oder Jugendliche mit schweren Symptomen zu).


Sicherheit und Wirksamkeit bei neugeborenen Patienten sind nicht bekannt.


Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion

Entsprechend der Kreatinin-Clearance (ml/min) bzw. den Serumkreatininwerten (mg/100 ml) wird folgende Dosierung empfohlen:


Kreatinin-Clearance

(ml/min)

Serumkreatinin (ca.)*

(mg/100 ml)

Tagesdosis

(oral)

bis 30

über 2,6

150 mg Ranitidin

über 30

unter 2,6

300 mg Ranitidin

* Die Serumkreatininwerte sind Richtwerte, die nicht für alle Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion genau den gleichen Grad der Einschränkung angeben; dieses gilt insbesondere für ältere Patienten, bei denen die Nierenfunktion aufgrund der Serumkreatinin-Konzentration überschätzt wird.


Folgende Formel kann zur Abschätzung der Kreatinin-Clearance aus dem gemessenen Serumkreatinin (mg/100 ml), dem Lebensalter (in Jahren) und dem Körpergewicht (in kg) verwendet werden.


Für Frauen wird das Ergebnis mit dem Faktor 0,85 multipliziert.


Kreatinin-Clearance (ml/min) = (140 - Alter) x Körpergewicht

72 x Serumkreatinin


Art und Dauer der Anwendung


Sostril 150 mg Filmtabletten/Sostril 300 mg Filmtabletten werden unzerkaut mit etwas Flüssigkeit eingenommen.


Die Einnahme kann unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen.

Weitere Angaben siehe unter Dosierung.


4.3 Gegenanzeigen


Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile.



Ranitidin wird über die Nieren ausgeschieden, bei Patienten mit starker Einschränkung der Nierenfunktion sind die Plasmaspiegel von Ranitidin erhöht. Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist die Dosis zu reduzieren (siehe 4.2. Dosierung, Art und Dauer der Anwendung).


Vereinzelte Berichte deuten auf einen Zusammenhang zwischen dem Auftreten akuter Porphyrie und der Einnahme von Ranitidin hin. Patienten mit einer akuten Porphyrie in der Anamnese sollten daher nicht mit Ranitidin behandelt werden.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Vor der Behandlung von Magenulcera und der Behandlung von starken, längerfristig bestehenden säurebedingten Beschwerden, die sich z. B. in Schmerzen im Oberbauch, Sodbrennen, saurem Aufstoßen äußern können und nicht in Zusammenhang stehen mit den oben genannten Krankheitsbildern, sollte durch geeignete Maßnahmen eine eventuelle Malignität ausgeschlossen werden, da Sostril Filmtabletten die Symptome eines Magen-Karzinoms maskieren können.


Bei älteren Menschen, Patienten mit chronischen Lungenerkrankungen, Diabetes oder bei Immunsupprimierten kann das Risiko, eine ambulant erworbene Pneumonie zu entwickeln, erhöht sein. Eine große epidemiologische Studie zeigte, dass das Risiko, eine ambulant erworbene Pneumonie zu entwickeln, bei Patienten unter Therapie mit einem H2-Rezeptor-Antagonisten erhöht war gegenüber solchen Patienten, die die Therapie beendet hatten. Das beobachtete, adjustierte, relative Risiko betrug 1,63 (95 % CI, 1,07 - 2,48).


Kinder unter 3 Jahren und unter 30 kg Körpergewicht sollten von der Behandlung ausgeschlossen werden, so lange keine ausreichende Erfahrungen vorliegen (siehe 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung).


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Ranitidin kann die Resorption, den Metabolismus und die renale Ausscheidung anderer Arzneimittel beeinflussen. Die veränderte Pharmakokinetik kann eine Dosisanpassung des beeinflussten Arzneimittels oder die Beendigung der Behandlung erfordern.


Wechselwirkungen entstehen durch verschiedene Mechanismen, darunter:

1) Hemmung verschiedener Cytochrom-P450-gekoppelter Oxygenase-Systeme:

Ranitidin in therapeutischen Dosen verstärkt nicht die Wirkungen von Arzneimitteln, die durch diese Enzymsysteme inaktiviert werden, wie z.B. Diazepam, Lidocain, Phenytoin, Propranolol und Theophyllin.

Es gibt Berichte über veränderte Prothrombinzeiten mit Cumarin-Antikoagulantien (z.B. Warfarin oder Phenprocoumon). Aufgrund der engen therapeutischen Breite, wird eine engmaschige Überwachung von erhöhter oder erniedrigter Prothrombinzeit während der gleichzeitigen Behandlung mit Ranitidin empfohlen.


In klinischen Studien wurde eine Beeinträchtigung des Abbaus von Theophyllin und/oder eine Erhöhung der Theophyllinplasmaspiegel durch Ranitidin nicht nachgewiesen. Es liegen jedoch einzelne Berichte über Patienten vor, bei denen unter der gemeinsamen Therapie mit Ranitidin und Theophyllin Erhöhungen der Theophyllinspiegel und Überdosierungserscheinungen von Theophyllin beobachtet wurden. Daher sollten unter gleichzeitiger Therapie mit Sostril 150 mg Filmtabletten/Sostril 300 mg Filmtabletten die Theophyllinspiegel kontrolliert und gegebenenfalls eine Dosisanpassung des Theophyllins vorgenommen werden.


2) Konkurrenz um renale tubuläre Ausscheidung:

Da Ranitidin teilweise durch das kationische System eliminiert wird, kann es die Clearance anderer Arzneimittel, die auf diesem Weg eliminiert werden, beeinträchtigen. Bei höherer Dosierung von Sostril 150 mg Filmtabletten/Sostril 300 mg Filmtabletten (z.B. solcher, die zur Behandlung des Zollinger-Ellison-Syndroms verwendet wird) kann es zu einer Abnahme der Ausscheidung (tubuläre Sekretionshemmung) von Procainamid und N-Acetylprocainamid kommen, was zu erhöhten Plasmaspiegeln dieser Arzneimittel führen kann.


3) Veränderung des pH-Wertes im Magen:

Die Bioverfügbarkeit bestimmter Arzneimittel kann beeinträchtigt sein. Dies kann zu einer Zunahme der Resorption (z.B. Triazolam, Midazolam) oder Abnahme der Resorption (z.B. Ketoconazol, Atazanavir, Delavirdine, Gefitinib) führen. Bei der gemeinsamen Behandlung mit Ranitidin und Glipizid können erhöhte Plasmakonzentrationen von Glipizid auftreten, wodurch die blutzuckersenkende Wirkung von Glipizid verstärkt werden kann.


Die Resorption von Sostril 150 mg Filmtabletten/Sostril 300 mg Filmtabletten kann durch Antacida oder Sucralfat vermindert werden. Deshalb sollten Sostril 150 mg Filmtabletten/Sostril 300 mg Filmtabletten ca. 2 Stunden vor diesen Medikamenten eingenommen werden.


Unter Einnahme von Ranitidin wurde nach Aufnahme geringer Mengen Alkohol eine Erhöhung der Blutalkoholkonzentration beobachtet.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Eine Behandlung mit Ranitidin während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte nur nach einer sorgfältigen Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.


Schwangerschaft

Ranitidin passiert die Plazenta. Bisherige – nur begrenzte – Erfahrungen mit der Anwendung bei Schwangeren haben keine Hinweise auf toxische Wirkungen auf das ungeborene Kind oder die Schwangerschaft selbst ergeben.


Stillzeit


Ranitidin wird in die Muttermilch ausgeschieden. Über die möglichen Auswirkungen einer Ranitidinaufnahme durch den Säugling liegen keine Untersuchungen vor; eine Störung der Magensäuresekretion beim Säugling kann nicht ausgeschlossen werden.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Aufgrund der Eigenschaften von Ranitidin ist ein Einfluss der Einnahme auf die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Führen von Maschinen nicht zu erwarten. Studien zu den Auswirkungen einer Einnahme von Ranitidin auf diese Fähigkeiten liegen jedoch nicht vor. Unter Einnahme von Ranitidin kann es aber in seltenen Fällen zu Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit, Verwirrtheits- und Unruhezuständen sowie Halluzinationen, sowie durch die Wechselwirkung mit Alkohol (siehe 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen) zu erhöhtem Alkoholspiegel bei gleichzeitigem Alkoholkonsum kommen, wodurch das Reaktionsvermögen sowie die Urteilskraft vermindert werden können. Die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, kann dadurch beeinträchtigt werden.


Nebenwirkungen


Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:


Sehr häufig: (≥ 1/10)

Häufig: (≥ 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich: (≥ 1/1.000 bis < 1/100)

Selten: (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten: (< 1/10.000)

Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).


Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Nicht bekannt: Veränderungen des Blutbildes (Thrombozytopenie bzw. Leukozytopenie). Diese sind normalerweise reversibel. Agranulozytose oder Panzytopenie, manchmal mit Knochenmarkshypoplasie oder -aplasie


Erkrankungen des Immunsystems

Gelegentlich: Überempfindlichkeitsreaktionen (Urtikaria, Angioödem, Fieber, Bronchialkrampf, Blutdruckabfall, Brustschmerzen)

Nicht bekannt: anaphylaktischer Schock, Laryngospasmus


O. g. Nebenwirkungen wurden nach Gabe einer einzelnen Dosis beobachtet.


Psychiatrische Erkrankungen

Sehr selten: Depressionen,

Nicht bekannt: reversible Verwirrtheitszustände, Halluzinationen, Unruhezustände.

Diese traten überwiegend bei schwerkranken oder älteren Patienten auf.


Erkrankungen des Nervensystems

Häufig: Kopfschmerzen (manchmal starke), Schwindel

Nicht bekannt: reversible, unwillkürliche Bewegungsstörungen, Müdigkeit


Augenerkrankungen

Gelegentlich: verschwommenes Sehen (reversibel)


Es gab Berichte über verschwommenes Sehen, bei denen eine veränderte Akkomodation ursächlich scheint.


Herzerkrankungen

Nicht bekannt: wie bei anderen H2-Rezeptor-Antagonisten: Bradykardie, Tachykardie und AV-Block


Gefäßerkrankungen

Nicht bekannt: Vaskulitis


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Häufig: Diarrhoe

Nicht bekannt: Obstipation, Übelkeit, akute Pankreatitis


Leber- und Gallenerkrankungen

Sehr selten: vorübergehende und reversible Veränderungen der Leberwerte

Nicht bekannt: Hepatitis (hepatozellulär, hepatokanalikulär oder gemischt) mit oder ohne Gelbsucht, normalerweise reversibel


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Gelegentlich: Hautausschlag

Nicht bekannt: Erythema multiforme, Alopezie, Juckreiz


Skelettmuskulatur-, Bindegewebs-, und Knochenerkrankungen

Nicht bekannt: Symptome des Bewegungsapparates wie Arthralgie und Myalgie


Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Nicht bekannt: akute interstitielle Nephritis, Erhöhung der Plasmakreatininwerte.


Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Nicht bekannt: reversible Impotenz, Brustsymptome (wie Gynäkomastie und Galactorrhoe), Störungen im Sexualverhalten (Libidoverlust)



Die Sicherheit von Ranitidin wurde bei Kindern im Alter von 0 bis 16 Jahren mit säurebedingten Erkrankungen untersucht. Ranitidin wurde im Allgemeinen gut vertragen, wobei das Nebenwirkungsprofil dem von Erwachsenen entspricht. Es ist eine begrenzte Menge von Sicherheitsdaten zur Langzeitanwendung, insbesondere in Bezug auf Wachstum und Entwicklung, verfügbar.


4.9 Überdosierung


6300 mg Ranitidin oral, entsprechend 42 Sostril 150 mg Filmtabletten bzw. 21 Sostril 300 mg Filmtabletten, wurden täglich über mehrere Monate eingenommen und ohne Nebenwirkungen vertragen. Bei Hunden, die ein 40faches der für den Menschen vorgesehenen Dosis erhalten hatten, traten Störungen der Muskelkoordination sowie manchmal erhöhte Atemfrequenz und Erbrechen auf. Es ist möglich, dass es auch beim Menschen nach Überdosierung zu ähnlichen Störungen kommt.


Sollte Ranitidin überdosiert worden sein und es dadurch zu Vergiftungserscheinungen kommen, empfiehlt sich zunächst eine Magenspülung, um noch nicht resorbierten Wirkstoff zu entfernen.


5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Histamin-H2-Rezeptor-Antagonist, ATC-Code: A02BA02


Der Wirkstoff Ranitidin ist ein kompetitiver, auf die H2-Rezeptoren selektiv wirkender Histamin-Antagonist.


Ranitidin hemmt die basale und die stimulierte Magensäuresekretion (stimuliert z. B. durch Histamin, Pentagastrin, Nahrungsmittel).


Es werden sowohl das Magensaftvolumen als auch der Säure- und Pepsinanteil verringert.


Ranitidin reduziert in therapeutischer Dosierung die 24-stündige Acidität im Mittel um 60 %. Nach einmaliger abendlicher Gabe der gesamten Tagesdosis von Ranitidin wird die nächtliche Säuresekretion um etwa 90 % reduziert.


Die Schleimsekretion wird durch Ranitidin nicht beeinträchtigt.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Ranitidin wird nach oraler Gabe schnell resorbiert. Innerhalb von 2 bis 3 Stunden nach Einnahme von 150 mg Ranitidin werden maximale Plasmaspiegel von über 400 ng/ml erreicht, nach Gabe von 300 mg Ranitidin etwa 700 bis 800 ng/ml. Nach 12 Stunden liegen sie noch durchschnittlich bei ca. 40 ng/ml bzw. ca. 60 ng/ml. Die erforderliche Plasmakonzentration für eine 50 %ige Säurehemmung liegt beim Erwachsenen bei etwa 100 ng/ml; bei Kindern liegen die Werte zwischen 40 bis 60 ng/ml für eine 90 %ige Säurehemmung.


Die Plasmaproteinbindung liegt zwischen 10 und 19 %. Das scheinbare Verteilungsvolumen beträgt ca. 75 bis 110 l beim Erwachsenen und 2,5 l/kg bei Kindern. Die totale Clearance für Ranitidin beträgt etwa 700 ml/min. Die Plasmahalbwertszeit liegt nach oraler Verabreichung von 150 mg bei etwa 3 Stunden.


Ranitidin wird überwiegend über die Niere durch tubuläre Sekretion ausgeschieden. Innerhalb der ersten 24 Stunden werden 27 bis 39 % der oral verabreichten Dosis unverändert eliminiert. Folgende Metaboliten von Ranitidin wurden im menschlichen Urin identifiziert: Ranitidin N-Oxid, Ranitidin S-Oxid und N-Desmethyl-Ranitidin. Diese Metaboliten machen zusammen ca. 6 bis 10 % der ausgeschiedenen Dosis aus. Das N-Oxid und das S-Oxid besitzen jeweils 1 % der biologischen Aktivität des Ranitidins, beim N-Desmethyl-Ranitidin liegt sie bei etwa 50 %. Darüber hinaus wird Ranitidin auch über die Galle ausgeschieden.


Ranitidin passiert nach Ergebnissen aus Tierversuchen in geringem Maß die Plazentaschranke. Bei der Gabe unter der Geburt beim Menschen sind im Nabelschnurblut Konzentrationen gemessen worden, die der maternalen Serumkonzentration entsprechen.


Der Wirkstoff geht in die Muttermilch über. Das Verhältnis zwischen Milch- und Plasmakonzentration beträgt zwei Stunden nach der Einnahme ca. 1,9. Die Elimination aus der Milch erfolgt langsamer als aus dem Plasma.


Besondere Patientengruppen


Kinder (3 Jahre und älter)

Eine begrenzte Anzahl an pharmakokinetischen Daten hat gezeigt, dass es keine signifikanten Unterschiede in der Halbwertszeit (Kinder von 3 Jahren und älter: 1.7 – 2.2 h) und Plasma-Clearance (für Kinder von 3 Jahren und älter: 9 – 22 ml/min/kg) zwischen Kindern und gesunden Erwachsenen, die Ranitidin erhielten, gibt, wenn eine Berichtigung hinsichtlich des Körpergewichts erfolgte.


Bioverfügbarkeit


Die Bioverfügbarkeit nach oraler Gabe beträgt etwa 50 %.


Kinder

Sofern nicht anders angegeben, entsprechen die pharmakokinetischen Daten bei Kindern im Wesentlichen den Erwachsenenwerten.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Aus den Untersuchungen zur chronischen Toxizität liegen keine Erkenntnisse vor, die zu dem Verdacht führen, dass beim Menschen bisher unbekannte Nebenwirkungen auftreten könnten. Außerdem zeigte sich in In-vivo-und in In-vitro-Studien kein Hinweis auf ein reproduktionstoxisches, mutagenes oder kanzerogenes Potential.


6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Sostril 150 mg Filmtabletten

Mikrokristalline Cellulose, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), Hypromellose, Titandioxid (E 171), Triacetin.


Sostril 300 mg Filmtabletten

Mikrokristalline Cellulose, Croscarmellose-Natrium, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), Hypromellose, Titandioxid (E 171), Triacetin.


6.2 Inkompatibilitäten


Keine bekannt.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


Sostril 150 mg Filmtabletten

3 Jahre


Sostril 300 mg Filmtabletten

3 Jahre


Sostril Filmtabletten sollen nach Ablauf des angegebenen Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Keine.


6.5 Art und Inhalt der Behältnisse


Sostril 150 mg Filmtabletten

20 Filmtabletten (N1)

50 Filmtabletten (N2)

100 Filmtabletten (N3)


Klinikpackungen mit

300 (10 x 30) Filmtabletten

600 (2 x [10 x 30]) Filmtabletten

1200 (4 x [10 x 30]) Filmtabletten

300 Filmtabletten (Schüttpackung)


Sostril 300 mg Filmtabletten

20 Filmtabletten (N1)

30 Filmtabletten (N2)

50 Filmtabletten (N2)

100 Filmtabletten (N3)


Klinikpackungen mit

300 (10 x 30) Filmtabletten

300 Filmtabletten (Schüttpackung)


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung


Keine besonderen Anforderungen.


7. INHABER DER ZULASSUNG


GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG

80700 München

Service Tel.: 0800 1 22 33 55

Service Fax: 0800 1 22 33 66

E-Mail: produkt.info@gsk.com

http://www.glaxosmithkline.de


8. ZULASSUNGSNUMMERN


Sostril 150 mg Filmtabletten

Zul.-Nr.: 26172.00.01


Sostril 300 mg Filmtabletten

Zul.-Nr.: 7233.00.00


9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNGEN/VERLÄNGERUNG DERZULASSUNGEN


Sostril 150 mg Filmtabletten

09.11.1994/19.05.2003


Sostril 300 mg Filmtabletten

01.07.1986/19.05.2003


10. STAND DER INFORMATION


Januar 2009


11. VERKAUFSABGRENZUNG


Verschreibungspflichtig


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