Sotahexal 80mg
Gebrauchsinformation
Liebe Patientin, lieber Patient!
Bitte lesen Sie diese Gebrauchsinformation aufmerksam, weil sie wichtige Informationen darüber enthält, was Sie bei der Anwendung dieses Arzneimittels beachten sollen. Wenden Sie sich bitte bei Fragen an Ihre Ärztin/Ihren Arzt oder an Ihre Apotheke.
Sotahexal® 80 Tabletten
Wirkstoff: Sotalolhydrochlorid 80 mg/Tablette
Zusammensetzung
Arzneilich wirksamer Bestandteil:
1 Tablette enthält 80 mg Sotalolhydrochlorid.
Sonstige Bestandteile:
Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph.Eur.), Hyprolose, Lactose-Monohydrat, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Maisstärke, hochdisperses Siliciumdioxid
Hinweis für Diabetiker:
1 Tablette enthält weniger als 0,01 BE.
Darreichungsform und Inhalt
Originalpackungen mit 20 (N1), 50 (N2) und 100 (N3) Tabletten
Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen (Klasse-III-Antiarrhythmikum mit ausgeprägter Beta-Rezeptorenblockade)
HEXAL AG
Industriestraße 25, 83607 Holzkirchen
Telefon: (08024) 908-0, Telefax: (08024) 908-1290
e-mail: patientenservice@hexal.de
Hersteller
Salutas Pharma GmbH, ein Unternehmen der HEXAL AG
Otto-von-Guericke-Allee 1, 39179 Barleben
Anwendungsgebiete
- Schwer wiegende symptomatische tachykarde ventrikuläre Herzrhythmusstörungen (beschleunigte Herzschlagfolge in den Herzkammern)
- Symptomatische und behandlungsbedürftige tachykarde supraventrikuläre Herzrhythmusstörungen (Herzrhythmusstörungen mit beschleunigter Herzschlagfolge, die von oberhalb der Herzkammern gelegenen Abschnitten des Herzens ausgehen) wie
- Vorbeugung von chronischem Vorhofflimmern (chronische unregelmäßige Herzschlagfolge infolge einer krankhaft erhöhten Vorhoferregung) nach DC-Kardioversion
- Vorbeugung von paroxysmalem Vorhofflimmern (anfallsweise auftretende unregelmäßige Herzschlagfolge infolge einer krankhaft erhöhten Vorhoferregung)
Gegenanzeigen
Wann dürfen Sie Sotahexal®80 nicht einnehmen?
Sie dürfen Sotahexal®80 nicht einnehmen bei
- bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Sotalol und Sulfonamiden sowie einem der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels
- ausgeprägter Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz Grad NYHA IV; nicht kompensierte Herzinsuffizienz)
- akutem Herzinfarkt
- Schock
- höhergradigen Erregungsleitungsstörungen zwischen Herzvorhöfen und Herzkammern (AV-Block II. und III. Grades)
- Herzblock mit Überleitungsstörungen vom Sinusknoten zum Herzvorhof (SA-Block)
- Sinusknotensyndrom (Herzrhythmusstörungen infolge gestörter Funktion des Sinusknotens, die z. B. als Sinusbradykardie (auf eine Frequenz von unter 60 Schlägen pro Minute verlangsamte Herzschlagfolge), Bradykardie-Tachykardie-Syndrom (im Wechsel auftretende verlangsamte oder beschleunigte Herzschlagfolge), sinuatrialer Block (Herzblock mit Überleitungsstörungen vom Sinusknoten zum Herzvorhof) oder Sinusarrest (Ausfall der Reizbildung im Sinusknoten) in Erscheinung treten können)
- einem Ruhepuls unter 50 Schläge pro Minute vor Behandlungsbeginn (Bradykardie mit weniger als 50 Schlägen/min)
- vorbestehender QT-Verlängerung (bestimmte EKG-Veränderung)
- vermindertem Kaliumgehalt im Blut (Hypokaliämie)
- vermindertem Magnesiumgehalt im Blut (Hypomagnesiämie)
- stark erniedrigtem Blutdruck (Hypotonie)
- Spätstadien von Durchblutungsstörungen in Armen und/oder Beinen
- schweren, durch Atemwegseinengung bedingten (obstruktiven) Atemwegserkrankungen
- stoffwechselbedingter Übersäuerung des Blutes (metabolische Azidose).
Bei Patienten mit einer Schuppenflechte (Psoriasis) in der persönlichen oder familiären Vorgeschichte sollte die Anwendung von Arzneimitteln mit betarezeptorenblockierenden Eigenschaften (z. B. Sotahexal®80) nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.
Sotahexal®80 kann durch seine betarezeptorenblockierenden Eigenschaften die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere akuter allergischer Allgemeinreaktionen (anaphylaktische Reaktionen) erhöhen. Bei Patienten mit schweren Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte und Patienten unter Therapie zur Schwächung bzw. Aufhebung der allergischen Reaktionsbereitschaft (Desensibilisierungstherapie) besteht ein erhöhtes Risiko für das Auftreten überschießender anaphylaktischer Reaktionen. Bei diesen Patienten ist daher eine besonders strenge Indikationsstellung geboten.
Die intravenöse Applikation von Calciumantagonisten vom Verapamil- und Diltiazem-Typ bei Patienten, die mit Sotahexal®80 behandelt werden, ist kontraindiziert (Ausnahme Intensivmedizin).
Bei einer Kombinationsbehandlung mit Antiarrhythmika der Klasse I sind solche Substanzen zu meiden, die den QRS-Komplex (Parameter im EKG) verbreitern können (insbesondere chinidin-ähnliche Substanzen), da es hier sonst zu einer übermäßigen QT-Verlängerung mit der Gefahr erleichterter Auslösbarkeit von Kammerarrhythmien kommen kann. Ebenso ist wegen möglicher zu starker QT-Verlängerung eine gleichzeitige Anwendung mit anderen Klasse-III-Antiarrhythmika zu vermeiden.
Was müssen Sie in Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Sotalol darf während der Schwangerschaft nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den behandelnden Arzt angewendet werden, da bisher keine ausreichenden Erfahrungen mit einer Anwendung an Schwangeren vorliegen. Wegen der Möglichkeit des Auftretens unerwünschter Wirkungen beim Neugeborenen (erniedrigte Herzfrequenz, erniedrigter Blutdruck, erniedrigter Blutzuckerspiegel) soll die Therapie 48-72 Stunden vor dem errechneten Geburtstermin beendet werden. Die Neugeborenen müssen über einen entsprechenden Zeitraum nach der Geburt auf Zeichen einer Beta-Blockade hin sorgfältig überwacht werden.
Sotalol reichert sich in der Muttermilch an. Wird während der Therapie mit Sotalol gestillt, müssen die Säuglinge auf Anzeichen einer Beta-Blockade (erniedrigte Herzfrequenz, erniedrigter Blutdruck) überwacht werden.
Was ist bei Kindern und älteren Menschen zu berücksichtigen?
Über die Anwendung von Sotahexal®80 bei Kindern liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor.
Bei der Behandlung älterer Patienten ist auf eine mögliche Einschränkung der Nierenfunktion zu achten (siehe Dosierungsanleitung).
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise
Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?
Patienten mit Zustand nach Herzinfarkt oder schlechter Ventrikelfunktion (Herzleistung) sind bezüglich einer Verstärkung von Herzrhythmusstörungen (Proarrhythmien) besonders gefährdet und bedürfen bei der Einstellung auf das Antiarrhythmikum einer sorgfältigen Überwachung.
Da bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion bei Mehrfachgabe Kumulationsgefahr besteht, sollte bei diesen Patienten die Dosis der renalen Clearance unter Berücksichtigung der Herzfrequenz (nicht unter 50 Schläge/min) und der klinischen Wirksamkeit angepasst werden.
Bei schwerer Nierenfunktionsstörungen wird empfohlen, Sotahexal®80 nur unter häufiger EKG-Kontrolle sowie Kontrolle der Wirkstoffkonzentration im Blut zu verabreichen.
Bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit oder nach längerer Anwendung sollte das Absetzen der Therapie ausschleichend erfolgen, da abruptes Absetzen zu einer Verschlechterung des Krankheitsbildes führen kann.
Bei Patienten mit einem hormonproduzierenden Tumor des Nebennierenmarks (Phäochromozytom) müssen gleichzeitig die Alpha-Rezeptoren mit einem anderen Arzneimittel blockiert werden.
Unter der Behandlung mit Sotahexal®80 kann es zu Hypoglykämie (Zustand mit erniedrigtem Blutzucker) kommen. Zeichen eines erniedrigten Blutzuckers (insbesondere beschleunigte Herzschlagfolge) können unter einer Therapie mit Sotahexal®80 verschleiert werden. Dies ist vor allem bei strengem Fasten, bei Diabetikern mit stark schwankenden Blutzuckerwerten sowie bei Patienten mit Verdacht auf Schilddrüsenüberfunktion zu beachten.
Bei starkem oder anhaltendem Durchfall oder bei gleichzeitiger Gabe von Kalium ausschwemmenden Diuretika (z. B. Hydrochlorothiazid, Furosemid) sollten der Kaliumspiegel, der Elektrolythaushalt und der Säure-Basen-Haushalt engmaschig kontrolliert werden.
Was müssen Sie im Straßenverkehr sowie bei der Arbeit mit Maschinen und bei Arbeiten ohne sicheren Halt beachten?
Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
Worauf müssen Sie noch achten?
Beim Tragen von Kontaktlinsen ist die Möglichkeit eines unter Sotahexal®80-Therapie verminderten Tränenflusses zu beachten.
Wechselwirkungen
Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Sotahexal®80 bzw. wie beeinflusst Sotahexal®80 die Wirkung von anderen Arzneimitteln?
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewendete Arzneimittel gelten können.
Bei der gleichzeitigen oralen Einnahme von Sotahexal®80 und Calciumantagonisten vom Verapamil- und Diltiazem-Typ (bestimmte Arzneimitteln gegen Bluthochdruck) kann es zu einem verstärkten Blutdruckabfall und infolge der additiven Wirkung auf den Sinus- und AV-Knoten zu bradykarden Herzrhythmusstörungen (verlangsamte Herzschlagfolge) und höhergradigen Überleitungsstörungen zwischen Herzvorhöfen und Herzkammern kommen.
Die intravenöse Applikation von Calciumantagonisten vom Verapamil- und Diltiazem-Typ bei Patienten, die mit Sotahexal®80 behandelt werden, ist kontraindiziert (Ausnahme Intensivmedizin).
Bei einer Kombinationsbehandlung mit Antiarrhythmika der Klasse I (insbesondere chinidin-ähnliche Substanzen) und anderen Klasse-III-Antiarrhythmika (Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen) besteht die Gefahr einer übermäßigen QT-Verlängerung verbunden mit einem erhöhten Risiko für das Auftreten von Kammerarrhythmien (Störungen des Herzkammerrhythmus).
Die gleichzeitige Anwendung von Sotahexal®80 mit anderen Arzneimitteln, die betarezeptorenblockierende Eigenschaften haben, kann zu verstärkten (additiven) Klasse-II-Wirkungen führen (Blutdruck- und Herzfrequenzabfall).
Bei der gleichzeitigen Anwendung von Sotahexal®80 und Arzneimitteln, die die QT-Zeit im EKG verlängern können, wie z. B. tri- und tetrazyklische Antidepressiva (Imipramin, Maprotilin), Antihistaminika (Astemizol, Terfenadin), Chinolon-Antibiotika (z. B. Sparfloxacin), Makrolidantibiotika (Erythromycin), Wirkstoffe wie Probucol, Haloperidol und Halofantrin, besteht ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von bestimmten Herzrhythmusstörungen (Torsades de pointes).
Bei gleichzeitiger Anwendung von Calciumantagonisten vom Nifedipin-Typ (bestimmten Arzneimitteln gegen Bluthochdruck) kann es zu einem verstärkten Blutdruckabfall kommen; eine Verstärkung der Wirkung auf den Sinusknoten ist denkbar.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Sotahexal®80 und Norepinephrin oder MAO-Hemmstoffen (Arzneimittel gegen Depressionen) sowie nach abrupter Beendigung einer gleichzeitigen Clonidin-Gabe (Arzneistoff gegen Bluthochdruck) kann der Blutdruck überschießend ansteigen.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Mitteln gegen Bronchialkrämpfe und Asthma (Beta-2-Rezeptor-Agonisten wie z. B. Salbutamol, Terbutalin und Isoprenalin) mit Sotahexal®80 kann es vorkommen, dass die Dosierung des Beta-2-Rezeptor-Agonisten erhöht werden muss.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Sotahexal®80 und Arzneimitteln zur Behandlung von psychischen Erkrankungen (Phenothiazine, bestimmte Antidepressiva), zur Epilepsiebehandlung (Barbiturate), Narkosemitteln sowie blutdrucksenkenden Arzneimitteln, harntreibenden oder gefäßerweiternden Arzneimitteln (Vasodilatatoren) kann es zu einem verstärkten Blutdruckabfall kommen.
Die die Kontraktilität des Herzens vermindernden (negativ inotropen) Wirkungen von Sotahexal®80 und Narkosemitteln bzw. Arzneimitteln zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen können sich addieren.
Die die Herzfrequenz und Erregungsleitung im Herzen vermindernden (negativ-chronotropen und -dromotropen) Wirkungen von Sotahexal®80 können bei gleichzeitiger Anwendung von Wirkstoffen wie Reserpin, Clonidin, alpha-Methyldopa, Guanfacin und herzwirksamen Glykosiden (Arzneimittel gegen Herzmuskelschwäche) zunehmen.
Die neuromuskuläre Blockade (Blockade der Verbindung von Nerven und Muskeln) durch Tubocurarin (Wirkstoff zur Muskelentspannung) kann durch die Beta-Rezeptorenhemmung verstärkt werden.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Sotahexal®80 und Insulin oder oralen Antidiabetika (Arzneimittel gegen Zuckerkrankheit) kann - insbesondere unter gleichzeitiger körperlicher Belastung - eine Verminderung des Blutzuckers (Hypoglykämie) hervorgerufen und dessen Symptome verschleiert werden.
Bei gleichzeitiger Gabe eines kaliumausschwemmenden, harntreibenden Arzneimittels (z. B. Furosemid, Hydrochlorothiazid) oder anderer Arzneimittel, die zum Verlust von Kalium oder Magnesium führen, besteht eine erhöhte Gefahr für das Auftreten von durch erniedrigten Kaliumgehalt des Blutes ausgelösten Herzrhythmusstörungen.
Eine gleichzeitige Anwendung von trizyklischen Antidepressiva (bestimmte Arzneimittel gegen Depressionen) oder Alkohol und Sotahexal®80 sollte wegen einer möglicherweise erleichterten Auslösbarkeit von Störungen des Herzkammerrhythmus (Einzelfälle sind beschrieben) unterlassen werden.
Welche Genussmittel, Speisen und Getränke sollten Sie meiden?
Eine gleichzeitige Einnahme von Alkohol und Sotahexal®80 sollte wegen einer möglicherweise erleichterten Auslösbarkeit von Störungen des Herzkammerrhythmus (Einzelfälle sind beschrieben) unterlassen werden.
(Siehe auch “Wie und wann sollten Sie Sotahexal®80 einnehmen?”)
Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung
Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt Sotahexal®80 nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da Sotahexal®80 sonst nicht richtig wirken kann!
Die Einstellung auf Sotahexal®80 bei ventrikulären Herzrhythmusstörungen bedarf einer sorgfältigen kardiologischen Überwachung und darf nur bei Vorhandensein einer kardiologischen Notfallausrüstung sowie der Möglichkeit einer Monitorkontrolle erfolgen. Während der Behandlung sollten in regelmäßigen Abständen Kontrolluntersuchungen vorgenommen werden (z. B. in Abständen von einem Monat mit Standard-EKG bzw. drei Monaten mit Langzeit-EKG und ggf. Belastungs-EKG). Bei Verschlechterung einzelner Parameter im EKG, z. B. Verlängerung der QRS-Zeit bzw. QT-Zeit um mehr als 25 % oder der PQ-Zeit um mehr als 50 % bzw. einer QT-Verlängerung auf mehr als 500 ms oder einer Zunahme der Anzahl oder des Schweregrades der Herzrhythmusstörungen, sollte eine Therapieüberprüfung erfolgen.
Wie viele Tabletten und wie oft sollten Sie Sotahexal®80 einnehmen?
Schwer wiegende symptomatische tachykarde ventrikuläre Herzrhythmusstörungen (beschleunigte Herzschlagfolge in den Herzkammern)
Zu Behandlungsbeginn nehmen Sie 2mal täglich 1 Tablette Sotahexal®80 (entsprechend 2mal 80 mg Sotalolhydrochlorid). Bei unzureichender Wirksamkeit kann die tägliche Dosis auf 3mal 1 Tablette Sotahexal®80 (entsprechend 3mal 80 mg Sotalolhydrochlorid) bis 2mal 2 Tabletten Sotahexal®80 (entsprechend 2mal 160 mg Sotalolhydrochlorid) erhöht werden.
Bei lebensbedrohenden Herzrhythmusstörungen kann bei unzureichender Wirksamkeit die Dosis auf 6 Tabletten Sotahexal®80 täglich (entsprechend 480 mg Sotalolhydrochlorid) in zwei oder drei Einzeldosen erhöht werden. Eine Dosiserhöhung sollte in diesen Fällen nur vorgenommen werden, wenn der potentielle Nutzen das erhöhte Risiko möglicher schwerer Nebenwirkungen (insbesondere proarrhythmische Wirkungen) überwiegt. Eine Dosissteigerung sollte erst nach einem Intervall von 2-3 Tagen erfolgen.
Vorhofflimmern
Zu Behandlungsbeginn nehmen Sie 2mal täglich 1 Tablette Sotahexal®80 (entsprechend 2mal 80 mg Sotalolhydrochlorid). Bei unzureichender Wirksamkeit und guter Verträglichkeit kann die Dosis auf 3mal täglich 1 Tablette Sotahexal®80 (entsprechend 3mal 80 mg Sotalolhydrochlorid) erhöht werden. Diese Dosis sollte bei paroxysmalem (anfallsweisem) Vorhofflimmern nicht überschritten werden.
Bei Patienten mit chronischem Vorhofflimmern kann die Dosis bei unzureichender Wirksamkeit und guter Verträglichkeit auf maximal 2mal täglich 2 Tabletten Sotahexal®80 (entsprechend 2mal 160 mg Sotalolhydrochlorid) erhöht werden.
Eine Dosissteigerung sollte erst nach einem Intervall von mindestens 2-3 Tagen erfolgen.
Dosierungsempfehlung bei eingeschränkter Nierenfunktion
Da bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion bei Mehrfachgabe Kumulationsgefahr besteht, sollte bei diesen Patienten die Dosis der renalen Clearance (Ausscheidungsrate über die Nieren) unter Berücksichtigung der Herzfrequenz (nicht unter 50 Schläge/min) und der klinischen Wirksamkeit angepasst werden.
Bei schweren Nierenfunktionsstörungen wird empfohlen, Sotahexal®80 nur unter häufiger EKG-Kontrolle sowie Kontrolle der Wirkstoffkonzentration im Blut zu verabreichen.
Bei Reduktion der Kreatinin-Clearance (Parameter zur Beurteilung der Nierenfunktion) auf Werte von 10-30 ml/min (Serum-Kreatinin 2-5 mg/dl) ist eine Dosisreduktion auf die Hälfte, bei Werten unter 10 ml/min (Serum-Kreatinin über 5 mg/dl) auf ein Viertel zu empfehlen.
Patienten mit Zustand nach Herzinfarkt oder stark eingeschränkter Herzleistung bedürfen bei der Einstellung auf Sotahexal®80 einer besonders sorgfältigen Überwachung.
Wie und wann sollten Sie Sotahexal®80 einnehmen?
Die Tabletten sind unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (z. B. 1 Glas Wasser) einzunehmen. Sotahexal®80 sollte nicht zu den Mahlzeiten eingenommen werden, da die Aufnahme des Wirkstoffs Sotalolhydrochlorid aus dem Magen-Darm-Trakt bei gleichzeitiger Nahrungsaufnahme (insbesondere Milch und Milchprodukte) vermindert sein kann.
Anwendungshinweis
Zur Teilung legt man die Tablette mit der Bruchkerbe nach oben auf eine feste Unterlage. Durch leichten Druck mit dem Daumen teilt man die Tablette.
Wie lange sollten Sie Sotahexal®80 einnehmen?
Die Dauer der Behandlung bestimmt der behandelnde Arzt.
Nach längerer oraler Einnahme von Sotahexal®80 sollte die Behandlung nicht abrupt, sondern ausschleichend beendet werden.
Überdosierung und andere Anwendungsfehler
Was ist zu tun, wenn Sotahexal® 80 in zu großen Mengen eingenommen wurde (beabsichtigte oder versehentliche Überdosierung)?
Bei Verdacht auf eine Überdosierung mit Sotahexal®80 benachrichtigen Sie umgehend Ihren Arzt, er wird entsprechend den Symptomen über gegebenenfalls erforderliche Maßnahmen entscheiden. Bei Vergiftungen und/oder im Falle von schwer wiegenden Symptomen ist sofortigeärztliche Behandlung erforderlich.
Das klinische Bild zeigt abhängig vom Ausmaß der Überdosierung im wesentlichen kardiovaskuläre und zentralnervöse Symptome wie: Müdigkeit, Bewusstlosigkeit, Pupillenerweiterung, gelegentlich auch generalisierte Krampfanfälle, Blutdruckabfall, Hypoglykämie (Zustand mit erniedrigtem Blutzucker), verlangsamte Herzschlagfolge bis zum Herzstillstand (im EKG besteht häufig ein Ersatzrhythmus), dekompensierte Herzmuskelschwäche, aber auch atypische ventrikuläre beschleunigte Herzschlagfolge (Torsade de pointes) und Symptome des Herz-Kreislauf-Schocks.
Bei Überdosierung von Sotalol sind selten Todesfälle aufgetreten.
Was müssen Sie beachten, wenn Sie zu wenig Sotahexal®80 eingenommen oder eine Einnahme vergessen haben?
Nehmen Sie nicht die doppelte bzw. mehrfache Menge nach einer bzw. mehreren vergessenen Einzeldosen ein, sondern setzen Sie die Behandlung mit der verordneten Dosis fort.
Bei Wiederauftreten von Herzrhythmusstörungen setzen Sie sich bitte sofort mit Ihrem Arzt in Verbindung.
Was müssen Sie beachten, wenn Sie die Behandlung unterbrechen oder vorzeitig beenden wollen?
Nehmen Sie keine Dosisänderungen ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt vor!
Bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit oder nach längerer Anwendung sollte die Behandlung ausschleichend beendet werden, da abruptes Absetzen zu einer Verschlechterung des Krankheitsbildes führen kann. Dies gilt insbesondere auch für Patienten mit Verdacht auf Schilddrüsenüberfunktion.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Sotahexal®80 auftreten?
Bei der Behandlung mit Sotahexal®80 treten häufig (³1 % - < 10 %) Müdigkeit, Schwindel, Benommenheit, Fieber, Kopfschmerzen, Angstzustände, Stimmungsschwankungen, Verwirrtheitszustände, Halluzinationen, verstärkte Traumaktivität, Parästhesien (Empfindungsstörungen) und Kältegefühl an den Gliedmaßen auf.
Häufig kann es zu Geschmacks-, Hör- und Sehstörungen kommen.
Magen-Darm-Beschwerden (z. B. Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Verdauungsstörungen, Blähungen), Hautreaktionen (Rötung, Juckreiz, Ausschlag) und Schlafstörungen sind häufig zu beobachten.
Darüber hinaus kann es zur Verstärkung von peripheren Durchblutungsstörungen (in den Armen und/oder Beinen), zur Verminderung des Tränenflusses (beim Tragen von Kontaktlinsen zu beachten!), zu depressiven Verstimmungen, Mundtrockenheit, Muskelkrämpfen bzw. Muskelschwäche und Potenzstörungen kommen.
Häufig wurden Atemnot, Schmerzen in der Brust, unerwünschter Blutdruckabfall, Verstärkung einer Herzinsuffizienz (Herzmuskelschwäche), Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme), Bradykardie (starke Verminderung der Herzfrequenz), Herzklopfen, EKG-Abweichungen und AV-Überleitungsstörungen (Erregungsleitungsstörungen zwischen Herzvorhöfen und -kammern) beobachtet.
Häufig werden kurze Ohnmachtsanfälle (Synkopen) oder präsynkopale Zustände (die beinahe zu einer Ohnmacht führen) berichtet.
Sehr selten (< 0,01 %) kann es zu einer Verstärkung von Angina pectoris-Anfällen kommen.
Proarrhythmische Wirkungen, in Form von Veränderungen oder Verstärkung der Herzrhythmusstörungen, die zu starker Beeinträchtigung der Herztätigkeit mit der möglichen Folge des Herzstillstandes führen können, treten häufig auf. Insbesondere bei Patienten mit lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen und eingeschränkter Funktion der linken Herzkammer kann es zu arrhythmogenen Effekten kommen (Verschlimmern der Herzrhythmusstörungen).
Da Sotahexal®80 die QT-Zeit (Parameter im EKG) verlängert, kann es - insbesondere bei Überdosierung und dadurch ausgeprägter Verlangsamung der Herzschlagfolge - zum Auftreten ventrikulärer Tachyarrhythmien (inkl. Torsades de Pointes) kommen.
Schwer wiegende Proarrhythmien (anhaltende ventrikuläre Tachykardie oder Kammerflattern/-flimmern bzw. Torsades de Pointes) sind überwiegend dosisabhängig und treten meist frühzeitig nach Behandlungsbeginn sowie Dosissteigerung auf.
Gelegentlich (³0,1 % - < 1 %) wurden Haarausfall, Konjunktivitis (Entzündung der Bindehaut des Auges) und in Einzelfällen Sehstörungen und Keratokonjunktivitis (kombinierte Entzündung der Hornhaut und Bindehaut des Auges) beobachtet.
Bei Patienten mit obstruktiven Atemstörungen (z. B. Bronchitis, Lungenkrankheiten) kann gelegentlich Atemnot ausgelöst werden.
Ein Einzelfall einer allergischen Bronchitis (Entzündung der Bronchien) mit krankhafter Bindegewebsvermehrung wurde berichtet.
Unter der Behandlung mit Sotahexal®80 kann es zu Hypoglykämie (Zustand mit erniedrigtem Blutzucker) kommen. Zeichen eines erniedrigten Blutzuckers, insbesondere erhöhte Herzfrequenz, können unter Sotahexal®80-Therapie verschleiert werden. Dies ist vor allem bei strengem Fasten sowie bei Diabetikern und bei Patienten mit spontanen Anfällen von Hypoglykämie in der Vorgeschichte zu beachten.
Unter der Behandlung mit Sotahexal®80 kann es zu Fettstoffwechselstörungen (Erhöhung des Gesamtcholesterins und der Triglyzeride, Verminderung des HDL-Cholesterins) kommen.
Besondere Hinweise
Arzneimittel mit betarezeptorenblockierenden Eigenschaften (z. B. Sotahexal®80) können in Einzelfällen eine Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris) auslösen, die Symptome dieser Erkrankung verschlechtern oder zu Schuppenflechte-ähnlichen Hautausschlägen führen.
Sotahexal®80 kann durch seine betarezeptorenblockierenden Eigenschaften die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere akuter allergischer Allgemeinreaktionen (anaphylaktische Reaktionen) erhöhen. Bei Patienten mit schweren Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte und Patienten unter Therapie zur Schwächung bzw. Aufhebung der allergischen Reaktionsbereitschaft (Desensibilisierungstherapie) kann es daher zu überschießenden anaphylaktischen Reaktionen kommen.
Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, insbesondere solche, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.
Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit des Arzneimittels
Das Verfallsdatum des Arzneimittels ist auf der Packung aufgedruckt. Verwenden Sie dieses Arzneimittel nicht mehr nach diesem Datum!
Stand der Information
Oktober 2003
Bitte bewahren Sie das Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf!
Ihre Ärztin/Ihr Arzt, Ihre Apotheke und Hexal wünschen gute Besserung!