Sotalol Al 80
2011-10-18/CW
2011-12-05/US
Bezeichnung der Arzneimittel
Sotalol AL 80
Sotalolhydrochlorid 80 mg pro Tablette
Sotalol AL 160
Sotalolhydrochlorid 160 mg pro Tablette
Wirkstoff: Sotalolhydrochlorid
Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Sotalol AL 80
1 Tablette enthält:
80 mg Sotalolhydrochlorid
Sotalol AL 160
1 Tablette enthält:
160 mg Sotalolhydrochlorid
Die vollständige Auflistung der sonstigenBestandteile siehe Abschnitt 6.1.
Darreichungsform
Tablette
Sotalol AL 80
Fast weiße bis gelbliche, runde Tablette mitBruchkerbe auf einer Seite (Snap Tab) undPrägung „C26“.
Sotalol AL 160
Fast weiße bis gelbliche, runde Tablette mitKreuzbruchkerbe auf beiden Seiten und Prägung „C27“.
Klinische Angaben
Anwendungsgebiete
-
Schwerwiegende symptomatische tachykarde ventrikuläre Herzrhythmusstörungen.
-
Symptomatische und behandlungsbedürftige tachykarde supraventrikuläre Herzrhythmusstörungen, wie
-
Prophylaxe von chronischem Vorhofflimmern nach DC-Kardioversion.
-
Prophylaxe von paroxysmalem Vorhofflimmern.
Dosierung,
Art und Dauer
der Anwendung
Die Einstellung auf Sotalol AL bei ventrikulären Herzrhythmusstörungen bedarf einersorgfältigen kardiologischen Überwachungund darf nur bei Vorhandensein einer kardiologischen Notfallausrüstung sowie derMöglichkeit einer Monitorkontrolle erfolgen.Während der Behandlung sollten in regelmäßigen Abständen Kontrolluntersuchungen vorgenommen werden (z.B. mit Standard-EKG bzw. ggf. Langzeit-EKG). Bei Verschlechterung einzelner Parameter im EKG,z.B. Verlängerung der QRS-Zeit bzw. QT-Zeit um mehr als 25% oder der PQ-Zeit ummehr als 50% bzw. einer QT-Verlängerungauf mehr als 500 ms oder einer Zunahme der Anzahl oder des Schweregrades der Herzrhythmusstörungen, sollteeine Therapieüberprüfung erfolgen.
Schwerwiegend symptomatische tachykarde ventrikuläre Herzrhythmusstörungen
Initial 2-mal täglich 80 mg Sotalolhydrochlorid (entspr. 2-mal täglich 1 Tablette Sotalol AL 80 bzw. ½ Tablette Sotalol AL 160).Bei unzureichender Wirksamkeit kann dietägliche Dosis auf 3-mal 80 mg Sotalolhydrochlorid (entspr. 3-mal täglich 1 TabletteSotalol AL 80 bzw. ½ Tablette Sotalol AL 160) bis auf 2-mal 160 mg Sotalolhydrochlorid (entspr. 2-mal täglich 2 Tabletten Sotalol AL 80 bzw. 1 Tablette Sotalol AL 160)erhöht werden.
Bei lebensbedrohenden Arrhythmien kannbei unzureichender Wirksamkeit die Dosis auf täglich 480 mg Sotalolhydrochlorid in2 oder 3 Einzeldosen erhöht werden. EineDosiserhöhung sollte in diesen Fällennur vorgenommen werden, wenn der potenzielle Nutzen das erhöhte Risiko möglicherschwerer Nebenwirkungen (insbesondere proarrhythmische Wirkungen) überwiegt.
Eine Dosissteigerung sollte erst nach einemIntervall von mindestens 2-3 Tagen erfolgen.
Vorhofflimmern
Initial 2-mal täglich 80 mg Sotalolhydrochlorid (entspr. 2-mal täglich 1 Tablette Sotalol AL 80 bzw. ½ Tablette Sotalol AL 160).Bei unzureichender Wirksamkeit kann dieDosis auf 3-mal täglich 80 mg Sotalolhydrochlorid (entspr. 3-mal täglich 1 Tablette Sotalol AL 80 bzw. ½ Tablette Sotalol AL 160) erhöht werden. Diese Dosis sollte bei paroxysmalem Vorhofflimmern nicht überschritten werden.
Bei Patienten mit chronischem Vorhofflimmernkann die Dosis bei unzureichenderWirksamkeit auf maximal 2-mal täglich 160 mg Sotalolhydrochlorid (entspr.2-mal täglich 2 Tabletten Sotalol AL 80 bzw. 1 Tablette Sotalol AL 160) erhöht werden.
Eine Dosissteigerung sollte erst nach einemIntervall von mindestens 2-3 Tagen erfolgen.
Dosierungsempfehlung bei eingeschränkter Nierenfunktion
Da bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion bei Mehrfachgabe Kumulationsgefahr besteht, sollte bei diesen Patientendie Dosis der renalen Clearance unter Berücksichtigung der Herzfrequenz (nicht unter50 Schläge/min) und der klinischen Wirksamkeit angepasst werden.
Bei schwerer Niereninsuffizienz wird empfohlen, Sotalolhydrochlorid nur unter häufiger EKG-Kontrolle sowie Kontrolle der Serumkonzentration zu verabreichen.
Bei Reduktion der Kreatinin-Clearance aufWerte von 10-30 ml/min (Serum-Kreatinin2-5 mg/dl) ist eine Dosisreduktion auf dieHälfte, bei Werten unter 10 ml/min (Serum-Kreatinin > 5 mg/dl) auf ein Viertel zu empfehlen.
Hinweis:
Patienten mit Zustand nach Myokardinfarkt oder stark eingeschränkter Herzleistung bedürfen bei der Einstellung auf dasAntiarrhythmikum einer besonders sorgfältigen Überwachung (z.B. Monitorkontrolle). Während der Behandlung sollten inregelmäßigen Abständen Kontrolluntersuchungen vorgenommen werden.
Art der Anwendung
Die Tabletten sind vor den Mahlzeiten unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (z.B.1 Glas Wasser) einzunehmen.
Sotalol AL sollte nicht zu den Mahlzeiten eingenommen werden, da die Aufnahmedes Wirkstoffs Sotalol aus dem Magen-Darm-Trakt bei gleichzeitiger Nahrungsaufnahme (insbesondere Milch und Milchprodukte) vermindert sein kann.
Dauer der Anwendung
Die Dauer der Anwendung bestimmt derbehandelnde Arzt.
Bei Patienten mit koronarer Herzkrankheitund/oder Herzrhythmusstörungen oder nachlängerer Anwendung sollte dasAbsetzender Therapie ausschleichend erfolgen, daabruptes Absetzen zu einerVerschlechterung des Krankheitsbildes führen kann.
Kinder
Da keine ausreichenden Therapieerfahrungen vorliegen, darf Sotalolhydrochloridbei Kindern nicht angewendet werden.
Ältere Patienten
Bei der Behandlung älterer Patienten ist aufeine mögliche Einschränkung der Nierenfunktion zu achten.
Zusätzlich
für
Sotalol AL 80
Zur Erleichterung einer individuellen Dosierung steht Sotalol AL 80 als Tablette mit einer Bruchkerbe (Snap Tab) zur Verfügung. Die Sotalol AL 80 -Tablette wird mitder Bruchkerbe nach oben auf eine harteflache Unterlage gelegt. Durch leichten Daumendruckvon oben wird die Tablette in zwei gleich große Teile geteilt.
Gegenanzeigen
Sotalol AL darf nicht angewendet werdenbei:
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bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Sotalolhydrochlorid und Sulfonamiden oder einem der sonstigen Bestandteile der Arzneimittel.
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Herzinsuffizienz NYHA IV; dekompensierte Herzinsuffizienz.
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akutem Herzinfarkt.
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Schock.
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AV-Block II. und III. Grades.
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SA-Block.
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Sinusknotensyndrom.
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Bradykardie (< 50 Schläge/min).
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vorbestehender QT-Verlängerung.
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Hypokaliämie.
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Hypomagnesiämie.
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Hypotonie.
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Spätstadien peripherer Durchblutungsstörungen.
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obstruktiven Atemwegserkrankungen.
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metabolischer Azidose.
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unbehandeltem Phäochromozytom (siehe Abschnitt 4.4).
Die intravenöse Applikation von Calciumantagonisten vom Verapamil- und Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (wie Disopyramid) bei Patienten, die mit Sotalolhydrochlorid behandelt werden, istkontraindiziert (Ausnahme Intensivmedizin).
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich bei:
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Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (Dosisreduktion; siehe Abschnitt 4.2): Serum-Kreatinin und/ der Sotalol-Serumspiegel sollten regelmäßig kontrolliert werden.
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Diabetes mellitus mit stark schwankenden Blutzuckerwerten: Symptome einer Hypoglykämie können verschleiert werden. Der Blutglucosespiegel sollte während der Behandlung mit Sotalolhydrochlorid überwacht werden.
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strengem Fasten.
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Hyperthyreose: Adrenerge Symptome können verdeckt werden.
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peripheren Durchblutungsstörungen, wie Raynaud-Syndrom und intermittierendes Hinken: Es kann zu einer Verstärkung der Beschwerden vor allem zu Beginn der Behandlung kommen.
-
Patienten mit Phäochromozytom (siehe Abschnitt 4.3): Sotalolhydrochlorid darf erst nach Blockade von -Rezeptoren verabreicht werden.
Arzneimittel mit -rezeptorenblockierendenEigenschaften können in Einzelfällen einePsoriasis auslösen, die Symptome dieserErkrankung verschlechtern oder zu psoriasiformen Exanthemen führen.
Sotalol kann durch seine -rezeptorenblockierenden Eigenschaften die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwereanaphylaktischer Reaktionen erhöhen. Bei Patienten mit schwerenÜberempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte und Patienten unter Desensibilisierungstherapiekann es daher zu überschießenden anaphylaktischen Reaktionen kommen.
Patienten mit Zustand nach Myokardinfarktoder schlechter Ventrikelfunktion sind bezüglich einer Verstärkung von Herzrhythmusstörungen (Proarrhythmien) besondersgefährdet.
Bei einer Kombinationsbehandlung mit Antiarrhythmika der Klasse I sind solche Substanzen zu meiden, die den QRS-Komplexverbreitern können (insbesondere chinidinähnliche Substanzen), da es hier sonst zueiner übermäßigen QT-Verlängerung mitder Gefahr erleichterter Auslösbarkeit vonKammerarrhythmien kommen kann. Ebenso ist wegen möglicher zu starker QT-Verlängerung eine gleichzeitige Anwendungmit anderen Klasse III-Antiarrhythmika zuvermeiden.
Bei starkem oder persistierendem Durchfall oder gleichzeitiger Gabe von Arzneimitteln, die zu einem Verlust von Magnesium und/oder Kalium führen (z.B. kaliumausschwemmende Diuretika), muss der Elektrolythaushalt und der Säure-Basen-Haushalt engmaschig kontrolliertwerden.
Durch die Anwesenheit von Sotalol im Urin kann die photometrische Bestimmung von Metanephrin zu fälschlich erhöhten Wertenführen. Bei Patienten, die mit Sotalolhydrochlorid behandelt werden und bei denen einPhäochromozytom vermutet wird, sollte derUrin anhand von HPLC mit Festphasenextraktion untersucht werden.
Dopingkontrollen
Die Anwendung der Arzneimittel Sotalol ALkann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Bei der gleichzeitigen Einnahme von Sotalolhydrochlorid und Calciumantagonistenvom Verapamil- oder Diltiazem-Typ oderanderen Antiarrhythmika (wie Disopyramid)kann es zu einem verstärkten Blutdruckabfall und infolge der additiven Wirkung aufden Sinus- und AV-Knoten zu bradykardenHerzrhythmusstörungen und höhergradigenatrioventrikulären Überleitungsstörungen kommen. Die intravenöse Applikation von Calciumantagonisten vom Verapamil-undDiltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika(wie Disopyramid) bei Patienten, die mit Sotalolhydrochlorid behandelt werden, istkontraindiziert (Ausnahme Intensivmedizin).
Bei einer Kombinationsbehandlung mit Antiarrhythmika der Klasse I (insbesondere chinidinähnliche Substanzen) und anderen Klasse III-Antiarrhythmika bestehtdie Gefahr einer übermäßigen QT-Verlängerung, verbunden mit einem erhöhtenRisiko für das Auftreten von Kammerarrhythmien.
Die gleichzeitige Anwendung von Sotalolhydrochlorid mit anderen Arzneimitteln, die-rezeptorblockierende Eigenschaften haben, kann zu additiven Klasse II-Wirkungen(Blutdruck- und Herzfrequenzabfall) führen.
Bei der gleichzeitigen Anwendung von Sotalolhydrochlorid und Arzneimitteln, die dieQT-Zeit verlängern können, wie z.B. tri- undtetracyclische Antidepressiva(Imipramin, Maprotilin), Antihistaminika (Astemizol, Terfenadin), Chinolon-Antibiotika (z.B. Sparfloxacin), Makrolidantibiotika (Erythromycin),Probucol, Haloperidol und Halofantrin, besteht ein erhöhtes Risiko für das Auftretenproarrhythmischer Wirkungen (Torsades depointes).
Bei gleichzeitiger Anwendung von Calciumantagonisten vom Nifedipin-Typ kann es zueinem verstärkten Blutdruckabfall kommen;eine Verstärkung der Sinusknotensuppression ist denkbar.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Sotalolhydrochlorid und Norepinephrin oder MAO-Hemmstoffen sowie nach abrupter Beendigung einer gleichzeitigen Clonidin-Gabekann der Blutdruck überschießend ansteigen.
Bei gleichzeitiger Anwendung von 2-Rezeptor-Agonisten wie z.B. Salbutamol, Terbutalin und Isoprenalin mit Sotalolhydrochlorid kann es vorkommen, dass die Dosierung des 2-Rezeptor-Agonisten erhöht werden muss.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Sotalolhydrochlorid und tricyclischen Antidepressiva, Barbituraten, Phenothiazinen undNarkotika sowie Antihypertensiva, Diuretika und Vasodilatatoren kann es zu einem verstärkten Blutdruckabfall kommen.
Die negativ inotropen Wirkungen von Sotalolhydrochlorid und Narkotika bzw. Antiarrhythmika können sich addieren.
Die negativ-chronotropen und negativ-dromotropen Wirkungen von Sotalolhydrochlorid können bei gleichzeitiger Anwendung von Reserpin, Clonidin, -Methyldopa,Guanfacin und herzwirksamen Glykosidenzunehmen.
Die neuromuskuläre Blockade durch Tubocurarin kann durch die -Rezeptorenhemmung verstärkt werden.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Sotalolhydrochlorid und Insulin oder oralen Antidiabetika kann - insbesondere unter gleichzeitiger körperlicher Belastung -eine Hypoglykämie induziert und deren Symptomeverschleiert werden.
Bei gleichzeitiger Gabe eines kaliumaus-schwemmenden Diuretikums (z.B. Furosemid, Hydrochlorothiazid) oder anderer Arzneimittel, die zum Verlust vonKaliumoder Magnesium führen, besteht eine erhöhte Gefahr für das Auftreten hypokaliämisch induzierter Herzrhythmusstörungen.
Eine gleichzeitige Anwendung von tricyclischen Antidepressiva oder auch Alkohol und Sotalolhydrochlorid sollte wegen einermöglicherweise erleichterten Auslösbarkeit von Kammerarrhythmien (Einzelfälle sindbeschrieben) unterlassen werden.
Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Sotalolhydrochloriddarfwährendder Schwangerschaft nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden, dabisher keine ausreichenden Erfahrungenmit einer Anwendung an Schwangeren vorliegen. Tierstudien haben ein reproduktionstoxisches Potenzial gezeigt (siehe Abschnitt5.3).
Die Arzneimittel passieren die Plazenta underreichen im Feten pharmakologisch wirksame Konzentrationen, so dass mit Bradykardie, Hypotonie und Hypoglykämie beimFeten bzw. Neugeborenen gerechnet werden muss. Daher soll die Therapie 48-72 Stunden vor dem errechneten Geburtstermin beendet werden. Die Neugeborenenmüssen über einen entsprechenden Zeitraum nach der Geburt auf Zeichen einer -Blockade hin sorgfältig überwacht werden.
Stillzeit
Sotalolhydrochlorid akkumuliert in der Muttermilch, wobei Wirkstoffspiegel erreicht werden, die 3- bis 5-mal höher als die maternalen Plasmaspiegel sind. Wird währendder Therapie mit Sotalolhydrochlorid gestillt,müssen die Säuglinge auf Anzeichen einer-Blockade überwacht werden.
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Diese Arzneimittel können auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
Nebenwirkungen
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig: (≥1/10)
Häufig: (≥1/100 bis <1/10)
Gelegentlich: (≥1/1000 bis <1/100)
Selten: (≥1/10 000 bis <1/1000)
Sehr selten: (<1/10 000), einschließlichEinzelfälle
Häufigkeit
nicht bekannt: (Häufigkeit auf Grundlageder verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Herz-/Kreislauferkrankungen
Häufig:
-
- Schmerzen in der Brust, unerwünschter Blutdruckabfall, Verstärkung einer Herzinsuffizienz, Bradykardie, Herzklopfen, EKG-Anomalien, AV-Überleitungsstörungen, Synkopen oder präsynkopale Zustände, Ödeme.
-
Proarrhythmische Wirkungen, in Form von Veränderungen oder Verstärkung der Herzrhythmusstörungen, die zu starker Beeinträchtigung der Herztätigkeit mit der möglichen Folge des Herzstillstandes führen können. Insbesondere bei Patienten mit lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen und eingeschränkter linksventrikulärer Funktion kann es zu arrhythmogenen Effekten kommen.
Da Sotalolhydrochlorid die QT-Zeit verlängert, kann es - insbesondere bei Überdosierung und dadurch ausgeprägter Bradykardie - zum Auftreten ventrikulärer Tachyarrhythmien (inkl. Torsades de pointes)kommen.
Schwerwiegende Proarrhythmien (anhaltende ventrikuläre Tachykardie oder Kammerflattern/-flimmern bzw. Torsades de pointes)sind überwiegend dosisabhängig und tretenmeist frühzeitig nach Behandlungsbeginnsowie Dosissteigerung auf.
Sehr selten:Verstärkung von Angina pectoris-Anfällen und peripheren Durchblutungsstörungen.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Schwindel, Benommenheit, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Parästhesienund Kältegefühl an den Gliedmaßen.
Augenerkrankungen
Häufig:Sehstörungen.
Gelegentlich: Konjunktivitis.
Sehr selten:Keratokonjunktivitis, Verminderung des Tränenflusses (beim Tragenvon Kontaktlinsen zu beachten!).
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Häufig:Hörstörungen.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Häufig:Dyspnoe.
Gelegentlich:Bei Patienten mit obstruktivenVentilationsstörungen kann Atemnot ausgelöst werden.
Sehr selten:Allergische Bronchitis mit Fibrosierung.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig:Geschmacksstörungen, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö,Dyspepsie, Flatulenz, Mundtrockenheit.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig:Rötung, Juckreiz, Exantheme.
Gelegentlich:Alopezie.
Sehr seltenkönnen Arzneimittel mit -rezeptorenblockierenden Eigenschaften einePsoriasis auslösen, die Symptome dieserErkrankung verschlechtern oder zu psoriasiformen Exanthemen führen.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Gelegentlich: Muskelkrämpfe bzw. Muskelschwäche.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Häufigkeit nicht bekannt:
-
Hypoglykämie: Zeichen eines erniedrigten Blutzuckers (insbesondere Tachykardie) können unter Sotalol-Therapie verschleiert werden. Dies ist vor allem bei strengem Fasten sowie bei Diabetikern und bei Patienten mit einer Anamnese spontaner Hypoglykämien zu beachten.
-
Fettstoffwechselstörungen: Erhöhung des Gesamtcholesterins und der Triglyceride, Verminderung des HDL-Cholesterols.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig:Fieber, Müdigkeit
Erkrankungen des Immunsystems
Häufigkeit nicht bekannt:
Sotalolhydrochlorid kann durch seine -rezeptorenblockierenden Eigenschaften dieEmpfindlichkeit gegenüber Allergenen unddie Schwere anaphylaktischer Reaktionenerhöhen. Bei Patienten mit schweren Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte und bei Patienten unter Desensibilisierungstherapie kann es daher zu überschießenden anaphylaktischen Reaktionenkommen.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Häufigkeit nicht bekannt: Potenzstörungen.
Psychiatrische Erkrankungen
Häufig: Angstzustände, Verwirrtheitszustände, Stimmungsschwankungen, Halluzinationen, verstärkte Traumaktivität, depressive Verstimmungen.
Überdosierung
Symptome
Die Symptomatik einer Sotalol-Intoxikation ist insbesondere von der kardialen Ausgangssituation (linksventrikuläre Funktion,Herzrhythmusstörungen) abhängig. Bei ausgeprägter Herzinsuffizienz können bereits niedrigere Dosen eine Verschlechterung der kardialen Situation bewirken.
Das klinische Bild zeigt abhängig vom Ausmaß der Intoxikation im Wesentlichen kardiovaskuläre und zentralnervöse Symptomewie: Müdigkeit, Bewusstlosigkeit, Pupillenerweiterung, gelegentlichauch generalisierteKrampfanfälle, Hypotonie, Hypoglykämie,Bradykardie bis zur Asystolie (im EKG besteht häufigein Ersatzrhythmus), dekompensierte Herzinsuffizienz, aber auch atypische ventrikuläre Tachykardien (Torsadede pointes) und Symptome des Herz-Kreislauf-Schocks.
Bei Überdosierung von Sotalol sind seltenTodesfälle aufgetreten.
Maßnahmen bei Überdosierung
Neben allgemeinen Maßnahmen der primären Substanzelimination müssen unterintensivmedizinischen Bedingungen die vitalen Parameter überwacht und ggf. korrigiert werden.
Als Gegenmittel können gegeben werden:
-
Atropin: 1-2 mg intravenös als Bolus.
-
β-Sympathomimetika in Abhängigkeit von Körpergewicht und Effekt: Dopamin, Dobutamin, Isoprenalin, Orciprenalin und Epinephrin.
-
Glukagon: Initial 1-10 mg intravenös, anschließend 2-2,5 mg/Stunde als Dauerinfusion.
Bei therapierefraktärer Bradykardie sollte eine temporäre Schrittmachertherapie durchgeführt werden.
Sotalol ist dialysierbar.
Pharmakologische Eigenschaften
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Klassifizierung
Klasse III-Antiarrhythmikum mit ausgeprägter β-Rezeptorenblockade
ATC-Code: C07AA07
D,L-Sotalol ist ein hydrophiles Klasse III-Antiarrhythmikum mit ausgeprägter β-Rezeptorenblockade. Die Klasse III-antiarrhythmische Wirkung beruht auf einer akut einsetzenden Verlängerung der terminalen Phase des monophasischen Aktionspotenzials ohne Beeinflussung der Leitungsgeschwindigkeit. Die absolute Refraktärzeitwird verlängert. Dieser elektrophysiologische Wirkmechanismus ist sowohl an dasrechts- wie auch an das linksdrehende Isomer gekoppelt und im Vorhof, AV-Knoten,akzessorischen Bündel und am Ventrikelnachgewiesen.
Die β-Rezeptorenblockade ohne intrinsische sympathomimetische Aktivität, gebunden an das linksdrehende Isomer, erstrecktsich etwa gleich stark auf β1- und β2-Rezeptoren. Die Substanz senkt in Abhängigkeitvon der Höhe des Sympathikustonus dieFrequenz und Kontraktionskraft des Herzens, die AV-Überleitungsgeschwindigkeitund die Plasma-Renin-Aktivität. Sie kann durch Hemmung von β2-Rezeptoren eine Erhöhung des Tonus der glatten Muskulaturbewirken.
Pharmakokinetische Eigenschaften
Sotalol wird zu 75-90 % aus dem Magen-Darm-Trakt resorbiert. Infolge eines fehlenden First-pass-Effektes beträgt die absolute Bioverfügbarkeit 75-90 %. Maximale Plasmaspiegel werden bei oraler Applikation nach 2-3 Stunden erreicht. Das Verteilungsvolumen beträgt 1,6-2,4 l/kg, die Plasmaeiweißbindung 0%.
Pharmakologisch aktive Metaboliten sindbisher nicht nachgewiesen.
Sotalol wird ausschließlich über die Niereeliminiert. Die renale Clearance beträgt 120 ml/min und entspricht der Gesamtkörper-Clearance.
Für die Plasmahalbwertszeit ergibt sich einWert von etwa 15 Stunden. Diese kann jedoch bei terminaler Niereninsuffizienz auf42 Stunden ansteigen.
Präklinische Daten zur Sicherheit
Präklinische Daten auf der Basis konventioneller Studien zur Sicherheitspharmakologie, chronischen Toxizität, Genotoxizitätund Kanzerogenität zeigen keine besonderen Risiken für den Menschen.
Reproduktionstoxikologische Studien an Ratten und Kaninchen haben keine Hinweise auf teratogene Wirkungen von Sotalolergeben. In Dosierungen, die oberhalb derhumantherapeutischen Dosis lagen, tratenembryoletale Effekte bei Ratten und Kaninchen sowie erniedrigte Geburtsgewichte,veränderte Rezeptorendichte im Gehirn undVerhaltensänderungen bei Ratten auf.
Pharmazeutische Angaben
Liste der sonstigen Bestandteile
Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph. Eur.), mikrokristalline Cellulose, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), Maisstärke, Talkum.
Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
Dauer der Haltbarkeit
Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 5 Jahre.
Arzneimittel sollen nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für diese Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
Art und Inhalt der Behältnisse
PVC/Aluminium-Blisterpackungen
Sotalol AL 80
OP mit 20 Tabletten
OP mit 50 Tabletten
OP mit 100 Tabletten
Sotalol AL 160
OP mit 20 Tabletten
OP mit 50 Tabletten
OP mit 100 Tabletten
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
Inhaber der Zulassung
ALIUD
PHARMA GmbH
Gottlieb-Daimler-Straße 19
D-89150 Laichingen
Telefon: 07333/9651-0
Telefax: 07333/9651-6004
E-Mail: info@aliud.de
Zulassungsnummern
Sotalol AL 80
29592.00.00
Sotalol AL 160
29592.01.00
Datum der
Erteilung der Zulassung/
Verlängerung der Zulassung
24. Oktober 1996/19. Juli 2004
Stand der Information
Januar 2008
Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
ALIUD® PHARMA 0108-01 Seite 11