Sotalol-Ct 160 Mg Tabletten
Wortlaut der für die Fachinformation
vorgesehenen Angaben
Fachinformation
(Zusammenfassung der Merkmale des
Arzneimittels)
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Sotalol-CT 160 mg Tabletten
Wirkstoff: Sotalolhydrochlorid
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
1 Tablette enthält 160 mg Sotalolhydrochlorid.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Tablette
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
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Schwerwiegend symptomatische tachykarde ventrikuläre Herzrhythmusstörungen.
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Symptomatische und behandlungsbedürftige tachykarde supraventrikuläre Herzrhythmusstörungen, wie
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Prophylaxe von chronischem Vorhofflimmern nach DC-Kardioversion.
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Prophylaxe von paroxysmalem Vorhofflimmern.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Die Einstellung auf das Antiarrhythmikum bei ventrikulären Herzrhythmusstörungen bedarf einer sorgfältigen kardiologischen Überwachung und darf nur bei Vorhandensein einer kardiologischen Notfallausrüstung sowie der Möglichkeit einer Monitorkontrolle erfolgen. Während der Behandlung sollten in regelmäßigen Abständen Kontrolluntersuchungen vorgenommen werden (z. B. in Abständen von einem Monat mit Standard-EKG bzw. drei Monaten mit Langzeit-EKG und ggf. Belastungs-EKG). Bei Verschlechterung einzelner Parameter, z. B. Verlängerung der QRS-Zeit bzw. QT-Zeit um mehr als 25 % oder der PQ-Zeit um mehr als 50 % bzw. einer QT-Verlängerung auf mehr als 500 ms oder einer Zunahme der Anzahl oder des Schweregrades der Herzrhythmusstörungen, sollte eine Therapieüberprüfung erfolgen.
Schwerwiegend symptomatische tachykarde ventrikuläre Herzrhythmusstörungen
Initial 2-mal täglich 80 mg (entsprechend 2-mal ½ Tablette Sotalol-CT 160 mg Tabletten). Bei unzureichender Wirksamkeit kann die tägliche Dosis 3-mal 80 mg (entsprechend 3-mal ½ Tablette Sotalol-CT 160 mg Tabletten) bis 2-mal 160 mg (entsprechend 2-mal 1 Tablette Sotalol-CT 160 mg Tabletten) erhöht werden.
Bei lebensbedrohenden Arrhythmien kann bei unzureichender Wirksamkeit die Dosis auf 480 mg/Tag (entsprechend 3 Tabletten Sotalol-CT 160 mg Tabletten) in zwei oder drei Einzeldosen erhöht werden. Eine Dosiserhöhung sollte in diesen Fällen nur vorgenommen werden, wenn der potentielle Nutzen das erhöhte Risiko möglicher schwerer Nebenwirkungen (insbesondere proarrhythmische Wirkungen) überwiegt.
Vorhofflimmern
Initial 2-mal täglich 80 mg (entsprechend 2-mal ½ Tablette Sotalol-CT 160 mg Tabletten). Bei unzureichender Wirksamkeit und guter Verträglichkeit kann die Dosis auf 3-mal täglich 80 mg (entsprechend 3-mal ½ Tablette Sotalol-CT 160 mg Tabletten) erhöht werden. Diese Dosis sollte bei paroxysmalem Vorhofflimmern nicht überschritten werden.
Bei Patienten mit chronischem Vorhofflimmern kann die Dosis bei unzureichender Wirksamkeit und guter Verträglichkeit auf maximal 2-mal täglich 160 mg (entsprechend 2-mal 1 Tablette Sotalol-CT 160 mg Tabletten) erhöht werden.
Da bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion bei Mehrfachgabe Kumulationsgefahr besteht, sollte bei diesen Patienten die Dosis der renalen Clearance unter Berücksichtigung der Herzfrequenz (nicht unter 50 Schläge/min) und der klinischen Wirksamkeit angepasst werden.
Bei schwerer Niereninsuffizienz wird empfohlen, Sotalol-CT 160 mg Tabletten nur unter häufiger EKG-Kontrolle sowie Kontrolle der Serumkonzentration zu verabreichen.
Dosierungsempfehlung bei eingeschränkter Nierenfunktion
Bei Reduktion der Kreatinin-Clearance auf Werte von 10 bis 30 ml/min (Serum-Kreatinin 2 bis 5 mg/dl) ist eine Dosisreduktion auf die Hälfte, bei Werten unter 10 ml/min (Serum-Kreatinin > 5 mg/dl) auf ein Viertel zu empfehlen.
Art und Dauer der Anwendung
Die Tabletten sind unzerkaut mit etwas Flüssigkeit einzunehmen.
Sotalol-CT 160 mg Tabletten sollte nicht zu den Mahlzeiten eingenommen werden, da die Resorption des Wirkstoffs Sotalolhydrochlorid bei gleichzeitiger Nahrungsaufnahme (insbesondere Milch und Milchprodukte) vermindert sein kann.
Eine Dosissteigerung sollte erst nach einem Intervall von mindestens 2-3 Tagen erfolgen.
Patienten mit Zustand nach Myokardinfarkt oder stark eingeschränkter Herzleistung bedürfen bei der Einstellung auf das Antiarrhythmikum einer besonders sorgfältigen Überwachung.
Bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit und/oder Herzrhythmusstörungen oder nach längerer Anwendung sollte das Absetzen der Therapie ausschleichend erfolgen, da abruptes Absetzen zu einer Verschlechterung des Krankheitsbildes führen kann.
Die Dauer der Anwendung bestimmt der behandelnde Arzt.
4.3 Gegenanzeigen
Sotalol-CT 160 mg Tabletten darf nicht angewendet werden bei:
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Herzinsuffizienz NYHA IV; nicht kompensierte Herzinsuffizienz
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akutem Herzinfarkt
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Schock
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AV-Block II. und III. Grades
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SA-Block
- Sinusknotensyndrom
- Bradykardie (< 50 Schläge/min)
- vorbestehender QT-Verlängerung
- Hypokaliämie
- Hypotonie
- Spätstadien peripherer Durchblutungsstörungen
- obstruktiven Atemwegserkrankungen
- metabolischer Azidose
- bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Sotalol und Sulfonamiden.
Die intravenöse Applikation von Calciumantagonisten vom Verapamil- und Diltiazem-Typ bei Patienten, die mit Sotalol-CT 160 mg Tabletten behandelt werden, ist kontraindiziert (Ausnahme Intensivmedizin).
Über die Anwendung bei Kindern liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Patienten mit Zustand nach Myokardinfarkt oder schlechter Ventrikelfunktion sind bezüglich einer Verstärkung von Herzrhythmusstörungen (Proarrhythmien) besonders gefährdet.
Die Gabe beim Phäochromozytom setzt die gleichzeitige Blockade von α-Rezeptoren voraus.
Bei Patienten mit einer Psoriasis in der Eigen- oder Familienanamnese sollte die Verordnung von Sotalol-CT 160 mg Tabletten nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung vorgenommen werden.
Sotalol-CT 160 mg Tabletten kann durch seine β-Rezeptoren-blockierenden Eigenschaften die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylaktischer Reaktionen erhöhen. Bei Patienten mit schweren Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte und Patienten unter Desensibilisierungstherapie besteht ein erhöhtes Risiko für das Auftreten überschießender anaphylaktischer Reaktionen. Bei diesen Patienten ist daher eine besonders strenge Indikationsstellung geboten.
Bei einer Kombinationsbehandlung mit Antiarrhythmika der Klasse I sind solche Substanzen zu meiden, die den QRS-Komplex verbreitern können (insbesondere chinidinähnliche Substanzen), da es hier sonst zu einer übermäßigen QT-Verlängerung mit der Gefahr erleichterter Auslösbarkeit von Kammerarrhythmien kommen kann. Ebenso ist wegen möglicher zu starker QT-Verlängerung eine gleichzeitige Anwendung mit anderen Klasse-III-Antiarrhythmika zu vermeiden.
Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich bei:
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Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (Dosisreduktion)
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strengem Fasten und bei Diabetikern mit stark schwankenden Blutzuckerwerten (Verschleierung hypoglykämischer Zustände).
Bei der Behandlung älterer Patienten ist auf eine mögliche Einschränkung der Nierenfunktion zu achten (siehe Abschnitt 4.2).
Beim Tragen von Kontaktlinsen ist die Möglichkeit eines unter Sotalolhydrochlorid verminderten Tränenflusses zu beachten.
Bei gleichzeitiger Gabe von kaliumausschwemmenden Diuretika sollte der Kaliumspiegel engmaschig kontrolliert werden.
Bei Patienten mit Niereninsuffizienz sollten in Abhängigkeit vom Ausmaß der Funktionsstörung Serum-Kreatinin und/oder Sotalol-Serumspiegel häufiger kontrolliert werden.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Bei der gleichzeitigen oralen Einnahme von Sotalol und Calciumantagonisten vom Verapamil- und Diltiazem-Typ kann es zu einem verstärkten Blutdruckabfall und infolge der additiven Wirkung auf den Sinus- und AV-Knoten zu bradykarden Herzrhythmusstörungen und höhergradigen atrioventrikulären Überleitungsstörungen kommen.
Die intravenöse Applikation von Calciumantagonisten vom Verapamil- und Diltiazem-Typ bei Patienten, die mit Sotalol behandelt werden, ist kontraindiziert (Ausnahme Intensivmedizin).
Bei einer Kombinationsbehandlung mit Antiarrhythmika der Klasse I (insbesondere chinidinähnliche Substanzen) und anderen Klasse-III-Antiarrhythmika besteht die Gefahr einer übermäßigen QT-Verlängerung verbunden mit einem erhöhten Risiko für das Auftreten von Kammerarrhythmien.
Bei der gleichzeitigen Anwendung von Sotalol und Arzneimitteln, die die QT-Zeit verlängern können, wie z. B. tri- und tetrazyklische Antidepressiva (Imipramin, Maprotilin), Antihistaminika (Astemizol, Terfenadin), Makrolidantibiotika (Erythromycin), Probucol, Haloperidol, Halofantrin und Terolidin, besteht ein erhöhtes Risiko für das Auftreten proarrhythmischer Wirkungen (Torsade de pointes).
Bei gleichzeitiger Anwendung von Calciumantagonisten vom Nifedipin-Typ kann es zu einem verstärkten Blutdruckabfall kommen; eine Verstärkung der Sinusknotensuppression ist denkbar.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Sotalol und Norepinephrin oder MAO-Hemmstoffen sowie nach abrupter Beendigung einer gleichzeitigen Clonidin-Gabe kann der Blutdruck überschießend ansteigen.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Sotalol und trizyklischen Antidepressiva, Barbituraten, Phenothiazinen und Narkotika sowie Antihypertensiva, Diuretika und Vasodilatatoren kann es zu einem verstärkten Blutdruckabfall kommen.
Die negativ inotrope Wirkung von Sotalol und Narkotika bzw. Antiarrhythmika können sich addieren.
Die negativ-chronotropen und negativ-dromotropen Wirkungen von Sotalol können bei gleichzeitiger Anwendung von Reserpin, Clonidin, α-Methyldopa, Guanfacin und herzwirksamen Glykosiden zunehmen.
Die neuromuskuläre Blockade durch Tubocurarin kann durch die β-Rezeptorenhemmung verstärkt werden.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Sotalol und Insulin oder oralen Antidiabetika können - insbesondere unter gleichzeitiger körperlicher Belastung - eine Hypoglykämie induziert und deren Symptome verschleiert werden.
Bei gleichzeitiger Gabe eines kaliumausschwemmenden Diuretikums (z. B. Furosemid, Hydrochlorothiazid) besteht eine erhöhte Gefahr für das Auftreten hypokaliämisch induzierter Herzrhythmusstörungen.
Eine gleichzeitige Anwendung von trizyklischen Antidepressiva oder auch Alkohol und Sotalol sollte wegen einer möglicherweise erleichterten Auslösbarkeit von Kammerarrhythmien (Einzelfälle sind beschrieben) unterlassen werden.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Sotalol-CT 160 mg Tabletten soll während der Schwangerschaft, insbesondere während der ersten drei Monate, nur bei strenger Indikationsstellung und nach Abwägung von Nutzen und möglichem Risiko angewendet werden, da bisher keine ausreichenden Erfahrungen für Schwangere vorliegen. Wegen der Möglichkeit des Auftretens von Bradykardie und Hypotonie beim Neugeborenen soll die Therapie 48-72 Stunden vor dem errechneten Geburtstermin beendet bzw. die Neugeborenen für einen entsprechenden Zeitraum nach der Entbindung sorgfältig überwacht werden.
Sotalolhydrochlorid geht in die Muttermilch über. Wird unter der Behandlung gestillt, sollten Säuglinge auf Anzeichen einer β-Rezeptorenblockade überwacht werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
4.8 Nebenwirkungen
Bei der Behandlung mit Sotalol treten gelegentlich Müdigkeit, Schwindel, Benommenheit, Kopfschmerzen, Verwirrtheitszustände, Halluzinationen, verstärkte Traumaktivität, Parästhesien und Kältegefühl an den Gliedmaßen auf.
Gastrointestinale Beschwerden (z. B. Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe), die Auslösung von Atemnot bei Patienten mit obstruktiven Ventilationsstörungen, Hautreaktionen (Rötung, Juckreiz, Exantheme), Alopezie und Schlafstörungen sind selten zu beobachtende Nebenwirkungen.
Darüber hinaus kann es zur Verstärkung von peripheren Durchblutungsstörungen, zu depressiven Verstimmungen, zu Muskelkrämpfen bzw. Muskelschwäche, zu Potenzstörungen kommen.
Selten wurde ein unerwünschter Blutdruckabfall, die Verstärkung einer Herzinsuffizienz, Bradykardie und AV-Überleitungsstörungen beobachtet. In Einzelfällen sind Synkopen berichtet worden.
Vereinzelt kann es zu einer Verstärkung von Angina-pectoris-Anfällen kommen.
Proarrhythmische Wirkungen, in Form von Veränderungen oder Verstärkung der Herzrhythmusstörungen, die zu starker Beeinträchtigung der Herztätigkeit mit der möglichen Folge des Herzstillstandes führen können. Insbesondere bei Patienten mit lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen und eingeschränkter linksventrikulärer Funktion kann es zu arrhythmogenen Effekten kommen.
Da Sotalol die QT-Zeit verlängert, kann es - insbesondere bei Überdosierung und dadurch ausgeprägter Bradykardie - zum Auftreten ventrikulärer Tachyarrhythmien (inkl. Torsade de pointes) kommen.
Selten wurden Mundtrockenheit, Konjunktivitis oder verminderter Tränenfluss, in Einzelfällen Sehstörungen und Keratokonjunktivitis, beobachtet.
Ein Einzelfall einer allergischen Bronchitis mit Fibrosierung wurde berichtet.
Unter der Behandlung mit Sotalol kann es zur Hypoglykämie kommen. Zeichen eines erniedrigten Blutzuckers (insbesondere Tachykardie) können unter Sotalol-Therapie verschleiert werden. Dies ist vor allem bei strengem Fasten sowie bei Diabetikern mit stark schwankenden Blutzuckerwerten zu beachten.
Unter der Behandlung mit Sotalol kann es zu Fettstoffwechselstörungen (Erhöhung des Gesamtcholesterins und der Triglyzeride, Verminderung des HDL-Cholesterols) kommen.
Arzneimittel mit β-Rezeptoren-blockierenden Eigenschaften können in Einzelfällen eine Psoriasis auslösen, die Symptome dieser Erkrankung verschlechtern oder zu psoriasiformen Exanthemen führen.
Besondere Hinweise
Sotalol kann durch seine β-Rezeptoren-blockierenden Eigenschaften die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylaktischer Reaktionen erhöhen. Bei Patienten mit schweren Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte und bei Patienten unter Desensibilisierungstherapie kann es daher zu überschießenden anaphylaktischen Reaktionen kommen.
4.9 Überdosierung
a) Symptome einer Überdosierung
Die Symptomatik einer Sotalol-Intoxikation ist insbesondere von der kardialen Ausgangssituation (linksventrikuläre Funktion, Herzrhythmusstörungen) abhängig. Bei ausgeprägter Herzinsuffizienz können bereits niedrigere Dosen eine Verschlechterung der kardialen Situation bewirken.
Das klinische Bild zeigt abhängig vom Ausmaß der Intoxikation im Wesentlichen kardiovaskuläre und zentralnervöse Symptome wie: Müdigkeit, Bewusstlosigkeit, Pupillenerweiterung, gelegentlich auch generalisierte Krampfanfälle; Hypotonie, Bradykardie bis zur Asystolie (im EKG besteht häufig ein Ersatzrhythmus), aber auch atypische ventrikuläre Tachykardien (Torsade de pointes) und Symptome des Herz-Kreislauf-Schocks.
b) Therapiemaßnahmen bei Überdosierung
Neben allgemeinen Maßnahmen der primären Substanzelimination müssen unter intensivmedizinischen Bedingungen die vitalen Parameter überwacht und ggf. korrigiert werden.
Als Gegenmittel können gegeben werden:
- Atropin:
1-2 mg intravenös als Bolus
- β-Sympathomimetika in Abhängigkeit von Körpergewicht und Effekt:
Dopamin, Dobutamin, Isoprenalin, Orciprenalin und Epinephrin
- Glukagon:
initial 0,2 mg/kg Körpergewicht als Kurzinfusion anschließend 0,5 mg/kg x 12 h.
Bei therapierefraktärer Bradykardie sollte eine temporäre Schrittmachertherapie durchgeführt werden.
Sotalolhydrochlorid ist dialysierbar.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Klasse-III-Antiarrhythmikum mit ausgeprägter β-Rezeptorenblockade
ATC-Code: C07AA07
D,L-Sotalol ist ein hydrophiles Klasse-III-Antiarrhythmikum mit ausgeprägter β-Rezeptorenblockade. Die Klasse-III-antiarrhythmische Wirkung beruht auf einer akut einsetzenden Verlängerung der terminalen Phase des monophasischen Aktionspotentials ohne Beeinflussung der Leitungsgeschwindigkeit. Die absolute Refraktärzeit wird verlängert. Dieser elektrophysiologische Wirkmechanismus ist sowohl an das rechts- wie auch an das linksdrehende Isomer gekoppelt und im Vorhof, AV-Knoten, akzessorischen Bündel und am Ventrikel nachgewiesen.
Die β-Rezeptorenblockade ohne intrinsische sympathomimetische Aktivität, gebunden an das linksdrehende Isomer, erstreckt sich etwa gleich stark auf β1- und β2-Rezeptoren. Die Substanz senkt in Abhängigkeit von der Höhe des Sympathikustonus die Frequenz und Kontraktionskraft des Herzens, die AV-Überleitungsgeschwindigkeit und die Plasma-Renin-Aktivität. Sie kann durch Hemmung von β2-Rezeptoren eine Erhöhung des Tonus der glatten Muskulatur bewirken.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Sotalol wird zu 75-90 % aus dem Magen-Darm-Trakt resorbiert. Infolge eines fehlenden First-pass-Effektes beträgt die absolute Bioverfügbarkeit 75-90 %. Das Verteilungsvolumen beträgt 1,6-2,4 l/kg, die Plasmaeiweißbindung 0 %.
Pharmakologisch aktive Metaboliten sind bisher nicht nachgewiesen.
Sotalol wird ausschließlich über die Niere eliminiert.
Die renale Clearance beträgt 120 ml/min und entspricht der Gesamtkörper-Clearance.
Für die Plasmahalbwertszeit ergibt sich ein Wert von etwa 15 Stunden. Diese kann jedoch bei terminaler Niereninsuffizienz auf 42 Stunden ansteigen. Maximale Plasmaspiegel werden bei oraler Applikation nach 2-3 Stunden erreicht.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
a) Akute Toxizität
Siehe Abschnitt 4.9.
b) Chronische Toxizität
Untersuchungen zur chronischen Toxizität an Ratte und Hund ergaben keine Hinweise auf substanzspezifische toxische Effekte.
c) Mutagenes und tumorerzeugendes Potential
Sotalol wurde nur unzureichend bezüglich mutagener Wirkungen geprüft. Bisherige Untersuchungen erbrachten keine relevanten, auf ein gentoxisches Potential hinweisenden Befunde.
Langzeituntersuchungen an Ratte und Maus ergaben keine Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potential.
d) Reproduktionstoxizität
Studien an Ratten und Kaninchen haben keine
Hinweise auf teratogene Wirkungen ergeben. Embryoletalität trat bei
Ratten oberhalb einer Dosis von 140 mg/kg/Tag auf. Dosen ab 20 mg/
kg/Tag, verabreicht während des letzten Drittels der Trächtigkeit,
führten zu verminderten Neugeborenengewichten bei Ratten. Bei
pränatal exponierten Ratten wurden veränderte Rezeptordichten im
Gehirn und Verhaltensänderungen beobachtet.
Für den Menschen liegen keine ausreichenden Erfahrungen mit der Anwendung in der Schwangerschaft vor. Sotalol wird in die Muttermilch ausgeschieden. Bei Stillenden wurden Milch/-Plasma-Konzentrationsverhältnisse von 2,2-8,8 gemessen.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Calciumhydrogenphosphat, Maisstärke, Polyvidon, Natriumcarboxymethylstärke, Talkum, Magnesiumstearat, Farbstoff E 132.
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend
6.3 Dauer der Haltbarkeit
5 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Packung mit 20 Tabletten (N1)
Packung mit 50 Tabletten (N2)
Packung mit 100 Tabletten (N3)
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Keine besonderen Anforderungen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
CT Arzneimittel GmbH
Lengeder Str. 42a, 13407 Berlin
Telefon: 0 30/40 90 08-0
Telefax: 0 30/40 90 08-21
www.ct-arzneimittel.de
8. Zulassungsnummer
6328634.00.00
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung: 02. August 1999
10. Stand der Information
November 2006
11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
/home/sh/public_html/mediportal/data/dimdi/download/d98aa2bf6816aaa9332946f709499df5.rtf, zuletzt gespeichert am 15.11.2006 19:08:00 h 15