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Spalt Ibuprofen 200 Mg Brausetabletten

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2121

FA Anlage


zum Zulassungsbescheid Zul.-Nr. 71207.00.00

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FB Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben


Fachinformation


FC 1. Bezeichnung des Arzneimittels


Spalt Ibuprofen 200 mg Brausetabletten


Wirkstoff: Ibuprofen


FD 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


Eine Brausetablette enthält 200 mg Ibuprofen.


Sonstige Bestandteile:


Eine Brausetablette enthält 2,2 mmol (85 mg) Kalium als Kaliumcarbonat.


Eine Brausetablette enthält 8,8 mmol (204 mg) Natrium als Natriumhydrogencarbonat, Natriumdihydrogencitrat, Natriumcarbonat und Saccharin-Natrium.


Eine Brausetablette enthält 0,2 mg Sucrose als Sucrosepoly(palmitat, stearat).


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


FE 3. Darreichungsform


Brausetablette


Weiße, runde, auf beiden Seiten flache Tabletten.


FG 4. Klinische Angaben


FH 4.1 Anwendungsgebiete


Dieses Arzneimittel wird angewendet bei Erwachsenen und Kindern über 20 kg (ca. 6 Jahre) zur symptomatischen Behandlung von leichten bis mäßig starken Schmerzen wie Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Regelschmerzen /Dysmenorrhoe, Zahnschmerzen, Fieber sowie Schmerzen bei Erkältungen.


FN 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Zum Einnehmen.

Darf nur kurzzeitig eingenommen werden.


Die niedrigste wirksame Dosis ist über den kürzesten zur Linderung der Beschwerden erforderlichen Zeitraum anzuwenden. Wenn das Arzneimittel bei Schmerzen länger als 5 Tage oder bei Fieber länger als 3 Tage erforderlich ist oder wenn sich die Beschwerden verschlechtern, muss der Patient einen Arzt aufsuchen.


Die Brausetabletten werden in einem Glas Wasser aufgelöst und unmittelbar nach dem Auflösen getrunken. Die Brausetabletten dürfen nicht unaufgelöst geschluckt werden. Für Patienten, die einen empfindlichen Magen haben, empfiehlt es sich, dieses Arzneimittel während der Mahlzeiten oder mit Milch einzunehmen.


Für Erwachsene und Kinder mit einem Körpergewicht von mehr als 20 kg (ca. 6 Jahre).


Kinder mit einem Körpergewicht von mehr als 20 kg (ca. 6 Jahre):


200 mg (eine Brausetablette).


Die übliche Dosierung ist 20 - 30 mg/kg KG in der Regel in 3 Dosen pro Tag aufgeteilt (Tageshöchstdosis: 30 mg/kg KG).


Für Kinder zwischen 20 und 30 kg (ca. 6 bis 11 Jahre): 200 mg (eine Tablette), wenn nötig alle 6 Stunden. Innerhalb von jeweils 24 Stunden soll eine Gesamtdosis von 600 mg Ibuprofen (3 Tabletten) nicht überschritten werden.


Erwachsene, ältere Patienten und Jugendliche mit einem Körpergewicht von mehr als 30 kg (ca. 12 Jahre):


200 - 400 mg (ein oder zwei Brausetabletten).


Diese Einzeldosis soll nicht häufiger als alle 4 – 6 Stunden wiederholt werden, und innerhalb von jeweils 24 Stunden soll eine Gesamtdosis von 1200 mg Ibuprofen (6 Brausetabletten) nicht überschritten werden.


Ältere Patienten und Patienten mit Nieren- oder Leberschäden sollten die Behandlung immer mit der niedrigsten wirksamen Dosis beginnen.


FI 4.3 Gegenanzeigen


Überempfindlichkeit gegen Ibuprofen oder einen der sonstigen Bestandteile.


Patienten, bei denen es bei der Anwendung von Acetylsalicylsäure oder anderen nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) bereits früher einmal zu Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Asthma, Rhinitis oder Urtikaria) gekommen ist.


Aktive oder anamnestisch bekannte peptische Ulzera.


Bestehende oder in der Vergangenheit wiederholt aufgetretene obere gastrointestinale Blutungen oder Perforationen (mindestens 2 unterschiedliche Episoden nachgewiesener Ulzeration oder Blutung), auch im Zusammenhang mit einer vorherigen Therapie mit nicht-steroidalen Antirheumatika/ Antiphlogistika (NSAR).

Blutbildungs- oder Blutgerinnungsstörungen.


Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen, schweren Nierenfunktionsstörungen oder schwerer Herzinsuffizienz (siehe Abschnitt 4.4).


Gleichzeitige Anwendung mit anderen NSAR einschließlich COX-2-selektiver Cyclooxygenasehemmer (siehe Abschnitt 4.5).


Anwendung im letzten Drittel der Schwangerschaft (siehe Abschnitt 4.6).


FK 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Vorsicht ist geboten bei:


- systemischem Lupus erythematodes oder Mischkollagenosen wegen des erhöhten Risikos für eine aseptische Meningitis (siehe Abschnitt 4.8).

- Magen-Darm-Störungen und chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn), da sich diese Erkrankungen verschlechtern können (siehe Abschnitt 4.8).

- Ödemen, Hypertonie und/oder eingeschränkter Herzfunktion, da sich die Nierenfunktion verschlechtern und/oder eine Flüssigkeitsretention auftreten kann (siehe Abschnitt 4.5).

- eingeschränkter Nierenfunktion, da sich die Nierenfunktion weiter verschlechtern kann (siehe Abschnitt 4.3 und 4.8).

- eingeschränkter Leberfunktion (siehe Abschnitt 4.3 und 4.8).


Bei Patienten, die an Asthma bronchiale oder allergischen Erkrankungen leiden bzw. früher einmal daran litten, kann ein Bronchospasmus ausgelöst werden.


Nebenwirkungen können durch Anwendung der niedrigsten wirksamen Dosis über einen möglichst kurzen Zeitraum auf ein Mindestmaß reduziert werden (siehe gastrointestinale und kardiovaskuläre Risiken weiter unten).


Bei älteren Patienten besteht ein erhöhtes Risiko für schwerwiegende Folgen von Nebenwirkungen.


Gastrointestinale Wirkungen

Gastrointestinale Blutungen, Ulzera oder Perforationen, auch mit letalem Ausgang, wurden unter allen NSAR berichtet. Sie traten mit oder ohne vorherige Warnsymptome bzw. schwerwiegende gastrointestinale Ereignisse in der Anamnese zu jedem Zeitpunkt der Therapie auf.

Wenn es unter der Behandlung mit Ibuprofen zu einer gastrointestinalen Blutung oder Ulzeration kommt, ist die Behandlung sofort abzusetzen.


Patienten mit anamnestisch bekannter gastrointestinaler Toxizität, insbesondere in höherem Alter, sollten vor allem in der Anfangsphase der Behandlung alle ungewöhnlichen abdominellen Erscheinungen (insbesondere gastrointestinale Blutungen) melden.


Vorsicht ist geboten bei Patienten, die gleichzeitig mit Arzneimitteln behandelt werden, die das Risiko für gastrotoxische Erscheinungen oder Blutungen erhöhen könnten, so z. B. Kortikosteroide oder Antikoagulantien wie Warfarin oder thrombozytenaggregationshemmende Substanzen wie Acetylsalicylsäure (siehe Abschnitt 4.5). Vorsicht ist ebenfalls geboten bei Patienten, die selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer einnehmen.


Die Einnahme von Ibuprofen bei Patienten, die gewöhnlich 3 oder mehr alkoholische Getränke täglich zu sich nehmen, kann gastrointestinale Blutungen hervorrufen.


Kardiovaskuläre und zerebrovaskuläre Wirkungen

Vorsicht (Rücksprache mit dem Arzt oder Apotheker) ist geboten vor Beginn der Behandlung bei Patienten mit anamnestisch bekannter Hypertonie und/oder Herzinsuffizienz, da im Zusammenhang mit der NSAR-Therapie über Flüssigkeitsretention, Blutdruckanstieg und Ödembildung berichtet wurde.


Klinische Studien und epidemiologische Untersuchungen legen nahe, dass die Anwendung von Ibuprofen insbesondere bei hoher Dosierung (2400 mg täglich) und Langzeitbehandlung möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko für arterielle thrombotische Ereignisse (z. B. Myokardinfarkt oder Schlaganfall) einhergeht. Insgesamt liegen aus epidemiologischen Untersuchungen keine Anhaltspunkte dafür vor, dass niedrig dosiertes Ibuprofen (d. h. ≤ 1200 mg täglich) mit einem erhöhten Myokardinfarkt-Risiko einhergeht.


Dermatologische Wirkungen

Unter NSAR-Therapie wurde sehr selten über schwerwiegende Hautreaktionen, einige mit letalem Ausgang, einschließlich exfoliative Dermatitis, Stevens-Johnson-Syndrom und toxische epidermale Nekrolyse berichtet (siehe Abschnitt 4.8). Das höchste Risiko für derartige Reaktionen scheint zu Beginn der Therapie zu bestehen, da diese Reaktionen in der Mehrzahl der Fälle im ersten Behandlungsmonat auftraten. Beim ersten Anzeichen von Hautausschlägen, Schleimhautläsionen oder sonstigen Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion sollten Spalt Ibuprofen 200 mg Brausetabletten abgesetzt werden.


Die Anwendung von NSAR kann die Symptome einer Infektion maskieren.


Dieses Arzneimittel enthält 2,2 mmol (85 mg) Kalium pro Brausetablette. Dies ist zu berücksichtigen bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion sowie bei Personen unter Kalium kontrollierter Diät.


Dieses Arzneimittel enthält außerdem 8,8 mmol (204mg) Natrium pro Brausetablette. Dies ist zu berücksichtigen bei Personen unter Natrium kontrollierter (natriumarmer/-kochsalzarmer) Diät.


Dieses Arzneimittel enthält Sucrose. Patienten mit der seltenen

hereditären Fructose-Intoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.


FM 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Von der kombinierten Anwendung von Ibuprofen mit folgenden Arzneimitteln ist abzusehen:


- Acetylsalicylsäure (in einer Dosierung über 75 mg täglich), da diese das Nebenwirkungsrisiko erhöhen kann (siehe Abschnitt 4.3).

- Andere NSAR, da diese das Nebenwirkungsrisiko erhöhen können (siehe Abschnitt 4.3).


Bei der kombinierten Anwendung von Ibuprofen mit folgenden Arzneimitteln ist Vorsicht geboten:


- Niedrig dosierte Acetylsalicylsäure zur Antikoagulation (75 mg täglich oder weniger), da diese das Risiko für gastrointestinale Blutungen erhöhen und den positiven Effekt der Einnahme reduzieren kann.

- SSRI (selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer), da diese das Risiko für gastrointestinale Blutungen erhöhen können.

- Kortikosteroide, da diese das Nebenwirkungsrisiko insbesondere seitens des Magen-Darm-Trakts erhöhen können (siehe Abschnitt 4.4).

- Antihypertensiva und Diuretika: NSAR können die Wirkungen dieser Arzneimittel abschwächen. Insbesondere bei gleichzeitiger Anwendung kaliumsparender Diuretika kann das Hyperkaliämie-Risiko erhöht sein.

- Antikoagulantien: NSAR können die Wirkungen von Antikoagulantien wie Warfarin und Ticlopidin verstärken (siehe Abschnitt 4.4).

- Lithium: Es liegen Hinweise auf einen möglichen Anstieg der Lithium-Plasmaspiegel vor.

- Methotrexat: Es besteht die Möglichkeit, dass die Methotrexat-Plasmaspiegel ansteigen.

- Ciclosporin: Infolge der durch die NSAR bewirkten Hemmung der renalen Prostaglandin-Aktivität kann es zu einem Anstieg der Ciclosporin-Plasmakonzentration und des Risikos einer durch Ciclosporin hervorgerufenen Nephrotoxizität kommen.

- Zidovudin: Bei HIV-positiven Blutern, die gleichzeitig mit Zidovudin und Ibuprofen behandelt werden, liegen Hinweise auf ein erhöhtes Hämarthrose- und Hämatomrisiko vor.


Experimentelle Daten deuten darauf hin, dass Ibuprofen bei gleichzeitiger Anwendung mit Acetylsalicylsäure die Wirkung von niedrig dosierter Acetylsalicylsäure auf die Blutplättchenaggregation hemmen kann. Jedoch lassen sich wegen der begrenzten Datenlage sowie der Unsicherheiten bei einer Extrapolation von exvivoDaten auf die klinische Situation keine sicheren Schlussfolgerungen bezüglich der regelmäßigen Anwendung von Ibuprofen treffen. Bei gelegentlicher Anwendung von Ibuprofen ist eine klinisch relevante Wechselwirkung nicht wahrscheinlich (siehe Abschnitt 5.1).


FL 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft:


Die Hemmung der Prostaglandinsynthese kann die Schwangerschaft und/oder die embryo-fetale Entwicklung negativ beeinflussen. Daten aus epidemiologischen Studien weisen auf ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten sowie kardiale Missbildungen und Gastroschisis nach der Anwendung eines Prostaglandinsynthesehemmers in der Frühschwangerschaft hin. Das absolute Risiko für kardiovaskuläre Missbildungen war von weniger als 1 % bis auf ungefähr 1,5 % erhöht. Es wird angenommen, dass das Risiko mit der Dosis und der Dauer der Therapie steigt.

Bei Tieren wurde nachgewiesen, dass die Gabe eines Prostaglandinsynthese-hemmers zu erhöhtem prä- und post-implantärem Verlust und zu embryo-fetaler Letalität führt. Ferner wurden erhöhte lnzidenzen verschiedener Missbildungen, einschließlich kardiovaskulärer Missbildungen, bei Tieren berichtet, die während der Phase der Organogenese einen Prostaglandinsynthesehemmer erhielten.

Während des ersten und zweiten Schwangerschaftstrimesters sollte Ibuprofen nur gegeben werden, wenn dies unbedingt notwendig ist. Falls Ibuprofen von einer Frau angewendet wird, die versucht schwanger zu werden oder wenn es während des ersten oder zweiten Schwangerschaftstrimesters angewendet wird, sollte die Dosis so niedrig und die Behandlungsdauer so kurz wie möglich gehalten werden.


Während es dritten Schwangerschaftstrimesters können alle Prostaglandinsynthesehemmer:
- den Fetus folgenden Risiken aussetzen:

- die Mutter und das Kind, am Ende der Schwangerschaft, folgenden Risiken

aussetzen:


Daher ist Ibuprofen während des dritten Schwangerschaftstrimesters kontraindiziert.


Stillzeit:

In Studien begrenzten Umfangs ging Ibuprofen in sehr geringen Konzentrationen in die Muttermilch über.


Fertilität:

Es existiert eine gewisse Evidenz dafür, dass Arzneimittel, die die Cyclooxigenase / Prostglandinsynthese hemmen, die weibliche Fertilität über eine Wirkung auf die Ovulation beeinträchtigen können. Dies ist nach Absetzen der Behandlung reversibel.


FQ 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Patienten, die während der Anwendung von Ibuprofen unter Müdigkeit, Schwindel oder Sehstörungen leiden, sollten nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen bedienen. Einmalige Einnahme oder kurzzeitiger Gebrauch rechtfertigen gewöhnlich nicht die Anwendung besonderer Vorsichtsmaßnahmen.


FJ 4.8 Nebenwirkungen


Über Überempfindlichkeitsreaktionen wurde berichtet. Dabei kann es zu folgenden Erscheinungen kommen:


a) Anaphylaxie und unspezifische allergische Reaktionen,

b) Überempfindlichkeit seitens des Respirationstraktes mit Bronchospasmus, Asthma, Asthma-Exazerbation oder Dyspnoe,

c) verschiedene Hautreaktionen, z. B. selten exfoliative und bullöse Dermatosen (einschließlich toxischer epidermaler Nekrolyse und Erythema multiforme), Angiödem, Pruritus und Urtikaria.


Die nachfolgend aufgeführten Nebenwirkungen beziehen sich auf freiverkäuf-liche Wirkstärken von Ibuprofen bei kurzzeitiger Anwendung. Unter einer Langzeitbehandlung chronischer Erkrankungen kann es zu weiteren Nebenwirkungen kommen.


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt: sehr häufig (≥ 1/10); häufig (≥ 1/100 bis < 1/10); gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100); selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000); sehr selten (< 1/10.000).


Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angegeben.


Untersuchungen

Sehr selten:

Abnahmen der Hämatokrit- und Hämoglobinwerte.




Herzerkrankungen

Sehr selten:

Herzversagen




Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Sehr selten:

Blutbildungsstörungen: Panzytopenie, Agranulozytose, aplastische Anämie, hämolytische Anämie, Leukopenie, Thrombozytopenie, Anämie. Erste Anzeichen sind: Fieber, Halsschmerzen, oberflächliche Ulzera der Mundschleimhaut, grippeähnliche Symptome, starke Abgeschlagenheit, Nasen- und Hautblutungen.




Erkrankungen des Nervensystems

Gelegentlich:

Schwindel und Kopfschmerzen




Augenerkrankungen

Sehr selten:

Sehstörungen




Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Sehr selten:

Tinnitus und Schwindel




Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Sehr selten:

Asthma, Bronchospasmus, Dyspnoe und keuchende Atmung




Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Gelegentlich:

Bauchschmerzen, Dyspepsie, Übelkeit, aufgetriebener Bauch und Gastritis.





Selten:

Durchfall, Blähungen, Obstipation und Erbrechen





Sehr selten:

Peptisches Ulkus, Perforation oder Blutung im Magen-Darm-Trakt, in manchen Fällen mit tödlichem Verlauf, insbesondere bei älteren Patienten. Exazerbation einer Colitis ulcerosa bzw. eines Morbus Crohn (siehe Abschnitt 4.4). Ulzeration der Mundschleimhaut.





Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Sehr selten:

Nierenversagen, interstitielle Nephritis, Niereninsuffizienz, nephrotisches Syndrom, Nierenpapillennekrose, Hämaturie und Proteinurie.




Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Gelegentlich:


Sehr selten:

Verschiedene Hautausschläge.


Schwere Formen von Hautreaktionen wie Erythema multiforme und toxische epidermale Nekrolye können auftreten. Stevens-Johnson Syndrom




Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Sehr selten:

Aseptische Meningitis.




Gefäßerkrankungen

Sehr selten:

Blutdruckanstieg




Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Sehr selten:

Ödem, peripheres Ödem.




Erkrankungen des Immunsystems

Gelegentlich:

Überempfindlichkeitsreaktionen mit Urtikaria und Pruritus.





Sehr selten:

Bei Patienten mit bestehenden Autoimmunerkrankungen (z. B. systemischer Lupus erythematodes, Mischkollagenosen) wurden unter der Behandlung mit Ibuprofen Einzelfälle von Symptomen einer aseptischen Meningitis, darunter Nackensteifigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Fieber oder Desorientiertheit, beobachtet.






Schwere Überempfindlichkeitsreaktionen. Zu den Symptomen können gehören: Gesichts-, Zungen- und Kehlkopfschwellungen, Dyspnoe, Tachykardie, Hypotonie (Anaphylaxie, Angioödem oder schwerer Schock).



Exazerbation von Asthma und Bronchospasmus.




Leber- und Gallenerkrankungen

Sehr selten:

Leberstörungen, insbesondere bei Langzeittherapie, Hepatitis und Ikterus










Psychiatrische Erkrankungen

Sehr selten:

Nervosität


Über Ödeme, Blutdruckanstieg und Herzversagen wurde im Zusammenhang mit NSAR – Behandlung berichtet.


KlinischeStudien und epidemiologischen Untersuchungen legen nahe, dass die Anwendung von Ibuprofen insbesondere bei hoher Dosierung (2400 mg täglich) und Langzeitbehandlung möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko für arterielle thrombotische Ereignisse (z. B. Myokardinfarkt oder Schlaganfall) einhergeht (siehe Abschnitt 4.4).


FO 4.9 Überdosierung


Bei Kindern kann die Aufnahme von mehr als 400 mg/kg KG Symptome verursachen. Bei Erwachsenen ist die Dosis-Wirkungs-Beziehung weniger eindeutig. Die Halbwertszeit liegt bei einer Überdosierung bei 1,5 – 3 h.


Symptome

Bei den meisten Patienten kommt es nach Aufnahme klinisch bedeutsamer NSAR-Mengen lediglich zu Übelkeit, Erbrechen, epigastrischen Schmerzen oder seltener zu Durchfall. Tinnitus, Kopfschmerzen und gastrointestinale Blutungen sind ebenfalls möglich. Bei schwereren Intoxikationen werden toxische Erscheinungen seitens des Zentralnervensystems beobachtet, die sich als Schläfrigkeit, gelegentlich auch als Erregtheit und Desorientierung oder Koma äußern. Gelegentlich kommt es zu Konvulsionen. Bei schweren Intoxikationen kann es zu metabolischer Azidose und wahrscheinlich aufgrund einer Beeinflussung der Wirkungen zirkulierender Gerinnungsfaktoren zu einer Verlängerung der Prothrombinzeit/INR (International Normalized Ratio) kommen. Ferner kann es zu akutem Nierenversagen und Leberschädigung kommen. Bei Asthmatikern ist eine Asthma-Exazerbation möglich.


Therapie

Die Behandlung sollte symptomatisch und unterstützend erfolgen und das Offenhalten der Atemwege und eine Überwachung der Herz- und Vitalfunktionen umfassen, und zwar so lange, bis der Zustand des Patienten stabil ist. Bei Vorstellung des Patienten innerhalb von einer Stunde nach Aufnahme einer potentiell toxischen Menge ist die orale Gabe von Aktivkohle zu erwägen. Häufig auftretende oder länger anhaltende Konvulsionen sind mit intravenösem Diazepam oder Lorazepam zu behandeln. Bei Asthma Bronchodilatatoren geben.


FF 5. Pharmakologische Eigenschaften


F1 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Propionsäure-Derivate

ATC-Code: M01 AE01


Bei Ibuprofen handelt es sich um ein Phenylpropionsäurederivat und NSAR mit nachgewiesener Wirksamkeit durch Hemmung der Prostaglandinsynthese. Beim Menschen vermindert Ibuprofen entzündungsbedingte Schmerzen, Schwellungen und Fieber. Ferner hemmt Ibuprofen reversibel die Thrombozytenaggregation.


In klinischen Studien gingen die mit Ibuprofen-Brausetabletten erreichten Ibuprofen-Plasmaspiegel mit einer rasch einsetzenden analgetischen Wirkung einher, wobei die schmerzstillende Wirkung nach ca. 30 – 40 min einsetzte. Bei Einnahme einer Dosis von 400 mg hält die analgetische Wirkung von Ibuprofen bis zu 8 h lang an. In den meisten klinischen Studien zeichnete sich Ibuprofen gegenüber Paracetamol durch ein rascheres Einsetzen einer klinisch relevanten Schmerzstillung, eine signifikant stärker ausgeprägte schmerzstillende Gesamtwirkung sowie eine signifikant längere Wirkdauer aus.


Experimentelle Daten deuten darauf hin, dass Ibuprofen bei gleichzeitiger Anwendung mit Acetylsalicylsäure die Wirkung von niedrig dosierter Acetylsalicylsäure auf die Blutplättchenaggregation hemmen kann. In einer Studie, in der 400 mg Ibuprofen als Einzeldosis 8 Stunden vor bzw. 30 Minuten nach der Gabe eines schnell freisetzenden Acetylsalicylsäure-Präparats (81 mg) eingenommen wurde, kam es zu einer verminderten Wirkung von Acetylsalicylsäure auf die Bildung von Thromboxan bzw. die Blutplättchenaggregation. Jedoch lassen sich wegen der begrenzten Datenlage sowie der Unsicherheiten bei einer Extrapolation von ex vivo Daten auf die klinische Situation keine sicheren Schlussfolgerungen bezüglich der regelmäßigen Anwendung von Ibuprofen treffen. Bei gelegentlicher Anwendung von Ibuprofen ist eine klinisch relevante Wechselwirkung nicht wahrscheinlich.


F2 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Nach Einnahme wird das in Lösung gebrachte Ibuprofen rasch resorbiert, wenn die Brausetabletten unter Nüchternbedingungen verabreicht werden. Die Cmaxwird bei den Brausetabletten bereits innerhalb von 0,36 h (ca. 22 min) erreicht, während dies bei herkömmlichen Filmtabletten erst nach 45 – 90 min der Fall ist.

Bei Einnahme während einer Mahlzeit werden bei herkömmlichen Filmtabletten maximale Plasmaspiegel nach 1 – 2 h erreicht.

Die Eiweißbindung von Ibuprofen beträgt ca. 99 %. Nach Einnahme einer Dosis wird Ibuprofen in den ersten 24 h zu 75 – 85 % (vorwiegend in Form von zwei Metaboliten) renal ausgeschieden, während der Rest nach biliärer Exkretion mit den Fäzes eliminiert wird. Die Ausscheidung ist innerhalb von 24 h abgeschlossen.


Die Halbwertszeit von Ibuprofen beträgt ungefähr 2 h.


In begrenzten Untersuchungen ging Ibuprofen in sehr geringen Konzentrationen in die Muttermilch über.


F3 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Die subchronische und chronische Toxizität von Ibuprofen in Tierversuchen bestand vor allem aus Läsionen und Ulzerationen im Magen-Darm-Trakt.

In-vitro-und In-vivo-Untersuchungen ergaben keine klinisch relevanten Hinweise auf mutagene Wirkungen von Ibuprofen. In Studien an Ratten und Mäusen wurden keine Hinweise auf kanzerogene Effekte von Ibuprofen gefunden.

Ibuprofen führte zu einer Hemmung der Ovulation beim Kaninchen und beeinträchtigte die Implantation in verschiedenen Tierspezies (Kaninchen, Ratte, Maus). Experimentelle Studien an Ratte und Kaninchen haben gezeigt, dass Ibuprofen die Plazenta passiert. Nach Gabe von maternal toxischen Dosen traten bei Nachkommen von Ratten vermehrt Missbildungen auf (Ventrikelseptumdefekte).



In tierexperimentellen Untersuchungen wurde beobachtet, dass die Anwendung von NSAR, von denen eine Hemmung der Prostaglandinsynthese bekannt ist, die Häufigkeit von Dystokie und eines verzögerten Geburtsvorganges erhöhen kann.


FR 6. Pharmazeutische Angaben


F7 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Kaliumcarbonat (E 501)

Natriumcarbonat (E 500) Citronensäure (E 330)

Natriumdihydrogencitrat (E 331)

Natriumhydrogencarbonat (E 500)

Hypromellose (E 464)

Saccharin-Natrium (E 954)

Sucrosepoly(palmitat, stearat)

Menthol-Aroma, sprühgetrocknet, 265372, Symrise

Grapefruit-Aroma, Evogran 301877, Symrise

Magnesiumstearat (E 470 b)


FS 6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


FT 6.3 Dauer der Haltbarkeit


2 Jahre


FX 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Nicht über 30 ºC lagern.

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.


FY 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Folienstreifen aus Papier/PE/Aluminium in einem Umkarton.


Packungsgrößen: 2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16 und 20 Brausetabletten


F4 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur

Handhabung


Keine besonderen Anforderungen.


FZ 7. Inhaber der Zulassung


Whitehall-Much GmbH

Regina-Protmann-Str. 16

48159 Münster


Postanschrift:

Whitehall-Much GmbH

Postfach 8604

48046 Münster


F5 8. Zulassungsnummer


71207.00.00


F6 9. Datum der Erteilung der Zulassung


[siehe Unterschrift]


F10 10. Stand der Information


...


F11 11. Verkaufsabgrenzung


Apothekenpflichtig


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