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Spasyt 5mg

Document: 03.03.2011   Fachinformation (deutsch) change

_ __________________Fachinformation____________________________


_____________________________________________Spasyt® 5 mg

1. Bezeichnung des Arzneimittels

Spasyt® 5 mg

Wirkstoff: Oxybutynin


2. Qualitative und quantitative Zusam­mensetzung

1 Tablette enthält 5 mg Oxybutynin­hydrochlorid


Hilfsstoffe siehe 6.1.


3. Darreichungsform

Tabletten


4. Klinische Angaben

4.1 Anwendungsgebiete

Zur symptomatischen Behandlung der Über­aktivität des Detrusors (Harnblasenmuskels; idiopathische oder neurogene Detrusor­überaktivität), mit den Symptomen

Pollakisurie, Nykturie, imperativem Harn­drang und Drang-Inkontinenz.


Kinder und Jugendliche

Oxybutyninhydrochlorid ist angezeigt bei Kindern über 5 Jahre bei:

- Harninkontinenz, imperativem Harndrang und Pollakisurie bei Blaseninstabilität, hervorgerufen durch idiopathische oder neurogene Detrusorüberaktivität.

-Nächtlicher Enuresis bei Detrusorüber-aktivität, in Verbindung mit nicht medikamentöser Behandlung, sofern andere Maßnahmen versagt haben.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwen­dung.

Die Dosierung ist individuell vorzunehmen. Soweit nicht anders verordnet gelten fol­gende Empfehlungen:


Erwachsene:

Erwachsene erhalten als initiale Dosis ½ Tablette Spasyt 5 mg 3 mal täglich (entspre­chend 7,5 mg Oxybutyninhydrochlorid täg­lich). Anschließend ist die Regeldosis 3 mal täglich ½ – 1 Tablette Spasyt 5 mg (ent­sprechend 7,5 - 15 mg Oxybutyninhydro­chlorid täglich). Danach sollte die niedrigste effektive Erhaltungsdosis gewählt werden.

Bei ungenügendem Therapieerfolg kann die Dosis bis auf maximal 4 mal täglich 1 Ta­blette Spasyt 5 mg (entsprechend 20 mg Oxybutyninhydrochlorid) erhöht werden.

Spasyt 5 mg sollte in 2 - 3 (maximal 4) Ein­zeldosen pro Tag eingenommen werden.


Ältere Menschen:

Ältere Menschen erhalten als initiale Dosis 2 mal täglich ½ Tablette Spasyt 5 mg (ent­sprechend 5 mg Oxybutyninhydrochlorid täglich). Danach sollte die niedrigste effek­tive Erhaltungsdosis gewählt werden.

Bei ungenügendem Therapieerfolg kann die Dosis bis auf maximal 4 mal täglich 1 Tablette Spasyt 5 mg (entsprechend 20 mg Oxybutyninhydrochlorid) erhöht werden.

Die Halbwertszeit ist bei älteren Menschen meist erhöht, deshalb kann eine Dosis von 10 mg pro Tag schon ausreichend sein.


Kinder über 5 Jahre:

Kinder über 5 Jahre erhalten als initiale Dosis 2 mal täglich ½ Tablette Spasyt 5 mg (entsprechend 5 mg Oxybutyninhydrochlo­rid) täglich. Danach sollte die niedrigste effektive Erhaltungsdosis gewählt werden.

Je nach Alter und Körpergewicht gelten folgende Dosierungsrichtlinien:


Alter

Körpergewicht

Dosis pro Tag

5-9 Jahre

20-30 kg

7,5 mg aufgeteilt
in 3 Einzelgaben

9-12 Jahre

30-38 kg

10 mg aufgeteilt
in 2 Einzelgaben

12 Jahre und älter

>38 kg

15 mg aufgeteilt
in 3 Einzelgaben


Die maximale tägliche Dosis pro kg Körper­gewicht beträgt 0,3-0,4 mg, jedoch darf die Dosis für Kinder 3 Tabletten Spasyt 5 mg täglich (entsprechend 15 mg Oxybutynin­hydrochlorid) nicht überschreiten.


Die Einnahme wird bei Kindern unter 5 Jahren nicht empfohlen.


Die Tabletten können auf nüchternen Magen vor, während oder nach den Mahlzeiten unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (ca. 1 Glas Wasser) eingenommen werden.


Die Behandlungsdauer richtet sich nach dem Auftreten der Symptome.


4.3 Gegenanzeigen:

Spasyt 5 mg darf nicht eingenommen werden bei:

  • Überempfindlichkeit gegenüber Oxybuty­nin oder einem der sonstigen Bestandteile

  • Engwinkelglaukom

  • Myasthenia gravis

  • Obstruktiver Uropathie (z. B. Prostata­hyperplasie, Harnröhrenstriktur).

  • Stenosen im Bereich der übrigen Harnwege und des Magen-Darm-Kanals

  • Darmatonie und Darmverschluss (Ileus)

  • schwerer Colitis ulcerosa oder toxischem Megakolon.


4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnah­ men für die Anwendung

  • Pollakisurie oder Nykturie infolge Herz- oder Nierenfunktionsstörungen sollten vor der Therapie mit Spasyt 5 mg ausgeschlos­sen werden.

  • Vorsicht ist auch geboten bei Patienten mit Einschränkung der Leber- bzw. Nieren­funktion, besonders denjenigen mit schwe­rer Leber- oder Niereninsuffizienz, da zu diesen Patientengruppen keine Pharmako­kinetik-Daten vorliegen. Eine Reduzierung der Dosis könnte notwendig werden.

  • Oxybutynin kann die Symptome von Hyperthyreose, koronarer Herzkrankheit, Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen, Tachykardie, Hypertonie, autonomer Neu­ropathie, Hiatushernie mit gastroösopha­gealer Refluxkrankheit oder Refluxö­sophagitis oder anderen schweren Magen-Darm-Erkrankungen sowie der Prostata­hyperplasie verstärken.

  • Vorsicht ist bei Patienten mit Fieber oder bei hohen Umgebungstemperaturen gebo­ten. Die Therapie kann möglicherweise über die Abnahme der Schweißdrüsen­sekretion einen Hitzschlag verursachen.

  • Bei Patienten mit Parkinson Krankheit oder bei anderen zentralnervösen Krank­heiten, die mit kognitiven Einschränkun­gen einhergehen, ist ebenfalls Vorsicht ge­boten, da psychiatrische und zentralnervöse Nebenwirkungen leichter ausgelöst wer­den. Eine niedrigere Dosierung könnte auch hier notwendig werden.

  • Wenn während der Therapie eine Infektion des Urogenitalsystems auftritt, muss diese entsprechend behandelt werden.

  • Der langfristige Gebrauch kann die Ent­wicklung von Karies, Zahnfleischerkran­kungen, einer Hefepilzinfektion der Mund­höhle wegen der Einschränkung oder Auf­hebung der Speichelsekretion begünstigen.

  • Da Oxybutynin das Auftreten eines Engwinkelglaukoms auslösen kann, sollte während der Behandlung gelegentlich die Sehschärfe und der Augeninnendruck kon­trolliert werden. Die Patienten sollten an­gewiesen werden, unverzüglich einen Arzt aufzusuchen, wenn sie einen plötzlichen Verlust der Sehschärfe bemerken.


Kinder und Jugendliche

Da Unbedenklichkeit und Wirksamkeit bei Kindern unter 5 Jahren nicht nachgewiesen sind, wird die Anwendung von Spasyt 5 mg in dieser Altersgruppe nicht empfohlen.
Es gibt nur begrenzte Daten, die die Wirksamkeit von Oxybutynin bei Kindern mit monosymptomatischer Enuresis nocturna, die nicht durch eine Detrusorüberaktivität bedingt ist, bestätigen.
Bei Kindern über 5 Jahren sollte Oxybutynin vorsichtig angewendet werden, weil diese gegenüber den Wirkungen von Oxybutynin empfindlicher reagieren können, dies gilt besonders für die zentralnervösen und psychiatrischen Nebenwirkungen.


Dieses Arzneimittel enthält Lactose.

Patienten, die an seltenen angeborenen Stoffwechselerkrankungen wie Galaktose-Intoleranz, Lapp-Lactase-Mangel oder Glucose-Galaktose Malabsorption leiden, sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.


Ältere Menschen:

Bei älteren Patienten ist Vor­sicht geboten, weil diese gegenüber den Wirkungen von Oxybutynin empfindlicher reagieren können. Bei älteren Menschen sind die Plasmaspiegel in der Regel höher. Daher können bei älteren Patienten niedrigere Dosierungen erforderlich sein.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Mit­teln

Die anticholinerge Wirkung von Oxybutynin wird verstärkt durch die gleichzeitige Be­handlung mit anderen Anticholinergika oder Arzneimitteln mit anticholinerger Wirkung, wie

  • Amantadin und andere Antiparkinsonmittel (z. B. Biperiden, L-Dopa)

  • Antihistaminika

  • Neuroleptika (Phenothiazine, Butyrophe­none)

  • Chinidin

  • Trizyklische Antidepressiva

  • Atropin und verwandte Verbindungen.


Durch die Verminderung der Magen-Darm-Motilität kann Oxybutynin die Aufnahme anderer Arzneimittel aus dem Magen-Darm-Trakt beeinflussen.


Bei gleichzeitiger Verwendung von Spasyt 5 mg und Prokinetika (z.B. Metoclopramid, Domperidon) kann es zu einer gegenseitigen Abschwächung der Wirkung auf die Motilität des Magen-Darm-Trakts kommen.


Da nachgewiesen wurde, dass Oxybutynin durch das Cytochrom P 450 Isoenzym CYP 3A4 verstoffwechselt wird, sind Wechsel­wirkungen mit Medikamenten, welche dieses Isoenzym hemmen, nicht auszuschließen.

Dies ist bei einer gleichzeitigen Behandlung mit Azol-Antimykotika (z. B. Ketoconazol) oder Makrolid-Antibiotika (z. B. Erythromycin) zu beachten.


F

Nebenwirkung

Sehr häufig (>1/10)

Häufig (>1/100), <1/10)

Gelegentlich (>1/1000; <1/100)

Selten (>1/10000; < 1/1000)

Sehr selten (einschl. Einzelfälle (< 1/10000)

Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes

Mundtrocken­heit

Übelkeit

Obstipation

Abdominalschmerzen

Dyspepsie

Diarrhoe

Erbrechen

Anorexie

Sodbrennen, Reflux-ösopha­gitis


Psychiatrische Erkrankungen



Halluzinationen

Verwirrung

Orientierungslosigkeit

Erregung

Angstzustände

Teilnahmslosigkeit

Konzentrati­ons­schwäche

Verhaltensauf­fäl­ligkeiten

Verfolgungs­wahn

Alpträume

Erkrankungen des Nervensystems


Schwindel

Benommenheit

Kopfschmerzen

Müdigkeit

Schläfrigkeit


Krämpfe

Augenerkrankun­gen


Pupillenerwei­terung

Verschwommensehen

Trockene Augen

Lichtempfindlichkeit


Glaukom

Herzerkrankungen



Tachykardie


Herzklopfen

Arrhythmie


Erkrankungen der Haut und des Unterhaut­zellgewebes


Hautrötung

Erröten

Hauttrockenheit


Angioödem

Allergische Hautreak­tionen (Erythem, Urtikaria)

Photosensiti­vität

Erkrankungen der Niere und der Harnwege


Schwierigkeiten beim Wasserlassen


Harnverhal­tung


Erkrankungen der Geschlechtsorgane





Erektile Dysfunktion

Allgemeine Erkrankungen





Hitzschlag


ür Itraconazol wurde eine Hemmung der Verstoffwechselung von Oxybutynin nach­gewiesen. Dies führte zu einer Verdoppelung der Oxybutynin-Plasma-Konzentrationen, jedoch nur zu einer 10 %igen Erhöhung der Plasmaspiegel des aktiven Metaboliten. Da der Metabolit für ca. 90 % der antimuskarini­schen Wirkung verantwortlich ist, scheint diese Wechselwirkung von geringfügiger klinischer Relevanz zu sein.

Aufgrund einer Mundtrockenheit lösen sich sublingual verabreichte Nitrate möglicher­weise nicht auf. Patienten, die mit sublingu­alen Nitraten behandelt werden, sollten daher angewiesen werden, vor der Anwendung die Mundschleimhaut mit der Zunge oder etwas Wasser zu befeuchten.


4.6 Anwendung während Schwangerschaft und in der Stillzeit

Es liegen keine klinischen Daten für die Verwendung von Spasyt 5 mg bei Schwan­geren vor. In tierexperimentellen Studien ruft Oxybutynin Missbildungen hervor (siehe 5.3). Das potenzielle Risiko für den Men­schen ist nicht bekannt. Spasyt 5 mg darf nicht während der Schwangerschaft verwen­det werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich.


Bei der Ratte wurde der Übergang von Oxy­butynin in die Muttermilch nachgewiesen. Da nicht bekannt ist, ob Oxybutynin auch beim Menschen in die Muttermilch übergeht, darf unter Einnahme von Spasyt 5 mg nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung gestillt werden.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüch­tigkeit und das Bedienen von Maschinen

Dieses Arzneimittel kann bereits bei emp­fohlenem Gebrauch das Reaktionsvermögen und die Sehschärfe so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschi­nen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt werden kann. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosierungsänderung, Präparatewechsel und im Zusammenwirken mit Alkohol.


4.8 Nebenwirkungen

Die Nebenwirkungen werden am häufigsten durch die anticholinergen Effekte von Oxy­butynin verursacht. Folgende Nebenwirkun­gen können auftreten:


Die meisten Nebenwirkungen sind dosisab­hängig und können durch eine Dosisreduk­tion verringert oder beseitigt werden.


4.9 Überdosierung

a) Symptome einer Überdosierung

Eine Überdosierung von Oxybutynin kann sich durch eine Verstärkung der parasym­patholytischen (Neben-) Wirkungen äußern:

Im Zentralnervensystem (z. B. Ruhelosigkeit, Erregung, Verwirrtheit, Halluzinationen bis hin zu psychotischen Verhaltensweisen, Ataxie, Verstörtheit, Nervosität), Änderun­gen im Kreislaufsystem (z.B. Hitzegefühl, Blutdruckabfall, Schwindel, Herzrhythmus­störungen, Tachykardie, Gesichtsröte), Stö­rungen im Atmungstrakt, Lähmungen und Koma.

Außerdem können die Zeichen einer Anti­cholinergika-Vergiftung auftreten wie z B. Pupillenerweiterung (Mydriasis), Fieber, rote heiße Haut und trockene Schleimhäute.


b) Therapiemaßnahmen bei schwerer Über­dosierung

Sofortige Magenspülung und Gabe von Aktivkohle

In schweren Fällen Injektion von Physostig­min. Die intravenöse Injektion von Physostigmin sollte langsam erfolgen.


Erwachsene:

0,5-2 mg i.v. Physostigmin; falls erforderlich kann die Physostigmin-Gabe mehrmals wiederholt werden, bis zu einer Tagesdosis von 5 mg.


Kinder:

30 µg Physostigmin/kg Körpergewicht i.v., falls erforderlich kann die Physostigmingabe wiederholt werden, bis zu einer Tagesdosis von max. 2 mg.


Das Fieber sollte symptomatisch behandelt werden.

Bei ausgeprägter nervöser Unruhe oder Erregung kann Diazepam 10 mg intravenös injiziert werden.

Tachykardien können intravenös mit Propra­nolol behandelt, Harnverhaltung kann durch Blasenkatheterisierung behoben werden.


Droht eine Lähmung der Atemmuskulatur, so ist eine künstliche Beatmung erforderlich.


5. Pharmakologische Eigenschaften

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Therapeutische Gruppe: Urologische Spas­molytika

ATC-Code: G04B D04


Oxybutyninhydrochlorid ist ein synthetisches tertiäres Amin mit direkter anticholinerger und spasmolytischer Wirkung auf die glatte Muskulatur u.a. der Harnblase. Oxybutynin besitzt in tierexperimentellen Untersuchun­gen auch lokalanästhetische und analgetische Eigenschaften.


Die klinische Wirkung äußert sich in einer Erhöhung der Harnblasenkapazität, in einer Reduzierung der unkontrollierten Kontrakti­onsfrequenz des instabilen (hyperaktiven) Blasendetrusors und in einem verzögerten Beginn des Miktionsdrangs. Die Inkonti­nenzprobleme werden dadurch vermindert.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Oxybutynin wird nach oraler Verabreichung rasch resorbiert. Plasmaspitzenkonzentratio­nen treten nach 60-90 Minuten auf. Es tritt eine hohe interindividuelle Variabilität auf. Gleichzeitige Nahrungsaufnahme, vor allem eine Mahlzeit mit hohem Fettgehalt, verzö­gert die Resorption von Oxybutynin, erhöht jedoch die Bioverfügbarkeit insgesamt.

Die Wirkdauer von Oxybutynin beträgt ca. 6-10 Stunden.


Die Bioverfügbarkeit ist aufgrund eines ausgeprägten First-Pass-Metabolismus ge­ring und liegt bei 2 – 11 %.

Oxybutyninhydrochlorid wird unter Beteili­gung von Cytochrom P 450 (CYP 3A4) metabolisiert. Durch die individuelle Dispo­sition kann es zu starken interindividuellen Schwankungen des Oxybutyninmetabolis­mus kommen.

Hauptmetaboliten sind der inaktive Metabolit 2,2-Phenylcyclohexylglykolsäure und der aktive Metabolit N-Desethyloxybutynin, der eine vergleichbare pharmakologische Akti­vität wie das Oxybutynin besitzt, jedoch erheblich höhere Plasmakonzentrationen als die Muttersubstanz erreicht. Die Elimination des Oxytutynins erfolgt biphasisch, die des Metaboliten N-Desethyloxybutynin mo­nophasisch.

Die Eliminationshalbwertszeit beträgt so­wohl für den Arzneistoff selbst als auch für den aktiven Metaboliten 2 - 3 Stunden. Eine sehr geringe Menge an Oxybutynin wird unverändert im Urin ausgeschieden.

Oxybutynin ist zu 83-95% an Plasmaalbumin gebunden.


Bei älteren Patienten kann aufgrund einer höheren Bioverfügbarkeit die Eliminations­halbwertszeit von 2-3 Stunden auf 5 Stunden verlängert sein, ebenso ist die AUC nach mehrfacher Anwendung 2-4mal höher. Unerwünschte Nebenwirkungen können hierdurch verstärkt auftreten und eine Dosis­reduktion erfordern.


Bioverfügbarkeit

Eine im Jahr 1997 durchgeführte Bioverfüg­barkeits­untersuchung an 32 Probanden ergab im Vergleich zum Refe­renzpräparat:


Oxybutynin (siehe Abbildung 1):


Spasyt 5 mg

Referenz-präparat

cmax [µg l-1]

11,07

6,53

12,48

12,94

tmax [h]

0,56

0,15

0,73

0,63

AUC

[µg h l-1]

24,83

13,66

26,01

22,76

Angabe als arithmetische Mittel Standard­abweichung


cmax maximale Wirkstoffkonzentration

tmax Zeitpunkt der maximalen Wirkstoff­konzentration


AUC Fläche unter der Konzentration/Zeit-Kurve


N-Desethyloxybutynin (siehe Abbildung 2):


Spasyt 5 mg

Referenz-präparat

AUC

[µg h l-1]

293,58

127,36

276,83

120,02

cmax [µg l-1]

83,54

20,52

83,84

24,59

tmax [h]

0,85

0,41

1,01

0,62

Angabe als arithmetische Mittel Standardabweichung


cmax maximale Wirkstoffkonzentration

tmax Zeitpunkt der maximalen Wirkstoffkon­zentration


AUC Fläche unter der Konzentration/Zeit-Kurve


Mittlere Plasmaspiegelverläufe im Vergleich zu einem Referenzpräparat in einem Kon­zentrations-Zeit-Dia­gramm s. Abbildung 1 bzw. 2.


5.3 Präklinische Sicherheitsdaten:

Untersuchungen zum mutagenen und kanze­rogenen Potenzial verliefen negativ.

Untersuchungen an trächtigen Ratten haben Hinweise auf ein teratogenen Potenzial erge­ben. Es traten ab einer Dosis von 20 mg/kg/Tag vermehrt Herzfehlbildungen auf. Bei höheren Dosierungen traten außerdem extrathorako-lumbäre Rippen und eine er­höhte neonatale Mortalität auf. Oxybutynin geht bei der Ratte in die Muttermilch über.


6. Pharmazeutische Angaben

6.1 Hilfsstoffe

Lactose, Calciumstearat, Mikrokristalline Cellulose


6.2 Inkompatibilitäten

Bisher keine bekannt.


6.3 Dauer der Haltbarkeit

5 Jahre


6.4 Besondere Lagerungs- und Aufbewah­rungshinweise

Nicht über +25°C lagern.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

PVC-Aluminium-Blister oder Verbundfoli-enbeutel mit 25, 30, 48, 50, 98 und 100 Tabletten.

Anstaltspackung mit 5000 Tabletten

6


.6 Hinweise für die Handhabung und Entsorgung

Keine besonderen Hinweise erforderlich.


7. Pharmazeutischer Unternehmer

TAD Pharma GmbH

Heinz-Lohmann-Straße 5

D-27472 Cuxhaven


Tel.: (04721) 606-0

Fax: (04721) 606-333

E-Mail: info@tad.de

Internet: www.tad.de


8. Zulassungsnummer

39904.00.00


9. Datum der Zulassung/Verlängerung

29.07.1998/21.02.2005


10. Stand der Information

Januar 2011


11. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht

Verschreibungspflichtig





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