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Spersacarpin 0,5% Augentropfen

Fachinformation

Spersacarpin® 0,5%, 2% Augentropfen

1. BEZEICHNUNG DER ARZNEIMITTEL

Spersacarpin 0,5% (5 mg/ml) Augentropfen Spersacarpin® 2% (20 mg/ml) Augentropfen

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

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Spersacarpin 0,5%, 2% Augentropfen 1 ml Augentropfen enthält:

5 mg/ 20 mg Pilocarpinhydrochlorid

Die vollständige Auflistung der weiteren Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Augentropfen

4.    KLINISCHE ANGABEN

4.1    Anwendungsgebiete

-    Chronisches Offenwinkelglaukom    (chronisches Weitwinkelglaukom)

-    Chronisches Winkelblockglaukom    (chronisches Engwinkelglaukom)

-    Akuter Glaukomanfall

-    Pupillenverengung (Miosis) nach Pupillenerweiterung durch Mydriatika bzw. nach Operationen.

4.2    Dosierung, Art und Dauer der Anwendung Spersacarpin 0,5% (5 mg/ml) Augentropfen

Bei chronischem Glaukom wird entsprechend dem Augeninnendruck 3- bis 4-mal täglich jeweils 1 Tropfen Spersacarpin® 0,5% 5 mg/ml Augentropfen in den Bindehautsack eingetropft. Die erforderliche Dosis wird an Hand der Tagesdruckkurven individuell bestimmt.

Bei akutem Glaukomanfall werden die Tropfen bis zum Erreichen des erforderlichen Druck-Niveaus appliziert. Danach und zur Behandlung des unbehandelten Partnerauges stehen höhere Konzentrationen von Pilocarpinaugentropfen zur Verfügung.

Spersacarpin 2% (20 mg/ml) Augentropfen

Bei chronischem Glaukom wird entsprechend dem Augeninnendruck 3- bis 4-mal täglich jeweils 1 Tropfen Spersacarpin® 2% (20 mg/ml) Augentropfen in den Bindehautsack eingetropft.

Die erforderliche Dosis wird an Hand der Tagesdruckkurven individuell bestimmt.

Bei akutem Glaukomanfall werden Tropfen niedriger Konzentration bis zum Erreichen des erforderlichen Druckniveaus appliziert.

Nach Erreichen des erforderlichen Druckniveaus werden Spersacarpin® 2% (20 mg/ml) Augentropfen 4-mal täglich am betroffenen Auge appliziert. Das bisher unbehandelte Partnerauge erhält üblicherweise Spersacarpin® 2% Augentropfen 3-mal täglich zur Prophylaxe eines Winkelblockes.

Sehr selten kann es bei der Applikation von Spersacarpin durch die weitere Abflachung der Vorderkammer zur Verstärkung oder Auslösung der Winkelblocksituation kommen. Bei unzureichender Drucksenkung sind andere drucksenkende Maßnahmen zu ergreifen.

Möglicherweise benötigen Patienten mit dunkler Iris eine höhere Applikationshäufigkeit oder höhere Konzentrationen von Pilocarpin. Der Augendruck ist bei solchen Patienten genau nachzukontrollieren.

Art und Dauer der Anwendung Zur Anwendung am Auge.

Die Anwendungsdauer ist bei guter Verträglichkeit nicht begrenzt.

Hinweis:

Bei akutem Glaukomanfall muss aufgrund der häufigen Anwendung, vor allem, wenn Tropfen in höherer Konzentration verwendet werden, die Möglichkeit einer systemischen Resorption von Pilocarpin beachtet werden.

Zur Vermeidung einer möglichen systemischen Resorption, sollten nach der Applikation der Augentropfen 2 bis 3 Minuten lang die Tränenkanäle mit den Fingern zugehalten werden.

4.3 Gegenanzeigen

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Spersacarpin darf nicht angewendet werden

-    bei Erkrankungen des Auges, bei denen eine Pupillenverengung kontraindiziert ist: akuten Entzündungen der Regenbogenhaut (Iritis acuta), Uveitisglaukom, Neovaskularisationsglaukom,

-    bei Allergie gegen Pilocarpin oder einen der weiteren Bestandteile,

-    in der Stillzeit.

Borsäure und Borate können bei Säuglingen und Kindern unter 3 Jahren toxische Reaktion hervorrufen. Aufgrund der in Spersacarpin® enthaltenen Borsäure bzw. Natriumtetraborat dürfen Spersacarpin® Augentropfen bei Säuglingen und Kleinkindern nicht angewendet werden.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Warnhjnwejse

Spersacarpin® Augentropfen in allen Stärken

Benzalkoniumchlorid kann Irritationen am Auge hervorrufen. Der Kontakt mit weichen Kontaktlinsen ist zu vermeiden. Benzalkoniumchlorid kann zur Verfärbung weicher Kontaktlinsen führen. Kontaktlinsen sind vor der Anwendung zu entfernen und frühestens 15 Minuten nach der Anwendung wieder einzusetzen.

Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Spersacarpin sollte aufgrund der möglichen systemischen Wirkungen nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden bei

-    Herzinsuffizienz,

-    Asthma bronchiale (auch bei topischer Anwendung von Pilocarpin können akute Asthmaanfälle ausgelöst werden),

-    Hyperthyreose,

-    Ulcus ventriculi und duodeni,

-    Stenosen im Verdauungstrakt    (z.B.    Ileus) und

-    Blasenentleerungsstörungen durch    Harnwegsobstruktion.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Pilocarpin kann auch nach lokaler Applikation am Auge die Wirkung depolarisierender Muskelrelaxantien verlängern. Die Wirkung stabilisierender Muskelrelaxantien kann dagegen vermindert werden. Die negativ chronotrope Wirkung herzwirksamer Glykoside kann durch Pilocarpin verstärkt werden.

4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Spersacarpin Augentropfen

Es liegen nur sehr begrenzte Erfahrungen mit einer Anwendung von Spersacarpin® Augentropfen in der Schwangerschaft vor. Bei Neugeborenen, deren Mütter kurz vor der Geburt mit dem in Spersacarpin® Augentropfen enthaltenen Wirkstoff Pilocarpin behandelt wurden, sind Hyperthermie,

Unruhezustände, Krampfanfälle sowie eine erhöhte Diaphorese beschrieben worden. Tierstudien haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe 5.3).

Da auch bei einer topischen Anwendung von Pilocarpin eine systemische Verfügbarkeit gegeben ist und damit unerwünschte Effekte auf das ungeborene Kind nicht ausgeschlossen werden können, dürfen Spersacarpin® Augentropfen in der Schwangerschaft nur bei zwingender Indikation und nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung verordnet werden. Die Gefahr systemischer Nebenwirkungen kann durch Okklusion des Tränennasenganges (Fingerdruck) verringert werden. Dennoch sollte die niedrigste, therapeutisch wirksame Dosis gewählt und wiederholte oder lang dauernde Anwendungen von Spersacarpin® Augentropfen in der Schwangerschaft vermieden werden.

Da nicht bekannt ist, ob Pilocarpin in die Muttermilch ausgeschieden wird, ist eine Anwendung von Spersacarpin® Augentropfen während der Laktation kontraindiziert. Ist dennoch eine Anwendung von Spersacarpin® unbedingt erforderlich, muss abgestillt werden.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit, Arbeiten ohne sicheren Halt und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

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Spersacarpin Augentropfen beeinflusst infolge Pupillenverengung und Schleiersehen die Sehleistung und somit das Reaktionsvermögen im Straßenverkehr, bei der Arbeit ohne sicheren Halt und bei der Bedienung von Maschinen.

4.8 Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:

Sehr häufig (>1/10)

Mehr als 1 von 10 Behandelten

Häufig (>1/100, <1/10)

Weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten

Gelegentlich (>1/1.000, <1/100)

Weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1.000 Behandelten

Selten (>1/10.000, <1/1.000)

Weniger als 1 von 1.000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten

Sehr selten (<1/10.000)

Weniger als 1 von 10.000 Behandelten

Nicht bekannt

Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht bekannt

Nebenwirkungen am Auge sind

-    verminderte Sehschärfe bei Patienten mit Linsentrübung (insbesondere Kerntrübungen und hintere subkapsuläre Trübungen)

-    Miosis

-    konjunktivale Infektionen

-    gestörte Akkomodation mit vorübergehender Kurzsichtigkeit

-    Akkomodationsspasmen, die bis zu 2-3 Stunden anhalten können, sowie

-    Pupillenverengung mit Störung des Sehens bei Dämmerung und Dunkelheit besonders bei Patienten unter 40 Jahren

-    vordere subkapsuläre Trübung

-    Myokomie des Lides

-    okuläre und periokuläre Schmerzen

Augenerkrankungen

Häufig

vermehrte Tränensekretion, allergische Blepharokonjunktivitis und leichte Reizung der Bindehaut, Kopfschmerzen im Augen- und Stirnbereich als Ausdruck eines Ziliarmuskelspasmus.

Sehr selten Pupillarsaumzysten,

insbesondere bei hohen Pilocarpin-Konzentrationen von mehr als 2% kommt es zu einer Verengung der Vorderkammer und dadurch eventuell zur Auslösung oder Verstärkung der Symptomatik eines akuten Winkelblockglaukoms,

-    Bei Augen mit primär chronischem Offenwinkelglaukom kann es in 15% der Fälle bei einer langfristigen Therapie mit Pilocarpin zu Linsenflattern kommen.

-    Permanente vordere und hintere Synechien können entstehen.

-    Bei Patienten mit engem Kammerwinkel und bestehender Linsentrübung besteht die Gefahr eines Pupillarblockes.

Gefahr einer Netzhautablösung bei disponierten Personen (z.B. hohe Myopie, bekannte Netzhautdegenerationen). Deshalb sollte vor der erstmaligen Verordnung von Pilocarpin bei allen Patienten eine Netzhautuntersuchung erfolgen und bei disponierten Personen während der Behandlung eine regelmäßige Netzhautuntersuchung erfolgen. Disponierte Patienten sollten zuvor über typische Symptome einer Netzhautablösung aufgeklärt werden.

Spersacarpin® Augentropfen enthalten ein Konservierungsmittel, welches zur Allergisierung und weiteren Nebenwirkungen wie z.B. Geschmacksirritationen führen kann.

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:

Häufig

allergische Reaktionen.

Sehr selten

Übelkeit, Erbrechen, Tenesmen, abdominelle Spasmen, Speichelfluss, Schwitzen, Bronchialspasmen, Lungenödem, Störung der Herzfunktion, Blutdrucksteigerung, Muskelschwäche und Krämpfe.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte,

Abt. Pharmakovigilanz,

Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3,

D-53175 Bonn,

Webseite: www.bfarm.de

anzuzeigen.

4.9 Überdosierung

Symptome einer Überdosierung

Bei systemischer Applikation von Pilocarpin ist bereits unterhalb der Dosis von 20 mg (EinzelmaximaIdosis bei Erwachsenen) mit Risiken zu rechnen. Systemische Reaktionen können auch schon nach Anwendung von Pilocarpin am Auge in therapeutischen Dosen auftreten. Dies gilt vor allem für höhere Dosierung, wie z.B. bei der Therapie des akuten Glaukomanfalls.

Im Vordergrund der Pilocarpin-lntoxikation stehen muskarinerge Effekte, wie Miosis, erhöhte Tränen-, Speichel-, Schweiß- und Bronchialsekretion, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall und verstärkter Harndrang sowie Hautrötung und Kopfschmerz.

Der Kreislauf reagiert mit Blutdruckabfall. Initial bzw. bei niedrigeren Dosen kann eine reflektorische Tachykardie, bei höheren Dosen eine Bradykardie und im Extremfall ein Herzstillstand auftreten. Höhere Dosen können zu Bronchialspasmen und zum Lungenödem führen. Muskeltremor und zentrale Krämpfe können auftreten.

Therapiemaßnahmen bei Überdosierung

Nach versehentlicher oraler Aufnahme sind Maßnahmen der primären Detoxikation durchzuführen (Magenspülung, medizinische Kohle, Natriumsulfat). Zur Behandlung der muskarinergen Symptome wird Atropinsulfat als Antidot intravenös appliziert, ggf. in mehrmaliger Wiederholung. (Erwachsene 2 bis 4 mg, Kinder 0,04 bis 0,08 mg pro kg Körpergewicht, max. 4 mg).

Die benötigte Gesamtdosis bzw. Behandlungsdauer richtet sich nach der Symptomatik. Hierbei steht die Kontrolle der vitalen Funktionen (Herz-, Kreislauffunktion, Atmung) im Vordergrund. In schweren Fällen können Schockbehandlung und Herzmassage erforderlich werden. Krämpfe sind z.B. mit Diazepam zu behandeln.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe:

Direktes Parasympathomimetikum (Glaukomtherapeutikum; Miotikum),

ATC-Code: S01E B01

Pilocarpin, ein direkt wirkendes Parasympathomimetikum, ist ein Alkaloid aus Pilocarpus jaborandi oder Pilocarpus microphyllus. Es erregt muscarinartig spezifisch die postganglionären parasympathischen Acetylcholinrezeptoren und führt bei systemischer Anwendung zu verstärkter Schweiß-, Speichel- und Bronchialsekretion sowie zu Erbrechen und Durchfall. Es stimuliert die Sekretion der gastrointestinalen Drüsen und führt zur Kontraktion der glatten Muskulatur der Bronchien, des Gastrointestinaltraktes, der Gallenwege, der ableitenden Harnwege sowie der Harnblase. Pilocarpin führt zu einer Erweiterung peripherer Gefäße, die aber nicht immer mit einer Blutdrucksenkung verknüpft ist.

Am Herzen wirkt es negativ chronotrop und negativ inotrop. Tierexperimentell hat es überwiegend stimulierende, aber auch dämpfende Effekte am Zentralnervensystem. Pilocarpin wird durch Bindung an Plasmaprotein teilweise inaktiviert.

Pilocarpin bewirkt als direktes Parasympathomimetikum am Auge Pupillenverengung, Ziliarmuskeltonisierung und vermehrten Abfluss von Kammerwasser. Es bewirkt durch Ziliarmuskelkontraktion eine vorübergehende Kurzsichtigkeit, die bei jüngeren Personen stärker ist als bei älteren. Durch Verstärkung des Kammerwasserabflusses kommt es zu einer Verminderung des intraokularen Druckes. Möglicherweise kommt es auch zu einer Verminderung der Kammerwassersekretion durch Pilocarpin.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Nach topischer Applikation am Auge wird Pilocarpin sehr gut resorbiert, da es aufgrund seiner Löslichkeitseigenschaften die Lipidbarriere der Hornhaut gut penetriert.

In wässriger Lösung ist der pH-Wert für die Wirksamkeit von Pilocarpin von großer Bedeutung. Bei niedrigeren pH-Werten zeichnet sich die Lösung durch eine gute Haltbarkeit, aber eine fürs Auge schlechtere Verträglichkeit aus. In Richtung vom sauren zum neutralen Bereich des pH-Wertes ist die Wirkung der Pilocarpin-Lösung bei gleicher Konzentration größer, weil die lipophile Alkaloidbase wesentlich besser als das dissoziierte Alkaloidsalz durch die Hornhaut penetriert. Bei höherem pH-Wert wird jedoch die Stabilität der Lösung beeinträchtigt, was sich in einer niedrigeren Wirksamkeit niederschlägt. Die Formulierungen der entsprechenden Augentropfenlösung aus Pilocarpin stellen somit einen Kompromiss aus den Forderungen nach Stabilität, Wirksamkeit und Verträglichkeit dar. Beim Menschen wurde ermittelt, dass 20 min. nach topischer Instillation von 2 Tropfen einer 2%igen Pilocarpinlösung in das Auge im Kammerwasser eine 0,2%ige Konzentration des Wirkstoffs vorlag. Am Kaninchen wurde nachgewiesen, dass Pilocarpin bereits im Auge durch enzymatische Hydrolyse teilweise inaktiviert wird.

Die wesentliche Ursache für den Konzentrationsabfall am Auge ist jedoch der Abtransport in den Gesamtorganismus durch das Blut.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Akute Toxizität

Siehe Ziffer 4.9 "Überdosierung". Letale Effekte sind tierexperimentell durch Herzstillstand und Lungenödem bedingt.

Langzeitstudien an Tieren zur Beurteilung des karzinogenen Potentials wurden an Mäusen und Ratten durchgeführt. Pilocarpin führte in supratherapeutischer Dosierung bei Ratten, nicht jedoch bei Mäusen, zu einer statistisch signifikanten Zunahme von Phäochromozytomen bei Tieren beiderlei Geschlechts und zu einer Zunahme von hepatozellulären Adenomen nur bei weiblichen Tieren.

Es gibt keinen Hinweis auf die Mutagenität mit Pilocarpinhydrochlorid im Ames-Test, bei Tests zu Chromosomen-Veränderungen in Ovarzellen von Hamstern und im /n-v/vo-Mikronukleustest am

Knochenmark von Mäusen. Pilocarpinhydrochlorid war in einem DNA-Repair-Test mit Ratten-Hepatozyten nicht gentoxisch.

Pilocarpin hat bei Ratten und Hühnerembryonen teratogene Effekte gezeigt. Diese Effekte konnten jedoch in zwei, dem heutigen Standard entsprechend durchgeführten Studien, in denen Ratten bis zu 90 mg/kg/Tag und Kaninchen bis zu 9 mg/kg/Tag Pilocarpin peroral während der Organogenese erhielten, nicht reproduziert werden. Bei Ratten führte die orale Verabreichung von mehr als 3 mg/kg/Tag zu einer verringerten Überlebensrate bei den Nachkommen. Die postnatale Entwicklung der überlebenden F1-Generation wurde bei mütterlichen Dosen von bis zu 72 mg/kg/Tag nicht beeinträchtigt. Bei den Elterntieren zeigten sich bei Dosen oberhalb von 3 mg/kg/Tag negative Einflüsse auf die Fertilität (bei Männchen Verminderung der Spermienbeweglichkeit, erhöhte Anzahl abnormalen Spermien, bei Weibchen verringerter Fertilitätsindex).

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der weiteren Bestandteile

Spersacarpin 0,5% (5mg/ml) Augentropfen Benzalkoniumchlorid (Konservierungsmittel) 0,1 mg Borsäure

Hypromellose (Methocel®)

Wasser für Injektionszwecke

Spersacarpin 2% (20 mg/ml) Augentropfen Benzalkoniumchlorid (Konservierungsmittel) 0,1 mg Borsäure

Hypromellose (Methocel®)

Natriumtetraborat 10 H2O Wasser für Injektionszwecke

6.2 Inkompatibilitäten

Inkompatibilitäten mit alkalisch reagierenden Stoffen sowie Jod- und Silbersalzen.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

Spersacarpin® 0,5%, 2% Augentropfen

Die Dauer der Haltbarkeit von Spersacarpin® Augentropfen beträgt 3 Jahre. Darf nach dem ersten Öffnen höchstens 4 Wochen lang verwendet werden.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25 °C lagern. Die Flasche im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Augentropfenfläschchen aus Polyethylen

Spersacarpin 0,5%, 2% Augentropfen Augentropfflasche mit 10 ml N1 Dreierpackung mit 3 x 10 ml N3

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

OmniVision GmbH Lindberghstraße 7

82178 Puchheim Telefon: +49 (0)89 / 84 07 92-30 Telefax: +49 (0)89 / 84 07 92-40 E-Mail: info@omnivision.de Internet: www.omnivision.de

8. ZULASSUNGSNUMMERN

Spersacarpin® 0,5% (5 mg/ml) Augentropfen: 6309068.01.00 Spersacarpin® 2% (20 mg/ml) Augentropfen: 6309068.00.00

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Spersacarpin® 0,5% (5 mg/ml) Augentropfen: 24.01.1997 / 11.02.2005 Spersacarpin® 2% (20 mg/ml) Augentropfen: 24.01.1997 / 11.02.2005

10. STAND DER INFORMATION

10/2014

11. VERKAUFSABGRENZUNG

Verschreibungspflichtig

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