Stenocrat Mono Tropfen
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Bezeichnung: Stenocrat mono Tropfen Darreichungsform: Flüssigkeit |
Ausgabe: 006 VAR Datum: 09.05.2012 Seite: 6 von 5 |
4. Fachinformation
Fachinformation
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Stenocrat®mono Tropfen
94 mg/ml Flüssigkeit
Für Erwachsene und Heranwachsende ab 12 Jahren
Wirkstoff: Weißdornblätter-mit-Blüten-Trockenextrakt
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
1 ml Flüssigkeit (entsprechend 20 Tropfen) enthält:
Wirkstoff: 94 mg Trockenextrakt aus Weißdornblättern mit Blüten (4-6,6:1), Auszugsmittel: Ethanol 45 % (m/m).
Für die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Flüssigkeit
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Nachlassende Leistungsfähigkeit des Herzens entsprechend Stadium II nach NYHA.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Erwachsene und Heranwachsende ab 12 Jahre nehmen 3-mal täglich 20 - 40 Tropfen ein.
Zum Einnehmen unverdünnt oder in etwas Wasser, anschließend wird ausreichend Flüssigkeit nachgetrunken (vorzugsweise ein Glas Trinkwasser).
Die Einnahme kann unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen.
Die Behandlungsdauer sollte mindestens 6 Wochen betragen. In der Gebrauchsinformation wird der Patient darauf hingewiesen, dass der behandelnde Arzt spätestens nach 6 Monaten die weitere Anwendungsdauer festlegen sollte.
Der Patient wird in der Gebrauchsinformation auf die Angaben unter "Vorsichtsmaßnahmen …" hingewiesen.
4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegenüber Weißdorn oder einem der sonstigen Bestandteile.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
In der Gebrauchsinformation erhält der Patient folgenden Warnhinweis:
Bei unverändertem Fortbestehen der Krankheitssymptome über sechs Wochen oder bei Ansammlung von Wasser in den Beinen ist eine Rücksprache mit dem Arzt zu empfehlen. Bei Schmerzen in der Herzgegend, die in die Arme, den Oberbauch oder in die Halsgegend ausstrahlen können, oder bei Atemnot ist eine sofortige ärztliche Abklärung zwingend erforderlich.
Zur Anwendung dieses Arzneimittels bei Kindern liegen keine ausreichenden Untersuchungen vor. Es soll deshalb bei Kindern unter 12 Jahren nicht angewendet werden.
Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz sollten Stenocrat®mono Tropfen nicht einnehmen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Keine bekannt.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Aus der verbreiteten Anwendung von Weißdornblättern mit Blüten als Arzneimittel und aus tierexperimentellen Untersuchungen mit dem in Stenocrat®mono Tropfen enthaltenen Extrakt haben sich bisher keine Anhaltspunkte für Risiken in Schwangerschaft und Stillzeit ergeben.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Keine bekannt.
4.8 Nebenwirkungen
Nebenwirkungen von Stenocrat®mono Tropfen sind keine bekannt.
4.9 Überdosierung
Über akute Vergiftungen durch Weißdornpräparate ist bisher nicht berichtet worden.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Pflanzliches Herzmittel
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ATC-Code: |
C01EP01 |
(Weißdornblätter mit Blüten) |
Stenocrat®mono Tropfen enthalten einen Weißdorn-Spezialextrakt, dessen gleichbleibende Qualität durch die Quantifizierung des Trockenextraktes aus Weißdornblättern mit Blüten und den Gehalt von 12,5 - 17,5 mg oligomeren Procyanidinen (berechnet als Epicatechin) in 94 mg Extrakt gewährleistet wird.
Mit Zubereitungen aus Weißdornblättern mit Blüten (darunter dem in Stenocrat®mono Tropfen enthaltenen Weißdorn-Spezialextrakt) und mit Einzelfraktionen (oligomere Procyanidine, biogene Amine) wurden an isolierten Organen oder im Tierversuch folgende pharmakodynamische Wirkungen festgestellt: Positiv inotrope Wirkung, positiv dromotrope Wirkung, negativ bathmotrope Wirkung, Zunahme der Koronar- und Myokarddurchblutung, Senkung des peripheren Gefäßwiderstandes. Am Modell der kardialen Ischämie-Reperfusionsschädigung bei der Ratte wirkten der in Stenocrat®mono Tropfen enthaltene Extrakt und die oligomeren Procyanidine kardioprotektiv: Die orale Vorbehandlung führte zu einem vollständigen Schutz vor letalem Ausgang, Kammerflimmern und drastischem Blutdruckabfall, außerdem waren Infarktgröße sowie Inzidenz und Dauer ventrikulärer Tachykardien statistisch signifikant reduziert; in vitro wurden eine Stimulation der endothelialen NO-Synthese sowie antioxidative und elastaseinhibitorische Effekte nachgewiesen, die die Kardioprotektion plausibel erklären.
In humanpharmakologischen Studien wurden nach oraler Gabe wässrig-alkoholischer Extrakte, eingestellt auf oligomere Procyanidine (= Weißdorn-Spezialextrakt) bzw. auf Flavonoide, in Tagesdosen von 160 - 900 mg über einen Zeitraum bis zu 56 Tagen bei Herzinsuffizienz Stadium II nach NYHA eine Besserung subjektiver Beschwerden sowie Steigerung der Arbeitstoleranz, Senkung des Druckfrequenzprodukts, Steigerung der Ejektionsfraktion und Erhöhung der anaeroben Schwelle festgestellt.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Tierexperimentelle pharmakokinetische Untersuchungen zeigten, dass die oligomeren Procyanidine als zur Wirkung beitragende Inhaltsstoffe intestinal resorbiert und in verschiedenen Organen, besonders aber im Herzmuskel, angereichert werden.
Die oligomeren Procyanidine zeigten im Vergleich zu monomeren Fraktionen eine besonders starke Affinität zu Proteinfraktionen des Meerschweinchenmyokards. Abbauprodukte der oligomeren Procyanidine waren nach oraler Gabe in Urin, Faeces und Atemluft nachzuweisen.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Zur akuten Toxizität liegen Untersuchungen mit dem Weißdorn-Spezialextrakt vor. Danach traten bei Mäusen und Ratten nach oralen Gaben bis zu 3000 mg/kg KG keine toxischen Symptome und Todesfälle auf. Nach intraperitonealer Applikation wurde eine LD50von 1170 mg/kg KG bei der Maus und von 750 mg/kg KG bei der Ratte ermittelt; Intoxikationssymptome waren Sedierung, Piloarrektion, Dyspnoe und Tremor.
Nach Verabreichung von 30, 90 und 300 mg/kg KG des Weißdorn-Spezialextraktes an Ratten und Hunde über 26 Wochen p.o. wurden keine toxischen Effekte beobachtet. Die "No-effect"-Dosis betrug bei Ratten und Hunden über 26 Wochen für diesen Extrakt 300 mg/kg KG.
Im Ames-Test, Chromosomenaberrationstest, Mäuselymphomtest und Mikrokerntest wurde keine genotoxische oder mutagene Wirkung des Weißdorn-Spezialextraktes festgestellt. Die Befunde zur Genotoxizität und Mutagenität ergeben keine Hinweise auf ein kanzerogenes Risiko des Extraktes.
Orale Dosen bis zu 1,6 g/kg KG des Weißdorn-Spezialextraktes bei Ratte und Kaninchen zeigten keine teratogene Wirkung. Bei der Ratte beeinflusste der Extrakt weiterhin weder die Peri- und Postnatalentwicklung noch die Fertilität behandelter männlicher und weiblicher Ratten sowie ihrer F1-Nachkommen.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Glycerol; Propylenglykol; Sorbitol-Lösung 70% (nicht kristallisierend) (Ph. Eur.); Gereinigtes Wasser.
6.2 Inkompatibilitäten
Keine bekannt.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Das Verfallsdatum ist auf der Faltschachtel und der Flasche aufgedruckt. Die Haltbarkeit von Stenocrat®mono Tropfen beträgt 3 Jahre. Die Haltbarkeit von Stenocrat®mono Tropfen nach Öffnen des Behältnisses beträgt 3 Monate.
Stenocrat®mono Tropfen sollen nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 30 °C lagern!
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Braunglasflasche mit Tropfgarnitur (Polyethylen/Polypropylen)
Originalpackung mit 50 ml Flüssigkeit
Originalpackung mit 100 ml Flüssigkeit
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. Inhaber der Zulassung
Pharmazeutischer Unternehmerund Hersteller
Dr. Willmar Schwabe GmbH & Co. KG
Willmar-Schwabe-Straße 4
76227 Karlsruhe
Telefon: 0721 / 4005-0
Telefax: 0721 / 4005-500
www.schwabe.de
8. Zulassungsnummer
6402201.00.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung
30.07.2004
10. Stand der Information
Januar 2008
11. Verkaufsabgrenzung
Apothekenpflichtig