Strophanthus-Hevert
Strophanthus-Hevert Zulassungs-Nr.
Flüssige Verdünnung zur Injektion 6883666.00.00
Wichtige Gebrauchsinformation. Vor Anwendung aufmerksam lesen!
Strophanthus-Hevert
Flüssige Verdünnung zur Injektion
Wirkstoff: Strophanthus Dil. D4
Homöopathisches Arzneimittel bei Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems
Anwendungsgebiete
Die Anwendungsgebiete leiten sich von den homöopathischen Arzneimittelbildern ab.
Dazu gehören: Verschiedene Herzstörungen, Erwartungsangst.
Die Anwendung des Arzneimittels darf nicht ohne ärztlichen Rat erfolgen und ersetzt nicht die vom Arzt verordneten Arzneimittel. Bei Schmerzen in der Herzgegend, die in die Arme, den Oberbauch oder in die Halsgegend ausstrahlen können, bei Atemnot und bei Wasseransammlung in den Beinen, ist eine ärztliche Abklärung zwingend erforderlich. Auch bei anhaltenden, unklaren oder neu auftretenden Beschwerden sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen.
Gegenanzeigen
Wann dürfen Sie Strophanthus-Hevert nicht anwenden?
Sie dürfen Strophanthus-Hevert nicht anwenden
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bei Überempfindlichkeit gegen einen der Wirkstoffe oder gegen andere herzwirksame Glykoside (zum Beispiel Digitoxin),
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bei Behandlung mit Herzglykosiden (zum Beispiel Digitoxin, Digoxin),
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bei Verdacht auf eine Vergiftung mit Herzglykosiden,
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bei Herzleistungsschwäche der Schweregrade NYHA III und IV,
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bei Kaliummangel im Blut (Hypokaliämie),
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bei Magnesiummangel im Blut (Hypomagnesiämie),
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bei erhöhtem Calciumspiegel im Blut (Hypercalcämie),
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bei Herzrhythmusstörungen
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mit verlangsamter Herzschlagfolge (Bradykardie),
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mit starkem Anstieg der Herzschlagfolge (Kammertachykardie),
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bei Erregungsleitungsstörungen
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mit langsamer Herzschlagfolge (AV-Block II. oder III. Grades),
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mit gestörter Sinusknotenfunktion (ausgenommen Schrittmacher-Therapie),
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mit krankhaften elektrischen Leitungsbahnen der Herzens (zum Beispiel WPW-Syndrom) oder Verdacht auf solche,
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bei Herzmuskelerkrankungen mit Verengung der Ausflussbahn (hypertrophe Kardiomyopathie mit Obstruktion),
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bei krankhafter Ausweitung der Hauptschlagader (Aorta) im Bereich des Brustkorbes (thorakales Aortenaneurysma),
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bei einer geplanten elektrischen Kardioversion (Regularisierung der Herzschlagfolge),
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bei gleichzeitiger intravenöser Gabe von Calciumsalzen (siehe Wechselwirkungen),
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in Schwangerschaft und Stillzeit,
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bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren.
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Bei gleichzeitiger Therapie mit Digitalis-haltigen Arzneimitteln, bei Vorliegen eines Kaliummangelzustandes (Hypokaliämie) oder eines erhöhten Calciumgehaltes im Blut (Hypercalcämie) sollte Strophanthus-Hevert nur nach Rücksprache mit dem Arzt angewendet werden.
Aufgrund erhöhter Empfindlichkeit für Herzglykoside darf Strophanthus-Hevert bei Patienten mit eingeschränkter Nieren- und Leberfunktion, Schilddrüsenunterfunktion, Sauerstoffunterversorgung (Hypoxämie), Herzmuskelentzündung, nach Herzinfarkt und bei Störungen des Säure-, Basen- und Elektrolythaushaltes (zum Beispiel Hyperkaliämie) nur unter ärztlicher Überwachung angewendet werden.
Hinweis: Es bestehen von Mensch zu Mensch erhebliche Unterschiede in der Glykosidempfindlichkeit. Das Arzneimittel enthält maximal 15 µg Strophanthin pro Ampulle.
Schwangerschaft und Stillzeit
Strophanthus-Hevert darf in Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Es sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich.
Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Bei gleichzeitiger Anwendung von Chinidin oder Mitteln, die den Calciumgehalt im Blut erhöhen (zum Beispiel Calciuminjektionen) oder den Kaliumgehalt im Blut senken (zum Beispiel Harnfluss-steigernde Arzneimittel mit erhöhter Kaliumausscheidung; Abführmittel; Langzeittherapie mit Kortison-haltigen Arzneimitteln) können sowohl die erwünschten als auch die unerwünschten Wirkungen zunehmen.
Als Vorsichtsmaßnahme sollte bei jedem gleichzeitig mit Strophanthus-Hevert angewendeten Arzneimittel die Möglichkeit einer Wechselwirkung berücksichtigt werden. Systematische Untersuchungen liegen für Strophanthus-Hevert nicht vor.
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
Wirkungen und damit auch Nebenwirkungen von Strophanthus-Hevert können verstärkt werden bei gleichzeitiger Gabe von
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Calcium (darf nicht i.v. injiziert werden),
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Arzneimitteln, die den Kalium-/Magnesiumspiegel senken:
Zum Beispiel Diuretika, Abführmittel (Missbrauch), Benzylpenicillin, Amphotericin B, Süßholzwurzel-Extrakt, Kortison (Kortikosteroide, ACTH), Acetylsalicylsäure, Lithiumsalze, Carboanhydrasehemmer, -
Betablocker (Verlangsamung des Herzschlages),
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Nifedipin,
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Arzneimitteln, die Herzrhythmusstörungen begünstigen:
Zum Beispiel Suxamethoniumchlorid, Reserpin, trizyklische Antidepressiva, Sympathomimetika, Phosphodiesterasehemmer (zum Beispiel Theophyllin), -
Arzneimitteln, die den Blutspiegel von Herzglykosiden erhöhen (P-Glykoprotein-Inhibitoren):
Zum Beispiel Amiodaron (bis mehrere Wochen (Monate) nach Ende der Einnahme), Atorvastatin, Ciclosporin, Chinin/Chinidin, Chloroquin/Hydroxychloroquin, Spironolacton, Calciumantagonisten (Verapamil, Diltiazem und andere), Itraconazol/Ketokonazol, Erythromycin/Clarithromycin, Sirolimus/Tacrolimus, Indinavir/Ritonavir.
Allgemeiner Hinweis: Wie bei allen Arzneimitteln kann die Wirkung durch allgemein schädigende Faktoren in der Lebensweise und durch Reiz- und Genussmittel ungünstig beeinflusst werden. Dies gilt insbesondere für homöopathische Arzneimittel. Falls Sie sonstige Arzneimittel einnehmen, holen Sie medizinischen Rat ein.
Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung
Soweit nicht anders verordnet: Erwachsenen 1-2 ml pro Tag intravenös injizieren.
Bei eingeschränkter Nierenfunktion kann die Empfindlichkeit für Strophanthin erhöht sein. Die Dosierung ist daher gegebenenfalls zu vermindern.
Die Ampullen sollen nach dem Öffnen sofort verwendet werden. Angebrochene Ampullen dürfen nicht aufbewahrt und zu einem späteren Zeitpunkt verwendet werden, da die Sterilität der Injektionslösung nicht mehr gewährleistet ist.
Dauer der Anwendung
Auch homöopathische Arzneimittel sollten ohne medizinischen Rat nicht über längere Zeit angewendet werden.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
Überdosierung und andere Anwendungsfehler
Anwendung einer zu großen Menge
Insbesondere bei eingeschränkter Nierenfunktion kann es bei Überdosierung zu Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schlafstörungen, Sehstörungen, Herzrhythmusstörungen oder Störungen der Magen-Darm-Funktion (Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen) kommen. In diesem Fall ist das Arzneimittel abzusetzen und ein Arzt aufzusuchen.
Sollte der Verdacht auf Überdosierung bestehen, so können die Erscheinungen theoretisch denen einer Digitalis-Intoxikation mit folgenden Symptomen entsprechen: Anfangs meist gastrointestinale Störungen (Erbrechen), später Sehstörungen (Chromatopsie), Mydriasis, Halluzinationen, Delirien, unter Umständen Tremor und Konvulsionen.
Als Frühsymptome einer Intoxikation können gastrointestinale Erscheinungen wie Nausea, Erbrechen und Speichelfluss, seltener Durchfall sowie neurotoxische Erscheinungen (Sehstörungen mit Skotomen, Störungen des Farbensehens, Verwirrtheit) auftreten.
Eine Vielfalt kardialer Rhythmusstörungen ist möglich: Bigeminus, Sinusbradykardie mit ventrikulärer Tachykardie, Kammerflimmern.
Eine typische Reihenfolge des Auftretens der verschiedenen Symptome gibt es nicht. Von besonderer Bedeutung sind Erbrechen und Rhythmusstörungen.
Therapie bei Intoxikation
Bei chronischer kumulativer sowie leichter Überdosierung Absetzen des Präparates und sorgfältige Überwachung des Patienten. Einflüsse, die zur Veränderung der Strophanthintoleranz führen, sind zu vermeiden oder zu korrigieren (Störungen des Elektrolyt- und Säure-Basen-Haushaltes).
Weitere Maßnahmen:
Korrektur des Wasser- und Elektrolythaushaltes: i.v.-Tropfinfusion zum Ausgleich einer Dehydration durch Erbrechen mit Überwachung und Bilanzierung des Wasser-Elektrolyt-Haushaltes. Ein eventuell vorhandenes Magnesiumdefizit ist auszugleichen. Bei Hypokaliämie ist der Serumkaliumspiegel auf normale Werte anzuheben (Kontraindikation: AV-Block). Atemhilfe, da Sauerstoffmangel die Toxizität verstärkt. Kreislaufhilfe. Behandlung von Herzrhythmusstörungen mit Atropin (bei Herzblock oder Bradykardie), mit Lidocain i.v. (bei ventrikulärer Tachykardie oder Kammerflimmern) sowie mit Phenytoin (zum Beispiel Phenhydan, Epanutin) (bei Extrasystolie), gegebenenfalls Herzschrittmacher. Bei Herzstillstand Maßnahmen der Reanimation einleiten, zum Beispiel Herzmassage. Bei Stenokardien haben sich Nitro-Präparate bewährt (Hinweis: Nitro-Präparate können zu einem rapiden Blutdruckabfall führen). Bei Unruhe, Angst und exogener Psychose: Ruhigstellung des Patienten, eventuell Sedation, zum Beispiel Diazepam. Transport: Obligatorische Klinikbehandlung, da Monitorüberwachung erforderlich. Bettruhe.
Nebenwirkungen
In seltenen Fällen kann es, insbesondere bei eingeschränkter Nierenfunktion, zum Auftreten von Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Schlaflosigkeit, Sehstörungen, Herzrhythmusstörungen oder Störungen der Magen-Darm-Funktion wie Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen kommen. In diesem Fall ist das Arzneimittel abzusetzen und ein Arzt aufzusuchen.
Aufgrund des Bestandteiles Strophanthus sind die nachfolgend aufgeführten unerwünschten Wirkungen möglich:
Magen-Darm-Trakt:
Übelkeit, Erbrechen, Magenbeschwerden und
Durchfall, Appetitlosigkeit.
Herz-Kreislauf:
Unregelmäßiger Puls und
Herzrhythmusstörungen.
Sinnesorgane:
Sehstörungen (zum Beispiel Veränderungen des
Farbsehens im Gelb/Grünbereich), Müdigkeit, Halluzinationen,
Konvulsionen, Tremor, Delirien.
Haut:
Hautausschläge.
Sonstiges:
Gynäkomastie (Vergrößerung der Brustdrüsen bei
Männern).
Aussagen zur Häufigkeit können nicht gemacht werden.
Hinweis: Bei der Anwendung eines homöopathischen Arzneimittels können sich die vorhandenen Beschwerden vorübergehend verschlimmern (Erstverschlimmerung). In diesem Fall sollten Sie das Arzneimittel absetzen und medizinischen Rat einholen.
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
Hinweise zu Haltbarkeit und Aufbewahrung
Das Arzneimittel soll nach Ablauf des auf dem Behältnis und Umkarton angegebenen Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.
Nicht über 25 °C aufbewahren.
Arzneimittel: Stets vor Kindern geschützt
aufbewahren!
Zusammensetzung
1 Ampulle zu 2 ml enthält:
Wirkstoff:
Strophanthus Dil. D4 2 ml
Sonstige Bestandteile: Natriumchlorid, Natriumhydroxidlösung 25 % (m/V).
Darreichungsform und Packungsgrößen
10 / 50 / 100 / 200 / 300 Ampullen zu 2 ml flüssige Verdünnung zur Injektion.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
Hevert-Arzneimittel GmbH & Co. KG
In der Weiherwiese 1
D-55569 Nussbaum
www.hevert.de
Stand der Information
Februar 2014
Zul.-Nr. 6883666.00.00
cf45de9a95513c3253ff18ba02d0050f.rtf 5/5