iMedikament.de

Sumatriptan Bluefish 50 Mg Tabletten


FACHINFORMATION



1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS


Sumatriptan Bluefish 50 mg Tabletten

Sumatriptan Bluefish 100 mg Tabletten


2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


Sumatriptan Bluefish 50 mg Tabletten

Jede Tablette enthält 50 mg Sumatriptan (als Sumatriptansuccinat).


Sumatriptan Bluefish 100 mgTabletten

Jede Tablette enthält 100 mg Sumatriptan (als Sumatriptansuccinat).


Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. DARREICHUNGSFORM


Tablette.


Sumatriptan Bluefish 50 mg Tabletten

Weiße bis cremefarbene, kapselförmige, bikonvexe Tabletten ohne Überzug mit der Prägung ‘C’ auf der einen Seite und ‘33’ auf der anderen Seite.


Sumatriptan Bluefish 100 mgTabletten

Weiße bis cremefarbene, kapselförmige, bikonvexe Tabletten ohne Überzug mit der Prägung ‘C’ auf der einen Seite und ‘34’ auf der anderen Seite.


4. KLINISCHE ANGABEN


4.1 Anwendungsgebiete


Sumatriptan Bluefish ist indiziert für die akute Behandlung von Migräneattacken mit oder ohne Aura.


4.2 Dosierung und Art der Anwendung


Sumatriptan Bluefish darf nicht prophylaktisch angewendet werden.


Sumatriptan Bluefish wird als Monotherapeutikum für die Akutbehandlung eines Migräneanfalls empfohlen und darf nicht gleichzeitig mit Ergotamin oder Ergotamin-Derivaten (einschließlich Methysergid) angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3).


Sumatriptan Bluefish sollte baldmöglichst nach Beginn von Migränekopfschmerzen angewendet werden. Sumatriptan ist jedoch genauso wirksam, wenn es während einer Migräneattacke zu einem späteren Zeitpunkt eingenommen wird.


Patientengruppen


Erwachsene

Die empfohlene Dosis für Erwachsene beträgt eine 50-mg-Tablette Sumatriptan. Einige Patienten können 100 mg Sumatriptan benötigen.


Patienten, die auf die erste Dosis Sumatriptan nicht ansprechen, sollten keine zweite Dosis für den gleichen Anfall einnehmen. Sumatriptan kann jedoch erneut bei einer nachfolgenden Attacke zur Anwendung kommen.


Wenn der Patient auf die erste Dosis zunächst angesprochen hat, die Symptome aber später wiederkehren, kann in den nächsten 24 Stunden eine weitere Dosis eingenommen werden, vorausgesetzt, zwischen beiden Dosen wird ein Intervall von mindestens 2 Stunden eingehalten. In einem Zeitraum von 24 Stunden dürfen nicht mehr als 300 mg Sumatriptan eingenommen werden.


Die Tabletten sind unzerkaut mit Wasser einzunehmen.


Kinder und Jugendliche

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Sumatriptan (Film-)Tabletten/Tabletten zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen bei Kindern unter 10 Jahren ist nicht erwiesen. Es liegen keine klinischen Daten zu dieser Altersgruppe vor.


Die Sicherheit und Wirksamkeit vonSumatriptan (Film-)Tabletten/Tabletten zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen bei Kindern im Alter von 10bis 17 Jahren konnte in den klinischen Studien, die bei dieser Altersgruppe durchgeführt wurden, nicht nachgewiesen werden. Daher wird die Anwendung von Sumatriptan (Film-)Tabletten/Tabletten zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen bei Kindern von 10 bis 17 Jahren nicht empfohlen (siehe Abschnitt 5.1).


Ältere (Patienten über 65 Jahre)

Die Erfahrung in der Anwendung von Sumatriptan Tabletten bei Patienten über 65 Jahren ist begrenzt. Die Pharmakokinetik unterscheidet sich nicht signifikant von der einer jüngeren Population. Jedoch wird die Anwendung von Sumatriptan bei Patienten über 65 Jahren bis zum Vorliegen weiterer klinischer Daten nicht empfohlen.


4.3 Gegenanzeigen



4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Sumatriptan Bluefish sollte nur bei Vorliegen der gesicherten Diagnose „Migräne“ angewendet werden.


Sumatriptan ist nicht angezeigt für die Behandlung der hemiplegischen, basilären oder ophthalmoplegischen Migräne.


Wie bei anderen Migränetherapien sollten andere ernsthafte neurologische Erkrankungen vor der Behandlung von Patienten, bei denen bisher keine Migräne diagnostiziert wurde, und von Migräne-Patienten mit atypischen Symptomen ausgeschlossen werden.


Dabei ist zu beachten, dass Migräne-Patienten ein erhöhtes Risiko für bestimmte zerebrovaskuläre Ereignisse (z. B. Schlaganfall, TIA) haben.


Nach der Anwendung von Sumatriptan können vorübergehende Beschwerden einschließlich Schmerzen und ein Engegefühl im Brustkorb auftreten. Diese Störungen können intensiv sein und in den Halsbereich ausstrahlen (siehe Abschnitt 4.8). Wenn Symptome auftreten, die auf eine ischämische Herzkrankheit hindeuten, sollte Sumatriptan abgesetzt werden und eine entsprechende Untersuchung durchgeführt werden.


Sumatriptan sollte bei Patienten mit einer kontrollierten leichten Hypertonie mit Vorsicht angewendet werden, da ein vorübergehender Anstieg des Blutdrucks und des peripheren vaskulären Widerstandes bei einem geringen Teil der Patienten beobachtet wurde (siehe Abschnitt 4.3).


Nach der Markteinführung wurde nach Anwendung eines selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmers (SSRI) und Sumatriptan in seltenen Fällen über ein Serotoninsyndrom (einschließlich Veränderungen des Mentalstatus, autonomer Instabilität und neuromuskulären Abweichungen) berichtet. Ein Serotoninsyndrom wurde auch nach gleichzeitiger Behandlung mit Triptanen und Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmern (SNRIs) angegeben.


Wenn die gleichzeitige Anwendung von Sumatriptan und einem SSRI/SNRI klinisch gerechtfertigt ist, wird angeraten, den Patienten unter entsprechende Beobachtung zu stellen (siehe Abschnitt 4.5).


Vorsicht bei der Anwendung von Sumatriptan ist auch geboten bei Patienten mit Erkrankungen, die signifikanten Einfluss auf Resorption, Metabolismus oder Ausscheidung von Arzneimitteln haben können, wie z. B. eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion.


Sumatriptan sollte mit Vorsicht angewendet werden bei Patienten mit Krampfanfällen oder sonstigen Risikofaktoren in der Anamnese, die die Krampfschwelle herabsetzen, da in Zusammenhang mit Sumatriptan über Krampfanfälle berichtet wurde (siehe Abschnitt 4.8).


Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegen Sulfonamide können nach der Anwendung von Sumatriptan eine allergische Reaktion zeigen. Die Reaktionen können von einer Überempfindlichkeit der Haut bis hin zu einer Anaphylaxie reichen. Zwar sind die Hinweise auf eine Kreuzsensitivität begrenzt, aber dennoch sollte Sumatriptan bei diesen Patienten nur mit Vorsicht angewendet werden.


Bei gleichzeitiger Anwendung von Triptanen und pflanzlichen Arzneimitteln, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten, können häufiger Nebenwirkungen auftreten.


Die längerfristige Einnahme von Schmerzmitteln jeglicher Art kann zu einer Verschlechterung der Kopfschmerzen führen. Wenn diese Umstände zutreffen oder vermutet werden, sollte ärztlicher Rat eingeholt und die Behandlung beendet werden. Die Diagnose “Kopfschmerzen durch Arzneimittelmissbrauch” sollte in Betracht gezogen werden bei Patienten, die häufig oder täglich Kopfschmerzen haben, und zwar trotz (oder aufgrund) einer regelmäßigen Anwendung von Kopfschmerzmitteln.


Die empfohlene Sumatriptan-Dosis sollte nicht überschritten werden.

Sumatriptan sollte Patienten mit Risikofaktoren für eine ischämische Herzkrankheit, einschließlich Diabetikern, starken Rauchern oder Patienten, die eine Nikotinersatztherapie erhalten, nicht ohne vorherige kardiovaskuläre Untersuchung verordnet werden (siehe Abschnitt 4.3). Besondere Beachtung erfordern diesbezüglich auch postmenopausale Frauen und Männer über 40 Jahren mit diesen Risikofaktoren. Allerdings kann auch durch eine vorherige Untersuchung nicht jeder Patient mit einer Herzerkrankung erkannt werden. In sehr seltenen Fällen sind schwere kardiale Komplikationen bei Patienten ohne kardiovaskuläre Grunderkrankung aufgetreten.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Es wurden keine Hinweise auf Wechselwirkungen mit Propranolol, Flunarizin, Pizotifen oder Alkohol gefunden.


Informationen zu Wechselwirkungen mit Ergotamin-haltigen Präparaten oder einem anderen Triptan/5-HT1-Rezeptor-Agonisten sind begrenzt. Theoretisch kann das Risiko für koronare Vasospasmen erhöht sein, und die gleichzeitige Anwendung ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).


Es ist nicht bekannt, wie lange das Intervall zwischen der Gabe von Sumatriptan und Ergotamin-haltigen Präparaten oder einem anderen Triptan/5-HT1-Rezeptor-Agonisten sein muss. Dies hängt auch von der Dosisstärke und dem gewählten Arzneimittel ab. Es können sich additive Effekte ergeben. Es wird geraten, nach der Anwendung von Ergotamin-haltigen Präparaten oder einem anderen Triptan/5-HT1-Rezeptor-Agonisten mindestens 24 Stunden bis zur Anwendung von Sumatriptan zu warten. Umgekehrt wird empfohlen, nach der Einnahme von Sumatriptan mindestens 6 Stunden zu warten, bevor ein Ergotamin-haltiges Produkt angewendet wird, bzw. mindestens 24 Stunden, bevor ein anderes Triptan/ein anderer 5-HT1-Rezeptor-Agonist angewendet wird.


Da es zwischen Sumatriptan und Monoaminoxidasehemmern zu Wechselwirkungen kommen kann, ist die gleichzeitige Anwendung kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).


Nach der Markteinführung wurde nach Anwendung eines selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmers (SSRI) und Sumatriptan in seltenen Fällen über ein Serotoninsyndrom (einschließlich Veränderungen des Mentalstatus, autonomer Instabilität und neuromuskulären Abweichungen) berichtet. Ein Serotoninsyndrom wurde auch nach gleichzeitiger Behandlung mit Triptanen und Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmern (SNRIs) angegeben (siehe Abschnitt 4.4).


4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft

Daten nach der Marktzulassung über die Anwendung von Sumatriptan während des ersten Schwangerschaftstrimesters sind von mehr als 1.000 Frauen verfügbar. Obgleich diese Daten keine ausreichenden Informationen liefern, um eine definitive Schlussfolgerung ziehen zu können, zeigen sie kein erhöhtes Risiko für angeborene Missbildungen. Die Erfahrungen zur Anwendung von Sumatriptan im zweiten und dritten Trimester sind begrenzt.


Die Auswertung tierexperimenteller Studien zeigt keine unmittelbare Teratogenität oder schädliche Auswirkungen auf die peri- und postnatale Entwicklung. Jedoch gibt es bei Kaninchen möglicherweise einen Einfluss auf die embryonale/fetale Lebensfähigkeit (siehe Abschnitt 5.3).

Die Anwendung von Sumatriptan sollte nur dann in Erwägung gezogen werden, wenn der für die Mutter zu erwartende Nutzen das mögliche Risiko für das ungeborene Kind überwiegt.


Stillzeit

Es wurde nachgewiesen, dass Sumatriptan nach subkutaner Verabreichung in die Muttermilch übergeht. Eine Exposition des Säuglings kann minimiert werden, indem in den 12 Stunden nach Einnahme von Sumatriptan das Stillen vermieden wird. Die in diesem Zeitraum abgepumpte Milch ist zu verwerfen.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen vonMaschinen


Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt. Durch den Migräneanfall selbst oder durch die Behandlung mit Sumatriptan kann Benommenheit hervorgerufen werden. Dies kann die Verkehrstüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigen.


4.8 Nebenwirkungen


Die Nebenwirkungen sind nach Systemorganklasse und Häufigkeit aufgeführt. Die Häufigkeiten sind wie folgt definiert:

Sehr häufig (≥1/10)

Häufig (1/100, <1/10)

Gelegentlich (1/1.000, <1/100)

Selten (1/10.000, <1/1.000)

Sehr selten (<1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)


Einige der als Nebenwirkungen berichteten Symptome können auch Begleiterscheinungen der Migräne sein.


Erkrankungen des Immunsystems


Nicht bekannt: Überempfindlichkeitsreaktionen, die von Überempfindlichkeit der Haut (wie Urtikaria) bis hin zu einer Anaphylaxie reichen.


Erkrankungen des Nervensystems


Häufig: Schwindel, Benommenheit, Empfindungsstörungen einschließlich Parästhesie und Hypästhesie.


Nicht bekannt: Krampfanfälle, auch wenn einige dieser Anfälle bei Patienten mit Krampfanfällen in der Anamnese oder mit bestehenden Risikofaktoren für Krampfanfälle auftraten. Es gibt auch Berichte über Patienten, bei denen solche prädisponierenden Faktoren nicht offenkundig sind; Tremor, Dystonie, Nystagmus, Skotom.


Augenerkrankungen


Nicht bekannt: Augenflimmern, Diplopie, Visusminderung. Sehverlust einschließlich Berichte über bleibende Defekte. Allerdings können Sehstörungen auch Teil eines Migräneanfalls sein.


Herzerkrankungen


Nicht bekannt: Bradykardie, Tachykardie, Palpitationen, kardiale Arrhythmien, transiente ischämische EKG-Veränderungen, Vasospasmen der Koronararterien, Angina pectoris, Myokardinfarkt (siehe Abschnitt 4.3 und 4.4).


Gefäßerkrankungen


Häufig: Vorübergehender Blutdruckanstieg, kurz nach der Behandlung. Gesichtsrötung (Flush).


Nicht bekannt: Hypotonie, Raynaud-Phänomen.


Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums


Häufig: Dyspnoe.


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts


Häufig: Übelkeit und Erbrechen traten bei manchen Patienten auf, wobei jedoch nicht klar ist, ob diese Beschwerden Sumatriptan oder der Grunderkrankung zuzuschreiben sind.


Nicht bekannt: Ischämische Kolitis, Diarrhö.


Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen


Häufig: Schweregefühl (in der Regel vorübergehend, kann jedoch stark ausgeprägt sein und jeden Teil des Körpers einschließlich Brust und Hals betreffen). Myalgie.


Nicht bekannt: Nackensteifigkeit, Arthralgie.


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort


Häufig: Schmerzen, Hitze- oder Kältegefühl, Druck- oder Engegefühl (diese Ereignisse sind in der Regel vorübergehend, können jedoch stark ausgeprägt sein und jeden Teil des Körpers einschließlich Brust und Hals betreffen); Schwächegefühl, Abgeschlagenheit (beide Ereignisse sind meist von leichter bis mittelschwerer Intensität und vorübergehend).


Untersuchungen


Sehr selten: Gelegentlich wurden geringfügige Störungen der Leberfunktionswerte beobachtet.


Psychiatrische Erkrankungen


Nicht bekannt: Angst.


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes


Nicht bekannt: Hyperhidrose.


4.9 Überdosierung


Symptome und Zeichen

Bei Einzeldosen von mehr als 400 mg oral und mehr als 16 mg subkutan wurden keine anderen Nebenwirkungen als die unter Abschnitt 4.8 genannten beobachtet. Patienten erhielten bis zu 12 mg Sumatriptan als subkutane Einzelinjektion, ohne dass es zu signifikanten Nebenwirkungen kam.


Behandlung


Bei einer Überdosierung mit Sumatriptan sollte der Patient über mindestens 10 Stunden beobachtet werden und je nach Bedarf eine supportive Standardbehandlung erhalten. Die Wirkung einer Hämodialyse oder Peritonealdialyse auf die Plasmaspiegel von Sumatriptan ist nicht bekannt.


5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Selektive Serotonin 5HT1-Agonisten

ATC-Code: N02CC01


Sumatriptan ist ein spezifischer und selektiver 5-Hydroxytryptamin-1d-Rezeptor-Agonist und hat keine Wirkung auf die anderen 5HT (5HT2-5HT7)-Rezeptoren gezeigt.


Der vaskuläre 5HT1d–Rezeptor findet sich vorwiegend in den kranialen Blutgefäßen und hat eine vasokonstriktive Wirkung. Im Tierversuch konnte gezeigt werden, dass Sumatriptan eine Vasokonstriktion der Arteriolen sowie der arteriovenösen Anastomata des Karotisgefäßbettes hervorruft. Dieses Gefäßbett übernimmt die Blutversorgung der extrakraniellen und intrakraniellen Gewebe wie der Meningen. Es wird angenommen, dass die Dilatation dieser arteriellen Gefäße und die Ödembildung hier die zugrundeliegende Ursache einer Migräneattacke beim Menschen darstellt. Es liegen auch Hinweise aus tierexperimentellen Untersuchungen vor, die nahelegen, dass Sumatriptan die Aktivität des Trigeminusnerves hemmt. Beide Wirkungen (kranielle Vasokonstriktion und Hemmung der Aktivität des Trigeminusnerves) könnten zum Anti-Migräne-Effekt von Sumatriptan beim Menschen beitragen.


Ein klinisches Ansprechen tritt etwa 30 Minuten nach Einnahme einer Dosis von 100 mg auf.


Sumatriptan ist wirksam für die Akutbehandlung von Migräneanfällen, die während der Menstruation bei Frauen auftreten, d.h. in der Zeitspanne 3 Tage vor Einsetzen der Menstruation bis 5 Tage danach.


In einer Reihe von Plazebo-kontrollierten klinischen Studien wurde die Sicherheit und Wirksamkeit von oralem Sumatriptan bei 600 jugendlichen Migräne-Patienten im Alter von 12-17 Jahren bewertet. Diese Studien konnten keine relevanten Unterschiede hinsichtlich der Kopfschmerzlinderung nach 2 Stunden zwischen der Plazebogabe und der Behandlung mit Sumatriptan in jeglicher Dosierstärke zeigen. Das Nebenwirkungsprofil von oralem Sumatriptan bei Jugendlichen im Alter von 12-17 Jahren war ähnlich wie das, das in Studien mit Erwachsenen berichtet wurde.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Nach oraler Anwendung wird Sumatriptan rasch aufgenommen und die maximale Konzentration wird nach 2 (0,5-5) Stunden erreicht. Die absolute Bioverfügbarkeit nach oraler Gabe liegt im Durchschnitt bei 14%. Dies ist teilweise auf eine präsystemische Metabolisierung und teilweise auf eine unvollständige Aufnahme zurückzuführen. Bei Patienten mit Leberinsuffizienz ist die präsystemische Clearance nach oraler Anwendung reduziert, was einen Anstieg der Plasmaspiegel von Sumatriptan zur Folge hat.


Die Proteinbindung ist gering (14-21%) und das mittlere Verteilungsvolumen beträgt 170 Liter. Die Eliminationshalbwertzeit beträgt etwa 2 Stunden. Die mittlere Gesamt-Clearance beträgt 1.160 ml/Minute und die mittlere renale Clearance liegt bei etwa 260 ml/Minute. Die nicht-renale Clearance beläuft sich auf etwa 80% der Gesamt-Clearance, was dafür spricht, dass Sumatriptan primär über eine Monoaminoxidase A-vermittelte oxidative Metabolisierung ausgeschieden wird. Der Hauptmetabolit, das Indolessigsäure-Analogon von Sumatriptan, wird im Urin als Säure- oder als glukuronidiertes Konjugat ausgeschieden. Dieser Metabolit hat keine bekannte 5HT1- oder 5HT2-Aktivität. Nebenmetaboliten wurden keine ermittelt. Die Pharmakokinetik der oralen Anwendung von Sumatriptan scheint durch Migräneattacken nicht beeinflusst zu werden.


Pharmakokinetik bei speziellen Gruppen:

Ältere:

Die Kinetik bei älteren Probanden wurde nicht hinreichend untersucht, um eine Aussage über mögliche Unterschiede in der Kinetik zwischen älteren und jüngeren Probanden zuzulassen.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


In einer Fertilitätsstudie bei der Ratte wurde eine Minderung des Inseminationserfolges nach Exposition gegenüber Konzentrationen beobachtet, die höher waren als die maximale Exposition beim Menschen. Beim Kaninchen wurde eine Embryoletalität ohne ausgeprägte teratogene Wirkungen beobachtet.


Sumatriptan zeigte in in-vitroSystemen und Tierstudien keine genotoxische und karzinogene Aktivität.


6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Croscarmellose-Natrium

Polysorbat 80

Calciumhydrogenphosphat

Mikrokristalline Cellulose

Natriumhydrogencarbonat

Magnesiumstearat (Ph. Eur.)


6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


4 Jahre.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Sumatriptan Bluefish Tabletten sind verfügbar in Polyamid/PVC/Aluminium Blisterpackungen.


Packungsgrößen:

2, 6 und 12 Tabletten.


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung


Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.


7. INHABER DER ZULASSUNG


Bluefish Pharmaceuticals AB

Torsgatan 11

111 23 Stockholm

Schweden


Mitvertrieb

Bluefish Pharma GmbH

Im Leuschnerpark 4

64347 Griesheim

Gratis-Info-Telefon: 0800 6648 412


8. ZULASSUNGSNUMMER(N)


50 mg: 68627.00.00

100 mg: 68628.00.00


9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG


23. Januar 2008


10. STAND DER INFORMATION


Juli 2013


11. VERKAUFSABGRENZUNG


Verschreibungspflichtig

Seite 16 von 16